DE630328C - Verfahren zur Herstellung von aromatischen N-Nitraminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von aromatischen N-Nitraminen

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DE630328C
DE630328C DEG89375D DEG0089375D DE630328C DE 630328 C DE630328 C DE 630328C DE G89375 D DEG89375 D DE G89375D DE G0089375 D DEG0089375 D DE G0089375D DE 630328 C DE630328 C DE 630328C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von aromatischen N-Nitraminen Die N-Nitramine der primären aromatischen Amine sind bisher erhalten worden durch Oxydation der N-Nitrosoverbindungen der entsprechenden Amine oder durch Behandlung der Nitrate der Amine mit wasserabspaltenden Mitteln, wie Essigsäureanhydrid.
  • Das Oxydationsverfahren versagt bei den Aminen, deren Diazoverbindungen durch Alkalien zerstört werden, das Entwässerungsverfahren bei solchen Aminen, die keine stark negativen Substituenten, wie Nitrogruppen, enthalten.
  • Es wurde, nun gefunden, daß man die N-Nitramine von kernnitrierten primären aromatischen Aminen derart mit Reduktionsmitteln behandeln kann, daß lediglich die aromatisch gebundene Nitrogruppe angegriffen wird. Man gelangt so zu neuen Umwandlungsprödukten der eben umschriebenen Nitramine, die selbst neue aromatische Nitramine darstellen, die bisher nicht zugänglich waren. Das neue Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß die Nitro-N-nitramine in neutralem oder alkalischem Medium mit Reduktionsmitteln behandelt werden. Es gelingt hierbei, die Einwirkung des Reduktionsmittels derart zu leiten, daß je nach der- Arbeitsweise verschiedene Reduktionsstufen entstehen. Man gelangt also z. B. zu Azo- oder Aminoarylnitraminen; letztere können durch Behandlung mit einem Acylierungsmittel weiter in Acylaminoarylnitramine übergeführt werden. Die neuen Verbindungen sollen zur Herstellung von Farbstoffen verwendet,werden.
  • Beispiel i Zu einer Suspension von 99 Teilen i-Amino-4-nitro-2, 5-dimethoxybenzol in i 5o Teilen 3o%iger Salzsäure, 375 Teilen Wasser und Zoo Teilen Eis läßt man eine Lösung von 36Teilen Natriumnitrit in 75 Teilen Wasser tropfen. Man rührt. 30 Minuten bei io bis i2° und filtriert hierauf von Verunreinigungen ab.
  • Die Diazolösung läßt man nun bei -5 bis -o° zu einer Lösung von ioo Teilen Natriumhydroxyd in i 8oo Teilen Wasser tropfen; hierauf gibt man 400o Teile Eis und 325 Teile Natriumhypochloritlösung (enthaltend i I,8 % aktives Chlor) dazu und läßt während 2o Stunden rühren. Von Verunreinigungen wird filtriert; zum Filtrat gibt man unter Rühren i 5oo Teile Natriumchlorid. Das Natriumsalz des Nitramins von i-Amino-4-nitro-2, 5-dimethoxybenzol scheidet sich in Form von orangegelben Blättern rein ab.
  • i32 Teile Natriumsalz des so gewonnenen Nitramins werden in 132o Teilen Wasser gelöst und bei Siedetemperatur mit ioo Teilen Natriumsulfid in kleinen Portionen versetzt; die anfänglich orangerote Lösung wird nach kurzer Zeit farblos.-- Man filtriert heiß von Verunreinigungen ab; durch Zusatz von 1Vä triumchlorid scheidet sich beim Erkalten dae Natriumsalz des i-Nitramüio-4-amino-2, 5-di=methoxybenzols als farbloses kristallines Pulver ab.
  • Beispiel 2 In eine kochende Lösung von 9o Teilen Schwefelnatrium (6o%ig) in 4oo Teilen Wasser werden 87,6 Teile des Nätriumsalzes des i-Nitramino-2-methyl-4-nitrobenzols unter gutem Rühren portionenweise eingetragen. Unter heftiger Reaktion wird das Nitroprodukt augenblicklich reduziert, und die Lösung ist zum Schluß hellgelb. Zur Abtrennung des Reduktionsproduktes verdampft man beispielsweise im Vakuum zur Trockne und extrahiert den honiggelben Eindampfrückstand mit Äthanol bei gewöhnlicher oder wenig erhöhter Temperatur. Das Natriumsalz des i-Nitramino-2-methyl-4-aminobenzols geht dabei in Lösung und kann -in fester Form durch Eindampfen des Äthanols gewon= neu werden.
  • Gießt man die Reduktionslösung oder eine Lösung des reinen Natriumsalzes des Amino-N-nitramins in überschüssige Salzsäure bei Gegenwart von Eis, so fällt das freie i-Nitramino-2-methyl-4-aminobenzol in fast farblosen Nädelchen aus.
  • In ähnlicher Weise verfährt man bei der Herstellung anderer Aminonitramine. So erhält man aus dem N-Nitramin des i-Amino-2, 5-dichlor-4-nitrobenzols das iö Nitramino-2, 5-dichlor-4-aminobenzol, dessen Natriumsalz ein farbloses Kristallpulver darstellt.
  • Die i, 4-Amino-N-nitramine können sowohl monodiazotiert wie auch. in Tetrazoverbindungen übergeführt werden. Druckt man z. B. eine Verdickung, die 2, g-Oxynaphthoesäureanilid und auf i Mol eines. Alkalisalzes des i-Nitramino-2-methyl-4-aminobenzols i Mol Natriumnitrit enthält, auf Baumwolle und entwickelt z. B. mittels verdünnter Essigsäure, so erhält man ein Rotbraun. Verwendet man dagegen mindestens 2 Mol Nitrit und entwickelt, indem man zuerst durch verdünnte Schwefelsäure und hierauf durch verdünnte Natriumcarbonatlö.sung passiert, so erhält man einen dunkelblauen Druck.
  • Beispiel 3 Zu einer kochenden Lösung von i9,7 Teilen des i-Nitramino-2-nitro-4-methylbenzols in i 5o Teilen Wasser und etwa 1z Teilen einer 35%igen Natronlauge gibt man allmählich 33 Teile 6o°/oiges, in aoo Teilen Wasser gelöstes Schwefelnatrium. Man kocht nach Zugabe des Reduktionsmittels zur Beendigung der Reaktion noch kurze Zeit weiter, bis die zuerst bräunliche Lösung wieder hellgelb gew'orden ist. Die Lösung wird hierauf, wenn @riötg; nach vorheriger Klärung mit etwa i o % Natriumchlorid versetzt, wobei das Natriumsalz des i-Nitramino-2-amino-4-methylbenzols in farblosen oder gelblichen Blättchen auskristallisiert. Der Niederschlag wird nach dem Erkalten abgesaugt und mit einer Natriumchloridlösung gewaschen.
  • Versetzt man eine wässerige Lösung des erhaltenen Natriumsalzes zwecks Diazotierung mit der berechneten Menge Natriumnitrit und gießt die Mischung in überschüssige verdünnte Säure, so erhält man keine Diazoverbindung, sondern einen gelblichen kritallinen Niederschlag, der mit Kupplungskomponenten nicht reagiert und aus Methanol in langen gelblichen Nadeln vom Schmelzpunkt 9 i bis 92° kristallisiert; es liegt hier vermutlich das 1-Nitro-5-methyl-benztriazol vor.
  • In analoger Weise lassen sich andere N-Nitramine vom Typus des N-Nitramins des o-Nitranilins, wie z. B. die N-Nitramine des o-Nitranilins selbst oder, des i-Amino-2-nitro-4-chlorbenzols, in die entsprechenden i - Nitramino-2-aminobenzolderivate überführen.
  • Beispiel 4 Behandelt man i - Amino - 4 -nitro-2, 5-diäthoxybenzol in. der gleichen Weise, wie im Beispiel i angegeben, so erhält man das Natriumsalz des i-Nitramino-4-amino-2, 5-diäthoxybenzols als farbloses kristallines Pulver.
  • i33 Teile dieses Salzes und 5o Teile Natriumhydroxyd werden in 125o Teilen Wasser gelöst; bei 5o bis 6o° läßt man 78 Teile Benzoylchlorid unter Rühren innerhalb 2 Stunden zutropfen. Man filtriert heiß und versetzt das Filtrat mit Natriumchlorid; beim Erkalten scheidet sich das Natriumsalz des N-Nitramins von i-Nitramino-4-benzoylamino-2, 5-diäthoxybenzol ab.
  • Beispiel 5.
  • Eine Lösung von 19;7 Teilen des i-Nitramino-2-methyl-4-nitrobenzols in Zoo Teilen Wasser und - 4o Teilen einer 35 %igen Natronlauge wird unter Rühren zuerst bei gewöhnlicher Temperatur, dann bei 8o bis 9o° mit 2o Teilen Zinkstaub behandelt. Nach einiger Zeit wird der Zinkschlamrxi abgesaugt und das Filtrat< mit Essigsäure versetzt, wobei ein grüngelber Niederschlag ausfällt.; er"wird abfiltriert, gewaschen; und aus Methanol um-
    kristallisiert. Das Reduktionsprodukt, wahr-
    scheinlich das Dinitramin des q., q.'-Diamino-
    3, 3'-dimethyl-azobenzols, ist ein gelbbraunes
    Kristallpulver, das beim Erhitzen ohne. zu,
    schmelzen verpufft und sich in wäßrigen £:ö=
    sungen der Alkalihydroxyde und Carbo@@f e
    leicht löst. Mit a, 3-Oxynaphthoesäureanilid
    und 1NTitrit zusammen aufgedruckt und durch
    Säurebehandlung entwickelt, erhält man ein
    braunstickiges Violett.

Claims (1)

  1. PATL:NTANSYRUCfi Verfahren zur Herstellung von aromatischen N-Nitraminen, dadurch gekennzeichnet, daß man N-Nitramine von kernnitrierten primären aromatischen Aminen in neutralem oder alkalischem Medium mit Reduktionsmitteln behandelt und gegebenenfalls die so erhaltenen Verbindungen acyliert.
DEG89375D 1934-01-27 1934-12-18 Verfahren zur Herstellung von aromatischen N-Nitraminen Expired DE630328C (de)

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