DE16349C - Rettungs - Apparat für Scheintodtbegrabene - Google Patents
Rettungs - Apparat für ScheintodtbegrabeneInfo
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- DE16349C DE16349C DENDAT16349D DE16349DA DE16349C DE 16349 C DE16349 C DE 16349C DE NDAT16349 D DENDAT16349 D DE NDAT16349D DE 16349D A DE16349D A DE 16349DA DE 16349 C DE16349 C DE 16349C
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B33/00—Devices for allowing seemingly-dead persons to escape or draw attention; Breathing apparatus for accidentally buried persons
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom ig. März 1881 ab.
Der Rettungsapparat besteht zunächst aus einem äufseren, ca. 5 cm weiten Rohre a, in
dem sich ein zweites, eng an das äufsere anschliefsende Rohr b befindet. Beide sind sowohl
oben als unten offen, an der unteren Seite jedoch mit einem Flantsch versehen, und
zwar hat α einen solchen nach aufsen, b dagegen einen nach innen gehenden. Aufserdem
ist an dem äufseren Rohre a, ca. 5 cm über der Unterkante, noch ein zweiter nach innen
gehender Flantsch c angebracht, gegen welchen sich eine zweite Spiralfeder d stemmt. Diese
Feder wird mittelst einer im Rohre α gelagerten Kurbelwelle e und dem darauf befestigten Zahnrädchen
/, welches in die Zahnstange g eingreift, aufgezogen und in gespanntem Zustande
erhalten.
Die Zahnstange ist nämlich am unteren Ende mit einer Traverse h fest verbunden, welch
letztere sich gegen den Flantsch des Rohres b stemmt. Bei Drehung der Kurbelwelle e bewegt
sich nun die Zahnstange g sammt der Traverse h und dem inneren Rohre b nach
unten. Dieses prefst die Spiralfeder d zusammen und versetzt sie somit in gespannten Zustand.
Um ein Aufgehen des Rohres b zu vermeiden, ist am andern Ende der Kurbelwelle e ein
kleines Sperrrädchen i angebracht, in welches eine am Rohr α befestigte Klinke k eingelegt
wird.
Unterhalb der Traverse h besitzt die Zahnstange
g eine eigenthümlich geformte Verlängerung /, welche in einem an der Innenseite des
Rohres α scharnierartig befestigten Hebel m eingeklinkt
wird, was jedoch nur dann geschehen kann, wenn die Spiralfeder d gespannt ist. Der
hintere Theil der Zahnstange g ist hohl und diese Höhlung zur Aufnahme des Eisenstabes η
und der denselben umschliefsenden kleineren Spiralfeder ο bestimmt. Letztere stützt sich
gegen einen an der Zahnstange angebrachten Vorsprung p.
Diese kleinere Spiralfeder ist ebenfalls in Spannung zu versetzen, und dies geschieht durch
Niederdrücken des Stabes /, der, unten etwas abgesetzt, die Feder zusammenprefst und zwar
so weit, bis ein an der Zahnstange g befestigtes Stäbchen q in einen Einschnitt r des Stabes η
einfällt, letzteren aro Auf- und Niedergehen verhindert
und die Feder 0 somit in gespanntem Zustande verbleibt. Denkt man sich nun den
Hebel m ausgeklinkt, so treibt die dadurch zur Wirkung kommende Spiralfeder d das innere
Rohr b sammt Zahnstange g, Stab η und Spirale
0 in die Höhe, soweit, bis eine Nase ί des Stabes η in die ebenfalls im äufseren Rohre a
befestigte Führung t der Zahnstange g anstöfst. Dadurch wird der Stab η zur Seite gedrückt
und löst sich aus dem Stäbchen q; infolge dessen wird die kleine Spiralfeder ο frei, treibt
den Stab η mit der als luftdichten Verschlufs dienenden, darauf befestigten Glocke u für sich
allein nach oben und erzeugt zwischen dieser Glocke und dem inneren Rohre b eine Oeffnung,
welche genügt, der frischen Luft Eingang zu verschaffen. Dieser bis jetzt beschriebene
Theil des Apparates wird auf einen auf dem Sargdeckel befestigten eisernen Ring ν aufgesetzt
und so weit gedreht, bis sich ein am Klinkhebel m befestigter Haken in eine entsprechende,
auf dem Ausschnitt w des Sargdeckels eingeschraubte Oese legt, und somit
den Klinkhebel ni mit diesem Ausschnitt in Verbindung
bringt. Der letztere ist insofern luftdicht schliefsend, indem er ringsum von dem
darüberliegenden Ring ν um ca. ι cm überdeckt
und gedichtet wird.
Mit dem übrigen Sargdeckel ist der Ausschnitt w durch ein Scharnierband χ verbunden,
welches, mit einer Spiralfeder versehen, immer das Bestreben hat, den Ausschnitt w in das
Innere des Sarges zu ziehen, hieran jedoch gehindert wird durch den Riegel y, auf welchen
sich der Ausschnitt w aufsetzt. Wird jedoch mittelst des Hebels ζ der Stift ζ' aus dem Riegel^
ausgeklinkt, so zieht die Spiralfeder y' den Riegel zurück, das Scharnierband χ treibt den
Ausschnitt w in das Innere des Sarges, der Klinkhebel m mufs dieser Bewegung folgen,
hakt sich also aus der Verlängerung / der Zahnstange g aus, und wird somit der ganze Apparat
in Thätigkeit gesetzt. Der Hebel ζ zum Ausrücken des Riegels y befindet sich etwas seitlich
im Sarge, so dafs er bequem von der darin liegenden Person erfafst und in Bewegung
gesetzt werden kann. Er kann auch schon vorher mit der Hand des zu Begrabenden in
Verbindung gesetzt werden, zu welchem Zwecke sich zu beiden Seiten des Sarges Oeffnungen x'
und x" befinden, welche dann mit als Verzierung dienenden Schildern luftdicht zugesetzt
werden.
Am oberen Ende des Stabes η sind direct unter der Glocke u zwei leicht bewegliche, mit
einer Schnur versehene Klöppel w' und w"
angebracht. Diese Schnur geht durch den ganzen Apparat hindurch, erhält in den Flantschen
der Rohre α und b Führung und ist am unteren Ende mit einer kleinen Bleikugel versehen,
welche auf den Ausschnitt w zu liegen kommt. Wird nun der letztere bei Function
des Apparates in das Innere des Sarges getrieben, so fällt auch die Schnur mit hinein,
kann von der im Sarge liegenden Person erfafst, somit durch Auf- und Niederbewegen die
Klöppel an die Glocke angeschlagen und ein Läuten verursacht werden.
Der ganze Apparat ist in gespanntem Zustand ungefähr i,z m hoch; die Höhe des Sarges
beträgt gewöhnlich 70 cm. Die Tiefe der Grube ist zumeist 1,7 bis 1,8 m. Der Apparat
reicht also noch um ca. 10 bis 20 cm über das Erdniveau hinaus und in den Grabhügel
hinein. Das übrige noch auf dem Apparat lagernde Erdreich wird bei Thätigkeit des Apparates
von diesem mit in die Höhe getrieben und zur Seite geworfen, da die Spiralfeder d
hierzu ausreichende Kraft besitzt. Der Zutritt der Luft ist also durch nichts gestört.
Ist die Tiefe der Grube nicht immer genau innezuhalten, durch Zutritt von Wasser oder dergleichen,
so ist nur der Hügel etwas höher oder niedriger zu machen, um den Apparat noch genügend zu verdecken.
Wenn nach etwa 14 Tagen der Apparat noch nicht in Function getreten ist, ein Erwachen
des Begrabenen also nicht stattgefunden hat, so ist wohl anzunehmen, dafs der Tod wirklich
eingetreten und ein Scheintod ausgeschlossen ist. Der Apparat wird dann etwas horizontal
herumgedreht, so dafs sich der am Hebel m befestigte Haken wieder aus der im Ausschnitt w
befestigten Oese löst, und kann dann mit leichter Mühe aus der Grube herausgezogen
werden.
Claims (6)
1. Die Vorrichtung zum Zurückschieben des Riegels y, bestehend in der Spiralfeder y',
Hebelstift z' und Hebel 2.
2. Die Vorrichtung zur Oeffnung des Sargdeckelausschnittes w, bestehend in dem
Federscharnier x.
3. Die Verbindung des auf den Sarg zu setzenden Apparates mit dem Sargdeckelausschnitt,
bestehend in einem am Klinkhebel m befestigten Haken, welcher sich in eine entsprechende,
auf den Sargdeckel geschraubte Oese legt.
4. Der Apparat zum Zuführen frischer Luft zu dem sich bewegenden Scheintodten, bestehend
in einem äufseren Rohre a, innerem Rohre b mit Glocke u, welche zugleich
mit b nach Auslösung des Klinkhebels in mittelst der Spiralfeder d gehoben wird,
worauf nach Freiwerdung des Stabes η die Glocke u mit Hülfe der Spirale 0 allein
steigt und infolge dessen eine Luftöffnung zwischen u und b erzeugt.
5. Die Vorrichtung zum Geben eines Hülfesignals seitens des erwachten Scheintodten,
bestehend in einer von dem Klöppeln" ausgehenden und durch den ganzen Apparat
reichenden Schnur, mittelst welcher Schnur der Erwachte die Klöppel w' und w" zum
Anschlagen an die Glocke u bringt.
6. Die Vorrichtung zur Erreichung einer Verbindung des Eingesargten mit dem Apparat, bestehend
in den seitlichen luftdicht schliefsenden Oeffnungen x' und x".
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE16349C true DE16349C (de) |
Family
ID=293341
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT16349D Active DE16349C (de) | Rettungs - Apparat für Scheintodtbegrabene |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE16349C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US4494708A (en) * | 1984-04-18 | 1985-01-22 | Stubbs James A | Paper tape rewinding device |
-
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