Verfahren zur Herstellung eines neuen Thiouraeils. Gegenstand des vorliegenden Patentes ist ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Thiouraeils, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man eine Verbindung der Formel
EMI0001.0005
worin R einen aliphatisch gebundenen Kohlen wasserstoffrest, wie einen Alkyl- oder Ara.lkyl- rest, bedeutet, mit einem den Rest R durch Wasserstoff ersetzenden Mittel behandelt.
Als den Rest R durch Wasserstoff er setzendes Mittel verwendet man vorzugsweise Jodwasserstoff bei einer Temperatur von höchstens 100 und in Gegenwart. eines Lö sungsmittels, wie Essigsäure oder Essigsäure anhydrid. Man kann aber auch andere zur paltung von Thioäthern geeignete Mittel <B>S'</B> %,erw enden.
Das so erhaltene 5 .Jod-2-thiouracil ist neu. Es schmilzt unter Zersetzung bei 270 und ist lichtempfindlich. Es besitzt eine starke schild- drüsenhemmende Wirkung und soll als Heil mittel Verwendung finden.
<I>Beispiel. 1:</I> 5-Jod-2-benzyl-thiouraeil. wird in Eisessig, welcher 25 Vol.% Essigsäureanhydrid enthält, heiss gelöst und dann eine 50%ige Lösung von Jodwasserstoff in Eisessig und Essig säureanhydricl durch einen Rückflusskühler langsam, z.
B. tropfenweise, zugegeben, wobei man zur Vervollständigung der Dealkyliernng vorteilhaft ungefähr 10% Lberschuss über die stöcliiometrisch erforderliche Menge all Jod- wasserstoff verwendet. Anschliessend erhitzt man noch 1/2 Stunde weiter, kühlt die erhal tene Lösung, dampft im Vakuum ein und wäscht. den Rückstand mit Wasser.
Ein even tuell vorhandener Überschuss an Jod wird durch Zugabe voll wenig AnimoniumhydroaTd- lösung und, sofern notwendig, durch Erhitzen entfernt. Beim anschliessenden Kühlen und Ansäuern mit Essigsäure fällt das 5-Jod-2- thiouracil aus, das unter Zersetzung bei 270 schmilzt. Es muss speziell hervorgehoben wer den, dass das erhaltene Produkt lichtempfind lich ist und deshalb nicht unnötigerweise dem Licht ausgesetzt werden soll.
Auch sollte die Reaktionstemperatur bei der Dealkylierung 100 nicht übersteigen, da bei höheren Tempe raturen das Jod aus dem Thiouraeilring ab gespaltet wird.
Beispiel <I>2:</I> Die in diesem Beispiel verwendete Appa ratur besteht aus einem Hauptreaktionskessel mit einem R.ückflusskühler oder einem andern gebräuchlichen, indirekten VN ärmeaustauscher zur Regulierung der Temperatur. Mit dem Hauptreaktionskessel ist ein zweites Gefäss verbunden, in welchem der Jodwasserstoff dargestellt wird. Dieser wird durch eine Lei tung der Reaktionslösung im Haiiptreakt.ions- kessel zugeführt.
Der Jodwasserstoffgenerator ist so ausgebildet, dass die abzugebende Menge von Todwasserstoff genau geregelt werden kann. Dieses Reaktionsgefäss bildet mit dem Hauptreaktionsgefäss ein geschlossenes System.
64,4 Teile 5-Jod-2-benzyl-thiouracil werden im Hauptreaktionsgefäss in 400 Teilen Eis essig, welcher 10 Teile Essigsäureanhydrid enthält, gelöst. Das Reaktionsgefäss wird fest mit dem Riiekflusskühler verbunden. Das zweite Gefäss (der Jodwasserstoffgenerator) enthält 95 Teile Essigsäureanhydrid und in einem Zulaufgefäss, wie z. B. einem Tropf trichter, 75 Teile einer 50 1/o ig en Lösung von Jodwasserstoffsäure. Diese gibt man langsam, z.
B. tropfenweise, zum Essigsäureanhydrid zu. Die Mischung im Generator wird alsbald heiss, und der Jodwasserstoff, welcher sieh dabei entwickelt, wird kontinuierlich durch das Verbindungsrohr gerade über den Flüs sigkeitsspiegel im Hauptreaktionskessel ge führt. An der Stelle, wo der Jodwasserstoff auf die Lösung der 2-Benzylverbindung auf trifft, wird sofort ein Ring von debenzylier- tem Produkt gebildet.
Den Jodwasserstoff, welcher im Regenerator zurückbleibt, treibt man dann durch Erhitzen aus diesem in das Reaktionsgefäss über. Sobald sich im Reak tionsgefäss kein Niederschlag mehr bildet, ist die Reaktion beendet. Dämpfe, welche sieh während der Reaktion entwickeln, werden im R.ückflusskühler gekühlt und in das Reak tionsgefäss zurückgeführt. Das obere Ende des Rückflusskühlers ist mit einem Gefäss zum Schutze gegen die Luftfeuchtigkeit verbun den.
Das Reaktionsgefäss wird gekühlt und der Niederschlag von der überstehenden Lösung durch Abheben oder Dekantieren getrennt. Der Niederschlag des 5-Jod-thiouraeils wird gut. gewaschen. Zur Entfernung von noch vorhandenem Ausgangsprodukt wird zweimal mit heissem Eisessig ausgezogen und hierauf abwechselnd mit. Alkohol und Wasser gründ- lieh gewaschen. Zur weiteren Reinigung löst man das erhaltene Produkt. in warmem Na- triumhydroxyd und fällt nach dem Abkühlen durch vorsichtiges Ansäuern mit. Essigsäure wieder aus.
Auf diese Weise erhält man 37 Teile gereinigtes 5-.1od-2-tliiotiraeil.
Das in diesen Beispielen erhaltene Aus gangsmaterial kann durch Behandeln von 2-Benzyl-thiouraeil mit einem -Toclieruiigsiiiit- tel, z. B. Jod, erhalten werden. ,