DE536653C - Verfahren zur Darstellung von Abkoemmlingen des 3-Nitro-4-oxy-benzamids - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Abkoemmlingen des 3-Nitro-4-oxy-benzamids

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DE536653C
DE536653C DEI39293D DEI0039293D DE536653C DE 536653 C DE536653 C DE 536653C DE I39293 D DEI39293 D DE I39293D DE I0039293 D DEI0039293 D DE I0039293D DE 536653 C DE536653 C DE 536653C
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nitro
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acid
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DEI39293D
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Dr Winfrid Hentrich
Dr Richard Stroebel
Dr Ernst Tietze
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I G FARBEINDUSTRIE AKT GES
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  • Verfahren zur Darstellung von Abkömmlingen des 3-Nitro-4-oxy-benzamids Es wurde gefunden, daß' man zu neuen wertvollen Zwischenprodukten gelangt, wenn mal' 3-Nitro-4-acyloxybenzoesäurehalogenide 'Ac - Acidylrest, z. B.CH",CO-,C_H,;#CO-,H,(:#> 00C-) bzw. ihre Kernsubstitutiansprodukte mit solchen primäre oder sekundäre Aminogruppen enthaltenden Verbindungen umsetzt, «-elche zur Azofarbstoffbildung befähigte Gruppen oder in derartige Gruppen überführbare Reste, wie Acylaminogruppen oder Nitrogruppen, enthalten, und die so erhältlichen Nitroverbindungen zu den entsprechenden Aminoverbindungen reduziert.
  • Je nach der Natur der zu kondensierenden Verbindung kann man die 3-Nitro-4.-acylo:cyhenzoesä urehalogenide in Wasser, Gemischen organischer Lösungsmittel mit Wasser oder in organischen Lösungsmitteln allein zur Um-Setzung bringen, wobei man säurebindende Mittel, wie Natriumacetat, 1%Tatriumcarbonat, Magnesiumoxyd, tertiäre Basen, wie Pyridin oder Dimethylanilin. zusetzen kann. Die Kondensationen verlaufen sehr glatt. Bereits während der Umsetzung erfolgt überraschenderweise vollständige Abspaltung des O-Acylrestes. Die Ausbeuten betragen durchschnittlich 9o bis iooo/o der Theorie.
  • Behandelt man die so hergestellten neuen o-Nitrooxyverbindungen mit reduzierenden Mitteln, so gelangt man zu o-Aminooxyverbindungen, die außer den zur Azofarbstoffbildung befähigten Gruppen noch in externer Stellung die o-Aminophenolgruppierung enthalten. Die neuen Verbindungen sind wertvolle Ausgangsstoffe zur Darstellung von Azofarbstoffen. Beispiel i 18,8 Teile i # 3-Phenyiendiamin-4=sulfonsäure werden in 5oo Teilen Wasser unter Zusatz von Natriumcarbonat neutral gelöst. Hierzu gibt man 3o Teile kristallisiertes Natriumacetat und trägt in die so erhaltene, auf 4o° erwärmte Lösung unter heftigem Rühren :24.,3 Teile 4 -jlcetoxy-3-nitrobenzoylclilorid ein (diese bisher unbekannte Verbindung wird erhalten durch Umsetzung der 3-\ iti-o-4-acetoxybenzoesäure mit Thionylchlorid: Eigenschaften: farblose Kristallmasse, Fp. 55°). Hierauf erwärmt man rasch auf 6o° und rührt 112 Stunde bei dieser Temperatur weiter; dabei verschwindet das .4-AcetOxy-3-nitrobenzoylchlorid rasch, und die Lösung färbt sich tiefgelb. \'ach dem Erkalten fällt man das Reaktionsprodukt mit verdünnter Salzsäure und saugt ab. Nach der üblichen; Aufarbeitung stellt die neue Verbindung ein fast farbloses Pulver vor, das sich in Natriumcarbonatlösung mit tiefgelber Farbe löst und diazotierbar ist. Durch Reduktion dieser Verbindung, z. B. mit Eisen und Essigsäure, gelangt man zu der Diaminoverbindung von der Formel: Auf analoge Weise erhält man ein Kondensationsprodukt mit ähnlichen Eigenschaft:n, wenn man an Stelle der i # 3-Phenylen-<liainin-.l.-sulfonsäure die i # 4-Phenylendiamin-2-sulfonsäure mit 4. Acetoxy-3-nitrobenzoylchlorid zur Umsetzung bringt. An Stelle des 3-Nitro-4-acetoxybenzoylchlorids kann man auch die Verbindung (Journal of the Chemical Society 127, 2649 Abs. 3, Z. r bis 7) mit gleichem Erfolge verwenden. Bringt man in ähnlicher Weise das 3-Nitro-4-acetoxybenzovlchlorid mit dem N atriumsalz der 2 # 5-Diamino-4'-oxy-i # i'-diphenvisulfon-3'-carbonsäure oder mit dem Natriumsalz der 4 # 4'-Diaminodiphenyl-3-sulfonsäure in Reaktion, so fallen die Kondensationsprodukte schon während der Umsetzung als schwer lösliche Niederschläge in reiner Form aus. Man gelangt so zu Verbindungen der Formel die durch Reduktion mit Eisen und Essigsäure in die entsprechenden Diaminoverbindungen übergeführt werden. Beispiel e 3i,9Teile i-Amino-8-naphthol-3#6-disulfonsäure werden mit 5oo Teilen Wasser übergossen und mit 1o,6 Teilen calc. Natriumcarbonat in Lösung gebracht. Nach Zugabe von 3o Teilen kristallisiertem Natriumacetat trägt man bei 4o° unter heftigem Rühren 24.,3 Teile 4-Acetoxy-3-nitrobenzoylchlorid ein, erwärmt rasch auf 55° und rührt bei dieser Temperatur noch % Stunde. Die Lösung färbt sich dabei stark gelb und nimmt lackinussaure Reaktion an. Nach dem Erkalten salzt man das entstandene Kondensationsprodukt aus und saugt ab. Es stellt ein gelbes Pulver dar, das sich in Wasser schwer, in verdünnter Natriumcarbonatlösung leicht finit tiefgelber Farbe löst und indifferent gegen salpetrige Säure ist. Es kann mit Eisen und Essigsäure leicht zur entsprechenden Aminoverbindung reduziert werden.
  • Ähnliche zum Teil etwas schwerer lösliche Produkte, die sich schon während der Reaktion abscheiden, können nach dem oben geschilderten Verfahren erhalten werden, wenn man an Stelle der i-Amino-8-naphthol-3 # 6-disulfonsäure die 2-Amino-5-naphthol-7-sulfonsäure, die 2Amino-8-naplithol-6-sulfonsäure oder die i Amino-B-naphthol-.j-sulfonsäure verwendet und die erhaltenen LTitroverbindungen zu den entsprechenden Aminoverbindungen reduziert.
  • Die Umsetzung sekundärer Arnine gestaltet sich ähnlich: . Man bringt z. B. 34,; Teile i-Äthylamino-8-naphthol-3 # 6-disulfonsäure mit der entsprechenden Menge \ atriumcarbonat neutral in Lösung, gibt 3o Teile kristallisiertes Natriumacetat zu und trägt unter gutem Rühren bei 50° 24,3 Teile 4. AcetOxy-3-nitrobenzoylchlorid ein. Man erwärmt noch i Stunde auf (,o° und läßt dann abkühlen. Das entstandene Kondensationsprodukt ist sehr leicht löslich; man isoliert es durch Eindampfen der schwach sauren Lösung. Auch aminobenzoylierte Aminonaphtliolsulfonsäuren oder allgemein solche Aminonaphtholsulfonsäuren, die in heteronuclearen Seitenketten reaktionsfähige Aminogruppen enthalten, setzen sich leicht mit 4.-Acyloxy-3-nitrobenzoylhalogeniden um. So erhält man z. B. aus 4-Acetoxy-3-nitrobenzoylchlorid und 2- (3'-Aminobenzoyl-) amino-5-naphthol-7-sulfonsäure und nachfolgender Reduktion ein gut abscheidbares Kondensationsprodukt folgender Konstitution: Beispiel 3 Man löst 23,4 Teile 2-\ itro-4-aminophenol-6-sulfonsäure unter Zusatz von N atriumcarbonat neutral in 5oo ccm Wasser, setzt 3o Teile kristallisiertes N atriumacetat zu und trägt unter heftigem Rühren bei 45 ° a4,3 Teile 4- Acetoxv-3-nitrobenzovlchlorid auf einmal ein. Die Flüssigkeit färbt sich sofort tiefgelb, und bald scheiden sich goldglänzende Blättchen ab, die sehr rasch. besonders wenn man kurz auf 6o° erwärmt, den ganzen Gefäßinhalt als dicken Brei erfüllen. 'Man rührt noch 1I., Stunde bei 6o° und saugt dann ab. Das so erhaltene Kondensationsprodukt ist schon völlig rein. Es löst sich tiefgelb in verdünnter \ atriumcarbonatlösung und reagiert nicht mehr mit salpetriger Säure. Die Reduktion zur entsprechenden Aminoverbindung gelingt ebenfalls leicht mittels Eisen und Essigsäure.
  • Will man eine in \ atriumcarbonat unlösliche Aminov erbindung mit einem 4-Acyloxy-3-nitrobenzoylhalogenid kondensieren, so arbeitet man zweckmäßig in einem organischen Lösungsmittel. Beispielsweise kann die Verbindung von der Konstitution auf folgende Art hergestellt werden: Man löst i 5e2 Teile 2-N itro-4-toluidin in 40o Teilen trockenem Benzol, gibt zur Bindung des bei der Reaktion auftretenden Chlorwasserstoffs io Teile Pvridin hinzu und tropft unter gutem Umrühren eine Lösung von 24,3 Teilen 4.-Acetoxy-3-nitroobbenzoylchlorid in ioo Teilen Benzol bei + 5° bis io° langsam zu. Sobald alles eingetragen ist, erwärmt man langsam auf 6o°. Es scheidet sich hierbei ein schweres braunes Öl ab, von dem nach dem Erkalten der Reaktionsmischung das Benzol abgezogen wird. Man verreibt das erhaltene Öl mit Methylalkohol, worin es sich teilweise löst. Nach dem Eindampfen der erhaltenen Suspension erhält man das gewünschte Kondensationsprodukt als feines Pulver, das aus Xylol umkristallisiert werden kann. Es bildet lange, grüngelbe Nadeln, die bei 221 bis 222° schmelzen. Durch Reduktion geht es in die entsprechende Aminoverbindung über.
  • An Stelle des Pvridins können als säurebindende Mittel auch andere tertiäre Basen, z. B. Dimethylanilin, verwendet werden. Beispiel q. i8Teile i-Oxalylamino-3-aminobenzol werden in 8oo Teilen kaltem Wasser unter Zusatz von Natriumcarbonat neutral gelöst und zu der so bereiteten Lösung 3o Teile kristallisiertes Natriumacetat gegeben. Man erwärmt auf q.0° und trägt dann unter heftigem Rühren auf einmal 24,3 Teile 4-Acetoxy-3-nitrobenzoylchlorid ein. Dieses verschwindet im Verlauf einer Viertelstunde völlig, und es entsteht eine klare Lösung, aus der sich bei i2stündigem Stehen blaßgelbe mikroskopische \ ädelcben abscheiden, die sich in Natriumcarbonatlösung mit gelber Farbe lösen und sich nicht diazotieren lassen. Die Abspaltung des Oxalylrestes gelingt leicht mit alkalischen Mitteln nach den üblichen Verfahren, und man erhält dann eine diazotierbare Verbindung, die mit R-Salz zu einem leicht löslichen gelbstichigen Rot kuppelt. Durch Reduktion der so erhältlichen Aininonitroverbindung gelangt man zu einer Verbindung der Konstitution - die sich in Säure leicht löst und tetrazotierbar ist. Beispiel s Zu einer Suspension von 48,8 Teilen der in Beispiel 2 beschriebenen Verbindung von der Formel in Zoo Teilen Wasser, der man io Teile 3o°/oige Natronlauge zugesetzt hat, tropft man bei 30° unter gutem Rühren eine Lösung von 35,9 Teilen reinem kristallisiertem Schwefelnatrium in 4o Teilen Wasser. Sobald alles zugetropft ist, erhitzt man auf 6o° und hält längere Zeit auf dieser Temperatur. Nach dem Abkühlen wird angesäuert, der entstandene dicke Brei abgesaugt und dieser in verdünnter N atriumcarbonatlösung aufgenommen. Man filtriert den in der Lösung suspendierten Schwefel' ab, säuert das klare Filtrat an und erhält so das gewünschte Reduktionsprodukt als dicken Brei, der abgesaugt und getrocknet wird. Die neue Verbindung reagiert mit salpetriger Säure unter Gelbfärbung der Lösung. Beispiel 6 io Teile des Natriumsalzes des aus 3-Nitro-4-acetoxybenzoylchlorid und 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure gemäß Beispiel 2 erhältlichen Kondensationsproduktes werden in 4oo Teilen Wasser heiß gelöst. Nach Zusatz von io Teilen 3o°/oiger Essigsäure gibt man zur kochenden Lösung 2o Gewichtsteile Eisenpulver und erhält noch kurze Zeit im Sieden. Die Reduktion ist sehr rasch heendet, was man daran erkennt, daß eine auf Filterpapier gebrachte Probe beim Betupfen mit Sofialösung keinen gelben Auslauf mehr zeigt. Man gibt nun eine Lösung von 5 Gewichtsteilen. atriumcarbonat hinzu und saugt ab. Aus dem abgekühlten schwach bräunlichen Filtrat läßt sich die 2-(3'-Amino-4.'-oxybenzoylamino-) 5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure durch Zugabe von Chlornatrium und Salzsäure quantitativ abscheiden. Nach der üblichen Verarbeitung stellt die neue Verbindung ein schwach bräunliches Pulver dar; sie bildet eine gelbbraun gefärbte Diazoverbindung. Beispiel ? Man löst 23,4 Teile 6-N itro-2-aminophenol-4-sulfonsäure in 6oo Teilen Wasser unter Zugabe der erforderlichen Menge @Tatriumcarbonat, so daß neutrale Reaktion vorhanden ist, legt 3o Teile kristallisiertes N atriumacetat vor und gibt zu der so hergestellten schwach alkalischen Lösung bei einer Temperatur von 40° unter starkem Rühren rasch 2.4,3 Teile 3 -Nitro-4-acetoxybenzoylchlorid. -Man erwärmt rasch auf 6o° und läßt dann unter Rühren erkalten. Hierauf macht man mit Natriumcarbonat alkalisch und salzt das N atriumsalz des Reaktionsproduktes aus. Es stellt ein gelbes Pulver dar, das sich in Wasser leicht löst und gegen salpetrige Säure indifferent ist. Durch Reduktion geht es in die entsprechende Aminoverbindung über.
  • In ähnlicher.Weise, wie in den obigen Beispielen beschrieben, kann man beliebige andere primäre oder sekundäre Aminogruppen enthaltende Verbindungen, die außerdem noch zur Azofarbstoffbildung befähigte Gruppen oder in derartige Gruppen überführbare Reste enthalten, mit 3-Nitso--.-acyloxvbenzoesäurehalogeniden umsetzen und dann die so gewonnenen Zwischenprodukte mit reduzierenden Mitteln behandeln.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung von Abkömmlingen des 3-Nitro-4-oxybenzamids, dadurch gekennzeichnet, daß man 3-N itro-4-acyloxybenzoesäurehalogenide mit solchen primäre oder sekundäre Aminogruppen enthaltenden aromatischen Verbindungen umsetzt, welche außerdem noch zur Azofarbstoffbildung befähigte Gruppen oder in derartige Gruppen überführbare Reste enthalten, und di; so erhältlichen Nitroprodukte zu den entsprechenden Aminoverbindungen reduziert.
DEI39293D 1929-09-12 1929-09-12 Verfahren zur Darstellung von Abkoemmlingen des 3-Nitro-4-oxy-benzamids Expired DE536653C (de)

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