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Verfahren zur Herstellung neuer Aminderivate des Phenthiazins
Verschiedene Phenthiazinderivate sind schon inPatentschriften, z. B. der brit. Patentschrift Nr. 608, 208, der USA-Patentschrift Nr. 2, 519, 886 und den deutschen Patentschriften Nr. 824944, 833650 und 844154 beschrieben worden. Diesen Verbindungen kommt jedoch als Analgetika, Hyptlotika und Lokalanästhetika nur geringe Bedeutung zu.
In der österr. Patentschrift Nr. 199647 ist die Herstellung von neuen Aminen, die sich vom Phenthiazin ableiten, der allgemeinen Formel :
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ihren Salzen und quaternären Ammoniumderivaten beschrieben.
In der obigen Formel bedeutet Y ein Schwefelatom oder einen SO-oder SO 2-Rest und X bedeutet einen niedermolekularen Alkyl-oder Alkoxyrest, vorzugsweise in 3-Stellung des Phenthiazinmoleküls
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auch einen heterocyclischen Rest, wie den Pyrrolidin-, Piperidin-oder Morpholinrest bedeuten. Die Verbindungen der Formel I finden ihre Hauptverwendung in der Human- und Veterinärmedizin, beispielsweise als Narkosehilfsmittel, Anwendung für die Dekonnexion des Neurovegetativsystems sowie in der Psychiatrie.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung dieser oben definierten Verbindungen, welches darin besteht, dass man einen Phendiiazincarbonsäu ! : e- (10)-ester eines Aminoalkohols der allgemeinen. Formel :
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in der die verschiedenen Symbole die oben angegebenen Bedeutungen besitzen, in der Hitze zersetzt.
Die Zersetzung des Phenthiazincarbonsäure-(10)-esters eines Aminoalkohols wird durch Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb 1000 C, vorzugsweise auf eine Temperatur zwischen 150 und 2200 C, ausgeführt. Es bietet keinen Vortei], bei noch höheren Temperaturen zu arbeiten, da die Reaktionsprodukte dann im allgemeinen stärker gefärbt sind. Man kann mit der Substanz allein ohne Verdünnungsmittel oder in einem inerten Medium, wie Vaselinöl, Diphenyl, Diphenyloxyd, oder in für die Decarboxylierung klassischen Verdünnungsmitteln. wie beispielsweise Chinolin oder schwachen Basen, arbeiten.
Die Phenthiazincarbonsäure-(10)-ester von Aminoalkoholen können nach an sich bekannten Medio- den erhalten werden, beispielsweise durch Umsetzung eines Phenthiazincarbonsäure-(10)-halogenids (oder eines-esters) mit einem geeigneten Aminoalkohol, ebenso durch Einwirkung eines Phenthiazincarbon- säure- (10)-halogenalkylesters auf ein Amin oder durch Umsetzung eines geeigneten Phenthiazins mit einem Chlorkohlensäureester eines Aminoalkohols.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens, bei dem es nicht erforderlich ist, den als Zwischenprodukt auftretenden Phenthiazincarbonsäure-(10)-ester eines Aminoalkohols in reinem Zustand zu isolieren, besteht darin, Phenthiazincp. rbonsäure- (10)-äthylester mit dem Aminoalkohol zu erhitzen. Die Reaktion verläuft dann in zwei Phasen, die gegebenenfalls gleichzeitig ablaufen können, und die in der Entfernung des Alkohols unter Bildung des Phenthiazincarbonsäure-(10)esters des Aminoalkohols und dem Austritt von Kohlendioxyd besteht, wobei das gesuchte Produkt erhalten wird.
Weiters umfasst die Erfindung auch die Verfahrensschritte der Salzbildung durch Einwirkung einer Säure sowie die der Bildung quaternärer Ammoniumderivate durch Einwirkung eines Esters, z. B. eines Alkylhalogenides auf die erhaltenen Phenthiazinderivate.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung, ohne sie zu beschränken.
Beispiel1 :10g3-Methoxyphenthiazin-carbonsäure-(10)-3'-dimethyl-amino-2'-methyl-propyl- (1')-ester werden in einer Stunde progressiv von 175 auf 2150 C erhitzt, bis die Kohlendioxydentwicklung beendet ist. Das so erhaltene ölige Produkt wird in Äther gelöst, und die Ätherlösung mehrere Male mit verdünnter Salzsäure extrahiert. Nach Alkalischmachen, Extrahieren mit Äther und Abdampfen des Lösungsmittels wird das erhaltene Produkt unter vermindertem Druck destilliert. Man erhält so 4,6 g 3'-Methoxy-10- [3'-dimethylamino-2'-methyl-propyl- (1')]-phenthiazin vom Kp0,2 = 197 - 191 C und vom F. = 101-102 C.
Der als Ausgangssubstanz verwendete Ester kann durch Kondensation von 3-Dimethylamino-2-methylpropanol- (l) mit 3-Methoxyphenthiazincarbonsäure-(10)-chlorid hergestellt werden. Das Säurechlorid kann seinerseits durch Umsetzung von Phosgen mit 3-Methoxyphenthiazin in Gegenwart von Pyridin erhalten werden.
Das Hydrochlorid des als Ausgangssubstanz verwendeten Esters schmilzt bei 1950 C, sein Jodmethylat bei 1610 C.
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von 3-Ämyl-phenthiazincarbonsäure- (10)-chlorid hergestellt werden. Das Säurechlorid kann seinerseits durch Einwirkung von Phosgen auf 3-Äthylphenthiazin erhalten werden.
Das Hydrochlorid des als Ausgangssubstanz verwendeten Esters schmilzt bei 170 - 1720 C. Sein Jodmethylat bei 1580 C (Zers.).