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Verfahren zur Herstellung von Polyazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man neue Polyazofarbstoffe erhält, wenn man die in saurem Mittel hergestellte
Diazoazoverbindung aus einem Mol tetrazotiertem 4, 4'-Diaminodiphenyl und einem
Mol einer Periaminooxynaphthalinsulfonsäure alkalisch zunächst mit einem Mol einer
sulfonsäuregruppenhaltigen Monodiazoverbindung und weiterhin mit einem Mol I, 3
Dioxybenzol oder dessen kupplungsfähigen Kernsubstitutionsprodukten vereinigt. Wenn
diese Kupplung beendet ist, läßt man auf den so gebildeten Trisazofarbstoff noch
ein Mol einer Monodiazoverbindung oder zwei Mol gleicher oder voneinander verschiedener
Monodiazov erbindungen gleichzeitig oder nacheinander einwirken und führt diese
Schlußkupplung sodaalkalisch zu Ende.
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Die so erhältlichen Farbstoffe eignen sich besonders zuum Färben von
Leder und zeichnen sich dadurch aus, daß sie eine gute Säure-und Alkalibeständigkeit
aufweisen und volle, deckende Töne ergeben.
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Der aus W i n t he r, Patente der organischen Chemie, Igo8, Band 2,
S. I578, unter L 5I79, Klasse 22, bekannte Tetrakisazofarbstoff von der Zusammensetzung
I-Aminobenzol-4-sulfonsäure #I, 3-Dioxybenzol#4, 4'-Diaminodiphenyl -# I, 3-Dioxybenzol
# I-Äminobenzol-4-sulfonsäure wird durch Zusatz von Ameisensäure oder Schwefelsäure
zu seiner wässerigen Lösung zur Ausflockung gebracht, während im Gegensatz hierzu
dies bei den nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Farbstoffen nicht der
Fall ist. Gegenüber dem aus der britischen Patentschrift 423 I83 bekannten Farbstoff
von der Zusammensetzung I-Aminobenzol-4-sulfonsäure-#I, 3-Dioxybenzol #I-Amino-2-oxy-5-nitrobenzol-#
(-N 02 reduziert zu -N H2) # I, 3 -Diaminobenzol-6-sulfonsäure weisen die neuen
Farbstoffe eine wesentlich bessere Alkaliechtheit auf und zeigen nicht den starken
Farbtonumschlag des bekannten Farbstoffs auf pflanzlich gegerbtem Leder. Vor dem
aus der Patentschrift 582z 399 bekannten Farbstoff von der Zusammensetzung I-Aminobenzol-3-sulfonsäure
# I-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-di-(a) sulfonsäure # 4, 4' -Diaminodiphenyl # I-Dis
äthylamino@3-oxybenzol, der inblauschwarzen Tönen färbt, haben :die neuen Farbstoffe
.den
Vorzug, daß sie in einer Farbtonreihe von schwarzbraun bis
braun unter Verwendung stets des geeichen Grundkörpers, nämlich der Trisazofarbstoffe
aus sulfonierter Diazoverbindung -# I-Amino-8-oxynaphthalin-3, 6-disulfonsäure #4,
4'-Diaminodiphenyl# I, 3-Dioxybenzol durch Kupplung mit einem oder zwei Mol Diazoverbindung
hergestellt werden können.
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Beispiel I I84 kg 4 4-Diaminodiphenyl werden in bekannter Weise tetrazotiert
und mit 363 kg I-amino-8-oxynaphthaltin-3, 6-disulfonsaurem Natrium in saurem Mittel
vereinigt. Wenn die Bildung des Monoazofarbstoffs beendet ist, läßt man 2o9 kg dianotierte
I-Aminobenzol-4-sulfonsäure (2 H2 O) zulaufen und führt die Kupplung sodaalkalisch
durch. Nach ihrer Beendigung läßt man eine Lösung von Io kg I, 3-Dioxybenzol zu
dem gebildeten Farbstoff laufen. Ist diese Stufe der Farbstoffbildung beendet, so
läßt man in das Kupplungsgemisch eine Lösung von I38kg dianotiertem I-Amino-4-nitrobenzol
zufließen, welches nach einer Kupplungsdauer von etwa Io Minuten verschwunden ist.
Nachdem nun noch eine Lösung von 375 kg Natriumcarbonat in etwa I4oo @ Wasser zugefügt
worden ist, wird zum Schluß nochmals eine Lösung von I38 kg dianotiertem I-Amino-4-nitrobenzol
zugegeben. Diese Schlußkupplung läuft etwa 2o Stunden. Danach wird bis zur schwach
essigsauren Reaktion abgestumpft und der entstandene Pentakisazofarbstoff mit Io
% Natriumchlorid, bezogen auf den Rauminhalt des Kupplungsgemisches, ausgesalzen
und abgepreßt.
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Der getrocknete Farbstoff stellt ein grauschwarzes Pulver dar, welches
sich in Wasser mit tiefbrauner, in konzentrierter Schwefelsäure mit graublauer Farbe
löst. Es färbt Leder in schwarzbraunen Tönen. Beispiel 2 Entsprechend den Angaben
des Beispiels I werden I84 kg tetrazotiertes 4, 4'-Diaminodiphenyl zunächst in saurem
Mittel mit 363 kg I-Amino-8-oxynapthalin-3, 6-disutlfonsaurem Natrium vereinigt,
und der gebildete Farbstoff wird mit einer Lösung von 2I8 kg dianotierter I-Amino-4-nitrobenzol-2-stulfonsäure
versetzt. Die Kupplung wird sodaalkalisch durchgeführt, und durch Zugabe von II0
kg I, 3-Dioxybenzol wird die Bildung des Trisazofarbstoffs beendet. Genau wie in
Beispiel I ausgeführt, wird nun zunächst mit I38kg dianotiertem I-Amino-4-nitrobenzol
weitergekuppelt und nach Zufügen von 375 kg Natriumcarbonat mit weiteren I38kg diazotiertem
I-Amino-4-nitrobenzol die Schlußkupplung beendet.
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Bei gleichen guten färberischen Eigenschaften auf Leder unterscheidet
sich der so gewonnene Pentakisazofarbstoff von dem in Beispiel I beschriebenen durch
den klareren Braunton seiner wässerigen Lösung.
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Beispiel 3 Der nach den Angaben des Beispiels I hergestellte Trisazofarbstoff,
welcher durch Vereinigung von 363 kg I-amino-8-oxyrnaphthalin-3, 6-disulfonsaurem
Natrium mit I Mol tetrazotiertem 4., 4'-Diamiuodiphenyl in saurem und mit 209 kg
dianotiertem I-Aminobenzol-4-sulfonsäure (2H20) in alkalischem Mittel gebildet und
durch weitere Kupplung Mit IIo lKg I, 3-Dioxybenzol fertiggestellt wurde, wird nach
Beendigung dieser letzteren Kupplung mit einer Lösung von 2o9 kg dianotierter I-Aminobenzol-4-sulfonsäure
(2 H2 0) versetzt. Diese Kupplung geht schnell zu Ende. Es werden nun 375 kg Natriumcarbonat,
in Wasser gelöst, zu dem Kupplungsgemnisch zugefügt, und die Schlußkupplung wird
durch Zugabe einer Lösung von I38 kg dianotiertem I-Amino-4-nitrobenzol unter etwa
2ostündigem Rühren durchgeführt. Danach wird der entstandene Pentakisazofarbstoff
nach der Vorschrift des Beispiels I aufgearbeitet.
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Verglichen mit den Farbstoffen, welche in den Beispielen I und 2 beschrieben
sind, zeigt der hier gewonnene Farbstoff einen wesentlich olivstichigeren Ton bei
ebenfalls guter Säure- und Alkalibeständigkeit.
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Von besonderem Interesse erscheint die Tatsache, daß sich der Farbton
der nach diesem Verfahren erhältlichen Farbstoffe nach Maßgabe der Verwendung verschiedener
Diazokomponenten, die zur Schlußkupplung mit dem aus 4, d@-Diami-nodiphenyl, i-ainino-8-oxYn2Lphthalin-3,
6-disulfonsaurem Natrium, i-Aminobenzol-4-sulfon.säure und i, 3-D-ioxybenzol gebildeten
Trisazofarbstoff in Anwendung kommen, abändern läßt, wie die folgende Zusammenstellung
zeigt:
R R' R" Färbung auf Chromleder |
I-Aminobenzol-2, 5-di- I-Amino-4-nitrobenzol I-Amino-4-nitrobenzol
tief braunschwarz |
sulfonsäure |
I-Aminobenzol-3-sul- I-Aminobenzol-3-sul- - grauschwarz |
fonsäure fonsäure |
desgl. desgl. I-Aminobenzol-3-sul- grauschwarz |
fonsäure |
I-Aminobenzol-4-sul- I-Aminobenzol-4-sul- - grünstichigschwarz |
fonsäure fonsäure |
desgl. I-Amino-4-nitrobenzol- I-Amino-4-nitrobenzol braunstichigschwarz |
2-sulfonsäure |