Die Erfindung betrifft ausgewählte Iodoniumsalzverbindungen und deren Verwendung als
Photoinitiatoren.
Es ist bekannt, Iodoniumsalze als Photoinitiatoren in kationisch polymerisierbaren Zusam
mensetzungen zu verwenden. Solche Offenbarungen sind beispielsweise J. V. Crivello,
"Photoinitiated Cationic Polymerization" in: UV Curing: Science and Technology, Editor S. P.
Pappas, Seiten 24-77, Technology Marketing Corporation, Norwalk, Conn. 1980, ISBN No.
0-686-23773-0; J. V. Crivello, J. H. W. Lam, Macromolecules, 10, 1307 (1977) und J. V.
Crivello, Ann. Rev. Mater. Sci. 1983, 13, Seiten 173-190 und J. V. Crivello, Journal of Poly
mer Science, Part A: Polymer Chemistry, Vol. 37, 4241-4254 (1999) zu entnehmen. In WO 98/46647
sind 4,4'-Dialkylphenyl-Iodoniumverbindungen, die mindestens eine Isopropyl
gruppe enthalten, in photohärtbaren Zusammensetzungen offenbart. In J. Chem. Soc.
Perkin Trans. I, 1997,17, Seite 2463-2465 ist ein spezielles Herstellverfahren für unsym
metrisch substituierte Diaryliodoniumtriflate und trifluoracetate offenbart, mit dem sich 4-tert.-
Butylphenyl-2'-methylphenyliodonium-triflat, bzw. -trifluoroacetat herstellen lassen.
Die bisher bekannten und für technische Anwendungen zur Verfügung stehenden iodonium
salzhaltigen strahlungsreaktiven Zusammensetzungen sind mit einer Reihe von Nachteilen
behaftet, die auf die eingesetzten Iodoniumsalze zurückgeführt werden können. So sind bei
spielsweise Diphenyliodoniumsalze in den Formulierungen schlecht löslich, was in der Praxis
ihre Verwendbarkeit einschränkt, da nur eine geringe Konzentration des Iodoniumsalzes ein
gesetzt werden kann oder die Gefahr einer Auskristallisation besteht. Ausserdem setzen
Phenyliodoniumsalze Benzol als Photoprodukt frei, das aus der gehärteten Masse, bzw. Be
schichtung (z. B. Druckfarbe) in das Substrat migrieren kann, bzw. in die Umgebung abgege
ben wird und aus toxikologischen Gründen (z. B. beim Bedrucken von Lebensmittelverpack
ungen) höchst unerwünscht ist. Die Substitution eines der Phenylringe durch längerkettige
Alkyl- oder Alkoxysubstituenten kann zwar die Löslichkeit verbessern, allerdings bleibt der
Nachteil der Benzolbildung auch damit noch erhalten. Grosse Substituenten vermindern in
der Regel nicht nur die Reaktivität sondern haben auch erheblich schlechtere Handhabbar
keit der Verbindungen zur Folge, die dann nicht mehr als kristalline Verbindungen anfallen
und nur schlecht in der, insbesondere für Anwendungen in der Mikroelektronik erforderlich
en, hohen Reinheit hergestellt werden können. Darüberhinaus hat sich herausgestellt, dass
Phenyl-Aryl Iodoniumsalze, aus denen bei der Belichtung Benzol entstehen kann, im AMES-
Test, der zur ersten Ermittlung eines mutagenen Potentials herangezogen wird, positiv, d. h.
mit Verdacht auf mutagene Wirkung, reagieren.
Es wurde nun gefunden, dass strahlungsempfindliche Zusammensetzungen, enthaltend
- 1. eine kationisch oder säurekatalytisch polymerisierbare oder vernetzbare Verbindung
oder
- 2. eine Verbindung, die unter der Einwirkung von Säure in einem Entwickler ihre Löslich
keit erhöht; und
- 3. mindestens ein Diaryliodoniumsalz der Formel I
X für verzweigtes C3-C20-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl steht;
X1 Wasserstoff, lineares C1-C20-Alkyl, verzweigtes C3-C20-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl dar
stellt; mit der Massgabe, dass die Summe der Kohlenstoffatome in X und X1 mindestens 4
beträgt;
Y lineares C1-C10-Alkyl, verzweigtes C3-C10-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl ist;
A- ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus der Gruppe (BF4)-, (SbF6)-, (PF6)-,
(B(C6F5))4 -, C1-C20-Alkylsulfonat, C2-C20-Haloalkylsulfonat, unsubstituiertes C6-C10-Arylsulfon
at, Camphersulfonat, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylmethid, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylimid,
und, mit Halogen, NO2, C1-C12-Alkyl, C1-C12-Halogenalkyl, C1-C12-Alkoxy oder COOR1 sub
stituiertes C6-C10-Arylsulfonat, darstellt; und
R1 C1-C20-Alkyl, Phenyl, Benzyl; oder ein- oder mehrmals mit C1-C12-Alkyl, C1-C12-Alkoxy
oder Halogen substitutiertes Phenyl bedeutet;
mit der Massgabe, dass die beiden Phenylringe am Iodatom nicht gleich substituiert sind;
eine optimale Balance zwischen hoher Empfindlichkeit, guter Lagerstabilität, guter Löslich
keit und geringer Kristallisationsneigung besitzen.
Lineares C1-C20-Alkyl, ist beispielsweise C1-C12-, C1-C8-, C1-C6- oder C1-C4-Alkyl. beispiele
sind Methyl, Ethyl, Propyl, n-Butyl, n-Pentyl, n-Hexyl, n-Heptyl, n-Octyl, n-Nonyl, n-Decyl, n-
Undecyl, n-Dodecyl, n-Tetradecyl, n-Pentadecyl, n-Hexadecyl, n-Heptadecyl, n-Octadecyl, n-
Nonadecyl oder n-Icosyl. Beispielsweise ist Y C1-C8-Alkyl, insbesondere C1-C6-Alkyl, vorzug
sweise C1-C4-Alkyl, wie z. B. Methyl oder n-Butyl. Besonders bevorzugt ist Methyl.
Verzweigtes C3-C20-Alkyl ist beispielsweise C3-C12-, C3-C8-, C3-C6- oder C3-C4-Alkyl.
Beispiele sind verzweigtes Propyl, wie Isopropyl, verzweigtes Butyl, wie sec-Butyl, iso-Butyl,
tert-Butyl, verzweigtes Pentyl, wie 2-Methylbutyl, 3-Methylbutyl, 1-Methylbutyl, verzweigtes
Hexyl, wie 1-Methylpentyl, 2-Methylpentyl, 4-Methylpentyl, verzweigtes Heptyl, wie 1-Methyl
hexyl, 1-Ethylpentyl, 4-Ethylpentyl, 1-Methylhexyl, 5-Methylhexyl, verzweigtes Octyl, wie
2,4,4-Trimethylpentyl, 2-Ethylhexyl, 1-Methylheptyl, verzweigtes Nonyl, verzweigtes Decyl,
verzweigtes Undecyl, verzweigtes Dodecyl, verzweigtes Tetradecyl, verzweigtes Pentadecyl,
verzweigtes Hexadecyl, verzweigtes Heptadecyl, verzweigtes Octadecyl, verzweigtes Non
adecyl oder verzweigtes Icosyl. Beispielsweise ist Y verzweigtes C3-C8-Alkyl, insbesondere
verzweigtes C3-C6-Alkyl, vorzugsweise verzweigtes C3-C4-Alkyl, wie z. B. Isopropyl, sec-Butyl,
iso-Butyl oder tert-Butyl.
Verzweigtes C4-C20-Alkyl kann die vorstehend genannten Bedeutungen haben, bis zur ent
sprechenden Anzahl der C-Atome. X ist beispielsweise C4-C12- oder C4-C8-Alkyl, wie sec-
Butyl, iso-Butyl, tert-Butyl, tert.-Amyl, insbesondere Isobutyl und tert.-Amyl.
C1-C20-Alkyl ist linear oder verzweigt und ist beispielsweise C1-C12-, C1-C8-, C1-C6- oder C1-
C4-Alkyl. Beispiele sind Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl, n-Butyl, sec-Butyl, iso-Butyl, tert-Bu
tyl, Pentyl, Hexyl, Heptyl, 2,4,4-Trimethylpentyl, 2-Ethylhexyl, Octyl, Nonyl, Decyl, Undecyl,
Dodecyl, Tetradecyl, Pentadecyl, Hexadecyl, Heptadecyl, Octadecyl, Nonadecyl oder Icosyl.
C1-C12-Alkyl ist ebenfalls linear oder verzweigt und hat vorstehend gegeben Bedeutungen
bis zur entsprechenden Anzahl der C-Atome.
C3-C8-Cycloalkyl bedeutet z. B. Cyclopropyl, Cyclopentyl, Cyclohexyl, oder Cyclooctyl, insbe
sondere Cyclopentyl und Cyclohexyl, vorzugsweise Cyclohexyl.
Halogen bedeutet Fluor, Chlor, Brom und Iod, insbesondere Chlor und Fluor, vorzugsweise
Fluor.
Bei C1-C20Halogenalkyl handelt es sich um ein- oder mehrmals mit Halogen substituiertes C1-
C20-Alkyl. Der Alkylrest kann dabei mit mehreren gleichen, jedoch ebenso mit verschiedenen
Halogenatomen subsitutiert sein.
Ist C1-C20-Alkyl ein oder mehrmals mit Halogen substituiert, so sind z. B. 1 bis 3 oder 1 oder 2
Halogensubstituenten am Alkylrest.
C1-C20-Alkylsulfonat ist RSO3 -, worin R für lineares oder verzweigtes, wie vorstehend be
schriebenes C1-C20-Alkyl steht. Beispiele sind Methylsulfonat, Ethylsulfonat, Propylsulfonat,
Pentylsulfonat, Hexylsulfonat.
C2-C20-Haloalkylsulfonat ist RSO3 -, worin R für mit Halogen substitutiertes C2-C20-Alkyl, C2-
C10-, C2-C8- oder C4-C8-Alkyl steht. Beispiele sind C2F5SO3 -, C4F9SO3 -, C8F17SO3 -.
Unsubstituiertes C6-C10-Arylsulfonat ist RSO3 -, worin R für C6-C10-Aryl steht, z. B. Phenyl oder
Naphthyl.
Alkyl-substituierte Arylsulfonate sind z. B. Toluolsulfonat, 2,4,6-Trimethylbenzolsulfonat,
2,4,6-Tris(isopropyl)benzolsulfonat, 4-t-Butylbenzolsulfonat, 4-Dodecylbenzolsulfonat.
Halogensubstituierte Arylsulfonate sind z. B. 4-Chlorbenzolsulfonat, 4-Fluorbenzolsulfonat,
2,4,6-Trifluorbenzolsulfonat, Pentafluorbenzolsulfonat.
Kamphersulfonat ist
C1-C12-Alkoxy steht für lineare oder verzweigte Reste und ist beispielsweise C1-C8-, C1-C6-
oder C1-C4-Alkoxy. Beispiele sind Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, n-Butyloxy, sec-
Butyloxy, iso-Butyloxy, tert-Butyloxy, Pentyloxy, Hexyloxy, Heptyloxy, 2,4,4-Trimethylpen
tyloxy, 2-Ethylhexyloxy, Octyloxy, Nonyloxy, Decyloxy oder Dodecyloxy, insbesondere
Methoxy, Ethoxy, Propoxy, Isopropoxy, n-Butyloxy, sec-Butyloxy, iso-Butyloxy, tert-Butyloxy,
vorzugsweise Methoxy.
Ein- oder mehrmals subsitutiertes Phenyl ist ein- bis fünffach, z. B. ein-, zwei- oder dreifach,
insbesondere ein- oder zweifach substituiert.
C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylmethid ist
C1-C20-Perfluoroalkylsulfonyl
imid ist Ra-SO2-N-SO2-Rb, worin Ra, Rb und Rc unabhängig voneinander unsubstituiertes
oder mit N(Rd)(Re) substituiertes C1-C20-Perfluoroalkyl bedeuten oder Ra, Rb und Rc mit CF3
substituiertes Phenyl bedeuten, oder Ra und Rb zusammen C1-C6-Perfluoroalkylen darstel
len, welches gegebenenfalls durch -O- unterbrochen ist; Rd und Re unabhängig voneinander
C1-C12-Alkyl bedeuten oder Rd und Re zusammen für C1-C6-Perfluoroalkylen stehen, das
gegebenenfalls durch O oder N(C1-C12-Alkyl) unterbrochen ist.
Perfluoroalkyl ist Alkyl welches vollständig durch Fluor substituiert ist, d. h. die Wasserstoff
atome sind durch Fluor ersetzt. Das gleiche gilt für Perfluoroalkylen.
Beispiele für solche Anionen sind (C2F5SO2)2N-, (C4F9SO2)2N-, (C8F17SO2)3C-, (CF3SO2)3C-,
(CF3SO2)2N-, (C4F9SO2)3C-, (CF3SO2)2(C4F9SO2)C-, (CF3SO2)(C4F9SO2)N-, [(3,5-bis-
(CF3)C6H3)SO2]2N-,
, C6F5SO2C-(SO2CF3)2, C6F5SO2N-SO2CF3.
Diese Anionen sind dem Fachmann bekannt. Die Anionen und deren Herstellung sind z. B.
in US 5554664 beschrieben.
Die Stellung der Reste X und Y an den Phenylringen der Iodoniumsalzverbindung der For
mel I ist z. B. in 4,4'-Position, 4,2'- oder 4,3'-Position, insbesondere in der 4,4'-Position oder
4,2'-Position, bevorzugt in der 4,4'-Position.
Die Stellung der Reste X, X1 und Y an den Phenylringen der Iodoniumsalzverbindung der
Formel I ist z. B. 2,4,4'-Position, 2,4,2'- oder 2,4,3'-Position, insbesondere in der 2,4,4'-
Position oder 2,4,2'-Position, bevorzugt in der 2,4,4'-Position.
X ist verzweigtes C3-C20-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl, vorzugsweise verzweigtes C3-C8-Alkyl,
cyclohexyl oder Cyclopentyl, insbesondere verzweigtes C3-C4-Alkyl oder Cyclohexyl, z. B.
Isopropyl, Isobutyl, sec.-Butyl oder tert.-Butyl.
X1 ist Wasserstoff, lineares C1-C20-Alkyl, verzweigtes C3-C20-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl,
vorzugsweise Wasserstoff, lineares C1-C10-Alkyl, verzweigtes C3-C8-Alkyl, insbesondere
Wasserstoff oder verzweigtes C3-C4-Alkyl. Besonders bevorzugt ist X1 Wasserstoff.
Die Summe der Kohlenstoffatome in den Substituenten X und X1 beträgt in den erfindungs
gemässen Verbindungen immer mindestens 4, d. h. die Summe ist 4 oder grösser als 4, z. B.
4-40, 4-20, 4-10, 4-8, 5-40, 6-40 usw..
Y ist lineares C1-C10-Alkyl, verzweigtes C3-C10-Alkyl oder C3-C8-Cycloalkyl ist, vorzugsweise
lineares C1-C8- oder lineares C1-C6-Alkyl, verzweigtes C3-C8- oder verzweigtes C3-C6-Alkyl,
Cyclohexyl oder Cyclopentyl, z. B. Isopropyl oder lineares C1-C4-Alkyl.
A ist ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus der Gruppe (BF4)-, (SbF6)-, (PF6)-,
(B(C6F5))4 -, C1-C20-Alkylsulfonat, C2-C20-Haloalkylsulfonat, unsubstituiertes C6-C10-Arylsulfon
at, Kamphersulfonat, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylmethid, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylimid,
und, mit Halogen, NO2, C1-C12-Alkyl, C1-C12-Halogenalkyl, C1-C12-Alkoxy oder COOR1 sub
stituiertes C6-C10-Arylsulfonat; z. B. ausgewählt aus der Gruppe (SbF6)-, (PF6)-, (B(C6F5))4 -,
C2-C20-Haloalkylsulfonat, Kamphersulfonat, C1-C12-Alkylsulfonat, Phenylsulfonat, p-Methyl
phenylsulfonat; insbesondere ausgewählt aus der Gruppe (SbF6)-, (PF6)-, (B(C6F5))4 -, C2-
C20-Haloalkylsulfonat.
Kennzeichnend für die erfindungsgemässen Verbindungen der Formel I ist, dass die beiden
Phenylringe am Iod-Atom nicht gleich substituiert sind, d. h. es handelt sich um
"unsymmetrische" Iodoniumsalze. X oder X1 und Y sind also jeweils verschieden. Weiterhin
ist zu beachten, dass ein Phenylring immer mindestens durch eine verzweigte Alkylgruppe
oder Cycloalkyl substituiert ist. Wobei das verzweigte Alkyl X, sofern X1 für Wasserstoff
steht, mindestens ein C4-Alkyl ist. Wenn X1 ungleich Wasserstoff ist, kann das verzweigte
Alkyl X auch ein C3-Alkyl sein. Die Summe der Kohlenstaffatome der Reste X + X1 ist also
immer mindestens 4. Ein weiteres Merkmal der erfindungsgemässen Verbindungen ist,
dass zwingend beide Phenylringe am Iodatom Substituenten tragen, sodass bei der Spal
tung die Bildung von Benzol vermieden wird.
Die erfindungsgemässen Verbindungen offerieren eine optimale Balance zwischen erforder
licher Reaktivität - für die unterschiedlichsten breitgefächerten Anwendungen (wie weiter
unten und in den Beispielen beschrieben ist) - guter Löslichkeit in den Formulierungen und,
sie verhindern die Abgabe von Benzol. Ausserdem ist durch die Substitution eine geringere
toxikologische Belastung zu erwarten.
Generelle Herstellungsverfahren für Aryliodoniumsalzverbindungen sind dem Fachmann ge
läufig und in der Literatur beschrieben. Analog zu diesen Verfahren lassen sich auch die er
findungsgemässen Photoinitiatorverbidnugnen der Formel I erhalten. So können Verbindun
gen der Formel I beispielsweise nach in den US Patenten 4399071 und 4329300 und der DE 27 54 853
beschriebenen Verfahren hergestellt werden. Möglich ist z. B. die Herstellung der
Hexafluorphosphatsalze durch Austausch der Anionen aus den einfachen Salzen der entsprechenden
Iodoniumverbindungen (wie z. B. der Bissulfate). Diese Methoden sind z. B. von
Beringer et al. in J. Am. Chem. Soc. 81, 342 (1959) veröffentlicht. Auch verschiedene Meth
oden zur Herstellung der oben erwähnten einfachen Salze sind dieser Literaturstelle zu ent
nehmen. Beispielsweise die Reaktion von zwei aromatischen Verbindungen mit Iodylsulfat
in Schwefelsäure, die Reaktion von zwei aromatischen Verbindungen mit Iodat in Essig
säure, Essigsäureanhydrid, Schwefelsäure, die Reaktion von zwei aromatischen Verbindun
gen mit Iodacylat in der Gegenwart einer Säure oder die Kondensation einer Iodoso-Ver
bindung, eines Iodosodiacetates oder einer Iodoxy Verbindung mit einer anderen aroma
tischen Verbindung in der Gegenwart einer Säure.
In manchen Fällen kann auch ein Aryliodid in situ oxidiert werden, und dann mit der anderen
aromatischen Verbindung kondensieren. Diese Variante der Kondensation verläuft bei
spielsweise in verdünnter Schwefelsäure (EP 119 068).
Bevorzugt sind strahlungsempfindliche Zusammensetzungen, worin in den Verbindungen
der Formel I X verzweigtes C4-C12-Alkyl oder Cyclohexyl ist.
Weitere interessante Zusammensetzungen sind solche, worin in den Verbindungen der
Formel I Y lineares C1-C6-Alkyl oder Cyclohexyl ist.
Hervorzuheben sind erfindungsgemässe Zuzsammensetzungen, worin in den Verbindungen
der Formel I A- ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus der Gruppe (PF6)-, (B(C6F5))4 -,
C1-C12-Alkylsulfonat, C2-C12-Haloalkylsulfonat, unsubstituiertes Phenylsulfonat, Kampher
sulfonat, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylmethid, C1-C20-Perfluoroalkylsulfonylimid, und, mit
Halogen, NO2, C1-C12-Alkyl, C1-C12-Halogenalkyl, C1-C12-Alkoxy oder COOR1 substituiertes
Phenylsulfonat, darstellt. Insbesondere ist A- ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus
der Gruppe (PF6)-, (B(C6F5))4 -, C1-C12-Alkylsulfonat, C2-C12-Haloalkylsulfonat, unsubsti
tuiertes Phenylsulfonat, Kamphersulfonat, und, mit Halogen, NO2, C1-C12-Alkyl, C1-C12-
Halogenalkyl, C1-C12-Alkoxy oder COOR1 substituiertes Phenylsulfonat.
Insbesondere sind strahlungsempfindliche Zusammensetzungen bevorzugt, worin in den
Verbindungen der Formel I
X für verzweigtes C4-C6-Alkyl oder Cyclohexyl steht;
X1 Wasserstoff oder verzweigtes C4-C6-Alkyl darstellt;
Y lineares C1-C4-Alkyl, verzweigtes C3-C4-Alkyl oder Cyclohexyl ist;
A- ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus der Gruppe, (PF6)-, Kamphersulfonat,
und, mit C1-C4-Alkyl substituiertes Phenylsulfonat, darstellt.
Interessant sind weiterhin Zusammensetzungen, worin in den Verbindungen der Formel I
X für verzweigtes C4-C6-Alkyl oder Cyclohexyl steht;
Y lineares C1-C4-Alkyl, verzweigtes C3-C4-Alkyl oder Cyclohexyl ist;
A- ein nichtnukleophiles Anion, ausgewählt aus der Gruppe, (PF6)-, (B(C6F5))4 -, C1-C20-
Alkylsulfonat, C1-C20-Haloalkylsulfonat, unsubstituiertes C6-C10-Arylsulfonat, Camphersul
fonat, und, mit Halogen, NO2, C1-C12-Alkyl, C1-C12-Halogenalkyl, C1-C12-Alkoxy oder COOR1
substituiertes C6-C10-Arylsulfonat, darstellt; und
R1 C1-C12-Alkyl, Phenyl, Benzyl, oder ein- oder mehrmals mit C1-C4-Alkyl substitutiertes
Phenyl bedeutet.
Beispiele für die als Komponente (b) in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen ge
eigneten Verbindungen der Formel I sind 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-hexa
fluorophosphat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-pentafluoroethylsulfonat; 4-Isobu
tylphenyl-4'-methylphenyliodonium-tresylat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-nona
flat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-tosylat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodo
nium-4-methoxyphenylsulfonat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-4-chlorophenyl
sulfonat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-4-fluorophenylsulfonat; 4-Isobutylphenyl-
4'-methylphenyliodonium-2,4,6-trimethylphenylsulfonat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliod
onium-2,4,6-(tri-isopropyl)-phenylsulfonat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-4-do
decylphenylsulfonat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliodonium-kampher-10-sulfonat; 4-Iso
butylphenyl-4'-methylphenyliodonium-tetrakis(pentafluorophenyl)borat; 4-(2-Methylbut-2-yl)-
phenyl-4'-methylphenyliodonium-hexafluorophosphat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methyl
phenyliodonium-pentafluorethylsulfonat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodoni
um-tetrakis(pentafluorophenyl)borat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodonium
hexafluorophosphat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodonium-pentafluorethylsul
fonat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodonium-nonaflat; 4-(2-Methylbut-2-yl)-
phenyl-4'-methylphenyliodonium-4-trifluoromethyl-phenylsulfonat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-
4'-methylphenyliodonium-tosylat; 4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodonium-kam
pher-10-sulfonat; 4-Cyclohexyl-4'-methylphenyliodonium-hexafluorophosphat; 4-Cyclohexyl-
4'-methylphenyliodonium-pentafluorethylsulfonat; 4-Cyclohexyl-4'-methylphenyliodonium
kampher-10-sulfonat; 4-Cyclohexyl-4'-methylphenyliodonium-tetrakis(pentafluorophenyl)borat;
4-Cyclohexyl-4'-methylphenyliodonium-tosylat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyliodoni
um-hexafluorophosphat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyliodonium-pentafluorethylsulfon
at; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyliodonium-kampher-10-sulfonat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-
methylphenyliodonium-tetrakis(pentafluorophenyl)borat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyl
iodonium-4-chlorophenylsulfonat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyliodonium-4-fluorophen
ylsulfonat; 4-tert.-Butylphenyl-4'-methylphenyliodonium-4-methoxyphenylsulfonat; 4-tert.-But
ylphenyl-4'-methylphenyliodonium-hexafluorophosphat; 4-Isobutylphenyl-4'-methylphenyliod
onium-nonafluorobutylsulfonat; 4-Cyclohexyl-4'-methylphenyliodonium-hexafluoroantimonat;
4-(2-Methylbut-2-yl)phenyl-4'-methylphenyliodonium-nonafluorobutylsulfonat; 4-Isobutylphen
yl-2'-methylphenyliodonium-hexafluorophosphat; 4-Isobutylphenyl-4'-ethylphenyliodonium
hexafluorophosphat; 4-(verzweigtes-Dodecyl)-4-methylphenyliodonium-hexafluorophosphat.
Die Verbindungen der Formel I, wie vorstehend beschrieben, sind neu und bilden daher
auch einen Gegenstand dieser Erfindung. Die Bevorzugungen sind ebenfalls wie oben
angegeben.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen enthalten als Komponente (a1) z. B. Harze
und Verbindungen, die durch Alkyl- oder Aryl-haltige Kationen oder durch Protonen ka
tionisch polymerisiert werden können. Beispiele hierfür sind zyklische Ether, insbesondere
Epoxide und Oxetane, sowie Vinylether, hydroxylhaltige Verbindungen. Auch Lactonver
bindungen und cyclische Thioether sowie Vinylthioether können eingesetzt werden. Weitere
Beispiele sind Aminoplaste oder phenolische Resolharze. Das sind vor allem Melamin-,
Harnstoff-, Epoxid-, Phenol-, Acryl-, Polyester- und Alkydharze, insbesondere aber Mischun
gen von Acryl-, Polyester- oder Alkydharzen mit einem Melaminharz. Darunter fallen auch
modifizierte Lackharze wie z. B. acrylmodifizierte Polyester- und Alkydharze. Beispiele für
einzelne Typen von Harzen, die unter Begriff Acryl-, Polyester- und Alkydharze fallen, sind
z. B. in Wagner, Sarx/Lackkunstharze (München, 1971), Seiten 86 bis 123 und 229 bis 238,
oder in Ullmann/Encyclopädie der techn. Chemie, 4. Auflage, Band 15 (1978), Seiten 613 bis
628, oder Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Verlag Chemie, 1991, Vol. 18,
360 ff., Vol. A19, 371 ff., beschrieben. Bevorzugt enthält der Lack ein Aminoharz. Beispiele
hierfür sind veretherte oder unveretherte Melamin-, Harnstoff-, Guanidin- oder Biuret-Harze.
Von besonderer Bedeutung ist die saure Katalyse für die Härtung von Lacken, die veretherte
Aminoharze enthalten, wie z. B. methylierte oder butylierte Melaminharze (N-Methoxymethyl-,
bzw. N-Butoxymethylmelamin) oder methylierte/butylierte Glycolurile.
Es können beispielsweise alle üblichen Epoxide verwendet werden, wie aromatische,
aliphatische oder cycloaliphatische Epoxidharze. Es sind dies Verbindungen mit mindestens
einer, vorzugsweise mindestens zwei Epoxidgruppen im Molekül. Beispiele hierfür sind die
Glycidylether und β-Methylglycidylether aliphatischer oder cycloaliphatischer Diole oder
Polyole, z. B. solche des Ethylenglykols, Propan-1,2-diols, Propan-1,3-diols, Butan-1,4-diols,
Diethylen-glykols, Polyethylenglykols, Polypropylenglykols, Glycerins, Trimethylolpropans
oder 1,4-Dimethylolcyclohexans oder des 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propans und N,N-
Bis-(2-hydroxyethyl)-anilins; die Glycidylether von Di- und Polyphenolen, beispielsweise von
Resorcin, von 4,4'-Dihydroxyphenyl-2,2-propan, von Novolaken oder von 1,1,2,2-Tetrakis-
(4-hydroxyphenyl)-ethan. Beispiele sind Phenylglycidylether, p-tert-Butylglycidylether, o-Icre
sylglycidylether, Polytetrahydrofuranglycidylether, n-Butylglycidylether, 2-Ethylhexylglycidyl
ether, C12/15-Alkylglycidylether, Cyclohexandimethanoldiglycidylether. Weitere Beispiele sind
N-Glycidylverbindungen, z. B. die Glycidylverbindungen des Ethylenharnstoffs, 1,3-Propylen
harnstoffs oder 5-Dimethylhydantoins oder des 4,4'-Methylen-5,5'-tetramethyldihydantoins,
oder solche wie Triglycidylisocyanurat.
Weitere Beispiele für Glycidyletherkomponenten (a1), welche in den erfindungsgemässen
Formulierungen zum Einsatz kommen sind beispielsweise Glycidylether von mehrwertigen
Phenolen erhalten durch Reaktion von mehrwertigen Phenolen mit einem Überschuss an
Chlorhydrin, wie beispielsweise Epichlorhydrin (z. B. Glycidylether von 2,2-Bis(2,3-epoxyprop
oxyphenol)-propan. Weitere Beispiele von Glycidyletherepoxiden, welche im Zusammen
hang mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können sind z. B. in US 3018262 und
im "Handbook of Epoxy Resins" von Lee und Neville, McGraw-Hill Book Co., New York
(1967), beschrieben.
Es gibt auch eine Vielzahl von kommerziell erhältlichen als Komponente (a1) geeigneten
Glycidyletherepoxiden wie beispielsweise Glycidylmethacrylat, Diglycidylether von Bisphenol
A, z. B. diejenigen erhältlich unter den Handelsbezeichnungen EPON 828, EPON 825, EPON
1004 und EPON 1010 der Firma Shell; DER-331, DER-332 und DER-334 der Firma Dow
Chemical; 1,4-Butandiol-diglycidylether von Phenolformaldehyd-Novolak, z. B. DEN-431,
DEN-438 der Firma Dow Chemical; und Resorcinol Diglycidylether; Alkylglycidylether, wie
beispielsweise C8-C10-Glycidylether, z. B. HELOXY Modifier 7, C12-C14-Glycidylether, z. B.
HELOXY Modifier 8, Butylglycidylether, z. B. HELOXY Modifier 61, Kresylglycidylether, z. B.
HELOXY Modifier 62, p-tert-Butylphenylglycidylether, z. B. HELOXY Modifier 65, polyfunktionelle
Glycidylether, wie beispielsweise Diglycidylether von 1,4-Butandiol, z. B. HELOXY Modi
fier 67, Diglycidylether von Neopentylglykol, z. B. HELOXY Modifier 68, Diglycidylether von
Cyclohexandimethanol, z. B. HELOXY Modifier 107, Trimethylolethan-triglycidylether, z. B.
HELOXY Modifier 44, Trimethylolpropan-triglycidylether, z. B. HELOXY Modifer 48, Polygly
cidylether von aliphatischen Polyolen, z. B. HELOXY Modifier 84 (alle HELOXY-Glycidylether
sind von der Firma Shell erhältlich).
Geeignet sind auch Glycidylether, die Copolymere von Acrylestern enthalten, wie z. B. Styrol-
Glycidylmethacrylat oder Methylmethacrylat-Glycidylacrylat. Beispiele sind 1 : 1 Styrol/Glyci
dylmethacrylat, 1 : 1 Methylmethacrylate/Glycidylacrylat, 62.5 : 24 : 13.5 Methylmethacrylat/Eth
ylacrylate/Glycidylmethacrylat.
Die Polymere der Glycidyletherverbindungen können beispielsweise auch andere Funktio
nalitäten enthalten, sofern diese die kationische Härtung nicht beeinträchtigen.
Andere als Komponente (a1) geeignete, bei der Firma Ciba Spezialitätenchemie kommerziell
erhältliche, Glycidyletherverbindungen sind polyfunktionelle flüssige und feste Novolakglyci
dyletherharze, wie z. B. PY 307, EPN 1179, EPN 1180, EPN 1182 und ECN 9699.
Selbstverständlich können als Komponente (a1) auch Mischungen von verschiedenen Gly
cidyletherverbindungen verwendet werden.
Die Glycidylether (a1) sind beispielsweise Verbindungen der Formel II
worin
x eine Zahl von 1 bis 6 bedeutet; und
R5 einen einwertigen bis sechswertigen Alkyl- oder Arylrest darstellt.
Bevorzugt sind z. B. Glycidyletherverbindungen der Formel II
worin
x eine Zahl 1, 2 oder 3 bedeutet; und
R5 wenn x = 1 ist, unsubstitutiertes oder mit C1-C12-Alkyl substituiertes Phenyl, Naphthyl,
Anthracyl, Biphenylyl, C1-C20-Alkyl, oder durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unter
brochenes C2-C20-Alkyl darstellt, oder
R5 wenn x = 2 ist, 1,3-Phenylen, 1,4-Phenylen, C6-C10-Cycloalkylen, unsubstituiertes oder
mit Halogen substituiertes C1-C40-Alkylen, durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unter
brochenes C2-C40-Alkylen, oder eine Gruppe
bedeutet, oder
R5 wenn x = 3 ist, für einen Rest
oder
steht;
y eine Zahl von 1 bis 10 bedeutet; und
R5 C1-C20-Alkylen, Sauerstoff oder
ist.
Die Glycidylether (a1) sind z. B. Verbindungen der Formel IIa
worin
R7 unsubstituiertes oder mit C1-C12-Alkyl substituiertes Phenyl; Naphthyl; Anthracyl;
Biphenylyl; C1-C20-Alkyl, durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochenes C2-C20-
Alkyl; oder eine Gruppe der Formel
darstellt;
R5 Phenylen, C1-C20-Alkylen, durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochenes C2-
C20-Alkylen, oder eine Gruppe
bedeutet; und
R5 C1-C20-Alkylen oder Sauerstoff ist.
Bevorzugt sind die Glycidylether Verbindungen der Formel IIb
worin
R5 Phenylen, C1-C20-Alkylen, durch ein oder mehrere Sauerstoffatome unterbrochenes C2-
C20-Alkylen, oder eine Gruppe
bedeutet; und
R6 C1-C20-Alkylen oder Sauerstoff ist.
Weitere Beispiele für die Komponente (a1) sind Polyglycidylether und Poly-(β-methylglyci
dyl)ether, die durch Umsetzung einer mindestens zwei freie alkoholische und/oder phenoli
sche Hydroxylgruppen pro Molekül enthaltenden Verbindung mit dem entsprechenden Epi
chlorhydrin unter alkalischen Bedingungen, oder auch in Gegenwart eines sauren Katalysa
tors mit nachfolgender Alkalibehandlung, erhältlich sind. Es können auch Mischungen von
verschiedenen Polyolen dabei verwendet werden.
Diese Ether lassen sich mit Poly-(epichlorhydrin) aus acyclischen Alkoholen, wie Ethylengly
kol, Diethylenglykol und höheren Poly-(oxyethylen)-glykolen, Propan-1,2-diol und Poly-(oxy
propylen)-glykolen, Propan-1,3-diol, Butan-1,4-diol, Poly-(oxytetramethylen)-glykolen, Pen
tan-1,5-diol, Hexan-1,6-diol, Hexan-2,4,6-triol, Glycerin, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaeryth
rit und Sorbit, aus cycloaliphatischen Alkoholen, wie Resorcit, Chinit, Bis-(4-hydroxycyclo
hexyl)-methan, 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan und 1,1-Bis-(hydroxymethyl)-cyclohex
en-3, und aus Alkoholen mit aromatischen Kernen, wie N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-anilin und
p,p'-Bis-(2-hydroxyethylamino)-diphenylmethan, herstellen. Man kann sie ferner aus einker
nigen Phenolen, wie Resorcin und Hydrochinon, sowie mehrkernigen Phenolen, wie Bis-(4-
hydroxyphenyl)-methan, 4,4-Dihydroxydiphenyl, Bis-(4-hydroxyphenyl)-sulfon, 1,1,2,2-Tetra
kis-(4-hydroxyphenyl)-ethan, 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol A) und 2,2-Bis-
(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)-propan herstellen.
Weitere geeignete Hydroxyverbindungen zur Herstellung von Polyglycidylethern und Poly-(β-
methylglycidyl)ethern sind die durch Kondensation von Aldehyden, wie Formaldehyd, Acetal
dehyd, Chloral und Furfural, und Phenolen, wie zum Beispiel Phenol, o-Kresol, m-Kresol, p-
Kresol, 3,5-Dimethylphenol, 4-Chlorphenol und 4-tert.-Butylphenol, erhältlichen Novolake.
Poly-(N-glycidyl)-verbindungen können beispielsweise durch Dehydrochlorierung der Um
setzungsprodukte von Epichlorhydrin mit mindestens zwei Aminowasserstoffatome enthal
tenden Aminen, wie Anilin, n-Butylamin, Bis-(4-aminophenyl)-methan, Bis(4-aminophenyl)-
propan, Bis-(4-methylaminophenyl)-methan und Bis(4-aminophenyl)ether, -sulfon und -sulf
oxid erhalten werden. Weitere geeignete Poly-(N-glycidyl)-verbindungen sind Triglycidyliso
cyanurat sowie N,N'-Diglycidylderivate von cyclischen Alkylenharnstoffen, wie Ethylenharn
stoff und 1,3-Propylenharnstoff, und Hydantoinen, wie zum Beispiel 5,5-Dimethylhydantoin.
Poly-(S-glycidyl)-verbindungen sind ebenfalls geeignet. Beispiele sind die Di-S-glycidylderi
vate von Dithiolen, wie Ethan-1,2-dithiol und Bis-(4-mercaptomethylphenyl)-ether.
In Betracht als Komponente (a1) kommen auch Epoxidharze, in welchen die Glycidylgruppen
bzw. β-Methylglycidylgruppen an Heteroatome verschiedener Art gebunden sind, z. B. das
N,N,O-Triglycidylderivat des 4-Aminophenols, der Glycidylether/Glycidylester der Salicylsäu
re oder p-Hydroxybenzoesäure, N-Glycidyl-N'-(2-glycidyloxypropyl)-5,5-dimethylhydantoin
und 2-Glycidyloxy-1,3-bis-(5,5-dimethyl-1-glycidylhydantoinyl-3)-propan.
Bevorzugt werden Diglycidylether von Bisphenolen. Beispiele dafür sind Bisphenol A-diglyci
dylether, wie z. B. ARALDIT GY 250 von Ciba Spezialitätenchemie, Bisphenol F-diglycidyl
ether und Bisphenol S-diglycidylether. Besonders bevorzugt ist Bisphenol A-diglycidylether.
Weitere Glycidylverbindungen von technischer Bedeutung sind die Glycidylester von Car
bonsäuren, insbesondere Di- und Polycarbonsäuren. Beispiele dafür sind die Glycidylester
der Bernsteinsäure, Adipinsäure, Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure, Terephthalsäu
re, Tetra- und Hexahydrophthalsäure, Isophthalsäure oder Trimellithsäure, oder von dimer
isierten Fettsäuren.
Beispiele für Polyepoxide, die keine Glycidylverbindungen sind, sind die Epoxide des Vinyl
cyclohexans und Dicyclopentadiens, 3-(3',4'-Epoxicyclohexyl)-8,9-epoxy-2,4-dioxaspiro-
[5.5]undecan, der 3',4'-Epoxicyclohexylmethylester der 3,4-Epoxicyclohexancarbonsäure,
(3,4-Epoxycyclohexyl-methyl-3,4-epoxycyclohexancarboxylat), Butadiendiepoxid oder Iso
prendiepoxid, epoxidierte Linolsäurederivate oder epoxidiertes Polybutadien.
Weitere geeigente Epoxidverbindungen sind z. B. Limonenmonoxid, epoxidiertes Sojaboh
nenöl, Bisphenol-A und Bisphenol-F Epoxidharze, wie z. B. Araldit® GY 250 (A), Araldit® GY
282 (F), Araldit® GY 285 (F) (der Firma Ciba Spezialitätenchemie), sowie photovernetzbare
Siloxane, die Epoxidgruppen enthalten.
Weitere geeignete kationisch polymerisierbare oder vernetzbare Komponenten (a1) sind z. B.
auch den US Patenten 3117099, 4299938 und 4339567 zu entnehmen.
Aus der Gruppe der aliphatischen Epoxide eignen sich insbesondere die monofunktionellen
α-Olefinepoxide mit einer unverzweigten Kette bestehend aus 10, 12, 14 und 16 Kohlen
stoffatomen.
Dadurch, dass heute eine grosse Anzahl von verschiedenen Epoxidverbindungen im Handel
erhältlich ist, können die Eigenschaften des Bindemittels weitgehend variieren. Eine Varia
tionsmöglichkeit, z. B. je nach vorgesehener Verwendung der Zusammensetzung, besteht in
der Verwendung von Mischungen verschiedener Epoxidverbindungen sowie im Zusatz von
Flexibilisatoren und Reaktivverdünnern.
Die Epoxidharze können zur Erleichterung des Auftrages mit einem Lösungsmittel verdünnt
werden, beispielsweise, wenn der Auftrag durch Spritzen geschieht. Vorzugsweise wird je
doch die Epoxidverbindung in lösungsmittelfreiem Zustand verwendet. Bei Raumtemperatur
zähflüssige bis feste Harze können im heissen Zustand aufgetragen werden.
Weiterhin geeignet als Komponente (a1) sind alle üblichen Vinylether, wie aromatische,
aliphatische oder cycloaliphatische Vinylether sowie auch Silizium-haltige Vinylether. Es
sind dies Verbindungen mit mindestens einer, vorzugsweise mindestens zwei Vinylether
gruppen im Molekül. Beispiele für Vinylether, die sich für die Verwendung in den erfindungs
gemässen Zusammensetzungen eignen, sind Triethylenglycoldivinylether, 1,4-Cyclohexandi
methanoldivinylether, 4-Hydroxybutylvinylether, der Propenylether von Propylencarbonat,
Dodecylvinylether, tert.-Butylvinylether, tert.-Amyl-vinylether, Cyclohexylvinylether, 2-Ethyl
hexylvinylether, Ethylenglycolmonovinylether, Butandiolmonovinylether, Hexandiolmonovinyl
ether, 1,4-Cyclohexandimethanolmonovinyl-ether, Diethylenglycolmonovinylether, Ethylen
glycoldivinylether, Ethylenglycolbutylvinyl-ether, Butandiol-1,4-divinylether, Hexandioldivinyl
ether, Diethylenglykoldivinylether, Triethylenglycoldivinylether, Triethylenglykolmethylvinyl
ether, Tetraethylenglykoldivinylether, Pluriol-E-200-divinylether, Polytetrahydrofurandivinyl
ether-290, Trimethylolpropantrivinylether, Dipropylenglykoldivinyl-ether, Octadecylvinylether,
(4-Cyclohexyl-methylenoxyethen)-glutarsäure-methylester und (4-Butyloxyethen)-isophthal
säureester.
Beispiele für hydroxylhaltige Verbindungen sind Polyesterpolyole, wie z. B. Polycaprolactone
oder Polyesteradipatpolyole, Glykole und Polyetherpolyole, Castoröl, hydroxyfunktionelle Vi
nyl und Acrylharze, Celluloseester, wie z. B. Celluloseacetatbutyrat, und Phenoxyharze.
Weitere kationisch härtbare Formulierungen sind z. B. der EP-A-119 425 zu entnehmen.
Bevorzugt werden als Komponente (a1) cycloaliphatische Epoxide, oder Epoxide auf Basis
von Bisphenol A verwendet.
Erfindungsgemäss ist daher auch eine strahlungsempfindliche Zusammensetzung, worin die
Komponente (a1) mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe der cycloaliphat
ischen Epoxyverbindungen, Glycidylether, Oxetanverbindungen, Vinylether, säurever
netzbaren Melaminharze, säurevernetzbaren Hydroxymethylenverbindungen und säurever
netzbaren Alkoxymethylenverbindungen ist.
Falls gewünscht, kann die erfindungsgemässe Zusammensetzung ebenfalls radikalisch po
lymerisierbare Komponenten enthalten, wie z. B. ethylenisch ungesättigte Monomere, Oli
gomere oder Polymere. Geeignete Materialien enthalten mindestens eine ethylenisch
ungesättigte Doppelbindung und sind fähig eine Additionspolymerisation einzugehen.
Beispiele geeigneter Monomere, die eine ethylenische Doppelbindung enthalten sind Alkyl-
und Hydroxyalkylacrylate und Methacrylate, wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-,
Hexyl-, 2-Ethylhexyl- und 2-Hydroxyethyl-(Meth)Acrylat, Stearylacrylat, Isobornylacrylate.
Weitere geeignete Beispiele sind Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid, N-substituierte
(Meth)Acrylamide, Vinylester, wie z. B. Vinylacetat, Vinylether, wie Isobutylvinylether, Styrol,
Alkyl- und halogensubstituiertes Styrol, N-Vinylpyrrolidon, Vinylchlorid und Vinylidenchloride.
Beispiele geeigneter Monomere, die wenigstens zwei Doppelbindungen enthalten sind Glyc
eroldiacrylate, Glyceroltriacrylate, Ethylenglycoldiacrylate, Diethylenglycoldiacrylate, Dieth
ylenglycoldimethacrylat, Triethylenglycoldimethacrylate, 1,3-Propanedioldiacrylat, 1,3-prop
andioldimethacrylat, Neopentylglycoldiacrylate, Hexamethylenglycoldiacrylat, Bisphenol-A
diacrylate, 4,4'-bis(2-acryloyloxyethoxy)diphenylpropan, Pentaerythritoltriacrylat oder -tetra
acrylat, Pentaerythritoltetramethacrylat, Trimethylolpropantriacrylat, 1,2,4-Butantrioltrimethacrylat,
1,4-Cyclohexanedioldiacrylat, Sorbitolhexacrylat, Bis[1-(2-acryloxy)]-p-ethoxyphenyl
dimethylmethan, Bis[1-(3-acryloxy-2-hydroxy)]-p-propoxyphenyldimethylmethan und Trishy
droxyethyl-isocyanurat-trimethacrylat; die Bisacrylate und Bismethacrylate von Poly(ethyl
englycol) mit Moleculargewicht 200-500, Diallylphthalat, Divinylsuccinat, Divinyladipat und
Divinylphthalat, Vinylacrylat, Divinylbenzol, Triallylphosphat, Triallylisocyanurate und Tris(2-
acryloylethyl)isocyanurat.
Beispiele für höhermolekulare (oligomere) mehrfach ungesättigte Verbindungen sind
acrylierte Epoxidharze, acrylierte oder Vinylether- oder Epoxy-Gruppen enthaltende Poly
ester, Polyurethane und Polyether. Weitere Beispiele für ungesättigte Oligomere sind unge
sättigte Polyesterharze, die meist aus Maleinsäure, Phthalsäure und einem oder mehreren
Diolen hergestellt werden und Molekulargewichte von etwa 500 bis 3000 besitzen. Daneben
können auch Vinylether-Monomere und -Oligomere, sowie maleat-terminierte Oligomere mit
Polyester-, Polyurethan-, Polyether-, Polyvinylether- und Epoxidhauptketten eingesetzt wer
den. Insbesondere Kombinationen von Vinylethergruppen tragenden Oligomeren und Po
lymeren, wie sie in der WO 90/01512 beschrieben sind, sind gut geeignet. Aber auch Co
polymers aus Vinylether und Maleinsäure funktionalisierten Monomeren kommen in Frage.
Solche ungesättigten Oligomere kann man auch als Prepolymere bezeichnen.
Funktionalisierte Acrylate sind ebenfalls geeignet. Beispiele für geeignete Monomere
welche üblicherweise verwendet werden, um das Basispolymer (the backbone) des funk
tionalisierten Acrylat- oder Methacrylatpolmyers zu bilden, sind Acrylat, Methacrylat, Methyl
methacrylat, Ethylacrylate, Ethylmethacrylat, n-Butylacrylat, n-Butylmethacrylat, Isobutyla
crylat, Isobutylmethacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, 2-Ethylhexylmethacrylat, usw.. Zusätzlich
werden geeignete Anteile von funktionellen Monomeren während der Polymerisation co
polymerisiert, um die funktionellen Polymere zu erhalten. Säurefunktionalisierte Acrylat-
oder Methacrylatpolymere werden erhalten indem säurefunktionelle Monmere, wie z. B.
Acrylsäure oder Methacrylsäure verwendet werden. Hydroxyfunktionelle Acrylat- oder Meth
acrylatpolymere werden aus hydroxyfunktionellen Monomern, wie z. B. 2-Hydroxyethylmeth
acrylat, 2-Hydroxypropylmethacrylat und 3,4-Dihydroxybutylmethacrylat erhalten. Epoxy
funktionalisierte Acrylat- oder Methacrylatpolymere werden erhalten, indem epoxy-funktionel
le Monomere, wie z. B. Glycidylmethacrylat, 2,3-Epoxybutylmethacrylat, 3,4-Epoxybutylmeth
acrylate, 2,3-Epoxycyclohexylmethacrylat, 10,11-Epoxyundecylmethacrylat, usw. eingesetzt
werden. Es ist auch möglich, isocyanatfunktionelle Polymere aus isocyanatefunctionalisier
ten Monomeren, wie z. B. meta-Isopropenyl-α,α-dimethylbenzylisocyanat zu erhalten.
Besonders geeignet sind z. B. Ester von ethylenisch ungesättigten mono- oder polyfunk
tionellen Carbonsäuren und Polyolen oder Polyepoxiden, und Polymere mit ethylenisch
ungesättigten Gruppen in der Kette oder in Seitengruppen, wie z. B. ungesättigte Polyester,
Polyamide und Polyurethane und Copolymere hiervon, Alkydharze, Polybutadien und Buta
dien-Copolymere, Polyisopren und Isopren-Copolymere, Polymere und Copolymere mit
(Meth)Acrylgruppen in Seitenketten, sowie Mischungen von einem oder mehreren solcher
Polymerer.
Beispiele für geeignete mono- oder polyfunktionelle ungesättigte Carbonsäuren sind Acryl
säure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Itaconsäure, Zimtsäure, Maleinsäure und Fumarsäure
und ungesättigte Fettsäuren wie Linolensäure oder Oelsäure. Bevorzugt sind Acryl- und
Methacrylsäure.
Mischungen von gesättigten Di- oder Polycarbonsäuren mit ungesättigten Carbonsäuren
können jedoch ebenfalls verwendet werden. Beispiele für geeignete gesättigte Di- oder Po
lycarbonsäuren umfassen z. B. Tetrachlorophthalsäure, Tetrabromophthalsäure, Phthalsäu
reanhydrid, Adipinsäure, Tetrahydrophthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, Trimellith
säure, Heptandicarbonsäure, Sebacinsäure, Dodecandicarbonsäure, Hexahydrophthalsäure,
usw..
Als Polyole sind aromatische und besonders aliphatische und cycloaliphatische Polyole
geeignet. Beispiele für aromatische Polyole sind Hydrochinon, 4,4'-Dihydroxydiphenyl, 2,2-
Di(4-hydroxyphenyl)-propan, sowie Novolake und Resole. Beispiele für Polyepoxide sind
solche auf der Basis der genannten Polyole, besonders der aromatischen Polyole und
Epichlorhydrin. Ferner sind auch Polymere und Copolymere, die Hydroxylgruppen in der
Polymerkette oder in Seitengruppen enthalten, wie z. B. Polyvinylalkohol und Copolymere
davon oder Polymethacrylsäurehydroxyalkylester oder Copolymere davon, als Polyole ge
eignet. Weitere geeignete Polyole sind Oligoester mit Hydroxylendgruppen.
Beispiele für aliphatische und cycloaliphatische Polyole sind Alkylendiole mit bevorzugt 2 bis
12 C-Atomen, wie Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butandiol,
Pentandiol, Hexandiol, Octandiol, Dodecandiol, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Polyethylenglykole
mit Molekulargewichten von bevorzugt 200 bis 1500, 1,3-Cyclopentandiol, 1,2-,
1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol, 1,4-Dihydroxymethylcyclohexan, Glycerin, Tris-(β-hydroxy-eth
yl)amin, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipentaerythrit und Sorbit.
Die Polyole können teilweise oder vollständig mit einer oder verschiedenen ungesättigten
Carbonsäuren verestert sein, wobei in Teilestern die freien Hydroxylgruppen modifiziert, z. B.
verethert oder mit anderen Carbonsäuren verestert sein können.
Beispiele für Ester sind:
Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolethantriacrylat, Trimethylolpropantrimethacrylat, Tri
methylolethantrimethacrylat, Tetramethylenglykoldimethacrylat, Triethylenglykoldimeth-ac
rylat, Tetraethylenglykoldiacrylat, Pentaerythritdiacrylat, Pentaerythrittriacrylat, Pentaery
thrittetraacrylat, Dipentaerythritdiacrylat, Dipentaerythrittriacrylat, Dipentaerythrit-tetraacrylat,
Dipentaerythritpentaacrylat, Dipentaerythrithexaacrylat, Tripentaerythritocta-acrylat, Penta
erythritdimethacrylat, Pentaerythrittrimethacrylat, Dipentaerythritdimethacrylat, Dipentaery
thrittetramethacrylat, Tripentaerythritoctamethacrylat, Pentaerythritdiitaconat, Dipentaery
thrittrisitaconat, Dipentaerythritpentaitaconat, Dipentaerythrithexaitaconat, Ethylenglykoldi
acrylat, 1,3-Butandioldiacrylat, 1,3-Butandioldimethacrylat, 1,4-Butandioldi-itaconat, Sorbit
triacrylat, Sorbittetraacrylat, Pentaerythrit-modifiziert-triacrylat, Sorbittetra-methacrylat, Sor
bitpentaacrylat, Sorbithexaacrylat, Oligoesteracrylate und -methacrylate, Glycerindi- und -tri
acrylat, 1,4-Cyclohexandiacrylat, Bisacrylate und Bismethacrylate von Polyethylenglykol mit
Molekulargewicht von 200 bis 1500, oder Gemische davon.
Geeignete ungesättigte radikalisch polymerisierbare Verbindungen sind auch die Amide
gleicher oder verschiedener ungesättigter Carbonsäuren und aromatischen, cycloaliphat
ischen und aliphatischen Polyaminen mit bevorzugt 2 bis 6, besonders 2 bis 4 Aminogrup
pen geeignet. Beispiele für solche Polyamine sind Ethylendiamin, 1,2- oder 1,3-
Propylendiamin, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Butylendiamin, 1,5-Pentylendiamin, 1,6-Hexylendiamin,
Octylendiamin, Dodecylendiamin, 1,4-Diaminocyclohexan, Isophorondiamin, Phenylendia
min, Bisphenylendiamin, Di-β-aminoethylether, Diethylentriamin, Triethylentetramin, Di(β-
aminoethoxy)- oder Di(β-aminopropoxy)ethan. Weitere geeignete Polyamine sind Polymere
und Copolymere mit gegebenenfalls zusätzlichen Aminogruppen in der Seitenkette und Oli
goamide mit Aminoendgruppen. Beispiele für solche ungesättigten Amide sind: Methylenbis-acrylamid,
1,6-Hexamethylen-bis-acryl-amid, Bis(methacrylamidopropoxy)-ethan, β-
Methacryl-amidoethylmethacrylat, N[(β-Hydroxyethoxy)ethyl]-acrylamid.
Geeignete ungesättigte Polyester und Polyamide leiten sich z. B. von Maleinsäure und Diolen
oder Diaminen ab. Die Maleinsäure kann teilweise durch andere Dicarbonsäuren ersetzt
sein. Sie können zusammen mit ethylenisch ungesättigten Comonomeren, z. B. Styrol,
eingesetzt werden. Die Polyester und Polyamide können sich auch von Dicarbonsäuren und
ethylenisch ungesättigten Diolen oder Diaminen ableiten, besonders von längerkettigen mit
z. B. 6 bis 20 C-Atomen. Beispiele für Polyurethane sind solche, die aus gesättigten oder
ungesättigten Diisocyanaten und ungesättigten bzw. gesättigten Diolen aufgebaut sind.
Polybutadien und Polyisopren und Copolymere davon sind bekannt. Geeignete Comono
mere sind z. B. Olefine wie Ethylen, Propen, Buten, Hexen, (Meth)Acrylate, Acrylnitril, Styrol
oder Vinylchlorid. Polymere mit (Meth)Acrylatgruppen in der Seitenkette sind ebenfalls
bekannt. Es kann sich z. B. um Umsetzungsprodukte von Epoxidharzen auf Novolakbasis
mit (Meth)Acrylsäure handeln, um Homo- oder Copolymere des Vinylalkohols oder deren
Hydroxyalkylderivaten, die mit (Meth)Acrylsäure verestert sind, oder um Homo- und Co
polymere von (Meth)Acrylaten, die mit Hydroxyalkyl(meth)acrylaten verestert sind.
Weiterhin können sowohl gleichermassen radikalisch wie auch kationisch vernetzbare Ver
bindungen verwendet werden. Solche enthalten beispielsweise sowohl eine Vinylgruppe, wie
auch eine cycloaliphatische Epoxygruppe. Beispiele dafür sind JP-A-2-289611 und US Pat
ent Nr. 6048953 beschrieben.
Auch Mischungen von zwei oder mehreren dieser radikalisch polymerisierbaren Materialien
können verwendet werden.
Den erfindungsgemässen Zusammensetzungen können auch Bindemittel zugesetzt werden,
was besonders zweckmässig ist, wenn es sich bei den photopolymerisierbaren Verbindun
gen um flüssige oder viskose Substanzen handelt. Die Menge des Bindemittels kann z. B. 5-
95, vorzugsweise 10-90 und besonders 40-90 Gew.-% betragen, bezogen auf den Ge
samtfestkörper. Die Wahl des Bindemittels erfolgt je nach dem Anwendungsgebiet und
hierfür geforderter Eigenschaften wie Entwickelbarkeit in wässrigen und organischen
Lösungsmittelsystemen, Adhäsion auf Substraten und Sauerstoffempfindlichkeit.
Geeignete Bindemittel sind z. B. Polymere mit einem Molekulargewicht von etwa 2000-
2000000, bevorzugt 5000-1000000. Beispiele sind: Homo- und Copolymere Acrylate und
Methacrylate, z. B. Copolymere aus Methylmethacrylat/Ethylacrylat/Methacrylsäure, Poly-
(methacrylsäurealkylester), Poly(acrylsäurealkylester); Phenolharze, Cellulosederivate, wie
z. B. Celluloseester und -ether, z. B. Celluloseacetat, Celluloseacetatbutyrat, Methylcellulose,
Ethylcellulose; Polyvinylbutyral, Polyvinylformal, Polyolefine, cyclisierter Kautschuk, Poly
ether wie Polyethylenoxid, Polypropylenoxid, Polytetrahydrofuran; Polystyrol, Polycarbonat,
Polyurethan, chlorierte Polyolefine, Polyvinylchlorid, Copolymere aus Vinylchlorid/Vinyliden
chlorid, Copolymere von Vinylidenchlorid mit Acrylnitril, Methylmethacrylat und Vinylacetat,
Polyvinylacetat, Copoly(ethylen/Vinylacetat), Polymere wie Polycaprolactam und Poly(hexa
methylenadipamid), Polyester wie Poly(ethylenglykolterephtalat) und Poly(hexamethylenglyk
olsuccinat); und Polyamide.
Die nachstehend unter (C1) aufgeführten Harze können ebenfalls als radikalisch härtbare
Komponente verwendet werden. Von besonderem Interesse sind z. B. ungesättigte Acrylate
mit reaktiven funktionellen Gruppen. Die reaktive funktionelle Gruppe kann beispielsweise
aus einer Hydroxyl-, Thiol-, Isocyanat-, Epoxy-, Anhydrid-, Carboxyl-, Amino- oder blockier
ten Aminogruppe, ausgewählt sein. Beispiele für ungesättigte Acrylate, welche OH-Gruppen
enthalten, sind Hydroxyethyl- und Hydroxybutylacrylate und ebenso Glycidylacrylate.
Die ungesättigten Verbindungen können auch im Gemisch mit nicht-photopolymerisierbaren
filmbildenden Komponenten verwendet werden. Diese können z. B. physikalisch trocknende
Polymere bzw. deren Lösungen in organischen Lösemitteln sein, wie z. B. Nitrocellulose oder
Celluloseacetobutyrat. Diese können aber auch chemisch bzw. thermisch härtbare Harze
sein, wie z. B. Polyisocyanate, Polyepoxide oder Melaminharze. Auch Trockenöle, wie z. B.
Leinsamenöl, mit Leinsamenöl modifizierte Alkydharze, Holzöl und Sojaöl können enthalten
sein. Die Mitverwendung von thermisch härtbaren Harzen ist für die Verwendung in soge
nannten Hybrid-Systemen von Bedeutung, die in einer ersten Stufe photopolymerisiert wer
den und in einer zweiten Stufe durch thermische Nachbehandlung vernetzt werden.
Demnach können die strahlenhärtbaren Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
ebenfalls enthalten:
- 1. Verbindungen mit einer oder mehreren freien radikalisch polymerisierbaren Doppel
bindungen, welche zusätzlich mindestens eine weitere funktionelle Gruppe enthalten, die in
Additions- und/oder Kondensationsreaktionen reaktiv ist (Beispiele sind vorstehend angege
ben);
- 2. Verbindungen mit einer oder mehreren freien radikalisch polymerisierbaren Doppel
bindungen, welche zusätzlich mindestens eine weitere funktionelle Gruppe enthalten, die in
Additions- und/oder Kondensationsreaktionen reaktiv ist, wobei diese zusätzliche funktionelle
Gruppe komplementär oder reaktiv zur zusätzlichen funktionellen Gruppe der Komponente
(A1) ist;
- 3. mindestene eine monomere, oligomere und/oder polymere Verbindung mit mindestens
einer funktionellen Gruppe, die in Additions- und/oder Kondensationsreaktionen reaktiv im
Hinblick auf die funktionellen Gruppen der Komponente (A1) oder (A2) ist, die zusätzlich zu
den freien radikalisch polymerisierbaren Doppelbindungen vorhanden sind.
Die Komponente (A2) trägt in jedem Fall die Gruppen, welche komplementär oder reaktiv im
Hinblick auf die Komponente (A1) sind. In einer Komponente können ebenfalls ver
schiedene Typen von funktionellen Gruppen vorhanden sein.
Komponente (A3) stellt eine Komponente dar, die weitere funktionelle Gruppen enthält, die
in Additions- und/oder Kondensationsreaktionen reaktiv sind, und die fähig sind mit den
funktionellen Gruppen von (A1) oder (A2) zu reagieren, die zusätzlich zu den freien radi
kalisch polymerisierbaren Doppelbindungen vorhanden sind. Die Komponenten (A3) enthält
keine freien radikalisch polymerisierbaren Doppelbindungen. Beispiele für solche Kombina
tionen (A1), (A2), (A3) sind der WO 99755785 zu entnehmen.
Beispiele für geeignete funktionelle Gruppen sind Hydroxyl, Isocyanat, Epoxy, Anhydrid,
Carboxyl und blockierte Aminogruppen. Beispiele sind vorstehend beschrieben.
Bestandteile der thermisch härtbaren Komponente (C) sind beispielsweise thermisch härt
bare Lack- oder Beschichtungssystem-Bestandteile wie sie in der Technik üblich sind. Die
Komponente (C) kann daher aus einer Vielzahl von Bestandteilen bestehen.
Beispiele für die Komponente (C) sind Oligomere und/oder Polymere abgeleitet von α,β-un
gesättigten Säuren und Derivativen davon, z. B. Polyacrylate und Polymethacrylate, Poly
methylmethacrylate schlagfest-modifiziert mit Butylacrylat, Polyacrylamide und Polyacryloni
trile. Weitere Beispiele der Komponente (C) sind Urethane, Polyurethane abgeleitet auf der
einen Seite von Polyethern, Polyestern und Polyacrylaten mit freien Hydroxylgruppen und
auf der anderen Seite von αliphatischen oder aromatischen Polyisocyanaten, und Edukten
davon. Die Komponente (C) umfasst daher z. B. auch vernetzbare Acrylharze abgeleitet von
substituierten Acrylisäureestern, z. B. Epoxyacrylate, Urethanacrylate und Polyesteracrylate.
Alkydharze, Polyesterharze und Acrylatharze und Modifizierungen davon, welche mit Mela
minharzen, Harnstoffharzen, Isocyanaten, Isocyanuraten, Polyisocyanaten, Polyisocyanu
raten und Epoxyharzen vernetzt sind, können ebenfalls Bestandteil der Komponente (C)
sein.
Die Komponente (C) ist beispielsweise generell ein filmbildendes Bindemittel, basierend auf
einem thermoplastischen oder thermohärtbaren Harz, vor allem auf einem thermohärtnaren
Harz. Bespiele dafür sind Alkyd-, Acryl-, Polyester-, Phenol-, Melamin-, Epoxy- und Polyu
rethanharze und Mischungen davon. Beispiele dafür sind etwa in Ullmann's Encyclopedia of
Industrial Chemistry, 5. Ed., Bd. A18, S. 368-426, VCH, Weinheim 1991 zu finden.
Die Komponente (C) ann ausserdem ein kalt-härtbares oder heiss-härtbares Bindemittel
sein, wobei gegebenenfalls der Zusatz eines Härtungskatalysators von Vorteil ist. Geeige
nete Katalysatoren, die die Durchhärtung des Bindemittels beschleunigen sind beispiel
sweise Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, Bd. A18, S. 469, VCH Verlagsge
sellschaft, Weinheim 1991 zu entnehmen.
Spezifische Beispiele für als Komponente (C) geeignete Bindemittel sind:
- 1. Oberflächenbeschichtungen basierend auf kalt- oder heiss-vernetzbaren Alkyd-, Acrylat-,
Polyester-, Epoxy- oder Melaminharzen oder Mischungen solcher Harze, gegebenenfalls mit
Zugabe eines Härtungskatalysators;
- 2. zwei-Komponenten Polyurethan Oberflächenbeschichtungen basierend auf hydroxyl
gruppenhaltigen Acrylat-, Polyester- oder Polyetherharzen und aliphatischen oder aroma
tischen Isocyanaten, Isocyanuraten oder Polyisocyanaten;
- 3. ein-Komponenten Polyurethan-Oberflächenbeschichtungen basierend auf blockierten
Isocyanaten, Isocyanuraten oder Polyisocyanaten, die wärend des Erwärmens deblockiert
werden; es ist auch möglich gegebenenfalls Melaminharze zuzugeben;
- 4. ein-Komponentnen Polyurethan-Oberflächenbeschichtungen basierend auf aliphatischen
oder aromatischen Urethane oder Polyurethanen und hydroxylgruppenhaltigen Acrylat-,
Polyester- oder Polyetherharzen;
- 5. ein-Komponentnen Polyurethan-Oberflächenbeschichtungen basierend auf aliphatischen
oder aromatischen Urethanacrylaten oder Polyurethanacrylaten mit freien Amingruppen in
der Urethanstruktur und Melaminharzen oder Polyetherharzens, gegebenenfalls unter Zug
abe eines Härtungskatalysators;
- 6. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf (Poly)ketiminen und
aliphatischen oder aromatischen Isocyanaten, Isocyanuraten oder Polyisocyanaten;
- 7. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf (Poly)ketiminen und einem
ungesättigten Acrylatharz oder einem Polyacetoacetatharz oder einem Methacrylamidogly
colatmethylester;
- 8. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf carboxyl- oder aminogrup
penhaltigen Polyacrylaten und Polyepoxiden;
- 9. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf anhydridgruppenhaltigen
Acrylatharzen und einer Polyhydroxy- oder Polyaminokomponente;
- 10. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf acrylathaltigen Anhydriden
und Polyepoxiden;
- 11. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf (Poly)oxazolinen und an
hydridgruppenhaltigen Acrylatharzen oder ungesättigten Acrylatharzen oder aliphatischen
oder aromatischen Isocyanaten, Isocyanuraten oder Polyisocyanaten;
- 12. zwei-Komponenten Oberflächenbeschichtungen basiered auf ungesättigten Polyacry
laten und Polymalonaten;
- 13. Thermoplastische Polyacrylat-Oberflächenbeschichtungen basierend auf thermoplas
tischen Acrylatharzen oder extrinsisch vernetzenden Acrylatharzen in Kombination mit
veretherten Melaminharzen;
- 14. Oberflächenbeschichtungs-Systeme basierend auf Urethan(meth)acrylat mit
(Meth)acryloylgruppen und freien Isocyanatgruppen und auf ein oder mehreren Verbindun
gen, die mit Isocyanaten reagieren, z. B. freie oder veresterte Polyole. Solche Systeme sind
z. B. in EP 928800 publiziert.
Blockierte Isocyanate, die ebenfalls als Komponente (C) eingesetzt werden können, sind
z. B. in Organischer Metallschutz: Entwicklung und Anwendung von Beschichtungsstoffen,
Seiten 159-160, Vincentz Verlag, Hanover (1993) beschrieben. Es handelt sich um Ver
bindungen, in denen die hochreaktive NCO-Gruppe durch Reaktion mit spezifischen Resten,
z. B. primärem Alkohol, Phenol, Essigsäureethylesterr, ε-Caprolactam, Phthalimid, Imidazol,
Oxim oder Amin, "blockiert" ist. Das blockierte Isocyanat ist stabil in flüssigen Systemen und
ebenso in der Gegenwart von Hydroxygruppen. Beim Erwärmen wird die blockierende
Gruppe (Schutzgruppe) wieder entfernt und die NCO-Gruppe wird frei.
1-Komponenten (1K) und 2-Komponenten (2K) Systeme können als Komponente (C) ver
wendet werden. Beispiele für solche Systeme sind in Ullmann's Encyclopedia of Industrial
Chemistry, Bd. A18, Paints and Coatings, Seiten 404-407, VCH Verlagsgesellschaft mbH,
Weinheim (1991) beschrieben.
Es ist möglich, die Zusammensetzung durch spezifische Anpassung zu optimieren, z. B.
durch Variation des Bindemittel/Vernetzer Verhältnisse. Solche Massnahmen sind dem
Fachmann bekannt und in der Beschichtungstechnologie üblich.
Im erfindungsgemässen Härtungsverfahren, ist die Komponente (C) vorzugsweise eine
Mischung basierend auf Acrylat/Melamin (und Melaminderivaten), 2-Komponenten Polyure
than, 1-Komponenten Polyurethan, 2-Komponenten Epoxy/Carboxy oder 1-Komponenten
Epoxy/Carboxy. Mischungen solcher Systeme sind auch möglich, beispielsweise der Zusatz
von Melamin (oder Derivativen davon) zu 1-Komponenten Polyurethanen.
Komponente (C) ist bevorzugt ein Bindemittel basierend auf einem Polyacrylat mit Melamin
oder auf einem Melaminderivat oder ein System basierend auf einem Polyacrylat und/oder
Polyesterpolyol mit einem unblockierten Polyisocyanat oder Polyisocyanurat.
Komponente (C) kann ausserdem monomere und/oder oligomere Verbindungen mit eth
ylenisch ungesättigten Bindungen (Präpolymere), die zusätzlich mindestens eine oder mehr
ere OH, NH2, COOH, Epoxy oder NCO Gruppen enthalten (= C1), welche zur Reaktion mit
dem Bindemittel- und/oder dem Vernetzer-Bestandteil der Komponente (C) fähig sind, ent
halten. Nach dem Aufbringen und thermischen Härten, werden die ethylenisch ungesät
tigten Bindungen durch Bestrahlung mit UV-Licht in eine vernetzte, hochmolekulare Form
überführt. Beispiele für solche Komponenten (C) sind z. B. in der oben erwähnten Publika
tion, Ullmann's Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Ed., Bd. A18, Seiten 451-453, oder
von S. Urano, K. Aoki, N. Tsuboniva und R. Mizuguchi in Progress in Organic Coatings, 20
(1992), 471-486, oder von H. Terashima und O. Isozaki in JOCCA 1992 (6), 222, beschrie
ben.
(C1) kann beispielsweise auch ein OH-gruppenhaltiges unsgesättigtes Acrylat sein, z. B. Hy
droxyethyl- oder Hydroxybutylacrylat oder ein Glycidylacrylat. Komponente (C1) kann jede
beliebige Struktur haben (z. B. kann sie Polyester-, Polyacrylat-, Polyether-Einheiten, usw.
enthalten), vorausgesetzt, dass sie eine ethylenisch ungesättigte Doppelbindung und
zusätzlich freie OH, COOH, NH2, epoxy oder NCO Gruppen enthält.
(C1) kann beispielsweise auch erhalten werden durch Umsetzung eines epoxy-funktionellen
Oligomers mit Acrylsäure oder Methacrylsäure. Ein typisches Beispiel eines OH-funktion
ellen Oligomers mit vinylischen Doppelbindungen ist
erhalten durch Reak
tion von CH2=CHCOOH mit
Eine weitere Möglichkeit, Komponente (C1) zu erhalten ist beispielsweise die Reaktion eines
Oligomers, das nur eine Epoxygruppe enthält und das eine frei OH-Gruppe an einer anderen
Position des Moleküls hat.
Das Mengenverhältnis der radikalisch-strahlenhärtbaren-polymerisierbaren Komponenten zu
der thermisch-polymerisierbaren Komponente (C) in den UV- und thermisch-vernetzbaren
Formulierungen ist nicht kritisch. "Dual-cure"-Systeme sind dem Fachmann bekannt, welch
er deshalb mit den optimalen Mischungsverhältnissen der radikalisch- und thermisch-ver
netzbaren Komponente - je nach Verwendungszweck - vertraut ist. Zum Beispiel kasnn das
Verhältnis im Bereich von 5 : 95 bis 95 : 5, von 20 : 80 bis 80 : 20 oder von 30 : 70 bis 70 : 30, z. B.
von 40 : 60 bis 60 : 40, liegen.
Beispiele für "Dual-cure"-Systeme, d. h. Systeme, die sowohl strahlungshärtbare als auch
thermisch härtbare Komponenten, enthalten, können u. a. US 5922473, Spalten 6 bis 10
entnommen werden.
Die erfindungsgemässen Formulierungen können weiterhin als Komponente (a1) nicht-
wässrige Beschichtungszusammensetzungen basierend auf einem oxidativ trocknenden Al
kydharz, das mit mindestens einer, vorzugsweise zwei oder mehr, funktionellen Gruppe(n),
die fähig ist (sind) Polymerisations- oder Polykondensationsreactionen in Gegenwart einer
Säure einzugehen, enthalten. Beispiele für solche Harze sind vinyletherfunktionalisierte Al
kydharze, acetalfunktionalisierte Alkydharze, und/oder alkoxysilanfunktionalisierte Alkydharze,
wie z. B. in WO 99/47617 vorgeschlagen Diese modifizierten Alkydharze können
alleine oder in Kombination mit anderen Alkydharzen eingesetzt werden. Wenigstens ein
Teil der Alkydharz-Zusammensetzung in der nicht-wässrigen Beschichtung ist oxidativ trock
end durch das Einfügen einer grossen Anzahl von ungesättigten, aliphatischen Verbindun
gen, worin zumindest ein Teil mehrfach ungesättigt ist.
Formulierungen, welche als Komponente (a1) diese modifizierten Alkydharze enthalten,
können gegebenenfalls zusätzlich zum Photoinitiator (b) einen oxidativen Trockner enthal
ten. Geeignete oxidative Trockner sind z. B. Metall-Sikkative. Als geeignete Sikkative kön
nen beispielsweise die Metallsalze von (cyclo)aliphatischen Säuren, wie etwa Octansäure
und Napthensäure aufgeführt werden, die zu verwendenden Metalle sind beispielsweise Ko
balt, Mangan, Blei, Zirkonium, Kalzium, Zink und Seltene Erde Metalle. Mischungen von
Sikkativen können verwendet werden. Bevorzugt sind Metallsalze von Kobalt, Zirkonium
und Kalzium, oder Mischungen davon. Die Sikkative (berechnet als Metall) werden übli
cherweise in einer Menge von 0.001 bis 3 Gew.-% eingesetzt.
Ausserdem kann es unter bestimmten Bedingungen von Vorteil sein zusätzlich zum Diarylio
doniumsalz der Formel (I) einen oder mehrere Mono- oder Bisacylacylphosphinoxidphotoini
titatoren zu verwenden, wenn als Komponente (a1) die modifizierten Alkydharze eingesetzt
werden. Geeignete Monoacyl- oder Bisacylphosphinoxidphotoinitiatoren umfassen beispiels
weise Monoacylphosphinoxide wie (2,4,6-Trimethylbenzoyl)-diphenyl-phosphinoxid (Lucir
in® TPO) oder (2,4,6-Trimethylbenzoyl-phenyl-ethoxy-phosphinoxid oder Bisacylphosphin
oxidphotoinitiatoren wie Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,4,4-trimethylpentyl-phosphinoxid, Bis-
(2,6-dimethoxybenzoyl)-2,2,4-trimethylpentyl-phosphinoxid, Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-(2,4-
dipentoxyphenyl)phosphinoxid und Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenyl-phosphinoxid. Diese
Monoacyl- oder Bisacylphosphinoxide werden zweckmässig in einer Menge von 0.5-5%
verwendet.
Wenn Komponente (a1) modifizierte Alkydharze enthält, so ist es möglich, zusätzlich zum
Photoinitiator (b), einen oxidativen Trockner und geeignete Monoacyl- oder Bisacylphosphi
noxidphotoinitiatoren zu verwenden.
Die als Komponente (a1) verwendeten Alkydharze enthalten eine grosse Anzahl an
ungesättigten aliphatischen Verbindungen, wovon zumindest ein Teil mehrfach ungesättigt
ist. Die ungesätigten aliphatischen Verbindungen, welche bevorzugt für die Herstellung die
ser Alkydharze verwendet werden, sind ungesättigte aliphatische Monocarbonsäuren, insbe
sondere mehrfach ungesättigte aliphatische Monocarbonsäuren. Beispiele für mono-ungesättigte
Fettsäuren sind Myristoleinsäure, Palmitinsäure, Oleinsäure, Gadoleinsäure, Eru
kasäure, und Ricinolsäure. Bevorzugt werden Fettsäuren enthaltend konjugierte Doppel
bindungen, wie dehydrierte Rizinusöl-Fettsäure und/oder Holzöl-Fettsäure, verwendet. An
dere geeignete Monocarbosäuren umfassen Tetrahydrobenzoesäure und hydrogenierte
oder nicht-hydrogenierte Abietinsäure oder deren Isomere. Falls gewünscht, kann die
jeweilige Monocarbonsäure ganz oder teilweise als Triglycerid, z. B. als pflanzliches Öl, bei
der Herstellung des Alkydharzes verwendet werden. Falls gewünscht, können Mischungen
von zwei oder mehr solcher Monocarbonsäuren oder Triglyceriden eingesetzt werden, gege
benenfalls in Gegenwart von einer oder mehreren gesättigten (cyclo)aliphatischen oder aro
matischen Monocarbosäure, z. B., Pivalinsäure, 2-Ethylhexansäure, Laurinsäure, Palmitin
säure, Stearinsäure, 4-tert.Butyl-benzoesäure, Cyclopentancarbonsäure, Naphthensäure,
Cyclohexancarbonsäure, 2,4-Dimethylbenzoesäure, 2-Methylbenzoesäure, und Benzoe
säure.
Falls gewünscht können auch Polycarbonsäuren in das Alkydharz integriert werden, wie
etwa Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, 5-tert-Butylisophthalsäure, Trimellith
säure, Pyromellithsäure, Succinsäure, Adipinsäure, 2,2,4-Trimethyladipinsäure, Azelainsäu
re, Sebacinsäure, dimerisierte Fettsäuren, Cyclopentan-1,2-dicarbonsäure, Cyclohexan-1,2-
dicarbonsäure, 4-Methylcyclohexan-1,2-dicarbonsäure, Tetrahydrophthalsäure, Endomethyl
en-cyclohexan-1,2-dicarbonsäure, Butan-1,2,3,4-tetracarbonsäure, Endoisopropyliden-cyclo
hexan-1,2-dicarbonsäure, Cyclohexan-1,2,4,5-tetracarbonsäure und Butan-1,2,3,4-tetracarb
onsäure. Falls gewünscht, kann die jeweilige Carbonsäure als Anhydrid oder in dert Form
eines Esters, z. B., eines Esters von einem Alkohol mit 1-4 Kohlenstoffatomen, verwendet
werden.
Zusätzlich kann das Alkydharz aus di- oder polyvalenten Hydroxylverbindungen zusam
mengesetzt sein. Beispiel geeigneter divalenter Hydroxylverbindungen sind Ethylenglykol,
1,3-Propandiol, 1,6-Hexandiol, 1,12-Dodecandiol, 3-Methyl-1,5-pentandiol, 2,2,4-Trimethyl-
1,6-hexandiol, 2,2-Dimethyl-1,3-propandiol, und 2-Methyl-2-cyclohexyl-1,3-propandiol. Bei
spiele geeigneter Triole sind Glycerol, Trimethylolethan und Trimethylolpropan. Geeignete
Polyole mit mehr als 3 Hydroxylgruppen sind Pentaerythritol, Sorbitol und veretherte Produk
te von den jeweiligen Verbindungen, wie etwa Ditrimethylolpropan und Di-, Tri- und Tetrap
entaerythritol. Bevorzugt werden Verbindungen mit 3-12 Kohlenstoffatomen, z. B., Glycerol,
Pentaerythritol und/oder Dipentaerythritol verwendet.
Die Alkydharze können durch direkte Veresterung der Bestandteile erhalten werden, mit der
Option, dass einige dieser Komponenten bereits in Esterdiole oder Polyesterdiole überführt
worden sind. Ausserdem können die ungesättigten Fettsäuren in der Form eines trock
nenden Öles, wie etwa Leinsamenöl, Thunfischöl, dehydriertes Rizinusöl, Kokusnussöl und
dehydratiertes Kokusnussöl, eingesetzt werden. Durch Umesterung mit den anderen zuge
gebenen Säuren und Diolen wird dann das fertige Alkydhaz erhalten. Diese Umesterung
wird zweckmässig bei einer Temperatur im Bereich von 115 bis 250°C durchgeführt, gege
benenfalls in Gegenwart von Lösungsmitteln wie Toluol und/oder Xylol. Die Reaktion wird
zweckmässig in der Gegenwart eines katalytischen Anteils eines Umesterungskatalysators
ausgeführt. Beispiele für solche geeigneten Umesterungskatalysatoren umfassen Säuren,
wie p-Toluolsulfonsäure, basische Verbindungen, wie ein Amin oder Verbindungen wie
Kalziumoxid, Zinkoxid, Tetraisopropylorthotitanat, Dibutylzinnoxid, und Triphenyl-benzyl
phosphoniumchlorid.
Die Vinylether-, Acetal- und/oder Alkoxysilan-Verbindungen, die als Teil der Komponente
(a1) verwendet werden, enthalten bevorzugt mindesten zwei Vinylether-, Acetal- und/oder
Alkoxysilangruppen und haben ein Molekulargewicht von 150 oder mehr. Diese Vinylether-,
Acetal- und/oder Alkoxysilanverbindungen können z. B. erhalten werden durch Reaktion von
kommerziell erhältlichen Vinylether-, Acetal- und/oder Alkoxysilanverbindungen enthaltend
eine Vinylether-, Acetal- und/oder Alkoxysilangruppe und zusätzlich höchstens eine funk
tionelle Amino-, Epoxy-, Thiol, Isocyanat-, Acryl-, Hydrid- oder Hydroxylgruppe, mit einer
Verbindungen mit mindestens zwei Gruppen, die fähig sind mit einer Amino-, Epoxy-, Thiol-,
Isocyanat-, Acryl-, Hydrid- oder Hydroxylgruppe zu reagieren. Als Beispiele können Ver
bindungen mit mindestens zwei Epoxy-, Isocyanat-, Hydroxyl- und/oder Estergruppen oder
Verbindungen mit mindestens zwei ethylenisch oder ethynylenisch ungesättigten Gruppen
aufgeführt werden.
Bevorzugt als Komponente (a1) ist eine Zusammensetzung in welcher die Vinylether-, Ac
etal- und/oder Alkoxysilanverbindungen kovalent an das Alkydharz gebunden werden durch
Zusatz über eine reaktive Gruppe wie eine Amino-, Hydroxyl-, Thiol-, Hydrid-, Epoxy-
und/oder Isocyanatgruppe. Dazu müssen diese Verbindungen mindestens eine zur Bildung
eines Adduktes mit den im Alkydharz vorhandenen reaktiven Gruppen fähige Gruppe ent
halten.
Um Vinylethergruppen in das Alkydharz einzuführen, wird eine Vinyloxyalkylverbindung,
deren Alkylgruppe mit einer reaktiven Gruppe, wie etwa einer Hydroxyl-, Amino-, Epoxy-
oder Isocyanatgruppe, die fähig ist ein Addukt mit einer oder mehreren der im Alkydharz vor
handenen reaktiven Gruppen zu bilden, substituiert ist, verwendet.
Bevorzugt als Komponente (a1) sind Zusammensetzungen in denen das Verhältnis der An
zahl von oxidativ trocknenden Gruppen, die im Alkydharz vorhanden sind, zur Anzahl der in
der Gegenwart einer Säure reaktiven Gruppen im Bereich von 1/10 bis 15/1, insbesondere
von 1/3 bis 5/1, beträgt. Anstelle eines einzelnen modifizierten Alkydharzes können ver
schiedene Akydharze eingesetzt werden, wobei ein Alkydharz hochmodifiziert und die an
deren weniger oder überhaupt nicht modifiziert sind.
Beispiele für Vinyletherverbindungen, die fähig sind, kovalent an das Alkydharz gebunden zu
werden, sind Ethylenglykolmonovinylether, Butandiolmonovinylether, Hexandiolmonovinyl
ether, Triethylenglykolmonovinylether, Cyclohexandimethanolmonovinylether, 2-Ethylhexan
diolmonovinylether, Polytetrahydrofuranmonovinylether, Tetraethylenglykolmonovinylether,
Trimethylolpropandivinylether und Aminopropylvinylether.
Addukte können z. B. gebildet werden durch Reaktion der Vinyletherverbindungen enthaltend
eine Hydroxyl- oder Aminogruppe mit einem Überschuss eines Diisocyanates, gefolgt von
einer Reaktion dieses freie Isocyanatgruppen enthaltenden Addukts mit den freien Hydroxyl
gruppen des Alkydharzes. Bevorzugt wird ein Verfahren verwendet, worin zunächst die
freien Hydroxylgruppen des Alkydharzes mit einem Überschuss eines Polyisocyanats reag
ieren, und dann die freien Isocyanatgruppen mit einer aminogruppen- oder hydroxylgrup
penhaltigen Vinyletherverbindung reagieren. Anstelle eines Diisocyanats, kann auch ein Di
ester verwendet werden. Umesterung der im Alkydharz vorhandenen Hydroxylgruppen mit
einem Überschuss des Diesters, gefolgt von einer Umesterung oder Umamidierung der ver
bleibenden Estergruppen mit hydroxyfunktionellen Vinyletherverbindungen bzw. amino-funk
tionellen Vinyletherverbindungen, ergibt vinyletherfunktionelle Alkydharze. Ausserdem ist es
möglich, während der Herstellung des Alkydharzes (Meth)acrylatgruppen in das Alkydharz
einzuführen, durch Durchführung der Herstelllung in der Gegenwart eines hydroxy
funktionellen (Meth)acrylatesters, wie etwa Hydroxyethylmethacrylat (HEMA), und anschlies
sender Reaktion des so funktionalisierten Alkydharzes mittels einer Michael Reaktion mit
einer vinylethergruppenhaltigen und einer primären-aminogruppenhaltigen Verbindung sowie
anschliessender Reaktion mit z. B. einer Isocyanatverbindung, um ein nicht-basisches Stick
stoffatom zu erhalten.
Ein Beispiel für eine solche Umsetzung sit z. B. beschrieben in WO 99/47617. Veresterung
von Rizininfettsäure mit Dipentaerythritol, gefolgt con einer Umesterung von freien Hydroxyl
gruppen mit Diethylmalonat und 4-Hydroxybutylvinylether in einem geeigenten Verhältnis,
führt zu einem vinyletherfunktionellen Alkydharz, das sich zur Verwendung als Komponente
(a1) eignet.
Zur Herstellung von acetalfunktionellen Alkydharzen wird normalerweise von Dialkylacetal,
funktionalisiert mit einer Aminogruppe, Gebrauch gemacht. Beispiele geeigneter Acetalver
bindungen sind 4-Aminobutyraldehyddimethylacetal und 4-Aminobutyraldehyddiethylacetal.
Das Alkydharz wird modifiziert durch Zugabe des Aminoacetalmonomers zu einem Alkyd
harz das mit Isocyanatgruppen, Estergruppen eines niedrigsiedenden Alkohols oder
(Meth)acrylatgruppen funktionalisiert ist. Das so erhaltene dialkylacetal-modifizierte Alkyd
harz kann in die Beschichtungszusammensetzung mit einem hohen Feststoffgehalt und
einer niedrigen Viskosität eingebracht werden. Ausserdem kann die Herstellung von ac
etalfunktionellen Alkydharzen durch Reaktion von Hydroxyacetal mit den Carboxylgruppen
des Alkydharzes durchgeführt werden, oder durch Reaktion einer Diisocyanat- oder Di
esterverbindung mit den Hydroxylgruppen des Alkydharzes.
Ein Beispiel für diese Herstellungsmethode ist in WO 99/47617 beschrieben, z. B die Ver
sterung eines hydroxyl-funktionellen Alkydharzes mit Diethylmalonat, gefolgt von einer Um
amidierung der freien Estergruppe mit 4-Aminobutyraldehyddimethylacetal in einem geeig
neten Verhältnis. Das so erhaltene acetal-modifizierte Alkydharz ist als Komponente (a1)
geeignet.
Um Alkoxysilangruppen in das Alkydharz einzuführen, wird gebrauch gemacht von einer Si
loxanverbindung mit einer oder mehreren reaktiven Gruppe(n), welche anschliessend mit
einem oder mehreren Bestandteilen, die das Alkydharz bilden, reagiert werden. TDAS sind
z. B. Alkoxysilane der Formel:
Xa-Si(R1)b(R2)c, worin
R1 Alkoxy oder Oxyalkylenalkoxy darstellt, oder, falls X für Wasserstoff steht, Halogen be
deutet; R2 ist eine aliphatische, cycloaliphatische oder aromatische Gruppe, und X bedeutet
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe substituiert mit einer Amino-, Isocyanat-, Mercapto- oder
Epoxygruppe; a = 1 bis 3; b = 1 bis 3; c = 0 bis 2, und a + b + c = 4.
R1 ist bevorzugt eine Alkoxygrupoe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe und
R2 ist bevorzugt eine Gruppe mit nicht mehr als 18 Kohlenstoffatomen.
Beispiele geeigneter Siloxanverbindungen sind 3-Aminopropyl-triethoxysilan, Polyglykoleth
er-modifiziertes Aminosilan, 3-Aminopropyl-trimethoxysilan, 3-Aminopropyltris-methoxy-eth
oxyethoxysilan, 3-Aminopropyl-methyl-diethoxysilan, N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl-trimethoxy-silan,
N-2-Aminoethyl-3-aminopropyl-methyldimethoxy-silan, N-Methyl-3-aminopropyl-tri
methoxysilan, 3-Ureidopropyl-triethoxysilan, 3,4,5-Dihydroimidazol-1-yl-propyltriethoxysilan,
3-Methacryloxypropyl-trimethoxysilan, 3-Glycidyloxypropyl-trimethoxysilan, 3-Mercaptoprop
yl-trimethoxysilan und 3-Mercaptopropyl-methyl-dimethoxysilan, Triethoxysilan, Diethoxyme
thylsilan, Dimethoxymethylsilan, Trimethoxysilan, Trichlorosilan, Triiodosilan, Tribromosilan,
Dichloromethylsilan und Dibromomethylsilan.
Das Alkydharz kann z. B. modifieziert werden durch Einfügen eines aminogruppenmodi
fizierten Alkoxysilans zu einem Alkydharz, das mit einem Polyisocyanat oder einem Polyes
ter eines niedrigsiedenden Alkohols modifiziert ist. Hydrid-funktionelle Alkoxysilane können
direkt an das Alkyd gebunden sein, d. h., ohne Modifikation mit einem Verbindungsmolekül
wie etwa einem Diisocyanat oder Diester, durch Zufügen einer Verbindung enthaltend eine
Silylhydridgruppe zu einer ethylenisch ungesättigten Gruppe im Alkydharz. Diese Zugabe
wird durch ein Übergangsmetall katalysiert. In diesem Verfahren wird bevorzugt Gebrauch
gemacht von einem halogenierten Silylhydrid und, zur Beendigung der Additionsreaktion,
Überführung in eine Alkoxysilanverbindung mit einem niedrigsiedenden Alkohol. Die Addi
tionsreaktion verläuft vorteilhaft in der Abwesenheit von sterisch hindernden Gruppen und
verläuft optimal, wenn die ethylenisch ungesättigten Gruppen Endgruppen sind, wie z. B. bei
Estern der 10-Undecencarbonsäure.
Beispiele für die Herstellung von alkoxysiloxanmodifizierten Alkydharzen sind beschrieben in
WO 99/47617. Veresterung eines hydroxyl-funktionellen Alkydharzes mit Diethylmalonat,
gefolgt von einer Umamidierung der freien Estergruppe mit 3-Aminopropyltriethoxysilan in
einem geeigneten Verhältnis führt zu einem alkoysilan-modifizierten Alkydharz. Ausserdem
kann hydroxyl-modifiziertes Alkydharz mit einem Überschuss Isophorondiisocyanat, gefolgt
von der Reaktion der freien Isocyanatgruppen mit 3-Aminopropyltriethoxysilan, umgesetzt
werden. Beide nach diesen beschriebenen Verfahren erhaltenen alkoxysiloxanmodifizierten
Alkydharze sind geeignet zur Verwendung in Komponente (a1).
Falls der erfindungsgemässen Formulierung radikalisch polymerisierbare Komponenten zu
gegeben werden, ist es ggf. von Vorteil, ebenfalls einen oder ein Gemisch von entsprechen
den radikalischen Photoinitiator(en) zuzugeben. Z. B. Benzophenon und -derivate, Aceto
phenon und -derivate, z. B. α-Hydroxycyclohexylphenylketon oder 2-Hydroxy-2-methyl-1-
phenyl-propanon, 2-Hydroxy-1-[3-[4-(2-hydroxy-2-methyl-propionyl)-phenyl]-1,1,3-trimethyl
indan-5-yl]-2-methyl-propan-1-on, α-Hydroxy- oder α-Aminoacetophenon, wie z. B. (4-Methyl
thiobenzoyl)-1-methyl-1-morpholino-ethan, (4-Morpholino-benzoyl)-1-benzyl-1-dimethylamin
o-propan, 4-Aroyl-1,3-Dioxolane, Benzoinalkylether und Benzilketal, wie z. B. Benzildimethylketal,
Phenylglyoxalat und -derivate, Mono- oder Bisacylphosphinoxid, wie z. B. (2,4,6-
Trimethylbenzoyl)-phenyl-phosphinoxid, Bis(2,6-dimethoxybenzoyl)-(2,4,4-trimethyl-pent-1-
yl)phosphinoxid, Bis(2,4,6-trimethylbenzoyl)-phenyl-phosphinoxid oder Bis(2,4,6-trimethyl
benzoyl)-(2,4-dipentoxyphenyl)phosphinoxid.
Andere zusätzliche Komponenten können beispielsweise hydroxyfunktionelle Komponenten
wie z. B. Alkohole, Polyesterpolyole, Polyetherpolyole, hydroxylgruppenhaltige Polyurethane,
Rhizinusöl usw. sein. Beispiele sind aliphatische und cycloaliphatische Polyole wie Alkylen
diole mit bevorzugt 2 bis 12 C-Atomen, z. B. Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3-Propandiol, 1,2-,
1,3- oder 1,4-Butandiol, Pentandiol, Hexandiol, Octandiol, Dodecandiol, Diethylenglykol, Tri
ethylenglykol, Polyethylenglykole mit Molekulargewichten von bevorzugt 200 bis 1500, 1,3-
Cyclopentandiol, 1,2-, 1,3- oder 1,4-Cyclohexandiol, 1,4-Dihydroxymethylcyclohexan, Glyc
erin, Tris-(β-hydroxyethyl)amin, Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Dipen
taerythrit und Sorbit. Die Polyole können teilweise oder vollständig mit einer oder ver
schiedenen ungesättigten Carbonsäuren verestert sein, wobei in Teilestern die freien Hy
droxylgruppen modifiziert, z. B. verethert oder mit anderen Carbonsäuren verestert sein kön
nen. Beispiele für Ester sind: Trimethylolpropantriacrylat, Trimethylolethantriacrylat, Trimeth
ylolpropantrimethacrylat, Trimethylolethantrimethacrylat, Tetramethylenglykoldimethacrylat,
Triethylenglykoldimeth-acrylat, Tetraethylenglykoldiacrylat, Pentaerythritdiacrylat, Penta
erythrittriacrylat, Pentaerythrittetraacrylat, Dipentaerythritdiacrylat, Dipentaerythrittriacrylat,
Dipentaerythrit-tetraacrylat, Dipentaerythritpentaacrylat, Dipentaerythrithexaacrylat, Tripen
taerythritocta-acrylat, Pentaerythritdimethacrylat, Pentaerythrittrimethacrylat, Dipentaerythri
tdimethacrylat, Dipentaerythrittetramethacrylat, Tripentaerythritoctamethacrylat, Pentaeryth
ritdiitaconat, Dipentaerythrittrisitaconat, Dipentaerythritpentaitaconat, Dipentaerythrithexaita
conat, Ethylenglykoldiacrylat, 1,3-Butandioldiacrylat, 1,3-Butandioldimethacrylat, 1,4-Butan
dioldiitaconat, Sorbittriacrylat, Sorbittetraacrylat, Pentaerythrit-modifiziert-triacrylat, Sorbit
tetramethacrylat, Sorbitpentaacrylat, Sorbithexaacrylat, Oligoesteracrylate und -
methacrylate, Glycerindi- und -tri-acrylat, 1,4-Cyclohexandiacrylat, Bisacrylate und Bismeth
acrylate von Polyethylenglykol mit Molekulargewicht von 200 bis 1500, oder Gemische da
von.
Weiterhin können die Iodoniumsalzverbindungen der Formel I z. B. auch als durch Licht ak
tivierbare Härter für siloxangruppenhaltige Harze dienen. Diese Harze können z. B. entwe
der über eine säurekatalysierte Hydrolyse eine Selbstkondensation eingehen oder mit einer
zweiten Harzkomponente, wie z. B. einem polyfunktionellen Alkohol, einem hydroxylgrup
penenthaltenden Acryl- oder Polyesterharz, einem partiell verseiften Polyvinylacetal oder
einem Polyvinylalkohol, vernetzt werden. Diese Art der Polykondensation von Polysiloxanen
ist beispielsweise beschrieben in J. J. Lebrun, H. Pode, Comprehensive Polymer Science
Band 5, Seite 593, Pergamon Press, Oxford, 1989.
Beispiele für Verbindungen die unter der Einwirkung von Säure in einem Entwickler ihre
Löslichkeit erhöhen (Komponente (a2)) sind Oligomere, Polymere und Copolymere, die
durch Co-Polymerisation von z. B. folgenden Monomeren erhalten werden können: nicht-
zyklische oder zyklische sekundäre und tertiäre Alkyl(meth)acrylate wie tert.-Butylacrylat,
tert.-Butylmethacrylat, 3-Oxocyclohexyl(meth)acrylat, Tetrahydropyranyl(meth)acrylat, 2-
Methyl-2-adamantyl(meth)acrylat, Cyclohexyl(meth)acrylat, Norbornyl(meth)acrylat, Isoborn
ylmethacrylat, 5-Norbornen-2-tert.-butylester, 8-ethyl-8-tricyclodecanyl-(meth)acrylat, (2-Tet
rahydropyranyl)oxynorbonylalcoholacrylate, (2-Tetrahydropyranyl)oxymethyltricyclododecan
methanol-methacrylate, Trimethylsilylmethyl(meth)acrylate, (2-Tetrahydropyranyl)oxynorbon
ylalcohol-acrylate, (2-Tetrahydropyranyl)oxymethyltricyclododecanemethanol-methacrylate,
Trimethylsilylmethyl(meth)acrylat, o-/m-/p-(3-Oxocyclohexyloxy)styrol, o-/m-/p-(1-Methyl-1-
phenylethoxy)styrol, o-/m-/p-Tetrahydropyranyloxystyrol, o-/m-/p-Adamantyloxystyrol, o-/m-
/p-Cyclohexyloxystyrol, o-/m-/p-Norbornyloxystyrol, nicht-zyklische oder zyklische Alkoxycar
bonylstyrole, wie o-/m-/p-tert.-Butoxycarbonylstyrol, o-/m-/p-(3-Oxocyclohexyloxycarbonyl)-
styrol, o-/m-/p-(1-Methyl-1-phenylethoxycarbonyl)styrol, o-/m-/p-Tetrahydropyranyloxycarbo
nylstyrol, o-/m-/p-Adamantyloxycarbonylstyrol, o-/m-/p-Cyclohexyloxycarbonylstyrol, o-/m-/p-
Norbornyloxycarbonylstyrol, micht-zyklische oder zyklische Alkoxycarbonyloxystyrole, wie o-
/m-/p-tert.-Butoxycarbonyloxystyrol, o-/m-/p-(3-Oxocyclohexyloxycarbonyloxy)styrol, o-/m-/p-
(1-Methyl-1-phenylethoxycarbonyloxy)styrol, o-/m-/p-Tetrahydropyranyloxycarbonyloxystyrol,
o-/m-/p-Adamantyloxycarbonyloxystyrol, o-/m-/p-Cyclohexyloxycarbonyloxystyrol, o-/m-/p-
Norbornyloxycarbonyloxystyrol, nicht-zyklische oder zyklische Alkoxycarbonylalkoxystyrole,
wie o/m/p-Butoxycarbonylmethoxystyrol, p-tert-Butoxycarbonylmethoxystyrol, o-/m-/p-(3-Ox
ocyclohexyloxycarbonylmethoxy)styrol, o-/m-/p-(1-Methyl-1-phenylethoxycarbonylmethoxy)-
styrol, o-/m-/p-Tetrahydropyranyloxycarbonylmethoxystyrol, o-/m-/p-Adamantyloxycarbonyl
methoxystyrol, o-/m-/p-Cyciohexyloxycarbonyimethoxystyrol, o-/m-/p-Norbornyloxycarbonyl
methoxystyrol, Trimethylsiloxystyrol, Dimethyl(butyl)siloxystyrol, ungesättigte Alkylacetate,
wie Isopropenylacetat und dessen Derivate, 5-Norbornenyl-2-tert.-butylester; weiterhin Mon
omere, welche säurelabile Gruppen mit niedriger Aktivierungsenergie tragen, wie z. B. p-
oder m-(1-Methoxy-1-methylethoxy)-styrol, p- oder m-(1-Methoxy-1-methylethoxy)-methylsty
rol, p- oder m-(1-Methoxy-1-methylpropoxy)styrol, p- oder m-(1-Methoxy-1-methylpropoxy)-
methylstyrol, p- oder m-(1-Methoxyethoxy)-styrol, p- oder m-(1-Methoxyethoxy)-methylstyr
ol, p- oder m-(1-Ethoxy-1-methylethoxy)styrole, p- oder m-(1-Ethoxy-1-methylethoxy)-meth
ylstyrol, p- oder m-(1-Ethoxy-1-methylpropoxy)styrol, p- oder m-(1-Ethoxy-1-methylpropoxy)-
methylstyrol, p- oder m-(1-Ethoxyethoxy)styrol, p- oder m-(1-Ethoxyethoxy)-methylstyrol, p-
(1-Ethoxyphenyl-ethoxy)styrol, p- oder m-(1-n-Propoxy-1-metylethoxy)styrol, p- oder m-(1-n-
Propoxy-1-metylethoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-n-Propoxyethoxy)styrol, p- oder m-(1-n-
Propoxyethoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-Isopropoxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-
Isopropoxy-1-methylethoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-Isopropoxyethoxy)styrol, p- oder m-
(1-Isopropoxyethoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-Isopropoxy-1-methylpropoxy)styrol, p- oder
m-(1-Isopropoxy-1-methylpropoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-Isopropoxypropoxy)styrol, p-
oder m-(1-Isopropoxypropoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-n-Butoxy-1-methylethoxy)styrol, p-
oder m-(1-n-Butoxyethoxy)styrol, p- oder m-(1-Isobutoxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-
(1-tert-Butoxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-n-Pentoxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder
m-(1-Isoamyloxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-n-Hexyloxy-1-methylethoxy)styrol, p-
oder m-(1-Cyclohexyloxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-Trimethylsilyloxy-1-methyleth
oxy)styrol, p- oder m-(1 99999 00070 552 001000280000000200012000285919988800040 0002010063066 00004 99880-Trimethylsilyloxy-1-methylethoxy)-methylstyrol, p- oder m-(1-Benz
yloxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-Benzyloxy-1-methylethoxy)-methylstyrol, p- oder
m-(1-Methoxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-Methoxy-1-methylethoxy)-methylstyrol, p-
oder m-(1-Trimethylsilyloxy-1-methylethoxy)styrol, p- oder m-(1-Trimethylsilyloxy-1-methyl
ethoxy)-methylstyrol. Weitere Beispiele von Polymeren mit mit Alkoxyalkylester säurelabilen
Gruppen sind US 5225316 und EP 829766 zu entnehmen. Beispiele von Polymeren mit Ac
etal Schutzgruppen sind z. B. in US 5670299, EP 780732, US 5627006, US 5558976,
US 5558971, US 5468589, EP 704762, EP 762206, EP 342498, EP 553737 und in ACS
Symp. Ser. 614, Microelectronics Technology, S.. 35-55 (1995), J. Photopolymer Sci. Tech
nol. Vol. 10, Nr. 4 (1997), S. 571-578, J. Photopolymer Sci. Technol. Vol. 12, nr. 4 (1999) S.
591-599 sowie in "Proceedings of SPIE", Advances in Resist Technology and Processing
XVII, Vol. 3999, Part One, S. 579-590, 28. Feb.-1. March 2000 beschrieben. Die in der er
findungsgemässen Zusammensetzung geeigneten Polymere sind jedoch nicht darauf be
schränkt.
Die Monomeren mit einer säurelabilen Gruppe können ggf. auch mit anderen radikalisch po
lymerisierbaren Monomeren, die keine säurelabilen Gruppen tragen, wie z. B. Styrol, Acrylni
tril, Methyl(meth)acrylat, (Meth)acrylsäure, 4-Hydroxystyrol, 4-Acetoxystyrol, 4-Methoxystyrol,
4-Vinylcyclohexanol, Norbornen, Ethylnorbornen, Maleinsäureanhydrid, copolymerisiert
werden, um bestimmte Löslichkeitseigenschaften und Hafteigenschaften einzustellen. Alter
nativ, können die säurelabilen Gruppen in einer polymeranalogen Reaktion auch erst nach
träglich eingeführt werden. Es ist dem Fachmann auch bekannt, dass vor einer solchen po
lymeranalogen Reaktion das Prepolymer gezielt modifiziert werden kann, z. B. durch partielle
Hydrierung, partielle Alkylierung, partielle Acetylierung. Das heisst, dass nicht in jedem Fall
das Polymer mit säurelabilen Gruppen durch Copolymerisation aus Monomeren aufgebaut
werden muss.
Es ist auch möglich, säurelabile Vernetzungen einzubringen wie z. B. in H.-T. Schacht, P.
Falcigno, N. Muenzel, R. Schulz, und A. Medina, ACS Symp. Ser. 706 (Micro- and Nano
patterning Polymers), S. 78-94, 1997; H.-T. Schacht, N. Muenzel, P. Falcigno, H. Holzwarth,
und J. Schneider, J. Photopolymer Science and Technology, Vol. 9, (1996), 573-586, be
schrieben. Solche säurevernetzten Systeme sind in Resistanwendungen bevorzugt, vom
Standpunkt der Hitzestabilität. Solche Säurelabilen Vernetzungen können auch durch Reak
tion von phenolgruppenhaltigen Polymeren, wie z. B. von 4-Hydroxystyrol-co-Polymeren, mit
di- und mehrfunktionellen Vinylethern erhalten werden.
Andere Beispiele für die Komponente (a2), die bei Reaktion mit Säure ihre Löslichkeit in ein
em alkalischen Entwickler Entwickler erhöhen, sind monomere Verbindungen, wie z. B. Car
bonsäuren und Phenolgruppen-haltige Verbindungen, in denen die Carbonsäuregruppe bzw.
phenolische OH-Gruppe durch säurelabile Schutzgruppen blockiert wurde. Solche säurelab
ilen Blockierungen können z. B. durch Umwandlung der Carboxylgruppe in eine tert-Butyles
tergruppe, eine 2-Methyl-2-adamantylestergruppe, eine 8-Ethyl-8-tricyclodecanylestergrup
pe, eine Tetrahydropyranylestergruppe oder andere säurespaltbare Estergruppen erfolgen.
Phenolische OH-Gruppen können nach bekannten Verfahren durch Umwandlung z. B. in
säurespaltbare tert.-Butylcarbonatgruppen, Silylether, Acetalgruppen und Ketalgruppen
blockiert werden.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine strahlungsempfindliche Zusammensetzung, worin
die Komponente (a2) mindestens eine Verbindung ausgewählt aus der Gruppe von cycloali
phatischen Copolymeren, 4-Hydroxyphenylgruppen-haltigen Copolymeren, Maleinsäurean
hydrid-haltigen Copolymeren und Acrylsäure-, Acrylsäureester- und Methacrylsäureester
haltigen Copolymeren, ist, mit der Massgabe, dass diese Copolymere funktionelle Gruppen
tragen, die die Löslichkeit des Polymers nach Reaktion mit einer Säure in einem alkalischen
Entwickler erhöhen.
In den erfindungsgemässen Zusammensetzungen wird der Photoinitiator (b) zweckmässig in
einer Menge von 0.05% bis 15%, z. B. 0.5% bis 10%, vorzugsweise 0.1% bis 5%, bezogen
auf die Zusammensetzung, verwendet.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen können in zahlreichen Anwendungen, z. B. in
kationisch strahlenhärtbaren Druckfarben, in ggf. pigmentierten, kationisch strahlenhärten
den Überzugsmassen, in kationisch strahlenhärtbaren Klebstoffen, Beschichtungen und
Formteilen, einschliesslich Glasfaser- und Carbonfaserverstärkte Verbundwerkstoffe und In
nenlagen und Aussenlagen von Leiterplatten, eingesetzt werden.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen umfassen auch Klebstoffe, wie sie zum
Beispiel zum Verkleben (DVD-Bonding) bei der Herstellung von Digital Versatile Disks (DVD)
eingesetzt werden und beispielsweise beschrieben sind in: WO 99/66506, WO 99163017, JP 11241055 A2
Heisei, JP 11181391 A2 Heisei, WO 98/31765, wie auch als strahlenhärtbare
Laminating Adhesives für flexible Verpackungen (s, z. B. US-Patent 5328940), Optische
Klebstoffe (z. B. German Patent Application DD 225985) und Pressure Sensitive Adhesives
(z. B. US-Patent 4988741 und Europäisches Patent EP 115870).
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen werden vorteilhaft dort eingesetzt, wo harte,
auf Papier, Glas, Metall, Silizium, Polycarbonat, Acrylatpolymeren und anderen Polymersub
straten gut haftende, nur wenig während der Härtung schrumpfende Beschichtungen, Ver
klebungen oder photopolymerisierte formstabile dreidimensionale Formteile (z. B. für Rapid
Prototyping) benötigt werden.
Bevorzugt ist auch eine wie vorstehend beschriebene Zusammensetzung enthaltend zu
sätzlich zu den Komponenten (a1) oder (a2) und (b) zusätzliche Additive (c) und/oder Sensi
bilisatorverbindungen (d) und ggf. weitere Photoinitiatoren (e).
Die photopolymerisierbaren Gemische können ausser dem Photoinitiator verschiedene Ad
ditive (c) enthalten. Beispiele hierfür sind thermische Inhibitoren, Lichtschutzmittel, optische
Aufheller, Füllstoffe, Pigmente, sowohl weisse als auch bunte Pigmente, Farbstoffe, Antista
tika, Adhäsionsverbesserer, Netzmittel, Verlaufhilfsmittel, Gleitmittel, Wachse, Antihaftmittel,
Dispergierhilfsmittel, Emulgatoren, Antioxidantien, Füllstoffe, z. B. Talkum, Gips, Kieselsäure,
Rutil, Russ, Zinkoxid, Eisenoxide, Reaktionsbeschleuniger, Verdickungsmittel, Mattierungs
mittel, Entschäumer, sowie andere z. B. in der Lack- und Beschichtungstechnologie übliche
Hilfsstoffe enthalten.
Die Formulierungen können auch Farbstoffe und/oder weisse oder farbige Pigmente als zu
sätzliche Additive (c) enthalten. Es können, je nach Anwendungszweck sowohl anorgani
sche als auch organische Pigmente verwendet werden. Solche Zusätze sind dem Fach
mann bekannt, einige Beispiele sind Titandioxid-Pigmente, z. B. vom Rutil- oder Anatas-Typ,
Russ, Zinkoxid, wie Zinkweiss, Eisenoxide, wie Eisenoxidgelb, Eisenoxidrot, Chromgelb,
Chromgrün, Nickeltitangelb, Ultramarinblau, Kobaltblau, Wismutvanadat, Cadmiumgelb oder
Cadmiumrot. Beispiele für organische Pigmente sind Mono- oder Bisazopigmente, sowie
Metallkomplexe davon, Phthalocyaninpigmente, polycyclische Pigmente, wie z. B. Perylen-,
Anthrachinon-, Thioindigo-, Chinacridon- oder Triphenylmethanpigmente, sowie Diketo-Pyr
rolo-Pyrol-, Isoindolinon-, z. B. Tetrachlorisoindolinon-, Isoindolin-, Dioxazin-, Benzimidazo
lon- und Chinophthalonpigmente.
Die Pigmente können einzeln aber auch im Gemisch in den Formulierungen eingesetzt wer
den. Die Pigmente werden, je nach Verwendungszweck, den Formulierungen in in der
Technik üblichen Mengen beigefügt, beispielsweise in einer Menge von 1 bis 60 Gew.-%,
oder 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Masse.
Die Formulierungen können beispielsweise auch organische Farbstoffe der verschiedensten
Klassen enthalten. Beispiele sind Azofarbstoffe, Methinfarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe
oder Metallkomplexfarbstoffe. Übliche Konzentrationen sind beispielsweise 0.1 bis 20%,
insbesondere 1 bis 5%, bezogen auf die gesamte Masse.
Gegebenenfalls können die zugesetzten Pigmente, latenten Pigmente oder Farbstoffe bzw.
zugesetzte andersfarbige Vorstufen solcher Pigmente und Farbstoffe, so ausgewählt wer
den, dass sie in Gegenwart der durch Bestrahlung aus dem Iodoniumsalz gebildeten Säure
einen Farbumschlag erleiden. Solche Zusammensetzungen zeigen dann durch Farbänder
ung an, dass sie bestrahlt wurden und können z. B. als auch als Dosis-Indikatoren bei Be
strahlungen, z. B. für UV-Strahlung, Elektronenstrahlung, Röntgenstrahlung, usw. eingesetzt
werden.
Die Wahl der Additive richtet sich nach dem jeweiligen Anwendungsgebiet und den für die
ses Gebiet gewünschten Eigenschaften. Die vorstehend beschriebenen Additive (c) sind in
der Technik üblich und werden demnach in in der Technik üblichen Mengen eingesetzt.
Eine Beschleunigung der Photopolymerisation kann weiterhin durch Zusatz von Photosensi
bilisatoren als weitere Additive (d) geschehen, welche die spektrale Empfindlichkeit verschie
ben bzw. verbreitern. Dies sind insbesondere aromatische Carbonylverbindungen wie z. B.
Benzophenon-, Thioxanthon-, insbesondere auch Isopropylthioxanthon, Phenothiazinderi
vate, Anthrachinon- und 3-Acylcumarinderivate, Terphenyle, Styrylketone, sowie 3-(Aroylme
thylen)-thiazoline, Campherchinon, aber auch Eosin-, Rhodamin- und Erythrosin-Farbstoffe,
sowie Anthracenderivate, wie z. B. 9-Methylanthracen, 9,10-Dimethylanthracen, 9-Meth
oxyanthracen, 9,10-Diethoxyanthracen, 9-Anthracenmethanol, insbesondere 9,10-
Dimethoxy-2-ethylanthracen und 9,10-Diethoxyanthracen. Weitere geeignete Photo
sensibilisatoren sind z. B. in WO 9847046 genannt.
Erfindungsgemäss sind daher auch strahlungsempfindliche Zusammensetzungen wie oben
beschrieben enthaltend zusätzlich zu den Komponenten (a1) oder (a2) und (b) mindestens
eine Sensibilisatorverbindung (d), insbesondere Benzophenon, Thioxanthon, Anthracen oder
Derivate davon.
Es können auch Elektronendonorverbindungen, wie z. B. Alkyl- und Aryl- Amindonor ver
bindungen in der Zusammensetzung verwendet werden. Solche Verbindungen sind z. B. 4-
Dimethylaminobenzoesäure, Ethyl-4-dimethylaminobenzoat, 3-Dimethylaminobenzoesäure,
4-Dimethylaminobenzoin, 4-Dimethylaminobenzaldehyd, 4-Dimethylaminobenzonitril und
1,2,4-Trimethoxybenzol. Solche Donorverbindungen werden bevorzugt in einer Konzentra
tion von 0.01-5%, besonders bevorzugt in einer Konzentration von 0.05-0.50%, bezogen auf
die Formulierung eingesetzt.
Weitere Beispiele für geeignete Photosensibilisatoren (d) sind
1. Thioxanthone
Thioxanthon, 2-Isopropylthioxanthon, 2-Chlorothioxanthon, 2-Dodecylthioxanthon, 2,4-Dieth
ylthioxanthon, 2,4-Dimethylthioxanthon, 1-Methoxycarbonylthioxanthon, 2-Ethoxycarbonylthi
oxanthon, 3-(2-Methoxyethoxycarbonyl)-thioxanthon, 4-Butoxycarbonylthioxanthon, 3-Butox
ycarbonyl-7-methylthioxanthon, 1-Chloro-4-propoxythioxanthon, 1-Cyano-3-chlorothioxant
hon, 1-Ethoxycarbonyl-3-chlorothioxanthon, 1-Ethoxycarbonyl-3-ethoxythioxanthon, 1-Ethoxycarbonyl-3-aminothioxanthon,
1-Ethoxycarbonyl-3-phenylsulfurylthioxanthon, 3,4-Di-[2-(2-
methoxyethoxy)ethoxycarbonyl]-thioxanthon, 1-Ethoxycarbonyl-3-(1-methyl-1-morpholinoeth
yl)-thioxanthon, 2-Methyl-6-dimethoxymethyl-thioxanthon, 2-Methyl-6-(1,1-dimethoxybenzyl)-
thioxanthon, 2-Morpholinomethylthioxanthon, 2-Methyl-6-morpholinomethylthioxanthon, N-
Allylthioxanthone-3,4-dicarboximid, N-Octylthioxanthon-3,4-dicarboximid, N-(1, 1,3,3-Tetra
methylbutyl)-thioxanthon-3,4-dicarboximid, 1-Phenoxythioxanthon, 6-Ethoxycarbonyl-2-meth
oxythioxanthon, 6-Ethoxycarbonyl-2-methylthioxanthon, 1,3-Dimethyl-2-hydroxy-9H-thioxan
then-9-on-2-ethylhexylether, Thioxanthon-2-polyethyleneglycolester, 2-Hydroxy-3-(3,4-dime
thyl-9-oxo-9H-thioxanthon-2-yloxy)-N,N,N-trimethyl-1-propanaminiumchlorid;
2. Benzophenone
Benzophenon, 4-Phenylbenzophenon, 4-Methoxy benzophenon, 4,4'-Dimethoxybenzophen
on, 4,4'-Dimethylbenzophenon, 4,4'-Dichlorobenzophenon 4,4'-Dimethylaminobenzophenon,
4,4'-Diethylaminobenzophenon, 4-Methylbenzophenon, 2,4,6-Trimethylbenzophenon, 4-(4-
Methylthiophenyl)-benzophenon, 3,3'-Dimethyl-4-methoxybenzophenon, Methyl-2-benzoyl
benzoat, 4-(2-Hydroxyethylthio)-benzophenon, 4-(4-Tolylthio)benzophenon, 4-Benzoyl-
N,N,N-trimethylbenzolmethanaminiumchlorid, 2-Hydroxy-3-(4-benzoylphenoxy)-N,N,N-trime
thyl-1-propanaminiumchlorid Monohydrat, 4-(13-Acryloyl-1,4,7,10,13-pentaoxatridecyl)-ben
zophenon, 4-Benzoyl-N,N-dimethyl-N-[2-(1-oxo-2-propenyl)oxy]ethyl-benzolmethanaminium
chlorid;
3.3-Acylkumarine
3-Benzoylkumarin, 3-Benzoyl-7-methoxykumarin, 3-Benzoyl-5,7-di(propoxy)-kumarin, 3-Ben
zoyl-6,8-dichlorokumarin, 3-Benzoyl-6-chloro-kumarin, 3,3'-Carbonyl-bis[5,7-di(propoxy)-ku
marin], 3,3'-Carbonyl-bis(7-methoxykumarin), 3,3'-Carbonyl-bis(7-diethylaminokumarin), 3-
Isobutyroylkumarin, 3-Benzoyl-5,7-dimethoxylkumarin, 3-Benzoyl-5,7-diethoxy-kumarin, 3-
Benzoyl-5,7-dibutoxy-kumarin, 3-Benzoyl-5,7-di(methoxyethoxy)-kumarin, 3-Benzoyl-5,7-di-
(allyloxy)-kumarin, 3-Benzoyl-7-dimethylaminokumarin, 3-Benzoyl-7-diethylaminokumarin, 3-
Isobutyroyl-7-dimethylaminokumarin, 5,7-Dimethoxy-3-(1-naphthoyl)-kumarin, 5,7-dimeth
oxy-3-(1-naphthoyl)-kumarin, 3-Benzoylbenzo[f]kumarin, 7-Diethylamino-3-thienoylkumarin,
3-(4-Cyanobenzoyl)-5,7-dimethoxykumarin;
4.3-(Aroylmethylen)-thiazoline
3-Methyl-2-benzoylmethylene-β-naphthothiazolin, 3-Methyl-2-benzoylmethylene-benzothia
zolin, 3-Ethyl-2-propionylmethylen-β-naphthothiazolin;
5. Andere Carbonylverbindungen
Acetophenon, 3-Methoxyacetophenon, 4-Phenylacetophenon, Benzil, 2-Acetylnaphthalin, 2-
Naphthaldehyd, 9,10-Anthrachinon, 9-Fluorenon, Dibenzosuberon, Xanthon, 2,5-Bis(4-dieth
ylaminobenzyliden)cyclopentanon, α-(Para-dimethylaminobenzyliden)ketone, wie 2-(4-Dime
thylamino-benzyliden)-indan-1-on oder 3-(4-Dimethylamino-phenyl)-1-indan-5-yl-propenon,
2-Benzoyl-3-(4-dimethylaminophenyl)-2-propene-nitril, 3-Phenylthiophthalimid, N-Methyl-3,5-
di(ethylthio)-phthalimid, N-Methyl-3,5-di(ethylthio)-phthalimid.
Die vorstehend beschriebenen Sensibilisatoren (d) sind in der Technik üblich und werden
demnach in in der Technik üblichen Mengen, bevorzugt in einer Konzentration von 0.05-5%,
besonders bevorzugt in einer Konzentration von 0.1-2%, bezogen auf die Zusammen
setzung eingesetzt.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen können zusätzlich auch weitere Photoinitia
toren (e) enthalten, wie z. B. kationische Photoinitiatoren, Photo-Säurebildner und radi
kalische Photoinitiatoren als Co-Initiatoren in Mengen von 0.01 bis 15%, vorzugsweise von
0.1 bis 5%.
Beispiele für kationische Photoinitiatoren und Säurebildner sind Phosphoniumsalze, Dia
zoniumsalze, Pyridiniumsalze, Sulfoniumsalze, Ferroceniumsalze, wie z. B. (η6-
Isopropylbenzol)(η5-Cyclopentadienyl)-eisen-II-hexafluorophosphat RTMIrgacure 261, Nitro
benzylsulfonate, Alkyl- und Aryl- N-Sulfonyloxyimide sowie weitere bekannte Alkylsulfon
säureester, Haloalkylsulfonsäureester, 1,2-Disulfone, Oximsulfonate, Benzointosylat, Tolyl
sulfonyloxy-2-hydroxy-2-methyl-1-phenyl-1-propanon sowie weitere bekannte beta-
Ketosulfone, beta-Sulfonylsulfone, Bis(alkylsulfonyl)diazomethan, Bis(4-tert-butyl-phenyl
sulfonyl)diazomethan, Benzoyl-tosyl-diazomethan, Iminosulfonate und Imidosulfonate und
Trichloromethyl-s-triazine sowie andere halogenalkylgruppenhaltige Verbindungen und
weitere Verbindungen, die unten unter (b1) genannt sind.
Beispiele für radikalische Photoinitiatoren als Co-Initiatoren sind Carbonylverbindungen, wie
in US-Patent 4560709 beschrieben, 1-Benzoylcyclohexanol, 2-Benzoyl-2-propanol, oligo[2-
hydroxy-2-methyl-1-[4-(1-methylvinyl)phenyl]propanon] und 2-Hydroxy-1-[3-[4-(2-hydroxy-2-
methyl-propionyl)phenyl]-1,1,3-trimethylindan-5-yl]-2-methyl-propan-1-on.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen können für verschiedene Zwecke verwendet
werden, beispielsweise als Druckfarbe, wie Siebdruckfarbe, Flexodruckfarbe oder Offsetdruckfarbe,
als Klarlack, als Buntlack, als Weisslack, z. B. für Holz oder Metall, als Pulver
lacke, als Anstrichstoff, u. a. für Papier, Holz, Metall oder Kunststoff, als tageslichthärtbarer
Anstrich für Bauten- und Strassenmarkierung, für photographische Reproduktionsverfahren,
für holographische Aufzeichnungsmaterialien, für Bildaufzeichnungsverfahren oder zur Her
stellung von Druckplatten, die mit organischen Lösemitteln oder wässrig-alkalisch entwickel
bar sind, zur Herstellung von Masken für den Siebdruck, als Zahnfüllmassen, als strahlung
shärtbare Klebstoffe, als drucksensitive Klebstoffe, als Antihaftbeschichtungen, als Laminier
harze, als Photoresists, z. B. Galvanoresists, Aetz- oder Permanentresists, sowohl flüssig
als auch Trockenfilme, als photostrukturierbare Dielektrika, und als Lötstoppmasken für
elektronische Schaltungen, als Resists zur Herstellung von Farbfiltern (Color Filter) für jeden
Bildschirmtyp oder zum Erzeugen von Strukturen im Herstellungsprozess von Plasma-Anzei
gen und Elektrolumineszenz Anzeigen, für die Herstellung von optischen Schaltern, opti
schen Gittern (Interferenzgittern), zur Beschichtung oder Versiegelung von elektronischen
Teilen, z. B. als Elektroisoliermassen, oder als Ueberzüge für optische Fasern, für Drahtlacke
(coil coating), als Indikatorsysteme für UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Elektronen
strahlung und zur Herstellung von dreidimensionalen Objekten, z. B. für die Stereolithogra
phie sowie für Verbundwerkstoffe (Composites), z. B. Für Glas- oder Carbon-, bzw. Graphit
faser-verstärkte Verbundwerkstoffe. Die Zusammensetzungen eignen sich weiterhin zur
Herstellung von optischen Linsen, z. B. Kontaktlinsen oder Fresnel Linsen, sowie zur Herstel
lung von medizinischen Geräten, Hilfsmitteln oder Implantaten.
Die erfindungsgemässen photohärtbaren Zusammensetzungen eignen sich z. B. als Be
schichtungsstoffe für Substrate aller Art, z. B. Holz, Textilien, Papier, Keramik, Glas, Marmor,
Kunststoffe wie Polyester, Polyethylenterephthalat, Polyolefine oder Celluloseacetat, insbe
sondere in Form von Filmen, sowie Metalle wie Al, Cu, Ni, Fe, Zn, Mg oder Co und GaAs, Si
oder SiO2, auf denen eine Beschichtung oder durch bildmässiges Belichten eine Abbildung
oder eine strukturierte Resistschicht aufgebracht werden soll.
Die Beschichtung der Substrate kann erfolgen, indem eine flüssige Zusammensetzung, eine
Lösung oder Suspension auf das Substrat aufgebracht wird. Die Wahl des Lösungsmittels
und die Konzentration richten sich hauptsächlich nach der Art der Zusammensetzung und
nach dem Beschichtungsverfahren. Das Lösungsmittel soll inert sein, d. h. es soll mit den
Komponenten keine chemische Reaktion eingehen und es soll bei der Trocknung nach dem
Beschichten wieder entfernt werden können. Geeignete Lösungsmittel sind z. B. Ketone,
Ether und Ester, wie Methylethylketon, Isobutylmethylketon, Cyclopentanon, Cyclohexanon,
2-Heptanon, Methylamylketon, N-Methylpyrrolidon, gamma-Butyrolacton, Dioxan, Tetrahy
drofuran, 2-Methoxyethanol, 2-Ethoxyethanol, 1-Methoxy-2-propanol, 1,2-Dimethoxyethan,
Essigsäureethylester, Essigsäuren-butylester, Propylenglycolmonomethyletheracetat, Milch
säureethylester, Propylencarbonat und 3-Ethoxy-propionsäureethylester.
Nach dem Beschichten der Substrate wird das Lösungsmittel in der Regel durch Trocknen
entfernt.
Die Formulierung wird mittels bekannter Beschichtungsverfahren gleichförmig auf ein Sub
strat aufgebracht, z. B. durch Schleudern, Tauchen, Rakelbeschichtung, Vorhanggiessver
fahren, Aufpinseln, Sprühen, speziell durch elektrostatisches Sprühen und Reverse-Roll-Be
schichtung, sowie durch elektrophoretische Abscheidung. Es ist auch möglich, die lichtemp
findliche Schicht auf einen temporären, flexiblen Träger zu bringen und dann durch
Schichtübertragung via Lamination das endgültige Substrat, z. B. eine kupferkaschierte Lei
terplatte, zu beschichten.
Die Auftragsmenge (Schichtdicke) und Art des Substrates (Schichtträger) sind abhängig
vom gewünschten Applikationsgebiet. Der Schichtdickenbereich umfasst im allgemeinen
Werte von ca 0,1 µm bis mehr als 100 µm, bevorzugt 0.5 Mikrometer bis 50 Mikrometer.
Bei der Herstellung von dreidimensionalen Objekten, z. B. mit der Stereolithographie, sind die
realisierbaren Abmessungen der Objekte nur durch die Grösse des Belichtungsgeräts be
grenzt.
Die erfindungsgemässen strahlungsempfindlichen Zusammensetzungen finden z. B. Anwen
dung als Negativresists, die eine sehr hohe Lichtempfindlichkeit aufweisen und quellungsfrei
in wässrig-alkalischem Medium entwickelt werden können. Sie eignen sich als Photoresists
für die Elektronik, wie Galvanoresist, Aetzresist, sowohl in flüssigen als auch Trockenfilmen,
Lötstopresist, als Resists zur Herstellung von Farbfiltern ("Color filters") für jeden beliebigen
Typ von Bildschirm, oder zur Bildung von Strukturen im Herstellungsprozess von Plasma-
Anzeigen und Elektrolumineszenz-Anzeigen, für die Herstellung von Druckplatten, wie z. B.
Offsetdruckplatten, für die Herstellung von Druckformen für den Hochdruck, den Flachdruck,
den Tiefdruck, Flexodruck oder Siebdruckformen, die Herstellung von Reliefkopien, z. B. zur
Herstellung von Texten in Blindenschrift, für die Herstellung von Stempeln, für den Einsatz
beim Formteilätzen oder den Einsatz als Mikroresist bei der Herstellung integrierter
Schaltkreise. Die Zusammensetzungen können auch als photostrukturierbare Dielektrika,
zur Verkapselung von Materialien oder als Isolatorbeschichtung für die Herstellung von
Computer Chips, gedruckten Schaltungen und anderen elektrischen oder elektronischen
Teilen. Dementsprechend unterschiedlich sind die möglichen Schichträger und die Verarbe
itungsbedingungen der beschichteten Substrate.
Die erfindungsgemässen Verbindungen finden auch Anwendung zur Herstellung ein- oder
mehrschichtiger Materialien zur Bildaufzeichnung oder Bildvervielfachung (Kopien, Repro
graphie), die ein- oder mehrfarbig sein können. Darin eingesclossen sind Materialien zur
holografischen Informationsspeicherung, z. B. für holografische Abbildungen oder 3-
dimensionale holografische Datenspeicherung. Weiterhin sind diese Materialien auch in
Farbprüfsystemen einsetzbar. Bei dieser Technologie können auch Formulierungen ange
wendet werden, die Mikrokapseln enthalten, und zur Bilderzeugung kann dem Belichtungs
schritt ein thermischer Schritt nachgeschaltet sein. Derartige Systeme und Technologien
und ihre Anwendung sind z. B. im Patent US 5376459 beschrieben.
Für photographische Informationsaufzeichnungen dienen z. B. Folien aus Polyester, Cellu
loseacetat oder mit Kunststoff beschichtete Papiere; für Offsetdruckformen speziell behan
deltes Aluminium, für die Herstellung gedruckter Schaltungen kupferkaschierte Laminate
und für die Herstellung von integrierten Schaltkreisen Siliziumwafer. Die Schichtdicken für
photographische Materialien und Offsetdruckformen betragen in der Regel ca. 0,5 µm bis 10 µm,
für gedruckte Schaltungen 1,0 µm bis ca. 100 µm.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Verbindungen der Formel I, als
strahlungsempfindlicher Säurespender bei der Herstellung von Lacken, Druckfarben, Druck
platten, Dentalmassen, Stereolithographie-Harzen, Klebstoffen, Antihaftbeschichtungen,
Farbfiltern, Resistmaterialien oder Bildaufzeichnungsmaterialien.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein beschichtetes Substrat, das auf mindestens einer
Oberfläche mit einer erfindungsgemässen Zusammensetzung beschichtet ist, sowie ein
Verfahren zur Herstellung von Reliefabbildungen, dadurch gekennzeichnet, dass eine er
findungsgemässe Zusammensetzung auf ein Substrat aufgebracht wird und anschliessend
bildmässig belichtet wird.
Der Begriff "bildmässige" Belichtung beinhaltet sowohl die Bestrahlung durch eine Maske,
die ein vorbestimmtes Muster enthält, beispielsweise ein Diapositiv, eine Metallmaske, eine
Chrommaske auf einem transparenten Träger, die Belichtung durch einen Laserstrahl, der
beispielsweise computergesteuert über die Oberfläche des beschichteten Substrates bewegt
wird und auf diese Weise ein Bild erzeugt, sowie die Bestrahlung mit computergesteuerten
Elektronenstrahlen. Bilder können auch durch Interferenz zweier strahlen oder Bilder er
zeugt werden, beispielsweise für holographische Anwendungen. Es ist auch möglich, Mas
ken aus Flüssigkristallen zu benutzen, welche Pixel um Pixel angesteuert werden können
um digitale Bilder zu erzeugen, wie z. B. von A. Bertsch, J. Y. Jezequel, J. C. Andre im Journal
of Photochemistry and Photobiology A: Chemistry 1997, 107, p. 275-281 und von K.-P. Ni
colay in Offset Printing 1997, 6, p. 34-37, beschrieben.
Die Verbindungen der Formel I können, wie bereits erwähnt, insbesondere auch als Säure
spender in Photoresists eingesetzt werden. Resistsysteme können durch bildmässige Be
lichtung von Formulierungen enthaltend Verbindungen der Formel 1 und anschliessendem
Entwicklungsschritt erhalten werden. Die Bezeichnung "Photoresists" ist dabei nicht auf die
unten näher beschriebenen chemisch verstärkten Resists beschränkt, sondern umfasst alle
Resistmaterialien, in denen durch strahlenchemische Erzeugung von Säure Reaktionen
ausgelöst werden, die in einem Entwicklungsschritt zu einer Löslichkeitsdifferenzierung
zwischen belichteten und unbelichteten Bereichen führen. Beispielsweise sind auch wässrig
prozessierbare Resists umfasst, wie sie z. B. in US Patent 5998092 und in SPIE, Vol. 3999,
S. 569-578 (2000) beschrieben sind sowie Resists basierend auf der Pinacol-Umlagerung,
wie z. B. in SPIE, Vol. 3999, S. 62-73 (2000).
Erfindungsgemäss ist daher auch ein Photoresist, enthaltend als als strahlungsempfindli
chen Säurespender eine Verbindung der Formel I.
Unter einem chemisch verstärkten Photoresist ist eine Resistformulierung zu verstehen,
worin die strahlungsempfindliche Komponente eine katalytische Menge Säure bereitstellt,
die wiederum eine chemische Reaktion von mindestens einer säureempfindlichen Kompo
nente des Resists katalysiert. Daraus ergibt sich ein Unterschied in der Löslichkeit der be
strahlten und unbestrahlten Teile des Resists. Wegen der katalytischen Natur dieses Pro
zesses kann ein Säuremolekül Reaktionen an vielen Stellen auslösen, weil es durch die re
aktive Polymermatrix diffundiert, von einer Reaktionsstelle zur nächsten, so lange es nicht
gefangen oder durch Sekundärreaktionen zerstört wird. Daher ist eine niedrige Säurekon
zentration bereits ausreichend um grosse Löslichkeitsunterschiede zwischen bestrahlten und
nichtbestrahlten Teilen des Resists zu erreichen. Deshalb genügt üblicherweise bereits der
Zusatz einer nur geringen Menge an latenter Säureverbindung. Es ist jedoch notwendig,
dass die latenten Säurespender, solange sie nicht bestrahlt werden, chemisch und ther
misch stabil sind. Ausserdem ist es erforderlich, dass die latenten Katalysatoren in der flüs
sigen Resistformulierung sowie dem festen Resistfilm gut löslich sind, um die Bildung von
Teilchen zu vermeiden, die die Verwendung der Resists in mikroelektronischen Verarbei
tungsprozessen negativ beeinflussen würden.
Aus den vorstehenden Erläuterungen wird klar, dass chemische und thermische Stabilität
des latenten Säurespenders unerlässlich für die Verwendung desselben in chemisch ver
stärkten Photoresists ist.
Der Löslichkeitsunterschied im Resist zwischen belichteten und unbelichteten Flächen, wel
cher aufgrund der Einwirkung der säurekatalysierten Reaktion entsteht, hängt von den
weiteren Komponenten im Resist ab. Falls die erfindungsgemässen Zusammensetzungen
Komponenten enthalten, die die Löslichkeit der Zusammensetzung im Entwickler nach der
Bestrahlung u. ggf. thermischen Nachbehandlung erhöhen, handelt es sich um einen positiv
arbeitenden Photoresist.
Die Erfindung betrifft daher auch einen positiv arbeitenden Photoresist.
Falls jedoch die Komponeten der Zusammensetzung die Löslichkeit im Entwickler nach der
Bestrahlung und ggf. thermischen Nachbehandlung erniedrigen, handelt es sich um einen
negativ arbeitenden Photoresist.
Die Erfindung betrifft daher auch einen negativ arbeitenden Photoresist.
Eine Uebersicht über chemisch verstärkte Photoresists, ist beispielsweise zu finden in:
H. Ito, IBM Journal of Research and Development, Vol. 41, No. ½, page 69 (1997); H. Ito,
SPIE Vol. 3678, page 2 (1999); für negativ-arbeitende Resists in: J. M. Shaw et al. IBM Jour
nal of Research and Development, Vol. 41, No. ½, page 81(1997).
Eine monomere, oligomere oder polymere Verbindung, welche - in nicht-belichteten Teilen -
die Löslichkeitsrate eines ebenfalls in der Resistformulierung vorhandenen alkalilöslichen
Binderpolymers erniedrigt, und welche selbst alkali-unlöslich in den nicht-belichteten Teilen
ist, sodass der Resistfilm in den nicht-belichteten Teilen nach dem Entwickeln in alkalischer
Lösung erhalten bleibt, welche jedoch in der Gegenwart einer Säure gespalten wird oder
fähig ist derart umgelagert zu werden, dass das Reaktionsprodukt in alkalischem Entwickler
löslich wird, wird im Folgenden als Löslichkeitsinhibitor bezeichnet.
Die Erfindung beeinhaltet auch, eine chemisch verstärkte positive alklisch entwickelbare
Photoresistzusammensetzung, enthaltend
- 1. mindestens ein Polymer mit säurelabilen Gruppen, welche in der Gegenwart einer
Säure zerfallen und die Löslichkeit des Resistfilms in einer alkalischen Entwicklerlösung in
den bestrahlten Gebieten erhöhen, und
- 2. mindestens eine Verbindung der Formel I.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine chemisch verstärkte positive alkalisch
entwickelbare Photoresistzusammensetzung, enthaltend
- 1. mindestens einen monomeren oder oligomeren Löslichkeitsinhibitor mit mindestens
einer säurelabilen Gruppe, welche in der Gegenwart einer Säure zerfällt und die Löslichkeit
in wässrig-alkalischen Entwickerlösungen erhöht, und
mindestens ein alkalilösliches Polymer, und
- 2. mindestens eine Verbindung der Formel I.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine chemisch verstärkte positive alkalisch
entwickelbare Photoresistzusammensetzung enthaltend
- 1. mindestens ein Polymer mit säurelabilen Gruppen, welche in Gegenwart einer Säure
zerfallen und die Löslichkeit in wässrig-alkalischer Entwicklerlösung im belichteten Gebiet
erhöhen;
- 2. ein monomerer oder oligomerer Löslichkeitsinhibitor mit mindestens einer säurelabilen
Gruppe, welche in der Gegenwart einer Säure zerfällt und die Löslichkeit in wässrig
alkalischer Entwicklerlösung im belichteten Gebiet erhöht;
- 3. eine alkalilösliche monomere, oligomere oder polymere Verbindung in einer Konzentra
tion, die den Resistfilm in nicht-belichteten Gebieten vollkommen unlöslich im alkalischen
Entwickler hält, und
- 4. mindestens eine Verbindung der Formel I.
Die Erfindung betrifft auch eine chemisch verstärkte Photoresistzusammensetzung, enthal
tend
- 1. mindestens ein Polymer mit einer säurelabilen Gruppe, die in Gegenwart einer Säure
zerfällt und die Löslichkeit in wässrig-alkalischer Entwicklerlösung erhöht, und/oder
- 2. mindestens ein monomerer oder oligomerer Löslichkeitsinhibitor mit einer säurelabilen
Gruppe, die in Gegenwart einer Säure zerfällt und die Löslichkeit in wässrig-alkalischer
Entwicklerlösung erhöht, und/oder
- 3. mindestens eine alkali-lösliche monomere, oligomere oder polymere Verbindung; und
- 4. als photoempfindlichen Säurespender mindestens eine Verbindung der Formel I.
Die Zusammensetzungen können zusätzlich zur Komponente (b) andere photoempfindliche
Säurespender und/oder andere Additive (c) und/oder Photosensibilisatoren (d) enthalten.
Entsprechende geeignete Additive (c) und Photosensibilisatoren (d) sind vorstehend be
schrieben.
Solche chemisch verstärkten positive Photoresistsysteme sind z. B. in E. Reichmanis, F. M.
Houlihan, O. Nalamasu, T. X. Neenan, Chem. Mater. 1991, 3, 394; oder in C. G. Willson,
"Introduction to Microlithography, 2nd. Ed.; L. S. Thompson, C. G. Willson, M. J. Bowden,
Eds., Amer. Chem. Soc., Washington DC, 1994, S. p. 139, beschrieben.
Geeignete Beispiele für säurelabile Gruppen, welche in der Gegenwart einer Säure zerfallen
und aromatische Hydroxylgrupen, Carboxylgruppen, Ketogruppen und Aldehydgruppen bil
den und die Löslichkeit in wässrig-alkalischen Entwicklerlösungen erhöhen sind, Alkoxyalkyl
ethergruppen, Benzylethergruppen, Tetrahydrofuranylethergruppen, Tetrahydropyranylether
gruppen, tert.-Alkylestergruppen, 2-Methyl-2-adamantylestergruppen, 8-Ethly-8-tricyclode
canylestergruppen, Tritylethergruppen, Silylethergruppen, Alkylcarbonatgruppen, wie z. B.
tert.-Butyloxycarbonyloxy-, Tritylestergruppen, Silylestergruppen, Alkoxymethylestergruppen,
Cumylestergruppen, Acetalgruppen, Ketalgruppen, Tetrahydropyranylestergruppen, Tetra
furanylestergruppen, Tertiäre Alkylethergruppen, Tertiäre Alkylestergruppen, und so weiter.
Die Polymere mit funktionellen Gruppen, welche unter der Einwirkung einer Säure zerfallen
um die Löslichkeit des Resistfilms, der dieses Polymer enthält, in einer alkalischen Entwick
lerlösung erhöhen und welche den Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung zu
gegeben werden können, können die säurelabilen Gruppen im Polymer-backbone und/oder
den Seitenketten tragen. Bevorzugt sind die säurelabilen Gruppen in der Seitenkette des
Polymers situiert.
Geeigente Polymere mit säurelabilen Gruppen können durch polymeranaloge Reaktionen,
worin alkalilösliche Gruppen teilweise oder komplett in die jeweilige säurelabile Gruppe um
gewandelt werden, erhalten werden. Möglich ist auch die direkte Herstellung durch (Co)po
lymerisation von Monomeren, die die säurelabilen Gruppen bereits enthalten. Beispiel für
die Herstellung sind in EP 254853, EP 878738, EP 877293, JP-A-2-25850, JP-A-3-223860,
und JP-A-4-251259 publiziert.
Polymere, die z. B. Silylether, Acetal, Ketal und Alkoxyalkylestergruppen enthalten
(sogenannte "low-activation energy blocking groups" - Schutzgruppen mit niedriger Ak
tivierungsenergie) spalten diese Schutzgruppen in Gegenwart von Säure bereits bei relativ
niedrigen Temperaturen bei der Erwärmung nach der Belichtung (in der Regel zwischen
Raumtemperatur und 110°C). Polymeren t die tert-Butylestergruppen, Adamantylestergrup
pen oder tert.-Butyloxycarbonylgruppen (TBOC-Gruppen) oder anderen Estergruppen, wel
che ein sekundäres oder tertiäres Kohlenstoffatom neben dem Sauerstoffatom der Ester
bindung (sogenannte "high-activation energy blocking groups" - Schutzgruppen mit hoher
Aktivierungsensergie), tragen, benötigen üblicherweise eine Erwärmung zur vollständigen
Spaltung der Schutzgruppen in Gegenwart von Säure nach der Belichtung. Hybridsysteme,
worin sowohl Schutzgruppen mit hoher Aktivierungsenergie als auch Schutzgruppen mit nie
driger Aktivierungsenergie im gleichen Polymer vorhanden sind, können ebenfalls eingesetzt
werden. Weiterhin sind sog. "dual-mode" Schutzgruppen bekannt, die in sich eine leicht
spaltbare Bindung, z. B. in einer Acetalgruppe, und eine schwerer spaltbare Bindung, z. B. in
einer tert-Butylestergruppe, vereinen wie z. B. in Proceedings of SPIE", Advances in Resist
Technology and Processing XVII, Vol. 3999, Part One, pages 579-590, 28. Feb.-1. March
2000 beschrieben. Ausserdem können auch Mischungen von Polymeren mit unterschied
licher Schutzgruppenchemie in den erfindungsgemässen photoempfindlichen Zusammen
setzungen verwendet werden.
Bevorzugte Polymere mit säurelabilen Schutzgruppen sind Polymere und Copolymere ent
haltend die folgenden verschiedenen Monomertypen:
- 1. Monomere, die säurelabile Gruppen enthalten, welche in der Gegenwart einer Säure zer
fallen und die Löslichkeit in wässrig-alkalischer Entwicklerlösung erhöhen und
- 2. Monomere, die frei von säurelabilen Gruppen sind, und frei von Gruppen, die zur Löslich
keit in alkalischer Lösung beitragen und/oder
- 3. Monomere, die zur wässrig-alkalischen Löslichkeit des Polymers beitragen.
Beispiele für Monomere des Typs 1) sind die bereits vorstehend als geeignete Komponente
(a2) beschriebenen.
Beispiele für Comonomere des Typs 2) sind:
Aromatische Vinylmonomere, wie Styrol, α-Methylstyrol, Acetoxystyrol, α-Methylnaphthalen,
Acenaphthalen, Vinylether, wie Ethylvinylether und 3,4-Dihydro-2H-pyran, Cyclohexylvinyl
ether, Cycloolefine, wie Norbornen, 2-Hydroxy-5-norbornen, 2-Norbornen-5-yl-(2-hydroxyeth
yl)-carboxylat, Vinyl-alizyklische Verbindungen wie Vinylnorbornan, Vinyladamantan, Vinylcy
clohexan, Alkyl(meth)acrylate wie Methylmethacrylat, Acrylonitril, Vinylcyclohexan, Vinylcy
clohexanol, sowie Maleinsäureanhydrid.
Beispiels für Comonomere des Typs 3) sind:
Vinyl-aromatische Verbindungen wie Hydroxystyrol, Acrylsäureverbindungen wie Methacryl
säure, Ethylcarbonyloxystyrol und Derivative davon sowie Cycloolefinsäuren wie 5-
Norbornen-2-carbonsäure. Solche Polymere sind z. B. in US 5827634, US 5625020, US 5492793,
US 5372912, EP 660187, US 5679495, EP 813113 und EP 831369 beschrieben.
Weitere Beispiele sind Crotonsäure, Isocrotonsäure, 3-Butensäure, Acrylsäure, 4-Penten
säure, Propionsäure, 2-Butynsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, und Acetylenecarboxylsäure.
Die in der erfindungsgemässen Zusammensetzung geeigneten Polymere sind jedoch nicht
auf die vorstehenden Beispiele beschränkt.
Der Gehalt an säurelabilem Monomeren im Polymer kann sich in einem weiten Bereich be
wegen und ist abhängig vom Gehalt der anderen Comonomere und der Alkalilöslichkeit des
geschützten Polymers. In der Regel bewegt sich der Gehalt an Monmer mit säurelabilen
Gruppen im Polymer zwischen 5 und 60 mol%.
Bevorzugt haben die Copolymeren mit säurelabilen Gruppen ein MW von etwa 3'000 bis etwa
200'000, insbesondere von etwa 5'000 bis etwa 50'000 mit einer Molekulargewichtsverteil
ung von etwa 3 oder weniger, insbesondere von etwa 2 oder weniger. Nicht-phenolische Mo
nomere, z. B. ein Copolymeres von Alkylacrylat wie z. B. t-Butylacrylat oder t-Butyl-methacryl
at und einer alizyklischen Vinylverbindung, wie einer Vinylnorbonanyl oder Vinylcyclohexanol
Verbindung, können durch radikalische Polymerisation oder andere bekannte Prozesse erhalten
werden und haben zweckmässigerweise einen MW-Wert von etwa 8'000 bis etwa
50'000, und eine Molekulargewichtsverteilung von etwa 3 oder weniger.
Andere Comonomere können zweckmässigerweise in einer geeigneten Menge zugesetzt
werden um beispielsweise die Glasübergangstemperatur o. ä. zu kontrollieren.
In der vorliegenden Erfdingun können auch Mischungen von zwei oder mehr Polymeren mit
säurelabilen Gruppen verwendet werden. Zum Beispiel kann eine Mischung von Polymeren
mit säurelabilen Gruppen, die sehr leicht spalten, wie Acetalgruppen oder Tetrahydropyranyl
oxygruppen, und einem Polymer mit säurelabilen Gruppen, welche weniger leicht spalten,
wie z. B. tertiäre Alkylestergruppen verwendet werden. Ausserdem können säurelabile Grup
pen unterschiedlicher Grösse durch Mischen von zwei oder mehr Polymeren mit unter
schiedlichen säurelabilen Gruppen wie z. B. eine tert-Butylestergruppe und 2-Methyl-ada
mantylgruppe oder eine 1-Ethoxy-ethoxygruppe und eine Tetrahydropyranyloxygruppe ver
wendet werden. Eine Mischung aus nicht-vernetztem Harz und vernetztem Harz kann auch
eingesetzt werden. Der Anteil dieser Polymere ist erfindungsgemäss vorzugsweise von et
wa 30 bis 99 Gewichts-%, insbesondere von 50 bis 98 Gewichts-%, basierend auf dem Fest
stoffgehalt. Ein alkalilösliches Harz oder eine alkalilösliche monomere oder oligomere Ver
bindung ohne säurelabile Gruppen kann auch in die Zusammensetzung eingebracht werden,
z. B. um die Alkalilöslichkeit zu kontrollieren. Beispiele für Polymermischungen mit unter
schiedlichen säurelabilen Gruppen sind z. B. EP 780732, EP 679951 und US 5817444 zu
entnehmen.
Vorzugsweise werden monomere und oligomere Löslichkeitsinhibitoren (a4) in der erfind
ungsgemässen Zusammensetzung verwendet.
Als monomere oder oligomere Löslichkeitsinhibitoren (a4) kommen in der erfindungsgemäs
sen Zusammensetzung Verbindungen mit mindestens einer säurelabilen Gruppe, die in der
Gegenwart von Säure spaltet und die Löslichkeit in wässrig-alkalischer Entwicklerlösung er
höht, in Frage. Beispiele sind Alkoxymethylethergruppen, Tetrahydrofuranylethergruppen,
Tetrahydropyranylethergruppen, Alkoxyethylethergruppen, Tritylethergruppen, Silylether
gruppen, Alkylcarbonatgruppen, Tritylestergruppen, Silylestergruppen, Alkoxymethylester
gruppen, Vinylcarbamatgruppen, tertiäre Alkylcarbamatgruppen, Tritylaminogruppen, Cumyl
estergruppen, Acetalgruppen, Ketalgruppen, Tetrahydropyranylestergruppen, Tetrafuranyl
estergruppen, tertiäre Alkylethergruppen, tertiäre Alkylestergruppen, und so weiter. Das Mo
lekulargewicht der in der vorliegenden Erfindung geeigneten säurespaltbaren Löslichkeitsinhibitoren
ist etwa 3'000 oder niedriger, insbesondere von etwa 100 bis 3'000, bevorzugt von
etwa 200 bis 2'500.
Beispiele für monomere und oligomere Löslichkeitsinhibitoren mit säurelabilen Gruppen sind
beispielsweise als Verbindungen der Formeln (I) bis (XVI) in EP 0831369. beschrieben An
dere geeignete Beispiele für solche Verbindungen sind in US 5356752, US 5037721, US 5015554,
JP-A-1-289946, JP-A-1-289947, JP-A-2-2560, JP-A-3-128959, JP-A-3-158855,
JP-A-3-179353, JP-A-3-191351, JP-A-3-200251, JP-A-3-200252, JP-A-3-200253, JP-A-3-
200254, JP-A-3-200255, JP-A-3-259149, JA-3-279958, JP-A-3-279959, JP-A-4-1650, JP-A-
4-1651, JP-A-11260, JP-A-4-12356, JP-A-4-123567, JP-A-1-289946, JP-A-3-128959, JP-A-
3-158855, JP-A-3-179353, JP-A-3-191351, JP-A-3-200251, JP-A-3-200252, JP-A-3-200253,
JP-A-3-200254, JP-A-3-200255, JP-A-3-259149, JA-3-279958, JP-A-3-279959, JP-A-4-
1650, JP-A-4-1651, JP-A-11260, JP-A-4-12356, JP-A-4-12357 und den japanischen Paten
tanmeldungen Nr. 3-33229, 3-230790,3-320438, 4-254157, 4-52732, 4-103215, 4-104542,
4-107885, 4-107889, 4-152195, 4-254157, 4-103215, 4-104542, 4-107885, 4-107889, und
4-152195 aufgezeigt. Für Resists im kurzwelligen UV-Bereich sind z. B. insbesondere Ver
bindungen wie tert.-Butylcholat, t-Butyl-deoxycheolat und tert.-Butylcholate-glutarat Dimer
geeignet (siehe z. B. SPIE Vol. 3999, S. 127 (2000).
Die erfindungsgemässe Zusammensetzung kann ebenfalls polymere Löslichkeitsinhibitoren
enthalten, z. B. Polyacetale wie in US 5354643 beschrieben oder Poly-N,O-acetale, wie die in
US 5498506, beschriebenen, sowohl in Kombination mit einem alkali-löslichen Polymer, als
auch in Kombination mit einem Polymer mit säurelabilen Gruppen, die die Löslichkeit des
Resistfilms im Entwickler nach der Belichtung erhöhen, oder auch in einer Kombination von
beiden beschriebenen Arten von Polymeren.
In den erfindungsgemässen Zusammensetzungen beträgt der Gehalt an Löslichkeitsinhibitor
etwa von 3 bis 55 Gewichts-%, insbesondere etwa von 5 bis 45 Gewichts-%, bevorzugt von
10-35 Gewichts-%, bezogen auf den Feststoffgehalt, wenn Löslichkeitsinhibitoren mit
säurelabilen Gruppen in Kombination mit alkalilöslichen Polymeren und/oder Polymeren mit
säurelabilen Gruppen eingesetzt werden.
Bevorzugt werden in den erfindunggemässen Zusammensetzungen in wässrig-alkalischer
Lösung lösliche Polymere (a5) verwendet. Beispiele dafür umfassen Novolak Harze, hydrogenierte
Novolak Harze, Acetonpyrogallol Harze, Poly(o-hydroxystyrol), Poly(m-hydroxystyr
ol), Poly(p-hydroxystyrol), hydrogenierte Poly(hydroxystyrol)e, Halogen- oder Alkyl-substitu
ierte Poly(hydroxystyrol)e, Hydroxystyrol/N-substituierte Maleimidcopolymere, o/p- und m/p-
Hydroxystyrol Copolymere, teilweise o-alkylierte Poly(hydroxystyrol)e, [z. B., o-methylierte, o-
(1-methoxy)ethylierte, o-(1-thoxy)ethylierte, o-2-tetrahydropyranylierte, und o-(t-butoxycarbo
nyl)methylierte Poly(hydroxystyrol)e mit einem Substitutionsanteil von etwa 5 bis 30 mol% an
Hydroxylgruppen], o-acylierte Poly(hydroxystyrol)e [z. B. o-acetylierte und o-(t-butoxy)carbon
ylierte Poly(hydroxystyrol)e mit einem Substitutionsanteil von etwa 5 bis 30 mol% an Hydrox
ylgruppen], Styrol/Maleinsäureanhydrid Copolymere, Styrol/Hydroxystyrol Copolymere, α-
Methylstyrol/Hydroxystyrol Copolymere, carboxylierte Methacrylharze, und Derivative davon.
Ausserdem geeignet sind Poly(meth)acrylsäure [z. B. Poly(acrylsäure)], (Meth)acrylsäure/-
(Meth)acrylat Copolymere [z. B. Acrylsäure/Methylacrylat Copolymere, Methacrylsäure/Meth
ylmethacrylat Copolymere oder Methacrylsäure/Methylmethacrylat/t-butylmethacrylat Copo
lymere], (Meth)acrylsäure/Alken Copolymere [z. B. Acrylsäure/Ethylen Copolymere], (Meth)-
acrylsäurel(Meth)acrylamid Copolymere [z. B. Acrylsäure/Acrylamid Copolymere], (Meth)acr
ylsäure/Vinylchlorid Copolymere [z. B. Acrylsäure/Vinylchlorid Copolymere], (Meth)acrylsäu
re/Vinylacetat Copolymere [z. B. Acrylsäure/Vinylacetat Copolymere], Maleinsäure/Vinylether
Copolymere [z. B. Maleinsäure/Methylvinylether Copolymere], Maleinsäuremonoester/Methyl
vinylester Copolymere [z. B. Maleinsäuremonomethylester/Methylvinylether Copolymere],
Maleinsäure/(Meth)acrylsäure Copolymere [z. B. Maleinsäure/Acrylsäure Copolymere oder
Maleinsäure/Methacrylsäure Copolymere], Maleinsäure/(Meth)acrylat Copolymere [z. B. Mal
einsäure/Methylacrylat Copolymere], Maleinsäure/Vinylchlorid Copolymere, Maleinsäu
re/Vinylacetat Copolymere und Maleinsäure/Alken Copolymere [z. B. Maleinsäure/Ethylen
Copolymere und Maleinsäure/1-chloropropen Copolymere]. Die für die erfindungsgemässen
Zusammensetzungen geeigneten Polymere sind jedoch keineswegs auf die vorstehend ge
gebenen Beispiele beschränkt.
Besonders bevorzugt als alkalilösliche Polymere (a5) sind Novolak Harze, Poly(m
hydroxystyrol), Poly(p-hydroxystyrol), Copolymere der entsprechenden Hydroxystyrol Mono
mere, beispielsweise mit p-Vinylcyclohexanol, alkyl-substituierten Poly(hydroxystyrol)en,
teilweise o- oder m-alkylierten und o- oder m-acylierten Poly(hydroxystyrol)en, Styrol/hydrox
ystyrol Copolymer, und α-Methylstyrol/Hydroxystyrol Copolymeren. Die Novolak Verbindun
gen sind beispielsweise durch Additions-Kondensationsreaktionen von einem oder mehr
eren Monomeren als Hauptbestandteilen mit einem oder mehreren Aldehyden in der
Gegenwart eines Säurekatalysators erhältlich.
Beispiele von zur Herstellung von alkalilöslichen Harzen geeigneten Monomeren sind hydr
oxylierte aromatische Verbindungen wie Phenol, Kresole, das sind m-Kresol, p-Kresol, und
o-Kresol, Dimethylphenole (Xylenole), z. B. 2,5-Dimethylphenol, 3,5-Dimethylphenol, 3,4-Di
methylphenol, und 2,3-Dimethylphenol, Alkoxyphenole, z. B. p-Methoxyphenol, m-Methoxy
phenol, 3,5-Dimethoxyphenol, 2-Methoxy-4-methylphenol, m-Ethoxyphenol, p-Ethoxyphenol,
m-Propoxyphenol, p-Propoxyphenol, m-Butoxyphenol, und p-Butoxyphenol, Dialkylphenole,
z. B. 2-Methyl-4-isopropylphenol, und andere hydroxylierte Aromaten einschliesslich m-Chlo
rophenol, p-Chlorophenol, o-Chlorophenol, Dihydroxybiphenyl, Bisphenol-A, Phenylphenol,
Resorcinol, und Naphthol. Diese Verbindungen können sowohl alleine als auch in Gemi
schen von zwei oder mehr verwendet werden. Die Monomere für Novolak Harze sind nicht
auf die vorstehend genannten Beispiele beschränkt.
Geeignete Beispiele für Aldehyde zur Polykondensation mit phenolischen Verbindungen bei
der Herstellung von Novolaken sind Formaldehyd, p-Formaldehyd, Acetaldehyd, Propional
dehyd, Benzaldehyd, Phenylacetaldehyd, α-Phenylpropionaldehyd, β-Phenylpropionaldehyd,
o-Hydroxybenzaldehyd, m-Hydroxybenzaldehyd, p-Hydroxybenzaldehyd, o-Chlorobenzalde
hyd, m-Chlorobenzaldehyd, p-Chlorobenzaldehyd, o-Nitrobenzaldehyd, m-Nitrobenzaldehyd,
o-Methylbenzaldehyd, m-Methylbenzaldehyd, p-Methylbenzaldehyd, p-Ethylbenzaldehyd, p
n-Butylbenzaldehyd, Furfural, Chloroacetaldehyd, und davon abgeleitete Acetale wie Chloro
acetaldehyddiethylacetal. Bevorzugt ist Formaldehyd.
Diese Aldehyde können alleine oder in Kombination von zwei oder mehreren verwendet wer
den. Beispiele für geeignete Säurekatalysatoren sind Salzsäure, Schwefelsäure, Ameisen
säure, Essigsäure und Oxalsäure.
Das durchschnittliche Molekulargewicht der so erhaltenen Novolake ist zweckmässig im Be
reich von etwa 1'000 bis 30'000, bevorzugt von etwa 2'000 bis 20'000.
Die Poly(hydroxystyrol)e, sowie Derivative und Copolymere davon, wie oben als alkalilösli
che Polymere - ausser NovolakHarzen - beschrieben, haben zweckmässig durchschnittliche
Molekulargewichte von etwa 2'000 oder höher, insbesondere von 4'000 bis 200'000, bevor
zugt von 5'000 bis 50'000. Wenn ein Polymerfilm mit verbesserter Hitzbeständigkeit herg
estellt werden soll, beträgt das durchschnittliche Molekulargewicht zweckmässig mindestens
5'000 oder mehr.
Unter dem durchschnittlichen Molekulargewicht ist im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung das durch Gelpermeationschromatographie (kalibriert mit Polystyrol Standard) be
stimmte Molmasse zu verstehen.
In den erfindungsgemässen Zusammensetzungen können die alkalilöslichen Polymere in
Mischungen von zwei oder mehr eingesetzt werden.
Zweckmässig beträgt der Anteil an alkalilöslichem Polymer bis zu 80 Gewichts-%, insbeson
dere bis zu 60 Gewichts-%, bevorzugt bis zu 40 Gewichts-%, basierend auf dem Feststoff
gehalt der Formulierung (d. h. Lösungsmittel ausgeschlossen), wenn eine Mischung aus al
kalilöslichem Polymer und einem Polymer, das Gruppen enthält, welche unter Einwirkung
einer Säure zerfallen, um die Löslichkeit in einer alkalischen Entwicklerlösung zu erhöhen,
verwendet wird.
Wenn ein alkalilösliches Polymer zusammen mit einen Löslichkeitsinhibitor eingesetzt wird,
ohne ein Polymer, das unter Einwirkung einer Säure zerfallende Gruppen besitzt, beträgt der
Anteil an alklilöslichem Polymer zweckmässig von 40 bis 90 Gewichts%, insbesondere von
50 to 85 Gewichts-%, bevorzugt von 60 bis 80 Gewichts-%.
Der Anteil an Verbindungen der Formel I (Komponente(b)) in der Positivresistformulierung
beträgt zweckmässig zwischen etwa 0.01 bis 20 Gewichts-%, bezogen auf den Gehalt an
Feststoffen im Photoresist.
Die Verwendung der Iodoniumsalze der Formel I in chemisch verstärkten Systemen, die auf
dem Prinzip des Abspaltens von Schutzgruppen von einem Polymer beruhen, bilden normal
erweise einen positiven Resist. Positive Resists sind in vielen Anwendungen gegenüber ne
gativen Resists bevorzugt, insbesondere wegen ihrer besseren Auflösung. Es besteht je
doch auch ein Interesse negative Bilder herszustellen mit Hilfe des Positivresistmechanis
mus, um die Vorteile der guten Auflösung des Positivresists mit den Eigenschaften eines
Negativresists zu verbinden. Dies geschieht z. B. durch Einführen eines sogenannten Bild
umkehr-Schrittes (image-reversal step) wie z. B. in EP 361906 beschrieben. Dazu wird das
bildmässig belichtete Resistmaterial vor dem Entwickeln z. B. mit einer gasförmigen Base be
handelt, wobei die gebildete Säure bildmässig neutralisiert wird. Danach wird der gesamte
Resist belichtet und thermisch behandelt, und das negative Bild in üblicher Art und Weise
entwickelt.
Säureempfindliche Komponenten, die neagitve Resists bilden sind in der Regel Verbindun
gen die in der Lage sind eine Vernetzungsreaktion mit sich selbst und/oder einer oder mehr
eren weiteren Komponenten in der Zusammensetzung einzugehen, wenn sie durch Säure
katalysiert werden (z. B. die Säure, die durch Belichtung der erfindungsgemässen Verbind
ungen der Formel I gebildet wird). Verbindungen dieser Art sind beispielsweise die bekann
ten säurehärtbaren Harze wie z. B. Acrylat, Polyester, Alkyd, Melamin, Harnstoff, Epoxy und
Phenol Harze oder Mischungen davon. Amino Harze, Phenol Harze und Epoxy Harze sind
insbesondere geeignet. Säurehärtbare Harze dieser Art sind allgemein bekannt und bei
spielsweise in "Ullmann's Encyclopädie der technischen Chemie", Edition 4, Band 15 (1978),
S. 613-628, beschrieben. Die Vernetzer Komponenten sollten zweckmässig in einer Kon
zentration von etwa 2 bis 40, bevorzugt von 5 bis 30 Gewichts%, bezogen auf den Fest
stoffgehalt der Negativ-Resist-Formulierung, enthalten sein.
Die Erfindung schliesst daher auch einen chemisch verstärkten negativen alkalisch entwick
elbaren Photoresist enthaltend
- 1. eine alkalilösliches Harz als Vernetzerkomponente
- 2. eine Komponente, die unter der Einwirkung von Säure eine Vernetzungsreaktion mit
sich selbst und/oder der Vernetzerkomponente eingeht, und
- 3. als photoempfindlichen Säurespender eine Verbindung der Formel I, ein.
Die Zusammensetzung kann zusätzlich zur Komponente (b) weitere photoempfindliche Säu
respender und/oder weitere Additive (c), sowie Photosensibilisatoren (d) enthalten. Geeig
nete Komponenten (c) und (d) sind vorstehend beschrieben.
Als Komponente (a7) kommen die vorstehend bei der Beschreibung der Komponente (a1)
angegebenen Verbindungen in Betracht.
Besonders bevorzugte säurehärtbare Harze (a7) Aminoharze, wie nicht-veretherte oder ver
etherte Melamin, Harnstoff, Guanidin, oder Biuret Harze, insbesondere methylierte Melamin
Harze oder butylierte Melamine Harze, entsprechende Glycolurile (Tetrahydroimidazo[4,5-d]
imidazol-2,5-(1H,3H)-dione) und Urone. Mit "Harz" sind in diesem Zusammenshang sowohl
übliche technische Mischungen, die in der Regel auch Oligomere enthalten, als auch reine
und hochreine Verbindungen gemeint. N-Hexa(methoxymethyl)melamin und Tetramethoxy
methylglucoril, sowie N,N'-Dimethoxymethyluron sind die bevorzugten säurehärtbaren Har
ze.
Die Konzentration der Verbindung der Formel I im Negativresist beträgt zweckmässig von et
wa 0.1 bis 30, insbesondere bis zu 20, bevorzugt von 1 bis 15 Gewichts-%, bezogen auf den
Gesamtfeststoffgehalt der Zusammensetzungen.
Die Negativresist-Zusammensetzungen können gegebenenfalls einen filmbildenden polym
ere Vernetzer (Binder) (a6) enthalten. Dabei handelt es sich vorzugsweise um ein alkalilösli
ches Phenolharz. Zu diesem Zweck gut geeignet sind beispielseise auch, von einem Alde
hyd abgeleitete Novolake, z. B. Acetaldehyd oder Furfuraldehyd, insbesondere von Formal
dehyd, und einem Phenol, z. B. unsubstituiertem Phenol, mono- oder di-chlorosubstituiertem
Phenol, wie p-Chlorophenol, mit C1-C9-Alkyl mono- oder di-substituiertem Phenol, wie o-, m-
oder p-Kresol, die verschiedenen Xylenole, p-tert-Butylphenol, p-Nonylphenol, p-Phenylphe
nol, Resorcinol, Bis(4-hydroxyphenyl)methan oder 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan. Auch
geeignet sind Homo- und Copolymere basierend auf ethylenisch ungesättigten Phenolen,
z. B. Homopolymere von Vinyl- und 1-Propenyl-substituierten Phenolen, wie p-Vinylphenol
oder p-(1-Propenyl)phenol oder Copolymerern dieser Phenole mit einer oder mehreren eth
ylenisch ungesättigten Verbindungen, z. B. Styrolen. Der Anteil an Vernetzer bewegt sich all
gemein im Bereich von etwa 30 bis 95, insbesondere von 40 bis 80 Gewichts-%.
Eine bsonders bevorzugte Negativresistformulierung enthält von 0.5 bis 15 Gewichts-%
einer Verbindung der Formel I (Komponente (b)), von 40 bis 99 Gewichts-% eines Phenol
harzes als Vernetzer (Komponente (a6)), und von 0.5 bis 30 Gewichts-% eines Melamin
harzes (Komponente (a7)), wobei die Prozentangaben sich auf den Gesamtfeststoffgehalt
der Formulierung beziehen.
Verbindungen der Formel I können auch als Säurespender, die photochemisch aktiviert wer
den können für die Vernetzung von z. B. Poly(glycidyl)methacrylaten in Negativresistsystem
en verwendet werden. Solche Vernetzungsreaktionen sind beispielsweise von Chae et al. in
Pollimo 1993, 17(3), 292 offenbart.
Die Positiv- und Negativ-Photoresistformulierungen können zusätzlich zur Komponente (b)
weitere photoempfindliche Säurespender (b1), weitere Additive (c), Sensibilisatoren (d) und/-
oder andere Photoinitiatoren (e) enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind daher auch chemisch verstärkte Resistzusammensetzungen
wie oben beschrieben, die zusätzlich zu den Komponenten (a1) oder (a2) und (b), oder den
Komponenten (a3), (a4), (a5) und (b), oder den Komponenten (a6), (a7) und (b), weitere Ad
ditive (c), weitere photoempfindliche Säurespender (b1), andere Photoinitiatoren (e),
und/oder Sensibilisatoren (d), enthalten.
Die Verbindungen der Formel I können in den erfindungsgemässen Zusammensetzungen in
Kombination mit weiteren bekannten photolatenten Säurespendern (b1), wie z. B. weiteren
Oniumsalzen, 6-Nitrobenzylsulfonaten, Bis-sulfonyldiazomethan Verbindungen, Oximsulfon
aten, usw. eingesetzt werden Beispiele für bekannte photolatente Säuren für chemisch ver
stärkte Photoresists sind z. B. US 5731364, US 5800964, EP 704762, US 5468589,
US 5558971, US 5558976 und insbesondere EP 794457 und EP 795786 zu entnehmen.
Wenn Mischungen von Verbindungen der Formel I (b) mit anderen photolatenten Säuren
(b1) verwendet werden, beträgt das Verhältnis von (b) zu (b1) z. B. von 1 : 99 bis 99 : 1.
Beispiele geeigneter photolatenter Säuren (b1) sind
- 1. Oniumsalzverbindungen, z. B.
weitere Iodoniumsalze, Sulfoniumsalze, Phosphoniumsalze, Diazoniumsalze, Pyridiniumsal
ze. Bevorzugt sind Diphenyliodoniumtriflat, Diphenyliodoniumpyrenesulfonat, Diphenyliodo
niumdodecylphenylsulfonat, Triphenylsulfoniumtriflat, Triphenylsulfoniumhexafluoroantimo
nat, Diphenyliodoniumhexafluoroantimonat, Triphenylsulfoniumnaphthalensulfonat, (Hydro
xyphenyl)benzylmethylsulfoniumtoluylsulfonat usw.
- 2. halogenhaltige Verbindungen
halogenalkylgruppenhaltige heterozyklische Verbindungen, halogenalkylgruppenhaltige
Kohlenwasserstoffverbindungen usw. Bevorzugt sind (Trichloromethyl)-s-triazin Derivative
wie Phenyl-bis(trichloromethyl)-s-triazin, Methoxyphenyl-bis(trichloromethyl)-s-triazin, Naph
thyl-bis(trichloromethyl)-s-triazin usw.; 1.1-Bis(4-chlorophenyl)-2,2,2-trichloroethan usw.;
- 3. Sulfonverbindungen, z. B.
β-Ketosulfone, β-Sulfonylsulfone und deren α-Diazoderivative usw. Bevorzugt sind Phenac
ylphenylsulfon, Mesitylphenacylsulfon, Bis(phenylsulfonyl)methan, Bis(phenylsulfonyl)diazo
methan.
- 4. Sulfonatverbindungen, z. B.
Alkylsulfonsäureester, Haloalkylsulfonsäureester, Aarylsulfonsäureester, Iminosulfonate, Imi
dosulfonate usw.. Bevorzugt sind Imidosulfonate, z. B. N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)succin
imid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)phthalimid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)naphthylimid,
N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)diphenylmaleimid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,-
1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)-7-oxabicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-
2,3-dicarboximid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)7-oxabicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarbox
imid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-heptan-5,6-oxy-2,3-dicarboximid, N-
(Camphanylsulfonyloxy)succinimid, N-(Camphanylsulfonyloxy)phthalimid, N-(Camphanylsulf
onyloxy)naphthylimid, N-(Camphanylsulfonyloxy)diphenylmaleimid, N-(Camphanylsulfonylox
y)bicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-(camphanylsulfonyloxy)-7-oxabicyclo-[2,2,1]-
hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-(Camphanylsulfonyloxy)-7-oxabicyclo-[2,2,1]hept-5-en-2,3-di
carboximid, N-(Camphanylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-heptan-5,6-oxy-2,3-dicarboximid, N-(4-
Methylphenylsulfonyloxy)succinimid, N-(4-Methylphenylsulfonyloxy)phthalimid, N-(4-Methyl
phenylsulfonyloxy)naphthylimid, N-(4-Methylphenylsulfonyloxy)naphthylimid, N-(4-Methylphe
nylsulfonyloxy)diphenylmaleimid, N-(4-Methylphenylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-
2,3-dicarboximid, N-(4-Methylphenylsulfonyloxy)-7-oxabicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarbox
imid, N-(4-Methylphenylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-heptan-5,6-oxy-2,3-dicarboximid, N-(2-
Trifluoromethylphenylsulfonyloxy)succinimid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyloxy)naphth
ylimid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyloxy)diphenylmaleimid, N-(2-Trifluoromethylphen-yl
sulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyl
oxy)-7-oxabicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyl-ox
y)-bicyclo-[2,2,1]-heptan-5,6-oxy-2,3-dicarboximid usw..
Weitere geeignete Sulfonatverbindungen sind z. B., Benzointosylat, Pyrogalloltristriflat, Pyro
gallolmethansulfonsäuretriester, Nitorobenzyl-9,10-diethyoxyanthracyl-2-sulfonat, α-(4-Tolu
ol-sulfonyloxyimino)-benzylcyanid, α-(4-Toluene-sulfonyloxyimino)-4-methoxybenzylcyanid,
α-(4-Toluene-sulfonyloxyimino)-2-thienylmethylcyanid, α-(Methylsulfonyloxyimino)-1-cyclo
hexenylacetonitril, α-(Butylsulfonyloxyimino)-1-cyclopentenylacetonitril, (4-Methylsulfonyloxyi
mino-cyclohexa-2,5-dienyliden)-phenyl-acetonitril, (5-Methylsulfonyloxyimino-5H-thiophen-2-
yliden)-phenyl-acetonitril, (5-Methylsulfonyloxyimino-5H-thiophen-2-yliden)-(2-methylphenyl)-
acetonitril, (5-methylsulfonyloxyimino-5H-thiophen-2-yliden)-(2-chlorophenyl)-acetonitril usw..
In den erfindungsgemässen Zuzsammensetzungen sind Sulfonatverbindungen wie Pyrogal
lolmethansulfonsäuretriester, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)bicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-di
carboximid, N-(Camphanylsulfonyloxy)naphthylimid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyloxy)-
phthalimid, N-(Trifluoromethylsulfonyloxy)-bicyclo-[2,2,1]-hept-5-en-2,3-dicarboximid, N-
(Camphanylsulfonyloxy)naphthylimid, N-(2-Trifluoromethylphenylsulfonyloxy)phthalimid usw.
insbesondere bevorzugt.
- 5. Chinondiazidverbindungen, z. B.
1,2-Chinondiazidsulfonsäureesterverbindungen von Polyhydroxyverbindungen. Bevorzugt
sind Verbindungen mit einer 1,2-Chinondiazidsulfonylgruppe, z. B. einer 1,2-Benzochinondi
azid-4-sulfonylgruppe, einer 1,2-Naphthochinondiazid-4-sulfonylgruppe, einer 1,2-Naphtho
chinondiazid-5-sulfonylgruppe, einer 1,2-naphthochinondiazid-6-sulfonylgruppe usw.. Besonders
bevorzugt sind Verbindungen mit einer 1,2-Naphthochinondiazid-4-sulfonylgruppe
oder einer 1,2-Naphthochinondiazid-5-sulfonylgruppe. Besonder geeignet sind 1,2-Chinon
diazidsulfonsäureester von (Poly)hydroxyphenylarylketonen wie 2,3,4-Trihydroxybenzo
phenon, 2,4,6-Trihydroxybenzophenon, 2,3,4,4'-Tetrahydroxybenzophenon, 2,2',3,4-Tetrahy
droxybenzophenon, 2,3,4,4'-Tetrahydroxybenzophenon, 2,2',4,4'-Tetrahydroxybenzophenon,
2,2',3,4,4'-Pentahydroxybenzophenon, 2,2'3,2,6'-Pentahydroxybenzophenon, 2,3,3',4,4'5'-
Hexahydroxybenzophenon, 2,3',4,4',5'6-Hexahydroxybenzophenon usw.; 1,2-Chinondiazid
sulfonsäureester von Bis-[(poly)hydroxyphenyl]alkanen wie Bis(4-hydroxyphenyl)ethan, Bis-
(2,4-dihydroxyphenyl)ethan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan, 2,2-Bis(2,4-dihydroxyphenyl)-
propan, 2,2-Bis-(2,3,4-trihydroxyphenyl)propan usw.; 1,2-Chinondiazidsulfonsäureester von
(Poly)hydroxyphenylalkanen wie 4,4'-Dihydroxytriphenylmethan, 4,4'4"-Trihydroxytriphenyl
methan, 4,4'5,5'-Tetramethyl-2,2'2"-trihydroxytriphenylmethan, 2,2,5,5'-Tetramethyl-4,4',4"-
trihydroxytriphenylmethan, 1,1,1-Tris(4-hydroxyphenyl)ethan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-
phenylethan, 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-(4-[1-(hydroxyphenyl)-1-methylethyl]phenyl)ethan
usw.; 1,2-Chinondiazidsulfonsäureester von (Poly)hydroxyphenylflavanen wie 2,4,4-Trimeth
yl-2',4',7-trihydroxy-2-phenylflavan, 2,4,4-Trimethyl-2',4',5',6,7-pentahydroxy-2-phenylflavan
usw..
Geeignete weitere Additive (c) sind wie oben beschrieben.
Weitere Beispiele für basische organische Verbindungen, die in den Resistzusammen
setzungen der vborliegenden Erfindung verwendet werden können sind Verbindungen,
welche stärkere Basen als Phenol sind, insbesondere, stickstoffhaltige Basen. Diese Ver
bindungen können ionisch, wie etwa, Tetraalkylammoniumsalze oder nichtionisch sein.
Bevorzugt sind stickstoffhaltige Basen, die pro Molekül zwei oder mehr Stickstoffatome in
unterschiedlicher chemischer Umgebung haben. Besonders bevorzugt sind Verbindungen
enthaltend sowohl mindestens eine substituierte oder unsubstitutierte Aminogruppe und
mindestens eine stickstoffhaltige Ringstruktur, als auch Verbindungen mit mindesten einer
Alkylaminogruppe. Beispiele sind Guanidin, Aminopyridin, Aminoalkylpyridine, Aminopyr
rolidin, Indazol, Imidazol, Pyrazol, Pyrazin, Pyrimidin, Purin, Imidazolin, Pyrazolin, Piperazin,
Aminomorpholin und Aminoalkylmorpholine. Geeignet sind sowohl die unsubsituierten als
auch die substituierten Derivate davon. Bevorzugte Substituenten sind Aminogruppen, Ami
noalkylgruppen, Alkylaminogruppen, Aminoarylgruppen, Arylaminogruppen, Alkylgruppen,
Alkoxygruppen, Acylgruppen, Acyloxygruppen, Arylgruppen, Aryloxygruppen, Nitro, Hydroxy
und Cyano. Spezifische Beispiele für besonders bevorzugte basische Verbindungen sind
Guanidin, 1,1-Dimethylguanidin, 1,1,3,3-Tetramethylguanidin, 2-Aminopyridin, 3-Aminopyrid
in, 4-Aminopyridin, 2-Dimethylaminopyridin, 4-Dimethylaminopyridin, 2-Diethylaminopyridin,
2-(Aminomethyl)pyridin, 2-Amino-3-methylpyridin, 2-Amino-4-methylpyridin, 2-Amino-5-meth
ylpyridin, 2-Amino-6-methylpyridin, 3-Aminoehtylpyridin, 4-Aminoethylpyridin, 3-Aminopyrroli
din, Piperazin, N-(2-Aminoethyl)piperazin, N-(2-Aminoethyl)piperidin, 4-Amino-2,2,6,6-tetra
methylpiperidin, 4-Piperidinopiperidin, 2-Imimopiperidin, 1-(2-Aminoethyl)pyrrolidin, Pyrazol,
3-Amino-5-methylpyrazol, 5-Amino-3-methyl-1-p-tolylpyrazol, Pyrazin, 2-(Aminomethyl)-5-
methylpyrazin, Pyrimidin, 2,4-Diaminopyrimidin, 4,6-Dihydroxypyrimidin, 2-Pyrazolin, 3-Pyra
zolin, N-Aminomorpholin und N-(2-Aminoethyl)morpholin.
Andere Beispiele sind DE 44 08 318, US 5609989, US 5556734, EP 762207, DE 43 06 069,
EP 611998, EP 813113, EP 611998 und US 5498506 zu entnehmen. Die für die erfindungs
gemässen Zusammensetzungen geeigneten basischen Verbindungen sind jedoch nicht auf
die vorstehend beschriebenen beschränkt.
Die stickstoffhaltigen basischen Verbindungen können alleine oder in Kombination von zwei
oder mehr verwendet werden. Der Anteil dieser Verbindungen beträgt in der Regel etwa von
0.001 bis 10, insbesondere von 0.01 bis 5 Gewichtsteilen, pro 100 Gewichteile der erfind
ungsgemässen photoempfindlichen Zusammensetzung (ohne das Lösungsmittel).
Die Zusammensetzung kann auch eine organische basische Verbindung enthalten, die sich
unter Einwirkung von aktinischer Strahlung zersetzt ("suicide base") wie beispielsweise in EP 710885,
US 5663035, US 5595855, US 5525453, und EP 611998 beschrieben.
Geeignete Beispiele für Farbstoffe (c) sind die vorstehend angegebenen sowie öllösliche
Farbstoffe und basische Farbstoffe, z. B. Oil Yellow #101, Oil Yellow #103, Oil Pink #312, Oil
Green BG, Oil Blue BOS, Oil Blue #603, Oil Black BY, Oil Black BS, Oil Black T-505 (alle
von Orient Chemical Industries Ltd., Japan), Kristallviolett (C142555), Methylviolett (CI
42535), Rhodamine B (C1 45170B), Malachite Grün (C1 42000) und Methylenblau (CI52015).
Beispiele für Sensibilisatoren (d) sind wie vorstehend beschrieben und z. B. p,p'-Tetramethyl
diaminobenzophenon, p,p'-Tetraethylethylaminobenzophenon, Anthron, Pyren, Perylen, Phe
nothiazin, Benzil, Acridinorange, Benzoflavin, Cetoflavin T, 9,10-Diphenylanthrazen, 9-Flu
orenon, Phenanthren, Acetophenon, 2-Nitrofluoren, 5-Nitroacenaphthen, Benzochinon, 2-
Chloro-4-nitroanilin, N-Acetyl-p-nitroanilin, p-Nitroanilin, N-Acetyl-4-nitro-1-naphthylamin,
Picramid, Anthrachinone, 2-Ethylanthraqchinon, 2-tert-Butylanthrachinon, 1,2-Benzanthrachinon,
3-Methyl-1,3-diaza-1,9-benzanthron, Dibenzalaceton, 1,2-Naphthochinon, 3-Acylcou
marin Derivate, 3,3'-Carbonyl-bis(5,7-dimethoxycarbonylcoumann), 3-(Aroylmethylen)thiazol
ine, Eosin, Rhodamin, Erythrosin und Coronen. Geeignete Sensibilisatoren sind jedoch
nicht auf diese Beispiele beschränkt.
Diese Sensibilisatoren können auch als Lichtabsorber zur Absorption von bestimmten von
Lichtquellen emittierten UV-Strahlen verwendet werden. In diesem Fall reduziert der
Lichtabsorber die Lichtrelexion vom Substrat und erniedrigt den Einfluss von mehrfacher
Reflexion innerhalb des Resistfilms. Dadurch wird der Effekt der stehenden Wellen erniedr
igt.
Weitere geeignete Additive (c) sind Säureverstärker ("acid-amplifiers"), Verbindungen, wel
che die Säurebildung beschleunigen oder die Säurekonzentration erhöhen. Diese Verbind
ungen können sowohl in den erfindungsgemässen Resistzusammensetzungen eingesetzt
werden, aber auch in anderen Anwendungen für die erfindungsgemässen Zusammensetz
ungen, wie etwa in Beschichtungen von Vorteil sein. Beispiele für solche Verbindungen sind
von Arimitsu, K. et al. in J. Photopolym. Sci. Technol. 1995, 8, S. 43ff.; von Kudo, K. et al. in
J. Photopolym. Sci. Technol. 1995, 8, S. 45ff.; von W. Huang et al. in SPIE Vol. 3999, S.
591-597 (2000) und von Ichimura, K. et al. in Chem: Letters 1995, S. 551ff, beschrieben.
Normalerweise werden die erfindungsgemässen Zusammensetzungen vor dem Aufbringen
auf das Substrat in einem geeigneten Lösemittel gelöst. Beispiele für solche Lösemittel sind
Ethylendichlorid, Cyclohexanon, Cyclopentanon, 2-Heptanon, γ-Butyrolacton, Methylethylket
on, Ethylenglycolmonomethylether, Ethylenglycolmonoethylether, 2-Methoxyethylacetat, 2-
Ethoxyethylacetat, 2-Ethoxyethanol, Diethylglycoldimethylether, Ethylenglycolmonoethyleth
eracetat, Propylenglycolmonomethylether, Propylenglycolmonomethyletheracetat, Toluol,
Ethylacetat, Methyllactat, Ethyllactat, Methylmethoxypropionat, Ethylethoxypropionat, Methyl
pyruvat, Ethylpyruvat, Propylpyruvat, N,N-Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyr
rolidon und Tetrahydrofuran. Diese Lösungsmittel können einzeln oder in kombinationen
verwendet werden. Bevorzugte Beispiele sind Ester wie 2-Methoxyethylacetat, Ethylengly
colmonoethyletheracetat, Propylenglycolmonomethyl etheracetat, Methylmethoxypropionat,
Ethylethoxypropionat und Ethyllactat.
Ein oberflächenaktives Mittel ("surfactant") kann dem Lösungsmittel zugegeben werden.
Beispiele für geeignete Mittel sind nicht-ionische Surfactants wie Polyoxyethylenalkylether,
z. B. Polyoxyethylenlaurylether, Polyoxyethylenstearylether, Polyoxyethylenacetylether und
Polyoxyethylenoleylether; Polyoxyethylenalkylarylether, z. B. Polyoxyethylenoctylphenolether
und Polyoxyethylennonylphenolether; Polyoxyethylen/Polyoxypropylen Blockcopolymere,
Sorbitol/Fettsäureester, z. B. Sorbitolmonolaurat, Sorbitolmonopalmitat, Sorbitolmonostearat,
Sorbitolmonooleat, Sorbitoltrioleat; Fluorochemische oberflächenaktive Mittel wie F-top
EF301, EF303, und EF352 (von New Akita Chemical Company, Japan). Megafac F171 und
F17.3 (von Dainippon Ink & Chemicals, Inc,. Japan), Fluorad FC 430 und FC431 (von Sumi
tomo #M Ltd., Japan), Asahi Guard AG710 und Surflon S-382, SC101, SC102, SC103,
SC104, SC105, und SC106 (von Asahi Grass Col, Ltd., Japan); Organosiloxanpolymer
KP341 (von Shin-Etsu Chemical Co., Ltd., Japan); und Acryl oder Methacryl(co)polymere
Poly-flow Now.75 und NO.95 (von Kyoeisha Chemical Co., Ltd., Japan). In der Regel be
trägt der Anteil an oberflächenaktivem Mittel in der Zusammensetzung etwa 2 Gewichtsteile
oder weniger, z. B. 0.1 Gewichtsteile oder weniger, pro 100 Gewichtsteilen Feststoffanteil der
Zusammensetzung. Die oberflächenaktiven Mittei können einzeln oder in Kombinationen
verwendet werden.
Die Lösung der erfindungsgemässen Zusammensetzung wird mittels allgemein bekannter
vorstehend bereits beschriebenen Methoden einheitlich auf ein Substrat aufgebracht. Auch
geeignete Schichtdicken sind vorstehend bereits angegeben.
Nach dem Beschichten wird üblicherweise das Lösungsmittel durch Erwärmen entfernt und
es bleibt eine Schicht des Photoresist auf dem Substrat übrig. Die Trocknungstemperaturen
müssen selbstverständlich niedriger sein als die Temperaturen bei welchen Bestandteile der
Resistformulierung sich zersetzen können oder reagiren können. Normalerweise bewegen
sich die Trocknungstemperaturen in einem Bereich von etwa 60 bis 160°C.
Die Belichtung der beschichteten Substrate ist bereits vorstehend beschrieben. Nach der
Belichtung und, falls nötig nach der thermischen Behandlung werden die belichteten Stellen
der Zusammensetzung (im Fall des Positivresists) oder die unbelichteten Stellen der Zusam
mensetzung (im Fall des Negativresists) auf eine dem Fachmann allgemein bekannte Art
und Weise unter Verwendung eines Entwicklers entfernt.
Um die katalytische Reaktion zu beschleunigen und damit die Ausbildung eines usreichend
en Löslichkeitsunterschieds zwischen belichteten und unbelichteten Gebieten der Resistbe
schichtung zu gewährleisten, wird die Beschichtung bevorzugt vor dem Entwickeln erwärmt.
Es kann auch während dem Belichten erwärmt werden. In der Regel werden Temperaturen
zwischen 60 und 160°C benutzt. Die optimale Erwärmungsdauer hängt von der verwende
ten Erwärmungsmethode ab und kann durch einfache Experimente vom Fachmann ermittelt
werden. Sie bewegt sich normalerweise zwischen wenigen Sekunden bis zu mehreren Min
uten, z. B. von 10 bis 300 Sekunden, wenn eine Heizplatte eingesetzt wird, und z. B. von 1 bis
30 Minuten, wenn ein Umluftofen eingesetzt wird.
Danach erfolgt die Entwicklung, wobei die Teile der Beschichtung, die im Entwickler löslich
sind, entfernt werden. Falls nötig, kann durch leichtes Bewegen der Probe, vorsichtiges
Bürsten der Beschichtung im Entwicklerbad oder durch Entwickeln in einer Sprühentwickler
vorrichtung der Entwicklungsschritt beschleunigt werden. In der Technik übliche wässrig-al
kalische Entwicklerflüssigkeiten können dafür benutzt werden. Beispiele sind Natrium- oder
Kaliumhydroxid, die entsprechenden Carbonate, Hydrogencarbonate, Silicate oder Metasili
cate, metallfreie Basen, wie Ammoniumverbindungen oder Amine wie Ethylamin, n-Propyl
amin, Diethylamin, Di-n-propylamin, Triethylamin, Methyldiethylamin, Alkanolamine, z. B. Di
methylethanolamin, Triethanolamin, quaternäre Ammoniumhydroxide, z. B. Tetramethylam
moniumhydroxid oder Tetraethylammoniumhydroxid. Die Entwicklerlösungen sind normaler
weise bis zu 0.5 N, werden aber in der Regel vor dem Gebrauch in geeigneter Art und Wei
se verdünnt. Z. B. sind Lösungen mit einer Normalität von ca. 0.1-0.3 gut geeignet. Die
Wahl des Entwicklers hängt von der Natur der photohärtbaren Beschichtung ab, besonders
von der Natur des Vernetzers oder der entstehenden Photolyseprodukte. Die wässrigen
Entwicklerlösungen können, falls nötig, gegebenenfalls auch kleine Mengen von Netzmitteln
und/oder organischen Lösungsmitteln enthalten. Beispiele für typische organische Lösungs
mittel, die den Entwqicklerlösungen zugesetzt werden können sind Cyclohexanon, 2-Ethoxy
ethanol, Toluol, Aceton, Isopropanol und Mischungen von zwei oder mehr solcher Lösungs
mittel. Ein typisches wässrig/organisches Entwicklersystem ist eines basierend auf Butylcel-
IosolveRTM/Wasser.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung eines Photoresists durch
- 1. Aufbringen einer wie oben beschriebenen Zusammensetzung auf ein Substrat;
- 2. Erwärmen der Zusammensetzung auf eine Temperatur zwischen 60°C und 160°C;
- 3. bildmässige Belichtung mit Licht der Wellenlängen zwischen 150 nm und 1500 nm;
- 4. gegebenenfalls Erwärmen der Zusammensetzung auf Temperaturen zwischen 60°C
und 160°C; und
- 5. anschliessender Entwicklung mit einem Lösungsmittel oder einem wässrig alkaischen
Entwickler.
Die Photoresistzusammensetzungen können auf allen Arten von Substraten verwendet wer
den und mit allen Bestrahlungtechniken, die dem Fachmann bekannt sind. Zum Beispiel
können Halbleitersubstrate verwendet werden, wie z. B. Silizium, Galliumarsenid, Germa
nium, Indiumantimonid; ausserdem Substrate, die durch Oxid oder Nitridschichten bedeckt
sind, wie etwa Siliziumdioxid, Siliziumnitrid, Titaniumnitrid, Ssiloxanen, sowie Metallsubstrate
und metallbeschichtete Substrate, mit Metallen wie z. B. Aluminium, Kupfer, Wolfram, usw..
Das Substrat kann auch mit polymeren Materialien beschichtet sein, z. B. mit organischen
antireflektierenden Beschichtungen, Isolationsschichten und dielektrischen Beschichtungen
von polymeren Materialien.
Die Photoresistschicht kann mitallen üblichen Techniken bestrahlt werden, wie etwa direkte
Beschriftung, d. h. mit einem Laserstrahl oder Projektionslithographie im "step- and repeat
mode" oder "scanning mode", oder durch Kontaktdruck durch eine Maske.
Im fall der Projektionslithographie kann eine Vielzahl optischer Bedingungen gewählt wer
den, wie etwa kohärente, teilweise kohärente oder incohärente Strahlung. Dies umfasst
auch nicht-axiale Bestrahlungtechniken, z. B. annulare Beleuchtung und quadrupolare
Bestrahlung wobei die Strahlung nur bestimmte Regionen der Linse passieren darf, unter
Ausschluss des Linsenzentrums.
Die Maske, die verwendet wird, um das Muster abzubilden kann eine harte oder flexible
Maske sein. Die Maske kann transparente, semitransparente und opake Muster umfassen.
Die Mustergrösse kann auch Muster umfassen, welche auf oder unter dem Auflösungslimit
der Projektionsoptik liegen, und auf der Maske in bestimmter Art und Weise angebracht
sein, um die atmosphärische Abbildung, Intensität und Phasenmodulation der Strahlung nach
Passieren der Maske zu modifizieren. Das umfasst auch phasenverschiebende Masken und
halb-Ton phasenverschiebende Masken.
Der Abbildungsprozess der Photoresistzusammensetzung kann verwendet werden, um
Muster jeglicher gewünschter Geometrie und Form herzustellen, z. B. dichte und isolierte
Linien, Kontaktlöcher, Gräben, Einschnitte, Punkte, usw..
Bevorzugt ist ein Verfahren, worin die bildmässige Belichtung mit monochromatischer oder
polychromatischer Strahlung im Wellenlängenbereich von 190 bis 450 nm, insbesondere von
190 bis 260 nm durchgeführt wird.
Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung von Verbindungen der Formel I wie
oben beschrieben als photolatente Säurespender zur Polymerisation oder Vernetzung von
kationisch oder säurekatalytisch polymerisierbaren oder vernetzbaren Verbindungen oder
zur Erhöhung der Löslichkeit von Verbindungen, die unter der Einwirkung von Säure in ein
em Entwickler ihre Löslichkeit erhöhen, sowie ein Verfahren zur Photopolymerisation oder
zur Vernetzung unter Einwirkung von elektromagnetischer Strahlung von kationisch oder
säurekatalytisch polymerisierbaren oder vernetzbaren Verbindungen, dadurch gekennzeich
net, dass als photolatenter Säurespender eine Verbindung der Formel I eingesetzt wird.
Die UV-Bestrahlung zur Freisetzung der Säure erfolgt in der Regel mit Licht der Wellen
längen 157-600 nm. Geeignete Strahlung enthält z. B. Sonnenlicht oder Licht aus künstli
chen Lichtquellen. Als Lichtquellen kommen eine grosse Anzahl der verschiedensten Typen
zur Anwendung. Es sind sowohl Punktquellen als auch flächenförmige Strahler (Lampentep
piche) geeignet. Beispiele sind: Kohlelichtbogenlampen, Xenon-Lichtbogen-lampen, Queck
silber-mitteldruck-, -hochdruck- und -niederdruckstrahler, gegebenenfalls mit Metall-Haloge
niden dotiert (Metall-Halogenlampen), mikrowellenangeregte Metalldampflampen, Excimer-
Lampen, superaktinische Leuchtstoffröhren, Fluoreszenzlampen, Argonglühlampen, Blitz
lampen, photographische Flutlichtlampen, Elektronenstrahlen und Röntgenstrahlen. Der Ab
stand zwischen Lampe und zu belichtendem Substrat kann je nach Anwendungszweck und
Lampentyp bzw. -stärke variieren, z. B. zwischen 2 cm bis 150 cm. Geeignet sind auch La
serlichtquellen, z. B. Excimer-Laser. Auch Laser im sichtbaren Bereich können eingesetzt
werden.
Die nachfolgenden Beispiele erläutern die Erfindung weiter. Angaben in Teilen oder Prozen
ten beziehen sich, ebenso wie in der übrigen Beschreibung und in den Patentansprüchen,
auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist. Wenn in den Beispielen Alkyl- oder
Alkoxyreste mit mehr als drei C-Atomen ohne Hinweis auf deren isomere Form angegeben
sind, so beziehen sich die Angaben auf die jeweiligen n-Isomere.
Beispiel 1
Herstellung von (4-Isobutylphenyl)-p-tolyl-iodonium-hexafluorophosphat
In einem 750 ml Kolben mit Rückflusskühler, Thermometer, Rührer und Stickstoffzuleitung,
werden 45.22 g (0.21 mol) 4-Iodtoluol in 326 g 75% Schwefelsäure vorgelegt. Dann werden
29.2 g (0.22 mol) Isobutylbenzol zugegeben, und das heterogene Gemisch wird auf 10°C
gekühlt. 94.7 g (0.41 mol) Ammoniumperoxodisulfat werden in Portionen zugegeben, damit
die Temperatur 15°C nicht überschreitet. Die Reaktionsmischung wird 5 Stunden bei Raum
temperatur gerührt. Danach wird die Reaktionsmischung über 40 min bei 5-10°C zu einer
gut gerührten Suspension von 38.18 g (0.21 mol) Kaliumhexafluorophosphat in 600 ml Was
ser und 500 ml Essigsäureethylester zugegeben. Das Gemisch wird während 1.5 h bei
Raumtemperatur gehalten, und die Phasen werden getrennt. Die organische Phase wird mit
Wasser und 5% Natriumhydrogencarbonat gewaschen und das Lösungsmittel im Vakuum
abgezogen. Es werden 89 g (0.18 mol; 86%) p-Isobutylphenyl-p-tolyl-iodonium-hexafluoro
phosphat als bräunliches Harz erhalten. Das Produkt wird weiter durch Chromatographie
(Dichlormethan: Ethanol 95 : 5 auf SiO2) oder Umkristallisieren aus Chloroform/Hexan
gereinigt.
Ein analytisch reines Muster hat die folgenden physikalischen Eigenschaften: weisses Pul
ver, Schmelzpunkt (Smp.) 90-92°C. Das 1H-NMR-Spektrum (CDCl3) zeigt Verschie
bungssignale bei folgenden Werten [ppm]: 7.9 (4H, m, ArH), 7.23 (4H, m, ArH), 2.45 (2H, d,
J = 6.2 Hz, CH2), 1.81 (1H, m, CH(CH3)2), 0.85 (6H, d, J = 6.2 Hz, 2CH3).
Elementaranalyse: Berechnet für C17H2OF6IP (496.21)
berechnet:
C 41.15%, H 4.06%, F 22.97%, P 6.24%;
gefunden:
C 41.15%, H 4.19%, F 22.82%, P 5.95%.
Beispiele 2-13
Die verbindungen der Beispiele 2-13 werden auf analoge Weise wie in Beispiel 1 beschrie
ben aus den entsprechenden substituierten Aromaten hergestellt. Die Strukturen, sowie die
physikalischen Daten sind der Tabelle 1 zu entnehmen
Beispiel 14
(4-Methylphenyl)(4'-isobutylphenyl)iodonium-nonaflat
4.5 g Kaliumnonaflat werden in 15 ml Wasser suspendiert. Zu der Suspension werden 4.93 g
rohes, d. h. ungereinigtes (4-Methylphenyl)(4'-isobutylphenyl)iodonium-hydrogensulfat,
gelöst in 10 ml Methanol, gegeben. Die Mischung wird während einer Stunde bei Raum
temperature gerührt. 15 ml Methylenchlorid werden zu der Mischung gegeben und über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das Produkt wird mit Methylenchlorid extrahiert und die
organische Phase mit Wasser gewaschen, über MgSO4 getrocknet und konzentriert. Der
Rückstand wird durch Flashchromatographie auf Silicagel mit Methylenchlorid und Ethanol
(95 : 5) als Laufmittel gereinigt, woraus 2.46 g (3.8 mmol; 34%) (4-Methylphenyl)(4'-
isobutylphenyl)iodoniumnonaflat als braunes Harz resultieren. Die Struktur wird durch das
1H-NMR-Spektrum bestätigt. 1H-NMR (CDCl3), 5 [ppm]: 0.88 (d, 6H), 1.84 (m, 1H), 2.41 (s,
3H), 2.50 (d, 2H), 7.21-7.26 (m, 4H), 7.84 (d, 4H).
Elementaranalye: berechnet für C21H20O3F9SI
berechnet:
C 38.78%, H 3.10%, F 26.29%;
gefunden:
C 38.80%, H 3.09%, F 26.17%.
Beispiel 15
Photohärtung einer weisspigmentierten Epoxydharz-Zusammensetzung
Es wird eine photohärtbare Formulierung durch Mischen der folgenden Komponenten herge
stellt
36.0 Teile Bisphenol-A-Epoxidharz (RTMAraldit GY 250; von Vantico),
14.4 Teile Trimethylolpropan-triglycidylether (RTMGrinolit V51-31, von Emschemie),
9.6 Teile C12/14-Alkylglycidylether (RTMGrinolit Epoxid 8, von Emschemie), und
40.0 Teile Rutil-Titandioxid (RTMR-TC2, von Tioxide),
Die Formulierung wird auf 50°C erwärmt und in Gegenwart von Glaperlen als Hilfsmittel
während 20 Minuten durch Rühren gleichmässig vermischt. Es werden 1.5% der Verbind
ung des Beispiels 1, sowie 0.5% eines Gemische von 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isoprop
ylthioxanthon (RTMQuantacure ITX) zugegeben und durch Rühren in der Formulierung gelöst.
Die Formulierung wird in einer Schichtdicke von 12 Mikrometern auf ein gebürstetes Alumini
umblech aufgetragen und in einer Belichtungsanlage der Fa. Fördertechnik mit einer Fusion
M-Lampe (120 W/cm) bestrahlt. Dabzu wird die Probe auf einem Förderband, das mit einer
Geschwindigkeit von 10 m/min bewegt wird, unter der Lampe hindurch geführt. Es wird eine
vollständig gehärtete, klebfreie Oberfläche erhalten. Der Glanz der Oberfläche wird bei
einem Einfallswinkel von 60° gemessen und beträgt 97.
Beispiel 16
Es wird analog wie in Beispiel 15 verfahren, jedoch wird anstelle der Verbindung aus
Beispiel 1 die Verbindung aus Beispiel 7 eingesetzt. Es wird eine vollständig gehärtete,
klebfreie Oberfläche erhalten. Der Glanz der Oberfläche wird bei einem Einfallswinkel von
60° gemessen und beträgt 96.
Beispiel 17
Bestimmung der Photovernetzungsreaktivität in einer kationisch härtbaren Ep
oxy-Zusammensetzung
Es wird eine Zusammensetzung hergestellt durch Lösen von
30.0 Teilen Epoxycresolnovolak (RTMAraldit ECN 9699, Vantico),
10.0 Teilen 3,4-Epoxycyclohexyl-methyl-3,4-epoxycyclohexan-carboxylat (RTMAraldit CY 179,
Vantico)
in 60 Teilen Propylenglycolmethyletheracetat (PGMEA).
Zu dieser Lösung werden jeweils 1.6 Teile eines Iodoniumsalzes und 0.4 Teile eines
Gemisches aus 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropylthioxanthon (RTMQuantacure ITX)
zugegeben und durch Rühren in der Formulierung gelöst.
Diese Zusammensetzung wird auf ein 0.5 mm starkes, anodisch oxidiertes Aluminiumblech
mit 500 Umdrehungen pro Minute während 30 Sekunden mit einem Convac Spincoater auf
geschleudert und anschliessend bei 110°C auf einer Heizplatte während 60 Sekunden zu
einem festen, 5 Mikrometer dicken Film getrocknet. Danach wird der Film auf dem Alumini
umsubstrat in einem Süss Kontaktbelichter MJB 55 mit einem Quecksilberhochdruckstrahler
durch eine 15-stufige Quarz-Graustufen-Transmissionsmaske ("Photoresist. Multi Density
Step Table") im Kontaktverfahren während 100 Sekunden belichtet, anschliessend auf einer
Heizplatte während 120 Sekunden auf 140°C erwärmt und nachfolgend während
30 Sekunden in Propylenglykolmethyletheracetat (PGMEA) entwickelt, dann während 10
Sekunden mit 2-Propanol gespült und schliesslich mit Druckluft trockengeblasen. Es wird
dann der niedrigste Transmissionswert bestimmt, bei dem der Film unter dem entsprechen
den Transmissionsfeld der Maske noch nicht weggelöst ist. Dieser Wert kennzeichnet die
Vernetzungsreaktivität und damit die Lichtempfindlichkeit des eingesetzten Photoinitiators
bei gleichbleibender übriger Zusammensetzung und unter gleichen Prozessbedingungen.
Da die Belichtungsenergie sich nach folgender Formel berechnet
ist bei gleicher Belichtungszeit und gleichbleibender Strahlungsintensität die zur Durchver
netzung minimal erforderliche Belichtungsdosis (Lichtempfindlichkeit) direkt proportional zum
minimalen Transmissionswert, bei dem der Film noch ausreichend vernetzt ist, um im
Entwickller nicht abgelöst zu werden. Die Strahlungsintensität beträgt bei allen Versuchen
konstant 7.1 mW/cm2, bestimmt mit einer OAI 400 Sonde und einem OAI Powermeter.
Da sich die Belichtung im verwendeten Süss Kontaktbelichter dadurch auszeichnet, dass
während der Bestrahlung praktisch keine Wärme auf das Substrat einwirkt, kann die ther
mische Aktivierung der Epoxid-Vernetzung durch die photochemisch erzeugten Kationen
von der Belichtung getrennt, sehr reproduzierbar in einem nachgeschalteten Heizschritt auf
einer temperaturgeregelten Heizplatte erfolgen. Bei gleicher Ausheiztemperatur- und Zeit
sind also Unterschiede in der gemessenen Transmissionsstufe, bei der der Film bei der Ent
wicklung noch nicht vom Substrat abgelöst wird, direkt auf unterschiedliche Lichtempfin
dlichkeit bzw. Photoreaktivitäten der verwendeten Iodoniumsalze, bzw. der Sensibilisatoren,
zurückzuführen.
Der Transmissionswert kann also unmittelbar als relatives Mass der erforderlichen Be
lichtungsenergie verwendet werden. Ein kleiner Wert entspricht einer hohen Photoreaktivität
(hohe Lichtempfindlichkeit) und ein grosser Wert einer geringen Photoreaktivität (geringe
Lichtmempfindlichkeit) des eingesetzten Photoinitiators (Iodoniumsalz) oder Sensibilisator
systems.
Die so bestimmten, zur Vernetzung minimal erforderlichen Transmissionswerte für Beispiele
der erfindungsgemässen Iodoniumsalze in der Tabelle 2 und für Vergleichsbeispiele in der
Tabelle 2a in der Spalte Beispiel 17 gezeigt.
Beispiel 18
Bestimmung der Photovernetzungsreaktivität in einer säurekatalytisch härt
baren Melaminharz-Phenolharz Zusammensetzung
Es wird eine Zusammensetzung erstellt durch Lösen von
18.0 Teilen Poly(4-hydroxystyrol) (VP 8000, Nisso)
8.3 Teilen Hexamethoxymethylmelamin Harz (RTMCymel 301, Dyno Cyanamid)
1.2 Teilen eines erfindungsgemässen Iodoniumsalz Photoinitiators und
0.3 Teilen eines Gemisches aus 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropylthioxanthon
(RTMQuantacure ITX)
in 72.2 Teilen Propylenglycolmethyletheracetat (PGMEA) und analog zu Beispiel 17 ap
pliziert. Die Schichtdicke beträgt mit dieser Zusammensetzung nach dem Spincoating und
Trocknen der Schicht 5 Mikrometer. Vor der Entwicklung erfolgt ein Post-Exposure Bake bei
140°C auf der Heizplatte für die Dauer von 120 Sekunden. Die Schicht wird während 60
Sekunden in wässriger 2.38% Tetramethylammoniumhydroxidlösung entwickelt, während 10
Sekunden in Wasser gespült und mit Druckluft trockengeblasen. Die Ermittlung der für die
Vernetzung minimalen erforderlichen Transmissionswerte erfolgt, wie im Beispiel 17
beschrieben. Die Ergebnisse sind ebenfalls in Tabelle 2 für die erfindungsgemässen Ver
bindungen und in Tabelle 2a für Vergleichsbeispiele jeweils in der Spalte Beispiel 18 auf
geführt.
Die erfindungsgemässen Zusammensetzungen vereinen hohe Lichtempfindlichkeit (geringe
minimale Transmissionswerte) für effektive Durchvernetzung, sowohl in der Epoxyhärtung
als auch in der säurekatalytischen Melaminharzhärtung und erzeugen kein gesundheits
schädliches Benzol bei der Belichtung.
Tabelle 2
Es wurden jeweils 4% des erfindungsgemässen Photoinitiators und 1%
RTMQuantacure ITX eingesetzt
Tabelle 2a
Vergleichsbeispiele mit nicht erfindungsgemässen Iodoniumsal
zen
Es wurden jeweils 4% des Idonium-Photoinitiators und 1% Quantacure ITX
eingesetzt
Beispiel 19
Gemäss Beispiel 17 wird eine Formulierung mit (4-Isobutylphenyl)-p-tolyl-iodonium-hexafluo
roantimonat aus Beispiel 9 anstelle des Iodoniumsalzes aus Beispiel 1 hergestellt. Applika
tion und Bewertung erfolgen wie in Beispiel 17 beschrieben. Die für die Vernetzung erfor
derliche minimale Transmission beträgt nur 1%.
Beispiel 20
Gemäss Beispiel 17 wird eine Formulierung mit dem Iodoniumsalz aus Beispiel 1 hergestellt,
wobei jedoch die Sensibilisatormischung aus 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropyl
thioxanthon (RTMQuantacure ITX) insgesamt durch die gleiche Menge (1 Teil) 1-Chloro-4-
propoxythioxanthen-9-on (RTMQuantacure CPTX) ersetzt wird. Applikation und Bewertung
erfolgen wie in Beispiel 17 beschrieben. Die für die Vernetzung erforderliche gemessene
minimale Transmission beträgt 12%.
Beispiel 21
Gemäss Beispiel 17 wird eine Formulierung mit dem Iodoniumsalz aus Beispiel 1 hergestellt,
wobei die Sensibilisatormischung aus 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropylthioxanthon
(RTMQuantacure ITX) insgesamt durch die gleiche Menge (1 Teil) 3,3'-Carbonylbis-(7-
dimethylaminocoumarin) ersetzt wird. Applikation und Bewertung erfolgen wie in Beispiel 17
beschrieben. Die für die Vernetzung erforderliche gemessene minimale Transmission ist
10%.
Beispiel 22
Gemäss Beispiel 17 wird eine Formulierung mit dem Iodoniumsalz aus Beispiel 1 hergestellt,
wobei die Sensibilisatormischung aus 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropylthioxanthon
(RTMQuantacure ITX) insgesamt durch die gleiche Menge (1 Teil) 9,10-Dimethoxy-2-ethyl
anthracen (Aldrich) ersetzt wird. Applikation und Bewertung erfolgen wie in Beispiel 17
beschrieben. Die für die Vernetzung erforderliche gemessene Transmission beträgt 5%.
Beispiel 23
Kationischer Klarlack basierend auf einem epoxidierten Sojaöl
Zu 100 Teilen epoxidiertem Sojaöl (Edenol D 81, Cognis) werden jeweils 2% Iodoniumsalz
photoinitiator zugegeben.
Die Mischungen werden mit einer 100 µm Rakel auf weisse melaminbeschichtete Spanplat
ten aufgetragen und unter 2 × 120 W/cm Quecksilbermitteldrucklampen bei einer Bandge
schwindigkeit von 3 × 5 m/min bestrahlt. Die verwendeten Initiatoren und die Härtungser
gebnisse sind den folgenden Tabellen 3 (erfindungsgemässer Initiator) und 3a (nicht er
findungsgemässe Iodoniumsalze) zu entnehmen.
Vergleichsbeispiele mit nicht erfindungsgemässen Iodoniumsalzen
Beispiel 24
Es wird eine blaue Flexodruckfarben-Formulierung hergestellt durch inniges Verreiben von:
73.2 Teilen RTMCyracure UVR-6105 (3,4-Epoxycyclohexylmethyl Carboxylat, Union Carbide)
10.5 Teilen RTMCyracure UVR-6000 (3-Ethyl-3-hydroxymethyl-oxetan, Union Carbide)
5.3 Teilen RTMTONE 0301 (ε-Caprolacton-Triol, Union Carbide)
0.5 Teilen RTMBYK 307 (Polyether-modifiziertes Dimethyl-polysiloxan Copolymer, Byk)
10.5 Teilen RTMIrgalit Blue GLO (Cu-Phthalocyanin, Ciba Specialty Chemicals)
sowie zusätzlich 6% (4-Isobutylphenyl)-p-tolyl-iodonium hexafluorophosphat (Verbindung
aus Beispiel 1) und 0.5% eines Gemisches von 2-Isopropylthioxanthon und 4-Isopropyl
thioxanthon (RTMQuantacure ITX).
Die kationische Druckfarbe wird mit einem K-bar coater in einer Schichtdicke von 4 Mik
rometern auf Aluminiumfolie aufgetragen und in einem IST-Belichtungsgerät, ausgerüstet
mit einer 120 W/cm Quecksilbermitteldrucklampe, gehärtet. Anschliessend wird das be
druckte Substrat 5 Minuten im Ofen auf 100°C erwärmt und danach die Wischfestigkeit der
Oberfläche und Widerstandsfähigkeit der gehärteten Druckfarbenschicht durch die Zahl der
Doppelreibe-Versuche mit Methylethylketon (MEK)-getränktem Zellstoff bestimmt, bei denen
die Druckfarbe noch nicht abgetragen wird.
Im vorliegenden Fall ist die Druckfarbe bei der Härtungsgeschwindigkeit von 100 m/min
wischfest und widersteht 12 Doppelreibeversuchen mit MEK.
Beispiel 25
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der
Photoinitiator aus Beispiel 1 durch (4-Isobutylphenyl)-p-ethylphenyl-iodonium hexafluoro
phosphat (Verbindung aus Beispiel 8) ersetzt.
Die Druckfarbe ist bei einer Härtungsgeschwindigkeit von 20 m/min wischfest und widersteht
< 50 MEK Doppelreibeversuchen.
Beispiel 26
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der
Photoinitiator aus Beispiel 1 durch 4-tert Butylphenyl-p-tolyl
iodoniumhexafluorophosphat (Verbindung aus Beispiel 2) ersetzt.
Die Druckfarbe ist bei einer Härtungsgeschwindigkeit von 70 m/min wischfest und widersteht
43 MEK Doppelreibeversuchen.
Beispiel 27
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der
Photoinitiator aus Beispiel 1 durch 4-[2-(2-methyl)-butyl)-phenyl]-p-tolyl-iodonium
hexafluorophosphat (Verbindung aus Beispiel 3) ersetzt.
Die Druckfarbe ist bei einer Härtungsgeschwindigkeit von 20 m/min wischfest und widersteht
48 MEK Doppelreibeversuchen.
Vergleich mit Verbindung B
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der er
findungsgemässe Photoinitiator aus Beispiel 1 durch Di-(4-tert-butylphenyl)-iodonium hex
afluorophosphat (B) ersetzt.
Die Druckfarbe ist selbst bei einer verringerten Härtungsgeschwindigkeit von 5 m/min noch
nicht wischfest und widersteht keinem MEK Doppelreibeversuch.
Vergleich mit Verbindung C
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der er
findungsgemässe Photoinitiator aus Beispiel 1 durch Di-(4-Isobutylphenyl)-iodonium
hexafluorophosphat (C) ersetzt.
Die Druckfarbe ist bei einer Härtungsgeschwindigkeit von 20 m/min wischfest und widersteht
lediglich 9 MEK Doppelreibeversuch.
Vergleich mit Verbindung E
Analog zu Beispiel 24 wird eine Flexodruckfarbe hergestellt und geprüft, jedoch wird der er
findungsgemässe Photoinitiator aus Beispiel 1 durch n-Decylphenyl-phenyl iodonium hex
afluorophosphat (E) ersetzt.
Die Druckfarbe ist erst bei einer Härtungsgeschwindigkeit von 30 m/min wischfest und wid
ersteht 2 MEK Doppelreibeversuchen.
Beispiel 28
Positiv-Photoresist
Es wird eine Zusammensetzung durch Lösen von
37.5 Teilen Poly-[(4-tetrahydropyranyloxystyrol)-co-(4-hydroxystyrol)] mit einem 4-Tetrahy
dropyranyloxystyrolanteil von 31 mol% und einem 4-Hydroxystyrolanteil von 69 mol% in
120 Teilen Propylenglycolmethyletheracetat (PGMEA) und anschliessendes Lösen eines der
unten bezeichneten Iodoniumsalze in einer Konzentration von jeweils 2.0%, bezogen auf die
enthaltene Polymermenge hergestellt und analog zu Beispiel 17 in einer Schichtdicke von
1 Mikrometer mit 2000 Umdrehungen pro Minute auf Aluminiumblech aufgeschleudert.
Nach 60 Sekunden Trocknen auf einer Heizplatte bei 110°C wird - analog wie in Beispiel 17
beschrieben - durch eine Mu 03553 00070 552 001000280000000200012000285910344200040 0002010063066 00004 03434ltidensity-Chrommaske im Kontaktverfahren mit einem Queck
silberhochdruckstrahler mit einem Tief-UV Belichtungsgerät Oriel Typ 7800 während 120
Sekunden belichtet. Die Strahlungsintensität, gemessen mit einer OAI 220 Messsonde be
trägt 1.4 mW/cm2 und mit einer OAI 400 Messsonde 2.3 mW/cm2. Vor der Entwicklung er
folgt ein Post-Exposure Bake bei 100°C auf einer Heizplatte für die Dauer von 60 Sekunden.
Die Schicht wird während 60 Sekunden in wässriger 2.38% Tetramethylammoniumhydroxid
lösung entwickelt, 10 Sekunden in Wasser gespült und mit Druckluft trockengeblasen. Die
Ermittlung der minimalen relativen Belichtungsdosis erfolgt, entsprechend wie in Beispiel 17
beschrieben, jedoch wird das erste Transmissionsfeld bestimmt für welches der Positiv-
Resist im Entwickler vollständig abgetragen wurde.
Folgende Ergebnisse werden erzielt:
- a) (4-Isobutylphenyl)-p-tolyl-iodonium hexafluorophosphat, Verbindung aus Beispiel 1, als
Iodoniumsalz:
Der minimale Transmissionswert, bei dem der Resist ausentwickelt ist, beträgt 16%, ent
sprechend einer Belichtungsenergie von 26.9 mJ/cm2 mit OAI 220 Sonde.
- b) (4-Isobutylphenyl)-m-tolyl-iodonium hexafluorophosphat, Verbindung aus Beispiel 6, als
Iodoniumsalz:
Der minimale Transmissionswert, bei dem der Resist ausentwickelt ist, beträgt ebenfalls
16%, entsprechend einer Belichtungsenergie von 26.9 mJ/cm2 mit OAI 220 Sonde.
- c) 4-Isobutylphenyl)-p-tolyl-iodonium-p-tosylat, Verbindung aus Beispiel 11, als Iodonium
salz:
Der minimale Transmissionswert, bei dem der Resist ausentwickelt ist, beträgt ebenfalls
16%, entsprechend einer Belichtungsenergie von 26.9 mJ/cm2 mit OAI 220 Sonde.
Beispiel 29
Chemisch verstärkter Positivresist
Eine chemisch verstärkte Positivresist-Formulierung wird durch Mischen der folgenden
Komponenten hergestellt:
100.00 Teile einer Binder-Komponente (Copolymer aus 22 mol% Styrol, 69 mol% p-
Hydroxystyrol und 9 mol-% t-Butylacrylat, mit einem Mw von 9850; RTMMaruzen
MARUKA LYNCUR PHS/STY/TBA, Maruzen Oil Company, Japan)
0.48 Teile eines Verlaufhilfsmittels (FC-430, 3M)
475.00 Teile Propylenglykolmethyletheracetat (PGMEA) (Tokyo Kasei, Japan)
4.0 Teile des Photoinitiators aus Beispiel 14
Die Resistformulierung wird während 45 Sekunden durch Schleudern bei 3000 Umdrehun
gen pro Minute auf einen Siliziumwafer, der mit Hexamethyldimethylsilan behandelt ist, auf
getragen und während 90 Sekunden auf einer Wärmeplatte bei 140°C erwärmt, um eine
Filmdicke von 800 nm zu erhalten. Der Resist wird dann mit UV-Strahlung von 254 nm
Wellenlänge durch einen Interferenzfilter und eine multidichte Quartzmaske belichtet, wobei
eine Ushio Hochdruckquecksilberlampe, UXM-501 MD, und ein mask aligner Canon PLA-521
verwendet werden. Die Proben werden danach während 90 Sekunden bei 140°C auf einer
Wärmeplatte erwärmt und entwickelt. Die Strahlungsintensität wird mit einem Unimeter UIT-
150 von Ushio bestimmt. Die "Dose to Clear (E0)", d. h. die Intensität, die ausreicht, um den
Resitsfilm nach 60 Sekunden Entwicklung in 1.79% wässrigem Tetramethylammoniumhy
droxide-Entwickler vollständig zu entfernen, wird aus der gemessenen Kontrastkurve bes
timmt. Die "Dose to Clear (E0)" beträgt 0.68 mJ/cm2.