DE572266C - Herstellung hochaktiver Kieselsaeure - Google Patents

Description

• Herstellung hochaktiver Kieselsäure Verfahren zur Herstellung von aktiven Kieselsäuren sind bereits bekannt. Die meisten der damit gewonnenen Produkte haben zwar die Eigenschaft, größere Flüssigkeitsmengen oder Gasmengen zu adsorbieren, sind dem Kautschuk gegenüber aber völlig inaktiv und verleihen den damit hergestellten Waren bei weitem nicht die hervorragenden Eigenschaften wie der amerikanische Gasruß. Ein Verfahren, eine auch für Kautschuk aktive Kieselsäure herzustellen, ist ebenfalls bekannt. Hiernach wird eine hochaktive Kieselsäure durch Einleitung von Siliciumfluoridgas in schutzkolloidhaltiges Wasser, Auswaschung, Befreiung vom Schutzkolloid und Trocknung hergestellt.
• Es wurde nun gefunden, daß sich eine für Kautschuk hochaktive Kieselsäure auch dadurch herstellen läßt, daß man Kieselsäure in Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Gelatine, Gummiarabikum, Eiweißkörpern oder deren Abbauprodukten, vom molekular gelösten in den kolloiden Zustand überführt. Der Fortschritt gegenüber dem oben angeführten Verfahren besteht also darin, daß die entstehenden hTophilen Kieselsäuren dieselben hervorragenden Eigenschaften gegenüber Kautschuk aufweisen wie die hydrophobe aus Siliciumfluoridgas. Es ist dadurch möglich geworden, leicht zugängliche Stoffe, wie z. B. Wasserglas, die bisher nicht verwandt «erden konnten, zur Herstellung heranzu.-ziehen. Nach der Fällung hat man die Kieselsäure nur vom Schutzkolloid und etwa adsorbierten Salzen durch Auswaschen zu befreien und das Dispersionsmittel zu entfernen.
• Dieser Füllstoff, in Kautschuk eingemischt, verleiht dem Produkt dieselben hochwertigen Eigenschaften wie amerikanischer Gasruß. Die Vulkanisate haben z. B. dieselben hohen Zerreißfestigkeiten und zeigen im Festigkeits-(Dehnungs-)Diagramm denselben Kurvenverlauf wie Mischungen mit demselben Volumenprozentzusatz an Gasruß. Als wesentliche Neuerung kommt ferner in Betracht, daß durch das Verfahren, im Gegensatz zu den Produkten mit Gasruß, farblose Produkte erzielt «-erden, die dann beliebig angefärbt «-erden können.
• Beispiel In io 1 verdünnte Salzsäure (d-ti,o5), die mit 5oo cm3 einer iz°loigen Gelatinelösung versetzt sind, läßt man unter ständigem Rühren bei "Zimmertemperatur =/s der Menge Wasserglaslösung (d _-_ i,ig), die zur schnellen Koagulation nötig ist, einfließen. Nach 24 Stunden wird das gebildete Gel abfiltriert und mit heißem Wasser gewaschen, bis das Filtrat keine Chloride mehr enthält. Die Masse wird dann bei möglichst niedriger Temperatur getrocknet.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCII: Verfahren zur Herstellung einer hochaktiven Kieselsäure, die als farbloser Füllstoff dein Kautschuk beigemischt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man sie bei Gegenwart von Schutzkolloiden, wie Gelatine, Gumiiiiarabikum, Eiweißkörpern oder deren Abbauprodukten, vom molekular gelösten in den kolloiden Zustand überführt und dann durch an und für sich bekannte Methoden vom Schutzkolloid und Dispersionsmittel befreit.