Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung
einer Polware mittels einer Polplatinen aufweisenden
einfonturigen Kettenwirkmaschine, bei dem
beim an das Unterlegen anschließenden Durchschwingen
der Legenadeln in die Überlegungsstellung zunächst
Grundfäden und dann linke Polfäden an die Rücken der
Wirknadeln angelegt werden und auf diesen mit Abstand
voneinander entlang gleiten und bei dem die Polplatinen
während oder nach dem Durchschwingen in den Zwischenraum
zwischen Grundfäden und linken Polfäden eingeführt
werden und dort bis zum Abschlag der Masche verbleiben
sowie auf eine Kettenwirkmaschine zur Herstellung von
Polware mit einer Wirknadelbarre, seitlich versetzbaren
Legebarren für Grund- und linke Polfäden und einer Polplatinenbarre,
deren Polplatinen zwecks Polbildung in
die Nadelgassen eingeschwungen werden und dabei in einen
Zwischenraum zwischen Grundfäden und linke Polfäden
eingeführt werden.
Ein solches Verfahren und eine solche Kettenwirkmaschine,
die mit in die Nadelgassen hinein bewegbaren Polplatinen
arbeiten, sind aus DE 38 27 265 C2 bekannt.
Die Polplatinen stehen im Abstand von einer Nadelteilung.
Die Legebarren sind voll mit Grund- und Polfäden
gelegt. Es ergibt sich ein dichter Pol auf der linken
Warenseite.
Aus DE 11 88 754 C ist es bekannt, die Polfäden in einem
ersten Arbeitszyklus durch Maschenbildung im Warengrund
zu verankern und im anschließenden Arbeitszyklus
über an der Bildung der Grundware unbeteiligte Wirknadeln
zu legen, von denen sie abgeworfen werden. Dies
führt zu einer Ware mit halber Schlingendichte. Wenn
sich die Polschlingen auf der linken Warenseite befinden,
müssen die Schlingen zusätzlich mechanisch angehoben
werden, beispielsweise durch eine Bürsteinrichtung.
Aus DE 42 23 226 C2 ist es bekannt, eine Polware mit
beidseitig angeordneten Polschlingen zu erzeugen. Zu
diesem Zweck werden ständig in den Nadelgassen verbleibende
Polplatinen verwendet, mit denen die Polschlingen
auf der linken Seite erzeugt werden, während auf der
gegenüberliegenden Seite Schlingen mit Hilfe einer zusätzlichen
Hakenbarre gebildet werden. Letztere führt
aber zu einer geringeren Arbeitsgeschwindigkeit, da in
der Phase der Überlegung mittels der Haken die Fadenreserve
gebildet werden muß, was zu einer Rast im
Maschenbildungsvorgang führt. Da wegen der ständig in
den Nadelgassen verbleibenden Polplatinen nur wenige
Legungsarten der Grundfäden in Betracht kommen, z.B.
Trikot, ist eine höhere Stabilität nur mit Hilfe von
zusätzlichen Schußfäden, die sich über die volle Maschinenbreite
erstrecken, möglich, was entsprechende
Zuführvorrichtungen notwendig macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuartige
Kettenwirkware mit Polschlingen auf beiden Seiten
anzugeben.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch dadurch gelöst,
daß die Fäden "1 voll/1 leer" in die Legenadeln eingezogen
sind, nur jede zweite Wirknadel der Maschenbildung
dient und die Zahl der Polplatinen gleich der halben
Zahl der Wirknadeln ist, und daß rechte Polfäden
vorgesehen sind, die zusammen mit den Grundfäden von
den Polplatinen übergriffen, um nicht der Maschenbildung
dienende Wirknadeln gelegt und dann abgeworfen
werden.
Bei diesem Vorgehen werden linke Polschlingen in bekannter
Weise mit Hilfe von in die Nadelgassen einführbaren
Polplatinen erzeugt. Diese linken Polschlingen
stehen aufrecht und lassen sich gut schären, beispielsweise
zur Erzeugung von Velours. Zur Bildung der rechten
Polschlingen, die durch Abwerfen von nicht an der
Maschenbildung beteiligten Wirknadeln entstehen, werden
die Fäden "1 voll/1 leer" in die zugehörigen Legenadeln
eingezogen und sind die Polplatinen im Abstand der doppelten
Nadelteilung angeordnet. Es wird auf der linken
und auf der rechten Seite jeweils in jedem zweiten Arbeitszyklus
eine Polschlinge gelegt mit dem Ergebnis,
daß - wenn keine weiteren Maßnahmen getroffen werden -
eine Kettenwirkware mit links und rechts gleicher Polschlingenanzahl
entsteht, wie dies beispielsweise für
Frotteestoff gewünscht wird. Auf diese Weise läßt sich
eine sehr stabile Polware erzeugen.
In den meisten Fällen ist es das Beste, daß linke und
rechte Polfäden je von einem eigenen Polfadensystem
gebildet werden. Dies erlaubt es auch, linke und rechte
Pole mit unterschiedlichen Farben zu gestalten.
Bei einer anderen Alternative sind linke und rechte
Polfäden einander abwechselnde Abschnitte desselben
Polfadensystems. Hier wird von der Tatsache Gebrauch
gemacht, daß linke und rechte Polfäden nur in jedem
zweiten Arbeitszyklus eine Schlinge bilden. Mit Hilfe
dieses einen Polfadensystems kann daher die gleiche
Anzahl von Polschlingen auf beiden Seiten erzeugt werden
wie mit zwei Polfadensystemen.
In diesem Zusammenhang ist es günstig, daß das Polfadensystem
zwecks Fixierung der durch Abwerfen gebildeten
Polschlingen eine Köperbindung aufweist. Diese
sorgt dafür, daß die rechte Schlinge beim nachfolgenden
Maschenprozeß nicht zurückgezogen wird.
Eine bevorzugte Weiterbildung besteht darin, daß die
Polplatinen in aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen um
eine Nadelteilung versetzt werden. Durch diesen Polplatinenversatz
gelingt es, in jedem Arbeitszyklus eine
linke Polschlinge zu bilden. Die Kettenwirkware hat
daher auf der linken Seite die gleiche Poldichte wie
eine mit voll eingezogenen Legenadeln geschaffene Kettenwirkware
gleicher Feinheit, zusätzlich aber auf der
rechten Seite eine Polbesetzung mit halber Dichte.
Hierbei ist es von Interesse, daß die Polplatinen
zwecks Fixierung der durch Abwerfen gebildeten Polschlingen
kurzfristig um eine zweite Nadelteilung und
zurück versetzt werden. Diese Ansteuerung der Polplatinenbarre
sorgt dafür, daß die rechten Schlingen nicht
auf die technisch linke Seite der Ware gezogen werden.
Die Erkenntnis, daß stillstehende Polplatinen, die im
Abstand der doppelten Nadelteilung angeordnet sind, in
einem Arbeitszyklus Pol bilden, im nächsten Arbeitszyklus
dagegen nicht, führt auch zu einer Musterung durch
eine Versatzsteuerung der Polplatinen, mit der wahlweise
Polschlingen auf der linken Seite erzeugt oder unterdrückt
werden.
Eine weitere Musterungsmöglichkeiten besteht darin, daß
durch eine Versatzsteuerung der Legebarre für die linken
Polfäden wahlweise Polschlingen auf der linken Seite
erzeugt oder unterdrückt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß durch eine
Versatzsteuerung der Legebarre für die rechten Polfäden
wahlweise Polschlingen auf der rechten Seite erzeugt
oder unterdrückt werden. Dies ergibt jeweils eine
streifenförmige Musterung über die Breite der Ware.
Eine Musterung innerhalb jeder Maschenreihe ist dadurch
möglich, daß durch eine Jacquardsteuerung der LegenadeIn
für die linken Polfäden wahlweise Polschlingen auf
der linken Seite gebildet oder unterdrückt werden und/oder
daß durch eine Jacquardsteuerung der Legenadeln
für die rechten Polfäden wahlweise Polschlingen auf der
rechten Seite gebildet oder unterdrückt werden.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, daß die Grundfäden
elastische Teilschußfäden aufweisen. Durch diese Teilschußfäden
wird die Kettenwirkware in Querrichtung zusammengezogen,
so daß sich trotz des Einziehens der
Fäden "1 voll/1 leer" in die zugehörigen Legenadeln
eine hohe Warendichte ergibt.
Konstruktiv wird die gestellte Aufgabe, ausgehend von
der eingangs genannten Kettenwirkmaschine, dadurch gelöst,
daß die Legebarren bei einer Belegung "1 voll/1
leer" derart steuerbar sind, daß nur auf jeder zweiten
Wirknadel eine Maschenbildung erfolgt, daß Zuführmittel
für rechte Polfäden mit einer solchen Steuerung vorgesehen
sind, daß diese rechten Polfäden von den Polplatinen
übergriffen, um nicht der Maschenbildung dienende
Wirknadeln gelegt und dann abgeworfen werden, und daß
die Zahl der Polplatinen gleich der halben Zahl der
Wirknadeln ist.
Vorzugsweise ist die Polplatinenbarre in Längsrichtung
versetzbar.
Des weiteren empfiehlt es sich, daß die Legenadeln für
die linken und/oder rechten Polfäden durch eine Jacquardsteuerung
um eine Nadelteilung versetzbar sind.
Die Vorteile dieser konstruktiven Lösung entsprechen
denjenigen der verfahrensmäßigen Lösung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch den Arbeitsbereich einer erfindungsgemäß
verwendbaren Kettenwirkmaschine,
- Fig. 2
- eine schematische Draufsicht auf die Polplatinenbarre
der Fig. 1,
- Fig. 3 bis 5
- Legungsbilder für drei verschiedene Polwaren,
die erfindungsgemäß hergestellt werden
können und
- Fig. 6
- verschiedene Möglichkeiten der Polbildung auf
beiden Seiten der Ware.
In Fig. 1 weist eine Wirknadelbarre 1 eine Vielzahl von
Wirknadeln 2 mit zugehörigem Haken 3 auf. Eine Schieberbarre
4 trägt eine Vielzahl von Schiebern 5 zum Verschließen
des Hakenraums. Statt dessen können auch
Spitzennadeln, Zungennadeln, o.dgl. verwendet werden.
Eine weitere Barre 6 trägt Einschließ-Abschlagplatinen
7. Es gibt vier Legebarren L1, L2, L3 und L4 mit entsprechenden
Legenadeln 8 bis 11. Sie führen Fäden 12
bis 15 und sind durch Versatz-Steuervorrichtungen 16
bis 19 in Längsrichtung verlagerbar. Außerdem sind die
Legebarren L1 bis L4 in Richtung des Pfeiles 20 aus der
veranschaulichten Unterlegungsstellung in eine Überlegungsstellung
und zurück schwenkbar.
Eine Polplatinenbarre 21 trägt eine Vielzahl von Polplatinen
22, deren Abstand der doppelten Wirknadelteilung
entspricht. Die Polplatinenbarre 21 ist, wie Fig.
2 zeigt, mit einer Versatz-Steuervorrichtung 23 ebenfalls
in ihrer Längsrichtung, also in Richtung des
Pfeiles 24 hin- und herbewegbar. Außerdem ist sie in
Richtung des Pfeiles 25 aus der veranschaulichten Stellung,
in der sie in Nadelgassen greift, in eine zurückgezogene
Stellung, in der sie sich außerhalb der Nadelgassen
befindet, und zurück bewegbar. Wie dies in DE
38 27 265 C2 im einzelnen beschrieben ist, erfolgt die
Bewegung in die Nadelgassen, wenn die Fäden beim Durchschwingen
in die Überlegungsstellung mit Abstand voneinander
entlang des Wirknadelrückens gleiten in der
Weise, daß der hinterste Faden 15 (oder die hintersten
Fäden) sich oberhalb der Polplatinen 22 befinden und
deshalb Pol bilden, während die übrigen Fäden die Polplatine
22 untergreifen.
Die Legebilder der Fig. 3 bis 5 sind in üblicher Weise
von unten nach oben zu lesen. Die Wirknadeln 2 einer
Maschenreihe sind durch Punkte angedeutet und die Polplatinen
22 als dicke Striche. Das Zeichen + bedeutet
die Bildung einer Polschlinge auf der linken Seite mit
Hilfe einer Polplatine. Das Zeichen x bedeutet die Bildung
einer Polschlinge auf der rechten Seite durch Abwerfen
von einer nicht mit Maschen belegten Wirknadel
2. Die Bezeichnung "linke Polschlingen" und "rechte
Polschlingen" beschreibt die auf der linken bzw. rechten
Warenseite gebildeten Polschlingen, die Bezeichnung
"linke Polfäden" und "rechte Polfäden" die zur Bildung
der genannten Polschlingen erforderlichen Polfäden:
In Fig. 3 sind lediglich die Legebarren L1, L2 und L3
wirksam. Es gilt die nachstehende Versatzvorschrift:
- Polplatinenbarre 21:
- 0-0-0 / 1-1-1 //
- L1:
- 0-0-0 / 5-5-5 // - Grund 1 leer / 1 voll
- L2:
- 0-2-2 / 3-4-3 // - Schlinge 1 voll / 1 leer
- L3:
- 1-0-0 / 0-1-1 // - Grund 1 voll / 1 leer
L1 legt daher einen ersten Grundfaden 12 in der Form
eines über fünf Nadelgassen verlaufenden Teilschußes
aus elastischem Material. L3 legt einen Grundfaden 14
als Franse. Es ist nur jede zweite Wirknadel 2 durch
Maschen belegt. Die dazwischen liegenden Wirknadeln 2'
dienen nicht der Maschenbildung, so daß darauf abgelegte
Fäden beim nächsten Arbeitszyklus abgeworfen werden.
Es gibt nur ein einziges System von Polfäden 13, die
durch L2 gelegt werden. Sie bilden bei einem ersten
Arbeitszyklus eine Masche 26 und beim darauf folgenden
Arbeitszyklus eine Masche 27, die auf der übernächsten
Wirknadel 2 erzeugt wird. Dazwischen ergibt sich eine
linke Polschlinge 28, die entsteht, weil der Polfadenabschnitt
29 von der Polplatine 2 untergriffen worden
war. Anschließend wird der Polfaden 13 unter Umschlingung
einer nicht an der Maschenbildung beteiligten Nadel
2' wieder auf der Wirknadel 2 vermascht. Dieser
zweite Abschnitt 30 des Polfadens 13 weist daher eine
durch Abwerfen entstandene Polschlinge 31 auf der rechten
Seite der Ware auf. Im Abschnitt 30 ist eine Köperbindung
vorgesehen. Sie sorgt dafür, daß die rechte
Schlinge 31 eine gewisse Fixierung erfährt und daher
beim nachfolgenden Maschenbildungsvorgang nicht zurückgezogen
wird. Beim zweiten Arbeitszyklus darf der Polfaden
13 nicht von der zugehörigen Polplatine 22 erfaßt
werden. Aus diesem Grund ist die Polplatinenbarre 21
durch die Steuervorrichtung 23 in Längsrichtung versetzt
worden.
Da in jedem Arbeitszyklus eine Polschlinge und zwar
abwechselnd auf der linken und der rechten Seite entsteht,
ergibt sich eine Polware 32, wie sie in Fig. 6a)
dargestellt ist.
Das Legungsbild nach Fig. 4 zeigt eine Polware 33, die
ebenfalls eine gleiche Anzahl von Polschlingen auf der
rechten und der linken Seite einer Polware 32 zeigt.
Hier gilt die nachstehende Versatzvorschrift:
- Polplatinenbarre 21:
- 0-0-0 / 0-0-0 //
- L1:
- 0-0-0 / 5-5-5 // - Grund 1 voll / 1 leer
- L2:
- 2-1-1 / 0-1-1 // - rechte Schlinge 1 voll / 1 leer
- L3:
- 1-0-0 / 0-1-1 // - Grund 1 leer / 1 voll
- L4:
- 1-0-0 / 2-3-3 // - linke Schlinge 1 leer / 1 voll
Der Grund wird von L1 und L3 in gleicher Weise in Fig.
3 gelegt. Die Polplatinen 22 sind diesmal nicht in
Längsrichtung versetzbar. Dies hat zur Folge, daß der
durch L4 gelegte linke Polfaden 15 beim Wechsel von
einer ersten Masche 26 zu einer zweiten Masche 27 mit
Hilfe der Polplatinen 22 eine Polschlinge 28 legt, beim
Wechsel von der Masche 27 zur nächsten Masche 26 dagegen
nicht. L2 bildet eine Zuführvorrichtung für rechte
Polfäden 13, die jeweils im Bereich der Masche 27 vermascht
und anschließend um eine Wirknadel 2' gelegt
werden, die an der Maschenbildung nicht beteiligt ist,
so daß eine rechte Polschlinge 31 entsteht.
Die Ausführungsform der Fig. 5 zeigt eine Ware 34, die
gemäß folgender Versatzvorschrift hergestellt wird:
- Polplatinenbarre 21:
- 0-0-0 / 2-1-1 //
- L1:
- 0-0-0 / 5-5-5 // - Grund 1 voll / 1 leer
- L2:
- 0-1-1 / 4-4-4 // - rechte Schlinge 1 voll / 1 leer
- L3:
- 1-0-0 / 0-1-1 // - Grund 1 leer / 1 voll
- L4:
- 1-0-0 / 2-3-3 // - linke Schlinge 1 leer / 1 voll
Hier werden die Polplatinen 22 bei jedem Arbeitszyklus
um eine Nadelteilung versetzt. Zu Beginn jedes zweiten
Arbeitszyklus erfolgt kurzzeitig eine Ausweichbewegung,
bei der die Polplatinenbarre von Gasse 0 auf Gasse 2
und zurück auf Gasse 1 versetzt wird. L1 legt wiederum
einen Grundfaden 12 als über fünf Nadelgassen reichenden
Teilschuß. L3 legt einen weiteren Grundfaden 14 als
Franse. Der von L2 gelegte rechte Polfaden 13 wird einersseits
auf den Nadeln 2 abgebunden und andererseits
um an der Maschenbildung nicht beteiligte Wirknadeln 2'
gelegt, so daß sich die rechten Polschlingen 31 ergeben.
Der linke Polfaden 15 wird von L4 abwechselnd auf
den zur Maschenbildung dienenden Wirknadeln 2 vermascht.
Weil die Polplatinen 22 jeweils hin- und herbewegt
werden, wird bei jedem Arbeitszyklus eine linke
Schlinge 28 und 28' erzeugt. Die geschilderte Ausweichbewegung
der Polplatinenbarre führt dazu, daß diese als
Niederhalteplatine fungiert und die von L2 gelegte
rechte Schlinge unten hält, so daß diese nicht auf die
technisch linke Seite der Ware gezogen werden kann.
Dies entspricht einer Polware 34, wie sie in Fig. 6b)
veranschaulicht ist.
Die engstehenden Polschlingen 28 und 28' lassen sich
auch leicht Schären, so daß sich eine Polware 35 ergibt,
die einseitig mit Velours versehen ist und auf
der anderen Seite mit rechten Polschlingen 31. Dies
entspricht Fig. 6c).
Fig. 6d) zeigt einen Polwarenabschnitt 37, der nur linke
Polschlingen 28 trägt. Hier sind die rechten Polschlingen
31 unterdrückt, indem die Steuervorrichtung
19 die Legebarre L4 derart versetzt, daß die Polfäden
15 nur auf Wirknadeln 2 abgelegt werden, die der Maschenbildung
dienen.
Fig. 6e) zeigt einen Polwarenabschnitt 38, der nur
rechte Polschlingen 31 aufweist, bei dem also die linken
Polschlingen unterdrückt sind. Dies geschieht dadurch,
daß entweder die Legebarre L2 durch die Steuervorrichtung
16 oder die Polplatinenbarre 21 durch die
Steuervorrichtung 23 derart versetzt werden, daß die
linken Polfäden 15 ebenso wie die anderen Fäden von den
Polplatinen 22 übergriffen werden. Auf diese Weise kann
man Streifenmuster im Pol erzeugen.
Fig. 6f) zeigt eine Polware 39, die eine beliebige Musterung
erlaubt, weil die Bildung oder Unterdrückung
einer Polschlinge 28 bzw. 31 individuell vorgeschrieben
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Legenadeln der
Polfäden 13 und/oder 15 zusätzlich eine Jacquardsteuerung
aufweisen, so daß die Legenadeln 9 und 11 individuell
versetzt werden können.
Durch die Verwendung des über fünf Nadelgassen verlaufenden
Teilschusses erhält man eine dimensionsstabile
Grundware für die verschiedensten Anwendungen, z.B.
Bademäntel. Bei Verwendung elastischer Fäden ergibt
sich eine Ware mit hoher Elastizität, die als Bekleidungs- und Sporttextilie Verwendung finden kann. Da die
verschiedenen Legungsmöglichkeiten auch abwechselnd
angewendet werden können, ergibt sich eine große Zahl
verschiedener Polbildungen. Die Schlingenlänge bzw.
Polhöhe auf der linken Warenseite kann durch unterschiedliche
Höhe der Polplatinen und/oder durch unterschiedliche
Unterlegungslänge und Einbindung der zugehörigen
Polfaden-Legebarren erzielt werden.