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Verfahren zur Darstellung von Benzoxazolon-6-arsinsäuren. Nach den
Verfahren der Patente .139 6o6 und 440 097 kann man Benzoxazolon-5-arsinsäuren der
allgemeinen Formel
darstellen, indem man Benzoxazolone nitriert, die entstandenen Nitroverbindungen
reduziert und die Aminoderivate nach bekannten Methoden in die entsprechenden Arsinsäuren
überführt. Da bei der Nitrierung der Benzoxazolone die Nitrogruppe in die Stellung
zur NH-Gruppe tritt, gelingt es. nach obigem Verfahren nicht, die isomere Benzoxazolon-6-arsinsäure
der Formel
zu gewinnen.
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Es wurde nun gefunden, daß das durch Einwirkung von Phosgen auf i-Oxy-2-amino-.1-nitrobenzol
erhältliche Nitrobenzoxazolon sich durch Reduktion, nachfolgende Dianotierung und
Behandlung mit Arseniten in die Verbindung der Formel II überführen läßt, daß also
überraschenderweise bei allen diesen Maßnahmen der Benzoxazolonring erhalten bleibt.
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Ersetzt man das i-Oxy-2-amino-4.-nitrobenzol durch seine kernalkylierten
oder halogensubstituierten Derivate, so erhält man in analoger Weise die entsprechenden
substituierten Benzoxazolon-6-arsinsäwren.
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Das Verfahren führt zu Verbindungen, die therapeutisch wertvoll sind
und die auch als Zwischenprodukte für die Darstellung anderer pharmazeutischer Produkte
Bedeutung besitzen.
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Es ist technisch leicht ausführbar. Der Ausgangsstoff, das durch teilweise
Reduktion des technischen 2, .1-Dinitro-i-oxybenzols entstehende :1-`itro-2-amino-i-oxybenzol,
steht in beliebiger Menge zur Verfügung.
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Beispiel i. 6-Nitrobenzoxazolon. i5,¢ kg ¢-Nitro-2-amino-i-oxybenzol
werden in 300 1 Wasser und io 1 Natronlauge von 38° Be gelöst. Man leitet dann unter
Kühlung Phosgen ein und läßt dabei allmählich noch io 1 Lauge zufließen. Wenn die
Flüssigkeit kongosauer geworden ist, saugt man das gebildete 6-Nitrobenzoxazolon
ab. Den Endpunkt
der Reaktion erkennt man mittels Diazotierungsprobe.
Die neue Verbindung kann ohne weitere Reinigung der Reduktion unterworfen werden.
Sie ist schwer löslich in u'asser, löst sich in Eisessig, Aceton, Alkohol und Äther
und bildet mit Alkalien in Wasser leicht, im überschuß von Alkali schwer lös: liche
gelbe Alkalisalze. Schmelzpunkt: 228 bis 229°. _ 6-Aminobenzoxazolon. 9 kg 6-Nitrobenzoxazolon
gibt man in kleinen Anteilen allmählich zu einer kochend heißen Aufschlämmung von
i i kg Eisenspänen in 4o1 Wasser und 1,51 5oprozentiger Essigsäure. Nach beendigter
Reduktion wird auf 8o 1 aufgefüllt, kochend heiß mit 2,5 kg Soda alkalisch
gestellt und abgesaugt. Aus dem Filtrat kristallisiert beim Erkalten das. Aminobenzoxazolon
in schwach violetten Nadeln. Es löst sich fast nicht in Naphtha, Benzol und Äther,
besser in Alkohol, leicht in Aceton. In heißem Wasser ist es löslich. Die leicht
herstellbare Lösung in verdünnten Alkalien färbt sich beim Stehen dunkel. Seine
Diazoverbindung kuppelt mit Resorcin gelbrot und mit R-Salz rotviolett.
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Benzoxazolon-6-arsinsäur.e. 3,5 k' 6-An-linobenzoxalon werden in 2o
l Wasser und 2 1 Natronlauge von 38'B6 gelöst, dazu 2,61 Nitritlösung (wovon i3occm
= iooo g Nitrit), und 28 kg Eis, gegeben und schließlich reit 61 Salzsäure
diazotiert.
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Die Diazolösung fließt langsam in eine 45° warme Lösung von 6,4 kg
'Natriumarsenit und 9 kg Soda in 401 Wasser. Wenn alles. eingetragen ist und die
Flüssigkeit keine Diazoverbindung mehr enthält, wird angesäuert und rasch abgesaugt.
Aus dem Filtrat fällt bei längerem Stehen und gutem Abkühlen die Benzoxazolon-6-arsinsäure
in Form von gelbbraunen Krusten aus, die aus. heißer Natriumacetatlösung oder kochendem
Wasser umkristallisiert werden können und dann farblose Kristalle bilden. Sie sind
Leicht löslich in Alkalien in .der Kälte.
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In den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln ist die Säure schwer
löslich oder unlöslich.
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Beispiel 2. , 4-Methyl-6-nitrob'enzoxazolo,n. Durch Reduktion von
i2okg 3, 5-Dinitroi-methyl-2-oxybenzol mit Natriumdisulfid erhaltenes 5-Nitro-3-amino-2-oxy-i-methylbenzol
wird in 5oo 1 Wasser und 8o 1 Natronlauge von 40° B6 gelöst und Phosgen eingeleitet.
Nach und nach werden noch weitere 401 Natronlauge zugegeben, bisdasNitroaminokresolverbraucht
ist; dann wird abgesaugt. Das so erhaltene 6-Nitro-4-methylbenzoxazolon kann ohne
weiteres der Reduktion unterworfen werden. Es löst sich in Eisessig, Alkohol, Aceton
und Äther, ist wenig löslich in heißem Wasser, dagegen leicht in verdünnten Alkalien
unter Bildung der in gelben Nadeln kristallisierenden Alkalisalze. Sein Schmelzpunkt
ist: 236 bis. 237°.
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4-Methyl-6-aminobenzoxazolon.. 9 kg 4-Methyl-6-nitrobenzoxazolon gibt
man allmählich zu einer kochenden Aufschlämmung von i i kg Eisenspänen in 40 1 Wasser
und 1,5 1 5oprozentiger Essigsäure. Nach beendigter Reaktion wird auf 8o 1 aufgefüllt,
kochend heiß mit 2,5 kg Soda alkalisch. gestellt und abgesaugt. Aus. dem Filtrat
kristallisiert beim Erkalten das 6-Amino-4-methylbenzoxazolon in, schwach violett
gefärbten Nadeln. Es löst sich leicht in verdünnten Säuren und Alkalien. Seine Diazolösung
kuppelt mit R-Salz rotviolett und mit Resorcin gelbrot. In Äther, Benzol, Naphtha
ist es fast unlöslich, löst sich in heißem Wasser und Alkohol und leicht in Aceton.
Seine alkalische Lösung färbt sich beim Stehen rasch dunkel.
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4-Methylbenzoxazolon-6-arsinsäure. 3,8 kg 4-Methyl-6-aminobenzoxazolonwerden
mit 41 Wasser und 12 kg Eis angerührt und 4 1 38prozentige Salzsäure zugegeben.
Darauf wird mit 2,61 Nitritlösung (i3occm= iooog Nitrit) diazotiert. In die Diazolösung
trägt man unter gutem Rühren 6,4 kg Natriumarsenit ein und stellt durch vorsichtigen
Zusatz von etwa 5 kg Soda schwach alkalisch. Es wird gerührt, bis keine Diazoverbindun;g
mehr nachzuweisen ist. Dann wird angesäuert und sofort abgesaugt. Nach längerem
Stehen fällt die Arsinsäure in braunen Krusten, die aus. Natriumacetatlösung oder
über ihr Natriumsalz gereinigt werden können und dann farblose Kristalle bilden,
die in Alkalien leicht, in kaltem Wasser schwer löslich sind. In den gebräuchlichen
organischen Lösungsmitteln ist die 4-Methylbenzoxazolon-6-arsinsäureunlöslich. Beispiel
3.
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4-Chlor-6-nitrobenzoxazolon. Durch Reduktion von 132 kg 3, 5-Diniitroi-chlor-2-oxybenzol
mit Natriumdisulfid erhaltenes 5-Nitro-3-amino-2-oxy-i-chlorbenzol wird in 5oo 1
Wasser und 8o 1 Natronlauge von 4o° B6 gelöst. In die blutrote Lösung wird Phosgen
eingeleitet unter allmählichem weiterem Zusatz von 40 1 Natronlauge, bis das Chlornitroaminophenol
verbraucht ist. Das ausgefallene 4-Chlor-6-nitrobenzoxazolon wird abgesaugt und
kann gleich der Reduktion unterworfen werden.
Es löst sich in Eisessig,
Aceton, Äther und Alkohol, schlecht in heißem Wasser, Benzol, leicht in verdünnten
Alkalien unter Bildung der in gelblichen Nadeln kristallisierenden Alkalisalze.
Sein Schmelzpunkt ist: 2io bis 2 11'.
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4-Chlor-6-aminobenzoxazolon. 9 kg ,l-Chlor-6-nitrobenzoxazolon werden
allmählich in eine kochende Aufschlämmung von ii kg Eisenspänen in 4o 1 Wasser und
i,5 1 5oprozentige Essigsäure eingetragen. Nach beendigter Reduktion wird auf So
1 aufgefüllt, kochend heiß mit 2,5 kg Soda alkalisch gestellt und abgesaugt. Das
6-Amino-.l-clilorbenzoxazolon kristallisiert beim Erkalten in schwach gefärbten
Nadeln aus. Es löst sich in heißem Wasser, Alkohol und Aceton, ist aber in Äther
und Benzol fast unlöslich. In verdünnten Säuren und in Alkalien löst es sich leicht.
Seine alkalische Lösung färbt sich rasch dunkel. Seine Diazolösung kuppelt finit
R-Salz bläulichrot und mit Resorcin orange.
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:I- C li1orbenzoxazolon-6-ir sinsäure. 4.,3 kg 4-Chlor-6-aniinobenzoxazolon
werden mit 4 1 Wasser und 4 1 38prozentiger Salzsäure angerührt und 1a kg Eis. zugegeben.
Dann wird durch Zusatz von 2,6 1 Nitritlösung (i3o ccm # iooo g Nitrit) diazotiert.
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Unter gutem Rühren fügt man 6,4 kg N atriumarsenit hinzu und stellt
durch vorsichtigen Zusatz von etwa 5 kg Soda schwach alkalisch. Es wird gerührt,
bis keine Diazoverbindung mehr nachweisbar ist. Dann wird angesäuert und abgesaugt.
Aus dem Filtrat fällt nach längerem Stehen die Arsinsäure in braunen Krusten. Sie
kann über ihr Natriumsalz gereinigt werden und bildet dann weiße Kristalle, die
in Alkalien leicht, in heißem Wasser schwer und in kaltem Wasser gar nicht löslich
sind. In den gebräuchlichen organischen Lösungsmitteln ist die :1.-Chlorbenzoxazolon-6-arsinsäure
unlöslich.