DE21516C - Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene - Google Patents
Rettungsapparat für ScheintodtbegrabeneInfo
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- DE21516C DE21516C DENDAT21516D DE21516DA DE21516C DE 21516 C DE21516 C DE 21516C DE NDAT21516 D DENDAT21516 D DE NDAT21516D DE 21516D A DE21516D A DE 21516DA DE 21516 C DE21516 C DE 21516C
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Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62B—DEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
- A62B33/00—Devices for allowing seemingly-dead persons to escape or draw attention; Breathing apparatus for accidentally buried persons
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- Emergency Management (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
IiATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 3. Februar 1882 ab.
Dieser Sarg hat den Zweck, etwaigen Scheintodten die Mittel zu bieten, sich die nöthige
Luft zu verschaffen und ein Zeichen von ihrem noch vorhandenen Leben zu geben.
Der Rettungssarg ohne Rohr erfüllt diesen Zweck, so lange der Todte sich noch oberhalb
der Erde, also auch in einer Leichenhalle befindet; für zur Erde bestattete Todte ist aufserdem
noch das Rettungsrohr erforderlich.
Da man bei gröfseren Epidemien sobald als möglich die Todten aus den Wohnungen schafft
und in verschlossenen Särgen bis zur Beerdigung in Leichenhallen aufstellt, so ist auch
schon in diesen Fällen eine Rettungsvorrichtung an dem Sarg erforderlich.
Der Sarg ohne Rettungsrohr, welcher die gewöhnliche Form hat, enthält in seinem
Deckel g eine von innen fest und luftdicht eingesetzte Glasscheibe /, die von innen durch
einen an einem Hebel c angebrachten Hammer d zerschlagen werden kann. Ist letzteres
geschehen, so dringt frische Luft in den Sarg, und bildet die zerschlagene Scheibe, so lange
der Sarg oberhalb der Erde steht und der Todte Laute nicht von sich giebt, das Zeichen
für das noch vorhandene Leben des Scheintodten.
Durch die in einer Seitenwand des Sargdeckels angebrachte, im Verschlufs luftdichte
Klappe werden nach dem festen Auflegen des Sargdeckels beide ausgestreckten Arme des
Todten mittelst einer haltbaren Bandschleife a mit dem Hebel c in Verbindung gebracht, und
ist es auf diese Weise einem Scheintodten möglich, falls er erwacht und die Arme bewegt,
den leicht gangbaren Hebel in Wirksamkeit zu setzen, seine Arme aber auch nach Belieben
aus der Schleife zu befreien.
Ist bei der Beerdigung der Leichengeruch so stark, dafs er als sicheres Zeichen für den
wirklich eingetretenen Tod gelten kann, so wird die Scheibe vor der Bestattung der Leiche
von aufsen durch einen zugepafsten Deckel h bedeckt und so das Zertrümmern derselben
: durch Aufwerfen von Erde verhindert.
Das Rettungsrohr findet in solchem Falle keine Verwendung.
Ferner enthält jeder Sarg die Oesen 0, welche
zur eventuellen Befestigung des Rettungsrohres dienen.
Das Rettungsrohr, welches dem Sarge entsprechend in verschiedenen Gröfsen gefertigt
wird, besteht:
A. aus dem langen Rohr k,
B. aus dem Kopf m,
C. aus der Oeffhungsstange n.
Das lange Rohr (A.) besteht aus folgenden Theilen:
a) vier Haken i für die Befestigung am Sarge,
b) zwei Böden/, in welchen sich Luftlöcher und Löcher zur Führung der Oeffhungsstange η
befinden,
c) zwei Federn q zur Verhinderung des Wiederniederfallens der Oeffhungsstange,
d) einer losschraubbaren Klappe r, durch welche der Stand der Oeffhungsstange regulirt
werden kann,
e) aus Leisten ί zum Tragen des Kopfes,
f) einem lose beigegebenen Deckel /, welcher aufser der oberen Verschlufsfläche mit seiner
unteren Fläche des Absatzes bis auf den ersten Boden g reicht und diesen luftdicht deckt.
Der Zweck des langen Rohres k ist:
1. die Verbindung des Sarges mit dem Kopf,
2. der Schutz der Glasscheibe/,
3· die Weiterführung der eventuell durch den
Kopf eindringenden frischen Luft,
4. die Führung der Oeffnungsstange n.
Der Kopf (B.) besteht aus folgenden Theilen: einem erweiterten Rohr t nebst nur τοη innen
zu öffnender Thür m mit Scharnierbändern,
einem festen Deckel u,
einem Schliefshaken ν nebst Vorhängeschlofs zur Verhinderung des unbefugten Abziehens des
Kopfes vom langen Rohr,
zwei Kloben w zum Zuhalten der Thür t,
und
einer Feder χ nebst Federbock zum Aufdrücken der Thür.
/ Der Kopf dient:
/ Der Kopf dient:
1. zum Schliefsen des langen Rohres, '
2. zum Einlafs frischer Luft bei geöffneter Thür,
3. als sicheres Zeichen dafür, dafs, falls die Thür im Kopf geöffnet ist, die Oeffnungsstange
nach Zertrümmerung der Scheibe von innen durch den vermeintlichen Todten bewegt worden ist.
Die Oeffnungsstange (C.) besteht aus:
dem langen Theil η nebst Einschnitten für
die beiden im langen Rohr befindlichen Federn,
dem Deckel zum sicheren Verschlufs der im oberen Boden des langen Rohres befindlichen
Luftlöcher (dieser Deckel ist aufser der Glasscheibe als fernere Sicherheit gegen das etwaige
Ausströmen des Verwesungsgeruches angebracht),
dem krummen Halse 2 mit dem Verschlufsbolzen y., und
dem Stift im unteren Theile der Oeffnungsstange,
welcher ein Verschieben derselben vor dem Gebrauch verhindert (dieser Stift wird vor
dem Aufsetzen des Rettungsrohres auf den Sarg entfernt).
Die Oeffnungsstange dient sowohl zum Verschlufs als zum Oeffnen der Thür bezw. des
ganzen Rettungsrohres.
Sind nun diese Theile alle gehörig zusammengesetzt, so steht das untere Ende der Oeffnungsstange
η in einer Entfernung von etwa 2 mm oberhalb der Glasscheibe f.
Wird letztere durch den Hammer von innen zertrümmert, so trifft derselbe gleichzeitig oder
mit einem darauf folgenden Schlage die untere Fläche der Oeffnungsstange, und mufs diese,
wenn der Schlag des Hammers nicht allzu schwach ist, wenigstens etwas in die Höhe
gehen. Damit die Oeffnungsstange nach jedem Schlage nicht wieder in ihre erste Stellung
zurückfallen kann, greifen die im langen Rohr angebrachten Federn q sofort in die Einschnitte
der Oeffnungsstange und halten letztere fest.
Erfolgen nun mehrere schwache Schläge oder ist von vornherein ein genügend starker Schlag
erfolgt, so hebt die Oefrhungsstange den Verschlufsbolzen y aus den im Kopf befindlichen
beiden Kloben w, die Feder χ im Kopf übt ihre Wirkung aus, drückt die Thür auf, wodurch
nunmehr der Zutritt frischer Luft bis in das Innere des Sarges möglich und durch das
Aufstehen der Thür am Kopf auch das nöthige und zu beachtende Zeichen dafür gegeben ist,
dafs der zur Erde Bestattete noch Leben in sich hat.
Auch Rufe aus dem Innern des Grabes würden durch das Rettungsrohr bei geöffneter Thür
oberhalb der Erde vernehmbar und überhaupt eine Verständigung mit dem lebendig Begrabenen
möglich sein.
Wird nun innerhalb einer Frist die Thür am Kopf von innen nicht geöffnet oder macht sich
noch früher ein Verwesungsgeruch sicher bemerkbar, so wird alsdann der Kopf von dem
langen Rohr entfernt.
Zu diesem Behufe wird das am Schliefshaken ν befindliche Schlofs geöffnet, der Haken
herausgezogen, der Kopf abgezogen und hierbei zugleich die Oeffnungsstange herausgezogen.
Demnächst wird der zum Verschlufs des Rohres mitgelieferte lose Deckel in den oberen Theil
des langen Rohres hineingepafst und festgenagelt und alsdann der Grabhügel wieder
gehörig mit Erde bedeckt. Von dem langen Rohr, welches mindestens 100 bis 1000 mm
unter der Oberfläche des Grabhügels zurückbleibt, ist also später nichts zu sehen.
So weit das Rohr nebst Kopf einzugraben ist, wird dasselbe schwarz gestrichen, und derjenige
Theil des Kopfes, welcher aus dem Grabhügel hervorragen mufs, ist erdfarbig gestrichen,
damit bei der Beerdigung für den Gebrauch der nöthige Anhalt gegeben ist.
Claims (2)
1. Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene, bestehend aus dem mit dem Arm des Begrabenen
verbundenen Band a, Hebel c, Hammer e, mittelst dessen der Erwachte
die Scheibe f zertrümmert, die im Rohr k in Führungen / laufende und durch Federn
q gehaltene Stange η sammt Verschlufsbölzenjc
nach oben treibt und dadurch die Feder χ freigiebt, welche die am Kopf t
angebrachte Thür m öffnet.
2. Zu gleichem Zweck für bereits eingesargte, aber noch oberhalb der Erde befindliche
Todte ein am Sarg angebrachter Rettungsapparat, bestehend aus Band a, Hebel c
Hammer e sowie Scheibe /.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE21516C true DE21516C (de) |
Family
ID=298196
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT21516D Active DE21516C (de) | Rettungsapparat für Scheintodtbegrabene |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE21516C (de) |
-
0
- DE DENDAT21516D patent/DE21516C/de active Active
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