DE2224061A1 - Verfahren zur herstellung von siliciumdioxyd - Google Patents
Verfahren zur herstellung von siliciumdioxydInfo
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Description
Dr. F. Zumsteln sen. - Dr. E. Assmann Dr. R. Koenlgsberger - DIpl.-Phys. R. Holzbauer - Dr. F. Zumsteln Jun.
PATENTANWÄLTE
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POSTSCHECKKONTO: MÜNCHEN 91139
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BANKHAUS H. AUFHÄUSER
Cas 51 239
SOCIETE FRANCAISE DES SILICATES SPECIAUX SIFRANCE,
Paris/Frankreich
Verfahren zur Herstellung von Siliciumdioxyd
Die Erfindung betrifft neue Verfahren zur Herstellung von durch Fällung erhaltenem Siliciumdioxyd.
Nach den Verfahren des Standes der Technik erhält man gefälltes
Siliciumdioxyd, indem man ein Alkalisilicat, wie Natriumsilicät, mit einer Säure unter Bedingungen umsetzt, die die Eigenschaften
des schließlich erhaltenen Siliciumdioxyds beeinflussen. So übt die angewandte Konzentration des Ausgangssilicats einen wichtigen
Einfluß auf die Eigenschaften des letztlich erhaltenen Siliciumdioxyds aus ebenso wie die Auswahl der starken oder schwachen
Säure und deren Konzentration. Ferner spielen die Reihenfolge der Zugabe der Reagentien zu dem Reaktionsmedium, die Zugabegeschwindigkeit
dieser Materialien, die Bewegung, der das Reaktionsmedium unterzogen wird, die Temperatur, bei der die
Reaktion stattfindet, ebenfalls eine Rolle, die die Eigenschaften des Endprodukts beeinflußt.
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Wenn man zur Herstellung von Siliciumdioxyd, das als Füllmaterial für Kautschuke geeignet ist und somit eine spezifische
Oberfläche von etwa 200 m /g aufweist, durch kontinuierliche Zugabe von Säure zu einem Silicat herstellen will, kann man
während einer kurzen Zeit bei erhöhter Temperatur oder während einer sehr langen Zeitdauer bei niedrigerer Temperatur arbeiten,
oder man kann das Silicat mit löslichen Salzen, wie z.B. Natriumchlorid, versetzen. In dem Fall, da man bei erhöhter
Temperatur während kurzer Zeit arbeitet, ist es schwierig, Produkte zu erhalten, die bestimmte spezifische' Oberflächen
aufweisen, die innerhalb genügend enger Grenzen liegen, während in den beiden anderen Fällen man Schwierigkeiten beim
Dispergieren der Säure während der Gelierungsphase hat und es
erforderlich ist, die spezifische Oberfläche durch teures und lang-'wieriges Erhitzen zu stabilisieren. Wenn man bei niedriger
Temperatur während einer langen Zeitdauer arbeitet, ist die erzielte Produktivität niedrig, und in dem Fall, da man ein Chlorid-Reaktionsmedium
verwendet, muß man die das Chlorid enthaltenden Mutterlaugen rezyklisieren.
Da die Gelierungsphase der wichtigste Augenblick der Reaktion ist, bei dem die Eigenschaften des Endprodukts festgelegt werden,
ist es sehr wichtig, daß die Mischung während dieser Phase homogen ist, so daß es vorgeschlagen wurde, das gestellte
Problem dadurch zu lösen, daß man die Säure während der Gelierungsphase dadurch dispergiert, daß man die Säure mit variabler
Geschwindigkeit gemäß den im folgenden angegebenen Verfahrensweisen dem Silicat zusetzt. Zunächst erfolgt eine schnelle Zugabe,
dann während der Gelierungsdauer eine langsamere Zugabe,
und dies bis zu dem Moment, da die Hälfte der gesamten Säure zugesetzt worden ist, worauf man den Rest der Säure schneller
zugibt.
Weiterhin wurden verschiedene kontinuierliche Verfahren zur Herstellung von ausgefälltem Siliciumdioxyd vorgeschlagen. Es
wurde insbesondere angestrebt,, direkt die Reagentien, d.h. das
Silicat und die Säure, in das gleiche Reaktionsgefäß einzuführen, in dsm man sie während einer sehr kurzen Zeit miteinander
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reagieren läßt. Andererseits wurde empfohlen, eine Mischung aus dem Silicat und einem gegenüber den an der Reaktion teilnehmenden
Produkten indifferenten Elektrolyten mit einer Säure unter Rühren in einem homogen arbeitenden Reaktionsgefäß
umzusetzen.
Es wurde ferner vorgeschlagen, die Reaktion in einer Reihe von Reaktionszonen durchzuführen, wobei die Säurezugabe derart
durchgeführt wird, daß sich in jeder Zone eine gleichförmige Verminderung der Alkalität ergibt.
Ein anderes, bisher bekanntes Verfahren zur kontinuierlichen
Herstellung von ausgefälltem Siliciumdioxyd besteht darin, daß man die Reaktion unter Druck durchführt, um. die. Reaktionsgeschwindigkeiten
und die Verweilzeiten in dem Reaktionsgefäß zu erhöhen und ein regelmäßiges Wachsen der Teilchen
zu erreichen.
In jedem Fall besitzen die kontinuierlichen Verfahrensweisen
den gemeinsamen Nachteil, daß sie zu Produkten führen, deren Steuerung der Korngrößenverteilung im Inneren enger Grenzen,
wie es wünschenswerterweise der Fall sein sollte, schwierig zu erreichen ist. .
Die Erfindung betrifft nun Verfahren zur Herstellung von Siliciumdioxydpigmenten
mit einer engen Korngrößenverteilungskurve, die bei einem geringen Wassergehalt des Kuchens eine
große spezifische Oberfläche besitzen, wobei diese spezifische Oberfläche nach-dem Trocknen konstant bleibt, ohne daß
es erforderlich ist, sie zu stabilisieren, sowie die gemäß diesen Verfahrensweisen erhaltenen Siliciumdioxydpigmente.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung
von Siliciumdioxyd mit einer spezifischen Oberfläche zwischen 100 und 600 m /g, die sich beim Trocknen nicht verändert,
durch Einwirkung einer starken Säure auf ein Alkalisilicat, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zugabe der starken
Säure zu dem Alkalisilicat ein- bis dreimal unterbrochen
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wird, wobei die erste Unterbrechung dann stattfindet, wenn das SiOp/NajO-Molverhältnis 5,5 erreicht, und vorteilhafterweise
dann, wenn das Verhältnis zwischen 5,5 und 7 liegt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Zugabe der starken Säure zu dem Alkalisilicat
erneut unterbrochen, wenn das SiOp/Na^O-Molverhältnis
IO erreicht und vorteilhafterweise zwischen 10 und 25 liegt.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verändert man die Temperatur des Reaktionsmediums im Verlaufe der zwei aufeinanderfolgenden, durch
eine Unterbrechung getrennten Zugaben der starken Säure zu dem Silicat.
Gemäß einer dritten vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verändert man die Zugabegeschwindigkeit der Säure derartig, daß die Veränderung der Restalkalität
des Mediums als Funktion der Zeit konstant ist.
Gemäß einer vorteilhaften Verfahrensführung variiert man den
Wert dieser Konstanten von einer Säurezugabephase zu anderen.
Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird dieses diskontinuierlich durchgeführt.
Entsprechend einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Herstellung des gefällten Siliciumdioxyds kontinuierlich in aufeinanderfolgenden
Zonen durchgeführt, von denen jede einer bestimmten Ausfällungsstufe entspricht, wobei die Zugabe der Säure mindestens eine
erste Unterbrechung in einer der Zonen erfährt, wenn das SiOp/ Na20-Molverhältnis gleich oder größer 5,5 ist, während in der
Zone, die der Zone vorausgeht, in der die erste Unterbrechung der Zugabe der Säure erfolgt und in der das Si02/Na20-Molverhältnis
zwischen 4,5 und 5,5 liegt, die Reaktion der Säure mit dem Silicat unter derartigen Bedingungen durchgeführt wird,
daß keine Gelbildung eintritt.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform des kontinuierlichen erf.indungsgemäß en Verfahrens ist die Zone, in der die Säure
mit dem Silicat reagiert und die einem SiC^/Na^-Molverhältnis
zwischen 4,5 und 5,5 entspricht, eine Zone, in der eine Förderung mittels eines Kolbens erfolgt, wodurch die Gelbildung
verhindert wird.
Der kritische Charakter der oben erwähnten Molverhältnisse ergibt sich deutlich aus dem Studium der Phänomene, die sich
während der verschiedenen Stufen des Fortschreitens der PoIykondensationsreaktion
der Kieselsäuren ergeben, die bei der Einwirkung einer Säure auf ein Alkalisilicat eintritt.
Bis zu Molverhältnissen von 4,3 bis 5 wandelt sich das monomere
Silicat mit einer fast konstanten Geschwindigkeit in oligomere Siliciumdioxyde um (es sei festgehalten, daß man
den Namen "Oligomere11 auf Siliciumdioxyd in kolloidalem Zustand anwendet, die Teilchen von 10 A Größe umfassen und die
sich zu zentrifugierbaren Oligomeren agglomerieren und sich
beim Zentrifugieren in Oligomere trennen, die jedoch nicht filtrierbar sind, oder die in Form eines Niederschlags vorliegen,
deren Agglomerierungsgrad derart ist, daß das erhaltene Siliciumdioxyd filtrierbar ist).Wenn die Po lykonden sation sgeschwindigkeit
größer ist als die Geschwindigkeit der Ansäuerung, ergibt sich plötzlich die sofortige Umwandlung des angesäuerten
Silicats in Oligomere.
Die zweite Stufe entspricht Molverhältnissen von 4,5 bis 5,5. Sie ist durch das Auftreten einer Trübung, die von einer
schnellen Zunahme der Viskosität gefolgt wird, ausgezeichnet. Im Verlauf dieser Stufe wandelt sich das monomere Silicat
weiter in Oligomere um, die sich zu Polymeren agglomerieren, die ihrerseits ausfallen.
Im Verlauf dieser zweiten Stufe sind die Temperatur und die Konzentration sehr kritisch, und die Agglomerierungsgeschwindigkeiten
liegen sehr hoch. Es ist festzustellen, daß diese
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Stufe in dem Moment beginnt, da die Menge der Oligomeren ein Maximum erreicht, und an der Stelle endet, da diese Menge sich
sehr schnell vermindert hat, so daß im Verlauf dieser Stufe die Bildung der Polymerisate ein Maximum erreicht und dann
sehr schnell abnimmt.
Wenn man das Ansäuern im Verlauf dieser Stufe unterbricht, verändert sich die Konzentration des monomeren Silicats nicht
(die Polykondensationsreaktion verläuft daher schneller als das Ansäuern), und die Oligomeren als auch die Polymeren
ballen sich weiter zusammen und ergeben einen Niederschlag.
Die dritte Stufe entspricht Molverhältnissen von 5,5 bis 15bis
Im Verlauf dieser Stufe sind praktisch nur das Monomere und der Niederschlag vorhanden.
Bis zu Molverhältnissen von 8 bis 10 sind die Reaktionsgeschwindigkeiten
höher, als sie im folgenden erreicht werden.
Wenn man das Ansäuern im Verlauf dieser dritten Stufe unterbricht,
verändert sich die Konzentration der Monomeren nicht, aber die Oberfläche des Endproduktes wird vermindert, und das
Gel wandelt sich durch Peptisierung in Teilchenaggregate mit sphärischer Form um.
Die vierte Stufe entspricht Molverhältnissen von 15 bis 25
bis unendlich (Na3O = Null). Im Verlauf dieser Stufe liegt
das gesamte Siliciumdioxyd in Form des Niederschlags vor, und das eingeschlossene Natriumhydroxyd ist neutralisiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird mit Vorteil, jedoch nicht in einschränkender Weise, derart durchgeführt, daß man ein
wasserfreies Alkalisilicat anwendet in einer Konzentration
zwischen 100 und 200 g Silicat pro 1, dessen Si02/Na?0-Molverhältnis
zwischen 1 und 4 liegt, wobei man eine Säure verwendet, deren Konzentration derart berechnet ist, daß die
End-Si02~Konzentration zwischen 50 und 100 g/l liegt, und
wobei die Reaktionstemperatur vorteilhafterweise zwischen
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40 und 95°C gehalten wird.
Erfindungsgemäß liegt die Gesamtdauer der Zugabe der Säure
zu dem Silicat vorteilhafterweise zwischen 40 und 180 Minuten, während die ein bis drei Unterbrechungen dieser Zugabe eine Dauer von mindestens 5 Minuten, vorteilhafterweise von 5 bis 30 Minuten, aufweisen.
zu dem Silicat vorteilhafterweise zwischen 40 und 180 Minuten, während die ein bis drei Unterbrechungen dieser Zugabe eine Dauer von mindestens 5 Minuten, vorteilhafterweise von 5 bis 30 Minuten, aufweisen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird
die Säure mit einer variablen Geschwindigkeit derart zu dem Silicat zugesetzt, daß die Restalkalitat und die Gesamtkonzentration des Siliciumdioxyds linear mit der Reaktionszeit gemäß der folgenden Gleichung
die Säure mit einer variablen Geschwindigkeit derart zu dem Silicat zugesetzt, daß die Restalkalitat und die Gesamtkonzentration des Siliciumdioxyds linear mit der Reaktionszeit gemäß der folgenden Gleichung
·.· /vi . ca \ οι
^ vi (%2 ■+ m >
m
Ci . Ca Ci χ t
62 χ T '
abnehmen, worin
abnehmen, worin
% D = Verbrauch zu irgendeiner Zeit t
Vi == An fang svo Ium en des Silicats in 1
Ci = NapO-Konzentration des Ausgangssilicats in g/l
Ca = Konzentration der verwendeten Säure, ausgedrückt
in g/l,
T = Gesamtreaktionszeit und
t = die Zeit
bedeuten.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung weiter erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken.
I. In ein mit einer Rühreinrichtung versehenes Reaktionsgefäß
mit einem Fassungsvermögen von 200 1 gibt man mit konstanter Zugabe 99,7 1 der Silicatlösung mit einer Konzentration von
145,3 g SiO2A und 42,9 g Na2o/l, 84,3 1 Schwefelsäure mit
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einer Dichte von 1,050 g/ccm, wobei man die Temperatur bei
63 C hält. Nachdem man die Säure 28 Minuten zugegeben hat, d.h. wenn das Si02/Nap0-Molverhältnis 5,5 erreicht, unterbricht
man die Säurezugabe während 10 Minuten, worauf man die, Säurezugabe mit konstanter Geschwindigkeit fortsetzt, bis das
Molverhältnis des Reaktionsmediums 10 erreicht hat. Dann unterbricht man die Zugabe während 20 Minuten, worauf man sie fortsetzt,
bis der pH~Wert des Reaktionsmediums 5 erreicht. Man
filtriert, wäscht den Filterkuchen, trocknet ihn und zerkleinert ihn.
II. Zu Vergleichszwecken stellt man Siliciumdioxyd nach bekannten Verfahrensweisen her, indem man wie folgt vorgeht:
Mit konstanter Geschwindigkeit gibt man in ein Reaktionsgefäß
mit einem Fassungsvermögen von 200 1, das 99,7 1 einer Silicatlösung mit einer SiOp-Konzentration von 145,3 g/l und einer
NapO-Konzentration von 42,9 g/l enthält, unter Rühren 84,3 1 Schwefelsäure mit einer Dichte von 1,050 g/ccm im Verlauf von
60 Minuten ein, wobei man die Temperatur bei 76°C hält. Die Säurezugabe wird unterbrochen, wenn der pH-Wert des Reaktionsmediums den Wert 5 erreicht. Dann führt man eine Stabilisierung
durch, indem man die Temperatur während 1 Stunde bei 99 C hält, worauf man filtriert, das Produkt wäscht und es trocknet.
Die erhaltenen Produkte gemäß den Verfahren I und II zeigten die in der folgenden Tabelle I angegebenen Eigenschaften.
Wasserge halt des FiIterku chen s in kg pro kg Endprodukt |
Spezifische Oberfläche nach dem Trocknen | durch Sprüh trocknung |
durch Gefrier trocknung |
|
Produkt I (erfindungs gemäß) Produkt II |
4 5 |
im Trocken schrank |
362 m2/g 230 m2/g |
400 m2/g 300 m2/g |
357 m2/g 190 m2/g |
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"9 " 2224081
Mit konstanter Geschwindigkeit gibt roan unter Rühren in ein Reaktionsgefäß
mit einem Passungsvermögen von 2OQ I1 das 99,7 1
einer Silicatlösung mit einer Si02-Konzentration von 145,3 g/l
und einer Na^O-Konzentration von 42,9 g/l enthält, 84,3 1
Schwefelsäure mit einer Dichte von 1,O5Q g/ccm hinzu, während-?
dem man die Temperatur bei 73°C hält. Wenn das SiOp/Na^O-Mol^
verhältnis 5,5 erreicht, unterbricht man die Säurezugabe während 10 Minuten unter Erhitzen auf 86°C. Nach Ablauf der 10-minütigen
Unterbrechung setzt man die Säurezugabe bei einer Temperatur von 86° C fort, bis der p^-Wert des Reaktionsmediums.
einen Wert von 5 erreicht. Man filtriert, wäscht den Filterkuchen,
trocknet ihn und verreibt ihn. Nach dem Sprühtrocknen beträgt die spezifische Oberfläche des' Produkts 320 m/g und
der Wassergehalt des Kuchens 4,5 kg pro kg Endprodukt»
In ein Reaktionsgefäß mit einem Fassungsvermögen von 200 1,
das die in Beispiel 1 angegebene Silicatlösung enthält, gibt
man die Säure mit variabler Geschwindigkeit derart zu, daß
dNa?0 dSiO>>
-■' und damit .. konstant bleiben, wobei in diesem Beidt
dt
spiel dNa^O, das konstant ist, 0,715 beträgt. Man unterbricht
die Säurezugabe, wenn der pH-Wert des Reaktionsmediums 5 erreicht,
worauf man filtriert, den erhaltenen Filterkuchen wäscht und ihn trocknet. Die Kurve der Veränderung des Säureverbrauchs
in Abhängigkeit von der Zeit ist in der beigefügten Fig. l gezeigt, worin die Kurve A die Kurve der Änderung
des Säureverbrauchs im Vergleich zu dem konstanten Verbrauch B
darstellt. Die Reaktionstemperatur beträgt 76°C, Dann trocknet
man das Produkt mit einer Sprühtrockeneinrichtung und verreibt
es.
Der Wassergehalt des Filterkuchens beträgt 4,25kg Wasser pro
kg Endprodukt, Die spezifische Oberfläche des im Sprühtrockner getrockneten Produkts beträgt 284 m /g. Die Korngrößenverteilung
dieses Materials ist in der beigefügten Fig. 2 im Vergleich
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mit einem handelsüblichen bekannten Siliciumdioxyd, das unter
den gleichen Bedingungen zerkleinert wurde, gezeigt· Die kumulative
Verteilungskurve wurde gemäß dem Verfahren von BAHCO bestimmt. Die Kurve des erfindungsgemäß erhaltenen Siliciumrdioxyds
trägt die Bezugsziffer 1, während die Kurve eines handelsüblichen Siliciumdioxyds die Bezugsziffer 2 besitzt.
Der Vergleich der Kurven der Fig. 2 ergibt einige Besonderheiten, die in der folgenden Tabelle II zusammengefaßt sind.
Tabelle II
Vergleich der gemäß dem Verfahren von BAHCO bestimmten Korngrößenverteilungen von erfindungsgemäßem Siliciumdioxyd (1) und handelsüblichem Siliciumdioxyd (2)
Vergleich der gemäß dem Verfahren von BAHCO bestimmten Korngrößenverteilungen von erfindungsgemäßem Siliciumdioxyd (1) und handelsüblichem Siliciumdioxyd (2)
1 | 2 |
Enge Verteilung | Breite Verteilung |
Mittlerer Durchmesser von 50 % = 5/U |
Mittlerer Durchmesser von 50 % a 9 U (73 % > 5yU) |
Keine großen Teilchen 0 % > 17,'9^u |
Anwesenheit großer Teilchen 25,5 % > 17,9^u |
Mittlerer Gehalt an Fein teilchen 14 % < 2,3 yu |
Geringer Gehalt an Fein teilchen 7,5 % < 2,3 η |
Das erfindungsgemäße Verfahren wird gemäß dem in der Fig. 3
angegebenen Schema, das im folgenden erläutert wird, in kontinuierlicher Weise durchgeführt.
Die Reaktion erfolgt in aufeinanderfolgenden Zonen, von denen
jede einer bestimmten Stufe der Ausfällung entspricht:
In der Zone I gibt man die Säure zu, bis ein SiOp/NapO-Molverhältnis
von 4,3 bis 5 erreicht wird, ohne daß ein Gel auftri.tt,
wobei jedoch eine Trübung erfolgt.
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In der Zone II läuft die wichtigste Stufe der Reaktion ab, in
der der Hauptteil des Produkts ausfällt. In dieser Zone sind die Bedingungen für die Konzentration an Na2O und SiOp sowie
den Salzen als auch die Temperatur kritisch, da dadurch die Qualität des Endprodukts bestimmt wird, so daß man bei der Überführung
vom Endzustand der Zone I in den Endzustand der Zone II, d.h. bei einem Molverhältnis von etwa 5,5, eine Förderung mittels
eines Kolbens bewirken muß. Das erreicht mit mit jeder geeigneten Einrichtung, insbesondere, indem man das aus der Zone
I austretende Silicat in eine Mischröhre ("STATIC-MIXER"), wie
sie in der US-Patentschrift 3 286 992 beschrieben ist, oder in
irgendeinen anderen Röhrenreaktor, in dem die Front der Flüssigkeitsgeschwindigkeiten
parallel verläuft, einführt. In einem derartigen Reaktor reagiert das Silicat mit der Säure in identischer
Weise zu der eines diskontinuierlichen Verfahrens.
In der Zone III A verweilt das erhaltene Produkt, ohne daß Säure zugegeben wird, in einer Reihe von vollständig homogen arbeitenden Reaktoren 5, wobei die Verweilzeit mindestens 2 Minuten
beträgt. Wenn die Gelbildung abgeschlossen ist, gibt man in einer Reihe von Reaktoren 6 Säure zu, um zu einem Molverhältnis
zwischen 6 und 9 zu gelangen, was ziemlich genau einer Ansäu'erung
von etwa 50 % entspricht.
In der Zone III B gibt man Säure zu, bis ein pp
hältnis von 10 erreicht ist, was einer Ansäuerung von etwa 65 %
oder einem p„-Wert von 10 entspricht, wobei man eine enge Verteilung
der Verweilzeiten aufrechterhält, da die Polykondensationsgeschwindigkeiten
noch sehr hoch sind, worauf man in zwei in Reihe geschalteten Reaktionsgefäßen 8 eine Verweilzeit von
mindestens 10 Minuten einhält. An diese Reaktionsgefäße schließen sich Reaktionsgefäße 9 an, in denen das Molverhältnis der
Mischung auf einen Wert zwischen 15 und 25 (etwa 80 % Ansäuerung
oder PH 9) gebracht wird. Die Unterbrechungszeit von 10 Mi
nuten kann in irgendeinem Teil der Zone III,B selbst gegen Ende dieser Periode, eingehalten werden.
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In der Zone IV gibt man den Rest der Säure bis zur vollständigen Neutralisation zu und bringt den als Endprodukt erhaltenen
Brei auf einen p„-Wert von 4 bis 5. Dies kann in zwei in Reihe
geschalteten Reaktionsgefäßen 10 erfolgen, wobei in dieser Zone keine enge Verteilung der Verweilzeiten erforderlich ist.
Die angewandten Reaktionszeiten entsprechen denen des diskontinuierlichen
Verfahrens.
Man kann auch bei dem kontinuierlichen Verfahren die Säure nach dem gleichen Ansäuerungsgesetz wie dem des diskontinuierlichen
Verfahrens zusetzen, d.h. mit einer variablen Geschwindigkeit, derart, daß die Abnahmegeschwindigkeit von NapO
und die Verminderung der Konzentration an SiOp konstant sind, und in gleicher Weise kann man nach der Zone II bei unterschiedlichen
Temperaturen gegenüber denen der Zonen I und II arbeiten, ohne die Eigenschaften des letztlich erhaltenen Produkts zu beeinflussen.
Bei dem in der Fig. 3 gezeigten Durchführungsbeispiel wird die
Säure in einen Einspritzreaktor 3 eingeführt, bis man ein Molverhältnis von 4,5 erreicht hat. An diesen Reaktor 3 schließt
sich ein Röhrenreaktor mit z.B. einem Durchmesser von 120 mm und einer Länge von 6 τη an, so daß sich insgesamt die bei einem
diskontinuierlichen Verfahren erreichte Verweilzeit von 28 Minuten ergibt. Anschließend gibt man in einer Mischröhre 4 ("STATIC-MIXER"),
der trotz der Viskosität eine Kolbenförderung sicherstellt. Säure zu, bis das Molverhältnis 5,5 erreicht. An diese
Zugabe schließt sich eine Verweilzeit von 12 Minuten in zwei in Reihe geschalteten Reaktionsgefäßen 5 an, in denen die Säurezugabe
unterbrochen wird.
Die Reaktion wird anschließend in einem kontinuierlich betriebenen
Reaktionsmischgerät oder in einer Reihe von vollständig homogenen Reaktoren 6, in denen die Zugabe der Säure an mehreren
Stellen erfolgt, bis zu einem Ansäuerungsgrad von etwa 65 %
fortgesetzt.
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An diese 2one schließen sich zwei Reaktionsgefäße 8 an, in
denen die Reaktionsmischung während 12 Minuten ohne Zugabe von'"Säure verweilt. Die Reaktion wird artschließend in einem
kontinuierlich betriebenen Reaktionsmischgerät oder in einer Reihe von vollständig homogenen Reaktoren 9, in denen die
Säure an z.B. drei Stellen zugegeben wird, fortgesetzt bis" zu einer Neutralisation von etwa 80 % der Alkalitat (Molverhältnis
17,5).
Der Rest der Säure wird in zwei Reaktionsgefäßen zugeführt,
bis man einen p^-Wert von 5 erreicht. Dann filtriert man,
Wäscht den erhaltenen Filterkuchen und trocknet ihn. Die spezifische
Oberfläche des erhaltenen Siliciumdioxyds beträgt 350 m /g bei einem Wassergehalt von 4,5 kg pro kg Endprodukt.
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Claims (3)
1.) Verfahren zur Herstellung von Siliciumdioxyd mit einer spezifischen
Oberfläche von zwischen 100 und 600 m /g, die sich beim Trocknen nicht verändert, durch Einwirkung einer
starken Säure auf ein Alkalisilicate dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe der starken Säure zu dem Alkalisilicat
ein- bis dreimal unterbrochen wird, wobei die erste Unterbrechung erfolgt, wenn das SiOp/NapO-Molverhältnis 5,5 erreicht.
2.) Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die erste Unterbrechung erfolgt, wenn das Si02/Na20-Molverhältnis
einen Wert zwischen 5,5 und 7 erreicht.
3·) Verfahren gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zugabe der starken Säure zu dem Alkalisilicat erneut unterbrochen wird, wenn das SiOp/NaoO-Molverhältnis
10 erreicht.
4.) Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die erneute Unterbrechung bei einem SiO^/Na-O-Molverhältnis
von zwischen 10 und 25 erfolgt·
5.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Temperatur des Reaktionsmediums während der aufeinanderfolgenden getrennten Zugabephasen
der starken Säure zu dem Silicat verändert.
6.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Geschwindigkeit der Säurezugabe derart verändert, daß die Änderung der Restalkalität des
Mediums als Funktion der Zeit konstant ist.
7.) Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Wert der Konstanten von einer Phase der Zugabe zur anderen verändert.
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8.) Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verfahren diskontinuierlich durchgeführt wird.
9.) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Herstellung des ausgefällten Sillciumdioxyds kontinuierlich in aufeinanderfolgenden Zonen
erfolgt, von denen jede einer bestimmten Stufe der Ausfällung entspricht, wobei die Zugabe der Säure mindestens
eine erste Unterbrechung in einer der Zonen erfährt, wenn
das SiC^/NapO-Molverhältnis gleich oder größer 5,5 ist,
während in der Zone, die derjenigen Zone vorausgeht, in der die erste Unterbrechung der Zugabe der Säure erfolgt
und in der das SiOp/Na-O-Molverhältnis zwischen 4,5 und
5,5 liegt, die Reaktion der Säure mit dem Silicat unter derartigen Bedingungen erfolgt, daß keine Gelbildung eintritt.
10.) Verfahren gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zone, in der die Säure mit dem Silicat reagiert und
die einem SiOp/NapO-Molverhältnis zwischen 4,5 und 5,5
entspricht, eine Zone ist, in der zur Verhinderung der Gelbildung eine Förderung mit Hilfe eines Kolbens erfolgt.
11.) Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Säure mit variabler Geschwindigkeit derart zu dem Silicat gegeben wird, daß die Restalkalitat und die Konzentration
des gesamten Siliciumdioxyds in Funktion der Reaktionszeit linear gemäß der folgenden Gleichung
Ca % Ci ' 52
Ca Cl x t
62 χ Τ abnehmen, worin
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D - den Verbrauch zu irgendeiner Zeit t
Vi = das Anfangsvolumen des Silicats in 1
Ci = die Na?0-Konzentration des Ausgangssilicats in g/l
Ca = die Konzentration der verwendeten Säure in g/l
T = die Gesamtreaktionszeit und
t = die Zeit
bedeuten.
12.) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Lösung eines wasserfreien Alkalisilicats verwendet, deren Konzentration 100 bis 250 g SiIicat/l
beträgt und deren SiO^/NapO-Molverhältnis zwischen
und 4 liegt.
13.) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine starke Säure, wie z.B. Schwefelsäure, verwendet, deren Konzentration derart ist, daß die
End-SiOp-Konzentration zwischen 50 und 100 g/l liegt.
14.) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reaktionstemperatur zwischen 40 und
95°C liegt..
15.) Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gesamtzugabedauer der Säure zu dem Silicat zwischen 40 und 180 Minuten beträgt und die eine bis drei
Unterbrechungen der Zugabe eine Dauer von mindestens 5 Minuten aufweisen.
16.) Verfahren gemäß Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Unterbrechungen der Säurezugabe eine Dauer von 5 bis. 30 Minuten ausmachen.
) Siliciumdioxydpigmente mit einer spezifischen Oberfläche zwischen 100 und 600 m /g mit einem geringen Wassergehalt
309825/ 1118
_ 17 _ 2224081
des Filterkuchens, wobei die spezifische Oberflache nach
dem Trocknen, ohne daß eine Stabilisierung erforderlich ist, konstant bleibt, mit enger Korngrößenverteilungskurve,
erhältlich gemäß einem der Ansprüche 1 bis 16.
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