DE905704C - Bremseinrichtung fuer Wagenzuege, insbesondere fuer Kraftwagenzuege - Google Patents
Bremseinrichtung fuer Wagenzuege, insbesondere fuer KraftwagenzuegeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Bremseinrichtung für 'Wagenzüge, insbesondere für Kraftwagenzüge,
mit einem Druckmittelerzeuger im Zugwagen, einer vom Zugwagen zu einem Vorratsbehälter in dem
Anhänger oder den Anhängern führenden Druckmittelleitung und einem auf die Deichselkraft des
Anhängers ansprechenden Ventil, das den Druckmittelzustrom zu dem Anhänger bzw. zu den Anhängern
überwacht und dessen Absperrwirkung ίο willkürlich vom Zugwagen aus aufgehoben oder
unwirksam gemacht werden kann, nach Patent 742351. Diese Einrichtung hat den Vorteil, daß
es auch in den Fällen, in denen der Anhänger nicht oder nicht genügend auf den Zugwagen aufläuft
und also die Deichselkraftsteuerang versagt, z. B. bei Talfahrt mit versagender Zugwagenbremse
oder beim Halten am Berg, noch möglich ist, den Anhänger zu bremsen. Nach einer Ausführungsform des Hauptpatents wird zu dem genannten
Zweck durch die willkürlich hervorrufibare Zu- ao atandsänderung, insbesondere eine Druckänderung
in der durchgehenden Druckmittelleitiing, eine das
deichselkraftgesteuerte Ventil umgehende Nebenverbindung vom Anhängerdruckmittelbehälter zum
Anhängerbremszylinder geschaffen.
Die Erfindung löst die gleiche Aufgabe auf einfache Weise dadurch, daß das Stellglied des
deichselkraftgesteuerten Ventils mit der die
Deichselkraft übertragenden Stange nur lose gekoppelt
und unabhängig von der Stellung dieser Stange von einem zusätzlichen Steuerglied aus verstellt
wird, das auf die Zustandsänderung, insbesondere eine Druckänderung in der" Druckmittelleitung,
anspricht, die vom Zugwagen aus zur willkürlichen Verstellung des deichselkraftgesteuerten
Ventils hervorgerufen wird.
Zwei Ausführungsbeispiele nach der Erfindung sind in der Zeichnung im Schnitt dargestellt, und
zwar zeigt
Abb. ι eine erste Ausführungsform, Abb. 2 eine zweite Ausführungsform, während in
Abb. 3 eine Änderung zur Au sfüh rungs form x. nach Abb. 2 dargestellt ist.
Das am Rahmen oder der Deichsel des Anhängers befestigte, in einem mehrteiligen 'Gehäuse
40 untergebrachte deichselkraftgesteuerte Ventil wird' durch eine Stange 45 beeinflußt, deren linkes
ao Ende entweder unmittelbar oder über ein Zwischengestänge
mit dem Zughaken des Zugwagens verbunden ist. Diese Stange 45 endet in einem Hohlraum
41 des Gehäuses 40 und wird durch eine an einem Ring 44 angreifende Feder 42 nach rechts
gedrückt. Dabei legt sich die Stange 45 lose gegen eine zweite Stange45^, die das Stellglied des
Deichselkraftventils darstellt. Eine an einen haubenartigen Bund 44a angreifende Feder 43
sucht die Stange 45,, nach links zu bewegen.
Das rechte Ende der Stange 45,, kann sich gegen
einen durch eine Feder 53 belasteten Ventilteller legen, der den Drucikluftzutritt aus dem an die
Bohrung 52 angeschlossenen, nicht dargestellten Druckluftbehälter des Anhängers regelt und zu
diesem Zweck eine vom rechten Ende der Stange 45„ durchdrungene öffnung 51 überdeckt, die mit
einer Ventilkammer 47 und einem daran anschließenden Verbindungskanal 50 für den ebenfalls
nicht dargestellten Anhängerbremszylinder \'erbimden ist. Das rechte Ende der Stange 45a ist
hohl und durch Öffnungen 48 mit einem Raum verbunden, der durch ein Loch 49 an die Außenluft
angeschlossen ist. Eine Dichtung 46 verhindert das Entweichen von Druckluft aus der Kammer 47
entlang der Stange 45,,. ■ - ■ ■ -
Die Feder 43 und der Bund 44a der Stange 45«
sind in einem Raum 55 untergebracht, der nach links durch eine Biegehaut 56 und nach rechts
durch eine Dichtung 46,, abgeschlossen ist. Die
Biegehaut 56 wird von der Stange 45 a durchdrungen
und ist mit einem Stülp 56a versehen, der
die Stange 45,, dichtend umschließt, ohne deren Verschiebung gegenüber der iBiegehäUt zu hindern.
Durch einen Stutzen 36 ist der Raum 55 an eine vom ■ Zugwagen zum Anhänger führende Druckluftleistung
angeschlossen, z.B. an die übliche Fülleitung bei reiner Ablaufsteuerung oder insbesondere
an die Steuerleitung bei Einkammeranhängerbremsen, die vom Zugwagen aus gesteuert
werden. Solange ein Druck von ausreichender Höhe im Raum 55 herrscht, stützt sich die linke Seite
der Biegehaut 56 am Gehäuse 40 ab und drückt dabei eine Feder 57 zusammen. In dieser Stellung ist
die Biegehaut 56 vom Bund 44,, abgehoben, so daß
die die Biegehaut durchdringende Stange 45,, sich ohne Mitnahme der Biegehaut bewegen kann.
Die Vorrichtung wirkt wie folgt: Wenn im Zugwagen gebremst, wird, läuft der Anhänger auf
den Zugwagen auf, so daß die in der Stange 45 entstehende Druckkraft über die Stange 45a den
Ventilteller 54 von seinem Sitz an der öffnung 51
abhebt und Druckluft aus der Leitung 52 in die Kammer 47 und von dort über den Kanal 50 zum
Anhängerbremszylinder strömen kann. Der Anhänger wird gebremst. Sobald die Bremsung im
Anhänger im Vergleich zu der im Zugwagen so weit fortgeschritten ist, daß der Anhänger etwas
zurückbleibt, tritt in der Stange 45 ein Zug auf, unter dem diese sich entgegen der Feder 42 nach
links bewegt. Die Stange 45 a folgt unter der Wirkung
der Feder 43 nach, bis der Ventilteller 54 den Durchgang 51 abdeckt und den weiteren Zutritt
von Druckluft zum Anhängerbremszylinder unterbricht. Wird der Zugwagen gegenüber dem Anhänger
beschleunigt, so verstärkt sich der Zug in der Stange 45. Diese geht noch weiter nach links
und mit ihr die Stange 45,,, deren rechtes Ende sich
hierbei vom Teller 54 abhebt und die Druckluft aus der Kammer 47 und dem angeschlossenen Bremszylinder
über die Längsbohrung am rechten Ende der Stange 45a und die Öffnungen 48, 49 ins
Freie entweichen läßt. Die Anhängerbremse wird gelöst.
Bei diesen Steuervorgängen des Deichselkraftventils bleibt die Biegehaut 56 unverändert in ihrer
linken Endstellung, weil entweder bei reiner Deichselkraftsteuerung der Druck in der Kammer
55 gleichbleibt, oder bei zusätzlicher Drucksteuerung der Anhängerbremse vom Zugwagen her
über die Steuerleitung der. Druck in der Kammer 55 nur auf einen bestimmten Restdruc'k von beispielsweise
0,5 atü gesenkt wird, bei dem die Feder 57 noch nicht frei wird. Wenn dagegen die Zugwagenbremse
versagt und der Anhänger infolgedessen nicht aufläuft, entlüftet der Fahrer durch
einen Hahn od. dgl. die zum Anhänger führende Leitung vollständig, so daß auch die Druckluft aus
der Kammer 55 vollständig entweicht und die Feder 57 in dem Sinne wirksam wird, daß sie über
den Biund 44a, die Stange 45a entgegen der
schwächeren Feder 43 nach rechts schiebt. Dabei legt sich zunächst das rechte Ende der Stange'45a
gegen den Teller 54 und schließt die Verbindung zur Außenluft ab; worauf der Teller 54 noch· etwas
angehoben Wird und Druckluft in den Anhängerbremszylinder strömen läßt. Dieser Rechtshub der
Stange 45a ist möglich, weil diese Stange von der
Stange 45 getrennt ist. Der Fahrer kann somit auch bei versagender Zugwagenbremse und sogar bei
stehendem Zugwagen die Anhängerbremse anziehen und im Gefahrfalle mit der Anhängerbremse den
ganzen Wagenzug zum Stehen bringen. Durch erneutes
Einströmenlassen von Druckluft in die Kammer 55 kann umgekehrt die Stange 45a wieder
zurückgeführt und die Bremse wieder gelöst werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Abb. 2 unterscheidet sich von demjenigen nach Abb. ι durch
die andere Anordnung der Biegehaut 56. Die Ausführung des Deichselkraftventil's selbst stimmt mit
derjenigen nach Abb. 1 im wesentlichen überein, weshalb auch für die meisten Teile Bezugszeichen
aus Abb. 1 übernommen sind. Die Biegehaut 56' liegt parallel zur Stange 45,, und ist mit einem
Deckel 58 an das Gehäuse 40 angeklemmt. Die dadurch entstandene Kammer 55' ist durch den
Stutzen 36 mit der Füllleitung oder Steuerleitung verbunden. Die in der Kammer 55' wirkende
Druckluft drückt die Biegehaut 56' nach oben gegen das eine Ende eines Winkelhebels 59 und über
dieses und eine Kapsel 60 gegen eine Feder 57'. Diese Feder 57' und die Kapsel 60 stützen sich am
Ventilgehäuse 40 ab. Der Winkelhebel 59 ist ebenfalls am Gehäuse 40 gelagert. Sein freier Arm liegt
mit Spiel vor einem Ring 44/, der auf die Stange 45j aufgeschraubt ist und an dessen rechter Seite
eine Feder 43' angreift.
Beim ordnungsgemäßen Arbeiten der Bremsanlage ist die Biegehaut 56 unter Druck. Der
Winkelhebel 59 ist von dem Ring 40/ abgehoben.
Die Feder 57' ist zusammengedrückt, und die Kapsel 60 liegt am Gehäuse 40,,. Das Spiel zwischen
dem Winkelhebel 59 und dem Ring 44/ ist so groß, daß das Deichselkraftventil ungehindert in der vorstehend
erläuterten Weise durch die Druck- und Zugkräfte in der Stange 45 gesteuert werden kann,
solange die Zugwagen'bremse ordnungsgemäß arbeitet. Wenn bei versagender Zugwagenbremse
der Anhänger gebremst werden soll, wird aus der Kammer 55' die Drudduft abgelassen, so daß die
Feder 57' frei wird und den Wiinkelhebel 59 im Uhrzeigersinn verdreht. Dabei legt der nach oben
gerichtete Schenkel des Winkelhebels zuerst den toten Weg bis zum Ring 44/ zurück und nimmt
daraufhin diesen und damit auch die Stange 4Sa
nach rechts mit, bis das rechte Stangenende sich gegen den Teller 54 legt und diesen von seinem
Sitz abhebt. Auch in diesem Falle steuert also die Druckwegnahme in der Kammer 55' das Deichselkraftventil
wie beim ersten Ausführungsbeispiel auf Bremsen um. Ebenso kann auch hier die Bremse wieder gelöst werden, indem in die
Kammer 55' wieder Druckluft eingeleitet wird.
Die Ausführung nach Abb. 2 hat vor derjenigen nach Abb. 1 den Vorzug, daß das Ventilgehäuse
kürzer wird, daß weniger Dichtungen erforderlich sind und daß die Biegehaut undurchbrochen bleibt.
Außerdem kann beim Beispiel nach Abb. 2 die die Biegehaut belastende Federkraft leichter einstellbar
ausgebildet werden, indem man beispielsweise an Stelle einer Druckfeder 57' an der Biegehaut 56'
eine Zugfeder 57' angreifen läßt, die den Deckel 58 nach außen durchdringt und an einer einistellbaren
Kappe befestigt ist (Abb. 3).
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Bremseinrichtung für Wagenzüge, insbesondere für Kraftwagenzüge, mit einem . Druckmittelerzeuger im Zugwagen, einer vom Zugwagen zu einem Vorratsbehälter in dem Anhänger oder den Anhängern führenden Druckmittelleitung und einem auf die Deichselkraft des Anhängers ansprechenden Ventil, das den Druckmittelzustrom zu dem Anhänger bzw. den Anhängern überwacht und dessen Absperrwirkung willkürlich vom Zugwagen aus aufgehoben oder unwirksam gemacht werden kann, nach Patent 742351, dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied des deichselkraftgesteuerten Ventils, mit der die Deichselkraft übertragenden Stange nur lose gekoppelt ist und unabhängig von der Stellung dieser Stange von einem zusätzlichen Steuerglied aus verstellt werden kann, das auf die Zustandsänderung, insbesondere eine Druckänderung in der Druckmittelleitung, anspricht, die vom Zugwagen aus zur willkürlichen Verstellung des deichselkraftgesteuerten Ventils hervorgerufen wird.
- 2. Bremseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen das Stellglied des Deichselkraftventils und das zusätzliche Steuerglied ein toter Gang eingeschaltet ist, derart, daß das Stellglied bei Verstellung von der Verbindungsstange aus sich bewegen kann, ohne das Steuerglied mitnehmen zu müssen.
- 3. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied eine vom Stellglied durchdrungene Biegehaut (Kolben) ist, die bei Druckentlastung unter der Wirkung einer Feder auf einen Bund am Stellglied einwirkt.
- 4. Bremseinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Steuerglied parallel zum Stellglied angeordnet ist und über einen Winikelhebel auf das Stellglied einwirkt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5799 2.54
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