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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bilden
einer Gewebekante auf Greiferwebmaschinen mit den Merkmalen gemäß den Patentansprüchen 1 und
4.
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Bekannte
Verfahren und Vorrichtungen zum Bilden einer Gewebekante auf Greiferwebmaschinen sehen
beim Weben mit mehreren, auf getrennten Spulen bereitgestellten
Schussfäden
auf beiden Seiten des Gewebes, d.h. auf der Eintragsseite und auf der
Auszugseite des Schussfadens, eine sogenannte Fang- oder Hilfsleiste
vor. Bei einer solchen Fangleiste wird seitlich außerhalb
der Hauptkettfäden
für das eigentliche
Gewebe noch eine Anzahl von Hilfskettfäden angeordnet. Auch die Hilfskettfäden werden
einer Fachbewegung unterworfen und der Schussfaden wird mit seinem
freien Ende zwischen diese Hilfskettfäden eingelegt, von diesen abgebunden
und gehalten. Auf diese Weise wird ein schmaler Hilfsgewebestreifen,
auch Fangleiste genannt, hergestellt.
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Die
Fangleiste hat den Zweck, den eingetragenen Schussfaden zu fangen
bzw. zu halten. Beim Weben hält
die Fangleiste auf der Eintragsseite das spulenseitige Schussfadenende
jedes Schussfadens solange, bis der dazugehörige Schussfaden, abhängig vom
Rapport, d.h. vom Gewebemuster, wieder eingetragen wird. Ein über mehrere
Schusseintragszyklen nicht eingetragener Schussfaden läuft also
in der eintragsseitigen Fangleiste mit, bis er wieder eingetragen
wird.
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Die
Fangleisten werden nachfolgend vom eigentlichen Gewebe wieder abgetrennt
und bilden einen Fadenabfall. Berücksichtigt man die Produktionsleistung
einer modernen Greiferwebmaschine, so ergeben sich durch diesen
Fadenabfall Verluste in erheblicher Höhe, insbesondere beim Weben
mit hochwertigen, teueren Garnen.
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Eine
Vorrichtung zur Verringerung dieser Verluste ist aus der
DE 34 18 764 C1 bekannt.
Gemäß dieser
Vorrichtung werden die zur Bildung der Fangleiste benötigten Hilfskettfäden durch
ein separates Hilfswebblatt geführt.
Dieses Hilfswebblatt macht neben der normalen und mit dem Hauptwebblatt
gekoppelten Anschlagbewegung noch zusätzlich eine seitliche, nach
außen
gerichtete Verschiebebewegung. Dadurch wird beim Anschlagen eine
Schneidgasse zwischen Gewebe und Fangleiste gebildet. Die für die Schneidgasse
benötigte Schussfadenlänge wird
aus dem über
die Fangleiste überstehenden
Kantenabfall in die Fangleiste hineingezogen und somit wird der
Schussfadenabfall um das Maß der
Schneidgassenbreite verringert.
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Eine
weitere Verringerung des Fadenabfalls in der Fangleiste wird mit
einer Vorrichtung und einem Verfahren erreicht, das in der
EP 0 878 570 A1 beschrieben
ist. Die Fangleiste wird gemäß dieser Schrift
mit Hilfe eines Rotations-Kantendrehers durch zwei Dreherketffäden gebildet.
Dabei wird durch die Nutzung der Volldreher-Technologie der Fadenabfall dadurch
verringert, dass anstatt mehrerer Hilfskettfäden in der Fangleiste nur noch
zwei Dreherkettfäden benötigt werden,
und dass die Schussfadenlänge
in der schmalen Fangleiste verkürzt
ist.
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Schließlich ist
aus der
DE 31 37 831
A1 ein Verfahren zum Beschneiden der Warenkante einer Gewebebahn
auf einer schützenlosen
Webmaschine bekannt, bei dem gänzlich
auf eine Fang- bzw. Hilfsleiste verzichtet wird. Der eingetragene
Schussfaden wird nach dem Eintragen auf der Eintragsseite abgeschnitten
und die gewebeseitigen Schussfadenenden werden nachfolgend nochmals
abgeschnitten. Dabei entsteht wiederum ein Fadenabfall. Die
DE 31 37 831 A1 beschreibt
ein Verfahren zum Weben mit einer Schussfarbe und offenbart nicht,
wie die nach dem Schussfadeneintrag abgeschnittenen spulenseitigen
Schussfäden
dem Greifer rechtzeitig und an einer geeigneten Stelle für den nächsten Schusseintrag
bereitgestellt werden. Insbesondere beim Weben mit mehreren bereitgestellten
Schussfäden,
dem sogenannten mehrfarbigen Weben, ist dies nicht einfach zu bewerkstelligen.
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Beim
mehrfarbigen Weben werden mehrere Schussfäden von verschiedenen Vorratsspulen
abgezogenen und gleichzeitig zum Schusseintrag bereit gehalten.
Die Schussfäden
werden von dem Greifer jedoch nacheinander ins Webfach eingetragen.
Damit der Greifer den jeweils richtigen Schussfaden erfasst und
in das Webfach einträgt
wird der einzutragende Schussfaden von einem Hinreicheelement aus
der neben der Greiferlaufbahn bereitgehaltenen Schar an Schussfäden in die
Laufbahn des Greifers bewegt. Auf diese Weise lassen sich z.B. gemusterte
Gewebe mit verschiedenfarbigen Schussfäden herstellen.
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Es
ist aber auch möglich
Schussfäden
von gleicher Art und Farbe von verschiedenen Spulen nebeneinander
zu verarbeiten, um damit eine höhere Ausfallsicherheit
und einen geringeren Personalaufwand durch längere Wechselintervalle beim
Spulenwechsel zu erreichen. Auch diese Art des Webens wird mehrfarbiges
Weben genannt.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, ein betriebssicheres Verfahren
und eine Vorrichtung zum mehrfarbigen Weben auf einer Greiferwebmaschine
zu schaffen, womit der Fadenabfall möglichst gering gehalten wird.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
Verfahren mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen gemäß Patentanspruch
4 gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen
sind in den jeweiligen abhängigen
Ansprüchen
definiert.
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Erfindungsgemäß wird zum
Bilden einer eintragsseitigen Gewebekante auf einer Greiferwebmaschine
zunächst
einer von mehreren auf Spulen bereitgehaltenen Schussfäden in der
Laufbahn eines Greifers positioniert, während die anderen Schussfäden außerhalb
der Laufbahn gehalten werden.
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Der
in der Laufbahn des Greifers positionierte Schussfaden wird von
dem Greifer erfasst und in ein Webfach eingetragen und nach dem
Eintrag mittels eines Webblattes an eine Bindelinie angeschlagen.
Die Bindelinie entspricht dem Geweberand, entlang dessen der zuletzt
eingetragene und angeschlagene Schussfaden angeordnet ist.
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Der
eingetragene Schussfaden wird unmittelbar nach dem Anschlagen eintragsseitig
abgeschnitten. Beim Abschneiden des Schussfadens auf der Eintragsseite
der Webmaschine entstehen zwei Schussfadenenden. Erstens ein gewebeseitiges Schussfadenende,
welches den linken Geweberand bildet und zweitens ein spulenseitiges
Schussfadenende, welches nach dem Abschneiden des Schussfadens immer
noch mit der Spule verbunden ist.
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Erfindungsgemäß wird nun
das spulenseitige Schussfadenende eines jeweils abgeschnittenen Schussfadens
jeweils von einer anderen Saugkammer eines Saugkammernblockes erfasst
und gehalten.
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Beim
nächsten
Schusseintrag von der selben Spule wird das spulenseitige Schussfadenende als
vorderes Ende des Schussfadens in das Webfach eingetragen und bildet
dann den Geweberand auf der Auszugsseite der Webmaschine.
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Bevorzugt
werden die beschriebenen Verfahrensschritte mehrfach wiederholt,
sodass ein Gewebe mit einer eintragsseitigen Gewebekante entsteht,
ohne dass auf der Eintragsseite ein Fadenabfall entsteht.
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Der
wesentliche Vorteil des vorliegenden Verfahrens liegt darin, dass
auch beim mehrfarbigen Weben auf eine Fangleiste verzichtet wird
und dadurch eine erhebliche Materialeinsparung erzielt wird. Dies
wird durch den eintragsseitigen Saugkammernblock mit Saugkammern
erreicht, welcher die spulenseitigen Schussfadenenden nach dem Abschneiden
des eingetragenen Schussfadens getrennt voneinander erfasst und
solange hält,
bis der jeweilige Schussfaden wieder eingetragen wird. Dadurch werden
Verhakungen der benachbarten Schussfäden vermieden. Dies ist vorteilhaft,
weil insbesondere raue Garne dazu neigen beim Kontakt mit anderen
Garnen durch Verhakungen aneinander zu haften. Durch die separat
voneinander erfassten und gehaltenen Schussfadenenden wird verhindert,
und dass andere Schussfäden
sich mit dem einzutragenden Schussfaden verhakt haben der Greifer
nach dem Erfassen des einzutragenden Schussfadens noch weitere Schussfäden mitzieht
in Richtung des Webfaches.
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Ein
unbeabsichtigt mitgezogener Schussfaden würde Produktionsunterbrechungen
oder Fehler im Gewebe verursachen.
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Die
Auswahl des jeweils einzutragenden Schussfadens erfolgt, wie an
sich bekannt, gemäß einem
vorgegebenen Gewebemuster. Das Gewebemuster ist in Form eines sogenannten
Rapports in der Steuerung der Webmaschine festgehalten.
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Zur
Positionierung des jeweiligen Schussfadens in der Laufbahn des Greifers
werden beispielsweise angetriebene Hinreicheelemente in Form von Hinreichenadeln
eingesetzt, an deren freiem Ende jeweils eine Öse angeordnet ist, durch die
der zugeordnete Schussfaden geführt
ist. Die Hinreichenadeln sind vorteilhaft elektromotorisch angetrieben
und von der Webmaschinensteuerung gesteuert, um den jeweiligen Schussfaden
zur richtigen Zeit dem Greifer zum Schusseintrag hinzureichen, d.h.
den Schussfaden in der Laufbahn des Greifers zu positionieren. Beispielhaft
wird dazu auf die Vorrichtung gemäß Patentschrift
EP 0 478 986 B1 verwiesen,
in der sogenannte Fadenzubringer als Hinreicheelemente angegeben
sind.
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Es
ist jedoch auch möglich
den Antrieb für die
Hinreicheelemente vom Hauptantrieb der Webmaschine abzuleiten. In
diesem Fall kann die Bewegung der Hinreicheelemente beispielsweise
durch ein Kurvenscheibengetriebe gesteuert werden.
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Der
Greifer ist in der Regel am vorderen Ende eines Greiferbandes oder
einer Greiferstange befestigt und kann eine aktiv betätigte Greiferklemme oder
eine passive Greiferklemme aufweisen.
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Der
Saugkammernblock wirkt derart, dass das abgeschnittene spulenseitige
Schussfadenende von einem Luftstrom erfasst und gehalten wird. Der Luftstrom
kann im Bezug auf den Volumenstrom und die Zeit einstellbar sein,
insbesondere um das Verhalten von verschiedenartigen Schussgarnen
im Luftstrom vorteilhaft zu beeinflussen. Dies ermöglicht dem
Betreiber der Webmaschine eine derartige Einstellung, dass der Luftstrom
stark genug ist, um die Schussfäden
sicher zu erfassen und zu halten und gleichzeitig nicht so stark,
dass die Schussfadenenden von dem Luftstrom beschädigt werden.
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Abhängig von
den Garneigenschaften der Schussfäden ist der Saugkammernblock
so angeordnet, dass das nach dem Erfassen in der Saugkammer gehaltene
Schussfadenende zwischen wenigen Millimetern und mehreren Zentimetern
lang ist. Ein langes Schussfadenende in der Saugkammer erfordert
einen geringeren Haltesaugdruck, ein kurzes Schussfadenende erfordert
einen höheren
Haltesaugdruck in der Saugkammer. Dabei ist der benötigte Haltesaugdruck
auch abhängig
vom Durchmesser und der Rauhigkeit der Schussfäden.
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Gemäß einer
bevorzugten Ausführung
des Verfahrens stellt der Saugkammernblock mittels eines beweglichen
Elementes jeweils eine andere Saugkammer für jeden Schussfaden bereit.
Die Funktion und mögliche
Ausführungsformen
des beweglichen Elementes werden in der folgenden Beschreibung der
erfindungsgemäßen Vorrichtung
näher erläutert.
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Zur
Durchführung
des Verfahrens ist eine Vorrichtung zum Bilden einer eintragsseitigen
Gewebekante bei einer Greiferwebmaschine angegeben, bei der zumindest
zwei von verschiedenen Spulen abgezogene Schussfäden nacheinander von wenigstens
einem Greifer in ein aus Kettfäden
gebildetes Webfach eingetragen werden und eintragsseitig von einer
nahe dem äußersten
Kettfaden angeordneten Schere abgeschnitten werden. Nahe der Schere
ist ein Saugkammernblock zum Halten der spulenseitigen Schussfadenenden
vorgesehen, welcher Saugkammernblock zum separaten Erfassen und
Halten jedes Schussfadens in einzelne Saugkammern aufgeteilt ist,
wobei jedem Schussfaden eine Saugkammer zugeordnet ist und wobei
die jeweilige Saugkammer mittels eines beweglichen Elementes dem
jeweiligen Schussfaden bereitstellbar ist.
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Unter
dem Begriff Schere wird hier jede Art von geeigneter Trenneinrichtung
verstanden, es kann sich beispielsweise auch um eine thermische Trenneinrichtung
wie eine Schmelzdrahteinrichtung oder eine Lasertrenneinrichtung
handeln.
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Eine
bevorzugte Ausführung
der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Weben mit zwei Schussfäden. Dabei
weist das bewegliche Element eine im Inneren des Saugkammernblockes
vorgesehene Schwenkklappe auf. Mittels der gesteuert umschaltbaren
Schwenkklappe ist der Saugkammernblock in zwei Saugkammern aufgeteilt.
Jede der Saugkammern ist einem der beiden Schussfäden zugeordnet. So
wird das separate Erfassen und Halten der beiden Schussfadenenden
möglich
und damit ein gegenseitiges Verhaken der Schussfäden vermieden. Das Verhaken
der Schussfäden
würde zu
unerwünschten Unterbrechungen
des Webprozesses oder zu Fehlern im Gewebe führen.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die gesteuerte Bewegung der
umschaltbaren Schwenkklappe. Bevorzugt ist diese Bewegung mit den
Bewegungen von Hinreicheelementen synchronisiert. Mittels der Hinreicheelemente
wird der jeweils einzutragende Schussfaden in die Bahn des in Richtung
des Webfaches einfahrenden. Greifers bewegt, damit der Greifer den
richtigen Schussfaden sicher erfassen und eintragen kann. Dabei
ist es wichtig, dass der nicht einzutragende Schussfaden ganz aus
der Bahn des einfahrenden Greifers heraus gehalten wird, damit es
nicht zu Kollisionen zwischen nicht einzutragenden Schussfäden und
Elementen des Greifers kommt. Durch die mit der Bewegung der Hinreicheelement
synchronisierte Bewegung der Schwenkklappe ist es einerseits möglich den
einzutragenden Schussfaden optimal in der Bahn des Greifers zu positionieren,
weil das Schussfadenende in dem Saugkammernblock der Bewegung der
Schwenkklappe folgt, und andererseits wird der nicht einzutragende Schussfaden
klar aus der Bahn des Greifers heraus gehalten. Mögliche Ausführungen
der Hinreicheelemente sind bereits oben in der Beschreibung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
beschrieben.
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Zur
weiteren Verbesserung der Führung
und Positionierung des jeweiligen Schussfadens ist bevorzugt nahe
der Ansaugöffnung
der Saugkammern ein Trennhebel schwenkbar angeordnet. Der Trennhebel
wird im Wesentlichen synchron mit der Schwenkklappe betätigt, sodass
die beiden Schussfadenenden sicher getrennt voneinander erfasst
und gehalten werden.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführung
der Erfindung umfasst einen beweglich angeordneten Saugkammernblock
mit mehreren Saugkammern. Nach dem Abschneiden des eingetragenen
Schussfadens wird das Ende des spulenseitigen Schussfadenteils der
zugeordneten Saugkammer zugeführt, indem
der ganze Saugkammernblock derart bewegt wird, dass der zu erfassende
Schussfaden der ihm zugeordneten Saugkammer bereitgestellt wird.
Dabei ist das bewegliche Element ein Teil eines Antriebes für den Saugkammerblock.
Dieser Antrieb kann beispielsweise ein elektromotorischer Antrieb
sein. Über
eine signalübertragende
Leitung wird der Antrieb mit einer Webmaschinensteuerung verbunden, die
auf diese Weise die Bewegungen des beweglichen Elementes und damit
des Saugkammernblockes steuert.
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Durch
das Bewegen des ganzen Saugkammernblockes wird jede Saugkammer gezielt
zu dem ihr zugeordneten Schussfaden hin bewegt, um das spulenseitige
Schussfadenteil nach dem Abschneiden des eingetragenen Schussfadens
getrennt von den anderen Schussfäden
zu erfassen.
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Auf
diese Weise wird jeder Schussfaden separat von einer Saugkammer
erfasst und gehalten. Ein Verhaken der Schussfadenenden wird dadurch verhindert.
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Eine
bevorzugte Ausführung
des beweglich angeordneten Saugkammernblockes ist ein schwenkbar
angeordneter Saugkammernblock mit weiter bevorzugt kreis- oder kreissegmentförmigem Querschnitt,
die in mehrere kreissegmentförmige Saugkammern
aufgeteilt ist. Bei dieser Ausfuhrung kann das bewegliche Element
beispielsweise die Rotorwelle eines elektromotorischen Drehantriebes sein,
wobei die Drehachse der Rotorwelle in einer Ebene senkrecht zum
kreis- oder kreissegmentförmigen
Querschnitt und durch den Mittelpunkt des Kreises oder der Kreissegmente
verlaufend angeordnet ist.
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Die
Saugkammern können
auch einzeln gesteuert mit Saugluft beaufschlagbar ausgeführt sein. In
Kombination mit zusätzlichen
mechanischen Haltemitteln ist es dann möglich, die benötigte Menge
an Saugluft zu reduzieren, indem die einzelnen Saugkammern zeitlich
begrenzt nur zum Erfassen der Schussfadenenden mit einem höheren Volumenstrom
an Saugluft beaufschlagt werden. Danach kann der Faden beispielsweise
durch einen geringeren Volumenstrom an Saugluft gehalten werden.
Insbesondere beim Weben mit einer großen Anzahl an Schussfarben
wirkt sich diese Ausführung
vorteilhaft auf den Luftverbrauch aus.
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Die
Erfindung kann auch mit einer Einlegevorrichtung kombiniert werden.
Dabei wird die nach dem Abschneiden des eingetragenen Schussfadens gebildete
Gewebekante durch Einlegen des gewebeseitigen Schussfadenendes in
das für
den nächsten Schusseintrag
wieder geöffnete
Webfach weitergebildet in eine Einlegekante. Sowohl mechanische,
als auch pneumatische Einlegevorrichtungen sind hinreichend bekannt
und werden deshalb hier nicht näher beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst des Weiteren eine Webmaschine, die
durch eine der vorgenannten Vorrichtungen gekennzeichnet ist.
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Die
Erfindung und weitere sich ergebende Vorteile werden nachstehend
anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
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Die
anliegenden Figuren zeigen:
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1 die
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer ersten
Ausführung
des Saugkammernblocks,
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2 eine
perspektivische Darstellung der Schusseintragsseite gemäß der Anordnung
aus 1 mit Saugkammernblock und
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3 die
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung mit einer zweiten
Ausführung
des Saugkammernblocks.
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Die
in 1 dargestellte Anordnung zeigt die von den Spulen 1 und 2 abgezogenen
und zum Schusseintrag bereitgehaltenen Schussfäden 3 und 4.
Die Hinreicheelemente 7, 8 bewegen wahlweise einen
der beiden Schussfäden 3, 4 im
Wesentlichen in vertikaler Richtung in die horizontal angeordnete Laufbahn 5 des
Greifers 6.
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Der
Greifer 6 bewegt sich auf der Laufbahn 5 in die
durch den Pfeil 36 angegebene Eintragsrichtung in das durch
die Kettfäden 32 gebildete
Webfach.
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Zwischen
dem Greifer 6 und dem aus den Kettfäden 32 gebildeten
Webfach ist der Saugkammernblock 10 angeordnet. Die wesentlichen
Teile des Saugkammernblockes sind das Gehäuse 19, welches in
der 1 ohne Deckel dargestellt ist, so dass eine in dem
Saugkammernblock angeordnete obere Saugkammern 12 und eine
Schwenkklappe 11 sichtbar sind.
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Die
Schwenkklappe 11 trennt den Innenraum des Saugkammernblockes
in die obere Saugkammer 12 und eine untere Saugkammer 13.
Die untere Saugkammer 13 ist in dieser Ansicht nicht sichtbar, weil
sie unter der oberen Saugkammer 12 angeordnet ist und von
der Schwenkklappe 11 abgedeckt ist.
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Die
Schwenkklappe 11 ist derart schwenkbar um die Drehachse 16 in
dem Saugkammernblock eingebaut, dass sie abhängig von ihrer Schwenkstellung
die Ansaugöffnung 30 größtenteils
für die
obere Saugkammer 12 oder für die untere Saugkammer 13 freigibt.
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In
der in 2 dargestellten Situation befindet sich die nicht
sichtbare Schwenkklappe 11 in der oberen Stellung, so dass
die Ansaugöffnung 30 größtenteils
für die
untere Saugkammer 13 freigegeben ist.
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Nahe
der Ansaugöffnung 30 der
Saugkammern 12, 13 ist ein Trennhebel 14 an
dem Saugkammernblock 10 angeordnet. Am vorderen Ende des Trennhebels 14 sind
Trennfinger mit dazwischenliegenden Führungsnuten angeordnet. In
jeder Führungsnut
ist jeweils ein Schussfaden 3, 4 geführt. Der Trennhebel 14 ist
schwenkbar um die Drehachse 15 an dem Gehäuse 19 des
Saugkammernblock befestigt. Der Trennhebel 14 ist über ein
mechanisches Gestänge,
bestehend aus den Hebeln 17, 18 und mehreren Umlenkelementen,
derart mit der Drehachse 16 der Schwenkklappe 11 antriebsverbunden, dass
sich der Trennhebel 14 zwangsweise synchron mit der Schwenkklappe 11 bewegt.
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Ein
Antrieb der Schwenkklappe 11 ist in den Figuren nicht dargestellt.
Es können
jedoch verschiedenste, bekannte Antriebe eingesetzt werden, wie z.B.
ein elektrischer, pneumatischer oder hydraulischer Antrieb. Eine
vorteilhafte, einfache Ausführung sieht
beispielsweise einen mit der Drehachse 16 drehfest verbundenen
elektrischen Drehantrieb vor. Dieser Drehantrieb ist vorzugsweise
mit der Steuerung der Webmaschine signalübertragend verbunden, sodass
die Schwenkklappe 11 gesteuert angetrieben ist.
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Über das
Gestänge 17, 18 wird
auch der Trennhebel 14 synchron mit der Schwenkklappe 11 angetrieben.
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Zwischen
dem Saugkammernblock 10 und dem Webfach ist nahe des äußersten Kettfadens
in etwa auf der Höhe
der Bindelinie 33 eine Schere 9 angeordnet. Die
Bindelinie 33 ist die Verbindung aller sogenannter Bindepunkte
an denen der gerade eingetragene Schussfaden 3 von dem
Webblatt 31 an das bereits fertige Gewebe 34 angeschlagen
wird.
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In
der gezeichneten Situation ist das Webblatt 31 nach dem
Anschlag an der Bindelinie 33 bereits wieder zurückgekehrt
in seine zurückgezogene
Stellung. Der zuletzt angeschlagene Schussfaden 3 ist bereits
abgeschnitten und das Schussfadenende ist in die entsprechende untere
Saugkammer 13 eingezogen worden. Da die untere Saugkammer 13 von
der darüber
liegenden Schwenkklappe 11 verdeckt wird, ist das in diese
Saugkammer 13 eingezogene Schussfadenende unsichtbar und
mit einer gestrichelten Linie gezeichnet.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist nachfolgend beschrieben.
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Zum
Eintrag eines Schussfadens 3 bewegt sich zunächst das
Hinreicheelement 7 nach unten und zieht den in einer Fadenöse des Hinreicheelementes 7 eingefädelten Schussfaden 3 in
eine Position, in der der Schussfaden 3 die horizontal
angeordnete Laufbahn des Greifers 6 kreuzt. Das Ende des Schussfadens 3 wird
dabei in der unteren Saugkammer 13 des Saugkammernblocks 10 festgehalten.
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Um
eine exakt reproduzierbare Lage des hingereichten Schussfadens 3 in
der Laufbahn 5 des Greifers sicherzustellen, ist zwischen
den Hinreicheelementen 7, 8 und der Laufbahn 5 des
Greifers 6 eine Hinreichekante 37 vorgesehen.
Die Hinreicheelemente 7, 8 positionieren den hingereichten
Schussfaden 3 unterhalb der Hinreichekante 37,
sodass der hingereichte Schussfaden 37 an der Hinreichekante 37 umgelenkt
wird, und dass die Hinreichekante 37 in jedem Fall die
vertikale Position jedes hingereichten Schussfadens 3, 4 bestimmt.
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Nachfolgend
bewegt sich der Greifer 6 auf seiner Laufbahn 5 in
die durch den Pfeil 36 angegebene Eintragsrichtung und
erfasst dabei den hingereichten Schussfaden 3. In einer
Schussfadenklemme des Greifers 6 wird der Schussfaden 3 festgeklemmt.
Der sich kontinuierlich bewegende Greifer 6 zieht das Ende
des Schussfadens 3 aus der unteren Saugkammer 13 des
Saugkammernblocks 10 heraus und transportiert den Schussfaden 3 in
das Webfach hinein.
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Nach
der Übergabe
des Schussfadens 3 in der Mitte des Webfaches an einen
auf der gegenüberliegenden
Seite angeordneten Nehmergreifer bewegt sich der Greifer 6 wieder
aus dem Webfach heraus in seine Ausgangsstellung, während der
Nehmergreifer den Schussfaden 3 durch das ganze Webfach
hindurchzieht.
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Der
Saugkammernblock 10 ist nahe der Laufbahn des Greifers 6 angeordnet,
sodass beim Erfassen des einzutragenden Schussfadens 3 nur ein
möglichst
kurzes Schussfadenende am Greifer 6 übersteht. Dieses überstehende
Schussfadenende bildet auf der Auszugsseite des Gewebes 34 einen Fadenabfall
und sollte deshalb so kurz wie möglich sein.
Eine aktiv betätige
Greiferklemme ermöglicht ein
sehr kurzes überstehendes
Schussfadenende, indem die Greiferklemme erst dann geschlossen wird,
wenn der Greifer 6 auf dem Weg in Richtung des Webfaches
den minimalen Abstand zum Saugkammernblock 10 hat.
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Durch
eine weitere Zeitverzögerung
beim Schließen
der Greiferklemme kann das überstehende
Schussfadenende sogar noch weiter verkürzt werden durch das sogenannte
Ausschlaufen. Dabei zieht der sich in Eintragsrichtung 36 bewegende Greifer 6 den
bereits erfassten, jedoch noch nicht geklemmten Schussfaden 3 oder 4 aus
dem Saugkammernblock 10 heraus und klemmt das Schussfadenende
erst kurz bevor es ganz aus dem Saugkammernblock 10 herausgezogen
ist fest.
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Damit
das Ausschlaufen zuverlässig
funktioniert wird der von einer Spule 1 kommende Schussfaden 3 mittels
einer nicht dargestellten, zwischen Spule 1 und Hinreicheelement 7 angeordneten
Fadenklemme mindestens so fest geklemmt, dass während des Ausschlaufens des
Schussfadenendes aus dem Saugkammernblock 10 kein Schussfaden 3 von der
Spule 1 nachgezogen wird. D.h. die Klemmkraft der Fadenklemme
muss größer sein,
als die Haltekraft des Saugkammernblocks 10.
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Nach
dem der Schussfaden 3 vollständig in das Webfach eingezogen
worden ist, wird er von dem Webblatt 31 an die Bindelinie 33 angeschlagen. Gleichzeitig
schließt
sich das Webfach, sodass die Kettfäden 32 des Webfaches
den eingetragenen Schussfaden 3 abbinden. Unmittelbar nach
dem Abbinden wird der Schussfaden 3 eintragsseitig von
der Schere 9 nahe des äußersten
Kettfadens abgeschnitten.
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Das
Saugkammernblock 10 ist nun derart an der Webmaschine angeordnet,
dass ein an der Bindelinie 33 angeschlagener Schussfaden
direkt an der Ansaugöffnung 30 der
Saugkammern vorbeiläuft. Dadurch
ist sichergestellt, dass das spulenseitige Ende des Schussfadens 3 sofort
nach dem Abschneiden durch die Schere 9 vom Luftstrom des Saugkammernblock
erfasst und in die entsprechende Saugkammer 13 eingezogen
wird.
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Das
zuverlässige
Erfassen des spulenseitigen Schussfadenendes nach dem Abschneiden
des angeschlagenen Schussfadens in der diesem Schussfaden zugeordneten
Saugkammer wird durch die Funktion der Schwenkklappe 11 und
des Trennhebels 14 sichergestellt. Die Bewegungen der Schwenkklappe 11 und
des Trennhebels 14 werden dazu von der Webmaschinensteuerung
koordiniert mit den Bewegungen der anderen am Schusseintrag beteiligten
Bauteile, wie z.B. dem Greifer und den Hinreicheelementen 7 und 8.
Die Schwenkklappe 11 und der Trennhebel 14 stehen
beim Weben mit zwei Schussfarben entweder in einer oberen oder in
einer unteren Stellung.
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Zwischenstellungen
sind nicht vorgesehen.
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Die
Schwenkklappe 11 steht beim Eintragen des Schussfadens 3 in
ihrer oberen Position, wie es in 2 dargestellt
ist. Die Ansaugöffnung 30 wird
so größtenteils
für die
untere, dem Schussfaden 3 zugeordnete Saugkammer 13 freigegeben
und der Luftstrom saugt das Ende des abgeschnittenen Schussfadens 3 in
die untere Saugkammer 13. Umgekehrt steht die Schwenkklappe 11 beim
Eintragen des Schussfadens 4 in ihrer unteren Position,
sodass die der Luftstrom im Wesentlichen durch die Saugkammer 12 geleitet
ist und das Ende des Schussfadens 4 von der Saugkammer 12 erfasst
und gehalten wird.
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Der
Trennhebel 14 separiert die beiden Schussfäden 3, 4 außerhalb
des Saugkammernblockes und positioniert den entsprechenden Schussfaden
optimal vor der Ansaugöffnung 30,
sodass jedes Schussfadenende in die ihm zugeordnete Saugkammer 12 oder 13 eingesaugt
wird. Dazu wird der Trennhebel 14 synchron zu den Bewegungen
der Schwenkklappe 11 um seine Drehachse 15 geschwenkt
zwischen einer oberen und einer unteren Stellung.
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Die
Anordnung gemäß 3 unterscheidet sich
von der Anordnung gemäß 1 durch
die Ausführung
des Saugkammernblocks 10 bzw. 20.
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Der
Saugkammernblock 10 gemäß 1 und 2 ist
für das
Weben mit zwei Schussfarben vorgesehen. Dagegen ist der in 3 dargestellte und
in den Ansprüchen
10 und 11 beanspruchte Saugkammernblock 20 auch für das Weben
mit mehr als zwei Schussfarben geeignet. Auch hier handelt es sich
um einen Saugkammernblock, bei der für jede Schussfarbe, also für jeden
Schussfaden eine separate Saugkammer 21, 22, 23, 24 vorgesehen
ist. Die dargestellte Ausführung
erlaubt das Weben mit vier Schussfarben, weil so noch jeder Schussfaden
separat von einer ihm zugeordneten Saugkammer 21, 22, 23, 24 erfasst
und gehalten werden kann.
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Um
die Zuordnung zwischen den einzelnen Schussfäden 3, 4 und
den Saugkammern 21, 22, 23, 24 zu
bewerkstelligen wird der ganze Saugkammernblock 20 um die
im Wesentlichen vertikal angeordnete Schwenkachse 25 geschwenkt.
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Die
erfassten Schussfadenenden werden dann in den entsprechenden, ebenfalls
vertikal angeordneten Saugkammern 21, 22, 23, 24 gehalten.
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In
der gezeichneten Situation ist das Webblatt 31 nach dem
Anschlag an der Bindelinie 33 bereits wieder zurückgekehrt
in seine zurückgezogene
Stellung. Der zuletzt angeschlagene Schussfaden 43 ist
bereits abgeschnitten und das Schussfadenende ist in die zugeordnete
Saugkammer 24 eingezogen worden.
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- 1
- Spule
- 2
- Spule
- 3
- Schussfaden
- 4
- Schussfaden
- 5
- Eintragsrichtung
- 6
- Greifer
- 7
- Hinreicheelement
- 8
- Hinreicheelement
- 9
- Schere
- 10
- Saugkammernblock
- 11
- Schwenkklappe
- 12
- Obere
Saugkammer
- 13
- Untere
Saugkammer
- 14
- Trennhebel
- 15
- Drehachse
- 16
- Drehachse
- 17
- Hebel
- 18
- Hebel
- 19
- Gehäuse
- 20
- Saugkammernblock
- 21
- Saugkammer
- 22
- Saugkammer
- 23
- Saugkammer
- 24
- Saugkammer
- 25
- Schwenkachse
- 26
-
- 27
-
- 28
-
- 29
-
- 30
- Ansaugöffnung
- 31
- Webblatt
- 32
- Kettfäden
- 33
- Bindelinie
- 34
- Gewebe
- 35
- Gewebekante
- 36
- Eintragsrichtungspfeil
- 37
- Hinreichekante
- 41
- Spule
- 42
- Spule
- 43
- Schussfaden
- 44
- Schussfaden
- 47
- Hinreicheelement
- 48
- Hinreicheelement