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TECHNISCHES
GEBIET
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Die vorliegende Erfindung gehört im Allgemeinen
zum Gebiet der Kathoden und der elektrischen Strom erzeugenden Zellen.
Im Besonderen gehört
die vorliegende Erfindung zu den Verfahren zum Ausbilden von Feststoff-Verbundkathoden
mit Kathoden-Aktivschichten, die ein elektroaktives schwefelhältiges Material und
ein elektrisch leitendes Material umfassen, worin das elektroaktive
schwefelhältige
Material auf eine Temperatur oberhalb seines Schmelzpunkts erwärmt wird
und dann das geschmolzene elektroaktive schwefelhältige Material
erneut verfestigt wird, um eine Kathoden-Aktivschicht mit umverteiltem
schwefelhältigem
Material mit hoher volumetrischer Dichte zu bilden. Die vorliegende
Erfindung gehört
außerdem
zu den Verfahren zum Ausbilden von elektrischen Strom erzeugenden
Zellen, die solche Feststoff-Verbundkathoden umfassen und eine hohe
elektrochemische Anwendbarkeit aufweisen, und zu den Feststoff-Verbundkathoden
und elektrischen Strom erzeugenden Zellen, die unter Einsatz solcher
Verfahren ausgebildet werden.
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HINTERGRUND
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In dieser Anmeldung wird durchwegs
durch Quellenangaben auf verschiedene Publikationen, Patente und
veröffentlichte
Patentanmeldungen Bezug genommen. Die Offenbarungen dieser Publikationen,
Patente und veröffentlichten
Patentanmeldungen sind hiermit durch Verweis in die vorliegende
Offenbarung aufgenommen, um den Stand der Technik, auf welchen sich
diese Erfindung bezieht, umfassender zu beschreiben.
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Ein zu einer Struktur für die Verwendung
in einer Batterie verarbeitetes elektroaktives Material wird als Elektrode
bezeichnet. Von einem Paar in einer Batterie verwendeten Elektroden,
hierin als elektrischen Strom erzeugende Zelle bezeichnet, wird
die Elektrode auf der Seite mit höherem elektrochemischen Potential
als positive Elektrode oder Kathode bezeichnet, während die
Elektrode auf der Seite mit niedrigerem elektrochemischen Potential
als negative Elektrode oder Anode bezeichnet wird.
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Ein in der Kathode oder positiven
Elektrode verwendetes elektrochemisch aktives Material wird hierin im
Folgenden als Kathoden-Aktivmaterial bezeichnet. Ein in der Anode
oder negativen Elektrode verwendetes elektrochemisch aktives Material
wird hierin im Folgenden als Anoden-Aktivmaterial bezeichnet. Eine
elektrischen Strom erzeugende Zelle oder Batterie, die eine Kathode
mit dem Kathoden-Aktivmaterial in oxidiertem Zustand und eine Anode
mit dem Anoden-Aktivmaterial in reduziertem Zustand umfasst, wird
als geladen bezeichnet. Demgemäß wird eine
elektrischen Strom erzeugende Zelle, die eine Kathode mit dem Kathoden-Aktivmaterial
in reduziertem Zustand und eine Anode mit dem Anoden-Aktivmaterial
in oxidiertem Zustand umfasst, als entladen bezeichnet.
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In Anbetracht der kontinuierlichen
Weiterentwicklung von Batterien, und vor allem da Lithiumbatterien sich
in immer mehr Bereichen durchsetzen, gewinnen dauerhafte Batterien
mit hoher Energiedichte und geringem Gewicht immer mehr an Bedeutung.
In den letzten Jahren ist das Interesse an der Entwicklung von Kathoden-Aktivmaterialien
mit hoher Energiedichte und von Alkalimetallen als Anoden-Aktivmaterialien
für primäre und sekundäre Hochleistungsbatterien
gewachsen.
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Um in elektrischen Strom erzeugenden
Zellen oder Batterien hohe Kapazität zu erzielen, sollte in der Kathoden-Aktivschicht
wünschenswerterweise
eine große
Menge an oder Beladung mit elektroaktivem Material vorhanden sein.
Das Volumen der Kathoden-Aktivschicht in einer Batterie der AA-Größe beträgt etwa
typischenrweise circa 2 cm3. Wenn die spezifische
Kapazität
des elektroaktiven Materials einen sehr hohen Wert, wie beispielsweise
1.000 mAh/g, aufweist, müsste
die Menge oder volumetrische Dichte des elektroaktiven Materials
in der Kathoden-Aktivschicht
zumindest 500 mg/cm3 betragen, damit das
1 Gramm des Kathoden-Aktivmaterials,
das zur Bereitstellung einer Kapazität von 1.000 mAh notwendig ist,
in der Batterie der AA-Größe vorhanden
ist. Wenn die volumetrische Dichte des elektroaktiven Materials
in der Kathoden-Aktivschicht erhöht
werden kann, beispielsweise auf über
900 mg/cm3, dann kann die Kapazität der Batterie
proportional dazu erhöht
werden, sofern die spezifische Kapazität des elektroaktiven Materials
nicht bedeutend abnimmt, wenn die Kathoden-Aktivschicht dichter
und weniger porös
wird.
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Es gibt eine ganze Reihe von elektroaktiven
Materialien, die in den Kathoden-Aktivschichten
von elektrischen Strom erzeugenden Zellen verwendet werden können. Einige
davon werden beispielsweise in der parallelen US-Patentanmeldung
Anm.-Nr. 08/859.996 von Mukherjee et al. des gleichen Anmelders
beschrieben. Diese elektroaktiven Materialien unterscheiden sich
stark in ihrer spezifischen Dichte (g/cm3)
und in ihrer spezifischen Kapazität (mAh/g), so dass die gewünschte volumetrische
Dichte in mg/cm3 des elektroaktiven Materials
in der Kathoden-Aktivschicht über einen
dementsprechend großen
Bereich variiert. Lithium und Schwefel sind als elektrochemisch
aktive Materialien der Anode bzw. Kathode von elektrischen Strom
produzierenden Zellen hervorragend geeignet, weil sie von allen
bekannten Aktivmaterial-Kombinationen fast die höchste Energiedichte auf Basis
des Gewichts oder Volumens bereitstellen. Um eine hohe Energiedichte
zu erhalten, kann das Lithium als Reinmetall, in einer Legierung
oder als Einlagerungen vorhanden sein, und der Schwefel kann in
Elementenform oder als Komponente in einem organischen oder anorganischen
Material mit hohem Schwefelgehalt, vorzugsweise mit über 75 Gew.-%
Schwefel, vorhanden sein. In Kombination mit einer Lithiumanode
weist elementarer Schwefel beispielsweise eine spezifische Kapazität von 1.680
mAh/g auf, und für schwefelhältige Polymere
mit Trisulfid und längeren
Polysulfidgruppen in den Polymeren wurden spezifische Kapazitäten von
mehr als 1.200 mAh/g nachgewiesen. Diese hohen spezifischen Kapazitäten sind
für Anwendungen
wie etwa tragbare elektronische Geräte und Elektrofahrzeuge, bei
denen ein niedriges Gewicht der Batterie von Bedeutung ist, besonders
wünschenswert.
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Der Begriff "schwefelhältige Polymere"
bezeichnet hierin Polymere, die Schwefel-Schwefel-Bindungen umfassen, welche
Trisulfide (-S-S-S-) und höhere
Polysulfidbindungen bilden. Diese schwefelhältigen Polymere umfassen im
oxidierten Zustand eine Polysulfidgruppierung, Sm,
die aus der aus kovalenten -Sm-Gruppierungen, ionischen
-Sm
–-Gruppierungen und ionischen
Sm
2–-Gruppierungen, worin
m eine ganze Zahl ≥ 3
ist, bestehenden Gruppe ausgewählt
ist. Schwefelhältige
Polymere, die kovalente -Sm-Gruppierungen
umfassen, sind beispielsweise in den US-Patenten Nr. 5.601.947;
5.690.702; 5.529.860 und in der parallelen US-Patentanmeldung Anm.-Nr.
08/602.323 von Skotheim et al. beschrieben. Schwefelhältige Polymere,
die ionische -Sm
–-Gruppierungen
umfassen, sind im US-Patent Nr. 4.664.991 von Perichaud et al. beschrieben.
Außerdem sind
schwefelhältige
Polymere, die ionische Sm
2–-Gruppierungen
umfassen, sind beispielsweise im oben erwähnten US-Patent Nr. 4.664.991
sowie im Europäischen
Patent Nr. 250.518 B1 von Genies beschrieben. Organoschwefelmaterialien,
die nur Disulfid(-S-S-)-Gruppierungen umfassen, weisen typischerweise
nur spezifische Kapazitäten
im Bereich von 300 bis 700 mAh/g auf und sind daher für Anwendungen,
bei denen hohe spezifische Kapazitäten erforderlich sind, weniger
geeignet.
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Fachleuten auf dem Gebiet der Batterieplanung
und -herstellung ist bekannt, dass praktische Batteriezellen, welche
die elektroaktiven Kathoden- und Anodenmaterialien umfassen, zusätzlich zu
Polymerbindemitteln, elektrisch leitenden Additiven und anderen
Additiven in den Elektroden typischerweise auch andere nicht elektroaktive
Materialien, wie z. B. einen Becher, Stromkollektoren, einen Separator
und einen Elektrolyten umfassen. Elektrolyten sind typischerweise
wässrige
oder nichtwässrige
Flüssigkeiten,
Gels oder Feststoffe, die gelöste
Salze oder ionische Verbindungen mit einem gutem lonenleitwert,
aber mit schlechter Elektronenleitfähigkeit umfassen. All diese
zusätzlichen,
nicht elektroaktiven Komponenten werden üblichenrweise verwendet, damit
die Batterie effizient arbeitet, aber sie dienen auch dazu, die
gravimetrische und volumetrische Energiedichte der Zelle zu reduzieren.
Daher ist es wünschenswert,
die Mengen dieser nicht elektroaktiven Materialien minimal zu halten,
um die Menge des elektroaktiven Materials in der Batteriezelle zu
maximieren.
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Um die höchst mögliche volumetrische Dichte
des elektroaktiven Materials in der Kathoden-Aktivschicht zu erhalten,
ist es wünschenswert,
den gewichtsprozentuellen Anteil der elektroaktiven Materialien
in der Kathoden-Aktivschicht zu maximieren, beispielsweise auf 65
bis 85 Gew.-% elektroaktiver Materialien einer spezifischen Dichte
von etwa 2 g/cm3, wie es die meisten schwefelhältigen Materialien
mit hoher Energiedichte aufweisen, und die Porosität oder Luftporen
in der Kathoden-Aktivschicht
so gering wie möglich
zu halten, beispielsweise im Bereich von 30 bis 60 Volumenprozent.
Insbesondere die Porosität
der Kathoden-Aktivschicht muss gering gehalten werden, weil höhere Porositäten, von
beispielsweise 70 bis 85 Volumenprozent, nicht genug elektroaktives
Material bereitstellen, um sehr hohe Zellkapazitäten zu erreichen. Mit den elektroaktiven Übergangsmetalloxiden
kann diese gewünschte
geringe Porosität
oft relativ leicht erzielt werden, weil diese Oxide typischerweise
elektrische Leitfähigkeit
aufweisen und üblicherweise
mikroporös
sind, so dass keine großen
Mengen leitender Füllstoffe
und mikroporöser
Additive zugesetzt werden müssen.
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Mit elektroaktiven schwefelhältigen Materialien,
die typischerweise viel höhere
spezifische Kapazitäten
aufweisen als die elektroaktiven Übergangsmetalloxide, ist es
jedoch schwierig, eine effiziente elektrochemische Nutzung der schwefelhältigen Materialien
bei hohen volumetrischen Dichten zu erhalten, weil die schwefelhältigen Materialien
keine elektrische Leitfähigkeit
aufweisen bzw. isolierend wirken und im Allgemeinen nicht mikroporös sind.
Die US-Patente Nr. 5.523.179; 5.532.077; 5.582.623; 5.686.201; 5.789.108
und 5.814.420 von Chu beschreiben beispielsweise die Probleme bei
der Überwindung
der Isoliereigenschaften von elementarem Schwefel in Verbundkathoden
und die Anwendung einer homogenen Verteilung eines elektronisch
leitenden Materials, wie z. B. Ruß, und eines ionenleitenden
Materials zusammen mit dem elementaren Schwefel in der Verbundkathode,
um diese Probleme zu lösen.
Um die homogene Verteilung der Teilchen und des ionenleitenden Materials
aufrechtzuerhalten, wird in den oben erwähnten Patenten von Chu beschrieben,
wie die Kathodenbeschichtungen auf eine Weise getrocknet werden,
dass die Elektrodenkomponenten sich nicht wesentlich umverteilen,
wie etwa durch Abdampfen der flüchtigen
Flüssigkeiten
von den Kathodenbeschichtungen bei Raumtemperatur, wie ebenfalls
in den Beispielen der oben erwähnten
Patente von Chu beschrieben ist. Die bevorzugten Mengen des ionenleitenden
Materials, wie z. B. Polyethylenoxid mit einem lonensalz, in der
Kathoden-Aktivschicht liegen in den oben erwähnten Patenten von Chu bei
15 bis 75 Gew.-%, um zumindest eine 5%ige elektrochemische Nutzung
des elementaren Schwefels zu erzielen. Alle Beispiele der oben erwähnten Patente
von Chu enthalten entweder 45 oder 50 Gew.-% des elementaren Schwefels
in der Kathoden-Aktivschicht.
Obwohl das Gewicht pro cm2 der Kathoden-Aktivschicht
in manchen dieser Beispiele aufgeführt ist, ist es nicht möglich die
volumetrische Dichte des elementaren Schwefels in der Kathoden-Aktivschicht
zu berechnen, weil die Dicke der Kathoden-Aktivschicht in keinem
der Beispiele angegeben ist. Obwohl die volumetrische Dichte des
elementaren Schwefels in der Kathoden-Aktivschicht in den Beispielen
der oben erwähnten
Patente von Chu nicht angegeben ist, kann jedoch angenommen werden,
dass sie aufgrund der relativ geringen Menge elementaren Schwefels
in der Kathoden-Aktivschicht und der relativ großen Menge ionenleitendes Material
in der Kathoden-Aktivschicht unter 500 mg/cm3 liegt.
Aufgrund ihrer geringeren spezifischen Dichte als der elementare
Schwefel nehmen ionenleitende Materialien, wie z. B. Polyethylenoxid
mit Lithiumsalzen, einen größeren Volumenprozent
der Kathoden-Aktivschicht ein als ihr Gewichtsprozent ausmacht und
neigen dazu, die Dicke der Kathoden-Aktivschicht zu erhöhen und
so die volumetrische Dichte des elementaren Schwefels in der Kathoden-Aktivschicht
weiter zu senken. Auf ähnliche
Weise beschreibt das US-Patent Nr. 4.664.991 von Perichaud et al.
schwefelhältige
Polymere, die ionische -Sm
–-Gruppierungen
mit einer linearen, leitenden Polymer-Hauptkette in Kathoden-Aktivschichten
umfassen, mit denen eine hohe elektrochemische Nutzung, beispielsweise
eine spezifische Kapazität
von etwa 1.000 mAh/g, mit weniger als 50 Gew.-% des schwefelhältigen Polymers
in der Kathoden-Aktivschicht erzielt wurde. Die Gewichtsprozent
des schwefelhältigen
Polymers wurden durch Zusetzen einer nicht offenbarten Menge von
entweder einem Polytetraethylenpolymer oder eines Gemischs aus Polyethylenoxid
und einem Lithiumsalz zur Zusammensetzung der Kathoden-Aktivschicht unter
die 50 Gewichtsprozentgrenze gesenkt. Das '991-Patent gibt nur das
Gewicht pro cm2 der Kathoden-Aktivschicht
an, nicht aber ihre Dicke, so dass es nicht möglich ist, die volumetrische
Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Polymers in der Kathoden-Aktivschicht
zu berechnen. Außerdem
gibt das '991-Patent
auch die Trockenbedingungen für
die Beschichtung der Kathoden-Aktivschicht
nicht an.
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Um die Isoliereigenschaften der elektroaktiven
schwefelhältigen
Materialien zu überwinden,
werden typischerweise große
Mengen elektrisch leitender Füllstoffe,
wie z. B. leitende Kohlenstoffe; zur Kathoden-Aktivschicht zugesetzt. Üblicherweise
sind die elektrisch leitenden Füllstoffe
in Mengen von etwa 5 bis 40 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
Das US-Patent Nr. 3.639.174 von Kegelman beschreibt beispielsweise Feststoff-Verbundkathoden,
die elementaren Schwefel und einen bestimmten elektrischen Leiter
umfassen. Das US-Patent Nr. 4.303.748 von Armand et al. beschreibt
Feststoff-Verbundkathoden, die einen ionenleitenden Polymerelektrolyten
zusammen mit elementarem Schwefel, Übergangsmetallsalzen oder anderen
Kathoden-Aktivmaterialen für
die Verwendung mit Lithium oder anderen Anoden-Aktivmaterialien
umfasst. Das US-Patent Nr. 5.460.905 von Skotheim beschreibt die
Verwendung von p-dotierten konjugierten Polymeren, zusammen mit
einer effektiven Menge von leitenden Kohlenstoffpigmenten, für den Transport
von Elektronen in Kathoden auf Schwefel-Basis. Das US-Patent Nr.
5.529.860 und die US-Patentanmeldung Anm.-Nr. 08/602.323 von Skotheim
et al. beschreiben die Verwendung von leitenden Kohlenstoffen und
Graphiten, leitenden Polymeren und Metallfasern, -pulvern und -splittern
mit elektroaktiven schwefelhältigen
Materialien, die kovalente -Sm-Gruppierungen
umfassen, worin m eine ganze Zahl ≥ 3
ist.
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Es wäre von Vorteil, die volumetrische
Dichte der elektroaktive schwefelhältige Materialien enthaltenden
Kathoden-Aktivschichten bedeutend zu erhöhen, ohne auf die hohe spezifische
Kapazität
dieser Materialien zu verzichten, d. h. ohne die gewünschte hohe
elektrochemische Nutzung, die beispielsweise über 50% Nutzung liegt, während des
Zyklus-Durchlaufs der Zellen zu reduzieren. Insbesondere da die
Dicke der Kathoden-Aktivschicht erhöht wird, wird es immer schwieriger,
die für
eine hoch effiziente elektrochemische Nutzung der schwefelhältigen Materialien
erforderliche elektrische Leitfähigkeit
und Mikroporosität
zu erreichen. Beispielsweise wäre
es für
die Kapazität
von Batterien von Vorteil, wenn die volumetrische Dichte der Kathoden-Atkivschicht,
unter der Voraussetzung, dass die Schicht eine gewünschte Beladung
mit elektroaktivem schwefelhältigem
Material in mg/cm2 und die gewünschte hohe
elektrochemische Nutzung aufweist, von den volumetrischen Dichten
von 400 mg/cm3 oder weniger, die für beispielsweise
Kathoden-Aktivschichten
typisch sind, welche 50 Gew.-% elementaren Schwefel, 5 bis 40 Gew.-%
leitende Füllstoffe
und 5 bis 40 Gew.-% ionenleitende Materialien, Polymerbindemittel
und andere nicht elektroaktive Materialien umfassen, um 50 oder 100%
oder sogar mehr als 100% erhöht
werden könnten.
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Ein Verfahren zur Steigerung der
volumetrischen Dichte der Kathoden-Aktivschicht basiert auf dem Komprimieren
oder Kalandrieren der Schicht auf eine reduzierte Dicke. Es wäre von großem Vorteil,
wenn die Dicke der Kathoden-Aktivschicht durch Komprimieren oder
Kalandrieren um 20% oder mehr reduziert werden könnte, ohne die gewünschte hohe
elektrochemische Nutzung des elektroaktiven schwefelhältigen Materials zu
verlieren. Das ist schwer zu erreichen, wenn die großen Mengen
von nicht elektroaktiven Materialien in der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden sind, insbesondere wenn Polymerbindemittel und irgendein
ionenleitendes Material vorhanden sind, die der Kathoden-Aktivschicht
typischerweise auch Bindefähigkeiten
verleihen, so dass die elektrochemische Nutzung, wie sie durch die
spezifische Kapazität
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials in der Zelle ausgedrückt
ist, typischerweise bedeutend reduziert wird, wenn die Dicke der
Kathoden-Aktivschicht durch Komprimieren oder Kalandrieren reduziert
wird. Auf der anderen Seite führt eine
bedeutende Reduktion des Anteils der nicht elektroaktiven Materialien
in der Kathoden-Aktivschicht, insbesondere der Materialien mit Bindeeigenschaften,
zu einer starken Verminderung der mechanischen Integrität und kohäsiven und
adhäsiven
Eigenschaften der Kathoden-Aktivschicht. Elementarer Schwefel und
schwefelhältige
Polymere, die eine Polysulfidgruppierung umfassen, sind typischerweise
in der Kathoden-Aktivschicht als Teilchen vorhanden, die keine Binde-
oder Filmbildungseigenschaften aufweisen, so dass üblicherweise
Polymerbindemittel, einschließlich
ionenleitender Materialien, zugesetzt werden, um die Kohäsions- und
Adhäsionseigenschaften
an die Kathoden-Aktivschicht bereitzustellen, die für eine mechanische
Integrität
während der
Herstellung und Verwendung der die Kathoden-Aktivschicht umfassenden
Batterien erforderlich sind.
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Trotz der unterschiedlichen Ansätze, die
für die
Herstellung von wiederaufladbaren Batterien mit hoher Energiedichte,
welche elementaren Schwefel oder andere elektroaktive schwefelhältige Materialien
enthalten, vorgeschlagen worden sind, besteht weiterhin Bedarf an
verbesserten Feststoff-Verbundkathoden, die eine Kathoden-Aktivschicht
umfassen, welche eine Kombination aus einer hohen elektrochemischen
Nutzung bei hoher volumetrischer Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
aufweist, während
es die gewünschten
Eigenschaften in Bezug auf die elektrische Leitfähigkeit, mechanische Festigkeit,
Fähigkeit,
ohne bedeutenden mechanischen Schaden komprimiert werden zu können, Kohäsionsfestigkeit
und Adhäsion
an die angrenzenden Schichten in der Feststoff-Verbundkathode, welche elektroaktive
schwefelhältige
Materialien, wie z. B. elementaren Schwefel und schwefelhältige Polymere
mit einer Polysulfidgruppierung, nutzen, erhält oder verbessert.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft Verfahren zur Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
zur Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, worin
die Verfahren folgende Schritte umfassen: (a) das Dispergieren oder Suspendieren
eines elektroaktiven schwefelhältigen
Materials und eines elektrisch leitenden Materials in einem flüssigen Medium,
um ein flüssiges
Gemisch zu bilden; (b) das Gießen des
in Schritt (a) gebildeten flüssigen
Gemisches auf ein Substrat, um eine Gussschicht zu bilden; (c) das
Entfernen eines Teils des oder des gesamten flüssigen Mediums von der in Schritt
(b) gebildeten Gussschicht, um eine getrocknete Schicht auf dem
Substrat zu bilden; (d) das Schmelzen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
in der getrockneten Schicht durch Erwärmen auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunkts des elektroaktiven schwefelhältigen Materials, um eine Schmelzschicht
zu bilden; und (e) das erneute Verfestigen des in Schritt (d) gebildeten
geschmolzenen elektroaktiven schwefelhältigen Materials, um eine Kathoden-Aktivschicht
mit umverteiltem elektroaktivem schwefelhältigem Material zu bilden,
worin das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in der Kathoden-Aktivschicht
in einer volumetrischen Dichte über
500 mg/cm3 vorhanden ist. In einer Ausführungsform
der Verfahren zur Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender
Erfindung umfassen das in Schritt (a) gebildete flüssige Gemisch
und die in Schritt (e) gebildete Kathoden-Atkivschicht kein Polymerbindemittel.
In einer Ausführungsform
unfassen das in Schritt (a) gebildete flüssige Gemisch und die in Schritt
(e) gebildete Kathoden-Aktivschicht kein ionenleitendes Material.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoft-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung wird vor Schritt (d) die in Schritt (c) gebildete getrocknete
Schicht durch Kalandrieren komprimiert. In einer Ausführungsform
wird vor Schritt (e) die in Schritt (d) gebildete Schmelzschicht
durch Kalandrieren komprimiert. In einer Ausführungsform wird nach dem Ausbilden
des umverteilten schwefelhältigen Materials
in Schritt (e) ein weiterer Schritt des Komprimierens der Kathoden-Aktivschicht
durchgeführt.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff- Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung ist das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material
in einer Menge von 60 bis 95 Gew.-% der Kathoden- Aktivschicht vorhanden. In einer Ausführungsform
ist das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in einer Menge
von 70 bis 85 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung ist das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material
in der Kathoden-Aktivschicht in einer volumetrischen Dichte über 700
mg/cm3, und vorzugsweise über 1.000
mg/cm3, und insbesondere über 1.500
mg/cm3 vorhanden.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung umfasst das elektroaktive schwefelhältige Material elementaren
Schwefel. In einer Ausführungsform
umfasst das elektroaktive schwefelhältige Material ein schwefelhältiges Polymer,
das eine Polysulfidgruppierung, Sm, umfasst,
die aus der aus Folgenden bestehenden Gruppe ausgewählt ist:
kovalente -Sm-Gruppierungen, ionische -Sm
–-Gruppierungen und ionische
Sm
2–-Gruppierungen, worin
m eine ganze Zahl ≥ 3
ist. In einer Ausführungsform
ist m der Polysufidgruppierung, Sm, des schwefelhältigen Polymers
eine ganze Zahl ≥ 8.
In einer Ausführungsform
weist das schwefelhältige
Polymer eine Polymer-Hauptkette auf und die Polysulfidgruppierung,
Sm, ist kovalent an einem oder beiden ihrer endständigen Schwefelatome
an eine Seitengruppe der Polymer-Hauptkette gebunden. In einer Ausführungsform
weist das schwefelhältige
Polymer eine Polymer-Hauptkette auf und die Polysulfidgruppierung,
Sm, ist über
kovalente Bindung der endständigen Schwefelatome
der Polysulfidgruppierung in die Polymer-Hauptkette eingebaut. In
einer Ausführungsform
umfasst das schwefelhältige
Polymer mehr als 75 Gew.-% Schwefel.
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In einer Ausführungsform der Verahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung liegt die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
in Schritt (d) zum Schmelzen erwärmt
wird, über
120°C. In
einer Ausführungsform
ist die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
in Schritt (d) zum Schmelzen erwärmt
wird, über
140°C. In
einer Ausführungsform liegt
die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
in Schritt (d) zum Schmelzen erwärmt
wird, über
160°C.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung ist das elektrisch leitende Material aus der aus Folgenden
bestehenden Gruppe ausgewählt: leitende
Kohlenstoffe, leitende Graphite, elektrisch leitende Polymere, elektrisch
leitende Metallchalcogenide, Kohlenstoff-Nanofasern, Aktivkohle-Fasern,
Metallteilchen, Metallfasern und Metallsplitter.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung umfassen das in Schritt (a) gebildete flüssige Gemisch
und die in Schritt (e) gebildete Kathoden-Aktivschicht außerdem ein
organisches Polymerbindemittel. In einer Ausführungsform ist das Polymerbindemittel
in einer Menge von weniger als 10 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
In einer Ausführungsform
ist das Polymerbindemittel in einer Menge von weniger als 6 Gew.-%
der Kathoden-Aktivschicht vorhanden. In einer Ausführungsform
ist das Polymerbindemittel in einer Menge von weniger als 3 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden.
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In einer Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoft-Verbundkathode
gemäß vorliegender
Erfindung umfassen das in Schritt (a) gebildete flüssige Gemisch
und die in Schritt (e) gebildete Kathoden-Aktivschicht außerdem ein
ionenleitendes Material. In einer Ausführungsform ist das ionenleitende
Material in einer Menge von weniger als 10 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden. In einer Ausführungsform
ist das ionenleitende Material in einer Menge von weniger als 6
Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden. In einer Ausführungsform
ist das ionenleitenden Material in einer Menge von weniger als 3
Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine Feststoff-Verbundkathode zur Verwendung in einer
elektrischen Strom erzeugenden Zelle, worin die Kathode gemäß den Verfahren
der vorliegenden Erfindung ausgebildet wird, wie es hierin beschrieben
ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft Verfahren zur Ausbildung einer elektrischen Strom
erzeugenden Zelle, worin die Verfahren die Schritte (i) der Bereitstellung
einer Anode, (ii) der Bereitstellung einer wie hierin beschrieben
nach den Verfahren dieser Erfindung ausgebildeten Feststoff-Verbundkathode
und (iii) der Anordnung eines Elektrolyten zwischen der Anode und
der Kathode umfassen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft eine elektrischen Strom erzeugende Zelle, umfassend:
(a) eine Anode; (b) eine Feststoff-Verbundkathode worin die Kathode
wie hierin beschrieben nach den Verfahren der vorliegenden Erfindung
ausgebildet ist; und (c) einen Elektrolyten, der zwischen der Anode
und der Kathode angeordnet ist. In einer Ausführungsform umfasst die Kathoden-Aktivschicht der
Kathode kein Polymerbindemittel. In einer Ausführungsform umfasst die Kathoden-Aktivschicht
der Kathode kein ionenleitendes Material.
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In einer Ausführungsform der elektrischen
Strom erzeugenden Zellen gemäß vorliegender
Erfindung weist die Kathoden-Aktivschicht bei der Entladung eine
volumetrische Kapazität über 500
mAh/cm3 auf. In einer Ausführungsform
weist die Kathoden-Aktivschicht bei der Entladung eine volumetrische
Kapazität
größer als
600 mAh/cm3 auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Kathoden-Aktivschicht
bei der Entladung eine volumetrische Kapazität über 700 mAh/cm3,
noch bevorzugter über
900 mAh/cm3, und insbesondere über 1.100
mAh/cm3 auf.
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Beispiele für geeignete Anoden-Aktivmaterialien
zur Verwendung in den Anoden der Zellen gemäß vorliegender Erfindung umfassen
Lithiummetall, Lithium-Aluminium-Legierungen,
Lithium-Zinn-Legierungen, Kohlenstoffe mit Lithium-Einlagerung,
und Graphiten mit Lithium-Einlagerung, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
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Beispiele für geeignete Elektrolyten zur
Verwendung in den Zellen gemäß vorliegender
Erfindung umfassen flüssige
Elektrolyten, Gelpolymerelektrolyten und feste Polymerelektrolyten,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Elektrolyt für
die Zellen gemäß vorliegender
Erfindung ein oder mehrere ionische Elektrolytsalze und ein oder
mehrere Elektrolytlösungsmittel,
ausgewählt
aus der aus Folgenden bestehenden Gruppe: N-Methylacetamid, Acetonitril,
Carbonate, Sulfolane, Sulfone, N-Alkylpyrrolidone,
Dioxolane, aliphatische Ether, zyklische Ether, Glyme und Siloxane.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Elektrolyt ein oder mehrere ionische Elektrolytsalze
und ein oder mehrere Polymere, ausgewählt aus der aus Folgenden bestehenden
Gruppe: Polyether, Polyethylenoxide, Polypropylenoxide, Polyimide,
Polyphosphazene, Polyacrylnitrile, Polysiloxane, Derivate der vorigen,
Copolymere der vorigen und Gemischen der vorigen.
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Fachleute auf dem Gebiet der Erfindung
werden erkennen, dass Merkmale einer Ausführungsform und eines Aspekts
der Erfindung auch für
andere Ausführungsformen
und Aspekte der Erfindung anwendbar sind.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die verschiedenen Aspekte der Erfindung
sind in den beiliegenden Ansprüchen
definiert.
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Die Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung werden besonders bevorzugt in Elektrolysezellen, wiederaufladbaren
Batterien, Brennstoffzellen und dergleichen eingesetzt, welche elektroaktive schwefelhältige Kathoden-Materialien
umfassen und eine hohe Energiedichte erfordern, während sie
eine annehmbare mechanische Integrität, Kohäsion und Adhäsion der
Kathoden-Aktivschicht während
der Herstellung und Verwendung der Zellen und Batterien aufrechterhalten.
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Elektroaktive
schwefelhältige
Materialien
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Der Begriff "elektroaktives schwefelhältiges Material"
bezeichnet hierin Kathoden-Aktivmaterialien,
die den elementaren Schwefel in irgendeiner Form enthalten, wobei
die elektrochemische Aktivität
das Aufbrechen oder Bilden von kovalenten Schwefel-Schwefel-Bindungen
umfasst.
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In einer Ausführungsform umfasst das elektroaktive
schwefelhältige
Material elementaren Schwefel.
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In einer Ausführungsform ist das elektroaktive
schwefelhältige
Material organisch, d. h. es umfasst sowohl Schwefelatome als auch
Kohlenstoffatome.
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In einer Ausführungsform ist das elektroaktive
schwefelhältige
Material polymer. In einer Ausführungsform
umfasst das schwefelhältige
Material ein schwefelhältiges
Polymer, das eine Polysulfidgruppierung, Sm, ausgewählt aus
der aus Folgenden bestehenden Gruppe, umfasst: kovalente -Sm-Gruppierungen, ionische -Sm
–-Gruppierungen und
ionische Sm
2–-Gruppierungen,
worin m eine ganze Zahl ≥ 3
ist. In einer Ausführungsform
ist m der Polysulfidgruppierung, Sm des
schwefelhältigen
Polymers eine ganze Zahl ≥ 8.
In einer Ausführungsform
weist das schwefelhältige
Polymer eine Polymer-Hauptkette auf und die Polysulfidgruppierung,
Sm, ist kovalent an einem oder beiden ihrer endständigen Schwefelatome
an eine Seitengruppe der Polymer-Hauptkette gebunden. In einer Ausführungsform
weist das schwefelhältige
Polymer eine Polymer-Hauptkette auf und die Polysulfidgruppierung,
Sm, ist über
kovalente Bindung der endständigen
Schwefelatome der Polysulfidgruppierung in die Polymer-Hauptkette
eingebaut. In einer Ausführungsform
umfasst das schwefelhältige
Polymer mehr als 75 Gew.-% Schwefel.
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Die Beschaffenheit der elektroaktiven
schwefelhältigen
Materialien, welche für
die praktische Umsetzung der vorliegenden Erfindung nützlich sind,
kann stark variieren. Die elektroaktiven Eigenschaften von elementarem
Schwefel und schwefelhältigen
Materialien sind auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt und umfassen
die reversible Bildung von lithiirten oder Lithiumion-Sulfiden während des
Entladungs- oder
des Kathodenreduktionszyklus der Batteriezelle.
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Beispiele für elektroaktive schwefelhältige Kathodenmaterialien
umfassen solche, die ein oder mehrere Kohlenstoff-Schwefel-Polymere
der allgemeinen Formeln (CSx)n und
(C2Sz)n umfassen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Zusammensetzungen, welche die allgemeine Formel -(CSx)n- (Formel I) umfassen, worin x im Bereich
von 1,2 bis 2,3 liegt und n eine ganze Zahl ≥ 2 ist, sind im US-Patent Nr.
5.441.831 von Okamoto et al. beschrieben. Weitere Beispiele umfassen
solche, worin x im Bereich von über
2,3 bis etwa 50 liegt und n ≥ 2
ist, wie in den US-Patenten Nr. 5.601.947 und 5.690.701 von Skotheim
et al. beschrieben ist. Weitere Beispiele für elektroaktive schwefelhältige Polymere
umfassen jene Zusammensetzungen, welche die allgemeine Formel -(C2S2)n-
(Formel II) umfassen, worin z im Bereich von mehr als 1 bis etwa
100 liegt und n ≥ 2 ist,
wie im US-Patent Nr. 5.529.860 und in der parallelen US-Patentanmeldung
Anm.-Nr. 08/602.323 von Skotheim et al: des gemeinsamen Anmelders
beschrieben ist.
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Die bevorzugten Materialien der allgemeinen
Formeln I und II in oxidiertem Zustand umfassen eine Polysulfidgruppierung
der Formel -Sm-, worin m eine ganze Zahl ≥ 3, oder noch
bevorzugter, worin m eine ganze Zahl von 3 bis 10 ist. In einer
Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 3 bis 6. In einer Ausführungsform ist m eine ganze
Zahl von 3 bis 8. In einer Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 6 bis 10. In einer Ausführungsform
ist m eine ganze Zahl von 8 bis 10. In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S- (d. h. ein Trisulfid). In
einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S- (d. h. ein Tetrasulfid).
In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S- (d. h. ein Pentasulfid).
In einer Ausführungsform
umfasst die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S(d.h. ein Hexasulfid).
In einer Ausführungsform umfasst
die Polysulfidbindung -S-S-S-S-S-S-S-
(d. h. ein Heptasulfid). In einer Ausführungsform umfasst die Polysulfidbindung
-S-S-S-S-S-S-S-S- (d. h. ein Octasulfid).
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Die Polymer-Hauptkette der elektroaktiven
schwefelhältigen
Polymere kann Polysulfid-Sm-Hauptkettenbindungen
sowie kovalent gebundene -Sm-Seitengruppen
umfassen. Aufgrund der Gegenwart mehrfachgebundener Schwefelatome,
-Sm-, worin m eine ganze Zahl ≥ 3 ist, in
diesen Materialien, besitzen sie eine bedeutend höhere Energiedichte
als entsprechende Materialien, welche nur die Disulfidbindung, -S-S-,
enthalten.
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Andere bevorzugte elektroaktive schwefelhältige Polymere
sind solche, die carbozyklische Grundeinheiten umfassen, wie sie
in der parallelen US-Patentanmeldung
Anm.-Nr. 08/995.112 von Gorkovenko et al. desselben Anmelders beschrieben
sind.
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Weitere Beispiele für eine Polysulfidgruppierung
Sm umfassende elektroaktive schwefelhältige Polymere, worin m eine
ganze Zahl ≥ 3
ist, sind solche, die elektronenleitende Polymere und zumindest
eine polysulfurierte Kette, welche einen Komplex mit dem Polymer
bildet, umfassen, wie sie im US-Patent Nr. 4.664.991 von Perichaud
et al. beschrieben sind.
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Weitere Beispiele für elektroaktive
schwefelhältige
Polymere umfassen Disulfidbindungen enthaltende Organoschwefelmaterialien,
obwohl ihre geringe spezifische Kapazität im Vergleich zu entsprechenden
Polysulfidbindungen enthaltenden Materialien es schwierig macht,
die gewünschten
hohen Kapazitäten
in elektrischen Strom erzeugenden Zellen zu erhalten. Sie können jedoch
ebenfalls in einem Gemisch mit elementarem Schwefel und/oder mit
schwefelhältigen,
eine Polysulfidgruppierung umfassenden Polymeren in der Kathoden-Aktivschicht
der Feststoff-Verbundkathoden der Endung eingesetzt werden, und
durch ihre elektrochemischen Eigenschaften, ihre bekannte Wechselwirkung
mit während
der Zyklen der Zellen gebildeten Lithiumpolysulfiden und Lithiumsulfiden
und gegebenenfalls ihre Schmelzeigenschaften dazu beitragen, die
gewünschten
hohen Kapazitäten
in den elektrischen Strom erzeugenden Zellen gemäß vorliegender Erfindung zu
erzielen. Beispiele für
diese Disulfidgruppen enthaltenden, elektroaktiven schwefelhältigen Materialien
umfassen jene, die im US-Patent Nr. 4.739.018 von Armand et al.;
in den US-Patenten Nr. 4.833.048 und 4.917.974 von De Jonghe et
al.; in den US-Patenten Nr. 5.162.175 und 5.516.598 jeweils von
Visco et al.; und im US-Patent Nr. 5.324.599 von Oyama et al. beschrieben
sind.
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Weitere geeignete Beispiele für elektroaktive
schwefelhältige
Materialien umfassen Materialien der allgemeinen Formel CvS, worin v ein numerischer Wert im Bereich
von etwa 4 bis etwa 50 ist, wie sie im US-Patent Nr. 4.143.214 von
Chang et al. beschrieben sind. Weitere Beispiele für elektroaktive
schwefelhältige
Polymere sind solche, die eine oder mehrere Polymerverbindungen
mit einer Vielzahl von Kohlenstoffmonosulfideinheiten umfassen,
welche allgemein als (CS)W beschrieben werden
können,
worin w eine ganze Zahl von zumindest 5 ist, wie sie im US-Patent
Nr. 4.152.491 von Chang et al. beschrieben sind.
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Elektroaktive schwefelhältige Polymere
für die
Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung enthalten typischerweise Elementarzusammensetzungen mit
zwischen etwa 50 Gew.-% und 98 Gew.-% Schwefel. In einer Ausführungsform
umfasst das schwefelhältige
Polymer mehr als 75 Gew.-% Schwefel, und vorzugsweise mehr als 86
Gew.-% Schwefel, und insbesondere mehr als 90 Gew.-% Schwefel.
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Feststoff-Verbundkathoden
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft eine Feststoff-Verbundkathode zur Verwendung in einer elektrischen
Strom erzeugenden Zelle, worin eine Kathoden-Aktivschicht der Feststoff-Verbundkathode
ein elektroaktives schwefelhältiges
Material und ein elektrisch leitendes Material umfasst, worin das
elektroaktive schwefelhältige
Material durch Erwärmen
auf eine Temperatur oberhalb seines Schmelzpunkts geschmolzen wird,
um eine Schmelzschicht zu bilden, und dann erneut verfestigt wird,
um eine Kathoden-Aktivschicht mit umverteiltem elektroaktivem schwefelhältigem Material
zu bilden, und worin das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material
in der Kathoden-Aktivschicht in einer volumetrischen Dichte von über 500
mg/cm3 vorhanden ist. Die Menge des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials, das geschmolzen und dann erneut verfestigt wird, um ein
umverteiltes schwefelhältiges
Material zu bilden, kann stark variieren, von einer kleinen Menge
von nur wenigen Gew.-% des Gesamtgewichts des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
bis zur gesamten Menge des elektroaktiven schwefelhältigen Materials,
solange die gewünschte
Wirkung einer verbesserten kohäsiven
Bindung in der Kathoden-Aktivschicht und einer verbesserten Adhäsion an
irgendwelche angrenzende Schichten erzielt wird, ohne dass es zu
einer signifikanten Reduktion der elektrochemischen Nutzung kommt,
wenn die Feststoff-Verbundkathode in eine elektrischen Strom erzeugende
Zelle eingebaut wird. Da in der Kathoden-Aktivschicht ein Gemisch
aus elektroaktiven schwefelhältigen
Materialien vorhanden sein kann, wie z. B. ein Gemisch aus elementarem
Schwefel, einem schwefelhältigen
Polymer mit kovalenten Polysulfidgruppierungen, einem schwefelhältigen Polymer
mit ionischen Polysulfidgruppierungen und einem schwefelhältigen Polymer
mit Disulfidgruppierungen, können
ein oder mehrere dieser elektroaktiven schwefelhältigen Materialien teilweise
oder ganz geschmolzen und erneut verfestigt werden, um die umverteilten
elektroaktiven schwefelhältigen
Materialien in den Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung auszubilden.
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Die Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung sind besonders zur Bereitstellung von mechanischer Festigkeit
und Haftvermögen
und zur Verdichtung der Kathoden-Aktivschicht von Vorteil, wenn kein
Polymerbindemittel oder fast kein Polymerbindemittel in der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden ist. Das ist vor allem erwünscht, wenn die volumetrische
Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials maximiert werden
soll, indem die Menge der nicht elektroaktiven Materialien in der
Kathoden-Aktivschicht, vor allem der Materialien geringer spezifischer
Dichte, die darum einen erhöhten
Volumenprozent der Kathoden-Aktivschicht ausmachen,
verringert wird, und die elektrochemische Nutzung maximiert werden
soll, indem die Störung
der ionischen Elektrolytenwechselwirkungen und des elektrochemischen
Zyklus durch das Polymerbindemittel, wenn die Feststoff-Verbundkathode
in elektrischen Strom erzeugende Zellen eingebaut wird, verringert
wird. Die Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung weisen
in der Bereitstellung von mechanischer Festigkeit und Haftvermögen und
in der Verdichtung der Kathoden-Aktivschicht, wenn in der Kathoden-Aktivschicht
kein ionenleitendes Material oder fast kein ionenleitendes Material
vorhanden ist, ähnliche
Vorteile auf. Viele der ionenleitenden Materialien weisen ähnliche
Bindemittel oder Filmbildungseigenschaften auf wie die Polymerbindemittel
und tragen so typischerweise zur mechanischen Festigkeit und den
kohäsiven
und adhäsiven
Eigenschaften der Kathoden-Aktivschicht bei.
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Elementarer Schwefel weist einen
Schmelzpunkt von etwa 116°C
auf. Viele der elektroaktiven schwefelhältigen Polymere mit Polysulfidgruppierungen
weisen einen Schmelzpunkt im Bereich von 95°C bis 118°C auf. Die Temperatur, auf welche
das elektroaktive schwefelhältige
Material in der Kathoden-Aktivschicht erwärmt wird, sollte oberhalb dieses
Schmelzpunkts liegen, muss jedoch nicht viel höher als der Schmelzpunkt sein.
Andere Überlegungen
bei der Bestimmung der Temperatur, bei welcher das elektroaktive
schwefelhältige Material
geschmolzen werden soll, betreffen die Dimensionsstabilität gegenüber der
Temperatur von anderen vorhanden Komponenten, wie z. B. Substraten
auf Kunststofffolien-Basis, und die gewünschte Geschwindigkeit des
Schmelzvorgangs. In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung liegt
die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
zum Schmelzen erwärmt wird, über 120°C. In einer
Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung liegt
die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
zum Schmelzen erwärmt
wird, über 140°C. In einer
Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung liegt
die Temperatur, auf welche das elektroaktive schwefelhältige Material
zum Schmelzen erwärmt
wird, über
160°C. Höhere Temperaturen
zum Schmelzen des elektroaktiven schwefelhältige Materials können bei
der erneuten Verfestigung spezielle Vorteile bei der Bildung sowohl
einer umverteilten als auch einer anderen physikalischen oder chemischen
Form des elektroaktiven schwefelhältigen Materials aufweisen.
Beispielsweise ist elementarer Schwefel dafür bekannt, dass er beim Schmelzen
und Erwärmen
auf über
159°C und
darauffolgendem erneuten Verfestigen polymeren Schwefel bildet.
Die Bildung von polymerem Schwefel kann die mechanische Integrität, Kohäsion und
Adhäsion
an die Feststoff-Verbundkathoden
weiter verbessern, während
sie ebenfalls die Verdichtung der Kathoden-Aktivschicht verbessert
und die elektrochemische Nutzung in Zellen erhöht.
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Der Begriff "Kathoden-Aktivschicht"
bezeichnet hierin eine Schicht der Feststoff-Verbundkathode, die das Kathoden-Aktivmaterial
umfasst. Die relativen Mengen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials, elektrisch
leitenden Materials und gegebenenfalls der nicht elektroaktiven
Komponenten, wie z. B. Polymerbindemittel, ionenleitenden Materialien,
nicht elektroaktiven Metalloxide und anderen Additive in der Kathoden-Aktivschicht,
können
stark variieren. Im Allgemeinen werden diese relativen Mengen durch
Experimente bestimmt und so gewählt,
dass die Menge des vorhandenen elektroaktiven schwefelhältigen Materials
maximiert wird, während
die Herstellungseffizienz bei der Ausbildung einer elektrischen
Strom erzeugenden Zelle und das resultierende elektrochemische Leistungsvermögen, einschließlich der
Kapazität,
der elektrischen Strom erzeugenden Zelle optimiert werden. Das Schmelzen
und das erneute Verfestigen zur Bildung der Kathoden-Aktivschicht
mit umverteiltem elektroaktiven schwefelhältigen Material der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung bringt den großen
Vorteil mit sich, dass die Kathoden-Aktivschicht einen hohen gewichtsprozentuellen
Anteil des elektroaktiven schwefelhältigen Materials enthalten
kann und trotzdem die mechanische Festigkeit und die kohäsiven und
adhäsiven
Eigenschaften bereitstellt, die normalerweise durch bedeutende Mengen
nicht elektroaktiver Komponenten bereitgestellt werden. Durch Entfernen
dieser nicht elektroaktiven Komponenten aus der Kathoden-Aktivschichtzusammensetzung
kann eine verhältnismäßig größere Menge
elektroaktiven schwefelhältigen
Materials aufgenommen werden, vor allem da reduzierte Mengen nicht
elektroaktiver Komponenten, wie z. B. Bindemittel, typischerweise
auch die in der Kathoden-Aktivschicht erforderliche Menge des elektrisch
leitenden Materials senken. In einer Ausführungsform der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung ist das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material
in einer Menge von 60 bis 95 Gew.-% des Kathoden-Aktivschicht vorhanden. In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung ist
das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in einer Menge
von 65 bis 90 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden. In einer
Ausführungsform der
Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung ist das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material
in einer Menge von 70 bis 85 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
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Der Begriff "volumetrische Dichte"
betrifft hierin die Menge des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
in einem Volumen der Kathoden-Aktivschicht und wird typischerweise
in mg des elektroaktiven schwefelhältigen Materials pro cm3 der Kathoden-Aktivschicht ausgedrückt. Die
volumetrische Dichte kann vom Gewicht der Kathoden-Aktivschicht
in Bezug auf die Oberfläche
berechnet werden, welche typischerweise in mg der Kathoden-Aktivschicht
pro cm2 der Kathoden-Aktivschichtoberfläche ausgedrückt wird, indem dieses mit dem
Gewichtsprozent des elektroaktiven schwefelhältigen Materials basierend
auf dem Gesamtgewicht des Kathoden-Aktivschicht multipliziert wird,
und dieses Produkt dann durch die Dicke der Kathoden-Aktivschicht dividiert
wird, welche typischerweise in cm ausgedrückt wird. Beispiel 1 des US-Patents
Nr. 5.523.179 von Chu gibt beispielsweise das Gewicht der Kathoden-Aktivschicht
in Bezug auf die Oberfläche
der Kathoden-Aktivschicht
mit etwa 0,0028 g/cm2 oder 2,8 mg/cm2 an. Die Multiplikation dieses Wertes mit
den 50 Gew.-% des elementaren Schwefels in der Zusammensetzung ergibt
einen Wert von 1,4 mg elementaren Schwefel/cm2 der Kathoden-Aktivschicht.
In Beispiel 1 des '179-Patents ist keine Wert für die Dicke der Kathoden-Aktivschicht angegeben.
Um die Berechnung der volumetrischen Dichte zu veranschaulichen
wäre, wenn
die Dicke der Kathoden-Aktivschicht in Beispiel 1 dieses Patents
mit 0,0050 cm angenommen wird, die volumetrische Dickte 1,4 mg/cm2 dividiert durch 0,0050 cm oder 280 mg/cm3. Wenn die Dicke der Kathoden-Aktivschicht
in Beispiel 1 des '179-Patents mit 0,0020 cm angenommen wird, dann
wäre die
volumetrische Dichte 1,4 mg/cm2 dividiert durch
0,0020 cm oder 700 mg/cm3.
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Die volumetrische Dichte des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials in der Kathoden-Aktivschicht der Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung kann durch das Gewicht der Kathoden-Aktivschicht in Bezug
auf die Oberfläche,
die Gewichtsprozent des elektroaktiven schwefelhältigen Materials in der Zusammensetzung
der Kathoden-Aktivschicht und die Dicke der Kathoden-Aktivschicht berechnet
werden. Das elektroaktive schwefelhältige Material umfasst das
durch Schmelzen und erneutes Verfestigen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
gebildete umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in der Kathoden-Aktivschicht.
In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung ist das
umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in der Kathoden-Aktivschicht
in einer volumetrischen Dichte von über 700 mg/cm3,
vorzugsweise über
1.000 mg/cm3, noch bevorzugter über 1.300
mg/cm3, und insbesondere bevorzugt über 1.500
mg/cm3, vorhanden.
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Nützliche
elektrisch leitende Materialien in den Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung sind jene, die Fachleuten auf dem Gebiet der Elektrodenherstellung
bekannt sind, und sind so gewählt, dass
sie elektrische Konnektivität
zu den meisten elektroaktiven Materialien in der Feststoff- Verbundkathode bereitstellen.
Beispiele für
nützliche
elektrisch leitende Additive umfassen leitende Kohlenstoffe, leitende
Graphite, Aktivkohle-Fasern, Metallsplitter, Metallpulver, Metallfasern,
elektrisch leitende Polymere und elektrisch leitende Metallchalcogenide,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Weitere nützliche
elektrisch leitende Materialien umfassen Kohlenstoff-Nanofasern,
wie sie in der US-Patentanmeldung
Anm.-Nr. 08/995.090 von Geronov et al. des gemeinsamen Anmelders
beschrieben sind.
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In einer Ausführungsform der Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung umfasst die Kathoden-Aktivschicht außerdem ein Polymerbindemittel.
Die Wahl des Polymerbindemittels kann stark variieren, solange es
in Bezug auf die anderen Materialien in der Kathoden-Aktivschicht
inert ist. Nützliche
Bindemittel sind jene Materialien, die eine leichte Bearbeitung
von Batterieelektroden-Verbundkörpern
ermöglichen und
Fachleuten auf dem Gebiet der Elektrodenherstellung im Allgemeinen
bekannt sind. Beispiele für
nützliche Bindemittel
sind Polymere, wie z. B. Polytetrafluorethylene, Polyvinylidenfluoride,
Ethylenpropylendien- (EPDM)-Kautschuke,
Polyethylenoxide, UV-härtbare
Acrylate, UV-härtbare
Methacrylate und wärmehärtbare Divinylether,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Beispiele für
nützliche
Bindemittel sind kationische Polymere mit quaternären Ammoniumsalzgruppen,
wie sie in der US-Patentanmeldung Anm.-Nr. 08/994.343 von Zhang et
al. des gemeinsamen Anmelders beschrieben sind. Wie hierin ausgeführt, ist
es wünschenswert,
die Menge des Polymerbindemittels so gering wie möglich zu
halten, um die Menge des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
in der Kathoden-Aktivschicht zu maximieren und die negativen Einflüsse der
Polymerbindemittel auf die elektrochemische Nutzung des schwefelhältigen Materials
in den Kathoden-Aktivschichten hoher volumetrischer Dichte, wie
z. B. über
500 mg/cm3, zu minimieren, wenn sie in Zellen
eingebaut werden. In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung ist
das Polymerbindemittel in einer Menge unter 10 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden. In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung ist
das Polymerbindemittel in einer Menge unter 6 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden. In einer Ausführungsform
der Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung ist das Polymerbindemittel in einer Menge unter 3 Gew.-%
der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
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In einer Ausführungsform der Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung umfasst die Kathoden-Aktivschicht außerdem ein ionenleitendes Material.
Nützliche
ionenleitende Materialien umfassen flüssige, feste oder gelartige
Materialien, die zur Speicherung und zum Transport von Ionen in
der Lage sind, solange das ionenleitende Material in Bezug auf andere
Materialien in der Kathoden-Aktivschicht
elektrochemisch und chemisch stabil ist und das ionenleitende Material
den Transport von Ionen erleichtert. Beispiele für nützliche ionenleitende Materialien
umfassen Polyethylenoxide, Polypropylenoxide, Polyphosphazene, Polyacrylnitrile
und Polysiloxane, sind jedoch nicht darauf beschränkt; dazu
wird ein geeignetes ionisches Elektrolytsalz zugesetzt. Da fast
alle ionenleitenden Materialien auch die allgemeinen Filmbildungseigenschaften
von Polymerbindemitteln aufweisen und nicht elektroaktiv sind, ist
eine Minimierung der Menge ionenleitender Materialien in der Kathoden-Aktivschicht ähnlich wünschenswert
wie sie oben für
Polymerbindemittel beschrieben wurde. In einer Ausführungsform
ist das ionenleitende Material in der Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender
Erfindung in einer Menge unter 10 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden. In einer Ausführungsform
ist das ionenleitende Material in der Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender Erfindung in
einer Menge unter 6 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht vorhanden.
In einer Ausführungsform
ist das ionenleitende Material in der Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender
Erfindung in einer Menge unter 3 Gew.-% der Kathoden-Aktivschicht
vorhanden.
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Die Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung umfassen typischerweise außerdem Stromkollektoren in
Kontakt mit der Kathoden-Aktivschicht. Geeignete Stromkollektoren
zur Verwendung in dieser Erfindung sind solche, die Fachleuten auf
dem Gebiet der Elektrodenherstellung für feste elektroaktive schwefelhältige Kathoden-Aktivschichten
bekannt sind. Beispiele für
geeignete Stromkollektoren umfassen Metallfilme, -folien, -netze
und Streckmetallgitter aus Metallen wie z. B. Nickel, Titan, Aluminium,
Zinn und Edelstahl; sowie Kunststofffilme mit leitenden Schichten,
die Metalle wie z. B. Aluminium, Edelstahl, Nickel, Titan und Zinn
umfassen. Solche metallischen Stromkollektoren können gegebenenfalls eine Schicht
aufweisen, die auf die Metallschicht aufgetragenen leitenden Kohlenstoff
oder leitendes Graphit umfasst, wie beispielsweise im US-Patent
Nr. 5.478.676 von Turi et al. beschrieben ist. Die Feststoff-Verbundkathoden
gemäß vorliegender
Erfindung sind besonders in Verwendung mit nicht porösen Stromkollektoren,
wie z. B. solchen mit einer nicht porösen metallischen, leitenden
Kohlenstoff- oder Graphitschicht von Vorteil, bei denen die Adhäsion an
den nicht porösen,
relativ glatten Stromkollektor mit hohen volumetrischen Dichten
der elektroaktiven schwefelhältigen
Materialien und geringen Mengen Polymerbindemittel typischerweise
schwer zu erreichen ist.
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Verfahren zur
Herstellung von Feststoff-Verbundkathoden
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft
Verfahren zur Herstellung von Feststoff-Verbundkathoden, wie sie hierin beschrieben
sind.
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Ein Verfahren basiert auf dem Einsatz
eines physikalischen Gemischs aus einem elektroaktiven schwefelhältigen Material,
einem elektrisch leitenden Material und gegebenenfalls Polymerbindemitteln,
ionenleitenden Materialien, nicht elektroaktiven Metalloxiden und
anderen Additiven als Aufschlämmung
in einem Lösungsmittel
oder einem Gemisch aus Lösungsmitteln,
in Wasser oder in Gemischen aus Lösungsmittel und Wasser. Das
Gemisch wird beispielsweise durch Rakelbeschichtung, Walzenbeschichtung,
Tauchbeschichtung, Schlitzextrusionsbeschichtung und andere auf
dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren zu einer festen Kathoden-Aktivschicht
der gewünschten
Abmessungen verarbeitet.
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Das Mischen der verschiedenen Komponenten
in der Aufschlämmung
kann unter Einsatz einer Vielzahl von Verfahren erzielt werden,
solange die gewünschte
Lösung oder
Dispersion der Komponenten und die gewünschte Teilchenverteilung der
Pigmentkomponenten erhalten wird. Geeignete Verfahren zum Mischen umfassen
mechanisches Rühren,
Vermahlen, Ultraschall-Beschallung, Bearbeiten in einer Kugelmühle, Mahlen
mit Sand und Aufprall-Mahlen, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Die gebildeten Aufschlämmungsdispersionen
können
nach einem von vielen wohlbekannten Beschichtungsverfahren auf Träger oder
Stromkollektoren aufgetragen werden, um eine Gussschicht zu bilden, und
dann unter Einsatz herkömmlicher
Verfahren getrocknet werden, um eine getrocknete Schicht zu bilden. Geeignete
manuelle Beschichtungsverfahren beinhalten den Einsatz eines Beschichtungsstabs
oder einer Spaltbeschichtungsstange, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Geeignete
maschinelle Beschichtungsverfahren umfassen den Einsatz von Stabbeschichtung,
Walzenstreichverfahren, Gravurstreichverfahren, Florstreichen, Perlbeschichtung
und Schlitzextrusionsbeschichtung, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Das
Entfernen eines Teils oder der gesamten Flüssigkeit aus dem Gemisch kann
durch einen aus einer Vielzahl von herkömmlichen Verfahren ausgewählten Vorgang
erzielt werden. Beispiele für
geeignete Verfahren zur Entfernung von Flüssigkeit aus dem Gemisch umfassen
Heißluftgebläsekonvektion,
Wärme,
Infrarotstrahlung, strömende
Gase, Vakuum, reduzierter Druck, Extraktion und einfaches Trocknen
durch Abdampfen unter Umgebungsbedingungen, wenn geeignet, sind
jedoch nicht darauf beschränkt.
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Das Erwärmen des Kathoden-Aktivschicht
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials, um das elektroaktive schwefelhältige Material zu schmelzen
und eine Schmelzschicht zu bilden, kann während des Trocknungsschritts
durchgeführt
werden, bei dem die Flüssigkeiten
entfernt werden, um die feste Kathoden-Aktivschicht zu bilden, oder
es kann in einem Nachwärmeschritt nach
dem Trocknungsschritt zur Entfernung der Flüssigkeiten durchgeführt werden.
Beispiele für
geeignete Verfahren in einem Nachwärmeschritt zum Schmelzen des
elektroaktiven schwefelhältige
Materials umfassen Heißluftgebläsekonvektion,
Wärme und
Infrarotstrahlung, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Der
Schmelzpunkt des elektroaktiven schwefelhältigen Materials kann durch
herkömmliche
Verfahren bestimmt werden, wie beispielsweise durch das Messen des
Schmelzpunkts einer Probe entweder des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
selbst oder der Kathoden-Aktivschicht (da sie typischerweise einen
hohen Gewichtsprozentsatz des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
enthält),
wobei ein herkömmliches
Schmelzpunktbestimmungsgerät
oder ein herkömmliches
Differential-Kalorimeter eingesetzt wird. Neben der Verwendung einer Temperatur
und einer Erwärmungszeit,
die ausreichen, um das elektroaktive schwefelhältige Material in der Kathoden-Aktivschicht zu schmelzen,
weisen eine Zunahme der Haftfestigkeit der Kathoden-Aktivschicht am Substrat,
eine Zunahme der Kohäsionsfestigkeit
der Kathoden-Aktivschicht
und eine Zunahme der volumetrischen Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
aufgrund der Verringerung der Dicke der Kathoden-Aktivschicht darauf hin, dass das Schmelzen
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials bei den Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung stattgefunden hat.
-
Die Substrat-Oberfläche unter
der Kathoden-Aktivschicht ist typischerweise eine Metallschicht
oder eine leitende Pigmentbeschichtung, die als Stromkollektor agiert.
Eine für
die mechanische Integrität
während der
Verarbeitung zu Zellen und während
des Betriebs der Zellen ausreichende Adhäsion der Kathoden-Aktivschicht
an solch eine Oberfläche
ist schwer zu erzielen, wenn große Mengen elektroaktives schwefelhältiges Material
und elektrisch leitendes Material vorhanden sind und entweder eine
sehr geringe Menge oder kein Polymerbindemittel oder ionenleitendes
Material vorhanden sind. Das Schmelzen und darauf folgende erneute Verfestigen
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials bringt eine bedeutende Verbesserung der Adhäsion mit
sich.
-
Darüber hinaus führt das
Schmelzen und das darauf folgende erneute Verfestigen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
typischerweise zu einer 10- bis 20%igen Verringerung der Dicke der
Kathoden-Aktivschicht, was etwa einer 11- bis 25%igen Steigerung
der volumetrischen Dichte des umverteilten elektroaktiven schwefelhältigen Materials
entspricht. Der Begriff "umverteilt" bezeichnet hierin die physikalische
Verteilung des elektroaktiven schwefelhältigen Materials in der Kathoden-Aktivschicht
und umfasst das gesamte elektroaktive schwefelhältige Material, das vor dem
Erwärmen
auf eine Temperatur oberhalb des Schmelzpunkts des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials in der festen Kathoden-Aktivschicht vorhanden war, und das
außerdem
nach dem Erwärmen
zum Schmelzen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials und dem darauf
folgenden erneuten Verfestigen beim Abkühlen seine dreidimensionale
physikalische Lage in der Kathoden-Aktivschicht veränderte.
Der Vorgang des Schmelzens und des darauf folgenden erneuten Verfestigens
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials und die damit verbundene Veränderung der Dicke der Kathoden-Aktivschicht
gehen mit der Bildung des umverteilten elektroaktiven schwefelhältigen Materials
in der Kathoden-Aktivschicht einher.
-
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft Verfahren zur Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode
zur Verwendung in einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle, worin
das Verfahren folgende Schritte umfasst: (a) das Dispergieren oder
Suspendieren eines elektroaktiven schwefelhältigen Materials und eines
elektrisch leitenden Materials in einem flüssigen Medium, um ein flüssiges Gemisch
zu bilden; (b) das Gießen
des in Schritt (a) gebildeten flüssigen
Gemisches auf ein Substrat, um eine Gussschicht zu bilden; das Entfernen eines
Teils des oder des gesamten flüssigen
Mediums von der in Schritt (b) gebildeten Gussschicht, um eine getrocknete
Schicht auf dem Substrat zu bilden; das Schmelzen des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials in der getrockneten Schicht durch Erwärmen auf eine Temperatur oberhalb
des Schmelzpunkts des elektroaktiven schwefelhältigen Materials, um eine Schmelzschicht
zu bilden; und (e) das erneute Verfestigen des in Schritt (d) gebildeten
geschmolzenen elektroaktiven schwefelhältigen Materials, um eine Kathoden-Aktivschicht
mit umverteiltem elektroaktivem schwefelhältigem Material zu bilden,
worin das umverteilte elektroaktive schwefelhältige Material in der Kathoden-Aktivschicht
in einer volumetrischen Dichte über
500 mg/cm3 vorhanden ist. In einer Ausführungsform
der Verfahren zur Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender Erfindung umfassen
das in Schritt (a) gebildete flüssige
Gemisch und die in Schritt (e) gebildete Kathoden-Aktivschicht kein
Polymerbindemittel. In einer weiteren Ausführungsform der Verfahren zur
Ausbildung einer Feststoff-Verbundkathode gemäß vorliegender Erfindung umfassen
das in Schritt (a) gebildete flüssige
Gemisch und die in Schritt (e) gebildete Kathoden-Aktivschicht kein
ionenleitendes Material.
-
Sobald die feste Kathoden-Aktivschicht
ausgebildet ist, kann sie unter Einsatz herkömmlicher Kalandrierverfahren
kalandriert werden, um eine feste Kathoden-Aktivschicht mit einer gewünschten
Dicke, Porosität
und volumetrischen Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
bereitzustellen. Der Kalandrierschritt kann ein Mal oder mehrere
Male in einem einzigen Schritt oder in mehreren Schritten zur Herstellung der
Feststoff-Verbundkathoden durchgeführt werden. In einer Ausführungsform
der Verfahren zur Ausbildung der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung wird die Kathoden-Aktivschicht vor dem Schmelzen des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials durch Erwärmen
auf eine Temperatur oberhalb seines Schmelzpunkts durch Kalandrieren
komprimiert. In einer Ausführungsform
wird die Kathoden-Aktivschicht nach dem Schmelzen des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials durch Erwärmen
auf eine Temperatur oberhalb seines Schmelzpunkts, aber vor dem
erneuten Verfestigen des geschmolzenen elektroaktiven schwefelhältigen Materials
durch Kalandrieren komprimiert. Das kann durchgeführt werden,
indem gleich nach dem Schmelzschritt, bevor die Kathoden-Aktivschicht
ausreichend abgekühlt
ist, um sich erneut zu verfestigen, kalandriert wird, oder aber
alternativ indem mit einer Verzögerung
nach dem Schmelzschritt kalandriert wird, wenn das elektroaktive
schwefelhältige
Material sich nach dem Schmelzen nur langsam wieder verfestigt, wie
es beispielsweise bei elementarem Schwefel der Fall sein kann, wenn
es geschmolzen und über
160°C erwärmt wird
und sich nach Rückkehr
in Umgebungsbedingungen einige Tage lang nicht vollständig wiederverfestigt.
In einer weiteren Ausführungsform
wird die Kathoden-Aktivschicht nach der erneuten Verfestigung des
geschmolzenen elektroaktiven schwefelhältigen Materials zur Bildung
dieses umverteilten elektroaktiven schwefelhältigen Materials komprimiert.
Das Komprimieren kann auch durch eine Kombination dieser Kompressionsschritte
vor und nach dem Schmelzen und erneuten Verfestigen des elektroaktiven
schwefelhältigen Materials
durchgeführt
werden.
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Der größte Vorteil des Kalandrierens
oder anderer Arten von Kompressionsschritten ist eine bedeutende
Verringerung der Dicke der Kathoden-Aktivschicht, etwa um 20 bis
60%. Das führt
zu einem entsprechenden Anstieg der volumetrischen Dichte des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials. Zusammen mit verbesserter Adhäsion, verbesserter Kohäsion, einer
Verdichtung der Beschichtung und hoher volumetrischer Dichte/sehr
geringer Bindemittel-Bildungsfähigkeit,
bereitgestellt durch das Schmelzen und erneute Verfestigen des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials der Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender Erfindung, die
verbesserte Beschichtungverdichtung und volumetrische Dichte, bereitgestellt
durch das Kalandrieren oder eine andere Kompressionsart, zu einer
weiteren Steigerung des volumetrischen Kapazität der Kathoden-Aktivschicht,
wenn sie in elektrischen Strom erzeugende Zellen eingebaut wird.
Typischerweise führt
das Kalandrieren der elektroaktives schwefelhältiges Material umfassenden
Kathoden-Aktivschicht ohne diesen Schmelz- und Wiederverfestigungsvorgang,
vor allem wenn mehr als 3 Gew.% eines Polymerbindemittels vorhanden
sind, und insbesondere wenn mehr als 6 eines Polymerbindemittels
vorhanden sind, zu einer bedeutenden Verringerung der spezifischen
Kapazität
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials, wenn es in Zellen eingebaut wird, so dass die volumetrische
Kapazität
geringer ist als die einer entsprechenden Kathoden-Aktivschicht
ohne Kalandrieren.
-
Beispiele für flüssige Medien zur Verwendung
bei den Verfahren zur Ausbildung von Feststoff-Verbundkathoden gemäß vorliegender
Erfindung umfassen wässrige
Flüssigkeiten,
nichtwässrige
Flüssigkeiten und
Gemische daraus, sind jedoch nicht darauf beschränkt. Beispiele für nichtwässrige Flüssigkeiten
umfassen Methanol, Ethanol, Isopropanol, 1-Propanol, Butanol, Tetrahydrofuran,
Dimethoxyethan, Aceton, Toluol, Xylol, Acetonitril, Heptan und Cyclohexan,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Gegebenenfalls können Polymerbindemittel, ionenleitende
Materialien, nicht elektroaktive Metalloxide, wie beispielsweise
Siliziumdioxide, Aluminiumoxide und Böhmite sowie andere nicht elektroaktive
Additive in der Zusammensetzung der Kathoden-Aktivschicht vor dem
Gießen
des Gemischs auf das Substrat zum Gemisch zugesetzt werden.
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Wiederaufladbare
Batteriezellen und Verfahren zu ihrer Herstellung
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Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
betrifft eine elektrischen Strom erzeugende Zelle, umfassend:
- (a)
eine Anode;
- (b) eine Feststoff-Verbundkathode, worin die Kathode nach den
hierin beschriebenen Verfahren gemäß vorliegender Erfindung ausgebildet
wird; und
- (c) einen Elektrolyten, der zwischen der Anode und der Kathode
angeordnet ist.
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In einer Ausführungsform der Zellen gemäß vorliegender
Erfindung weist die Kathoden-Aktivschicht bei der Entladung eine
volumetrische Kapazität über 500
mAh/cm3 auf. In einer Ausführungsform
weist die Kathoden-Aktivschicht bei der Entladung eine volumetrische
Kapazität über 600
mAh/cm3 auf. In einer bevorzugten Ausführungsform
weist die Kathoden-Aktivschicht bei der Entladung eine volumetrische
Kapazität über 700 mAh/cm3, und noch bevorzugter über 900 mAh/cm3,
und insbesondere über
1.100 mAh/cm3, auf. Der Begriff "volumetrische
Kapazität"
bezeichnet hierin die Kapazität
einer elektrischen Strom erzeugenden Zelle bei der kompletten Entladung
von einem geladenen Zustand für
das Gesamtvolumen der Kathoden-Aktivschicht in der elektrischen
Strom erzeugenden Zelle und wird typischerweise in mAh Kapazität pro cm3 der Kathoden-Aktivschicht in der Zelle
ausgedrückt.
Die volumetrische Kapazität
kann aus der volumetrischen Dichte der Kathoden-Aktivschicht, ausgedrückt in Gramm
(g) pro cm3, berechnet werden, die mit der
spezifischen Kapazität
des elektroaktiven Materials in der Zelle multipliziert wird, wobei
die spezifische Kapazität
typischerweise in mAh Kapazität
pro g des elektroaktiven schwefelhältigen Materials in der Zelle
ausgedrückt
wird. Im oben erwähnten
Beispiel 1 des US-Patents Nr. 5.523.179 von Chu und unter Annahme
einer hypothetischen Dicke der Kathoden-Aktivschicht von 0,0050
cm würde
sich, wenn die volumetrische Dichte 280 mg/cm3 oder
0,28 g/cm3 betrüge, und diese volumetrische
Dichte mit der angegebenen spezifischen Kapazität von 330 mAh/g für den elementaren
Schwefel in der Kathoden-Aktivschicht multipliziert würde, eine
volumetrische Kapazität
von 92,4 mAh/cm3 ergeben. Auf ähnliche
Weise würde
sich in Beispiel 1 des '179-Patents unter Annahme einer hypothetischen
Dicke der Kathoden-Aktivschicht von 0,0020 cm, wenn die volumetrische
Dichte 700 mg/cm3 oder 0,7 g/cm3 betrüge, und
diese volumetrische Dichte mit der angegebenen spezifischen Kapazität von 330 mAh/g
für den
elementaren Schwefel in der Kathoden-Aktivschicht multiplizierte
würde,
eine volumetrische Kapazität
von 231 mAh/cm3 ergeben. Darüber hinaus
kann die volumetrische Kapazität
auch durch andere Verfahren berechnet werden, wie beispielsweise
durch das einfachere Verfahren des Dividierens der gemessenen Kapazität der Zelle
in mAh durch das Gesamtvolumen des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
in der Zelle. Diese Probeberechnungen zeigen, dass eine Kombination
aus hoher volumetrischer Dichte in der Kathoden-Aktivschicht und
hoher spezifischer Kapazität
für das
elektroaktive schwefelhältige
Material in der Zelle notwendig sind, um hohe volumetrische Kapazitäten, beispielsweise über 500
mAh/cm3, zu erzielen. Die Zellen gemäß vorliegender
Erfindung bringen den großen
Vorteil mit sich, dass sie diese gewünschte Kombination aus hoher
volumetrischer Kapazität
und hoher spezifischer Kapazität
für das
elektroaktive schwefelhältige
Material bereitstellen.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bildung einer elektrischen Strom
erzeugenden Zelle, worin das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:
- (i) das Bereitstellen einer Anode;
- (ii) das Bereitstellen einer nach den Verfahren gemäß vorliegender
Erfindung ausgebildeten Feststoff-Verbundkathode; und
- (iii) das Anordnen eines Elektrolyten zwischen der Anode und
der Kathode.
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In einer Ausführungsform ist die elektrischen
Strom erzeugende Zelle eine sekundäre (wiederaufladbare) elektrischen
Strom erzeugende Zelle.
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Das Anoden-Akivmaterial der Anode
kann aus einem oder mehreren Metallen oder Metalllegierungen oder
einem Gemisch aus einem oder mehreren Metallen und einer oder mehreren
Metalllegierungen bestehen, worin die Metalle aus den Metallen der
Gruppen IA und IIA des Periodensystems ausgewählt sind. Geeignete Anoden-Aktivmaterialien
umfassen leitende Polymere mit Alkalimetall-Einlagerungen, wie z.
B. Lithium-dotierte Polyacetylene, Lithium-dotierte Polyphenylene,
Lithium-dotierte Polypyrrole und dergleichen sowie Graphite und
Kohlenstoffe mit Alkalimetall-Einlagerungen,
sind jedoch nicht darauf beschränkt.
Anoden-Aktivmaterialien, die Lithium umfassen, sind besonders nützlich für die Anode
der Zellen gemäß vorliegender
Erfindung. Bevorzugte Anoden-Aktivmaterialien sind Lithiummetall,
Lithium-Aluminium-Legierungen, Lithium-Zinn-Legierungen, Kohlenstoffe
mit Lithium-Einlagerungen
und Graphite mit Lithium-Einlagerungen.
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Die Elektrolyten, die bei Batteriezellen
zum Einsatz kommen, fungieren als Medium zur Speicherung und zum
Transport von Ionen, und im speziellen Fall von Trockenelektrolyten
und Gel-Elektrolyten fungieren die Materialien zusätzlich als
Separatormaterialien zwischen der Anode und der Kathode. Jedes flüssige, feste oder
gelartige Material, das zum Speichern und Transportieren von Ionen
fähig ist,
kann verwendet werden, solange das Material in Bezug auf die Anode
und die Kathode elektrochemisch und chemisch inert ist und das Material
den Transport von Ionen zwischen der Anode und der Kathode erleichtert.
Der Elektrolyt darf außerdem
nicht elektonenleitend sein, um einen Kurzschluss zwischen der Anode
und der Kathode zu vermeiden.
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Beispiele für zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignete Elektrolyten umfassen organische Elektrolyten,
die ein oder mehrere Materialien ausgewählt aus der aus flüssigen Elektrolyten,
Gelpolymerelektrolyten und festen Polymerelektrolyten bestehenden
Gruppe umfassen, sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Beispiele für nützliche flüssige Elektrolyten umfassen
Elektrolytlösungsmittel,
wie z. B. N-Methylacetamid, Acetonitril, Carbonate, Sulfone, Sulfolane,
aliphatische Ether, zyklische Ether, Glyme, Siloxane, Dioxolane,
aliphatische Ether, zyklische Ether, N-Alkylpyrrolidone, substituierte
Formen der oben genannten und Mischungen davon, zu denen eine geeignete
Menge ionisches Elektrolytsalz zugesetzt wird, sind jedoch nicht darauf
beschränkt.
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Diese flüssigen Elektrolytlösungsmittel
selbst sind als Weichmacher für
Gelpolymerelektrolyten nützlich.
Beispiele für
nützliche
Gelpolymerelektrolyten umfassen solche, die aus der aus Folgenden
bestehenden Gruppe ausgewählt
sind, sind jedoch nicht darauf beschränkt: Polyethylenoxide, Polypropylenoxide,
Polyacrylnitrile, Polysiloxane, Polyimide, Polyphosphazene, Polyether,
sulfonierte Polyimide, perfluorierte Membrane (NAFIONTM-Harze),
Polydivinylpolyethylenglykole, Polyethylenglykoldiacrylate, Polyethylenglykoldimethacrylate,
Derivate der oben Genannten, Copolymere der oben Genannten, vernetzte
und Netzwerk-Strukturen der oben Genannten, und Gemische der oben
Genannten; zu welchen eine angemessene Menge ionisches Elektrolytsalz
zugesetzt wird.
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Beispiele für nützliche feste Polymerelektrolyten
umfassen solche, die aus der aus Folgenden bestehenden Gruppe ausgewählt sind,
sind jedoch nicht darauf beschränkt:
Polyether, Polyethylenoxide, Polypropylenoxide, Polyimide, Polyphosphazene,
Polyacrylnitrile, Polysiloxane, Derivate der oben Genannten, Copolymere
der oben Genannten, vernetzten und Netzwerk-Strukturen der oben
Genannten und Gemische der oben Genannten; zu welchen eine angemessene
Menge ionisches Elektrolytsalz zugesetzt wird.
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Zusätzlich zu auf dem Gebiet der
Erfindung bekannten Lösungsmitteln,
Geliermitteln und ionenleitenden Polymeren für nichtwässrige Elektrolyten umfasst
der nichtwässrige
Elektrolyt außerdem
ein oder mehrere ionische Elektrolytsalze, die ebenfalls im Gebiet
der Erfindung bekannt sind, um die Ionenleitfähigkeit zu erhöhen. Beispiele
für ionische
Elektrolytsalze zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen
MSCN, MBr, MI, MCIO
4, MAsF
6,
MSO
3CF
3, MSO
3CH
3, MBF
4, MB(Ph)
4,
und dergleichen, worin M
= Li oder Na ist. Andere Elektrolytsalze, die in der praktischen
Umsetzung der vorliegenden Erfindung von Nutzen sind, sind Lithiumpolysulfide,
Lithiumsalze von organischen ionischen Polysulfiden und jene, die
im US-Patent Nr. 5.538.812 von Lee et al. offenbart sind. Bevorzugte
ionische Elektrolytsalze sind Lil, LiSCN, LiSO
3CF
3 (Lithiumtriflat), LiN(SO
2CF
3)
2 (Lithiumimid)
und LiSCN.
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BEISPIELE
-
Im den folgenden Beispielen sind
verschiedene Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung beschrieben, welche der Veranschaulichung
und nicht der Einschränkung
dienen.
-
Beispiel 1
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Eine Kathoden-Aktivschicht mit einer
Zusammensetzung aus 85 Gew.-% elementarem Schwefel (Aldrich Chemical
Co., Milwaukee, WI, USA) und 15 Gew.-% leitendem Kohlenstoffpigment
(PRINTEX XE-2, eine Marke für
Kohlenstoffpigmente von Degussa Corporation, Akron, OH, USA) wurde
nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Ein flüssiges Gemisch oder eine Aufschlämmung des
elementaren Schwefels und des Kohlenstoftpigments mit Isopropanol
als Lösungsmittel
wurde in einer kleinen Kugelmühlenkammer
vorbereitet, indem zuerst das Lösungsmittel
und dann die festen Bestandteile zugesetzt wurden. Die festen Bestandteile
der Aufschlämmung
betrugen 12 Gew.-%. Das Aufschlämmungsgemisch
wurde 20 Stunden lang in einer Kugelmühlenkammer, die Keramikzylinder
enthielt, gemahlen. Das erhaltene Gemisch wurde mithilfe einer Spaltbeschichtungsstange
handgezogen als Stromkollektor und Substrat auf eine Seite einer
18 Mikrometer dicken leitenden Kohlenstoff-beschichteten Aluminiumfolie
(Produkt Nr. 60303, erhältlich
von Rexam Graphics, South Hadley, MA) gegossen. Die Beschichtung
wurde über
Nacht unter Umgebungsbedingungen und dann eine Stunde lang unter
Vakuum bei 60°C
getrocknet. Die resultierende trockene Kathoden-Aktivschicht wies
eine Dicke von etwa 0,0020 cm auf, bei einer Beladung mit elektroaktivem
schwefelhältigem
Material (elementarer Schwefel) von 1,23 mg/cm2.
Die volumetrische Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
ist das Produkt der Beladung (1,23 mg/cm2)
dividiert durch die Beschichtungsdicke von 0,0020 cm, was eine volumetrische
Dichte von etwa 615 mg/cm3 ergibt. Eine
45 Sekunden lange Wärmebehandlung
dieser trockenen Kathoden-Aktivschicht bei 150°C, gefolgt von einer 24-stündigen Abkühlung unter
Umgebungsbedingungen, führte
zu einer 20%igen Verringerung der Beschichtungsdicke, zu einer Steigerung
der volumetrischen Dichte auf etwa 769 mg/cm3 und
zu einer bedeutenden Verbesserung der Kohäsion der Kathoden-Aktivschicht
verglichen mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht, wie durch den "Falttest", bei dem die Feststoff-Verbundkathode
gebogen wurde, um Falten im Substrat zu bilden und die vom Substrat
abblätternde Menge
der Kathoden-Aktivschicht zu bestimmen, und durch das Ausmaß des Kohäsionsbruchs
der Kathoden-Aktivschicht bestimmt wurde. Wenn die Kathode mit der
wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht danach mithilfe eines Laborkalanders mit einem
einzigen Walzenspalt und Edelstahlwalzen auf beiden Seiten kalandriert
wurde, verringerte das die Beschichtungsdicke um weitere 35% und
erhöhte
die volumetrische Dichte auf etwa 1.190 mg/cm3.
Wenn die Reihenfolge der Wärmebehandlungs-/Abkühlungs-
und Kalandrierschritte umgekehrt wurde, wurde die Kathoden-Aktivschicht
in Bezug auf die nicht wärmebehandelte
anfängliche
Kathoden-Aktivschicht nach dem Kalandrieren um nur 47% verringert,
und die volumetrische Dichte wurde auf etwa 1.170 mg/cm3 erhöht. Im Vergleich
zur nicht wärmebehandelten
Probe wurde in der kalandrierten Probe jedoch keine bedeutende Verbesserung
der Kohäsion
beobachtet. Eine spätere
Wärmebehandlung
der Kathoden-Aktivschicht nach dem Kalandrieren durch 45 Sekunden
langes Erwärmen
auf 150°C
und 24-stündiges Abkühlen unter
Umgebungsbedingungen verringerte die Beschichtungsdicke um weitere
22%, verglichen mit der nur kalandrierten Kathoden-Aktivschicht,
erhöhte
die volumetrische Dichte auf etwa 1.500 mg/cm3 und
verbesserte die Kohäsion
und Adhäsion
der Kathoden-Aktivschicht bedeutend.
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Beispiel 2
-
Die Feststoff-Verbundkathoden von
Beispiel 1 wurden verwendet, um elektrischen Strom erzeugende Zellen
in Ampullenform und einer Fläche
von etwa 80 cm2 auszubilden. Die Anode bestand
aus Lithiumfolie mit einer Dicke von etwa 50 Mikrometer. Der Elektrolyt
war eine 0,75 Mol-Lösung
von Lithiumimid (erhältlich von
3M Corporation, St. Paul, MN) in einem 50 : 50-Volumsgemisch von
1,3-Dioxolan und Dimethoxyethan (DME). Als poröser Separator wurde E25 SETELA,
ein Warenzeichen für
einen Polyolefin-Separator von Tonen Chemical Corporation, Tokyo,
Japan, der auch von Mobil Chemical Company, Films Division, Pittsford,
NY, USA erhältlich
ist, verwendet. Diese Komponenten wurden in einer Schichtstruktur
als Feststoff-Verbundkathode/Separator/Anode verbunden, wobei der
flüssige
Elektrolyt die Hohlräume
des Separators und der Feststoff-Verbundkathode füllte, um
Ampullenzellen mit einer Fläche
von etwa 80 cm2 zu bilden. Der Entladungs-Ladungs-Zyklus dieser
Zellen wurde bei 24 mA oder 0,3 mA/cm2 durchgeführt, wobei die
Entladungssperre bei 1,3 V und die Ladungssperre bei 120% Überladung
der vorherigen Entladungskapazität
oder 2,8 V, je nachdem was zuerst auftrat, lag. Die-Feststoff-Verbundkathoden
von Beispiel 1, bei denen die Kathoden-Aktivschicht keine Wärmebehandlung
und keine Kalandrierung erfuhren, wiesen schlechte Adhäsion und
Kohäsion
in der Kathoden-Aktivschicht auf und konnten aufgrund der Brüchigkeit
der Kathoden-Aktivschicht nicht zu Ampullenzellen verarbeitet werden.
Die volumetrische Dichte der Kathoden-Aktivschichten, bei denen
die unterschiedlichen Wärmebehandlungs-
und Kalandrierverfahren eingesetzt wurden, die spezifische Kapazität des elektroaktiven
schwefelhältigen
Materials in den unterschiedlichen Ampullenzellen beim 5. Entladungszyklus
und die volumetrische Kapazität
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials in den unterschiedlichen Ampullenzellen beim 5. Entladungszyklus
sind im Folgenden dargestellt:
-
-
Die Wärmebehandlung der Kathoden-Aktivschichten
brachte den Vorteil mit sich, dass die volumetrische Dichte im Vergleich
zu Kathoden-Aktivschichten ohne Wärmebehandlung erhöht wurde
und dass die Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht durch den Wärmebehandlungs-/Wiederverfestigungsvorgang bedeutend
verbessert wurde.
-
Beispiel 3
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Feststoff-Verbundkathoden wurden
wie in Beispiel 1 beschrieben ausgebildet, mit der Ausnahme dass die.
85 Gew.-% elementarer Schwefel zu 75 Gew.-% abgeändert wurden und dass 10 Gew.-%
Polyethylenoxidbindemittel (Molekulargewichtsklasse 5.000.000, erhältlich von
Polysciences, Inc., Warrington, PA) in die Zusammensetzung der Kathoden-Aktivschicht
substituiert wurden. Polyethylenoxid ist nicht nur eine Polymerbindemittel,
es weist darüber
hinaus in Gegenwart von ionischen Salzen, wie z. B. Lithiumsalzen,
die Eigenschaften eines ionenleitenden Materials auf. Die resultierende
trockene Kathoden-Aktivschicht mit 10 Gew.-% Polymerbindemittel
wies eine Dicke von etwa 18 Mikrometer und eine Beladung mit elektroaktivem
schwefelhältigem
Material (elementarer Schwefel) von 1,18 mg/cm2 auf.
Die volumetrische Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
ist das Produkt der Beladung (1,18 mg/cm2)
dividiert durch die Beschichtungsdicke von 0,0018 cm, was eine volumetrische
Dichte von etwa 656 mg/cm3 ergibt. Eine
45 Sekunden lange Wärmebehandlung
dieser trockenen Kathoden-Aktivschicht bei 150 °C, gefolgt von einer 24-stündigen Abkühlung unter
Umgebungsbedingungen, führte
zu einer 14%igen Verringerung der Beschichtungsdicke, zu einer Steigerung
der volumetrischen Dichte auf etwa 755 mg/cm3 und
zu einer bedeutenden Verbesserung der Adhäsion und Kohäsion der
Kathoden-Aktivschicht verglichen mit der nicht wärmebehandelten Kathoden-Aktivschicht, wie
durch den "Falttest" bestimmt wurde. Wenn die Kathode mit der wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht danach
wie in Beispiel 1 beschrieben durch den Kalander mit einem einzigen
Walzenspalt kalandriert wurde, verringerte das die Beschichtungsdicke
um 8 % und erhöhte
die volumetrische Dichte auf etwa 816 mg/cm3.
-
Beispiel 4
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Die Feststoff-Verbundkathoden aus
Beispiel 3 wurden verwendet, um elektrischen Strom erzeugende Zellen
in Ampullenform und einer Fläche
von etwa 80 cm2 auszubilden, wie sie in
Beispiel 2 beschrieben sind. Wie ebenfalls in Beispiel 2 beschrieben
ist, wiesen die Feststoff-Verbundkathoden aus Beispiel 3, bei denen die
Kathoden-Aktivschicht keine Wärmebehandlung
und keine Kalandrierung erfuhren, schlechte Adhäsion und Kohäsion auf
und konnten aufgrund der Brüchigkeit
der Kathoden-Aktivschicht nicht zu Ampullenzellen verarbeitet werden.
Ein Entladungszyklus wurde wie in Beispiel 2 durchgeführt und
brachte die folgenden Ergebnisse:
-
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Die Wärmebehandlung der Kathoden-Aktivschichten
brachte den Vorteil mit sich, dass die volumetrische Dichte im Vergleich
zu Kathoden-Aktivschichten ohne Wärmebehandlung erhöht wurde
und dass die Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht durch den Wärmebehandlungs-/Wiederverfestigungsvorgang bedeutend
verbessert wurde.
-
Beispiel 5
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Eine Kathoden-Aktivschicht mit einer
Zusammensetzung aus 75 Gew.-% elementarem Schwefel, 12 Gew.-% leitendem
Kohlenstoffpigment (PRINTEX XE-2) und 10 Gew.-% Aluminiumböhmitsol
DISPAL 11N7-12 (Marke für
Böhmitsol,
erhältlich
von CONDEA Vista Company, Houston, TX) wurde nach dem folgenden
Verfahren hergestellt. Ein flüssiges
Gemisch oder eine Aufschlämmung
des elementaren Schwefels, des Kohlenstoffpigments und des Böhmitsols
mit Isopropanol als Lösungsmittel
wurde in einer kleinen Kammer vorbereitet, indem zuerst das Lösungsmittel
und dann die festen Bestandteile zugesetzt wurden und das Ganze
unter mechanischem Rühren
mit einem Hochgeschwindigkeitsrührer
dispergiert wurde. Die festen Bestandteile der Aufschlämmung betrugen
12 Gew.-%.
-
Das Aufschlämmungsgemisch wurde mit einer
250-ml-Eiger-Sandmühle
gemahlen. Das erhaltene Gemisch wurde mithilfe einer Spaltbeschichtungsstange
handgezogen als Stromkollektor auf beide Seiten einer 18 Mikrometer
dicken leitenden Kohlenstoff-beschichteten Aluminiumfolie (Produkt
Nr. 60303) gegossen. Die Beschichtung wurde über Nacht unter Umgebungsbedingungen
und dann eine Stunde lang unter Vakuum bei 60°C getrocknet. Basierend auf
dem Mittel der drei Proben wies die resultierende trockene Kathoden-Aktivschicht
eine Dicke von etwa 19 Mikronen auf, bei einer volumetrischen Dichte
des elektroaktiven schwefelhältigen
Materials von etwa 745 mg/cm3. Basierend
auf dem Mittel der drei Proben führte
eine 45 Sekunden lange Wärmebehandlung
dieser trockenen Kathoden-Aktivschicht bei 150°C, gefolgt von einer 24-stündigen Abkühlung unter
Umgebungsbedingungen, zu einer 8%igen Verringerung der Beschichtungsdicke,
zu einer Steigerung der volumetrischen Dichte auf etwa 810 mg/cm3 und zu einer bedeutenden Verbesserung der
Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht verglichen mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht, wie durch den "Falttest" bestimmt wurde.
Basierend auf dem Mittel der drei Proben verringerte, wenn die Kathode
mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht danach wie in Beispiel 1 beschrieben durch
den Kalanders mit einem einzigen Walzenspalt kalandriert wurde,
das die Beschichtungsdicke um weitere 20% und erhöhte die
volumetrische Dichte auf etwa 934 mg/cm3.
Im Vergleich zur nicht wärmebehandelten
Probe wurde in der kalandrierten Probe jedoch keine bedeutende Verbesserung
der Kohäsion
beobachtet.
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Beispiel 6
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Die Feststoff-Verbundkathoden von
Beispiel 5 wurden verwendet, um elektrischen Strom erzeugende Zellen
im AA-Zellenformat herzustellen. AA-Zellen wurden ausgebildet, indem
eine 50 Mikrometer dicke Lithiumfolie, ein 25 Mikrometer dicker
E25-SETELA-Separator und die Feststoff-Verbundkathode zusammengerollt und
diese Rolle in einen AA-Zellenbehälter gegeben wurde, welcher
dann mit einer Elektrolytlösung
aus 0,75 Mol Lithiumimid in einem 50 : 50-Volumsgemisch von 1,3- Dioxolan und 1,2-Dimethoxyethan
gefüllt
wurde. Der Entladungs-Ladungs-Zyklus dieser Zellen wurde bei 0,3
mA/cm2 durchgeführt, wobei die Entladungssperre bei.
1,3 V und die Ladungssperre bei 120% Überladung der vorherigen Entladungskapazität oder 2,8
V, je nachdem was zuerst auftrat, lag. Die folgenden Ergebnisse,
basierend auf der Kapazität
beim 10. Entladungszyklus, wurden erhalten:
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Die Wärmebehandlung der Kathoden-Aktivschichten
alleine brachte den Vorteil mit sich, dass die volumetrische Dichte
und die volumetrische Kapazität
im Vergleich zu Kathoden-Aktivschichten ohne Wärmebehandlung erhöht wurden
und dass die Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht durch den Wärmebehandlungs/Wiederverfestigungsvorgang
bedeutend verbessert wurde. Das Kalandrieren der Kathoden-Aktivschichten
alleine erhöhte
die volumetrische Dichte der Kathoden-Aktivschicht bedeutend, führte jedoch
zu einer bedeutenden Verringerung der spezifischen Kapazität und der
volumetrischen Kapazität
im Vergleich zu Kathoden-Aktivschichten,
die nur wärmebehandelt
wurden.
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Beispiel 7
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Feststoff-Verbundkathoden wurden
wie in Beispiel 5 beschrieben ausgebildet, mit der Ausnahme dass 3
Gew.-% vorgewaschene PYROGRAF-III-Kohlenstoff-Nanofasern (mit einem Nenndurchmesser
von 200 nm), Marke für
Kohlenstofffilamente, erhältlich
von Applied Sciences, Inc., Cedarville, OH, gewaschen nach dem in
der oben erwähnten
US-Patentanmeldung Anm.-Nr. 08/995.090 von Gernonov et al. beschriebenen Verfahren,
anstelle der 3 Gew.-% – des
leitenden Kohlenstoffpigments PRINTEX XE-2 in der Zusammensetzung
verwendet wurden. Basierend auf dem Mittel der drei Proben wies
die resultierende trockene Kathoden-Aktivschicht eine Dicke von
etwa 25 Mikrometer auf, bei einer volumetrische Dichte des elektroaktiven schwefelhältigen Materials
von ungefähr
561 mg/cm3. Die im Vergleich zu Beispiel
5 geringere volumetrische Dichte in Beispiel 7 stimmt mit der offeneren
und poröseren
Kathoden-Aktivschicht überein,
die durch die Aufnahme der Kohlenstoff-Nanofasern erwartet wurde.
Basierend auf dem Mittel der drei Proben führte eine 45 Sekunden lange
Wärmebehandlung
dieser trockenen Kathoden-Aktivschicht bei 150°C, gefolgt von einer 24-stündigen Abkühlung unter
Umgebungsbedingungen, zu einer 8%igen Verringerung der Beschichtungsdicke,
zu einer Steigerung der volumetrischen Dichte auf etwa 611 mg/cm3 und zu einer bedeutenden Verbesserung der
Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht verglichen mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht, wie durch den "Falttest" bestimmt wurde.
Basierend auf dem Mittel der drei Proben verringerte, wenn die Kathode
mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht durch den Kalander mit einem einzigen Walzenspalt
kalandriert wurde, wie in Beispiel 1 beschrieben, das die Beschichtungsdicke
um 28% und erhöhte
die volumetrische Dichte auf etwa 786 mg/cm3.
Im Vergleich zur nicht wärmebehandelten Probe
wurde in der kalandrierten Probe jedoch keine bedeutende Verbesserung
der Kohäsion
beobachtet.
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Beispiel 8
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Die Feststoff-Verbundkathoden von
Beispiel 7 wurden verwendet, um nach den in Beispiel 6 beschriebenen
Verfahren elektrischen Strom erzeugende Zellen im AA-Zellenformat herzustellen.
Unter Einsatz der in Beispiel 6 beschriebenen Verfahren wurden Tests
durchgeführt.
Die folgenden Ergebnisse, basierend auf der Kapazität beim 10.
Entladungszyklus, wurden erhalten:
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Die Wärmebehandlung der Kathoden-Aktivschichten
alleine brachte den Vorteil mit sich, dass die volumetrische Dichte
und die volumetrische Kapazität
im Vergleich zu Kathoden-Aktivschichten ohne Wärmebehandlung erhöht wurden
und dass die Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht durch den Wärmebehandlungs-/Wiederverfestigungsvorgang
bedeutend verbessert wurde. Das Kalandrieren der Kathoden-Aktivschichten alleine
erhöhte
die volumetrische Dichte der Kathoden-Aktivschicht bedeutend, führte jedoch
zu einer bedeutenden Verringerung der spezifischen Kapazität und der
volumetrischen Kapazität
im Vergleich zu Kathoden-Aktivschichten,
die nur wärmebehandelt
wurden.
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Beispiel 9
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Eine Kathoden-Aktivschicht mit einer
Zusammensetzung aus 75 Gew.-% elementarem Schwefel, 20 Gew.-% leitendem
Kohlenstoffpigment (PRINTEX XE-2) und 5 Gew.-% vorgewaschenen PYROGRAF-III-Kohlenstoff-Nanofasern
wurde nach dem folgenden Verfahren hergestellt. Ein flüssiges Gemisch
oder eine Aufschlämmung
des elementaren Schwefels, des Kohlenstoffpigments und der Kohlenstoff-Nanofasern
mit Isopropanol als Lösungsmittel
wurde in einem großen
Eimer vorbereitet, indem zuerst das Lösungsmittel und dann die festen
Bestandteile zugesetzt wurden und das Ganze unter mechanischem Rühren mit
einem Hochgeschwindigkeitsrührer
dispergiert wurde. Die festen Bestandteile der Aufschlämmung betrugen
12 Gew.-%. Das Aufschlämmungsgemisch
wurde mit einer Sandmühle
(5-Liter-Eigermühle)
gemahlen. Das erhaltene Gemisch wurde durch Schlitzextrusion auf
einer Beschichtungsmaschine auf die metallisierte Seite eines 25
Mikrometer dicken Polyesterfilms mit einer 700-Angström-Aluminiumschicht
auf einer Seite aufgetragen und durch Heißluftgebläsekonvektion in den Öfen der
Beschichtungsmaschine etwa 3 Minuten lang bei 90°C getrocknet. Die resultierende
trockene Kathoden-Aktivschicht wies eine Dicke von etwa 20 Mikronen
auf, mit einer Beladung mit elektroaktivem schwefelhältigem Material
(elementarer Schwefel) von etwa 0,87 mg/cm2.
Nach einer 1 Minuten langen Wärmebehandlung
der Kathoden-Aktivschicht
bei 130°C
in einem Ofen mit Heißluftgebläsekonvektion,
gefolgt von einer 24-stündigen
Abkühlung
unter Umgebungsbedingungen kam es zu einer bedeutenden Verbesserung
der Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht nach der Wärmebehandlung und dem darauffolgenden
Abkühlen,
verglichen mit der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht, wie durch den "Falttest" bestimmt wurde.
Die Kathode mit der wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht wurde unter Verwendung eines in Beispiel 1
beschriebenen Kalanders mit einem einzigen Walzenspalt vier verschiedenen Kalandrierstufen
unterzogen, wie in Beispiel 1 beschrieben. Diese Wärmebehandlung
gefolgt von den vier Kalandrierstufen resultierte in vier unterschiedlichen
Proben mit verbesserter volumetrischen Dichte und dementsprechend
verringerter Beschichtungsdicke im Bereich von etwa 16 Mikrometern
bis zu etwa 8 Mikrometern. Die Adhäsion und Kohäsion der
Kathoden-Aktivschicht
nach dem Kalandrieren war ähnlich
wie die Adhäsion und
Kohäsion
nach der Wärmebehandlung
und dem Abkühlen.
Diese Feststoff-Verbundkathoden mit vier unterschiedlichen Kalandrierstufen
wurden verwendet, um elektrischen Strom erzeugende Zellen in Prismenform mit
einer Fläche
von etwa 700 cm2 herzustellen. Die Anode
war eine Lithiumfolie mit einer Dicke von etwa 50 Mikronen. Der
Elektrolyt war eine 0,75 Mol-Lösung
von Lithiumimid in einem 50 : 50-Volumsgemisch
von 1,3-Dioxolan und 1,2-Dimethoxyethan. Der poröse Separator war eine E25-SETELA-Polyolefin-Separator. Diese
Komponenten wurden zu einer vielschichtigen Struktur aus Feststoff-Verbundkathode/Separator/Anode vereinigt,
wobei der flüssige
Elektrolyt die Hohlräume
des Separators und der Feststoff-Verbundkathode
füllte, um
die Prismenzellen zu bilden. Der Entladungs-Ladungs- Zyklus dieser Zellen
wurde bei 0,3 mA/cm2 durchgeführt, wobei
die Entladungssperre bei 1,3 V und die Ladungssperre bei 120% Überladung
der vorherigen Entladungskapazität
oder 2,8 V, je nachdem was zuerst auftrat, lag. Die folgenden Testergebnisse,
basierend auf der Kapazität
beim 5. und 50. Entladungszyklus, wurden erhalten:
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Die Wärmebehandlung und das Kalandrieren
der Kathoden-Aktivschichten brachte den Vorteil mit sich, dass die
volumetrische Dichte und Adhäsion
und Kohäsion
im Vergleich zu Kathoden-Aktivschichten ohne Wärmebehandlung oder Kalandrieren
erhöht
wurden. Die verstärkte
Verringerung der Beschichtungsdicke und die Erhöhung der volumetrischen Dichte
der Kathoden-Aktivschicht führte,
wenn vorher eine Wärmebehandlung
durchgeführt
wurde, zu immer höheren
volumetrischen Kapazitäten,
die nach dem 5. und dem 50. Zyklus zu erkennen waren. Diese verbesserte
volumetrische Kapazität
und höhere
volumetrische Dichte konnte bei diesen Prismenzellen auch noch nach
dem 150. Zyklus beobachtet werden.
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Beispiel 10
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Eine Kathoden-Aktivschicht wurde
wie in Beispiel 9 beschrieben ausgebildet, mit der Ausnahme, dass das
Gemisch anstatt auf einen aluminisierten Polyesterfilm auf eine
Seite einer 18 Mikrometer dicken leitenden Kohlenstoff-beschichteten
Aluminiumfolie (Produkt Nr. 60303) als Stromkollektor aufgetragen
wurde. Die resultierende trockene Kathoden-Aktivschicht wies eine
Beladung mit dem elektroaktiven schwefelhältigen Material (elementarer
Schwefel) von 1,28 mg/cm2 auf. Nach einer
Wärmebehandlung
und einer sehr starken Kalandrierstufe, wie sie in Beispiel 9 beschrieben
ist, betrug die volumetrische Dichte der Kathoden-Aktivschicht etwa
1094 mg/cm3, bei einer Beschichtungsdicke
von etwa 11,7 Mikrometer. Die Adhäsion und Kohäsion der Kathoden-Aktivschicht
zeigten nach der Wärmebehandlung
und dem darauffolgenden Abkühlen
eine bedeutende Verbesserung im Vergleich zu der nicht wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht, wie durch den "Falttest" bestimmt wurde.
Diese verbesserte Kohäsion
wurde nach dem Kalandrierschritt beibehalten. Diese wärmebehandelte
und sehr stark kalandrierte Feststoff-Verbundkathode wurde verwendet,
um elektrische Strom erzeugende Zellen in Prismenform mit einer
Fläche
von etwa 360 cm2 herzustellen, indem die
in Beispiel 9 beschriebenen Komponenten und Verfahren eingesetzt
wurden, mit der Ausnahme, dass der Elektrolyt eine Lösung von
1,4 Mol Lithiumimid in einem 70 : 30-Volumsgemisch von 1,2-Dimethoxyethan
und 1,3-Dioxolan war. Nachdem die Zellen nach Beendigung ihrer Zusammenstellung
24 Stunden lang gelagert worden waren, wurde ein Entladungs-Ladungs-Zyklus
bei 100 mA für
den 1. Zyklus und dann für
die restlichen Zyklen bei 250 mA zur Entladung und 150 mA zur Ladung
durchgeführt.
Die Entladungssperre lag bei 1,25 V und die Ladungssperre bei 120% Überladung
der vorherigen Entladungskapazität
oder 2,8 V, je nachdem was zuerst auftrat, lag. Nach dem 5. Entladungszyklus
betrug die spezifische Kapazität,
basierend auf dem Mittel von zwei Zellen, 787 mAh/g und die volumetrische
Kapazität
861 mAh/cm3. Nach 73 Zyklen betrug die spezifische
Kapazität, basierend
auf dem Mittel von zwei Zellen, 678 mAh/g und die volumetrische
Kapazität
742 mAh/cm3. Das zeigt, das mit den wärmebehandelten
und kalandrierten Feststoff-Verbundkathoden der vorliegenden Erfindung über viele
Entladungs-Ladungs-Zyklen der Zellen hindurch eine hervorragende
spezifische und volumetrische Kapazität erzielt werden kann.
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Beispiel 11
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Eine Kathoden-Aktivschicht wurde
wie in Beispiel 10 beschrieben ausgebildet, mit der Ausnahme, dass
die 5 Gew.-% vorgewaschenen PYROGRAF-III-Kohlenstoff-Nanofasern durch
weitere 5 Gew.-% des leitenden Kohlenstoftpigments (PRINTEX XE-2)
in der Zusammensetzung ersetzt wurden. Die resultierende Kathoden-Aktivschicht wies
eine Beladung mit dem elektroaktiven schwefelhältigen Material (elementarer Schwefel)
von 1,38 mg/cm2 auf. Diese Beschichtung
der Kathoden-Aktivschicht
wurde in zwei Gruppen unterteilt. Die erste Gruppe wurde etwa 1
Minute lang bei 130°C
wärmebehandelt
und dann 24 Stunden lang unter Umgebungsbedingungen abgekühlt. Hier
trat nach der Wärmebehandlung
und der darauffolgenden Abkühlung
eine bedeutende Verbesserung der Adhäsion und Kohäsion der
Kathoden-Aktivschicht im Vergleich zur nicht wärmebehandelten Kathoden-Aktivschicht
auf, wie durch den "Falttest" bestimmt wurde. Die zweite Gruppe
wurde nicht wärmebehandelt.
Beide Gruppen wurden dann einer sehr starken Kalandrierung mit einem
einzigen Walzenspalt unterzogen, wie in Beispiel 9 beschrieben ist.
Nach dem Kalandrieren wies die erste Gruppe (wärmebehandelt) eine Kathoden-Aktivschicht
mit einer Beschichtungsdicke von 13 Mikrometern und einer volumetrischen
Dichte von etwa 1.059 mg/cm3 auf. Die zweite
Gruppe (nicht wärmebehandelt)
wies nach dem Kalandrieren eine Kathoden-Aktivschicht mit einer
Beschichtungsdicke von 13,5 Mikrometern und einer volumetrischen
Dichte von etwa 1.020 mg/cm3 auf. Die Kathoden-Aktivschichten
der beiden Gruppen wurden zu Prismenzellen zusammengesetzt und wie
in Beispiel 10 beschrieben getestet. Nach dem 5. Entladungszyklus
wies die erste Gruppe (wärmebehandelt),
basierend auf dem Mittel von 3 Zellen, eine spezifische Kapazität von 785
mAh/g und eine volumetrische Kapazität von 815 mAh/cm3 auf,
verglichen mit einer spezifischen Kapazität von nur 724 mAh/g und einer
volumetrischen Kapazität
von nur 739 mAh/cm3 für die zweite Gruppe (nicht
wärmebehandelt).
Nach 68 Zyklen war der relative Unterschied der Kapazitäten zwischen
den beiden Gruppen bedeutend größer. Nach
dem 68. Zyklus wies die erste Gruppe (wärmebehandelt), basierend auf dem
Mittel von 3 Zellen, eine spezifische Kapazität von 694 mAh/g und eine volumetrische
Kapazität
von 735 mAh/cm3 auf, verglichen mit einer
spezifischen Kapazität
von nur 568 mAh/g und einer volumetrischen Kapazität von nur
579 mAh/cm3 für die zweite Gruppe (nicht
wärmebehandelt).
Diese verbesserte Kapazitätsstabilität während der
Zyklen aufgrund des Wärmebehandlungsschritts
könnte
mit der verbesserten Adhäsion
und Kohäsion
der Kathoden-Aktivschicht nach der Wärmebehandlung in Zusammenhang
stehen.
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Beispiel 12
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Eine Kathoden-Aktivschicht wurde
wie in Beispiel 9 beschrieben ausgebildet, mit der Ausnahme, dass die
resultierende Kathode mit der wärmebehandelten
Kathoden-Aktivschicht
nur einem leichten Kalandrierschritt unterzogen wurde, wobei ein
Kalander mit einem einzigen Walzenspalt verwendet wurde, wie er
in Beispiel 1 beschrieben ist. Die Wärmebehandlung und darauffolgende
leichte Kalandrierung resultierte in drei verschiedenen Proben mit
einer volumetrischen Dichte im Bereich von 438 bis 467 mg/cm3. Diese leicht kalandrierten Feststoff-Verbundkathoden
wurden verwendet, um elektrische Strom erzeugende Zellen in Prismenform
mit einer Fläche
von etwa 800 cm2 auszubilden, indem die
in Beispiel 9 beschriebenen Komponenten und Verfahren eingesetzt
wurden. Die Zellen wurden gepresst, um die Prismenform zu erhalten,
was in Kathoden resultierte, deren Volumendichte etwa 20 % höher war
als die Volumendichte vor dem Pressen, oder etwa 550 bis 580 mg/cm3 betrug. Der Entladungs-Ladungs-Zyklus dieser
Zellen wurde wie in Beispiel 9 beschrieben durchgeführt. Nach
dem 5. Entladungszyklus lag die spezifische Kapazität, basierend
auf dem Mittel von 3 Zellen, bei 813 mAh/g und die volumetrische
Kapazität
bei 461 mAh/cm3. Bei 250 Zyklen lag die
spezifische Kapazität
bei einer Zelle, die nicht mehr funktionierte, bei 353 mAh/g und
die volumetrische Kapazität
bei 202 mAh/cm2. Nach 300 Zyklen lag die
spezifische Kapazität,
basierend auf dem Mittel der beiden verbleibenden Zellen, bei 270
mAh/g und die volumetrische Kapazität bei 152 mAh/cm3.
Das zeigt, das durch nur leichtes Kalandrieren der Feststoff-Verbundkathoden
der vorliegenden Erfindung über
300 Entladungs-Ladungs-Zyklen der Zellen hindurch eine hervorragende
spezifische Kapazität
erzielt werden kann.
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Die Erfindung ist hierin zwar im
Detail und unter Bezugnahme auf spezifische Ausführungsformen beschrieben worden,
Fachleuten auf dem Gebiet der Erfindung wird jedoch klar sein, dass
verschiedene Änderungen
und Modifikationen vorgenommen werden können, ohne vom Schutzumfang
der Endung abzuweichen.