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Verfahren zur Herstellung von Aminopyrazolonen bzw. ihren Carbalkoxy-oder
Carbamidderivaten Es wurde gefunden, daß nach den für die Umwandlung der Carboxylgruppe
in die Aminogruppe üblichen Abbauverfahren aus a-Alkyl-5-pyrazolon-3-carbonsäuren
der Formel
worin R, einen aliphatischen, araliphatischen, hydroaromatischen oder aromatischen
Rest, R. einen aliphatisohen Rest und R3 Wasserstoff, Halogen, einen aliphatischen,
einen gesättigten oder ungesättigten cycloaliphatischen, einen aromatischen oder
einen araliphatischen Rest bedeuten oder aus ihren geeigneten, funktionellen Derivaten
neue, wertvolle 3-Aniinopyrazolone, sowie ihre Carbalkoxy-oder Carbamidderivate
hergestellt werden können. Diese Verbindungen zeigen ausgesprochene antipyretisehe
Wirkung und sind im Gegensatz zu anderen, therapeutisch verwendeten Pyrazolonen
so gut wie geschmacklos. Wirksam sind auch die als Zwischenprodukte bei der Darstellung
in Gegenwart von Alkoholen entstehenden Urethane, erwähnenswert sind aber auch die
entsprechenden Harnstoffrderivate (Bis- [oxopyrazolinyl]-harnstoffe) .
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Für den Ersatz- der Carboxylgruppe durch die Amino- bzw. substituierte
Aminogruppe kommen hauptsächlich die Verfahren nach Hofmann und Curtius in Frage.
Beim
Curtiusschen Abbau ist zu erwähnen: Aus den Estern der Pyrazoloncarbonsäuren der
Zusammensetzung
werden die Hydrazide am besten in der üblichen Weise durch Einwirkung von Hydrazin
gewonnen. Sie sind farblose, hochschmelzende Verbindungen, die meist in Wasser schwer
löslich sind. Nur wenn in den Stellungen i oder 3 eine Methylgruppe steht, ist das
entsprechende Hydrazid in Wasser sehr leicht löslich, in absolutem Alkohol aber
sehr schwer löslich. In saurer Lösung gehen die Hydrazide bei Behandlung m.it Nitrit
in die Azide über, die als gelbe, etwas lichtempfindliche Kristallpulver aus der
wäßrigen Lösung sofort ausfallen. Nur wenn in q.-Stellung eine Methylgruppe steht,
ist das Azid leicht in Wasser löslich und muß mit einem organischen Lösungsmittel,
wie z. B. Chloroform, ausgeschüttelt werden. Bei etwa ioo° zersetzen sich die Azide
stürmisch, in Lösung jedoch schon bei wesentlich niedrigerer Temperatur. Die Azide
können auch direkt aus den Halogeniden der entsprechenden Säuren durch Umsetzung
mit Natriumazid hergestellt werden. Es ist dabei nicht nötig, sie in Substanz zu
isolieren, man kann statt dessen sofort in einem geeigneten Lösungsmittel, z. B.
Chloroform, lösen, die Lösung trocknen und nach Zusatz eines Alkohols bis zur Umsetzung
des Azids kochen. Die Hydrazide lassen sieh auch in alkoholischer Salzsäure lösen.
und nach Einleiten von Äthylnitrit und einigem Stehen kann das ge= bildete Azid
durch Aufkochen in das Urethan übergeführt werden. Auch Glas sogenannte abgekürzte
Curtiussche Verfahren (vgl. v. Braun und Anton, Ber. d. Dtsch. Cliem. Ges. 64 [1931J,
2866 und Patentschrift 500 435) kommt in Betracht, doch ist im allgemeinen
die Isolierung des Azids vorzuziehen.
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Über den Hofinannschen Abbau ist zu.bemerken, daß er dadurch erleichtert
wird, daß die intermediär gebildeten Halogenamide, falls dies erwünscht ist, leicht
isoliert werden können; -sie erweisen sich als starke Säuren mit guten Kristallisierfähiggkeiten.
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Die Produkte beider Abbaumethoden sind farblose, gut kristallisierte
Verbindungen. Die Urethane sind. schwache Säuren, die sich in verdünnter Natronlauge
leicht, in Äther schwer lösen. Die 3-Aminopyrazolone lassen sich daraus sowohl durch
saure wie durch alkalische Verseifung gewinnen. Beim Hofmannschen Abbau können sie
direkt ohne Isolierung der Zwischenprodukte erhalten werden.
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Die 3-Aminopyrazolone sind schwache Basen, die, im Gegensatz zum q.-Ainino-i-phenyl-2,
3-dimethyl-5-pyrazolon, in Wasser ziemlich schwer löslich und absolut luftbeständig
sind. Sie schmelzen meist bei etwa 20o° und höher. Mit Ferrichlorid geben sie in
alkoholischer Lösung eine rotbraune Färbung.
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Andere bekanntgewordene Abbaumethoden, z. B. über die entsprechenden
Hydroxamsäuren, führen wohl zum Ziele, kommen jedoch für eine technische Herstellung
weniger in Frage.
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DieAusgangsstoffe, die2-Alkyl-5-pyrazolon-3-carbonsäuren bzw. deren
Ester, Amide oder Hydrazide sind, sofern sie nicht bekannt sind, nach üblichen Verfahren
darstellbar, am vorteilhaftesten durch Allcylierung der in 2-Stellung unsubstituierten
5-Pyrazolon-3-carbonsäureverbindungen._ Die Ester sind als wohlkristallisierte,
schwache Basen leicht zu gewinnen, ihre Schmelzpunkte liegen, wenn in i-Stellung
ein Rest der Benzolreihe steht, im allgemeinen zwischen 70 und 1l0°.
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Die zur Darstellung der 2-Alkyl-5-py razolon-3-carbonsäurev erbindungenbenötigten
5-Pyrazolon-3-carbonsäureverbindungen sind aus den entsprechenden Oxalessigestern
leicht zugänglich. Doch läßt sich z. B. der i-Phenyl-q.-isopropyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureester
auch bequem aus i-Phenyl-5-py razolon-3-carlionsäureester durch Hydrieren in Gegenwart
von Aceton gewinnen, analog das entsprechende 4-sek. Butylderivat (mit Methylätli@-lketon
). Der i-Phenyl-2-methyl-q.-brom-5-pyrazolon-3-carbonsäureester kann analog dem
4-Bronii-pheny1-2, 3-dimethyl-5-pyrazolon (Ann. d. Chem.238, 216 [i887]) aus dem
bromfreien Ester direkt gewonnen werden. Auch der i-Phenyl - q.-allyl - 5-pyrazolon
- 3-carbon s äu reester ist durch direkte Allylierung des i-Plienyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureesters
zugänglich, doch ist in diesem Falle der Aufbau aus Allylessigester über den Oxal-aliylessigester
vorzuziehen.
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Hydrazide von Pyrazolonverbindungen sind zwar schon bekanntgeworden,
ihr Abbau zu den entsprechenden Aminen ist jedoch bis heute nicht durchgeführt worden.
Nach K u f -ferath (J. pr. Ch. [N. F.] 64 [190l] 337) gelingt derAbbau des Pyrazolon-3-essigsäurehydrazids
nicht. Aus der Tatsache, daß andererseits der Curtiussche Abbau der sehr beständigen,
weil völlig aromatischen Pyrazol-3-carbonsäureester möglich ist, konnte aber nicht
geschlossen werden, daß die Alkylierung der Pyrazoloncarbonsäureester in der 2-Stellung
zu abbaufähigen Verbindungen
führt, weil diese als partiell hydrierte
Ringsysteme an Beständigkeit den Pyrazolcarbonsäuren erheblich nachstehen.
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Beispiel z -ioo Teile i-Phenyl-2-methyl-5-pyrazolon-3-carbonsäurehydrazid
(F.233°), erhalten durch Behandeln des Äthylesters mit Hydrazinhydrat, werden in
60o Teilen 2 n-Salzsäure gelöst und bei -5' mit einer Lösung von 6o Teilen
Natriumnitrit in 30o Teilen Wasser langsam versetzt; das Azid der i-Phenyl-2-methyl-
5-pyrazolon-3-carbonsäure fällt sofort als gelber Kristallsand aus. Man filtriert,
wäscht sorgfältig mit Wasser aus und trocknet bei niedriger Temperatur (F.950, Zers.).
- Das erhaltene Azid. löst man in io Teilen absolutem Alkohol und erwärmt langsam.
Bei etwa 6o0 beginnt die Stickstoffentwicklung; wenn sie nachläßt, erhitzt man zum
Kochen, wobei das i-Phenyl-2-methyl-3-carbäthoxyamino-5-pyrazolon zum größten Teil
als in Alkohol schwerlösliches Kristallpulver vom Schmelzpunkt 2220 ausfällt.
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Kocht man dieses Urethan 5 Stunden unter Rückfluß mit der 4fachen
Menge 2n-Natronlauge, so scheidet sich das i-Phenyl-2-methyl-3-amino-5-pyrazolon
langsam in Gestalt farbloser Nadeln vom F. 229,50 ab; es ist in verdünnter Salzsäure
löslich und kann aus verdünntem Alkohol umkristallisiert werden. ' Beispie12 Ersetzt
man in Beispiel r den absoluten Alkohol durch n-Butylalkohol, so erhält man das
i-Phenyl-2-m@ethyl-3-carbo-n-butoxyamino-5-pyrazolon als Kristallpulver, das aus
verdünnter Essigsäure oder Butylalkohol umkristallisiert werden kann (F. 1940).
Beispie13 Ersetzt man in Beispiel i den Äthylalkohol durch wasserfreies Glykol und
verdünnt nach Beendigung der Stickstoffentwicklung mit Wasser, so- fällt das i-Phenyl-z-methyl-3-carbooxyäthoxyamino-5-pyrazolon
aus, welches, aus verdünntem Alkohol kristallisiert, in farblosen Blättchen vom
F.2120 erhalten wird.
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Beispie14 Aanalog Beispiel i wird i-Phenyl-2-äthyl-5-pyrazolon-3-carhonsäurehydrazid
(F.1710) in das Azid (F. 1170, Zers.) umgewandelt und hieraus mit absolutem Alkohol
das i-Phenvl-2 - äthyl - 3 - carbäthoxyarnino - 5 - pyrazolon (schwer in Alkohol
lösliche Blättchen vom F. 2130), mit Isopropylalkohol das i-Phenyl-2 - äthyl - 3
-carboisopropyioxyamino-5-pyrazolon (F. 2 i i 0) gewonnen. Aus beiden Estern entsteht
durch Kochen mit 2n-Natronlauge leicht das i-Phenyl-2-äthyl-3-amino-5-pyrazolon
'vom F. 2260, welches in Wasser schwer, in Alkohol leicht löslich ist. Beispiel
s i Teil i-Phenyl-2-methyl-4.-brom-5-pyrazolon-3-carbonsäurehydrazid (F. i83°) wird
in 6 Teilen 2n-Salzsäure gelöst und bei -50 mit 1/3 Teil Natriumnitrit, gelöst in
2 Teilen Wasser, versetzt. Das Azid fällt als gelber Sand aus, der bei 104' verpufft.
Durch Verkochen .des Azids mit 1o Teilen Methylalkohol, Verdampfen des Methylalkohols
und Zusatz von Wasser erhält man das in Methanol leicht lösliche i-Phenyl-2-methyl-3-carbomethoxyamino-4-brom-5-pyrazolon
(F. 1o40). Beispie16 Aus i-Phenyl-2, 4-dimethyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester
(F.960) wird durch Umsetzung mit Hydrazinhydrat (6 Stunden -bei ioo0) das in Wasser
leicht, in absolutem Alkohol schwer löslf he i-Phenyl-2, 4-dim.ethyl - 5 -pyrazolon
- 3 -carbonsäurehydrazid (F. 158 bis 1590) gewonnen. Analog Beispiel i wird
hieraus erhalten: i-Phenyl-2, 4-dimethyl-3-carbomethoxyamino-5-pyrazolon (F. 188
bis i890), schwer löslich in Methanol, und i-Phenyl-2, 4-dimethyl-3-carboisopropyloxyamino-5-pyrazolon
(F. 1570). Aus beiden Urethanen entsteht durch kochende verdünnte Natronlauge das
1-Phenyl-2, 4-dimethyl-3-amino-5-pyrazolon (F. 1960). Beispiel i - Phenyl - 2 -
methyl - 4 - äthyl - 5 -pyrazolon-3-carbonsäureäthylester (F. 720) wird in das Hydrazid
(F. 1750), schwer löslich in Wasser, übergeführt und hieraus wie in Beispiel i das
Azid und durch Erhitzen mit Methanol das i - Phenyl - 2 - methyl - 3 - carbomethoxyamino
4-äthyl-5-pyrazolon vom F. 1440 hergestellt. Dieses Urethan ist in Alkohol leicht
löslich.
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Durch Verkochen mit Natronlauge entsteht daraus das i-Phenyl-2-methyl-3-amino-4-äthyl-5-pyrazolon
vom F. 157 bis 1580. Beispiel 8 i-Phenyl-2-methyl-4-isopropyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester
(F.730, hergestellt aus i-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester durch Hydrieren
in Aceton bei i i00 unter 5o Atm. Druck und nachfolgende Methylierung) wird durch
Erwärmen mit Hydrazin in das Hydrazid (F. 113 bis 1i50, aus Wasser kristallisiert)
übergeführt und dieses, wie in Beispiel i beschrieben, in .das Azid (F.88 bis 9o0)
verwandelt. Durch Erhitzen mit den entsprechenden Alkoholen erhält man
i
- Phenyl - 2 - methyl - 3 - carbomethoxyamiiio-4-isopropyl-5-pyrazolon, F. I26°,
aus Alkoholäther kristallisiert; i-Phenyl-2-methyl-3-carbäthoxyamino-4-isopropyl-5-pyrazolon,
F.141 bis I42°; i-Phenyl-2-methyl-3-carboallyloxyamino-4-isopropyl-5-pyrazolon,
F. io2°; i-Phenyl-2-methy l-3-carboisopropyloxyamino-4-isopropyl-5-pyrazolon, F.
139 bis I40°; i-Phenyl - 2-methyl-3-carbochloräthoxy am ino-4-isopropyl-5-pyrazolon,
F.135°; I-Phenyl-2-methyl-3-carbooxyäthoxyamino-4-isopropyl-5-pyrazolon, F. 136°.
Aus all diesen Urethanen entsteht durch kochende verdünnte Natronlauge das i-Phenyl-2-metliyl-3-amino-4-isopropyl-5-pyrazolon,
F.204.° (aus verdünntem Alkohol). Beispielg 56 Teile i-Phenyl-2-methyl-4-isopropyl-5-pyrazolon-3-carbonsäurehydrazid
werden in 40o Teilen methylalkoholischer Salzsäure von 13 °/o gelöst und bei o°
2o Teile Methylnitrit, gelöst in Zoo Teilen Methanol, tropfenweise zugegeben. Nach
i2sftündigem Stehen bei Zimmertemperatur wird der Methylalkohol langsam abdestilliert,
der Rückstand erstarrt beim Versetzen mit Wasser zu einem Kristallsand, der mit
Äther von einem roten Farbstoff befreit und dann aus Alkoholäther zum reinen i -
Phenyl - 2 - methyl - 3 - carbometlioxyamino-4-isopropy 1-5-pyr azolon umkristallisiert
wird, F. 126°.
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Beispiel io Man löst io Teile des nutschenfeuchten Azids der i-Phenyl-2-methyl-4-isopropyl-5-pyrazo1on-3-carbonsäure
in So Teilen Chloroform, trocknet i bis 2 Stunden bei niedriger Temperatur mit Calciumchlori.d,
filtriert, setzt 25 Teile Methylalkohol zu und erwärmt langsam bis zum Sieden, nach
1/2 Stunde destilliert man ab, versetzt mit Wasser und kristallisiert das bald erstarrende
i-Phenyl-2-methyl-3-carbomethoxyamino-4-isopropyl-5-py razolon aus verdünntem Alkohol
um. Beispiel ii i-Phenyl-4-sek. buty1-5-pyrazolon-3-carbonsäureätliylester, dargestellt
aus i-Phenyl-5 - pyrazolon - 3 - carbonsäureäthylester durch Hydrierung in Methyläthylketon
bei i io° und ioo Atm. Druck, F. 96°, wird durch Erhitzen mit Dimethylsulfat in
den öligen i-Phenyl-2-methyl-4-sek. butyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester und
dieser durch Erwärmen mit Hydrazin in das sehr langsam auskristallisierende i-Phenyl-2-methyl-4-sel;.
butyl-5-pyrazolon-3-carbonsäurehydrazid übergeführt. (In Wasser etwas lösliches
Kristallpulver, F. r45°.) Das hieraus wie in Beispiel i bereitete Azid kann aus
Chloroformäther in gut ausgebildeten Kristallen vom Zersetzungspunkt go° erhalten
werden. Hieraus gewinnt man durch Erwärmen mit io Teilen Metbanol das bei io9° schmelzende
i-Phenyl-2-methyl-4-sek. butyl-3-carbomethoxyamino-5-pyrazolon. Durch Kochen mit
verdünnter i "atronlau- wird daraus das i-Phen,vI-2-mee tliyl-j-amino-4-sek. butyl-5-pyrazolon
in Form langer Prismen (F. 2o4°, aus verdünntem Alkohol) gewonnen. Beispiel 12 i,
4-Diphenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester, bereitet aus Phenyloxalessigsäurediäthylester
mit Phenylhydrazin, F.14.4°, wird durch Erwärmen mit Diinethylsulfat in den 1, 4-Diphenyl-2-methyl-5-pyrazolon-3-carbonsätireäthylester
(F. 107°) und dieser durch Erwärmen mit Hydrazin in das Hydrazid übergeführt. Man
gewinnt diese Verbindung durch Anreiben mit Äther in gut kristallisierter Form;
sie kann aus Alkoholäther mit dem Schmelzpunkt 75° (Entweichen von Kristalläther)
erhalten werden, im Vakuum wird sie bei Zimmertemperatur schmierig, offenbar unter
Abgabe von Kristalläther. Wie in den vorstehenden Beispielen gewinnt man daraus
das i, 4-Diphenyl-2-methyl-5-pyrazolon-3-carbonsäurehydrazid (F. g7°, Zersetzung)
und daraus durch Erhitzen im Methanol das I, 4-Diplienyl-2-inethyl-3-carbomethoxyamino-5-pyrazolon
(F. 1.74 bis 175°, aus Alkohol). Durch alkalische Spaltung entsteht daraus das 1,
4-Diphenyl-2-methyl-3-amino-5-pyrazolon, aus Alkohol breite Nadeln, F. 24i°. In
genau gleicher Weise gelangt man, ausgehend von I, 2-Dimethyl-4-pheny1-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester,
zum i, 2-Dimethyl-4-phenyl-3-amino-5-py razolon. Beispiel 13 In gleicher Weise,
wie im Beispiel 12 angegeben, gelangt man durch Verwendung von henzy loxalessigsäurediäthy
fester über den i-Phenyl-4-benzyl-5-pyrazolon-3-carbon siureäthylester (F.195 bis
196°) zum i-Pheiiyl-2-methyl-4-benzy l-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester, F. i
io°, hieraus zum Hydrazid (schwer löslich in Alkohol), F. igi bis Ig2', zum Azid
(verpufft bei etwa iio°), zum 1- Phenyl - 2 - methyl - 3 - carbomethoxyam ino-4-benzyl-5-pyrazolon
(F. i58 bis i59°, aus Alkohol) und schließlich zum i-Phenyl-2-methyl-3-amino-4-benzYl-5-pyrazolori
(F.137°).
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Aus i-Phenyl-2-methyl-4-ally 1-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester
gelangt man in gleicher Weise zum i-Phenyl-2-inethyl-4-allyl-3-carboinethoxy-5-pyrazolon.
Beispiel
14 p-Tolyl-hydraziri wird mit Oxalessigester zum i-(4'-Methylphenyl) -5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester
(F. 188°) und dieser durch Hydrieren in Aceton bei i io° und ioo Atm. Druck in den
i-(4'-Methylphenyl)-4-isopropyl- 5-pyrazolon - 3-carbonsäureäthylester (F. 11o0)
umgewandelt. Durch übliche Methylierung entsteht daraus der i-(4'-Methylphenyl)-2-methyl-q.-isopropyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester
(F. ioi°) und durch Einwirkung von Hydrazin das Hydrazid (F. 96°). über das Azid
(F. 920, Zers.) gewinnt man wie im Beispiel i das i-(4'-Methylphenyl) -2-m:ethyl-3-carbomethoxyamino-4-isoPropyl-5-pyrazolon
(F.191,5°) und hieraus durch alkalische oder saure Hydrolyse das i-(4'-Methylphenyl)-2-methyl-3
-amino-.t-isopropyl-5-pyrazolon (F. 2o50). Verwendet man im obigen Beispiel statt
p-Tolylhydrazin p-Methylcyclohexyl-oder Cyclohexylhydrazin, so verläuft die Reaktion
ganz analog. Beispiel l5 i, 2-Dimethyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester, aus
i-Methyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester durch Erwärmen mit 2 Mol. Dimethylsulfat,
als wasserlösliches Öl, das unter o° erstarrt, gewonnen, wird durch Behandeln mit
Hydrazin in das in Wasser leicht, in absolutem Alkohol und Äther schwer lösliche
Hydrazid vom F. 204' umgewandelt. Das nach Beispiel i gewonnene Azid ist wasserlöslich
und kann der mit Soda abgestumpften Lösung mit Chloroform entzogen werden; beim
Verdunsten des Chloroforms hinterbleibt es in Form von gelben Spießen, die bei
1100 verpuffen. Durch Erwärmen in Methanol entsteht daraus das i, 2-Dimethyl-3-carbomethoxyamino-5-pyrazolon
vom F. 2oo°.
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In genau gleicher Weise reagiert der i-Benzyl-2-methyl- 5-pyrazolon-3-carbonsäureäthylester.
Beispiel 16 Man erhitzt io Teile i-Phenyl-2-methyl-4-isopropyl-5 -pyrazolon-3-carbonsäureazid
mit o,5 TelilenWasser und ioo Teilen Toluol langsam auf 9o bis ioo°, bis die Stickstoffentwicklung
beendet ist, destilliert das Toluol im Vakuum ab und erhält einen Rückstand, der
zum größeren Teil aus i-Phenyl-2-methyl-3-amino-4-,isopropyl-5-pyrazolon, zum kleineren
Teil aus Bis-[i-phenyl-5-oxo-2-methyl-4-isopropylpyrazoIinyl-(3)]-harnstoff (F.1650
aus Alkohol) besteht. Man_ erhitzt entweder das Ganze mit 2n-Natronlauge, bis der
Harnstoff verseift ist und einheitlich i-Phenyl-2-methyl-3 -amino-4-isopropyl-5-pyrazolon
vorliegt, oder trennt durch Anrühren mit Natronlauge den alkalilöslichen Harnstoff
ab und fällt ihn aus dem Filtrat mit Säuren aus (F. 1650).
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Man kann auch das Azid mit wasserhaltigem Alkohol erhitzen und erhält
ein Gemisch, welches aus dem Aminopyrazolon, seinem Urethan und seinem Harnstoff
besteht, das am- besten durch kochende Natronlauge zum Aminopyrazolon verseift wird.
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Genau gleichartig reagieren die in den übrigen Beispielen beschriebenen
Azide. Beispiel l7 ii Teile i-Phenyl-2-methyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureamid, dargestellt
aus dem Äthylester durch 12stündiges Stehenlassen mit alkoholischem Ammoniak, F.
197°, werden mit 13o Raumteilen einer eiskalten Hypochloritlösung (durch Einleiten
von 55 Teilen Chlor in :eine wäßrige Lösung von ioo Teilen Ätznatron und Auffüllen
auf loco Teile hergestellt) übergossen. Es tritt schnell Lösung ein, man versetzt
mit ioo Raumteilen einer n-Natronlauge, läßt 1%2 Stunde stehen und erhitzt kurze
Zeit auf dem Wasserbad. Es fällt i-Phenyl-2-methyl-3-amino-5-pyrazolon aus. Der
Rest kann durch Eindampfen des neutrAisierten Filtrates gewonnen werden.
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Beispiel 18
6 Teile i, 4-Diphenyl-2-methyl-5-pyrazolon-3-carbonsäureamid
(F. 29i0, sehr schwer löslich in Alkohol), dargestellt aus dem Ester durch Erhitzen
mit alkoholischem Ammoniak im geschlossenen Gefäß auf 13o0, werden mit 40 Raumteilen
Alkohol angeschlämmt und mit 6o Raumteilen Hypochloritlösung (hergestellt wie in
Beispiel 17) versetzt. Unter freiwilliger Erwärmung geht alles in Lösung. Man filtriert
von einer kleinen Menge nicht umgesetzter Substanz ab, gibt So Raumteile n-Natronlauge
zu und erhitzt auf etwa 8o0. Es fällt i, 4-Phenyl-2-methyl-3-amino-5-pyra.-zolon
aus.