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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Verbesserung von Rundstrickmaschinen zur Herstellung von Schlingengestrick
des Jacquard-Typs.
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Diese Waren sind seit sehr langer
Zeit bekannt und können
entweder so wie hergestellt oder im Hinblick auf die Herstellung
eines durch Abrasieren von beim Stricken gebildeten Schlingen erhaltenen
Velours benutzt werden.
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Außer einförmigen Schlingengestricken
wurde schon seit sehr langer Zeit vorgeschlagen, Jacquard-Gestricke
dieses Typs herzustellen auf Rundstrickmaschinen mit mehreren Auslaßrinnen,
die einen mit Farbfäden
tragenden Nadeln ausgerüsteten Zylinder
und eine mit zwischen den Nadeln des Zylinders versetzbaren und
zum Bilden von Schlingen ausgebildeten Platinen versehene Plateaus
umfassen, wobei die Schlingen von verschiedener Höhe sein
können,
so wie das insbesondere aus den US-Patenten 1 790 832, 3 477 255
und 3 394 564 hervorgeht.
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Im allgemeinen benutzt man zum Herstellen solcher
Waren Platinen zum Verteilen der Fäden auf die Nadeln, die ihrerseits
in herkömmlicher
Art und Weise in Abhängigkeit
des herzustellenden Musters ausgewählt werden, wobei die Platinen
ebenfalls entsprechend des herzustellenden Muster ausgewählt werden
können,
zwischen den vom Zylinder getragenen Nadeln verschiebbar sind und
die Bildung von Schlingen mit zwei verschiedenen Höhen bewirken.
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Im allgemeinen weisen diese in einer
gleichen vertikalen Ebene angeordneten Platinen drei Bereiche auf,
die bezüglich
der horizontalen Strickebene auf verschiedenen Niveaus angeordnet
und im Verhältnis
der einen zu den anderen zurückversetzt im
vorderen Bereich jeder Platine gelegen sind.
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Den äußersten Bereich bildet die
Zone zum Abstreifen der Maschen nach ihrer Bildung, wobei der Grundfaden
eine auf diesem Niveau verteilte Jersey-Grundlage des Gestricks
bildet. Jede Platine umfaßt
eine in Bezug auf diesen Bereich zurückversetzte „Nase" mit zwei Ebenen,
wobei eine Platine in Bezug auf die anderen zurückversetzt angeordnet ist.
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In Abhängigkeit von der Höhe der Schlingen und
des Musters, das man herzustellen wünscht, erzeugt man eine Versetzung
der Platinen mittels eines Auswahlblocks, der das Eindringen auf
zwei vorbestimmte Werte zwischen den Nadeln bewirkt, so daß der die
Schlinge bildende Faden, der in der nachfolgenden Beschreibung mit
dem Ausdruck „Farbfaden" bezeichnet wird,
um die eine oder andere der beiden, den Nasen überlagerten Bereiche gelegt
wird.
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So erhält man Jacquard-Gewebe, die
entsprechend eines vorbestimmten Musters, eine Kombination von gestrickten
Bereichen, die keine Schlingen umfassen, und Bereiche, die zwei
Höhen von verschiedenen
Schlingen aufweisen, wobei die Schlingen später möglicherweise eine der Ware
das Aussehen eines Velours verleihende Endbearbeitung erhalten können.
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Solche Waren umfassen folglich in
jeder Strickreihe einerseits einen Grundfaden und andererseits einen
Schlingen verschiedener Höhe
bildenden Farbfaden.
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Weil die Dichte des Flors oder der
Schlingen solcher Jacquard-Gestricke,
die in jeder Reihe nur eine einzige Farbe umfassen, relativ schwach
ist, wurde, wie aus dem britischen Patent 2 111 540 hervorgeht,
vorgeschlagen, Velour-Gestricke herzustellen, die eine sehr große Dichte
des Flors aufweisen und die sich im wesentlichen dadurch kennzeichnen, daß die verschiedenen
Farben statt in aufeinanderfolgenden Schlingenreihen in ein und
derselben Schlingenreihe gestrickt sind.
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Der Anmelder hat im europäischen Patent 629
727 vorgeschlagen, auf Strickmaschinen, die die Lehre dieses britischen
Patents verwesentlichen, Jacquard-Gestricke herzustellen, die ebenfalls Schlingen
von verschiedener Höhe
umfassen, die nach Endbearbeitung und insbesondere Abrasieren einen
neuen Warentyp ermöglichen,
der ein reliefartiges Aussehen mit nicht abrasierten und abrasierten und
mehrfarbigen Schlingen aufweist, zu erhalten.
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Zur Herstellung des Grundgestrickes
verwendet man ebenfalls Platinen, die zwischen den Nadeln versetzbar
sind und von den Zylindern getragen werden, wobei die Platinen die
Bildung von Schlingen mit verschiedenen Höhen ermöglichen, die Steuerung der
Versetzung der besagten Platinen zur Bildung der Schlingen mittels
eines Auswahlsystems realisiert ist, das ihr Eindringen zwischen
den Nadeln auf zwei verschiedene, vorbestimmte Werte bewirkt, so
daß der
Farbfaden sich um die eine oder die andere der beiden überlagerten,
die Nase der Platinen umfassenden Zonen schlingt, und das alles
in Abhängigkeit
des herzustellenden Musters.
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Diesbezüglich wurde festgestellt, daß eine solche
Art und Weise der Herstellung von Schlingen mit verschiedenen Höhen heikel
in der Ausführung ist,
insbesondere bezüglich
der äußeren Erscheinung
der Fäden
in den verschiedenen Gebieten, die jede Platine umfaßt und daß sich für die Qualität des Gestricks
abträgliche
Veränderungen
der Spannung einstellen.
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Nun aber hat man eine Lösung gefunden, und
dies ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung, die es ermöglicht,
die Nachteile zu überwinden, eine
Lösung,
die nicht nur bei Jacquard-Strickmaschinen,
bei denen jede Strickreihe einen Grundfaden und einen Farbfaden
umfaßt,
sondern auch für solche
Strickmaschinen, bei denen die verschiedenen Farben in ein und derselben
Maschenreihe und nicht in aufeinanderfolgenden Reihen gestrickt
werden.
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Im allgemeinen betrifft also die
Erfindung einen neuen Typ Rundstrickmaschinen vom Typ umfassend
einen Zylinder, der mit Farbfäden
tragenden Nadeln und einem mit zwischen den Nadeln versetzbaren
Platinen versehenen Ringplateau ausgestattet ist, der es ermöglicht,
ein Gestrick herzustellen, bei dem jede Reihe außer einem Jersey- oder strukturierten
Grundfaden einen oder mehrere, in Abhängigkeit von der Wahl eines
herzustellenden Muster nacheinander auf die Nadeln der Strickmaschine
verteilte Farbfäden
umfaßt,
wobei die Verteilung des oder der Farbfäden verwirklicht wird mittels
Platinen, die ebenfalls mit einem Auswahlsystem, das die Bildung
von zwei verschiedene Längen
aufweisende Schlingen ermöglicht,
assoziiert sind.
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Erfindungsgemäß, siehe Anspruch 1, ist die Strickmaschine
dadurch gekennzeichnet, daß jede Platine
aus drei Seite an Seite angeordneten Einzelplatinen zusammengesetzt
ist, wobei die mittlere Platine eine herkömmliche Abstreifplatine ist,
auf deren beiden Seiten zwei Schlingen bildende und je eine Nase
aufweisende Platinen angeordnet sind, wobei die beiden Nasen auf
verschieden Höhen
angeordnet sind, wobei die elementaren Platinen (7, 8, 9)
in Abhängigkeit
einer vorbestimmten, vom Muster abhängenden Auswahl unabhängig voneinander
zwischen einer Ruhestellung und einer Arbeitsstellung zur Aufnahme
des die Schlinge bildenden Farbfadens steuerbar sind, so daß Schlingen
mit zwei verschiedenen Höhen
entsprechend eines Musters hergestellt werden können.
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Dank einer solchen Struktur sind
die Farbfäden
immer auf in derselben vertikalen Ebene liegenden Platinen verteilt,
was jedes Risiko einer Veränderung
der Spannung, die möglicherweise
Fehler im fertiggestellten Produkt hervorruft, während des Strickens eliminiert.
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Um die individuelle Ansteuerung der
Platinen sicherzustellen, ist die Strickmaschine entsprechend angepaßt und umfaßt drei
Nockenwege, die die Versetzung der elementaren Platinen während des Strickzyklus
sicherstellen.
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Ein herkömmlicher Auswahlblock ermöglicht abhängig vom
herzustellenden Muster die Steuerung entweder der die Bildung einer
hohen Schlinge ermöglichenden
Platine oder der die Bildung einer niedrigen Schlinge ermöglichenden
Platine.
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Ferner kann möglicherweise vorgesehen werden,
daß wenn
das Grundgestrick ein Jersey-Gestrick sein kann, die Steuerung der
Platinen des Grundgestricks mittels eines zweiten Auswählers, der
die Bildung einer strukturierten Grundlage ermöglicht, sichergestellt ist.
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Die Erfindung und ihre Vorteile,
die sie mit sich bringt, werden durch das folgende, anhand der beigefügten Zeichnungen
dargestellten Ausführungsbeispiels
besser verstanden. Dabei zeigt:
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die 1 eine
schematische Aufsicht, die den Aufbau der wichtigen Bestandteile
der gemäß der Erfindung
konstruierten Strickmaschine zeigt;
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die 2 die
Bildung einer hohen Schlinge auf einer solchen Strickmaschine, die 3 die Bildung einer niedrigen
Schlinge und die 4 die
Lockerungsphase der Schlingen nach der Bildung der Masche;
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die 5,
was sie anbetrifft, eine Aufsicht von oben auf die Positionierung
der drei elementaren Platinen, die eigentlich die zur Bildung der
Maschen dienende Platine darstellen.
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Bezugnehmend auf die Zeichnungen
und insbesondere auf die 1,
umfaßt
die erfindungsgemäße Strickmaschine
in herkömmlicher
Art und Weise, einen Zylinder (1), der ausgestattet ist
mit Farbfäden
tragenden Nadeln (2) und einem sogenannten „Ring"- Plateau (3), das mit Platinen,
die allgemein durch das Bezugszeichen (4) bezeichnet und zwischen
den Nadeln des Zylinders versetzbar sind, versehen ist.
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Die Steuerung und die Auswahl der
Nadeln ist so ausgeführt,
entsprechend der Lehre der EP-A-629 727, um ein Gestrick herzustellen,
bei dem jede Reihe außer
einem Jersey- oder strukturierten Grundfaden auch einen oder mehrere
Farbfäden
(6) umfaßt,
die in Abhängigkeit
von der Wahl eines herzustellenden Musters nacheinander auf die
Nadeln (2) der Strickmaschine verteilt sind.
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Um ein Gestrick (5) herzustellen,
das Schlingen mit zwei verschiedenen Höhen umfaßt, ist erfindungsgemäß jede Platine
(4) aus drei elementaren Platinen (7, 8, 9)
zusammengesetzt, die Seite an Seite angeordnet und unabhängig voneinander
steuerbar sind, anstelle einer einzigen Platine, die einen Abstreifbereich
und zwei zum Erzielen von zwei verschiedenen Maschenhöhen dienende, überlagerte Nasen
umfaßt.
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Diese elementaren Platinen sind aus
jedem geeigneten Material hergestellt, beispielsweise Stahl, und
weisen eine Form einer Platte mit geringer Dicke im allgemeinen
in der Größenordnung
von 0,2 mm auf.
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Die Platine (7), die sogenannte „Grundplatine", ist eine herkömmliche
Platine. Zu beiden Seiten dieser mittleren Platine (7)
sind zwei Schlingen bildende Platinen (8, 9) angeordnet,
wobei jede dieser Platinen (8, 9) eine Nase (10, 11)
aufweist, die auf zwei verschiedenen Höhen über der Grundplatine (7) angeordnet
sind.
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Die Platinen (7, 8, 9)
sind unabhängig
voneinander steuerbar, der Ring oder das Plateau (3) der Strickmaschine
umfaßt
also drei Nockenwege, wobei der eine (20) es ermöglicht,
die Versetzungen der Grundplatinen sicherzustellen, und wobei die
beiden anderen (21, 22) es ihrerseits ermöglichen,
die Versetzungen der Platinen (8) und (9) zur
Bildung der hohen oder niedrigen Schlingen sicherzustellen.
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Die Steuerung der Versetzungen der
Platinen wird auf herkömmliche
Weise über
einen Stößel (23)
erreicht, der mittels eines Auswahlblocks (24) gesteuert
ist; der Auswahlblock ist in 1 schematisch
dargestellt und dessen Mittel zum Festhalten auf dem mit Platinen
versehenen Plateau sind nicht dargestellt.
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Die Verteilung der Grundfäden und
der Farbfäden
wird auf herkömmliche
Weise erreicht mittels eines Werfers (13) pro Faden in
jeder Auslaßrinne, wobei
jede Strickreihe also außer
einem Jersey- oder strukturierten
Grundfaden noch einen oder mehrere Farbfäden umfaßt.
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Die 2, 3 und 4 zeigen die Weise, in der die Schlingen
auf einer solchen Strickmaschine gebildet werden.
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In der 2 sind
die zwei Platinen (8, 9) in die Position zur Aufnahme
des Fadens (6) geführt, wobei
der Faden also die Nase (11) der Platine (8) umschlingt
und so die Bildung einer hohen Schlinge bewirkt.
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Falls die Herstellung von Bereichen
mit niedrigen Schlingen gewünscht
wird (siehe 3), wird die
Platine (8) in eine Ruheposition geführt und der Faden (6)
um die Nase (11) der Platine (9) verteilt und
so die Bildung einer niedrigen Schlinge bewirkt.
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Während
der Phase des Abstreifens der gebildeten Maschen werden die zwei
Platinen (8, 9) in eine Ruheposition geführt (4).
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Durch eine solche Konzeption der
Platinen erhält
man eine Verteilung der Farbfäden
(6) auf die Nadeln in derselben vertikalen Ebene, und eliminiert so
jedes Risiko der Veränderung
der Spannung im Gestrick.
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Wohlgemerkt läßt sich die vorhergehend beschriebene
Erfindung nicht nur für
die Herstellung von Jacquard-Gestricken, bei denen jede Reihe entsprechend
der Lehre der EP-A-629 721 einen Grundfaden und mehrere Farbfäden umfaßt, sondern
es kann auch vorgesehen werden, herkömmliche zur Herstellung von
Waren mit Schlingen verschiedener Höhen geeignete Jacquard-Strickmaschinen
auszurüsten,
so wie die in den in der Beschreibungseinleitung genannten US-Patenten
1 790 832, 3 477 255 oder 3 394 564 offenbarten, bei denen der Plüsch durch
Abrasieren der besagten Schlingen erhalten wird.