DE19647508C1 - Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Polware - Google Patents
Verfahren und Kettenwirkmaschine zur Herstellung von PolwareInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her
stellung einer Polware mittels einer Polplatinen auf
weisenden einfonturigen Kettenwirkmaschine, bei dem
beim an das Unterlegen anschließenden Durchschwingen
der Legenadeln in die Überlegungsstellung zunächst
Grundfäden und dann linke Polfäden an die Rücken der
Wirknadeln angelegt werden und auf diesen mit Abstand
voneinander entlang gleiten und bei dem die Polplatinen
während oder nach dem Durchschwingen in den Zwischen
raum zwischen Grundfäden und linken Polfäden eingeführt
werden und dort bis zum Abschlag der Masche verbleiben
sowie auf eine Kettenwirkmaschine zur Herstellung von
Polware mit einer Wirknadelbarre, seitlich versetzbaren
Legebarren für Grund- und linke Polfäden und einer Pol
platinenbarre, deren Polplatinen zwecks Polbildung in
die Nadelgassen eingeschwungen werden und dabei in ei
nen Zwischenraum zwischen Grundfäden und linke Polfäden
eingeführt werden.
Ein solches Verfahren und eine solche Kettenwirkmaschi
ne, die mit in die Nadelgassen hinein bewegbaren Pol
platinen arbeiten, sind aus DE 38 27 265 A1 bekannt.
Die Polplatinen stehen im Abstand von einer Nadeltei
lung. Die Legebarren sind voll mit Grund- und Polfäden
gelegt. Es ergibt sich ein dichter Pol auf der linken
Warenseite.
Aus DE-AS 11 88 754 ist es bekannt, die Polfäden in ei
nem ersten Arbeitszyklus durch Maschenbildung im Waren
grund zu verankern und im anschließenden Arbeitszyklus
über an der Bildung der Grundware unbeteiligte Wirkna
deln zu legen, von denen sie abgeworfen werden. Dies
führt zu einer Ware mit halber Schlingendichte. Wenn
sich die Polschlingen auf der linken Warenseite befin
den, müssen die Schlingen zusätzlich mechanisch angeho
ben werden, beispielsweise durch eine Bürsteinrichtung.
Mit der Methode, Polfäden abwechselnd in eine Masche
einzubinden und über eine an der Bildung der Grundware
unbeteiligte Wirknadel zu legen, von der der Polfaden
dann abgeworfen wird, kann man sowohl einseitig an
geordnete Polschlingen (DE-GM 73 25 481) als auch
beidseitig angeordnete Polschlingen (DE-GM 71 47 253)
erzeugen. Allerdings müssen die auf der linken Seite
angeordneten Polschlingen nachträglich noch angehoben
werden.
Aus DE 42 23 226 A1 ist es bekannt, eine Polware mit
beidseitig angeordneten Polschlingen zu erzeugen. Zu
diesem Zweck werden ständig in den Nadelgassen verblei
bende Polplatinen verwendet, mit denen die Polschlingen
auf der linken Seite erzeugt werden, während auf der
gegenüberliegenden Seite Schlingen mit Hilfe einer zu
sätzlichen Hakenbarre gebildet werden. Letztere führt
aber zu einer geringeren Arbeitsgeschwindigkeit, da in
der Phase der Überlegung mittels der Haken die Fadenre
serve gebildet werden muß, was zu einer Rast im
Maschenbildungsvorgang führt. Da wegen der ständig in
den Nadelgassen verbleibenden Polplatinen nur wenige
Legungsarten der Grundfäden in Betracht kommen, z. B.
Trikot, ist eine höhere Stabilität nur mit Hilfe von
zusätzlichen Schußfäden, die sich über die volle Ma
schinenbreite erstrecken, möglich, was entsprechende
Zuführvorrichtungen notwendig macht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine neuarti
ge Kettenwirkware mit Polschlingen auf beiden Seiten
anzugeben.
Diese Aufgabe wird verfahrenstechnisch dadurch gelöst,
daß die Fäden "1 voll/1 leer" in die Legenadeln einge
zogen sind, nur jede zweite Wirknadel der Maschenbil
dung dient und die Zahl der Polplatinen gleich der hal
ben Zahl der Wirknadeln ist, und daß rechte Polfäden
vorgesehen sind, die zusammen mit den Grundfäden von
den Polplatinen übergriffen, um nicht der Maschenbil
dung dienende Wirknadeln gelegt und dann abgeworfen
werden.
Bei diesem Vorgehen werden linke Polschlingen in be
kannter Weise mit Hilfe von in die Nadelgassen einführ
baren Polplatinen erzeugt. Diese linken Polschlingen
stehen aufrecht und lassen sich gut schären, beispiels
weise zur Erzeugung von Velours. Zur Bildung der rech
ten Polschlingen, die durch Abwerfen von nicht an der
Maschenbildung beteiligten Wirknadeln entstehen, werden
die Fäden "1 voll/1 leer" in die zugehörigen Legenadeln
eingezogen und sind die Polplatinen im Abstand der dop
pelten Nadelteilung angeordnet. Es wird auf der linken
und auf der rechten Seite jeweils in jedem zweiten Ar
beitszyklus eine Polschlinge gelegt mit dem Ergebnis,
daß - wenn keine weiteren Maßnahmen getroffen werden -
eine Kettenwirkware mit links und rechts gleicher Pol
schlingenanzahl entsteht, wie dies beispielsweise für
Frotteestoff gewünscht wird. Auf diese Weise läßt sich
eine sehr stabile Polware erzeugen.
In den meisten Fällen ist es das Beste, daß linke und
rechte Polfäden je von einem eigenen Polfadensystem
gebildet werden. Dies erlaubt es auch, linke und rechte
Pole mit unterschiedlichen Farben zu gestalten.
Bei einer anderen Alternative sind linke und rechte
Polfäden einander abwechselnde Abschnitte desselben
Polfadensystems. Hier wird von der Tatsache Gebrauch
gemacht, daß linke und rechte Polfäden nur in jedem
zweiten Arbeitszyklus eine Schlinge bilden. Mit Hilfe
dieses einen Polfadensystems kann daher die gleiche
Anzahl von Polschlingen auf beiden Seiten erzeugt wer
den wie mit zwei Polfadensystemen.
In diesem Zusammenhang ist es günstig, daß das Polfa
densystem zwecks Fixierung der durch Abwerfen gebilde
ten Polschlingen eine Köperbindung aufweist. Diese
sorgt dafür, daß die rechte Schlinge beim nachfolgenden
Maschenprozeß nicht zurückgezogen wird.
Eine bevorzugte Weiterbildung besteht darin, daß die
Polplatinen in aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen um
eine Nadelteilung versetzt werden. Durch diesen Polpla
tinenversatz gelingt es, in jedem Arbeitszyklus eine
linke Polschlinge zu bilden. Die Kettenwirkware hat
daher auf der linken Seite die gleiche Poldichte wie
eine mit voll eingezogenen Legenadeln geschaffene Ket
tenwirkware gleicher Feinheit, zusätzlich aber auf der
rechten Seite eine Polbesetzung mit halber Dichte.
Hierbei ist es von Interesse, daß die Polplatinen
zwecks Fixierung der durch Abwerfen gebildeten Pol
schlingen kurzfristig um eine zweite Nadelteilung und
zurück versetzt werden. Diese Ansteuerung der Polplati
nenbarre sorgt dafür, daß die rechten Schlingen nicht
auf die technisch linke Seite der Ware gezogen werden.
Die Erkenntnis, daß stillstehende Polplatinen, die im
Abstand der doppelten Nadelteilung angeordnet sind, in
einem Arbeitszyklus Pol bilden, im nächsten Arbeitszy
klus dagegen nicht, führt auch zu einer Musterung durch
eine Versatzsteuerung der Polplatinen, mit der wahlwei
se Polschlingen auf der linken Seite erzeugt oder un
terdrückt werden.
Eine weitere Musterungsmöglichkeiten besteht darin, daß
durch eine Versatzsteuerung der Legebarre für die lin
ken Polfäden wahlweise Polschlingen auf der linken Sei
te erzeugt oder unterdrückt werden.
Eine andere Möglichkeit besteht darin, daß durch eine
Versatzsteuerung der Legebarre für die rechten Polfäden
wahlweise Polschlingen auf der rechten Seite erzeugt
oder unterdrückt werden. Dies ergibt jeweils eine
streifenförmige Musterung über die Breite der Ware.
Eine Musterung innerhalb jeder Maschenreihe ist dadurch
möglich, daß durch eine Jacquardsteuerung der Legena
deln für die linken Polfäden wahlweise Polschlingen auf
der linken Seite gebildet oder unterdrückt werden und/
oder daß durch eine Jacquardsteuerung der Legenadeln
für die rechten Polfäden wahlweise Polschlingen auf der
rechten Seite gebildet oder unterdrückt werden.
In manchen Fällen empfiehlt es sich, daß die Grundfäden
elastische Teilschußfäden aufweisen. Durch diese Teil
schußfäden wird die Kettenwirkware in Querrichtung zu
sammengezogen, so daß sich trotz des Einziehens der
Fäden "1 voll/1 leer" in die zugehörigen Legenadeln
eine hohe Warendichte ergibt.
Konstruktiv wird die gestellte Aufgabe, ausgehend von
der eingangs genannten Kettenwirkmaschine, dadurch ge
löst, daß die Legebarren bei einer Belegung "1 voll/1
leer" derart steuerbar sind, daß nur auf jeder zweiten
Wirknadel eine Maschenbildung erfolgt, daß Zuführmittel
für rechte Polfäden mit einer solchen Steuerung vorge
sehen sind, daß diese rechten Polfäden von den Polpla
tinen übergriffen, um nicht der Maschenbildung dienende
Wirknadeln gelegt und dann abgeworfen werden, und daß
die Zahl der Polplatinen gleich der halben Zahl der
Wirknadeln ist.
Vorzugsweise ist die Polplatinenbarre in Längsrichtung
versetzbar.
Des weiteren empfiehlt es sich, daß die Legenadeln für
die linken und/oder rechten Polfäden durch eine Jac
quardsteuerung um eine Nadelteilung versetzbar sind.
Die Vorteile dieser konstruktiven Lösung entsprechen
denjenigen der verfahrensmäßigen Lösung.
Die Erfindung wird nachstehend anhand in der Zeichnung
dargestellter, bevorzugter Ausführungsbeispiele näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch den Arbeitsbereich einer erfindungs
gemäß verwendbaren Kettenwirkmaschine,
Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf die Polplati
nenbarre der Fig. 1,
Fig. 3 bis 5 Legungsbilder für drei verschiedene Polwa
ren, die erfindungsgemäß hergestellt wer
den können und
Fig. 6 verschiedene Möglichkeiten der Polbildung auf
beiden Seiten der Ware.
In Fig. 1 weist eine Wirknadelbarre 1 eine Vielzahl von
Wirknadeln 2 mit zugehörigem Haken 3 auf. Eine Schie
berbarre 4 trägt eine Vielzahl von Schiebern 5 zum Ver
schließen des Hakenraums. Statt dessen können auch
Spitzennadeln, Zungennadeln, o. dgl. verwendet werden.
Eine weitere Barre 6 trägt Einschließ-Abschlagplatinen
7. Es gibt vier Legebarren L1, L2, L3 und L4 mit ent
sprechenden Legenadeln 8 bis 11. Sie führen Fäden 12
bis 15 und sind durch Versatz-Steuervorrichtungen 16
bis 19 in Längsrichtung verlagerbar. Außerdem sind die
Legebarren L1 bis L4 in Richtung des Pfeiles 20 aus der
veranschaulichten Unterlegungsstellung in eine Überle
gungsstellung und zurück schwenkbar.
Eine Polplatinenbarre 21 trägt eine Vielzahl von Pol
platinen 22, deren Abstand der doppelten Wirknadeltei
lung entspricht. Die Polplatinenbarre 21 ist, wie Fig.
2 zeigt, mit einer Versatz-Steuervorrichtung 23 eben
falls in ihrer Längsrichtung, also in Richtung des
Pfeiles 24 hin- und herbewegbar. Außerdem ist sie in
Richtung des Pfeiles 25 aus der veranschaulichten Stel
lung, in der sie in Nadelgassen greift, in eine zurück
gezogene Stellung, in der sie sich außerhalb der Nadel
gassen befindet, und zurück bewegbar. Wie dies in DE 38 27 265 C2
im einzelnen beschrieben ist, erfolgt die
Bewegung in die Nadelgassen, wenn die Fäden beim Durch
schwingen in die Überlegungsstellung mit Abstand von
einander entlang des Wirknadelrückens gleiten in der
Weise, daß der hinterste Faden 15 (oder die hintersten
Fäden) sich oberhalb der Polplatinen 22 befinden und
deshalb Pol bilden, während die übrigen Fäden die Pol
platine 22 untergreifen.
Die Legebilder der Fig. 3 bis 5 sind in üblicher Weise
von unten nach oben zu lesen. Die Wirknadeln 2 einer
Maschenreihe sind durch Punkte angedeutet und die Pol
platinen 22 als dicke Striche. Das Zeichen + bedeutet
die Bildung einer Polschlinge auf der linken Seite mit
Hilfe einer Polplatine. Das Zeichen x bedeutet die Bil
dung einer Polschlinge auf der rechten Seite durch Ab
werfen von einer nicht mit Maschen belegten Wirknadel
2. Die Bezeichnung "linke Polschlingen" und "rechte
Polschlingen" beschreibt die auf der linken bzw. rech
ten Warenseite gebildeten Polschlingen, die Bezeichnung
"linke Polfäden" und "rechte Polfäden" die zur Bildung
der genannten Polschlingen erforderlichen Polfäden:
In Fig. 3 sind lediglich die Legebarren L1, L2 und L3 wirksam. Es gilt die nachstehende Versatzvorschrift:
In Fig. 3 sind lediglich die Legebarren L1, L2 und L3 wirksam. Es gilt die nachstehende Versatzvorschrift:
L1 legt daher einen ersten Grundfaden 12 in der Form
eines über fünf Nadelgassen verlaufenden Teilschußes
aus elastischem Material. L3 legt einen Grundfaden 14
als Franse. Es ist nur jede zweite Wirknadel 2 durch
Maschen belegt. Die dazwischen liegenden Wirknadeln 2'
dienen nicht der Maschenbildung, so daß darauf abgeleg
te Fäden beim nächsten Arbeitszyklus abgeworfen werden.
Es gibt nur ein einziges System von Polfäden 13, die
durch L2 gelegt werden. Sie bilden bei einem ersten
Arbeitszyklus eine Masche 26 und beim darauf folgenden
Arbeitszyklus eine Masche 27, die auf der übernächsten
Wirknadel 2 erzeugt wird. Dazwischen ergibt sich eine
linke Polschlinge 28, die entsteht, weil der Polfaden
abschnitt 29 von der Polplatine 2 untergriffen worden
war. Anschließend wird der Polfaden 13 unter Umschlin
gung einer nicht an der Maschenbildung beteiligten Na
del 2' wieder auf der Wirknadel 2 vermascht. Dieser
zweite Abschnitt 30 des Polfadens 13 weist daher eine
durch Abwerfen entstandene Polschlinge 31 auf der rech
ten Seite der Ware auf. Im Abschnitt 30 ist eine Köper
bindung vorgesehen. Sie sorgt dafür, daß die rechte
Schlinge 31 eine gewisse Fixierung erfährt und daher
beim nachfolgenden Maschenbildungsvorgang nicht zurück
gezogen wird. Beim zweiten Arbeitszyklus darf der Pol
faden 13 nicht von der zugehörigen Polplatine 22 erfaßt
werden. Aus diesem Grund ist die Polplatinenbarre 21
durch die Steuervorrichtung 23 in Längsrichtung ver
setzt worden.
Da in jedem Arbeitszyklus eine Polschlinge und zwar
abwechselnd auf der linken und der rechten Seite ent
steht, ergibt sich eine Polware 32, wie sie in Fig. 6a)
dargestellt ist.
Das Legungsbild nach Fig. 4 zeigt eine Polware 33, die
ebenfalls eine gleiche Anzahl von Polschlingen auf der
rechten und der linken Seite einer Polware 32 zeigt.
Hier gilt die nachstehende Versatzvorschrift:
Der Grund wird von L1 und L3 in gleicher Weise in Fig.
3 gelegt. Die Polplatinen 22 sind diesmal nicht in
Längsrichtung versetzbar. Dies hat zur Folge, daß der
durch L4 gelegte linke Polfaden 15 beim Wechsel von
einer ersten Masche 26 zu einer zweiten Masche 27 mit
Hilfe der Polplatinen 22 eine Polschlinge 28 legt, beim
Wechsel von der Masche 27 zur nächsten Masche 26 dage
gen nicht. L2 bildet eine Zuführvorrichtung für rechte
Polfäden 13, die jeweils im Bereich der Masche 27 ver
mascht und anschließend um eine Wirknadel 2' gelegt
werden, die an der Maschenbildung nicht beteiligt ist,
so daß eine rechte Polschlinge 31 entsteht.
Die Ausführungsform der Fig. 5 zeigt eine Ware 34, die
gemäß folgender Versatzvorschrift hergestellt wird:
Hier werden die Polplatinen 22 bei jedem Arbeitszyklus
um eine Nadelteilung versetzt. Zu Beginn jedes zweiten
Arbeitszyklus erfolgt kurzzeitig eine Ausweichbewegung,
bei der die Polplatinenbarre von Gasse 0 auf Gasse 2
und zurück auf Gasse 1 versetzt wird. L1 legt wiederum
einen Grundfaden 12 als über fünf Nadelgassen reichen
den Teilschuß. L3 legt einen weiteren Grundfaden 14 als
Franse. Der von L2 gelegte rechte Polfaden 13 wird ei
nerseits auf den Nadeln 2 abgebunden und andererseits
um an der Maschenbildung nicht beteiligte Wirknadeln 2'
gelegt, so daß sich die rechten Polschlingen 31 erge
ben. Der linke Polfaden 15 wird von L4 abwechselnd auf
den zur Maschenbildung dienenden Wirknadeln 2 ver
mascht. Weil die Polplatinen 22 jeweils hin- und herbe
wegt werden, wird bei jedem Arbeitszyklus eine linke
Schlinge 28 und 28' erzeugt. Die geschilderte Ausweich
bewegung der Polplatinenbarre führt dazu, daß diese als
Niederhalteplatine fungiert und die von L2 gelegte
rechte Schlinge unten hält, so daß diese nicht auf die
technisch linke Seite der Ware gezogen werden kann.
Dies entspricht einer Polware 34, wie sie in Fig. 6b)
veranschaulicht ist.
Die engstehenden Polschlingen 28 und 28' lassen sich
auch leicht Schären, so daß sich eine Polware 35 er
gibt, die einseitig mit Velours versehen ist und auf
der anderen Seite mit rechten Polschlingen 31. Dies
entspricht Fig. 6c).
Fig. 6d) zeigt einen Polwarenabschnitt 37, der nur lin
ke Polschlingen 28 trägt. Hier sind die rechten Pol
schlingen 31 unterdrückt, indem die Steuervorrichtung
19 die Legebarre L4 derart versetzt, daß die Polfäden
15 nur auf Wirknadeln 2 abgelegt werden, die der Ma
schenbildung dienen.
Fig. 6e) zeigt einen Polwarenabschnitt 38, der nur
rechte Polschlingen 31 aufweist, bei dem also die lin
ken Polschlingen unterdrückt sind. Dies geschieht da
durch, daß entweder die Legebarre L2 durch die Steuer
vorrichtung 16 oder die Polplatinenbarre 21 durch die
Steuervorrichtung 23 derart versetzt werden, daß die
linken Polfäden 15 ebenso wie die anderen Fäden von den
Polplatinen 22 übergriffen werden. Auf diese Weise kann
man Streifenmuster im Pol erzeugen.
Fig. 6f) zeigt eine Polware 39, die eine beliebige Mu
sterung erlaubt, weil die Bildung oder Unterdrückung
einer Polschlinge 28 bzw. 31 individuell vorgeschrieben
ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Legenadeln der
Polfäden 13 und/oder 15 zusätzlich eine Jacquardsteue
rung aufweisen, so daß die Legenadeln 9 und 11 indivi
duell versetzt werden können.
Durch die Verwendung des über fünf Nadelgassen verlau
fenden Teilschusses erhält man eine dimensionsstabile
Grundware für die verschiedensten Anwendungen, z. B.
Bademäntel. Bei Verwendung elastischer Fäden ergibt
sich eine Ware mit hoher Elastizität, die als Beklei
dungs- und Sporttextilie Verwendung finden kann. Da die
verschiedenen Legungsmöglichkeiten auch abwechselnd
angewendet werden können, ergibt sich eine große Zahl
verschiedener Polbildungen. Die Schlingenlänge bzw.
Polhöhe auf der linken Warenseite kann durch unter
schiedliche Höhe der Polplatinen und/oder durch unter
schiedliche Unterlegungslänge und Einbindung der zuge
hörigen Polfaden-Legebarren erzielt werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Herstellung einer Polware mittels
einer Polplatinen aufweisenden einfonturigen Ket
tenwirkmaschine, bei dem beim an das Unterlegen
anschließenden Durchschwingen der Legenadeln in die
Überlegungsstellung zunächst Grundfäden und dann
linke Polfäden an die Rücken der Wirknadeln ange
legt werden und auf diesen mit Abstand voneinander
entlang gleiten und bei dem die Polplatinen während
oder nach dem Durchschwingen in den Zwischenraum
zwischen Grundfäden und linken Polfäden eingeführt
werden und dort bis zum Abschlag der Masche ver
bleiben, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden "1
voll/1 leer" in die Legenadeln eingezogen sind, nur
jede zweite Wirknadel der Maschenbildung dient und
die Zahl der Polplatinen gleich der halben Zahl der
Wirknadeln ist, und daß rechte Polfäden vorgesehen
sind, die zusammen mit den Grundfäden von den Pol
platinen übergriffen, um nicht der Maschenbildung
dienende Wirknadeln gelegt und dann abgeworfen wer
den.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß linke und rechte Polfäden je von einem eigenen
Polfadensystem gebildet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß linke und rechte Polfäden einander abwechselnde
Abschnitte desselben Polfadensystems sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Polfadensystem zwecks Fixierung der durch
Abwerfen gebildeten Polschlingen eine Köperbindung
aufweist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polplatinen in aufeinand
erfolgenden Arbeitszyklen um eine Nadelteilung ver
setzt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polplatinen zwecks Fixierung der durch Ab
werfen gebildeten Polschlingen kurzfristig um eine
zweite Nadelteilung und zurück versetzt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Versatzsteuerung der
Polplatinen wahlweise Polschlingen auf der linken
Seite erzeugt oder unterdrückt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Versatzsteuerung der
Legebarre für die linken Polfäden wahlweise Pol
schlingen auf der linken Seite erzeugt oder unter
drückt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Versatzsteuerung der
Legebarre für die rechten Polfäden wahlweise Pol
schlingen auf der rechten Seite erzeugt oder unter
drückt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß durch eine Jacquardsteuerung
der Legenadeln für die linken Polfäden wahlweise
Polschlingen auf der linken Seite gebildet oder
unterdrückt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß durch eine Jacquardsteue
rung der Legenadeln für die rechten Polfäden wahl
weise Polschlingen auf der rechten Seite gebildet
oder unterdrückt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Grundfäden elastische
Teilschußfäden aufweisen.
13. Kettenwirkmaschine zur Herstellung von Polware nach
einem der Ansprüche 1 bis 12, mit einer Wirknadel
barre, seitlich versetzbaren Legebarren für Grund-
und linke Polfäden und einer Polplatinenbarre, de
ren Polplatinen zwecks Polbildung in die Nadelgas
sen eingeschwungen werden und dabei in einen Zwi
schenraum zwischen Grundfäden und linke Polfäden
eingeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die
Legebarren (L1 bis L4) bei einer Belegung "1 voll/1
leer" derart steuerbar sind, daß nur auf jeder
zweiten Wirknadel (2) eine Maschenbildung erfolgt,
daß Zuführmittel für rechte Polfäden (13) mit einer
solchen Steuerung vorgesehen sind, daß diese rech
ten Polfäden (13) von den Polplatinen (22) über
griffen, um nicht der Maschenbildung dienende Wirk
nadeln (2') gelegt und dann abgeworfen werden, und
daß die Zahl der Polplatinen (22) gleich der halben
Zahl der Wirknadeln ist.
14. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Polplatinenbarre (21) in
Längsrichtung versetzbar ist.
15. Kettenwirkmaschine nach Anspruch 13 oder 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Legenadeln (9, 11)
für die linken und/oder rechten Polfäden (13, 15)
durch eine Jacquardsteuerung um eine Nadelteilung
versetzbar sind.
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