DE867543C - Verfahren zur Herstellung pulverfoermiger Kieselsaeure - Google Patents
Verfahren zur Herstellung pulverfoermiger KieselsaeureInfo
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- DE867543C DE867543C DEP46576A DEP0046576A DE867543C DE 867543 C DE867543 C DE 867543C DE P46576 A DEP46576 A DE P46576A DE P0046576 A DEP0046576 A DE P0046576A DE 867543 C DE867543 C DE 867543C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B33/00—Silicon; Compounds thereof
- C01B33/113—Silicon oxides; Hydrates thereof
- C01B33/12—Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
- C01B33/14—Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
- C01B33/152—Preparation of hydrogels
- C01B33/154—Preparation of hydrogels by acidic treatment of aqueous silicate solutions
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Description
Man kann amorphe pulverförmige Kieselsäure, die allgemein als Kieselsäuregel in Pulverform bekannt
.ist, durch Mahlen von Kieselsäuregel herstellen, das durch Behandlung von Alkalisilicaten
mit Mineralsäuren erhalten wurde.
Auch kann man Kieselsäuregel in Pulverform herstellen durch Einwirkung von organischen
Estern auf Alkalisilicate oder durch Verbrennen von Siliciumtetrachlorid.
Die Patentirihaiberin hat festgestellt, daß unter
Einhaltung genau festgestellter Bedingungen es möglich ist, ein pulverförmiges Kieselsäuregel von
großer Feinheit und ausgezeichneter Adsorptionsfähigkeit herzustellen, ohne auf die Mahlung
zurückzugreifen oder die organischen Ester oder Siliciumtetrachlorid zu verwenden. Dies gewährt
eine erhebliche Ersparnis an Energie und an Rohstoffen.
Das Verfahren dieser Erfindung besteht darin, daß man unter starkem Umrühren in eine Alkalisilicatlösung
eine verdünnte Säure einführt, die fähig ist, die Kieselsäure des Silicats zu ersetzen.
Hierbei muß die Geschwindigkeit der Zufügung von dem Augenblick an sehr klein gehalten werden,
in dem der Kieselsäureniederschlag erscheint, so daß die reagierende Mischung nicht die Konsistenz
eines teigigen Gels annehmen kann.
Es wurde beobachtet, daß unter diesen Bedingungen die gesamte Kieselsäure als Pulver großer
Feinheit niedergeschlagen wurde.
Dieses Pulver kann leicht unter Schleudern oder Dekantieren ausgewaschen werden. Jedenfalls ist es
vorteilhaft, das Waschen mit einem Dekantieren abzuschließen.
Man erhält dann eine wenig zusammenbackende Kieselsäure, die bei der Trocknung einen
sehr mürben Kuchen liefert, der unter günstigsten Bedingungen in ein Pulver verwandelt werden
kann.
Die Kieselsäure, die durch das Verfahren dieser Erfindung gewonnen wird, enthält nur 85 °/o Wasser,
während das nach den erwähnten früheren Verfahren gewonnene Kieselsäuregel, das man vor dem
Mahlen trocknet, 920Zo Wasser enthält. Mit anderen
Worten: Zur Herstellung der gleichen Menge getrockneter Kieselsäure mußte man die doppelte
Menge Wasser verdampfen.
Wegen des niedrigen Preises verwendet man vorteilhaft
Schwefel- oder Salzsäure. Es wurde festgestellt, daß die erstere ein etwas weniger zerrerbliches
Pulver liefert als die zweite.
Mit Vorteil wird man äquimolekulare Lösungsmengen von Alkalisilicat und Säure nehmen und
diese so einstellen, daß am Ende der Reaktion die Mischung 6 bis 9%, am besten 8 Gewichtsprozente
niedergeschlagene Kieselsäure enthält.
Während der Reaktion soll die Temperatur nicht zu niedrig sein. Der günstigste Bereich liegt zwischen
25 und 8o°. In der Praxis wurden mit einer
Temperatur zwischen 40 und 6o° sehr zufriedenstellende Resultate erzielt.
Bei Bemessung der Zufügungsgeschwindigkeit wird man durch folgende Überlegungen geleitet.
In der ersten Phase, die sich vom Beginn der Mischung, .bis zum Erscheinen des Niederschlags
erstreckt, kann die Zufügung der Säure mit erheblicher Geschwindigkeit erfolgen.
In der folgenden Phase, die dem Auftreten und dem Beginn des Niederschlags der Kieselsäure entspricht,
hat die reagierende Mischung eine ausgesprochene Neigung zum Verdicken. In dieser Phase
muß daher die Einführung der Säure langsam erfolgen, damit die reagierende Mischung nicht die
Konsistenz eines teigigen Gels annimmt. Im wesentlichen
ist diese Phase beendet, wenn noch etwa die Hälfte der Säure hinzuzufügen bleibt.
In der dritten Phase, die sich bis zur Beendigung des Verfahrens erstreckt, neigt die Mischung dazu,
den Flüssigkeitsgrad der ursprünglichen Flüssigkeit wieder anzunehmen. Die Zuflußgeschwindigkeit
der Säure kann in dieser Phase stufenweise gesteigert werden. Wenn nur noch 30% der verdünnten
Säure zuzufügen sind, ist jede Gefahr der Verdickung beseitigt, und die Einlaufgeschwindigkeit
der Säure kann beliebig sein.
Anschließend werden als Beispiel die Einzelheiten
der Bereitung des Kieselsäuregels aus Natronwasserglas und Salzsäure angegeben.
Man bereitet zwei Laugen:
1. Wasserglas von 36Be (260At SiO2) 454ecm
Wasser zum Nachfüllen auf .... 1000 ecm
2. Salzsäure von 22 Be 129 ecm
Wasser zum Nachfüllen auf .... 1000 ecm
Die Wasserglaslösung wird auf etwa 500 gehalten und mittels eines Turborührers, System
Moritz, in dauernder Bewegung gehalten. Die verdünnte Salzsäure wird in diese Wasserglaslösung
unter Beobachtung folgender Vorschriften eingegossen.
Im ersten Zeitraum (12 Minuten) fügt man
275 ecm verdünnte Säure zu, und zwar 23 ecm in der Minute.
Im zweiten Zeitraum (28 Minuten) fügt man weitere 150 ecm hinzu mit je 7,5 ecm in der Minute.
In der dritten Periode (28 Minuten) fügt man weitere 250 ecm hinzu mit je 12 ecm in der Minute,
sodann den Rest von 325 ecm mit je 40 ecm in der Minute.
Auf diese Weise hat man in 60 Minuten die gesamte Säurelösung hinzugefügt. Der Niederschlag
von Kieselsäure stellt 8 % der Endlösung dar, also etwa 160 g. Sie wird unter Ausschleudern gewaschen
und/oder dekantiert und dann im Trockenofen bei 1500 getrocknet. Man erhält ein weißes,
unfühlibares Pulver, dessen spezifisches Gewicht, je nach dem Grad des Setzens, zwischen 0,250 und
0,150 schwankt.
Die nach dieser Erfindung hergestellte pulverförmige
Kieselsäure zeichnet sich durch bemerkenswerte Adsorptionseigenschaften aus: Sie kann an
Wasser mehr als 130% ihres Gewichtes festhalten, und zwar aus gesättigtem Wasserdampf, d. h. die go
nach dem erfundenen Verfahren hergestellte pulverförmige
Kieselsäure eignet sich besonders für Adsorptionen in flüssiger Phase. Für diese erweist sie
sich den bekannten Erzeugnissen als weit überlegen. Außerdem öffnen ihre Feinheit und ihr Deckvermögen
ihr ein weites Verwendungisgebiet als Füllmittel in den plastischen Stoffen und als Bindemittel
der kosmetischen Erzeugnisse.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung pulverförmiger
amorpher Kieselsäure durch Einwirkung einer Säure auf ein Alkalisilicat, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Säurelösung in die stark bewegte Silicatlösung gießt, und zwar vom
ersten Auftreten des Kieselsäureniederschlags an mit so geringer Geschwindigkeit, daß die
reagierende Mischung nicht die Konsistenz eines teigigen Gels annimmt, und den erhaltenen
Niederschlag von pulverförmiger Kieselsäure wäscht und trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhrgeschwindigkeit der Säurelösung von dem Augenblick an allmählich
gesteigert wird, in dem die reagierende Flüissigkeitsmischung die Neigung zeigt, den
Flüssigkeitsgrad der Ausgangslösung wieder anzunehmen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2; dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur der Mischung auf etwa 50 bis 6o° gehalten wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß Säure- und Wasserglaslösungen in äquimolekularen Konzentrationen
verwendet werden.
5· Verfahren nach Anspruch ι bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Konzentration der Lösungen derart gewählt wird, daß der sich
aus der Reaktion ergebende Kieselsäureniederschlag 6 bis 9 Gewichtsprozente der Flüssigkeitsmenge
beträgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Säure Schwefel- oder
Salzsäure verwendet wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die letzte, dem Trocknen
vorangehende
bewirkt wird.
bewirkt wird.
Waschung durch Dekantieren
Angezogene Druckschriften:
U11 m a η η , Enzyklopädie der technischen
Chemie, 1932, Bd. 9, S. 510 bis 513;
deutsche Patentschrift Nr. 572 266.
© 5712 2.53
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
FR867543X | 1946-06-26 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE867543C true DE867543C (de) | 1953-02-19 |
Family
ID=9345664
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEP46576A Expired DE867543C (de) | 1946-06-26 | 1949-06-22 | Verfahren zur Herstellung pulverfoermiger Kieselsaeure |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE867543C (de) |
FR (1) | FR1001884A (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE971553C (de) * | 1950-11-28 | 1959-02-19 | Chemische Fabriken Oker & Brau | Verfahren zur Gewinnung von hochdisperser pulverfoermiger Kieselsaeure |
DE975294C (de) * | 1953-12-02 | 1961-11-02 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Erdalkalisilicaten |
DE2224061A1 (de) * | 1971-11-04 | 1973-06-20 | Sifrance | Verfahren zur herstellung von siliciumdioxyd |
Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE572266C (de) * | 1931-07-14 | 1933-03-13 | Johannes Behre Dr | Herstellung hochaktiver Kieselsaeure |
-
1946
- 1946-06-26 FR FR1001884D patent/FR1001884A/fr not_active Expired
-
1949
- 1949-06-22 DE DEP46576A patent/DE867543C/de not_active Expired
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE572266C (de) * | 1931-07-14 | 1933-03-13 | Johannes Behre Dr | Herstellung hochaktiver Kieselsaeure |
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DE975294C (de) * | 1953-12-02 | 1961-11-02 | Bayer Ag | Verfahren zur Herstellung von Erdalkalisilicaten |
DE2224061A1 (de) * | 1971-11-04 | 1973-06-20 | Sifrance | Verfahren zur herstellung von siliciumdioxyd |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1001884A (fr) | 1952-02-28 |
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