DE364822C - Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsaeuren

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DE364822C
DE364822C DEC25095D DEC0025095D DE364822C DE 364822 C DE364822 C DE 364822C DE C25095 D DEC25095 D DE C25095D DE C0025095 D DEC0025095 D DE C0025095D DE 364822 C DE364822 C DE 364822C
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DE
Germany
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acids
water
aminoarylthioglycolic
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Expired
Application number
DEC25095D
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Inventor
Dr Richard Herz
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Sanofi Aventis Deutschland GmbH
Original Assignee
Leopold Cassella et Cie GmbH
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Description

  • Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsäuren. Werden die im Patent 36o69o beschriebenen Einwirkungsprodukte von Chlorschwefel (SZ Cl,) auf aromatische Amine mit Wasser oder verdünnten Alkalien behandelt und die hierbei entstehenden Umsetzungsprodukte in alkalischer Lösung mit Monochloressigsäure kondensiert, so entstehen neue schwefelhaltige Kondensationsprodukte, welche den Charakter von Aminocarbonsäuren besitzen.
  • Während sich bei den im Patent 36o69o beschriebenenVerbindungen eine freie Aminogruppe nicht nachweisen läßt, sind die neuen Korndensationsprodukte diazotierbar, und ihre Diazoverbindungen kuppeln in der üblichen Weise mit Aminen und Phenolen und liefern hierbei wertvolle neue Azofarbstoffe.
  • Eine eingehende Untersuchung hat ergeben, daß die so gewonnenenKondensationsprodukte die Konstitution von o-Aminoarylthioglykolsäuren der allgemeinen Formel (R-Aryl) besitzen, und idaß der chemische Vorgang bei ihrer Bildung wahrscheinlich in der Weise verläuft, daß sich zunächst o-Aininoarylmercaptane bilden, welche sich dann mit Monochloressigsäure weiter zu o-Aminoarylthioglykolsäuren kondensieren.
  • Das vorliegende Verfahren ermöglicht also die Darstellung dieser bisher nur in wenigen Beispielen bekannten und für die Herstellung schwefelhaltiger Küpenfarbstoffe vom Typus des Thioindigos so wichtigen Verbindungen in meist quantitativer Ausbeute und umbeschränkter Auswahl.
  • In einzelnen Fällen, in welchen das Einwirkungsprodukt des Chlorschwefels auf das aromatische Amin eine bemerkenswerte Bestärndigkeit gegen Wasser besitzt, ist es zur Erzielung einer guten Ausbeute vorteilhaft, dem Alkali ein geeignetes Reduktionsmittel zuzufügen. Beispiel i. .
  • I2o kg des nach Beispiel `i des Patents 36o69o erhaltenen Einwirkungsprodukts von Chlorschwefel auf Anilin werden mit der ungefähr vierfachen Menge Alkohol angerührt und allmählich unter gutem Rühren in fooo 1 5oprozentigen Alkohol und 25o kg Natronlauge von qo° B6 eingetragen. Es ist vorteilhaft, dieser Mischung ungefähr 5o kg Natriumhydrosulfit zuzusetzen.
  • Anfänglich wird gekühlt, so daß die Reaktionstemperatur Nicht über 30° C steigt, nach einiger Zeit wird allmählich bis auf 70° C angewärmt und das Rühren bei dieser Temperatur so lange fortgesetzt, bis eine Probe beim Verdünnen mit Wasser sich nicht mehr trübt. Man gibt dann eine neutrale oder schwach alkalische Lösung von 75 kg Monochloressigsäure in 3001 Wasser und der erforderlichen Menge Alkali zu und rührt bei 70° bis 80° C 3 bis q. Stunden. Nach beendeter Kondensation wird der Alkohol abdestilliert, das in Lösung befindliche Kondensationsprodukt kann für technische Zwecke unmittelbar iveiterbenutzt werden. Zur Abscheidung des Produkts in fester Form säuert man an und kocht auf, wobei sich ein weißer, kristallinischer, in Wasser, Säuren und verdünnten Alkalien unlöslicher Körper, das innere Anhydrid der neuen Verbindung, ausscheidet. Dieser Körper kristallisiert aus Benzol in weißen Nadeln vom Schmelzpunkt 2o6° C. Die Ausbeute ist quantitativ. Durch Erwärmen mit konzentrierten Alkalien wird er wieder zu leichtlöslichen Alkalisalzen der Arylthioglykolsäure verseift: Verwendet man in diesem Beispiel an Stelle des Einwirkungsprodukts von Chlorschwefel auf Anilin die gleiche Menge des Produkts aus Benzidinchlorhydrat, so entsteht die entsprechende o-Thioglykolsäure des Benzidins. Beim Ansäuern und Aufkochen der Lösungen der letzteren scheidet sich ein weißer, kristallinischer Niederschlag ab, der in Wasser unlöslich, inAlkohol, Benzol undLigroin schwerlöslich ist. Erwärmen mit konzentrierten Alkalien verseift ihn wieder zur Thioglykolsäure des Benzidins, deren Diazoverbindung mit Resorcin zu einem roten, mit m-Toluylendiamin zu einem blauroten, direkt färbenden Baumwollazofarbstoff kuppelt. Beispiel 2.
  • 52 kg des nach Patent 36o69o erhaltenen Reaktionsprodukts aus o-Chloranilin und Chlorschwefel werden unter gutem Rühren in die ungefähr zehnfache Menge Wasser eingefragen. Der Körper geht anfänglich in Lösung, nach einiger Zeit kristallisiert ein neues Umsetzungsprodukt in schwach bläulich gefärbten Blättchen aus. Sobald dessen Abscheidung beendet ist, was an der Entfärbung der Lösung erkannt werden kann, wird abfiltriert und der Niederschlag durch Erwärmen mit verdünnter Nätronlauge (36 kg Natronlauge von q0° B6 in Zoo 1 Wasser) gelöst. Zu dieser Lösung gibt man alsdann zur Herstellung der Thioglykolsäure eine Lösung von 30 kg Monochloressigsäure in Zoo 1 Wasser und der äquivalenten Menge Alkali und erwärmt das Ganze einige Stunden auf 70° bis 9o° C. Nach beendeter Kondensation wird nötigenfalls von geringen Mengen ausgeschiedener Verunreinigungen abfiltriert. Diese Lösung kann für technische Zwecke unmittelbar weiterverarbeitet werden. Beim Ansäuern und Anwärmen dieser Lösung scheidet sich das innere Anhydrid der neuen Verbindung als weißer, kristallinischer Niederschlag rein und in nahezu theoretischer Ausbeute ab. Der Körper ist unlöslich in Wasser und verdünnten Alkalien und Säuren, löslich inBenzol,Ligroin,Naphtha und Alkohol. Aus Benzol kristallisiert er in farblosen Säulen vom F. 16q.°. Erwärmen mit konzentrierten Alkalien verseift ihn leicht zu den entsprechenden Alkalisalzen.
  • Verwendet man in diesem Beispiel statt des Einwirkungsprodukts von Chlorschwefel auf o-Chloranilin das analoge Derivat des ß-Naphthylamins und arbeitet in der oben angegebenen Weise, so erhält man die o-Thioglykolsäure des ß-Naphthylamins. Letztere scheidet sich beim Ansäuern und Erwärmen der alkalischen Kondensationslösung als Anhydrid in weißen Nadeln aus, welches, aus Benzol umkristallisiert, in glänzenden farblosen Nadeln vom Schmelzpunkt 215° C erhalten wird. Beispiel 3.
  • 25 kg des Einwirkungsprodukts von Chlorschwefel auf o-Toluidin werden fein gemahlen in die ungefähr lofache Menge Wasser eingerührt und das Gemisch mehrere Stunden bei gewöhnlicher Temperatur im Rühren gehalten, bis die Umsetzung beendet ist. Der neue Körper ist dann als schwach rötlich gefärbter kristallinischer Niederschlag ausgeschieden, und die Mutterlaugen sind nahezu farblos. Der ausgeschiedene Niederschlag wird abfiltriert, mit warmer, verdünnter Natronlauge oder Kalkmilch behandelt und, wie im Beispiel e beschrieben, mit einer neutralen Lösung von 1o kg Monochloressigsäure kondensiert. Man erhält die entsprechende Thioglykolsäure in quantitativer Ausbeute. Das Abscheiden des Wasserumsetzungsprodukts kann aber auch, unterbleiben, man kann, ohne zu filtrieren, nach beendeter Reaktion das Ganze alkalisch stellen, auf 50° bis 7o° C anwärmen und hierauf die Kondensation durch Zugabe der nötigen Menge Monochloressigsäure zu Ende führen. In allen Fällen ist darauf ,zu achten, daß während der Kondensation die Lösung stets schwach alkalisch reagiert. Auch hier können, wie in den übrigen Beispielen, die so erhaltenen Reaktionslösungen unmittelbar weiterverarbeitet oder das neue Kondensationsprodukt kann durch Ansäuern der warmen Lösungen als inneres Anhydrid abgeschieden werden.
  • Aus Benzol kristallisiert das letztere in weißen Nadeln vom F. 183° C.
  • In gleicher Weise kann aus dem Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel auf p-Xylidin die entsprechende o-Thioglykolsäure dargestellt werden, ihr inneres Anhydrid schmilzt in reinem Zustand bei 2r2° C.
  • Die Einwirkungsprodukte von Chlorschwefel auf m-Toluidin, o-Anisidin, p-Anisndin und p-Aminoacetanilid löst man hingegen zweckmäßiger in 6oprozentiger bis 75prozentiger Essigsäure, vermischt diese Lösungen mit Wasser bis zur beginnenden Trübung und rührt sie ungefähr 1o bis 2o Stunden. Die Umsetzungsprodukte kristallisieren dann in reiner Form aus, werden abfiltriert und zur Gewinnung der entsprechenden Thioglykolsäuren, wie oben beschrieben, mitAlkalienund Monochloressigsäure, gegebenenfalls unter Zusatz eines geeigneten Reduktionsmittels behandelt.
  • Die Schmelzpunkte der inneren Anhydride wurden wie folgt gefunden: Inneres Anhydrid der Thioglyolsäure aus dein Einwirkungsprodukt von Chlorschwefel
    auf F.
    m-Toluidin 235-236>
    o-Anisidin 183-i84°
    p-Anisidin 179 °.

Claims (1)

  1. PATENT-ANspRUcH Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsäuren, darin bestehend, daß man die nach dem Verfahren des Patents 36o69o, K1. I2p, erhältlichen Einwirkungsprodukte von Chlorschwefel (S. Cl,) auf primäre, aromatische Amine zunächst mit Wasser und verdünnten Alkalien, gegebenenfalls in Gegenwart eines geeigneten Reduktionsmittels behandelt und hierauf in alkalischer Lösung mit Monochloressigsäure kondensiert.
DEC25095D 1914-06-21 1914-06-21 Verfahren zur Darstellung von o-Aminoarylthioglykolsaeuren Expired DE364822C (de)

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