AT148154B - Verfahren zur Darstellung von 3-Nitro-4.6-diamino- bzw. 3.4.6-Triaminochinaldin oder deren Derivaten. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von 3-Nitro-4.6-diamino- bzw. 3.4.6-Triaminochinaldin oder deren Derivaten.

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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung von 3-Nitro-4.   6-diamino- bzw.   3.4.   6-Triaminochinaldin   oder deren
Derivaten. 



   Es wurde gefunden, dass die bisher unbekannten Derivate von 4.   6-Diaminochinaldinen,   die eine Nitro-oder Aminogruppe in 3-Stellung enthalten, der allgemeinen Formel 
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 (worin X eine Nitro-oder Aminogruppe, R einen Alkylrest oder Wasserstoff,   R'einen Acylrest   oder Wasserstoff bedeuten) als Therapeutika und als Ausgangsstoff für Therapeutika von besonderem Wert sind. 



   Wie in der obigen Formel angedeutet, können die Aminogruppen in 4-und 6-Stellung je durch einen beliebigen Alkylrest, z. B. durch einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-oder Butylrest, und die Aminogruppe in 6-Stellung überdies durch einen Acylrest, z. B. durch einen Acetyl-, Propionyl-, Butyryl-, Benzoyl-, Cinnamoylrest, ferner auch durch einen Rest einer mehrbasischen aliphatischen Carbonsäure, wie z. B. der Oxalsäure, Fumarsäure, Bernsteinsäure bzw. deren Substitutionsprodukten oder durch einen Harnstoffrest substituiert sein. 



   Die neuen Produkte werden erhalten durch Nitrierung des 4.   6-Diaminochinaldins   bzw. dessen N-Alkylderivaten oder dessen in der Bz-Aminogruppe durch einen   Aeyl-bzw. Harnstoffrest   substituierten Abkömmlingen (s. Patentschriften Nr. 145829,146195, 146819) und allfällige Reduktion der Nitrogruppe sowie gegebenenfalls Abspaltung eines vorhandenen   Acyl-bzw. Harnstoffrestes.   



   Man erhält bei der Nitrierung die 3-Nitroverbindungen in einer Ausbeute von etwa 86% der Theorie, wobei aus den Mutterlaugen nur undefinierbare Nebenprodukte abgetrennt werden können. 



  Es war nicht vorauszusehen, dass die Nitrogruppe in die 3-Stellung eintreten würde ; vielmehr war mit einem zumindest überwiegenden Eintritt in die 5-Stellung zu rechnen. 



   Die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Verbindungen, insbesondere die 3.4-Diamino-   6-acylaminochinaldine   zeichnen sich durch desinfizierende, bakterizide oder trypanozide Wirkung aus ; ausserdem besitzen die letzteren zum Teil noch eine starke Wirksamkeit gegen Blutparasiten. 



   Beispiel 1 :   12. 5 g   des Hydrochlorids des   4-Amino-6-acetaminochinaldins   werden unter Rühren bei 15 bis   20  in   120   g   Monohydrat eingetragen. Darauf werden unter weiterem Rühren bei einer Tem-   peratur von 20-25'5 g Kalisalpeter allmählich zugefügt. Nach etwa Stunde wird auf Eis gegossen und die entstandene Lösung mit gesättigter Chlornatriumlösung versetzt. Das alsbald auskristallisierende   

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 gelblich gefärbte Hydrochlorid des   3-Nitro-4-amino-6-acetaminochinaldins   wird abgesaugt und mit sehr verdünnter Chlornatriumlösung und wenig eiskaltem Wasser gewaschen.

   Aus der wässerigen Lösung des Salzes fällt Ammoniak die freie Base als goldgelbes Pulver, das nach dem Umkristallisieren aus Äthanol und Butanol bei   2650 unter Dunke1färbung schmilzt. Durch   kurzes Kochen mit verdünnter Salzsäure kann die Acetylgruppe abgespalten werden. 



   36 g des Hydrochlorids der acetylierten Base werden unter Rühren allmählich in eine im Wasserbad erwärmte Aufschlämmung von 25 g Eisenpulver in Wasser eingetragen. Nach beendigter Reduktion wird heiss filtriert und die Lösung mit gesättigter Chlornatriumlösung versetzt. Beim Abkühlen entsteht 
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 und mit verdünnter Chlornatriumlösung und wenig eiskaltem Wasser gewaschen wird. Das in einer Ausbeute von 29 erhalten Salz ist in Wasser mit gelblicher Farbe leicht löslich ; stark verdünnte Lösungen fluoreszieren blau, die alkoholische Lösung fluoresziert violett. Wässerige Lösungen. des Salzes reagieren gegen Lackmus alkalisch. Ammoniak fällt daraus die freie Base, die nach dem Umkristallisieren aus Wasser bei   284  unter   Dunkelfärbung schmilzt.

   Wird die neue Base in schwach salzsaurer Lösung mit der berechneten Menge einer Natriumnitritlösung versetzt, so scheidet sich nach Zusatz von Natriumacetatlösung ein ungefärbter, feiner Kristallbrei aus, der nach dem Umkristallisieren aus Alkohol bei   3200 unter Schwarzfärbung schmilzt.   Die so gewonnene Azimidoverbindung der Formel 
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 ist in wässerigem Ammoniak und in Natronlauge sowie in   überschüssiger   Salzsäure leicht   löslich,   in ver-   dünner   Essigsäure dagegen unlöslich. Die daraus durch Abspaltung des Acetylrestes gewonnene Base schmilzt bei   325-327  unter Schwarzfärbung   und Schäumen. 



   Die Tatsachen, dass das   B.     4-Diamino-6-acetaminochinaldin   mit Diazoverbindungen nicht kuppelt und dass es eine Azimidoverbindung bildet, die nach Abspaltung der Acetylgruppe eine diazotierbare Aminogruppe enthält, lassen sich nur mit der 3-Stellung der neuen Aminogruppe in Einklang bringen. Beim Kochen des genannten Triaminochinaldins in Alkohol, dem die berechnete Menge konzentrierter Salzsäure zugesetzt wird, bildet sich das in Alkohol schwer lösliche salzsaure Salz des 3.4. 6-Triaminochinaldins, das in Wasser mit violetter Fluoreszenz spielend löslich ist und bei   289'schmilzt.   



   Beispiel 2 :   8. 6 g 4. 6-Diaminochinaldin   werden unter Eiskühlung in   40 cm3   konzentrierte Schwefelsäure eingetragen. Danach wird unter Rühren und Abkühlen   auf -100 bis -50 5 g   Kalisalpeter allmählich hinzugefügt. Nach kurzer Zeit gibt eine Probe beim Neutralisieren einen gelbroten Niederschlag, der in Natronlauge sowie in Ammoniak   löslich   ist und durch Essigsäure wieder gefällt werden kann. Es hat sich also zunächst offenbar ein Nitramin gebildet. Wird nun die   Kältemischung   entfernt und die Temperatur langsam auf Zimmertemperatur gebracht, so gibt jetzt eine Probe auf Zusatz von   überschüssiger   Natronlauge einen dunkelroten Niederschlag.

   Nach   zweistündigem   Stehen wird auf Eis gegossen mit Natronlauge alkalisch gemacht, der braunrote Niederschlag abgesaugt, mit Wasser gewaschen, und in heisser, stark verdünnter Essigsäure gelöst. Aus der klar filtrierten Lösung fällt auf Zugabe von Ammoniak das rot gefärbte   3-Nitro-4.     6-diaminochinaldin   aus. Es schmilzt nach dem Umkristallisieren aus wässerigem Alkohol bei   225-226  und   bildet mit   überschüssiger   Salzsäure ein in 
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 Reduktion, wie in Beispiel 1 beschrieben, kann daraus das Chlorhydrat des 3.4.   6-Triaminochinaldins   erhalten werden. 



   Beispiel 3 : Zu einer Lösung von   6. 5 g 3-Nitro-4. 6-diaminochinaldin   in 50 cm3 Eisessig gibt man unter Rühren und Erwärmen im Wasserbad 5 g Zimtsäurechlorid. Es bildet sich ein dichter, hellgelber Brei des Hydrochlorids der 6-Cinnamoylverbindung, der mit etwa 50 cm3 Wasser verdÜnnt und unter weiterem Rühren und Erwärmen, wie in den vorhergehenden Beispielen, mit Eisenpulver reduziert wird. Nach Beendigung der Reduktion, bei welcher Lösung eintritt, wird heiss filtriert, das Filtrat salzsauer gemacht und mit etwas Chlornatriumlösung versetzt, wobei das ungefärbte salzsaure 3. 4-Diamino-   6-cinnamoylaminochinaldin   ausfällt, das in Wasser mit gelblicher Farbe   löslich   ist.

   Die gelblich gefärbte freie Base schmilzt, aus Alkohol und Wasser umkristallisiert, bei   262--263'unter   Dunkelfärbung. 



   Beispiel 4 :   14-5 g 3-Nitro-4. 6-diaminochinaldin   werden in   150 cm3 Eisessig   gelöst und, wie in Beispiel 3 angegeben, mit   5. 1 g Fumarsäurechlorid   umgesetzt. Der entstehende dichte Brei wird darauf mit etwa    !   Wasser verdünnt, unter Erwärmen und Rühren mit Eisenpulver reduziert, sodann heiss filtriert und das Filtrat mit Salzsäure angesäuert. Das hiebei ausfallende gelb gefärbte Hydrochlorid des   Bis-[3. 4-diaminochinaldyl- (6) ]-fumarsäurediamids   der Formel 

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 wird abgesaugt und mit verdünnter Salzsäure gewaschen. Es ist in Wasser beim Erwärmen mit gelblicher Farbe löslich ; die angesäuerte Lösung gibt auf Zusatz von Nitrit eine gallertartige Azimidoverbindung, die in Natronlauge mit gelber Farbe löslich ist.

   Ammoniak fällt die freie Base als dunkelgelbe Gallerte, die nach dem Trocknen ein gelbes Pulver bildet, das in den gebräuchlichen Lösungsmitteln kaum löslich ist und bei   2700 unter Schwarzfärbung schmilzt.   



   Beispiel 5 : In eine wässerige Aufschlämmung von 22 g 3-Nitro-4. 6-diaminochinaldin in etwa 200 cm3 Wasser wird unter Rühren und Erwärmen im Wasserbad Phosgen eingeleitet. Nachdem saure Reaktion eingetreten ist, wird unter weiterem Einleiten von Phosgen mit Natronlauge alkalisch gemacht. 



  Dies wird so oft wiederholt, bis in einer Probe durch Diazotieren und Kuppeln, z. B. mit ss-Naphthol, keine freie Aminogruppe in 6-Stellung mehr nachweisbar ist. Hierauf wird die salzsauer gemachte Reaktionsmasse heiss abgesaugt und mit verdünnter Salzsäure gewaschen. Das so erhaltene Hydrochlorid des   Bis-[3-nitro-4-aminochinaldyl- (6) ]-harnstoffs   wird in der 20fachen Menge   50% niger   Essigsäure unter Rühren und Erwärmen im Wasserbad mit Eisenpulver reduziert, die heisse Lösung sodann filtriert, das Filtrat mit Salzsäure kongosauer gemacht und mit Chlornatriumlösung versetzt. Dabei scheidet sich das fast ungefärbte salzsaure Salz des   Bis- [3. 4-diaminochinaldyl- (6)]-harnstoffs   aus, das abgesaugt und mit verdünnter Salzsäure gewaschen wird.

   Das so in einer Ausbeute von 21 g erhaltene Produkt ist beim Erwärmen in Wasser leicht löslich und zersetzt sich bei   2680 unter Schwarzfärbung.   Die freie Base wird aus der wässerigen Lösung durch Zusatz von Alkalihydroxyden als dicke Gallerte gefällt und ist in organischen Lösungsmitteln fast unlöslich.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Darstellung von 3-Nitro-4. 6-diamino- bzw. 3.4. 6-Triaminochinaldin oder deren Derivaten, dadurch gekennzeichnet, dass man 4. 6-Diaminochinaldin bzw. dessen N-Alkylderivate oder dessen in der Bz-Aminogruppe durch einen Acyl-bzw. Harnstoffrest substituierte Abkömmlinge nitriert, sodann gegebenenfalls die Nitrogruppe reduziert und einen vorhandenen Acyl-bzw. Harnstoffrest allenfalls abspaltet.
AT148154D 1933-09-28 1934-09-21 Verfahren zur Darstellung von 3-Nitro-4.6-diamino- bzw. 3.4.6-Triaminochinaldin oder deren Derivaten. AT148154B (de)

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