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TECHNISCHES
GEBIET
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Verfahren zum Formen
und Ausrichten von Strukturen auf gemusterten Substraten. Genauer
gesagt betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zum Gießen und Ausrichten
von Glas-, Keramik- und/oder Metallstrukturen auf gemusterten Substraten
für Bildschirmanwendungen
und für
Bildschirme, welche Sperrstege aufweisen, die unter Verwendung einer
dehnbaren Gießform gegossen
und ausgerichtet werden.
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ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
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Weiterentwicklungen
in der Bildschirmtechnologie, einschließlich der Entwicklung von Plasmaanzeigetafeln
(PDP, Plasma Bildschirm Panel) und über Plasma adressierte Flüssigkristallbildschirme
(PALC, plasma addressed liquid display) haben dazu geführt, dass
ein Interesse an der Ausbildung von elektrisch isolierenden, keramischen
Sperrstegen auf Glassubstraten besteht. Die keramischen Sperrstege
trennen Zellen ab, in denen ein Inertgas durch ein elektrisches
Feld erregt werden kann, das zwischen entgegengesetzten Elektroden
angelegt wird. Durch die Gasentladung wird ultraviolette (UV) Strahlung
innerhalb der Zelle abgegeben. Im Fall von Plasmaanzeigetafeln ist
das Innere oder die Zelle mit einem Phosphor beschichtet, welches
rotes, grünes
oder blaues sichtbares Licht abgibt, wenn es durch UV-Strahlung erregt
wird. Die Größe der Zellen
bestimmt die Größe der Bildelemente
(Pixel) in dem Bildschirm. Plasmaanzeigetafeln und über Plasma
adressierte Flüssigkristallbildschirme
können
beispielsweise als Anzeigebildschirme für Hochauflösungsfernsehen (HDTV, High Definition
TV) oder bei weiteren digitalen elektronischen Bildschirmen verwendet
werden.
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Verschiedene
Verfahren sind verwendet worden, um keramische Sperrstege für Plasmaanzeigetafeln herzustellen.
Eines der Verfahren besteht aus wiederholtem Siebdruck, wie in
US 5,136,207 und der Japanischen
Auslegungspatentanmeldung Nr. 2-21 30 20 beschrieben. Bei diesem
Verfahren wird ein Sieb auf dem Substrat ausgerichtet und verwendet,
um eine dünne
Schicht eines Sperrstegmaterials zu drucken. Das Sieb wird entfernt
und das Material wird gehärtet.
Da die Materialmenge, die mit dieser Technik gedruckt werden kann,
nicht ausreichend ist, um Stege zu schaffen, welche die gewünschte Höhe (typischerweise
um 100 μm bis
200 μm)
aufweisen, wird das Sieb anschließend wieder ausgerichtet und
eine zweite Schicht aus Sperrstegmaterial wird auf die erste Schicht
gedruckt. Die zweite Schicht wird anschließend gehärtet. Schichten aus Stegmaterial
werden wiederholt gedruckt und gehärtet, bis die gewünschte Höhe der Sperre
erreicht ist. Die zahlreichen Verfahrensschritte zur Ausrichtung
und Härtung,
die bei diesem Verfahren erforderlich sind, führen zu einer langen Bearbeitungszeit
und mangelhaften Steuerung der gesamten Profilgestalt des Sperrsteges.
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Ein
weiteres Verfahren beinhaltet das Maskieren und Sandstrahlen, wie
in
US 5,601,468 und
Japanischer Auslegungspatentanmeldung 4,259,728 beschrieben. Bei
diesem Verfahren wird ein Substrat, welches Elektroden aufweist,
mit dem Sperrstegmaterial beschichtet, das teilweise gebrannt ist.
Eine Maske wird anschließend
unter Verwendung von herkömmlichen
Lithographietechniken auf das Material der Sperre aufgetragen. Die
Maske wird auf die Flächen
zwischen den Elektroden aufgetragen. Das Substrat wird anschließend sandgestrahlt,
um das durch die Maske freiliegende Sperrstegmaterial zu entfernen.
Schließlich
wird die Maske entfernt und die Sperrstege werden bis zur Fertigstellung
gebrannt. Die ses Verfahren erfordert nur einen einzigen Ausrichtungsschritt
und kann infolgedessen genauer sein als das Verfahren mit Mehrfachsiebdruck. Weil
allerdings die mit Sperrstegen bedeckte Fläche des fertig gestellten Substrats
sehr klein ist, muss der größte Teil
des Sperrstegmaterials durch Sandstrahlen entfernt werden. Diese
große
Menge an Abfall erhöht die
Produktionskosten. Weil darüber
hinaus das Sperrstegmaterial häufig
auf Blei basierende Glasfritte enthält, ist eine umweltfreundliche
Entsorgung des entfernten Materials ein Problem. Wenn auch die Positionen
der Stege nach dem Sandstrahlen ziemlich genau sein können, ist
es allerdings schwierig, die Gestalten der Stege insgesamt, einschließlich des
Seitenverhältnisses,
Höhe zur
Breite, zu steuern.
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In
einem weiteren Verfahren werden herkömmliche photolithographische
Techniken verwendet, um das Sperrstegmaterial mit Mustern zu versehen,
so wie in der Japanischen Auslegungspatentanmeldung 9-24 56 29 beschrieben.
Bei dieser Technik umfasst das Sperrstegmaterial einen lichtempfindlichen
Lack. Das Sperrstegmaterial wird auf das Substrat über die
Elektroden aufgetragen, häufig
indem das Stegmaterial in Gestalt eines Klebstreifens auf das Substrat
laminiert wird. Eine Maske wird über
das Sperrstegmaterial aufgetragen und das Material wird durch Strahlung
belichtet. Die Maske wird entfernt und die belichteten Flächen des
Materials werden entwickelt. Das Sperrstegmaterial kann anschließend durch
Ausschwemmen entfernt werden, um die Stegstrukturen auszubilden.
Bei diesem Verfahren kann hohe Präzision und Genauigkeit erzielt
werden. Allerdings wird, genau wie bei dem Sandstrahlen, viel Material
vergeudet, weil das gesamte Substrat anfänglich mit dem Sperrstegmaterial
beschichtet wird und die Stege als Muster durch Materialentfernung erzeugt
werden.
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Ein
weiteres Verfahren beinhaltet die Verwendung einer Gießform, um
Sperrstege herzustellen. Dies kann durch direktes Gießen auf
das Substrat oder durch Gießen
auf einen Übergabebogen
und anschließendes Übertragen
der Stege auf ein Substrat erfolgen. Direktes Gießen auf
ein Substrat beinhaltet das Beschichten von entweder dem Substrat
oder der Gießform
mit Sperrstegmaterial, das Pressen der Gießform gegen das Substrat, das
Härten
des Materials auf dem Substrat, und das Entfernen der Gießform. Die
Japanische Auslegungspatentanmeldung 9-134676 offenbart die Verwendung einer
Metall- oder Glasgießform,
um Sperrstege aus Glas- oder Keramikpulver auszugestalten, das in
einem Bindemittel feinst über
ein Glassubstrat verteilt wird. Die Japanische Auslegungspatentanmeldung
9-147754 offenbart das gleiche Verfahren, wobei Elektroden gleichzeitig
mit den Sperrstegen unter Verwendung einer Gießform auf das Substrat übertragen
werden. Nachdem das Sperrstegmaterial ausgehärtet und die Gießform entfernt
ist, werden die Sperrstege gebrannt, um das Bindemittel zu entfernen.
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In
der Europäischen
Patentanmeldung 0 836 892 A2 wird das Drucken eines Gemisches aus
einem Glas- oder Keramikpulver in einem Bindemittel auf einen Übergabebogen
beschrieben. Das Material wird unter Verwendung einer Walze oder
Tiefdruckplatte gedruckt, um Sperrstegformteile auf dem Übergabebogen
auszugestalten. Ein Substrat wird anschließend gegen das Stegmaterial
auf dem Übergabebogen
gepresst, damit das Material an dem Substrat anhaftet. Nachdem das
Stegmaterial auf dem Substrat gehärtet ist, werden die Stege
gebrannt. Die Übergabefolie
kann vor dem Brennen entfernt werden oder durch das Brennen herausgebrannt
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Während bei
direktem Gießformen
weniger Abfall als beim Sandstrahlen oder bei Lithographie anfällt und
weniger Ausrichtungsschritte als beim Siebdrucken verlangt werden,
bestehen die Herausforderungen darin, die Gießform auf einheitliche und
wiederholte Weise von dem Sperrstegmaterial abzulösen und
eine getrennte Gießform
für jedes
einzigartige Bildschirmsubstrat herzustellen. Beispielsweise sind
geringfügige
Anpassungen bei den Abmessungen des Pitches der Sperrstege erwünscht, um
Abweichungen bei Schrumpfungsfaktoren von Glassubstraten, aufgrund
von beispielsweise unterschiedlichen Chargen oder unterschiedlichen
Lieferanten, berücksichtigen
zu können.
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Wenn
die Sperrstege anfänglich
auf einem Übergabebogen
ausgestaltet werden, weist dieses Verfahren dieselben Nachteile
wie direktes Formgießen
auf. Darüber
hinaus muss der Übergabebogen
mit dem Stegmaterial mit den Elektroden auf dem Substrat ausgerichtet
werden. Dieses Druckverfahren kann verwendet werden, um ein Muster
auf eine flexible Folie zu drucken, wobei das Muster auf der Folie
anschließend
als eine Gießform
zum direkten Formgießen
von Sperrstegen verwendet werden kann. Eine Schwierigkeit besteht
allerdings darin, dass, wenn die Gießform und das Stegmaterial
gegen das Substrat gedrückt
werden, damit das Stegmaterial an dem Substrat anhaftet, die Gießform dazu
neigt, sich auszudehnen. Durch diese Bewegung der Gießform wird
eine präzise
Ausrichtung über
das Substrat hinweg sehr schwierig. Das offenbarte Verfahren zur
Lösung
dieses Problems besteht darin, eine Metallschicht auf die Rückseite
der Gießform
aufzutragen, damit die Gießform
sich nicht mehr ausdehnen kann.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Formen und Ausrichten
von Mikrostrukturen auf gemusterten Substraten, wie in Anspruch
1 beansprucht. Bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ermöglichen
das Formen und Ausrichten von Mikrostrukturen auf gemusterten Substraten
mit hoher Präzisionsgenauigkeit über relativ
große
Entfernungen.
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Gemäß einem
ersten Aspekt besteht das Verfahren der vorliegenden Erfindung aus
einem Form- und Ausrichtungsverfahren von Mikrostrukturen auf einem
gemusterten Substrat, welches dergestalt verläuft, dass zuerst ein Gemisch,
welches ein härtbares
Material umfasst, zwischen einem gemusterten Substrat und einer gemusterten
Oberfläche
einer Gießform
angeordnet wird. Die gemusterte Oberfläche der Gießform weist eine Vielzahl von
Mikrostrukturen darauf auf. Der Ausdruck „Mikrostruktur", wie in dieser Anmeldung
verwendet, bezieht sich auf Vertiefungen oder Erhebungen in der
Oberfläche
der Gießform.
Die Gießform
wird gedehnt, um einen vorbestimmten Abschnitt der gemusterten Oberfläche der
Gießform
mit einem entsprechenden vorbestimmten Abschnitt des gemusterten
Substrats auszurichten. Das härtbare
Material zwischen der Gießform und
dem Substrat wird bis zu einem festen Zustand gehärtet, wobei
es an dem Substrat anhaftet. Die Gießform wird anschließend entfernt,
wonach die ausgehärteten
Strukturen des Gemisches mit dem Muster des Substrats ausgerichtet
zurückbleiben,
wobei die ausgehärteten
Strukturen die Mikrostrukturen auf der gemusterten Oberfläche der
Gießform
replizieren.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt besteht die vorliegende Erfindung aus einem Verfahren
zum Formen und Ausrichten von keramischen Mikrostrukturen auf einem
gemusterten Substrat. Eine breiige Masse wird zur Verfügung gestellt,
wobei die breiige Masse aus einem Gemisch aus einem Keramikpulver
und einem härtbaren
flüchtigen
Bindemittel besteht. Die breiige Masse wird zwischen einem gemusterten
Glassubstrat und einer gemusterten Oberfläche einer Gießform angeordnet,
wobei die gemusterte Oberfläche
der Gießform
eine Vielzahl von Mikrostrukturen darauf aufweist. Die Gießform wird
gedehnt, um einen vorbestimmten Abschnitt der gemusterten Oberfläche der
Gießform
mit einem entsprechenden vorbestimmten Abschnitt des gemusterten Substrats
auszurichten. Das härtbare
Bindemittel der breiigen Masse wird gehärtet, damit die breiige Masse aushärtet und
damit die breiige Masse an dem Substrat anhaftet. Anschließend wird
die Gießform
entfernt, um Mikrostrukturen im grünen Zustand der breiigen Masse
an dem Substrat anhaftend zurückzulassen,
wobei die Mikrostrukturen im grünen
Zustand im Wesentlichen die Mikrostrukturen der gemusterten Oberfläche der Gießform replizieren.
Die Mikrostrukturen im grünen
Zustand können
thermisch behandelt werden, um im Wesentlichen dichte keramische
Mikrostrukturen auszugestalten.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um ein
Substratelement zur Verwendung in einem elektronischen Bildschirm
zur Verfügung
zu stellen, welcher mikrostrukturierte Sperrstege aufweist, die
auf einem gemusterten Abschnitt eines Substrats aufgeformt und darauf
ausgerichtet sind. Ein hoch auflösender
Fernsehbildschirmapparat kann beispielsweise eine Plasmaanzeigetafel
umfassen, welche gemäß dem Verfahren
der Erfindung hergestellt wird. Die Plasmaanzeigetafel weist ein
hinteres Glassubstrat mit einer Vielzahl von unabhängig adressierbaren
Elektroden auf, die ein Muster ausgestalten, und eine Vielzahl von
keramischen, mikrostrukturierten Sperren, die gemäß dem Verfahren
der vorliegenden Erfindung auf dem hinteren Substrat aufgeformt
und mit dem Elektrodenmuster darauf ausgerichtet sind. Phosphorpulver wird
zwischen den keramischen Sperren abgelagert, und ein vorderes Glassubstrat,
welches eine Vielzahl von Elektroden aufweist, ist mit seinen Elektroden
dergestalt angebracht, das seine Elektroden den Elektroden auf dem
hinteren Substrat orthogonal gegenüberliegen. Inertgas wird zwischen
dem vorderen und hinteren Substrat verteilt.
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Zur
Ausführung
des beanspruchten Verfahrens gemäß der vorliegenden
Erfindung, kann ein Gerät zum
Formen und Ausrichten von keramischen Mikrostrukturen auf einem
gemusterten Substrat verwendet werden. Das Gerät dehnt eine dehnbare Gießform, die
eine Mikrostruktur darauf aufweist, bis in unmittelbare Nähe von einem
gemusterten Substrat, bringt sie in Deckungsgleichheit und richtet
die Mikrostruktur der Gießform
mit einem vorbestimmten Abschnitt des gemusterten Substrats aus,
trägt eine
breiige Masse, welche ein Keramikpulver umfasst, das in einem härtbaren
Bindemittel feinst verteilt ist, zwischen der Mikrostruktur der Gießform und
dem Substrat auf, dehnt die Gießform,
um die Mikrostruktur der Gießform
mit dem vorbestimmten Abschnitt des gemusterten Substrats auszurichten,
und lässt
das Bindemittel der breiigen Masse zwischen dem Substrat und der
Gießform
härten.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
eine schematische Darstellung einer Plasmaanzeigetafelanordnung.
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2 ist
eine schematische Darstellung im Querschnitt einer breiigen Masse,
die zwischen einer Gießform
und einem gemusterten Substrat verteilt ist.
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3 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Dehnen einer
strukturierten Gießform gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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4 ist
eine schematische Darstellung eines Verfahrens zum Entfernen einer
Gießform
von Mikrostrukturen im grünen
Zustand.
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5 ist
eine schematische Darstellung von keramischen Mikrostrukturen, die
auf einem gemusterten Substrat aufgeformt und darauf ausgerichtet
sind.
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6 ist
eine schematische Darstellung eines Gerätes zum Formen und Ausrichten
von Mikrostrukturen.
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7 ist
eine schematische Ansicht einer Aufspann vorrichtung, die zum Dehnen
einer Gießform
verwendet wird.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht genaues Formen von Mikrostrukturen
auf einem gemusterten Substrat. Obwohl das Verfahren der vorliegenden
Erfindung verwendet werden kann, um Mikrostrukturen, die aus unterschiedlichen
härtbaren
Materialien hergestellt werden, auf verschiedenen, gemusterten Substraten
für verschiedene
Anwendungen aufzuformen und auf ihnen auszurichten, ist es sinnvoll,
Aspekte des Verfahrens in Bezug auf eine bestimmte Anwendung zu
beschreiben, nämlich
das Formen und das Ausrichten von keramischen Sperrsteg-Mikrostrukturen
auf einem gemusterten Substrat mit Elektroden. Keramische Sperrsteg-Mikrostrukturen
sind insbesondere bei elektronischen Bildschirmen nützlich,
bei welchen Pixel über
Plasmaerzeugung zwischen gegenüberliegenden
Substraten adressiert werden oder beleuchtet sind, wie beispielsweise
Plasmaanzeigetafeln oder mit Plasma adressierte Flüssigkristallbildschirme.
Die Bezugnahmen auf Anwendungen keramischer Mikrostrukturen in der
nachfolgenden Beschreibung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
dienen dazu, Aspekte der vorliegenden Erfindung zu erläutern, und
sollten nicht dahingehend interpretiert werden, den Umfang der vorliegenden
Erfindung, wie in den angeführten
Ansprüchen
definiert, einzuschränken.
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So
wie der Ausdruck Keramik hier verwendet wird, bezieht er sich im
Allgemeinen auf keramische Materialien oder auf Glasmaterialien.
Infolgedessen kann das Keramikpulver, das in der breiigen Masse
enthalten ist, die nach einem Aspekt des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung verwendet wird, aus Glas- oder Keramikpartikeln oder einem
Gemisch daraus bestehen. Außerdem
beziehen sich die Ausdrücke
schmelzgeformte Mikrostrukturen, gebrannte Mikrostrukturen und keramische
Mikrostrukturen auf Mikrostrukturen, welche unter Verwendung des
Verfahrens der vorliegenden Erfindung ausgestaltet werden, welche
bei einer erhöhten
Temperatur zum Verschmelzen oder zum Versintern der darin enthaltenen
Keramikpartikel gebrannt worden sind.
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Gemäß einem
veranschaulichenden Aspekt, beinhaltet das Verfahren der vorliegenden
Erfindung die Verwendung einer breiigen Masse, welche ein Keramikpulver,
ein härtbares,
organisches Bindemittel und ein Verdünnungsmittel enthält. Die
breiige Masse wird in WO 00/39831 beschrieben, die gleichzeitig
anhängig
ist und gleichzeitig mit angemeldet wurde. Wenn das Bindemittel
in seinem anfänglichen
ungehärteten
Zustand vorliegt, kann die breiige Masse geformt und unter Verwendung
einer Gießform
auf einem Substrat ausgerichtet werden. Nach dem Härten des
Bindemittels, befindet sich die breiige Masse mindestens in einem
halbfesten Zustand, in welchem die Gestalt beibehalten werden kann,
zu welcher sie geformt wird. Dieser gehärtete, feste Zustand wird als
grüner
Zustand bezeichnet, genauso wie geformte Keramikmaterialien mit „grün" bezeichnet werden,
bevor sie gesintert werden. Wenn die breiige Masse gehärtet ist,
kann die Gießform
von den Mikrostrukturen im grünen
Zustand entfernt werden. Darauf folgend kann das Bindemittel aus
dem Material im grünen
Zustand entfernt werden und/oder gebrannt werden. Bindemittelentfernung
oder Herausbrennen, geschieht, wenn das Material im grünen Zustand
auf eine Temperatur erhitzt wird, bei welcher das Bindemittel zu einer
Oberfläche
des Materials diffundieren und sich verflüchtigen kann. Auf die Entfernung
des Bindemittels folgt normalerweise die Erhöhung der Temperatur auf eine
vorbestimmte Brenntemperatur, um die Partikel des Keramikpulvers
zu sintern oder zu verschmelzen. Nach dem Brennen kann das Material
als gebranntes Material bezeichnet werden. Hier werden gebrannte
Mikrostrukturen als keramische Mikrostrukturen bezeichnet.
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1 zeigt
die Substratelemente einer Plasmaanzeigetafel. Das hintere Substratelement,
welches von dem Betrachter weggerichtet ist, weist ein Glassubstrat 10 mit
unabhängig
adressierbaren parallel angeordneten Elektroden 12 auf.
Keramische Sperrstege 14 sind zwischen Elektroden und getrennten
Bereichen angeordnet, in welchen rotes (R), grünes (G), und blaues (B) Phosphor
abgelagert ist. Das vordere Substratelement weist ein Glassubstrat 100 und
einen Satz von unabhängig
adressierbaren, parallel angeordneten Elektroden 102 auf.
Die vorderen Elektroden 102, die außerdem Dauerelektroden genannt
werden, sind senkrecht zu den hinteren Elektroden 12 ausgerichtet,
die außerdem
als Adresselektroden bezeichnet werden. Bei einem fertig gestellten
Bildschirm ist der Bereich zwischen dem vorderen und dem hinteren
Substratelement mit Inertgas gefüllt.
Um ein Pixel zu beleuchten, wird ein elektrisches Feld ausreichender
Stärke
zwischen gekreuzten Dauer- und Adresselektroden angelegt, um die
dazwischen liegenden Inertgasatome zu erregen. Das erregte Inertgasatom
gibt UV-Strahlung ab, welche verursacht, dass der Phosphor rotes,
grünes,
oder blaues sichtbares Licht ausstrahlt.
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Das
hintere Substrat 10 besteht vorzugsweise aus einem transparenten
Glassubstrat. Typischerweise besteht das Substrat 10 aus
Natronkalkglas, welches als Option im Wesentlichen frei von Alkalimetallen
sein kann. Die Temperaturen, welche beim Verarbeiten erreicht werden,
können
bei Vorhandensein von Alkalimetall in dem Substrat die Wanderung
von Elektrodenmaterial verursachen. Diese Wanderung kann leitende
Bahnen zwischen Elektroden hervorrufen, wodurch benachbarte Elektroden überbrückt werden
oder unerwünschte elektrische
Interferenz zwischen Elektroden verursacht wird, was als „Kreuzkopplung" bekannt ist. Das
Substrat sollte den Temperaturen standhalten können, die zum Sintern oder
Brennen des keramischen Materials der Sperrstege erforderlich sind.
Brenntemperaturen können
in einem großen
Bereich von ungefähr
400°C bis
zu 1600°C
variieren, aller dings reichen typische Brenntemperaturen für die Herstellung
von Plasmaanzeigetafeln auf Natronkalkglassubstraten, abhängig von
der Erweichungstemperatur des Keramikpulvers in der breiigen Masse,
von ungefähr
400°C bis
zu 600°C.
Das vordere Substrat 100 besteht aus einem transparenten
Glassubstrat, welches vorzugsweise denselben oder ungefähr denselben
Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist wie das hintere Substrat.
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Die
Elektroden 12 bestehen aus Streifen von leitendem Material.
Typischerweise bestehen die Elektroden aus Cu, Al, oder einer Silber
enthaltenden, leitenden Fritte. Die Elektroden können außerdem aus einem transparenten,
leitenden Oxidmaterial bestehen, wie beispielsweise Indiumzinnoxid,
insbesondere in Fällen,
in welchen es wünschenswert
ist, über
eine transparente Anzeigetafel zu verfügen. Die Elektroden befinden
sich als Muster auf dem hinteren Substrat 10 und bilden
normalerweise parallel angeordnete Streifen aus, welche ungefähr 120 μm bis 360 μm voneinander
beabstandet sind, mit Breiten von ungefähr 50 μm bis 75 μm, Dicken von ungefähr 2 μm bis 15 μm und Längen, welche
den gesamten aktiven Bildschirmbereich überspannen, der von wenigen
Zentimetern bis zu mehreren Dezimetern reichen kann.
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Die
Sperrstege 14 enthalten Keramikpartikel, welche geschmolzen
oder durch Brennen gesintert werden, um feste, im Wesentlichen dichte,
dielektrische Sperrstege auszugestalten. Das Keramikmaterial der Sperrstege
ist vorzugsweise frei von Alkalimetall. Das Vorhandensein von Alkalimetallen
in der Glasfritte oder dem Keramikpulver kann zu unerwünschter
Wanderung von leitendem Material von den Elektroden auf dem Substrat
führen.
Das Keramikmaterial, aus welchem die Sperrstege ausgestaltet sind,
weist eine Erweichungstemperatur auf, die niedriger ist als die
Erweichungstemperatur des Substrats. Die Erweichungstemperatur ist die
niedrigste Temperatur, bei welcher Glas- oder Keramikmaterial zu einer
relativ dichten Struktur geschmolzen werden kann, welche geringe
oder gar keine Oberflächen
verbindende Porosität
aufweist. Vorzugsweise liegt die Erweichungstemperatur des Keramikmaterials
der breiigen Masse unter ungefähr
600°C, aber
es wird eher vorgezogen, dass sie bei unter ungefähr 560°C liegt,
und es wird noch eher vorgezogen, dass sie bei unter ungefähr 500°C liegt.
Vorzugsweise weist das Material der Sperrstege einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, der innerhalb einer Spanne von 10% des Ausdehnungskoeffizienten
des Glassubstrats liegt. Durch genaue Übereinstimmung der Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Sperrstege und der Substrate wird die Gefahr reduziert, die
Stege während
der Verarbeitung zu beschädigen.
Darüber
hinaus können
Unterschiede bei Wärmeausdehnungskoeffizienten
verursachen, dass sich das Substrat deutlich verzieht oder bricht. Sperrstege
in Plasmaanzeigetafeln weisen typischerweise Höhen von ungefähr 120 μm bis 140 μm und Breiten
von ungefähr
20 μm bis
75 μm auf.
Der Pitch (Anzahl pro Längeneinheit)
der Sperrstege passt vorzugsweise zu dem Pitch der Elektroden.
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Es
ist wichtig, dass die Sperrstege der Plasmaanzeigetafel auf dem
Substrat zwischen Elektrodenpositionen angeordnet sind. Anders ausgedrückt, der
Pitch, oder die Periodizität
der Sperrstege, sollte über
die gesamte Breite des Bildschirmbereiches so genau wie möglich mit
dem Pitch der Elektroden übereinstimmen. Eine
fehlerhafte Ausrichtung wird die Funktionalität des Bildschirmes beeinträchtigen.
Der Abstand zwischen den Spitzen von benachbarten Sperrstegen wird
vorzugsweise auf einer Toleranz von 10 Teilchen pro Million (ppm)
des Elektrodenpitches über
die gesamte Breite des Bildschirmes gehalten. Weil die größeren Bildschirme
Breiten von 100 cm oder mehr bei einem Elektrodenpitch von ungefähr 200 μm aufweisen
können,
sind die Sperrstege vorzugsweise dergestalt gemustert, dass ihre
Ausrichtung mit den Elektroden innerhalb von 10 μm bis 40 μm über annähernd 100 cm gehalten wird.
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Da
bei einem aktiven Bildschirm das sichtbare Licht von dem Phosphor
abgegeben wird und nicht von den Sperrstegen, können die optischen Merkmale
der Stege die Bildschirmeigenschaften verbessern oder beeinträchtigen.
Vorzugsweise sind die Seiten der Sperrstege weiß und hochgradig reflektierend,
so dass Licht, welches nicht direkt aus einer aktivierten Zelle
austritt, nicht durch Absorption in bedeutenden Mengen verloren geht.
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Außerdem weisen
die Sperrstege vorzugsweise eine geringe Porosität auf. Poröse Stege weisen große Oberflächenbereiche
auf, die Moleküle
einfangen können,
die den Bildschirm kontaminieren und die Lebensdauer des Bildschirmes
verkürzen
könnten.
Wenn die Bildschirmsubstrate zusammengesetzt und versiegelt werden,
wird die Luft zwischen den Substratelementen durch ein Inertgasgemisch
zur Plasmaerzeugung ersetzt. Moleküle, welche in porösen Stegen
absorbiert sind, können
innerhalb des Bildschirmes verbleiben und im Verlauf der Zeit desorbiert
werden, was zu einer Kontaminierung und Reduzierung der Lebensdauer des
Bildschirmes führt.
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Nach
dem Formen und Brennen des Materials der Sperrstege, werden die
Phosphormaterialien zwischen den Sperrstegen abgelagert, was typischerweise
durch Siebdruck geschieht. Bei linearen Sperrstegen, wird eine einzige
Phosphorart entlang der gesamten Länge von jedem Kanal abgelagert,
der durch ein benachbartes Paar von Sperrstegen definiert wird.
Die Phosphorart wird für
benachbarte Kanäle
abgewechselt, um ein sich wiederholendes Muster auszubilden, wie
beispielsweise rot, grün,
blau, rot, grün,
blau, und so weiter.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht das Formen und Ausrichten
von Mikrostrukturen auf einem gemusterten Substrat. Das Verfahren
der vorliegenden Erfindung beinhaltet die Bereitstellung einer Gießform, die
Bereitstellung eines Materials, welches gehärtet oder ausgehärtet werden
kann, um Mikrostrukturen auszugestalten, das Einbringen des Materials
zwischen die Gießform
und einem gemusterten Substrat, das Ausrichten der Gießform mit
dem Muster des Substrats, das Härten
des Materials zwischen der Gießform und
dem Substrat und das Entfernen der Gießform. Die Gießform weist
zwei gegenüberliegende,
Hauptoberflächen
auf, eine in Allgemeinen flache Oberfläche und eine gemusterte oder
strukturierte Oberfläche.
Die gemusterte Oberfläche
der Gießform
weist eine Vielzahl von Mikrostrukturen auf, welche das negative
Bild der Mikrostrukturen darstellen, die auf dem gemusterten Substrat
geformt und darauf ausgerichtet werden sollen. Wie nachstehend in
weiteren Einzelheiten beschrieben wird, ist das Muster der Gießform dergestalt
ausgelegt, dass eine Übereinstimmung
zwischen dem Muster der Gießform
und dem Muster des Substrats durch Dehnen der Gießform in
mindestens eine Richtung erreicht werden kann. Indem die Gießform dergestalt
zur Ausrichtung gedehnt wird, kann die Gießform für Veränderungen der Gießform oder
des Substrats aufgrund von Veränderungen
bei Verarbeitungsbedingungen, von veränderten Umweltbedingungen (wie
beispielsweise unterschiedliche Temperatur und Feuchtigkeit) korrigiert
werden, und aufgrund von Altern, wodurch leichte Verschiebung, Längung oder
Schrumpfung des Musters der Gießform
verursacht werden kann. Wenn sich die Anordnung der Gießform auf
irgendeine Art während
der Verarbeitung verschiebt, können
die Mikrostrukturen, die auf dem Substrat ausgestaltet werden, beschädigt werden
und/oder sie können
fehlerhaft ausgerichtet sein.
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Bei
zahlreichen Anwendungen müssen
die Mikrostrukturen, welche auf dem Substrat ausgestaltet werden
sollen, mit einem gemusterten Abschnitt des Substrats dergestalt
ausgerichtet werden, dass jede Mikrostruktur an einer präzisen Stelle
in Bezug auf das Muster des Substrats angeordnet ist. Bei Substraten
für Plasmaanzeigetafeln,
welche eine Vielzahl von parallelen Elektroden aufwei sen, ist es
beispielsweise wünschenswert,
keramische Sperren einheitlicher Größe auszubilden, welche zwischen
jeder Elektrode angeordnet sind. Substrate für Plasmaanzeigetafeln können 1000
bis 5000 oder mehr parallel angeordnete Adresselektroden aufweisen,
die jeweils durch Sperrstege getrennt werden müssen. Jeder dieser Sperrstege
muss mit einer bestimmten Präzision
angeordnet werden und diese Präzision
muss über
die Breite des Substrats beibehalten werden. Das Verfahren der vorliegenden
Erfindung ermöglicht
sorgfältige
und präzise
Ausrichtung des Musters der Gießform
mit dem Muster des Substrats, um Mikrostrukturen auf dem Substrat
mit sorgfältiger und
präziser
Ausrichtung auszugestalten, die einheitlich über das Substrat beibehalten
wird.
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Das
Material zum Formen von Mikrostrukturen auf dem gemusterten Substrat
kann auf eine Vielzahl von verschiedenen Arten zwischen die Gießform und
das Substrat eingebracht werden. Das Material kann direkt in dem
Muster der Gießform
angeordnet werden, gefolgt von der Anordnung der Gießform und
dem Material auf dem Substrat, das Material kann auf dem Substrat
angeordnet werden, gefolgt vom Pressen der Gießform gegen das Material auf
dem Substrat oder das Material kann in einen Zwischenraum zwischen
der Gießform
und dem Substrat eingebracht werden, wenn die Gießform und
das Substrat durch mechanische oder weitere Mittel zusammengebracht
werden. Das Verfahren, welches verwendet wird, um das Material zwischen
der Gießform
und dem Substrat anzuordnen, hängt
unter anderem von dem Seitenverhältnis
der Strukturen ab, die auf dem Substrat ausgestaltet werden sollen,
der Viskosität
des Materials zum Formen der Mikrostruktur und der Festigkeit der
Gießform.
Strukturen, welche Höhen
aufweisen, die verglichen zu ihren Breiten hoch sind (Strukturen
mit hohem Seitenverhältnis)
erfordern eine Gießform,
welche relativ tiefe Vertiefungen aufweisen. In diesen Fällen kann
es abhängig
von der Viskosität
des Materials schwierig sein, die Vertiefungen der Gießform vollständig zu
befüllen,
es sei denn, das Material wird mit etwas Kraft in die Vertiefungen der
Gießform
eingepresst. Darüber
hinaus sollte darauf geachtet werden, die Vertiefungen der Gießform dergestalt
zu befüllen,
dass das Einbringen von Blasen oder Lufteinschlüssen in das Material minimiert
wird.
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Beim
Anordnen des Materials zwischen der Gießform und dem Substrat kann
Druck zwischen dem Substrat und der Gießform angewendet werden, um
eine Dicke eines Kontaktstegs, L, wie 2 festzulegen. Der
Kontaktsteg ist das Material zwischen dem Substrat und der Basis
der Mikrostrukturen, die auf dem Substrat ausgestaltet werden. Die
Dicke des Kontaktstegs kann in Abhängigkeit von der Anwendung
variieren. Wenn eine Dicke von Null für den Kontaktsteg gewünscht wird,
kann es vorgezogen werden, die Gießform mit dem Material zu befüllen und
anschließend
unter Verwendung eines Spachtels oder Schabers jegliches überschüssiges Material
aus der Gießform
vor dem Kontakt mit dem Substrat zu entfernen. Bei weiteren Anwendungen
kann es wünschenswert
sein, über
eine von Null abweichende Dicke des Kontaktstegs zu verfügen. Im
Fall von Plasmaanzeigetafeln kann das Material, durch das die mikrostrukturierten
Sperrstege ausgestaltet werden, aus einem Dielektrikum bestehen,
und die Dicke des Kontaktstegs bestimmt die Dicke des dielektrischen
Materials, das auf Substratelektroden 12 angeordnet wird.
Infolgedessen kann bei Plasmaanzeigetafeln die Dicke des Kontaktstegs
bei der Entscheidung darüber
wichtig sein, welche Spannung zwischen den Elektroden angelegt werden
muss, um ein Plasma zu erzeugen und um ein Bildelement zu aktivieren.
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Der
nächste
Schritt besteht darin, das Muster der Gießform mit dem Muster des Substrats
auszurichten. Unter idealen Bedingungen würden das Muster der Gießform, so
wie hergestellt, und das Muster des Substrats, so wie hergestellt,
perfekt übereinstimmen.
In der Praxis ist dies allerdings, wenn überhaupt, sehr selten der Fall.
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Die
Verarbeitungsschritte können
dazu führen,
dass sich die Abmessungen des Substrats und der Gießform verändern. Wenn
auch diese Veränderungen
in der Abmessung geringfügig
sein können,
so können sie
doch die präzise
Anordnung von Mikrostrukturen, die mit dem Substratmuster unter
Verwendung einer Gießform
ausgerichtet werden, nachteilig beeinflussen. Ein Substrat für eine Plasmaanzeigetafel,
welches eine Breite von 100 cm und einen Elektrodenpitch von 200 μm aufweist,
erfordert beispielsweise, dass jeder der 5000 Sperrstege präzise zwischen
benachbarten Elektroden angeordnet wird. Ein Unterschied zwischen dem
Pitch der Elektroden und dem Pitch der Gießform von nur 0,1 μm (oder 0,05%)
bedeutet, dass das Muster der Sperrstege und das Elektrodenmuster
auf dem Substrat fehlerhaft ausgerichtet sind, und in mindestens zwei
Gebieten über
das Substrat hinweg um 180° phasenverschoben
sein können.
Dies ist für
die Funktionsweise des Bildschirmgerätes fatal. Bei einem solchen
Substrat für
eine Plasmaanzeigetafel sollte der Pitch der Gießform und der Pitch der Elektroden
einen Übereinstimmungsfehler
von 0,01% oder weniger aufweisen.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird eine Gießform verwendet,
welche gedehnt werden kann, um präzise Ausrichtung des Musters
der Gießform
mit dem Muster des Substrats zu erleichtern. Zunächst wird die Gießform grob
ausgerichtet, indem das Muster der Gießform in derselben Ausrichtung
wie das Muster des Substrats angeordnet wird. Die Gießform und
das Substrat werden auf Deckungsgleichheit ihrer jeweiligen Muster überprüft. Die
Gießform
wird in eine oder mehrere Richtungen gedehnt, die parallel zu der Ebene
des Substrats verlaufen, bis die gewünschte Deckungsgleichheit erreicht
wird. Im Fall von Substraten, welche ein Muster mit parallelen Linien
aufweisen, wie beispielsweise Elektroden auf einem Substrat für Plasmaanzeigetafeln,
wird die Gießform
vorzugsweise in eine einzige Richtung gedehnt, entweder parallel
zu dem Substratmuster oder senkrecht zu dem Substratmuster, und
zwar davon abhängig,
ob der Pitch der Gießform größer oder
kleiner ist als der Pitch des Substratmusters. 3 zeigt
den Fall, in welchem die Gießform 30 in eine
Richtung gedehnt wird, die parallel zu der parallelen Linienstruktur
des Substrats 34 verläuft.
In diesem Fall wird der Pitch des Musters der Gießform während der
Dehnung reduziert, damit er mit dem Pitch des Musters des Substrats übereinstimmt.
Um den Pitch der Gießform
zu dehnen, wird die Gießform
in die senkrechte Richtung gedehnt.
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Das
Dehnen kann unter Verwendung einer Vielzahl von bekannten Techniken
stattfinden. Die Kanten der Gießform
können
beispielsweise an einstellbaren Rollen befestigt werden, welche
die Spannung auf die Gießform
erhöhen
oder senken können,
bis die Ausrichtung erreicht ist. In Fällen, in welchen es wünschenswert
ist, die Gießform
in mehr als eine einzige Richtung gleichzeitig zu dehnen, kann die
Gießform
erhitzt werden, damit die Gießform
thermisch gedehnt wird, bis die Ausrichtung erreicht ist.
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Nach
der Ausrichtung des Musters der Gießform mit dem Muster des Substrats
wird das Material zwischen der Gießform und dem Substrat gehärtet, um
Mikrostrukturen auszugestalten, die an der Oberfläche des Substrats
anhaften. Das Härten
des Materials kann in einer Vielzahl von Arten in Abhängigkeit
von dem verwendeten Bindeharz stattfinden. Das Material kann beispielsweise
unter Verwendung von sichtbarem Licht, ultraviolettem Licht, Bestrahlung
mit Elektronenstrahl oder weiteren Formen von Bestrahlungen gehärtet werden,
durch Warmhärten,
oder durch Kühlen
bis zur Verfestigung ausgehend von einem geschmolzenen Zustand.
Beim Strahlungshärten
kann die Strahlung durch das Substrat hindurch, durch die Gießform hindurch, oder
durch das Substrat und die Gießform
hindurch verbreitet werden. Vorzugsweise wird die Haftung des gehärteten Materials
an dem Substrat durch das gewählte
Härtungssystem
optimiert. Als solches wird in Fällen, in
denen Material verwendet wird, welches dazu neigt, während des
Härtens
zu schrumpfen und in denen Strahlungshärten verwendet wird, das Material
vorzugsweise durch Bestrahlung durch das Substrat hindurch gehärtet. Wenn
das Material nur durch die Gießform
hindurch gehärtet
wird, kann sich das Material aufgrund der Schrumpfung beim Härten von
dem Substrat weg bewegen, wodurch die Haftung an dem Substrat nachteilig
beeinflusst wird. In der vorliegenden Anwendung bezieht sich "härtbar" auf Material, das wie vorstehend beschrieben
gehärtet
werden kann.
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Nach
dem Härten
des Materials, um Mikrostrukturen auszugestalten, die an der Substratoberfläche anhaften
und mit dem Muster des Substrats ausgerichtet sind, kann die Gießform entfernt
werden. Die Bereitstellung einer dehnbaren und flexiblen Gießform kann
das Entfernen der Gießform
unterstützen,
weil die Gießform
dergestalt abgezogen werden kann, dass die Entformungskraft auf
einen kleineren Oberflächenbereich konzentriert
werden kann. Wenn lineare stegartige Mikrostrukturen, wie beispielsweise
Sperrstege 24, geformt werden, wie 4 zeigt,
kann die Gießform 30 vorzugsweise
durch Abziehen in eine Richtung entfernt werden, die parallel zu
den Stegen 24 und dem Muster 34 der Gießform verläuft. Dadurch
wird der Druck minimiert, der beim Entfernen der Gießform senkrecht
auf die Stege ausgeübt
wird, wodurch die Möglichkeit
reduziert wird, die Stege zu beschädigen. Vorzugsweise ist ein
Entformungsmittel entweder als eine Beschichtung auf der gemusterten
Oberfläche
der Gießform
oder in dem Material eingeschlossen, das gehärtet wird, um die Mikrostruktur
selbst auszugestalten. Die Vorteile, eine Zusammensetzung zum Entformen
in dem härtbaren
Material einzuschließen,
werden nachfolgend im Einzelnen in Bezug auf eine formbare breiige
Masse ausführlicher
beschrieben, welche verwendet wird, um keramische Sperrstege auf
einem Substrat für
eine Plasmaanzeigetafel auszugestalten. Ein Mittel zum Ent formen
ist noch wichtiger, wenn Strukturen mit höherem Seitenverhältnis ausgestaltet
werden. Strukturen mit höherem
Seitenverhältnis
gestalten das Entformen schwieriger und können zu Beschädigung der
Mikrostrukturen führen.
Wie vorstehend diskutiert, wird durch die Härtung des Materials von der
Substratseite aus nicht nur die Haftung der gehärteten Mikrostrukturen an dem
Substrat unterstützend
verbessert, sondern es kann auch ermöglichen, dass die Strukturen
beim Härten
in Richtung des Substrats schrumpfen, wodurch sie sich von der Gießform weg
bewegen, um einfacheres Entformen zu ermöglichen.
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Nachdem
die Gießform
entfernt ist, ist das, was zurückbleibt,
das gemusterte Substrat, welches eine Vielzahl von ausgehärteten Mikrostrukturen
aufweist, die daran anhaften und mit dem Muster des Substrats ausgerichtet
sind. In Abhängigkeit
von der Anwendung kann dies bereits das fertige Produkt sein. Bei
weiteren Anwendungen, wie beispielsweise Substraten, die eine Vielzahl
von keramischen Mikrostrukturen aufweisen werden, enthält das ausgehärtete Material
ein Bindemittel, welches vorzugsweise durch Bindemittelextraktion bei
höheren
Temperaturen entfernt wird. Nach dem Entfernen des Bindemittels
oder Herausbrennen des Bindemittels, wird das Brennen der keramischen
Mikrostrukturen im grünen
Zustand durchgeführt,
um die Glaspartikel zu verschmelzen oder um die Keramikpartikel
in dem Material der Mikrostrukturen zu versintern. Dies erhöht die Stärke und
Festigkeit der Mikrostrukturen. Außerdem findet während des
Brennens eine Schrumpfung statt, da sich die Mikrostruktur verdichtet. 5 zeigt
die keramischen Mikrostrukturen 14 nach dem Brennen auf
einem Substrat 10, welches gemusterte Elektroden 12 aufweist.
Durch das Brennen werden die Mikrostrukturen 14 verdichtet,
so dass, wie angezeigt, ihr Profil verglichen mit dem Profil 24 im
grünen
Zustand etwas schrumpft. Wie gezeigt, behalten die gebrannten Mikrostrukturen 14 ihre
Stellungen und ihren Pitch gemäß dem Substratmuster.
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Bei
Bildschirmanwendungen für
Plasmaanzeigetafeln wird Phosphormaterial auf die gebrannten Sperrstege
aufgetragen und das Substrat kann anschließend in eine Bildschirmanordnung
eingebaut werden. Dies beinhaltet das Ausrichten eines vorderen
Substrats, welches die Dauerelektroden aufweist, mit dem hinteren
Substrat, welches die Adresselektroden, Sperrstege und Phosphor
aufweist dergestalt, dass die Dauerelektroden senkrecht zu den Adresselektroden
verlaufen. Die Bereiche, welche von den gegenüberliegenden Elektroden gekreuzt
werden, definieren die Pixel des Bildschirms. Der Raum zwischen
den Substraten wird anschließend
luftleer gemacht und, sobald die Substrate miteinander verbunden
und an ihren Kanten versiegelt sind, mit einem Inertgas gefüllt.
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Es
sollte darauf hingewiesen werden, dass das Verfahren der vorliegenden
Erfindung sehr gut zur Automatisierung geeignet ist, um den Vorteil
der Wirtschaftlichkeit auszunutzen, der durch kontinuierliche Fertigung
geboten wird. Die gemusterten Substrate können beispielsweise durch ein
Transportband oder einen weiteren Mechanismus zu einem Bereich transportiert
werden, an welchem die Gießform
beispielsweise durch eine rotierende Trommel in unmittelbare Nähe zu dem
Substrat gebracht werden kann. Sobald die Gießform in die Nähe des Substrats
gebracht wird, kann ein Presswerkzeug oder ein weiteres Mittel verwendet
werden, um die härtbare,
breiige Masse zwischen die gemusterte Oberfläche der Gießform und die gemusterte Oberfläche des
Substrats einzubringen. Die Transportmittel für das Substrat und die Transportmittel
für die
Gießform
sind dergestalt angeordnet, dass eine grobe Anordnung des Musters
der Gießform
mit dem Muster des Substrats stattfindet, wenn die beiden zusammengebracht
werden und wenn das Material zwischen ihnen eingebracht wird. Nachdem
das aushärtbare
Material zwischen das Substrat und die Gießform eingebracht ist, kann
die Ausrichtung zwischen dem Muster der Gießform und dem Muster des Substrats,
bei spielsweise durch optische Detektoren, automatisch überprüft werden.
Die optischen Detektoren können
nach Bezugspunkten für
die Ausrichtung suchen oder auf ein Moiréinterferenzmuster hin überprüfen, das
einer fehlerhaften Ausrichtung des Musters der Gießform und
des Musters des Substrats zuzuschreiben ist. Die Gießform kann
anschließend
gedehnt werden, beispielsweise durch Ergreifen eines Paares von
gegenüberliegenden
Kanten der Gießform
und deren Ziehen bis die optischen Detektoren die Ausrichtung bestätigen. Zu
diesem Zeitpunkt kann das Material zwischen der Gießform und
dem Substrat durch Bestrahlung des Materials durch das Substrat
hindurch, durch die Gießform
hindurch oder durch beide hindurch gehärtet werden. Nach einer vorbestimmten
Härtungszeit
können
das Substrat und die Gießform
weiter vorwärts
bewegt werden, während
die sich drehende Trommel die Gießform von den gehärteten Mikrostrukturen
abzieht, die auf dem gemusterten Substrat geformt und darauf ausgerichtet
sind.
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6 zeigt
ein Gerät
zum Formen, Ausrichten und Härten
von Mikrostrukturen auf einem gemusterten Substrat unter Verwendung
einer mikrostrukturierten Gießform.
Das Substrat 84 befindet sich auf einem Kreuztisch 92,
welcher vorzugsweise die Möglichkeit
von x-Bewegung (Bewegung von links nach rechts in der Figur), y-Bewegung
(Bewegung in die Seite der Figur hinein und aus ihr heraus), und θ-Bewegung
(Drehbewegung in der x-y-Ebene)
aufweist. Eine derartige Bewegung ermöglicht, dass das Substrat 84 in
eine Stellung zur Ausrichtung und zum Härten bewegt wird, dass es grob
mit der Gießform
ausgerichtet wird und dass es für
die Entfernung der Gießform
nach dem Härten
aus dieser Stellung herausbewegt wird. Rollen 90a und 90b sind
jeweils Rollen zum Aufrollen und Abrollen, um die flexible und dehnbare
Gießform 80 mit
dem Substrat 84 zum Fluchten zu bringen. Um das härtbare Material
zwischen das Substrat 84 und die Gießform 80 einbringen,
werden das Substrat 84 und die Gießform 80 in konzertierter
Aktion bewegt, sowie das härtbare
Material durch Einpressmittel 98 in einen Zwischenraum
zwischen der Gießform 80 und
dem Substrat 84 in der Nähe der Rolle 88a eingepresst
wird. Das Substrat 84 und die Gießform 80 werden gemeinsam
bewegt, während das
Material dazwischen eingebracht wird, bis die gewünschte Materialmenge
zwischen das Muster des Substrats und das Muster der Gießform eingebracht
ist. 6 zeigt das Substrat 84 und die Gießform 80 mit
dem zwischen ihnen angeordneten härtbaren Material 82,
die zu einem Bereich bewegt werden, wo die optischen Detektoren 96a und 96b die
Ausrichtung überprüfen. In
Abhängigkeit
von dem Muster der Mikrostrukturen, können zwei oder mehr Detektoren
erforderlich sein. Die Rollen 88a und 88b können dann
in entgegengesetzte Richtungen gedreht werden, um die Form zu dehnen,
bis das Muster der Gießform
und das Muster des Substrats mit der gewünschten Präzision ausgerichtet sind. Zu
diesem Zeitpunkt wird eine Strahlungsquelle 94 verwendet,
um das härtbare
Material 82 durch das Substrat 84 hindurch zu
bestrahlen. Nachdem das Material 82 gehärtet ist, werden das Substrat
und die Gießform
gemeinsam bewegt, während
die Rolle 88b arbeitet, um die Gießform von den gehärteten Mikrostrukturen
abzuziehen, welche in Ausrichtung mit dem Muster des Substrats geformt
worden sind.
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Ein
alternatives Verfahren zum Formen und Ausrichten von Mikrostrukturen
auf einem gemusterten Substrat gemäß der vorliegenden Erfindung
beinhaltet ein statisches Dehnungsverfahren. Beispielsweise kann
ein gemustertes Substrat zur Verfügung gestellt werden, welches
Erhebungen oder Vertiefungen aufweist, die außerhalb des Musters des Substrats
und an gegenüberliegenden
Enden des Substrats angeordnet sind. Die dehnbare Gießform weist
auch Erhebungen und Vertiefungen auf, die außerhalb des mikrostrukturierten
Musters der Gießform
angeordnet sind, welche mit denjenigen, die auf dem Substrat zur
Verfügung
gestellt sind, ausgerichtet werden und mit ihnen verrasten, wenn
die Gießform
leicht gedehnt wird. Diese zusätzlichen
Verrastungsmerkmale auf dem Substrat und der Gießform halten das Muster der
Gießform
mit dem Muster des Substrats ausgerichtet, ohne dass eine weitere
Maschine benötigt
wird.
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In
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung wird vorzugsweise eine
Gießform
verwendet, die in mindestens eine Richtung gedehnt werden kann,
um das Muster der Gießform
bis zu einem vorbestimmten Abschnitt des gemusterten Substrats auszurichten.
Die Gießform
besteht vorzugsweise aus einem flexiblen Polymerbogen, welcher eine
glatte Oberfläche
und eine gegenüberliegende
mikrostrukturierte Oberfläche
aufweist. Die Gießform
kann durch Formpressen eines thermoplastischen Materials unter Verwendung
eines Bezugsformstückes
hergestellt werden, welches ein mikrostrukturiertes Muster aufweist.
Die Gießform
kann außerdem
aus einem härtbaren
Material hergestellt werden, welches auf eine dünne flexible Polymerfolie gegossen
und darauf gehärtet
wird.
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Die
mikrostrukturierte Gießform
der vorliegenden Erfindung ist vorzugsweise gemäß einem Verfahren ausgestaltet,
das den in US-Patentschrift Nr. 5,175,030 (Lu et al.) und US-Patentschrift
Nr. 5,183,597 (Lu) offenbarten Verfahren ähnlich ist. Das Formungsverfahren
weist vorzugsweise die folgenden Verfahrensschritte auf: a) Zubereiten
einer oligomeren Harzzusammensetzung; (b) Ablagern der oligomeren
Harzzusammensetzung auf einer Werkzeugoberfläche eines negativen, mikrostrukturierten
Bezugsformstückes
in einer Menge, die gerade ausreicht, um die Höhlungen des Bezugsformstückes zu
füllen;
(c) Füllen
der Höhlungen
durch Bewegen einer Wulst der Zusammensetzung zwischen einem vorgeformten
Substrat und dem Bezugsformstück, von
denen mindestens eines flexibel ist; und (d) Härten der oligomeren Zusammensetzung.
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Die
oligomere Harzzusammensetzung aus Verfahrensschritt (a) besteht
vorzugsweise aus einer lösungsmittelfreien, durch
Strahlung polymerisierbaren, vernetzbaren, organischen oligomeren
Einkomponentenzusammensetzung. Die oligomere Zusammensetzung besteht
vorzugsweise aus einer Zusammensetzung, die härtbar ist, um daraus ein flexibles
und dimensionsstabiles gehärtetes
Polymer zu formen. Das Härten
des oligomeren Harzes sollte mit geringer Schrumpfung stattfinden.
Eine bevorzugte, geeignete oligomere Zusammensetzung besteht aus
einem aliphatischen Urethanacrylat, wie beispielsweise demjenigen,
das von der Henkel Corporation, Ambler, PA, USA, unter der Handelsbezeichnung
Photomer 6010 vertrieben wird, obwohl ähnliche Mischungen von anderen
Lieferanten verfügbar
sind.
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Funktionelle
Acrylatmonomere und -oligomere werden bevorzugt, weil sie unter
normalen Härtungsbedingungen
schneller polymerisieren. Des Weiteren steht im Handel eine große Vielfalt
von Acrylatestern zur Verfügung.
Es können
allerdings auch funktionelle Inhaltsstoffe wie Methacrylat, Acrylamid
und Methacrylamid ohne Einschränkung
verwendet werden. Wo hier Acrylat verwendet wird, ist zu verstehen,
dass auch Methacrylat akzeptierbar ist.
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Polymerisierung
kann mit normalen Mitteln, wie beispielsweise Erwärmen in
Gegenwart von Initiatoren aus freien Radikalen, Bestrahlung mit
ultraviolettem oder sichtbarem Licht in Gegenwart von geeigneten
Photoinitiatoren und durch Bestrahlung mit einem Elektronenstrahl
erreicht werden. Aus Gründen
der Zweckmäßigkeit,
geringer Kapitalinvestition und Herstellungsgeschwindigkeit besteht
das bevorzugte Verfahren zur Polymerisierung aus Bestrahlung mit
ultraviolettem oder sichtbarem Licht in Gegenwart eines Photoinitiators
bei einer Konzentration von ungefähr 0,1 Gew.-% bis ungefähr 1,0 Gew.-%
der oligomeren Zusammensetzung. Höhere Konzentrationen können verwendet
werden, sind allerdings normalerweise nicht erforderlich, um die gewünschten
Eigenschaften des gehärteten
Harzes zu erhalten.
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Die
Viskosität
der oligomeren Zusammensetzung, die in Verfahrenschritt (b) abgelagert
wird, beträgt vorzugsweise
zwischen 500 und 5000 Zentipoise (500 und 5000 × 103 Pascal-Sekunden).
Wenn die oligomere Zusammensetzung eine Viskosität oberhalb dieses Bereichs
aufweist, kann es passieren, dass Luftblasen in der Zusammensetzung
eingeschlossen werden können.
Darüber
hinaus kann es passieren, dass die Zusammensetzung die Höhlungen
in dem Kopiermodell nicht vollständig
füllt.
Aus diesem Grund kann das Harz erhitzt werden, um die Viskosität auf den
gewünschten
Bereich abzusenken. Wird eine oligomere Zusammensetzung mit einer
Viskosität
unterhalb dieses Bereiches verwendet, erfährt die oligomere Zusammensetzung normalerweise
beim Härten
eine Schrumpfung, welche verhindert, dass die oligomere Zusammensetzung
das Bezugsformstück
genauestens repliziert.
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Fast
jedes Material kann für
die Basis (das Substrat) der gemusterten Gießform verwendet werden, solange
dieses Material im Wesentlichen für die härtende Strahlung optisch durchsichtig
ist und genügend Steifigkeit
aufweist, um die Handhabung beim Gießen der Mikrostrukturen zu
ermöglichen.
Darüber
hinaus sollte das Material, das für die Basis verwendet wird,
so ausgewählt
werden, dass es beim Verarbeiten und Verwenden der Gießform ausreichende
thermische Stabilität
aufweist. Polyethylenterephthalat oder Polycarbonatfolien werden
zur Verwendung als Substrat in Verfahrenschritt (c) vorgezogen,
weil die Materialien wirtschaftlich, für härtende Strahlung optisch transparent
sind und eine gute Zugfestigkeit aufweisen. Substratdicken von 0,025
Millimetern bis 0,5 Millimetern werden bevorzugt und Dicken von
0,075 Millimetern bis 0,175 Millimetern werden besonders bevorzugt.
Weitere nützliche
Substrate für
die mikrostrukturierte Gießform schließen Zelluloseazetatbutyrat,
Zelluloseazetatpropionat, Polyethersulfon, Polymethyl-Methacrylat,
Polyurethan, Polyester und Poly vinylchlorid ein. Die Oberfläche des
Substrats kann außerdem
behandelt werden, um die Haftung an der oligomeren Zusammensetzung
zu fördern.
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Zu
den Beispielen von derartigen Materialien, die auf Polyethylenterephthalat
basieren, gehören:
Polyethylenterephthalat mit Photoqualität; und Polyethylenterephthalat
(PET), das eine Oberfläche
aufweist, die gemäß dem Verfahren
ausgestaltet ist, das in US-Patentschrift Nr. 4,340,276 beschrieben
ist.
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Ein
bevorzugtes Bezugsformstück
zur Verwendung mit dem vorstehend beschriebenen Verfahren besteht
aus einem Metallwerkzeug. Wenn die Temperatur beim Verfahrensschritt
des Härtens
und der optionalen gleichzeitigen Wärmebehandlung nicht zu hoch
ist, kann das Bezugsformstück
außerdem
aus einem thermoplastischen Material hergestellt werden, wie beispielsweise
einem Laminat aus Polyethylen und Polypropylen.
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Nachdem
die Höhlungen
zwischen dem Substrat und dem Bezugsformstück mit oligomerem Harz befällt sind,
wird das oligomere Harz gehärtet,
aus dem Bezugsformstück
entfernt und es kann mit Wärme
behandelt werden oder nicht, um jegliche Restspannungen abzubauen.
Wenn das Härten
des Harzmateriales der Gießform
zu einer Schrumpfung von mehr als ungefähr 5% führt (z.B. wenn ein Harz verwendet
wird, das einen wesentlichen Anteil von Monomer oder Oligomeren
mit geringem molekularem Gewicht aufweist), ist beobachtet worden,
dass die daraus hervorgehenden Mikrostrukturen verzogen sein können. Das
auftretende Verziehen wird typischerweise durch eine Mikrostruktur
mit konkaven Seitenwänden
und/oder durch geneigte Oberseiten an Merkmalen der Mikrostrukturen
bewiesen. Obwohl diese Harze von geringer Viskosität sehr gute
Leistung bei Replikation von Mikrostrukturen mit kleinem, niedrigem
Seitenverhältnis
erbringen, werden sie für
Mikrostrukturen mit relativ großem
Seitenverhältnis
nicht bevorzugt, bei welchen die Winkel der Seitenwand und die Ebenheit
der Oberseite eingehalten werden müssen. Beim Formen von keramischen
Sperrstegen für
Anwendungen von Plasmaanzeigetafeln werden Stege mit relativ hohem
Seitenverhältnis
gewünscht und
die Beibehaltung von relativ geraden Seitenwänden und Oberseiten an den
Sperrstegen kann wichtig sein.
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Wie
schon vorstehend angegeben, kann die Gießform alternativ repliziert
werden, indem ein geeigneter thermoplastischer Kunststoff gegen
das Metallwerkzeug formgepresst wird.
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Wenn
das Verfahren der vorliegenden Erfindung verwendet wird, um keramische
Mikrostrukturen auf gemusterten Bildschirmsubstraten zu formen und
auszurichten, besteht das Gießmaterial
vorzugsweise aus einer breiigen Masse, die eine Gemisch aus mindestens
drei Bestandteilen enthält.
Der erste Bestandteil besteht aus einem Keramikpulver. Das Keramikmaterial
der breiigen Masse wird ultimativ durch Brennen geschmolzen oder
versintert, um Mikrostrukturen mit den gewünschten physikalischen Eigenschaften
zu formen, die an dem gemusterten Substrat anhaften. Der zweite
Bestandteil besteht aus einem flüchtigen
Bindemittel, welches geformt und anschließend durch Härten oder
Kühlen
ausgehärtet
werden kann. Das Bindemittel ermöglicht,
dass die breiige Masse zu halbfesten Mikrostrukturen im grünen Zustand
geformt werden kann, welche an dem Substrat dergestalt anhaften,
dass die dehnbare Gießform,
die verwendet wird, um die Mikrostrukturen zu formen und auszurichten,
zur Vorbereitung auf die Bindemittelentfernung und das Brennen entfernt werden
kann. Der dritte Bestandteil besteht aus einem Verdünnungsmittel,
welches die Freigabe aus der Gießform nach der Ausrichtung.
und dem Aushärten
des Bindemittels unterstützen
kann, und welches ein schnelles und vollständiges Herausbrennen des Bindemittels
während
der Bindemittelentfernung vor dem Brennen des keramischen Materials
der Mikrostrukturen unterstützen
kann. Nachdem das Bindemittel ausgehärtet ist, bleibt das Verdünnungsmittel
vorzugsweise flüssig,
so dass sich das Verdünnungsmittel
beim Aushärten
des Bindemittels durch Phasentrennung von dem Bindemittel löst.
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Das
Keramikpulver wird auf der Grundlage der Endanwendung der Mikrostrukturen
und der Eigenschaften des Substrats ausgewählt, an welchem die Mikrostrukturen
anhaften sollen. Eine Überlegung
ist der Wärmeausdehnungskoeffizient
(CTE, coefficient of thermal expansion) des Substratmaterials. Vorzugsweise unterscheidet
sich der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Keramikmaterials der breiigen Masse von dem Wärmeausdehnungskoeffizienten
des Substratmaterials um nicht mehr als ungefähr 10%. Wenn das Substratmaterial
einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
aufweist, der wesentlich kleiner ist oder wesentlich größer als
der Wärmeausdehnungskoeffizient
des Keramikmaterials der Mikrostrukturen ist, können sich die Mikrostrukturen
verziehen, Risse bekommen, brechen, sich in der Lage verschieben,
oder beim Verarbeiten oder beim Verwenden vollständig von dem Substrat abbrechen.
Des Weiteren kann sich das Substrat aufgrund eines großen Unterschiedes
im Wärmeausdehnungskoeffizienten
zwischen dem Substrat und den keramischen Mikrostrukturen verziehen.
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Das
Substrat sollte den Temperaturen standhalten können, die zum Verarbeiten des
Keramikmaterials der breiigen Masse erforderlich sind. Glas- oder
Keramikmaterialien, die zur Verwendung in der breiigen Masse geeignet
sind, weisen vorzugsweise Erweichungstemperaturen von unter ungefähr 600°C und normalerweise zwischen
ungefähr
400°C und
600°C auf.
Infolgedessen wird für
das Substrat Glas, Keramik, Metall oder ein weiteres festes Material
bevorzugt gewählt,
welches eine Erweichungstemperatur aufweist, die höher als
diejenige des Keramikmaterials der breiigen Masse ist. Vorzugsweise
weist das Substrat eine Erweichungstemperatur auf, die höher als
die Temperatur ist, bei wel cher die Mikrostrukturen gebrannt werden
sollen. Darüber hinaus
weisen Glas- oder Keramikmaterialien, die zur Verwendung in der
breiigen Masse der vorliegenden Erfindung geeignet sind, Wärmeausdehnungskoeffizienten
von ungefähr
5 × 10–6/°C bis 13 × 10–6/°C auf. Infolgedessen
weist das Substrat vorzugsweise einen Wärmeausdehnungskoeffizienten
auf, der auch ungefähr
in diesem Bereich liegt.
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Die
Wahl eines Keramikpulvers, welches eine niedrige Erweichungstemperatur
aufweist, ermöglicht die
Verwendung eines Substrats, das auch eine relativ niedrige Erweichungstemperatur
aufweist. Bei Glassubstraten ist Natronkalk-Floatglas, das niedrige
Erweichungstemperaturen aufweist, typischerweise kostengünstiger,
als Glas, das höhere
Erweichungstemperaturen aufweist. Infolgedessen kann die Verwendung
eines Keramikpulvers mit niedriger Erweichungstemperatur die Verwendung
eines kostengünstigeren
Glassubstrats ermöglichen.
Darüber
hinaus können
Keramikmaterialien in der breiigen Masse der vorliegenden Erfindung
mit niedriger Erweichungstemperatur die Erzielung von Mikrostrukturen
hoher Präzision
einfacher gestalten. Wenn beispielsweise Sperrstege auf einem Glassubstrat
für eine
Plasmaanzeigetafel hergestellt werden, sollte die Präzision und
Genauigkeit in der Ausrichtung und Platzierung der Sperrstege in
Bezug auf die Elektroden auf dem Substrat im Verlauf der gesamten
Verarbeitung eingehalten werden. Die Möglichkeit, Sperrstege im grünen Zustand
bei niedrigeren Temperaturen zu brennen, minimiert die Wärmeausdehnung
und die Menge an Spannungsfreisetzung, die während der Erwärmung erforderlich
ist, infolgedessen werden unnötige
Substratverzerrung, Sperrstegverziehen und Sperrstegablösung vermieden.
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Keramikmaterialien
mit niedriger Erweichungstemperatur können erzielt werden, indem
bestimmte Mengen von Alkalimetallen, Blei oder Bismut in das Material
eingearbeitet werden. Bei Sperrstegen für Plasmaanzeigetafeln kann
allerdings die Gegenwart von Alkalimetallen in den mikrostrukturierten
Sperren verursachen, dass während
der Verarbeitung bei erhöhter
Temperatur Material aus den Elektroden über das Substrat wandert. Die
Diffusion von Elektrodenmaterial kann Interferenz oder „Kreuzkopplung" als auch Kurzschlüsse zwischen
benachbarten Elektroden verursachen, wodurch die Leistungsfähigkeit
herabgesetzt wird. Infolgedessen ist bei Anwendungen für Plasmaanzeigetafeln
das Keramikpulver der breiigen Masse vorzugsweise im Wesentlichen
frei von Alkalimetall. Darüber
hinaus kann durch Einarbeiten von Blei oder Bismut in das Keramikmaterial
der breiigen Masse die umweltfreundliche Entsorgung des Materials
zum Problem werden. Wenn die Einarbeitung von Blei oder Bismut nicht
wünschenswert
ist, kann Keramikpulver mit niedriger Erweichungstemperatur unter
Verwendung von phosphathaltigen oder B2O3-haltigen Zusammensetzungen erhalten werden.
Eine derartige Zusammensetzung enthält beispielsweise ZnO und B2O3, Eine weitere
derartige Zusammensetzung enthält
BaO und B2O3. Noch
eine weitere derartige Zusammensetzung enthält ZnO, BaO und B2O3. Noch eine weitere derartige Zusammensetzung
enthält
La2O3 und B2O3. Noch eine weitere
derartige Zusammensetzung enthält
Al2O3, ZnO, and
P2O5.
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Weitere
vollständig
lösliche,
nicht lösliche
oder teilweise lösliche
Bestandteile können
in das Keramikmaterial der breiigen Masse integriert werden, um
verschiedene Eigenschaften zu erhalten oder um sie zu verändern. So
können
beispielsweise Al2O3 oder
La2O3 hinzugefügt werden,
um die chemische Beständigkeit
der Zusammensetzung zu erhöhen
und die Korrosion zu senken. MgO kann hinzugefügt werden, um die Glasübergangstemperatur
zu erhöhen
oder um den Wärmeausdehnungskoeffizienten
der Zusammensetzung zu erhöhen.
TiO2 kann hinzugefügt werden, um dem Keramikmaterial
eine höhere
Stufe optischer Undurchsichtigkeit, Weißheit und Reflektionsvermögen zu verleihen.
Weitere Bestandteile oder Metalloxide können hinzugefügt werden,
um weitere Eigenschaf ten des Keramikmaterials, wie beispielsweise
den Wärmeausdehnungskoeffizienten,
die Erweichungstemperatur, optische Eigenschaften, physikalische
Eigenschaften, wie Brüchigkeit,
usw. zu verändern
oder abzustimmen.
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Weitere
Mittel zum Herstellen einer Zusammensetzung, welche bei relativ
niedrigen Temperaturen gebrannt werden kann, schließen das
Beschichten von Kernpartikeln in der Zusammensetzung mit einer bei
niedriger Temperatur schmelzenden Materialschicht ein. Beispiele
von geeigneten Kernpartikeln schließen ZrO2, Al2O3, ZrO2-SiO2, und TiO2 ein.
Beispiele von geeigneten Beschichtungsmaterialien, die bei niedriger
Temperatur schmelzen, schließen
B2O3, P2O5 und Glas ein, das auf einem oder mehreren
Bestandteilen der Gruppe von B2O3, P2O5,
und SiO2 basiert. Diese Beschichtungen können durch
unterschiedliche Verfahren aufgetragen werden. Ein bevorzugtes Verfahren
besteht aus einem Sol-Gel-Verfahren, in welchem die Kernpartikel
in einer nassen chemischen Vorläufersubstanz
des Beschichtungsmaterials feinst verteilt werden. Das Gemisch wird anschließend getrocknet
und zerkleinert (falls erforderlich), um die beschichteten Partikel
zu trennen. Diese Partikel können
in dem Glas oder dem Keramikpulver der breiigen Masse feinst verteilt
werden oder sie können als
solche für
das Glaspulver der breiigen Masse verwendet werden.
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Das
Keramikpulver in der breiigen Masse, welches in dem Verfahren der
vorliegenden Erfindung verwendet werden kann, wird vorzugsweise
in Gestalt von Partikeln zur Verfügung gestellt, welche durch
und durch in der breiigen Masse feinst verteilt sind. Die bevorzugte
Größe der Partikel
hängt von
der Größe der Mikrostrukturen
ab, die auf dem gemusterten Substrat geformt und ausgerichtet werden
sollen. Vorzugsweise ist die durchschnittliche Größe oder
der Durchmesser der Partikel in dem Keramikpulver der breiigen Masse nicht
größer als
ungefähr
10% bis 15% der Größe der kleinsten
charakteristischen Abmessung mit Einfluss auf die Mikrostruk turen,
die geformt und ausgerichtet werden sollen. Beispielsweise können die
Sperrstege von Plasmaanzeigetafeln Breiten von ungefähr 20 μm aufweisen,
und ihre Breiten sind das kleinste Abmessungsmerkmal von Einfluss.
Bei Sperrstegen dieser Größe für Plasmaanzeigetafeln
ist die durchschnittliche Partikelgröße im dem Keramikpulver vorzugsweise
nicht größer als
ungefähr
2 oder 3 μm.
Bei Verwendung von Partikel dieser Größe oder kleiner ist es eher
wahrscheinlich, dass die Mikrostrukturen mit der gewünschten Genauigkeit
repliziert werden können
und dass die Oberflächen
der keramischen Mikrostrukturen relativ glatt sein werden. Wenn
sich die durchschnittliche Partikelgröße der Größe der Mikrostrukturen annähert, kann
es passieren, dass die breiige Masse, welche die Partikel enthält, nicht
länger
dem mikrostrukturierten Profil entspricht. Darüber hinaus kann die maximale
Oberflächenrauheit
unterschiedlich sein, teilweise auf der Grundlage der Größe der Keramikpartikel.
Infolgedessen ist es einfacher, glattere Strukturen unter Verwendung
kleinerer Partikel auszubilden.
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Das
flüchtige
Bindemittel der breiigen Masse besteht aus einem organischen Bindemittel,
das auf der Grundlage von Faktoren ausgewählt wird, wie beispielsweise
seine Fähigkeit,
das Keramikpulver der breiigen Masse zu binden, die Fähigkeit,
gehärtet
zu werden oder teilweise auf andere Weise ausgehärtet zu werden, um eine geformte
Mikrostruktur beizubehalten, die Fähigkeit an dem gemusterten
Substrat anzuhaften, und die Fähigkeit,
sich bei Temperaturen zu verflüchtigen
(oder herausgebrannt zu werden), die mindestens etwas niedriger
als diejenigen sind, die zum Brennen der Mikrostrukturen im grünen Zustand
verwendet werden. Das Bindemittel hilft dabei, die Partikel des
Keramikpulvers untereinander zu binden, wenn das Bindemittel gehärtet oder
ausgehärtet
wird, so dass die dehnbare Gießform
entfernt werden kann, um feste Mikrostrukturen im grünen Zustand
zurückzulassen,
die an dem gemusterten Substrat anhaften und mit ihm ausgerichtet
sind. Das Bindemittel wird als „flüchtiges Bindemittel" bezeichnet, weil
der Bindemittelstoff vor dem Verschmelzen oder Versintern der Keramikpartikel
in den Mikrostrukturen bei erhöhten
Temperaturen aus den Mikrostrukturen herausgebrannt werden kann.
Vorzugsweise wird das flüchtige
Bindemittel beim Brennen vollständig
herausgebrannt, so dass die Mikrostrukturen, die auf der gemusterten
Oberfläche
des Substrats zurückbleiben, schmelzgeformte
Glas- oder keramische Mikrostrukturen sind, welche im Wesentlichen
frei von Kohlenstoffrückständen sind.
Bei Anwendungen, bei denen die Mikrostrukturen als dielektrische
Sperren verwendet werden, wie beispielsweise bei Plasmaanzeigetafeln,
ist das Bindemittel vorzugsweise ein Material, das bei einer Temperatur
entfernt werden kann, die mindestens etwas niedriger als die Temperatur
ist, die zum Brennen erwünscht
ist, ohne eine bedeutende Menge von Kohlenstoff zurückzulassen,
was die dielektrischen Eigenschaften der mikrostrukturierten Sperren
herabsetzen kann. Beispielsweise können Bindemittelstoffe, die
einen bedeutenden Anteil von aromatischen Kohlenwasserstoffen enthalten,
wie beispielsweise Phenolharzstoffe, Graphitkohlenstoffpartikel
beim Entfernen des Bindemittels zurücklassen, welche zur vollständigen Entfernung
bedeutend höhere
Temperaturen verlangen.
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Das
Bindemittel besteht vorzugsweise aus organischem Material, welches
durch Strahlung oder Wärme
härtbar
ist. Bevorzugte Klassen von Materialien schließen Acrylate und Epoxidverbindungen
ein. Alternativ kann das Bindemittel aus einem thermoplastischen
Material bestehen, welches bis zu einem flüssigen Zustand erwärmt wird,
um sich der Gießform
anzupassen, und anschließend
bis zu einem gehärteten
Zustand abgekühlt
wird, um Mikrostrukturen auszubilden, die an dem Substrat anhaften.
Wenn präzise
Platzierung und Ausrichtung der Mikrostrukturen auf dem Substrat
gewünscht
werden, wird vorgezogen, dass das Bindemittel durch Strahlung härtbar ist,
so dass das Bindemittel unter isothermischen Be dingungen ausgehärtet werden kann.
Unter isothermischen Bedingungen (keine Temperaturveränderung)
kann die dehnbare Gießform,
und infolgedessen die breiige Masse in der Gießform beim Aushärten des
Bindemittels, in einer festen Stellung in Bezug auf das Muster des
Substrats gehalten werden. Dadurch wird das Risiko von Verschiebung
oder Ausdehnung der Gießform
oder des Substrats reduziert, insbesondere aufgrund von unterschiedlichen
thermischen Ausdehnungseigenschaften der Gießform und des Substrats, so
dass präzise
Platzierung und Ausrichtung der Gießform beibehalten werden kann,
wenn die breiige Masse ausgehärtet
wird.
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Wenn
ein flüchtiges
Bindemittel verwendet wird, welches mit Strahlung härtbar ist,
wird vorgezogen, einen Bindungsinitiator zu verwenden, welcher durch
Strahlung, für
welche das Substrat im Wesentlichen transparent ist, aktiviert wird,
so dass die breiige Masse gehärtet
wird, indem sie dieser durch das Substrat hindurch ausgesetzt wird.
Wenn das Substrat beispielsweise aus Glas besteht, ist das flüchtige Bindemittel vorzugsweise
mit sichtbarem Licht härtbar.
Beim Härten
des Bindemittels durch das Substrat hindurch haftet die breiige
Masse zuerst an dem Substrat an, und jegliches Schrumpfen des Bindemittels
während
des Härtens
wird dazu neigen, von der Gießform
weg und in Richtung der Oberfläche
des Substrats stattzufinden. Dies hilft dabei, die Mikrostrukturen
aus der Form zu entfernen und hilft, die Stellung und Genauigkeit
der Mikrostrukturplatzierung auf dem Muster des Substrats einzuhalten.
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Darüber hinaus
kann die Wahl eines Härtungsinitiators
davon abhängen,
welche Stoffe für
das Keramikpulver in der breiigen Masse verwendet werden, die in
der vorliegenden Erfindung verwendet wird. Bei Anwendungen, bei
denen es wünschenswert
ist, keramische Mikrostrukturen auszubilden, welche undurchsichtig und
hochgradig lichtstreuend reflektierend sein sollen, kann es beispielsweise
vorteilhaft sein, dass eine gewisse Menge an Titan (TiO2)
in dem Keramikpulver der breiigen Masse enthalten ist. Während Titan
zur Erhöhung
des Reflexionsvermögens
der Mikrostrukturen nützlich
sein kann, kann es außerdem
das Härten
mit sichtbarem Licht schwierig gestalten, weil die Reflexion von
sichtbarem Licht durch das Titan in der breiigen Masse ausreichende
Absorption des Lichtes von dem Härtungsinitiator
zur wirkungsvollen Härtung
des Bindemittels verhindern kann. Durch Auswahl eines Härtungsinitiators,
welcher durch Strahlung aktiviert wird, welche sich gleichzeitig
durch das Substrat und die Titanpartikel hindurch ausbreiten kann,
kann jedoch ein wirkungsvolles Härten
des Bindemittels stattfinden. Als Beispiel eines solchen Härtungsinitiators
kann bis (2,4,6-Trimethylbenzoyl)-Phenylphosphinoxid genannt werden,
ein Photoinitiator, der kommerziell von CIBA Specialty Chemicals,
Hawthrone, NY, USA, unter der Handelsbezeichnung Irgacure 819 erhältlich ist.
Ein weiteres Beispiel ist ein ternäres Photoinitiatorsystem, das
wie diejenigen, die in US-Patentschrift Nr. 5,545,670 beschrieben
werden, hergestellt wird, wie beispielsweise ein Gemisch aus Ethylen
Dimethylaminobenzoat, Kampferchinon und Diphenyl Iodonium Hexafluorophosphat.
Diese beiden Beispiele sind in dem blauen Bereich des sichtbaren
Spektrums in der Nähe
des Randes von Ultraviolett in einem relativ schmalen Bereich aktiv,
wo die Strahlung sowohl durch ein Glassubstrat als auch durch die
Titanpartikel in der breiigen Masse hindurch dringen kann. Weitere
Härtungssysteme
können
auf der Grundlage des Bindemittels, den Stoffen des Keramikpulvers
in der breiigen Masse und des Materials der Gießform oder des Substrats, durch
welches hindurch das Härten
stattfinden soll, zur Verwendung in dem Verfahren der vorliegenden
Erfindung ausgewählt werden.
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Das
Verdünnungsmittel
der breiigen Masse, das in dem Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, besteht aus einem Material, das auf der Grundlage
von Faktoren ausgewählt
wird, wie beispielsweise seine Fä higkeit,
anschließend
an das Härten
des flüchtigen
Bindemittels, die Eigenschaften der breiigen Masse zu verbessern,
sich von der Gießform
abzulösen,
und die Eigenschaften der Strukturen im grünen Zustand zu verbessern,
die unter Verwendung der breiigen Masse hergestellt werden, das
Bindemittel daraus zu entfernen. Vorzugsweise besteht das Verdünnungsmittel
aus einem Mittel, das vor dem Härten
in dem Bindemittel löslich
ist, und welches nach dem Härten
des flüchtigen
Bindemittels flüssig
bleibt. Dies bietet zwei Vorteile. Erstens dadurch, dass das Verdünnungsmittel
flüssig
bleibt, wenn das Bindemittel ausgehärtet ist, wird das Risiko reduziert,
dass gehärtetes
Bindemittel an der Gießform
anhaftet. Zweitens dadurch, dass das Verdünnungsmittel flüssig bleibt,
wenn das Bindemittel ausgehärtet
ist, trennt sich die Verdünnungsmittelphase
von dem Bindemittel, wodurch ein Durchdringungsnetzwerk von kleinen
Einschlüssen
oder Tropfen von Verdünnungsmittel
ausgestaltet wird, das durch die gehärtete Bindemittelmatrix hindurch
feinst verteilt ist. Die Vorteile der Phasentrennung des Verdünnungsmittels
werden in der nachfolgenden Erläuterung
deutlich.
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Bei
vielen Anwendungen, wie beispielsweise bei Sperrstegen für Plasmaanzeigetafeln,
ist es für
die Entfernung des Bindemittels aus den Mikrostrukturen im grünen Zustand
wünschenswert,
dass diese im wesentlichen vor dem Brennen vollkommen fertig gestellt
sind. Darüber
hinaus stellt die Bindemittelentfernung häufig den längsten Verfahrenschritt und
mit der höchsten
Temperatur bei der thermischen Verarbeitung dar. Infolgedessen ist
es für
die breiige Masse wünschenswert,
dass das Bindemittel relativ schnell und vollständig und bei einer relativ
niedrigen Temperatur entfernt werden kann. Warum niedrige Temperaturen
bevorzugt werden, wird nachstehend im Einzelnen diskutiert.
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Ohne
dass es gewünscht
wird, sich auf irgendeine Theorie festzulegen, kann die Entfernung
von Bindemitteln so betrachtet werden, dass sie kinetisch und thermodynamisch
durch zwei von der Temperatur abhängige Verfahren eingeschränkt ist,
nämlich
die Diffusion und die Verflüchtigung.
Verflüchtigung
ist der Vorgang, bei welchem zerfallene Bindemittelmoleküle von einer
Oberfläche
der Strukturen im grünen
Zustand verdunsten und infolgedessen ein poröses Netzwerk zurücklassen,
damit der Harzaustritt möglichst
ungehindert vonstatten geht. Bei einem Einphasenharzbindemittel
können
intern eingeschlossene, gasförmige
Abbauprodukte die Struktur mit Blasen durchziehen und/oder zerbrechen.
Dies kommt häufiger
bei Bindemittelsystemen vor, welche ein hohes Maß an kohlenstoffhaltigen Abbauprodukten
an der Oberfläche
zurücklassen,
welche eine undurchlässige
Hautschicht ausbilden können,
die den Austritt von Bindemittelabbaugasen stoppt. In den Fällen, in
welchen Einphasenbindemittel erfolgreich sind, ist die Querschnittsfläche relativ
klein und die Aufheizungsgeschwindigkeit des Bindemittels ist davon
abhängig
entsprechend lang, um zu verhindern, dass sich die Hautschicht bildet.
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Die
Geschwindigkeit, mit der die Verflüchtigung stattfindet, hängt von
der Temperatur, einer Aktivierungsenergie für die Verflüchtigung und einer Frequenz
oder Abtastrate ab. Weil die Verflüchtigung primär an oder
in der Nähe
von Oberflächen
stattfindet, ist die Abtastrate proportional zu dem gesamten Oberflächenbereich
der Strukturen. Diffusion ist der Vorgang, bei welchem Bindemittelmoleküle von der
Masse der Strukturen an die Oberflächen wandern. Aufgrund von
Verflüchtigung
der Bindemittel von den Oberflächen
entsteht ein Anstieg der Konzentration, welcher dazu neigt, Bindemittel
zu den Oberflächen
zu lenken, wo eine niedrigere Konzentration vorliegt. Die Diffusionsgeschwindigkeit,
hängt von
der Temperatur, einer Aktivierungsenergie für die Diffusion und einer Frequenz
ab.
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Da
die Verflüchtigung
durch den Oberflächenbereich
eingeschränkt
ist, kann, wenn der Oberflächenbereich
im Verhältnis
zu der Masse der Mikrostrukturen relativ klein ist, ein zu schnelles
Erhitzen dazu führen, dass
flüchtige
Spezies eingeschlossen werden. Wenn der interne Druck groß genug
wird, können
die Strukturen aufgebläht
werden, brechen oder zerbrechen. Um diese Wirkung zu beschränken, kann
die Entfernung des Bindemittels durch einen relativ schrittweisen
Temperaturanstieg, solange bis die Entfernung des Bindemittels vollständig abgeschlossen
ist, durchgeführt
werden. Ein Fehlen von offenen Kanälen zum Entfernen des Bindemittels
oder ein zu schnelles Entfernen des Bindemittels kann außerdem zu
einer höheren
Neigung führen, dass
Restkohlenstoff gebildet wird. Dies erfordert wiederum höhere Temperaturen
für die
Entfernung des Bindemittels, um eine vollständige Entfernung des Bindemittels
sicherzustellen. Wenn die Entfernung des Bindemittels vollständig abgeschlossen
ist, kann die Temperatur schneller auf die Brenntemperatur erhöht werden, und
auf dieser Temperatur gehalten werden, bis das Brennen vollständig abgeschlossen
ist. Zu diesem Zeitpunkt können
die Gegenstände
dann gekühlt
werden.
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Das
Verdünnungsmittel
verbessert die Entfernung des Bindemittels, indem kürzere Wege
für Diffusion und
ein größerer Oberflächenbereich
zur Verfügung
gestellt werden. Vorzugsweise bleibt das Verdünnungsmittel flüssig und
trennt sich in der Phase von dem flüchtigen Bindemittel, wenn das
Bindemittel gehärtet
oder anders ausgehärtet
ist. Dies bildet ein Durchdringungsnetzwerk von Einschlüssen von
Verdünnungsmittel,
das in einer Matrix von ausgehärtetem
Bindemittel feinst verteilt ist. Je schneller das Härten oder
Aushärten
des Bindemittels stattfindet, desto kleiner werden die Einschlüsse von
Verdünnungsmittel
sein. Vorzugsweise wird nach dem Aushärten des Bindemittels eine
relativ große
Menge von relativ kleinen Einschlüssen von Verdünnungsmittel
in einem Netzwerk durch die Strukturen im grünen Zustand hindurch feinst
verteilt sein. Während der
Entfernung des Bindemittels kann das Verdünnungsmittel, das ein niedriges
Molekulargewicht aufweist, bei relativ niedrigen Temperaturen verdunsten,
bevor die anderen organischen Bestandteile zerfallen, die ein höheres Molekulargewicht
aufweisen. Die Verdunstung des Verdünnungsmittels lässt eine
leicht poröse
Struktur zurück,
wodurch der Oberflächenbereich
deutlich größer wird,
von dem aus sich das verbleibende Bindemittel verflüchtigten
kann, und die mittlere Wegstrecke deutlich verringert wird, über welche
das Bindemittel diffundieren muss, um diese Oberflächen zu
erreichen. Deswegen wird durch Hinzufügung des Verdünnungsmittels
die Verflüchtigungsgeschwindigkeit
während
des Bindemittelabbaus erhöht,
indem der verfügbare Oberflächenbereich
vergrößert wird,
wodurch die Verflüchtigungsgeschwindigkeit
bei denselben Temperaturen erhöht
wird. Dadurch wird es unwahrscheinlicher, dass Druckaufbau aufgrund
von eingeschränkten
Diffusionsgeschwindigkeiten stattfinden wird. Des Weiteren ermöglicht die
relativ poröse
Struktur, dass aufgebauter Druck einfacher und bei niedrigeren Schwellenwerten
abgelassen werden kann. Im Ergebnis kann die Entfernung des Bindemittels
bei einer schnelleren Temperaturanstiegsgeschwindigkeit durchgeführt werden
kann, wobei das Risiko, dass die Mikrostrukturen brechen, herabgesetzt
wird. Darüber
hinaus wird die Entfernung des Bindemittels aufgrund des vergrößerten Oberflächenbereiches
und der reduzierten Diffusionslänge
bei einer niedrigeren Temperatur vollständig abgeschlossen.
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Das
Verdünnungsmittel
ist nicht nur eine Lösungsmittelzusammensetzung
für das
Harz. Das Verdünnungsmittel
ist vorzugsweise löslich
genug, um in das Harzgemisch in dem ungehärteten Zustand eingearbeitet
zu werden. Nach dem Härten
des Bindemittels der breiigen Masse sollte eine Phasentrennung des
Verdünnungsmittels
von den Monomeren und/oder Oligomeren stattfinden, die an dem Quervernetzungsvorgang
beteiligt sind. Vorzugsweise findet eine Phasentrennung des Verdünnungsmittels statt,
um einzelne Einschlüsse von
flüssigem
Material in einer kontinuierlichen Matrix von gehärtetem Harz
auszubilden, wobei das gehärtete Harz
die Partikel der Glasfritte oder des Keramikpulvers in der breiigen
Masse bindet. Auf diese Weise wird die physikalische Unversehrtheit
der Mikrostrukturen im grünen
Zustand nicht besonders beeinträchtigt,
selbst dann nicht, wenn deutlich größere Mengen von Verdünnungsmittel
verwendet werden, (d.h. größer als
ein Verhältnis
von ungefähr
1:3 von Verdünnungsmittel
zu Harz).
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Vorzugsweise
weist das Verdünnungsmittel
eine niedrigere Bindungsaffinität
mit dem Material des Keramikpulvers der breiigen Masse auf, als
die Bindungsaffinität
des Bindemittels mit dem Keramikpulver. Wenn das Bindemittel ausgehärtet ist,
sollte es mit den Partikeln des Keramikpulvers verbunden sein. Dies
erhöht die
strukturelle Integrität
der Strukturen im grünen
Zustand, insbesondere nach der Verdunstung des Verdünnungsmittels.
Weitere gewünschte
Eigenschaften des Verdünnungsmittels
werden von der Wahl des Keramikpulvers, der Wahl des Bindemittels,
der Wahl des Härtungsinitiators
(falls vorhanden), der Wahl des Substrats und weiteren Zusatzstoffen
(falls vorhanden) abhängen.
Bevorzugte Klassen von Verdünnungsmittel
schließen Glykole
und Polyhydroxyle ein, Beispiele dafür sind Butandiole, Ethylenglykole
und weitere Polyole.
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Zusätzlich zu
Keramikpulver, flüchtigem
Bindemittel und Verdünnungsmittel
kann die breiige Masse optional weitere Stoffe enthalten. Die breiige
Masse kann beispielsweise einen Haftungsbeschleuniger enthalten,
um die Haftung an dem Substrat zu unterstützen. Bei Glassubstraten oder
bei weiteren Substraten, welche Siliziumoxid- oder Metalloxidoberflächen aufweisen,
wird ein Silan-Haftvermittler bevorzugt als Haftungsbeschleuniger
gewählt.
Ein bevorzugter Silan-Haftvermittler besteht aus einem Silan-Haftvermittler,
welcher drei Alkoxy-Gruppen aufweist. Ein solches Silan kann optional zur
Unterstützung
einer besseren Haftung an Glassubstraten vorher hydrolisiert werden.
Ein besonders bevorzugter Silan-Haftvermittler ist ein Silanolprimer
wie derjenige, der durch Manufacturing Co. (3M), St. Paul, MN, USA
unter der Handelsbezeichnung Scotchbond Ceramic Primer verkauft
wird. Weitere optionale Zusatzstoffe können Materialien wie beispielsweise
Dispersionsmittel einschließen,
welche das Mischen des Keramikpulvers mit weiteren Bestandteilen
der breiigen Masse der vorliegenden Erfindung unterstützen. Optionale
Zusatzstoffe können
außerdem
Oberflächenvernetzungsmittel,
Katalysatoren, Alterungsschutzmittel, Freisetzungsvermittler, usw.
einschließen.
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Substrate
von Plasmaanzeigetafeln bestehen typischerweise aus Natronkalkglasmaterial,
das im Floatglasherstellungsverfahren gefertigt wird. Obwohl herkömmliches
Natronkalkglas allgemein kostengünstig erhältlich ist,
ist die Erweichungstemperatur eines solchen Glasmaterials häufig für herkömmliche
Verarbeitungstemperaturen von Plasmaanzeigetafeln zu niedrig. Glassubstrate
für Anwendungen
von Plasmaanzeigetafeln werden typischerweise in der Zusammensetzung
verändert,
um die Erweichungstemperatur zu erhöhen. Häufig hat dies zur Konsequenz,
dass der Anteil von Alkalimaterial reduziert und der Anteil von
Aluminiumoxid in dem Glas erhöht
wird. Die Kosten des auf diese Art modifizierten Natronkalkglases
sind deutlich höher
als die von unverändertem
Natronkalk-Floatglasmaterial.
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Die
höchsten
Verarbeitungstemperaturen bei der Herstellung von Plasmaanzeigetafeln
finden während
der Herstellung von Sperrstegen statt. Bei aktuellen Herstellungsverfahren
werden Verarbeitungstemperaturen verlangt, die höher als 560°C liegen, um sicherzustellen,
dass die Sperrstegmaterialien dicht und frei von Kohlenstoffrückständen sind.
Obwohl Glasmaterialien zur Verfügung
stehen, die bei niedrigeren Temperaturen schmelzen, kann die Verwendung
von solchen Materialien nicht geboten sein, weil die Temperaturen, bei
denen das Bindemittel verschmilzt extrem sind. Ein bedeutender Vorteil
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung besteht in der Anwendung
von relativ niedrigen Temperaturen bei der Verarbeitung von keramischen Mikrostrukturen,
wodurch die Verwendung von kostengünstigem modifiziertem Natronkalkglas
ermöglicht
wird.
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Elektroden
können
an einem hinteren Substrat einer Plasmaanzeigetafel durch eine Vielzahl
von Verfahren einschließlich
Dünnfilm-
und Dickfilmverfahren angebracht sein. Dünnfilmverfahren beinhalten
physikalische Dampfablagerung auf Metallmaterialien, typischerweise
Cr/Cu/Cr oder Aluminium, gefolgt von Lithographie und Ätzen, um
das gewünschte
Muster zu definieren. Dünnfilmelektroden
sind normalerweise weniger als 2 μm
dick. Das Dickfilmverfahren beinhaltet den Siebdruck eines Silberfrittematerials,
Brennen, um organische Trägersubstanzen
zu entfernen, und Verschmelzen, um die Leitfähigkeit zu verbessern. Eine
alkalifreie dielektrische Basisschicht wird außerdem bei dem Dickfilmverfahren
verlangt, weil Silberwanderung auf Natronkalkglassubstraten stattfinden
kann. Dickfilmelektroden sind typischerweise 5 bis 15 μm dick.
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Die
vorliegende Erfindung wird nun anhand der nachfolgenden, nicht einschränkenden
Beispiele veranschaulicht.
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Beispiele
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Beispiel 1 und 2
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In
den nachfolgenden Beispielen ist eine Aufspannvorrichtung gebaut
worden, um einen Bogen einer Polymergießform, wie in 7 gezeigt,
zu dehnen. Um einen Bogen einer Polymergießform, S, zu dehnen, wird der
Bogen an den Punkten A und B eingespannt. Anschließend wird
eine seitliche Kraft (in der Ebene der Gießform) aufgebracht, indem eine
Feingewindeschraube, C, gedreht wird. Die Aufspannvorrichtung ist
dergestalt ausgelegt, dass sie unter ein Werkzeugmikroskop passt,
um das Muster des Polymerwerkzeugs beim Dehnen zu beobachten. Messungen
des Pitches der Polymergießform
werden bei verschiedenen Belastungsstufen vorgenommen. Pitchmessungen
im freien Zustand werden vor und nach dem Dehnen vorgenommen, um
zu bestimmen, ob die angewendeten Belastungsstufen, plastische oder
elastische Verformung verursachen. Die Polymergießformen
sind ungefähr
2,5 cm breit und ungefähr
15 cm lang.
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Beispiel 1
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Es
wird eine Polymergießform
mit V-förmig
gerillten Mikrostrukturen verwendet. Die Polymergießform besteht
aus einem flachen PET-Bogen, auf welchem ein Acrylmaterial gegossen
und gehärtet
wird, um V-förmig
gerillte Mikrostrukturen auszubilden. Die Nominaldicke des PET-Bogens beträgt 127 μm und die
Acrylschicht, welche die Mikrostruktur trägt, ist ungefähr 27 bis
30 μm dick.
Die V-förmig
gerillten Strukturen werden im freien Zustand gemessen und sollen
von Spitze zu Spitze 49,556 μm
voneinander entfernt sein.
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Wie
vorstehend beschrieben, wird die Polymergießform sicher auf der Aufspannvorrichtung
befestigt, um in eine Richtung gedehnt zu werden, die parallel zu
den V-förmigen Rillen
verläuft.
Der Abstand der V-förmigen
Rillen, oder der Pitch, wird bei verschiedenen Belas tungsstufen
durch visuelle Inspektion unter einem Werkzeugmikroskop bei 200-facher
Vergrößerung gemessen.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 zusammengefasst. Die Belastungsbedingungen
werden durch die Anzahl von Drehungen der Schraube C angegeben.
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Die
Beabstandung der mikrostrukturierten Rillen wird von nahezu 1900
ppm (Teilchen pro Million) beeinflusst, ohne dass eine beständige Verformung
beobachtet wird (das bedeutet, dass die Belastungsentwicklung rein
elastisch ist). Dieser Regelbereich beweist die Fähigkeit,
die Ausrichtung von gemusterten Mikrostrukturen mit einem gemusterten
Substrat genau einstellen zu können.
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Beispiel 2
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Derselbe
Vorgang wie in Beispiel 1 wird mit einer Polymergießform wiederholt,
die eine unterschiedliche Konstruktion und ein unterschiedliches
Muster aufweist. Bei diesem Beispiel weist die Gießform rechteckige
Kanäle
auf und besteht aus einer monolithischen Struktur, die vollständig aus
Polycarbonat hergestellt ist, wobei eine Oberfläche glatt ist und die andere
Oberfläche
die rechteckigen Kanäle
aufweist. Die gesamte Gießform
ist 550 μm
dick und die Kanäle
sind 198 μm
tief. Die Kanäle
weisen eine Nennweite von 120 μm
auf und sind um 219,94 μm
voneinander beabstandet. S Belastung wird parallel zu den Kanälen in der
Ebene des Polymerwerkzeugs angewendet. Die Pitch-Messungen sind
in Tabelle 2 zusammengefasst.
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Ähnlich wie
in Beispiel 1 kann die Feinsteuerung des Merkmals Pitch-Abstand
durch gesteuertes Dehnen der Polymergießform bewiesen werden. Wiederum
wird so viel wie 1900 ppm Schrumpfung in dem Pitch der Kanäle durch
elastisches Dehnen der Gießform
erhalten. Des Weiteren ist der Pitch der mikrostrukturierten Kanäle über einen
bedeutenden Abschnitt (ungefähr
25% der Breite) der Länge
der gesamten Polymerform einheitlich. Indem eine Polymergießform entworfen
wird, welche ein Muster aufweist, das nicht bis in den Bereich in
der Nähe
der Belastungspunkte reicht (wo die Folie eingespannt wird), wird
es im Wesentlichen keine Uneinheitlichkeiten geben, welche durch
das Dehnen in das Gießformmuster
hineinkommen. Infolgedessen kann die Beabstandung des Musters der
Gießform
durch das Dehnen um denselben Betrag an jedem Punkt des Musters
beeinflusst werden.
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Beispiele 3 bis 7
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Unterschiedliche
Konzentrationen von Verdünnungsmittel
in einer breiigen Masse werden auf ihre Vorteile für das Ablösen der
Gießform
und die Extraktionsgeschwindigkeit des Bindemittels untersucht.
Die Gießformen,
die verwendet werden, bestehen aus Polykarbonat oder einem mit Licht
härtbaren
Acrylatmaterial, das auf ein hochgradig steifes Grundmaterial, wie
beispielsweise PET, gegossen und darauf gehärtet wird. Das gegossene und
gehärtete
Polykarbonat oder Acrylatmaterial bildet die gemusterte Oberfläche der
Gießform.
Härtungsschrumpfung
der breiigen Masse und chemische Interaktion zwischen der breiigen
Masse und der Polymergießform
können
zu Schwierigkeiten beim Entformen führen. Die Bindung zwischen
der breiigen Masse und der Gießform
kann zu längeren
Verarbeitungszeiten, Brechen der gehärteten Mikrostrukturen oder
Versagen der Gießform
führen.
Das Verbessern der Entformungseigenschaften ist wünschenswert,
um die Leistung beim Gießen
zu verbessern und um die Lebensdauer der Gießform zu verlängern, als
auch um größere Übereinstimmung
bei den replizierten Strukturen zu erzielen. Bei der Herstellung
von Sperrstegen für
Plasmaanzeigetafeln ist die Fähigkeit
des schnellen Brennens der Stege wünschenswert, um die Zykluszeit
und Kosten zu reduzieren. Das Bindemittel muss schnell und vollständig entfernt
oder herausgebrannt werden, um schnelles Brennen erreichen zu können. Durch
richtige Auslegung und Integration eines Verdünnungsbestandteils in die breiige
Masse der vorliegenden Erfindung kann sowohl das Entformen als auch
das Entfernen des Bindemittels verbessert werden.
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Ein
mit Licht härtbares
Harz, das in dem sichtbaren Lichtbereich aktiv ist, wird als Bindemittel
bei der Herstellung von Proben breiiger Masse in den Beispielen
3 bis 7 verwendet. Glasfritte wird als das Glaspulver der breiigen
Masse verwendet. Die Glasfritte besteht aus einem bleihaltigen Borsilikatglaspulver,
wie im Handel von Asahi Glass Co. unter der Handelsbezeichnung RFW030
erhältlich,
und weist eine durchschnittliche Partikelgröße von 1,2 μm auf. Das Grundharz setzt sich
aus 50 Gew.-% Bisphenol-a Diglycidylether Dimethacrylat (BISGMA)
und 50 Gew.-% Triethylen Glycol Dimethacrylat (TEGDMA) zusammen.
Es wird ein Initiatorsystem verwendet, welches das Härten unter
Verwendung von sichtbarem Licht in dem blauen Bereich des Spektrums
ermöglicht,
und es setzt sich aus Ethyldimethylaminobenzoat, Kampferchinon,
und Diphenyl Iodonium Hexafluorophosphat zusammen. Der Initiatorspiegel
wird bei allen Proben auf 2 Gew.-% der organischen Bestandteile
gehalten. Die Glasfrittebeladung in allen breiigen Massen beträgt ungefähr 45 Vol.-%
bis 47 Vol.-%. Es wird ein Phosphatester-Dispersionsmittel verwendet,
um die Einarbeitung der Glasfritte in die organischen Bestandteile
zu unterstützen.
Das Härten
wird unter Verwendung einer blauen Lichtquelle (380 bis 470 Nanometer)
durchgeführt,
die durch das verwendete Glassubstrat hindurch bestrahlt. Die Dosierung
beträgt zwischen
1 bis 1,5 J/cm2. Das für die Beispiele 3 bis 7 ausgewählte Verdünnungsmittel
ist 1,3-Butandiol. 1,3-Butandiol ist in BISGMA allein nicht löslich, es
ist allerdings in dem BISGMA/TEGDMA Gemisch löslich. Der Gehalt an Verdünnungsmittel
in Gewichtsprozent der organischen Bestandteile ist in Tabelle 3
gezeigt.
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Eigenschaften der Bindemittelextraktion
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Um
die Auswirkungen beim Herausbrennen von Bindemittel zu untersuchen,
werden dicke Überzüge der breiigen
Masse gemäß den Beispielen
3 bis 7 auf einem Glassubstrat zum Brennen hergestellt. Die Glassubstrate
bestehen aus 2,5 mm dickem Natronkalkglas, wie im Handel von Libbey-Owens-Ford
Co., aus Toledo, OH, USA, erhältlich.
Es wird eine Rakelauftragmaschine verwendet, um eine gleichmäßige Schicht
der breiigen Masse auf die Glassubstrate zu gießen. Der Zwischenraum der Rakelauftragmaschine
ist auf 200 μm eingestellt.
Die Beschichtungen werden mit blauem Licht eine Minute lang gehärtet. Die
Proben werden anschließend
in einem Kammerofen gebrannt, welcher einen Luftstrom von 30 scfh
(Standardkubikfuß pro
Stunde) aufweist. Der Brennablauf beträgt 5°C pro Minute bis 540°C, bei 20
Min. Durchwärmung.
Anschließend werden
die Proben bei 2°C
bis 3°C
pro Minute bis auf Raumtemperatur abgekühlt. Nach dem Brennen sind
die verschmolzenen Schichten ungefähr 70 bis 80 μm dick. Die
10% Probe, nach der Formulierung von Beispiel 3, weist starke Risse
an einem Punkt auf, an welchem die Fragmente nach dem Brennen nicht
an dem Glassubstrat anhaften. Die Formulierung aus Beispiel 4, die
Probe mit 20% Verdünnungsmittel,
weist ebenfalls Risse auf, aber bleibt an dem Substrat haften. Die
Formulierungen aus den Beispielen 5, 6, und 7 bleiben unbeschädigt, ohne
zu reißen,
und haften an dem Substrat an. Diese Ergebnisse zeigen, dass höhere Konzentrationen
an Verdünnungsmittel
in einer breiigen Masse eine leichteres Herausbrennen des Bindemittels
ermöglichen;
es wird angenommen, dass dies aufgrund der Verdunstung des Verdünnungsmittels
geschieht, wodurch mehr Wege für
die Bindemittelentfernung dergestalt zurückbleiben, dass interner Gasdruck
aufgrund von Verflüchtigung
abgebaut werden kann, welcher ansonsten Bruch verursachen kann.
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Ablösungseigenschaften
der Gießform
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Das
Ablösen
der Gießform
nach dem Brennen wird quantitativ mit einem Abziehtester untersucht,
der im Handel von Instramentors, Inc., Strongville, OH, USA unter
der Handelsbezeichnung Modell SP-102C-3M90 erhältlich ist. Bögen einer
Polymergießform,
welche rechteckige Kanäle
aufweist, werden zum Formen von Stegstrukturen, aus den breiigen
Glasmassen von den Beispielen 3 bis 7, auf Natronkalkglassubstraten
verwendet. Die Kanäle
in der Gießform
weisen nominal eine Breite von 75 μm, ein Tiefe von 185 μm und einem
Pitch-Abstand von 220 μm
auf. Die Probenherstellung beinhaltet das Laminieren der Proben
aus breiiger Glasmasse zwischen dem Glassubstrat und der Gießform, gefolgt
vom Härten
der Proben. Die Kanäle der
Gießform
werden während
der Laminierung mit der breiigen Masse im Wesentlichen gefüllt, um
dadurch die Merkmale der Gießform
auf dem Glassubstrat nach dem Härten
zu replizieren. Die Gießformen
sind ungefähr
2,5 cm breit und ungefähr
22 cm lang. Die Kanäle
verlaufen parallel zu der Längsausrichtung
der Gießformen.
Nach der Laminierung werden die Proben unter Verwendung einer blauen
Lichtquelle mit einer Dosierung von 1 bis 1,5 J/cm2 gehärtet. Nach
dem Härten
werden die Gießformen
durch Abziehen in Richtung der Kanäle abgenommen und die Abziehkraft
wird gemessen. Ein Abziehversuch wird 90° zu dem Substrat und bei einer
Geschwindigkeit von ungefähr
20 cm pro Minute durchgeführt.
Die Messungen der durchschnittlichen Abziehkraft werden in Tabelle
4 gezeigt.
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Die
Formulierung aus Beispiel 3 erzielt keine schlüssigen Ergebnisse, weil die
Haftung an der Gießform
so stark ist, dass die Gießform
bei dem Abziehvorgang reißt.
Der Vorteil des Verdünnungsmittels,
um das Ablösen
der Gießform
zu verbessern, wird aus Tabelle 4 ersichtlich. Es wird allerdings
darauf hingewiesen, dass bei sehr hohen Verdünnungsmittelwerten die physikalische
Unversehrtheit der gehärteten
Strukturen im grünen
Zustand aufgrund des relativ hohen Flüssigkeitsgehalts deutlich herabgesetzt
werden kann. Die Formulierung aus Beispiel 7 zeigt einige Fehler
nach dem Härten
aufgrund von Bruch der Strukturen im grünen Zustand. Die Formulierungen
aus den Beispielen 4, 5 und 6, welche Verdünnungsmittelanteile von über 10% und
unter 40% darstellen, zeigen die beste Kombination von physikalischer
Unversehrtheit im grünen
Zustand und der Ablöseeigenschaften
der Gießform.
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Beispiel 8
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Ein
Spachtel wird verwendet, um ein Epoxidbindemittel mit 82,3 Gew.-%
(43,3 Vol.-%) von mit Yttrium stabilisiertem Zirkoniumpulver (im
Handel erhältlich
von Zirconia Sales America, Qualitätsgüte HSY-3B) zu mischen. Die
durchschnittliche Partikelgröße in der
Zirkoniumpulvergröße beträgt 0,4 Mikrometer.
Das Epoxidbindemittel wird mit einem Verdünnungsmittel und mit einem
grenzflächenaktiven
Stoff in Mengen von 54,2 Gew.-% Epoxid, 36,4 Gew.-% Verdünnungsmittel
und 9,4 Gew.-% grenzflächenaktivem
Stoff gemischt. Das Epoxid besteht aus einer Mischung aus Bisphenol-A
Epoxid (im Handel von Celanese Corp., Louisville, KY, USA, unter
der Handelsbezeichnung Celanese DER 332 erhältlich) und einem Aminhärtermittel
(im Handel von Celanese Corp. unter der Bezeichnung Epi-cure 826
erhältlich).
Der Spiegel des Härtermittels
beträgt
26 Gew.-% des Epoxids. Das Verdünnungssystem
besteht aus einer Mischung von 65 Gew.-% 1,3-Butandiol (im Handel
von Aldrich Chemical Co., Milwaukee, WI, USA, erhältlich)
und von 35 Gew.-% Polyethylenglycol (im Handel von Sigma Chemical,
St. Louis, MO, USA, unter der Handelsbezeichnung Carbowax 200 erhältlich). Das
Polyethylenglycol dient dazu, das Butandiol in dem Epoxid zu lösen. Der
grenzflächenaktive
Stoff besteht aus einem Stoff, welcher im Handel von ICI Americas
Inc., New Castle, DE, USA, unter der Handelsbezeichnung hypermer
KD1 erhältlich
ist. Der grenzflächenaktive
Stoff dient dazu, die Einarbeitung des Zirkoniumpulvers in das Harz
zu unterstützen.
Die breiige Masse wird auf ein Kunststoffsubstrat aufgeformt, auf
ein Aluminiumoxidsubstrat übertragen,
und anschließend
wird das Bindemittel durch Erhitzen auf 600°C bei einer Geschwindigkeit
von 5°C
pro Minute extrahiert. Das Material wird anschließend durch
Anstieg der Temperatur auf 1400°C
mit einer Geschwindigkeit von 10°C
pro Minute gebrannt und wird 1 Stunde lang auf dieser Temperatur gehalten.
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Die
breiige Masse aus Beispiel 8 kann durch Mischen der nachfolgenden
Materialien mit den nachfolgenden Mengen hergestellt werden:
51,0
g | mit
Yttrium stabilisiertes Zirkoniumpulver |
4,40
g | Bisphenol-A
Epoxid |
1,56
g | Härtermittel |
2,60
g | Polyethylenglycol |
1,40
g | 1,3-Butandiol |
1,02
g | grenzflächenaktiver
Stoff |
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Beispiel 9
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Ein
Acrylatbindemittel wird mit 85,5 Gew.-% von mit Yttrium stabilisiertem
Zirkoniumpulver gemischt. Das Zirkoniumpulver besteht aus einer
bimodalen Mischung der Qualitätsgüte HSY-3B
(wie in Beispiel 8 verwendet) mit 12,3 Gew.-% der Qualitätsgüte HSY-3U,
wie im Handel von derselben Firma erhältlich. Die Qualitätsgüten HSY-3B
und HSY-3U weisen eine durchschnittliche Partikelgröße von 0,4
und 0,1 Mikrometer auf. Das Bindemittel besteht aus 50,5% eines
Acrylatharzes (nachstehend beschrieben), 44,4 Gew.-% Verdünnungsmittel
und 5,0 Gew.-% eines grenzflächenaktiven
Stoffes. Insbesondere das Harz setzt sich aus 50 Gew.-% Bisphenol-A
Diglycidylether-Dimethacrylat (BISGMA) und 50 Gew.-% Triethylenglycol
Dimethacrylat (TEGDMA) zusammen. Der Härtungsinitiator besteht aus
einem Gemisch aus Ethyldimethylaminobenzoat, Kampferchinon und Diphenyl
Iodonium Hexafluorophosphat. Der Initiatorspiegel beträgt 2 Gew.-%
des Acrylat-Grundharzes. Das Verdünnungsmittel besteht aus 50
Gew.-% Diallylphthalat und 50 Gew.-% Butylstearat. Das Diallylphtalat-Plastizierungsmittel
in dem Verdünnungsmittel
dient dazu, die Harzviskosität
zu reduzieren, um die Formungsfähigkeit
zu verbessern und um das Butylstearat in dem Acrylatharz löslich zu
machen. Das Butylstearat in dem Verdünnungsmittel ermöglicht die
Phasentrennung des Verdünnungsmittels nach
dem Härten
des Bindemittels, um das Ablösen
der Gießform
zu unterstützen,
und um einen schnellen Austritt des Bindemittels während der
Extraktion des Bindemittels zu ermöglichen. Der grenzflächenaktive Stoff
(erhältlich
von ICI Americas unter der Handelsbezeichnung hypermer KD1) wird
verwendet, um das Zirkoniumpulver in das Bindemittel einzuarbeiten.
Die breiige Masse wird auf ein Glassubstrat aufgeformt und mittels
Belichtung mit blauem Licht durch das Substrat hindurch und durch
die Gießform
hindurch 2,5 Minuten lang gehärtet,
bevor es aus der Polymergießform,
die verwendet wird, entformt wird. Der Ablauf bei der Extraktion
des Bindemittels und beim Brennen ist derselbe wie der in Beispiel
8 verwendete.
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Die
breiige Masse aus Beispiel 9 kann durch Mischen der nachfolgenden
Materialien mit den nachfolgenden Mengen hergestellt werden:
510,10
g | mit
Yttrium stabilisiertes Zirkoniumpulver der Qualitätsgüte HSY-3B |
71,50
g | mit
Yttrium stabilisiertes Zirkoniumpulver der Qualitätsgüte HSY-3U |
50,00
g | 50/50
Mischung BISGMA/TEGMA |
22,20
g | Diallylphthalat |
22,20
g | Butylstearat |
5,00
g | grenzflächenaktiver
Stoff |
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Beispiel 10
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Eine
mit UV härtbare
oligomere Zusammensetzung wird verwendet, um eine mikrostrukturierte
flexible Gießform
auszubilden. Die Zusammensetzung besteht aus einem Gemisch aus 99
Gew.-% des aliphatischen Urethanacrylats, Photomer 6010 und 1 Gew.-%
eines Photoinitiators, der im Handel von Ciba Specialty Chemicals
unter der Handelsbezeichnung Darocur 1173 erhältlich ist. Das oligomere Harz
wird auf ungefähr
60°C erhitzt,
um die Viskosität
auf ungefähr
2500 Zentipoise abzusenken. Das Harz wird entlang von einem einzigen Rand
eines Metallwerkzeugs gegossen, das eine Mikrostruktur mit positiven
Stegen aufweist, die zur Verwendung bei der Sperrstegformung für Plasmaanzeigetafeln
geeignet ist und mit einer Polyesterfolie einer Dicke von 5 Tausendstel
Inch überzogen
ist. Der Stapel wird zwischen der flachen Oberfläche, auf welcher der Stapel platziert
wird, und einer Metallrolle hindurch gezogen, welche an einem Rahmen über dem
Stapel angebracht ist. Der Zwischenraum zwischen der flachen Oberfläche und
der Rolle wird dergestalt angepasst, dass der Abstand zwischen dem
Metallwerkzeug und der Polyesterfolie ungefähr 0,001 Inch beträgt. Sowie
der Stapel durch den Zwischenraum hindurch gezogen wird, wird das
oligomere Harz in die Mikrostruktur des Werkzeugs eingepresst und über das
Werkzeug hinweg verteilt. Der Stapel wird in drei Durchgängen durch
das Polyestersubstrat hindurch unter einer Quecksilberdampflampe
bei mittlerem Druck mit einer Dosierung in dem Bereich von 200 bis
400 mJ/cm2 bestrahlt. Die daraus hervorgehende
mikrostrukturierte Gießform
wird von dem Metallwerkzeug abgezogen, um ein fast exaktes Negativ
der Mikrostruktur zur Verfügung
zu stellen, die auf dem Metallwerkzeug vorhanden ist.
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Beispiel 11
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Eine
mit UV härtbare
oligomere Zusammensetzung wird verwendet, um eine mikrostrukturierte
flexible Gießform auszubilden.
Die Zusammensetzung besteht aus einem Gemisch aus 75 Gew.-% aliphatischem
Urethanacrylat, Photomer 6010, 24 Gew.-% 1,6-Hexandiol-Diacrylat,
und 1 Gew.-% des Photoinitiators Darocur 1173. Das oligomere Harz
wird auf ungefähr
60°C erhitzt,
um die Viskosität
auf ungefähr
1000 Zentipoise abzusenken. Das Harz wird entlang von einem einzigen
Rand eines Metallwerkzeugs gegossen, das eine Mikrostruktur mit
positiven Stegen aufweist und mit einer Polyesterfolie einer Dicke
von 5 Tausendstel Inch überzogen
ist. Der Stapel wird zwischen der flachen Oberfläche, auf welcher der Stapel
platziert wird, und einer Metallrolle hindurch gezogen, welche an
einem Rahmen über
dem Stapel angebracht ist. Der Zwischenraum zwischen der flachen
Oberfläche
und der Rolle wird dergestalt angepasst, dass der Abstand zwischen
dem Metallwerkzeug und der Polyesterfolie ungefähr 0,001 Inch beträgt. Wenn
der Stapel durch den Zwischenraum hindurch gezogen wird, wird das
oligomere Harz in die Mikrostruktur des Werkzeugs eingepresst und über das Metallwerkzeug
hinweg verteilt. Der Stapel wird in drei Durchgängen durch das Polyestersubstrat
hindurch unter einer Quecksilberdampflampe bei mittlerem Druck mit
einer Dosierung in dem Bereich von 200 bis 400 mJ/cm2 bestrahlt.
Die daraus hervorgehende mikrostrukturierte Gießform wird von dem Metallwerkzeug
abgezogen, um nach weiterer Untersuchung verformte Mikrostrukturen
mit konkav geformten Seitenwänden
und abgeschrägten
Oberseiten zum Vorschein zu bringen.
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Beispiel 12
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Im
Folgenden handelt es sich um ein Beispiel zum Formpressen, um die
gemusterten, mikrostrukturierten Gießformen zur Verwendung in der
vorliegenden Erfindung auszubilden. Eine Probe zum Formpressen wird
durch aufeinander folgendes Stapeln von Folgendem hergestellt: ein
Bogen Pappe, eine verchromte Messingplatte, ein 9 Inch mal 13 Inch
großes
mikrostrukturiertes Metallwerkzeug, vier Bögen von 0,0055 Inch dicker
Polykarbonatfo lie (erhältlich
von der Bayer Corp. unter der Handelsbezeichnung Makrolon 2407),
gefolgt von einer zweiten verchromten Messingplatte, und einem zweiten
Bogen Pappe.
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Der
Stapel wird in eine Formpresse (wie im Handel von Wabash MPI, Wabash,
ID, USA, unter der Handelsbezeichnung Modell V75H-24-CLX erhältlich ist)
angeordnet, welche auf 190°C
erhitzt wird. Der Stapel wird mit 5000 Pfund Belastung 2 Minuten
lang gepresst. Die Last wird zusätzliche
2 Minuten lang auf 40.000 Pfund erhöht, gefolgt von einem Abkühlen unter
Druck auf ungefähr
80°C. Der
Stapel wird aus der Formmaschine entfernt und auseinandergenommen,
um eine mikrostrukturierte Gießform
zur Verfügung
zu stellen.