-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ein neues Gen, das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
codiert.
-
STAND DER
TECHNIK
-
In
den letzten Jahren wurden die biologischen Aktivitäten komplexer
Kohlenhydrate, wie beispielsweise von Glycoproteinen oder Glycolipiden
erfolgreich aufgeklärt
und die Bedeutung von Zuckerketten wurde verstanden. Sialinsäuren sind
als Zucker bekannt, die oftmals am nicht reduzierenden Ende einer
Zuckerkette komplexer Kohlenhydrate zu finden sind. Während die
physiologischen Funktionen und die biologische Signifikanz von Zuckerketten
von Bedeutung sind wird angenommen, dass Sialinsäuren eine besonders große Zahl von
Funktionen aufweisen. Es ist jedoch schwierig, diese Substanzen
chemisch zu synthetisieren, insbesondere Sialinsäure an Oligosaccharidketten,
komplexe Kohlenhydrate etc. hinzuzufügen. Demgemäß wurde enzymatischen Verfahren,
durch die diese Produkte einfach in hoher Ausbeute ohne Nebenreaktionen
synthetisiert werden können,
viel Aufmerksamkeit gezollt.
-
Die
Sialyltransferasen, die gegenwärtig
auf dem Markt erhältlich
sind, schließen
Enzyme ein, die aus der submandibularen Drüse, Leber etc. eines Tieres,
wie beispielsweise einer Ratte, eines Schweins und eines Menschen,
gewonnen wurden [Poulson et al., J. Biol. Chem. 252, 2356-2362 (1977),
Weistein et al., J. Biol. Chem. 257, 13835-13844 (1982), Miyagi
et al., Eur. J. Biochem. 126, 253-261 (1982)]. Jedoch können die
Enzyme aus Tieren aufgrund von Schwierigkeiten nicht in großen Mengen
gewonnen werden, die die Aufreinigung einschließen, was diese sehr teuer macht.
Darüber
hinaus ist die schlechte Stabilität dieser Enzyme ebenfalls ein
Problem.
-
Unter
diesen Umständen
haben die Erfinder Forschungsarbeiten nach einem Bakterium durchgeführt, das
eine Sialyltransferaseaktivität
aufweist, um Sialyltransferase bereitzustellen, die in großer Menge
erzeugt werden kann. Sie haben als Resultat herausgefunden, dass
ein Meeresbakterium, nämlich
Photobacterium damsela JT0160 (hierin nachstehend als „JT0160" bezeichnet) eine
solche Aktivität
aufweist. Sie haben weiterhin die Sialyltransferase 0160 (hierin
nachstehend als „ST0160" bezeichnet) auf
einem elektrophoretisch homogenen Niveau durch JT0160 erzeugt. Sie
haben weiterhin die Bindungseigenschaft dieses Enzyms analysiert
und somit aufgeklärt,
dass ST0160 eine β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
ist, die Sialinsäuren über eine α- 2,6-Bindung an die
6-Position von Galaktose am nicht reduzierenden Ende einer Zuckerkette überträgt [JP (Kokai)
Hei 8-154673]. Es wurde somit möglich,
die Sialyltransferase in großer
Menge durch Kultivieren von JT0160 zu erzeugen, das zur Erzeugung
von ST0160 in der Lage ist. Weil dieses Enzym vom Membran-bindenden
Typ ist, ist es in diesem Verfahren notwendig, ein Tensid bzw. einen
oberflächenaktiven
Stoff bei der Aufreinigung des Enzyms zuzusetzen, was Probleme,
wie beispielsweise eine mögliche
Kontamination von Oberflächen
im aufgereinigten Enzym entstehen lässt.
-
Andererseits
haben es die Fortschritte in der Gentechnik möglich gemacht, bestimmte Proteine
in großen
Mengen unter Verwendung von rekombinanten Escherichia coli-Zellen
zu exprimieren, die durch einen Expressionsvektor transformiert
wurden, der das Gen eines Proteins von Interesse trägt. Wenn
dieser Ansatz auf die Produktion von β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase angewandt
wird, können
die oben beschriebenen Probleme gelöst werden und es ist darüber hinaus
möglich,
inodifizierte oder nicht native Enzyme, wie beispielsweise lösliches
Enzym zu erzeugen, dem die Sequenz fehlt, die in die Membranbindung
des Protein involviert ist, oder ein Enzym mit einer modifizierten
Substratspezifität
etc. Darüber
hinaus wird es durch Verwendung eines hocheffizienten Promotors,
wie beispielsweise des T7-Promotors, möglich, ein Produktionssystem
zu konstruieren, das zur Leistung einer extrem hohen Produktivität in der
Lage ist, sodass ein erwünschtes
Protein sich auf 50% oder mehr der löslichen Proteine beläuft, die
in mikrobiellen Zellen erzeugt werden. Es bestand jedoch das Problem,
dass die genomische DNA von JT0160 nicht aus der Kultur in Meeresnährlösung extrahiert
werden konnte, die normalerweise als Wachstumsmedium verwendet wird.
Somit wurde bisher kein Gen, das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase codiert,
gewonnen. Das soll heißen,
die β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
war zur Verwendung in der Gentechnik vor der vorliegenden Erfindung
trotz Bestehens einer starken Nachfrage nicht verfügbar.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein neues Gen,
das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
codiert, bereitzustellen.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Expressionsvektoren
zur Erzeugung des β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
bereitzustellen, das das oben erwähnte Gen enthält.
-
Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren
zur Herstellung von rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteinen
bereitzustellen, durch Verwendung der oben erwähnten Expressionsvektoren.
-
KURZE BESCHREIBUNGEN
DER ZEICHNUNGEN
-
1 veranschaulicht
die Struktur von pAQI.
-
2 veranschaulicht
die Struktur von pAQN.
-
3 veranschaulicht
das Verfahren der Konstruktion von pAQN-EHX aus pAQN.
-
4 veranschaulicht
das Verfahren der Konstruktion von pEBSTC aus pBSTC.
-
5 veranschaulicht
das Verfahren der Konstruktion von pEBST aus pBSTN.
-
6 veranschaulicht
die Struktur des Expressionsvektors pEBST.
-
7 (SEQ
ID NO: 2) zeigt die erste Hälfte
der Nukleotidsequenz des bst-Gens zusammen mit der abgeleiteten
Aminosäuresequenz
hiervon.
-
8 (SEQ
ID NO: 2) zeigt die letztere Hälfte
der Nukleotidsequenz des bst-Gens zusammen mit der davon abgeleiteten
Aminosäuresequenz.
-
9 zeigt
das Wachstum von E. coli MV 1184 Transformantenstämmen (A2,
B2 und C2), die einen Expressionsvektor der vorliegenden Erfindung
enthalten.
-
10 zeigt
die Retentionszeit der enzymatischen Reaktionsprodukte der Rohenzyme,
die auf CMP-NeuAc einwirkten, das als Zuckerdonor-Substrat verwendet
wurde. Die Figur zeigt, dass die Rohenzyme, gewonnen aus den 6-Transformanten
in Beispiel 2 II(2) dieselbe Aktivität aufweisen wie diejenige von ST0160.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Als
Ergebnis umfangreicher Studien waren die Erfinder zum ersten Mal
dabei erfolgreich, genomische DNA aus JT0160 zu extrahieren, indem
JT0160 nicht auf einer marinen Nährlösung (Marine
Broth) 2216 (hergestellt von Difco), sondern auf Nährlösung (Nutrient
Broth) (hergestellt von Oxoid) gezüchtet wurde. Sie haben weiterhin
versucht das Gen, das das ST0160-Protein
codiert (hierin nachstehend als „bst-Gen" bezeichnet) aus der so extrahierten
DNA zu isolieren. Trotz verschiedener Schwierigkeiten einschließlich der
Tatsache, dass das ST0160-Protein
potentiell für üblicherweise
verwendete Wirtszellen toxisch ist, wurde das bst-Gen erfolgreich
isoliert. Weiterhin wurde die Nukleotidsequenz des Gens zusammen
mit der abgeleite ten Aminosäuresequenz
bestimmt. Das ST0160-Protein weist die Aminosäuresequenz auf, die im Sequenzprotokoll
durch SEQ ID NO: 1 repräsentiert
wird.
-
Die
Erfinder haben weiterhin Expressionsvektoren konstruiert, die das
so gewonnene Gen enthalten und waren bei der Expression des rekombinanten
Proteins ST0160 erfolgreich.
-
Die
vorliegende Erfindung wird nunmehr ausführlicher beschrieben werden.
-
β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
-
Der
Begriff "β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase", wie hierin verwendet,
bedeutet ein Protein mit einer Aktivität, um Sialinsäure aus
Cytidin-monophosphat-sialinsäure
auf die 6-Position eines Galaktose-Rests in der Zuckerkette eines
komplexen oder freien Kohlehydrats zu übertragen oder auf die 6-Position
eines Monosaccharids, das dazu in der Lage ist, komplexe Kohlenhydrate
darzustellen und mit einer Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom an
der 6-Position. Dieses Enzym weist einen optimalen pH-Wert innerhalb
eines Bereichs von 5 bis 6 auf, wobei die optimale Temperatur 30°C und das
durch Gelfiltration bestimmte Molekulargewicht 64.000 ± 5.000
ist, obwohl die vorliegende Erfindung nicht an diese Zahl gebunden
ist. Beispiele für
das oben erwähnte
Monosaccharid, das dazu in der Lage ist komplexe Kohlenhydrate darzustellen
und das eine Hydroxylgruppe am Kohlenstoffatom an der 6-Position
aufweist, schließen
Galaktosamin, Mannose und N-Acetylgalaktosamin-Mannose ein.
-
Die β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase,
die durch das Gen der vorliegenden Erfindung codiert wird, wurde
in Photobacterium damsela JT0160 entdeckt. Es wurde gezeigt, dass
dasselbe Enzym ebenfalls in Photobacterium damsela ATCC33539 und
Photobacterium damsela ATCC35083 enthalten ist. Es wird somit erwartet,
dass dieses Enzym auch von anderen Mikroorganismen oder Organen
erzeugt werden kann.
-
β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
-
Die
Nukleotidsequenz des bst-Gens, bestimmt in der vorliegenden Erfindung,
ist in SEQ ID NO: 2 und in den 7 und 8 zusammen
mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz,
die hiervon codiert ist, gezeigt. Wie diese SEQ ID NO: 2 zeigt,
umfasst die DNA des Gens 2028 Basenpaare insgesamt (das heißt Nukleotide Nr.
396 bis 2423). Die Sequenz von Nukleotiden Nr. 396 bis 398 entspricht
dem Initiations- bzw. Startcodon, während diejenigen der Nr. 2421
bis 2423 dem Stoppcodon entspricht. Die Sequenz (*) der Nr. 2421
bis 2423 (das heißt
TAA) kann durch TGA oder TAG ersetzt werden. Weiterhin enthält die DNA
eine Region, die mit der Promotorsequenz hoch homolog ist. (296-
und 238-Regionen) und die Ribosomenbindungsregion (SD-Sequenz) von
E. coli im 5' stromaufwärts des
Strukturgens gelegenen Bereichs, wie in den 7 und 8 dargestellt
ist. Ebenso wurde eine Stamm- und Schlaufenstruktur, die eine typische
Terminatorregion darstellt, im 3' Bereich
stromabwärts
dieses Strukturgens beobachtet. Es wird angenommen, dass es diese
Regionen sind, die die Expression des bst-Gens regulieren.
-
SEQ
ID NO: 1 repräsentiert
die Aminosäuresequenz
des ST0160-Proteins. Das ST0160-Protein ist insgesamt aus 675 Aminosäureresten
zusammengesetzt, die eine Signalsequenz einschließen, die
aus 15 Aminosäureresten
(Nr. 1 – 15
in SEQ ID NO: 1) und einem extrazellulären Bereich (Nr. 16 – 498 in
SEQ ID NO: 1) besteht. Das Protein mit der Aminosäuresequenz,
die auf Basis des bst-Gens abgeleitet wurde, weist ein Molekulargewicht
von 76,5 kDa auf, wohingegen das Molekulargewicht hiervon ausschließlich der
Signalsequenz 74,8 kDa berechnet wird. Weil das Molekulargewicht,
bestimmt durch SDS-Elektrophorese, eines im Wesentlichen reinen
ST0160-Proteins
ungefähr
61 kDa ist [JP (Kokai) Hei 8-154673)] wird angenommen, dass das
ST0160-Protein in
der aktiven Form prozessiert wird oder gegenüber einer intrazellulären Protease
während
der Aufreinigung verwundbar ist.
-
Die
C-terminale Region (Nr. 497-675 in SEQ ID NO: 1) weist eine signifikant
hohe Homologie von 60% oder darüber
mit dem Phosphat-Transportsystem-regulierenden Protein von E. coli
auf. Es sei darauf hingewiesen, dass zwei lange α-Helixstrukturen begleitet von
einer kurzen Helixstruktur dazwischen an den Resten 539-594 in dieser
Region angeordnet sind. Unter der Annahme, dass im Allgemeinen eine α-Helixeinheit
18 Aminosäurereste
aufweist, trägt
das ST0160-Protein die beiden aufeinander folgenden α-Helixeinheiten
in einer solchen Weise, dass in jeder Einheit alle vier Aminosäuren, die
eine Fläche
bilden, hydrophob sind. Zusätzlich
besteht eine Region mit in erster Linie hydrophoben Aminosäureresten
in der C-terminalen Region. Keine Region, die potentiell an Membranen
bindbar ist, wird nachgewiesen, außer der oben erwähnten Region und
der Signalsequenzregion am N-Terminus und es wird angenommen, dass
die obige Region die Membran-bindende Region von ST0160 ist. Somit
ist das ST0160-Protein von Sialyltransferasen von Tierursprung bezüglich der
Art und Weise der Membranbindung vollkommen verschieden, weil angenommen
wird, dass die Membran-bindenden Regionen der Sialyltransferasen
tierischen Ursprungs, die bis jetzt kloniert wurden, sich im N-terminalen
Bereich befinden.
-
Wenn
diese Fakten in Erwägung
gezogen werden ist offensichtlich, dass das Protein eine enzymatische
Aktivität
sogar dann aufweist, wenn zumindest ein Teil der Membran-bindenden
Region und/oder der Signalsequenzregion des ST0160-Proteins deletiert
wurde. Deswegen werden Gene, die solche Proteine codieren, ebenfalls
in der vorliegenden Erfindung mit eingeschlossen. Insbesondere ist
eine β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase,
die aufgrund der Deletion der Membran-bindenden Region des ST0160-Proteins
löslich
ist, eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie hierin nachstehend ausführlicher
beschrieben werden wird.
-
Wie
in den nachfolgenden Beispielen beschrieben werden wird, kann das
Gen der vorliegenden Erfindung aus einer Genbibliothek gewonnen
werden, die unter Verwendung der genomischen DNA von JT0160 gebildet
wird, die beispielsweise in Nährlösung (Nutrient
Broth) gezüchtet
wird (hergestellt von Oxoid), beispielsweise durch das Plaquehybridisierungsverfahren.
Alternativ kann sie einfach durch das PCR-Verfahren unter Verwendung
einer Genbibliothek als Matrize hergestellt werden, die von einem
Mikroorganismus stammt, basierend auf der Nukleotidsequenz der DNA,
die in der vorliegenden Erfindung bestimmt wurde.
-
Weiterhin
kann das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasegen,
das so hergestellt wurde, durch die nachfolgenden Verfahren zu Mutanten
modifiziert werden.
-
Eine
einzelne Aminosäure
wird von zwei oder mehreren Codons codiert. Deswegen ist irgendeine DNA,
die die Aminosäuresequenz
codiert, repräsentiert
durch die Aminosäurereste
16 – 498
von SEQ ID NO: 1, in die vorliegende Erfindung mit eingeschlossen.
-
Die
Nukleotidsequenzen innerhalb des Umfangs der vorliegenden Erfindung
schließen
isolierte DNAs und RNAs ein, die mit der hierin offenbarten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasenukleotidsequenz
unter Bedingungen einer milden oder starken Stringenz hybridisierbar
sind und die biologisch aktive β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
codieren. Der Ausdruck „Bedingungen
einer milden Stringenz" für eine Hybridisierung
bedeutet solche, die in Sambrook et al., "Molecular Cloning: A Laboratory Manual", 2. Ausgabe., Band
1, Seiten 1101-1104,
Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989) beschrieben sind. Wie
es Sambrook et al. definieren, schließen die Bedingungen einer milden
Stringenz eine Vorwaschlösung
(5 × SSC, 0,5%
SDS und 0,1 mM EDTA) (pH 8,0) und eine Hybridisierung ein, die bei
55°C, 5 × SSC über Nacht
durchgeführt
wird. Die Bedingungen mit einer schweren Stringenz schließen eine
Hybridisierung ein, die bei einer höheren Temperatur und mit Waschung
durchgeführt
wird. Die Temperatur und die Salzkonzentration der Waschlösung können in
geeigneter Weise abhängig
von verschiedenen Faktoren ausgewählt werden, wie beispielsweise
der Größe der Sonde.
Es wird bevorzugt, die Hybridisierung bei einer Konzentration von
5 × SSC
oder unterhalb bei einer Temperatur von 20°C oder darüber zu bewirken.
-
Herstellung rekombinanter β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ebenfalls Expressionsvektoren bereit,
die das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasegen enthalten,
und ein Verfahren zur Herstellung des rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins,
das das Kultivieren von Wirtszellen umfasst, die den Expressionsvektor
enthalten, unter Bedingungen, die zur Expression des oben erwähnten Gens
geeignet sind, und unter Wiedergewinnung des so exprimierten rekombinanten
Proteins.
-
Um
das rekombinante β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
der vorliegenden Erfindung zu erzeugen, wird die β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasegensequenz
an geeignete Transkriptions- oder
Translations-regulierende Nukleotidsequenzen gebunden, die aus Genen
von Säugetieren,
Mikroorganismen, Viren, Insekten etc. abgeleitet sind, und diese
werden in einen Expressionsvektor eingefügt, ausgewählt abhängig von den zu verwendenden
Wirtszellen. Die regulatorischen Sequenzen sind beispielhafterweise
Transkriptionspromotoren, Operatoren oder Enhancer, mRNA-Ribosomenbindungsstellen
und geeignete Sequenzen, die den Start oder die Termination der
Transkription oder Translation kontrollieren.
-
Beispiele
für Wirtszellen,
die für
die Expression des β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
geeignet sind, schließe
prokaryontische Zellen, Hefen und höhere eurkaryontische Zellen
ein. Klonierungs- und Expressionsvektoren, die in den Wirtszellen
der Bakterien, Pilze, Hefen und Säugetiere in geeigneter Weise
verwendet werden, sind beispielsweise in Pouwels et al., "Cloning Vectors:
A Laboratory Manual, Elsevier, New York, (1985)" beschrieben.
-
Prokaryonten
schließen
gramnegative und grampositive Bakterien ein, wie beispielsweise
E. coli und Bacillus subtilis. Wenn ein Prokaryont, wie beispielsweise
E. coli, als Wirt verwendet wird, kann das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
den N-terminalen Methioninrest enthalten, um die Expression des
rekombinanten Polypeptids in den prokaryontischen Zellen zu erleichtern.
Nach Abschluss der Expression kann das N-terminale Met aus dem rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
deletiert werden.
-
Ein
Expressionsvektor, der in prokaryontischen Wirtszellen verwendet
werden kann, enthält
im Allgemeinen ein oder mehrere phänotypisch selektive Markergene,
die beispielsweise dem Wirt eine Toleranz gegenüber Antibiotika oder einer
Auxotrophie verleihen. Beispiele für Expressionsvektoren, die
für prokaryontische
Wirtszellen geeignet sind, schließen kommerziell erhältliche
Plasmide ein, wie beispielsweise pBR322 (ATCC37017), und solche,
die hiervon abgeleitet sind. Das Plasmid pBR322 enthält Ampicillin-
und Tetracyclin-Resistenzgene, die die Identifizierung transformierter
Zellen erleichtern. Ein geeigneter Promotor und die DNA-Sequenz
des β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasegens
werden in den pBR322-Vektor eingefügt. Weitere Beispiele von kommerziell
erhältlichen
Vektoren schließen
pKK223-3 (hergestellt von Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEMI (hergestellt von Promega Biotec, Madison, Wisconsin) ein.
-
Beispiele
für Promotorsequenzen,
die üblicherweise
in Expressionsvektoren für
prokaryontische Wirtszellen verwendet werden, schließen tac-Promotor, β-Lactamase
(Penicillinase) und den Lactosepromotor (Chang et al., Nature 275:
615, 1978; und Goeddel et al., Nature 281: 544, 1979) ein. Ein besonders
nützliches prokaryontisches
Wirtszellexpressionsystem ist eines mit Verwendung des Phagen-λPL-Promotors und der hitzelabilen cI857ts
Repressorsequenz. Beispiele von Plasmidvektoren mit einem Derivat
eines λPL-Promotors, erhältlich von der American Type
Culture Collection, schließen
das Plasmid pHUB2 ein, das in E. coli JMB9 (ATCC370929) enthalten
ist, und pPLc28 ein, enthalten in E. coli RP1 (ATCC53082).
-
Wie
hierin nachstehend beschrieben werden war es unmöglich, E. coli zu gewinnen,
das ein das HindIII-Fragment (ungefähr 2,8 kbp) tragende Plasmid
aufweist, das das gesamte bst-Gen enthält. Statt dessen wurde das
Gen als zwei HindIII-Fragmente kloniert (ungefähr 1,6 kb und ungefähr 1,2 kb).
Im Hinblick auf diese Tatsachen kann das durch das Gen erzeugte
Protein für
E. coli tödlich
sein. Um deswegen dieses Gen zu exprimieren, ist die Verwendung
eines regulierbaren Promotors bevorzugt, sodass das bst-Gen exprimiert
wird, nachdem der Wirt ausreichend gezüchtet wurde. Ein typisches
Beispiel für
den regulierbaren Promotor ist ein tac-Promotor, obwohl die vorliegende
Erfindung nicht hierauf beschränkt
ist. Weiterhin haben die Erfinder herausgefunden, dass die Expression
durch Anordnen eines tac-Promotors an einem Punkt, der beispielsweise mehrere
Basen vom Startcodon des bst-Gens entfernt ist, geschwächt werden
kann. Das Intervall zwischen dem Promotor und dem Startcodon kann
in geeigneter Weise in herkömmlicher
Weise variiert werden.
-
Ebenfalls
können
die rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteine
in Hefewirtszellen exprimiert werden. Obwohl es besser ist, Hefen
zu verwenden, die zur Art bzw. zum Genus Saccharomyces gehören (beispielsweise
S. cerevisiae) können
auch solche verwendet werden, die zu anderen Arten gehören, wie
beispielsweise Pichia und Kluyveromyces. Hefevektoren enthalten üblicherweise
eine Sequenz aus dem Replikationsursprung eines 2 μ Hefeplasmids,
eine autonom replizierende Sequenz (ARS), eine Promotorregion, eine
Polyadenylierungssequenz, Sequenzen zur Terminierung der Tanskription
und selektive Markergene. Die rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteine
können
durch Verwendung der Leadersequenz des Hefe-α-Faktors sezerniert werden.
Darüber
hinaus existieren andere bekannte Leadersequenzen, die zur Förderung
der Sekretion von rekombinanten Polypeptiden aus Hefewirten geeignet
sind. Hefen können durch
die beispielsweise in Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
75: 1929, 1978, beschriebenen Verfahren transformiert werden.
-
Die
rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteine
können
durch Verwendung von Säugetier-
oder Insektenwirtszellkultursystemen exprimiert werden. Statt dessen
können
etablierte Zelllinien verwendet werden, die aus Säugetieren
stammen.
-
Transkriptions-
und Translations-regulatorische Sequenzen für Säugetierwirtszellexpressionsvektoren können aus
Virusgenomen gewonnen werden. Üblicherweise
verwendete Promotorsequenzen und Enhancersequenzen sind aus Polyomaviren,
Adenovirus 2 etc. abgeleitet. Um die Strukturgensequenz in Säugetierwirtszellen
zu exprimieren, können
andere genetische Elemente aus SV40-Virusgenomen verwendet werden, die
beispielsweise der Replikationsursprung SV40, Early- und Late-Promotoren,
Enhancer-Splice-Stellen und DNA-Sequenzen aus Polyadenylierungsstellen
sind. In Säugetierwirtszellen
zu verwendende Expressionsvektoren können beispielsweise durch das
Verfahren von Okayama & Berg
(Mol. Cell. Biol. 3: 280, 1983) konstruiert werden.
-
Ein
Verfahren zur Herstellung des β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
der vorliegenden Erfindung umfasst das Kultivieren von Wirtszellen,
die durch einen Expressionsvektor transformiert wurden, der die DNA-Sequenz
enthält,
die das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein codiert,
unter solchen Bedingungen, dass die Expression dieses Proteins ermöglicht wird,
und danach das Gewinnen des β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
aus dem Kulturmedium oder Zellextrakt, abhängig vom verwendeten Expressionssystem. Verfahren
zur Aufreinigung eines rekombinanten β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
können
in geeigneter Weise durch Erwägung
mehrerer Faktoren ausgewählt
werden, beispielsweise des Typs der verwendeten Wirtszellen, ob
Protein in das Kulturmedium sezerniert wird oder nicht etc.
-
Lösliche β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferase
-
Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung lösliche β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteine
und Gene bereit, die dieses Protein codieren. Ein derartiges lösliches β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
enthält
die gesamte extrazelluläre
Domäne
des natürlichen β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseproteins
oder eines Teils hiervon, jedoch fehlt ihm die Membran-bindende
Region, die das Polypeptid an Zellmembranen bindet. Beispielsweise
kann das oben erwähnte
ST0160-Protein durch Deletieren des gesamten oder eines Teils der
Aminosäurereste
in der Region zwischen 499- und 675-Positionen solubilisiert werden. Unmittelbar
nach der Synthese kann das lösliche β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
ein natürliches oder
heterogenes Signalpeptid enthalten. In diesem Fall jedoch sollte
das Signalpeptid abgetrennt werden, wenn das β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
aus Zellen sezerniert wird. Die vorliegende Erfindung schließt jegliches
lösliches
Protein ein, aus dem die Membran-bindende Region und/oder die Signalpeptidregion
vollständig
oder teilweise deletiert wurde, solange sie die β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseaktivität beibehält. Das
soll heißen,
das lösliche β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferaseprotein
kann einen Teil der Membran-bindenden Region, einen Teil der cytoplasmatischen
Region oder andere Sequenzen enthalten, vorausgesetzt, dass das
Protein enzymatisch aktiv ist. Solche löslichen Proteine können in
einfacher Weise aufgereinigt werden, wenn sie durch Wirtszellen
erzeugt werden, weil sie nicht an Zellmembranen binden. Signalpeptide zum
Sezernieren der Proteine können
aus entweder dem Wirtsorganismus oder einem heterogenen Organismus
gewonnen werden. Die Aminosäuresequenz
zwischen den 1- und
15-Positionen in SEQ ID NO: 1 ist ein bevorzugtes Signalpeptid.
-
Trunkierte β-Galaktosid-α2,6-sialyltransferasen,
die ein lösliches
Protein umfassen, können
durch Verwendung irgendeiner der in der Technik bekannten Techniken
hergestellt werden. Beispielsweise wird das klonierte volle Länge DNA-Fragment
von SEQ ID NO: 2 mit einem Restriktionsenzym gespalten, sodass sich
trunkierte DNA-Fragmente ergeben, die dann durch Elektrophorese
auf einem Agarosegel isoliert werden. Bei diesem Prozess kann das
volle Länge
DNA-Fragment mit einem Restriktionsenzym entweder an einer Stelle
gespalten werden, die in der Natur auftritt, oder an der Restriktionsstelle
des Linkers, der im DNA-Fragment von SEQ ID NO: 2 enthalten ist.
Die DNA-Sequenz, die ein trunkiertes DNA-Proteinfragment codiert,
das so isoliert wurde, kann durch die wohl bekannte Polymerasekettenreaktion
amplifiziert werden. Alternativ kann ein Stoppcodon an einem geeigneten
Ort eingebracht werden, das beispielsweise unmittelbar stromabwärts des
Codons der letzten Aminosäure
der extrazellulären
Region angeordnet ist, mittels bekannter Mutageneseverfahren.
-
Ein
weiteres Verfahren umfasst das Deletieren von Nukleotiden aus der
terminalen Region des DNA-Fragments durch eine Behandlung mit einem
Enzym (beispielsweise Ba131-Exonuklease) und ein Ersetzen von dieser
durch ein Fragment, sodass ein erwünschtes Ende bereitgestellt
wird. Linker, die bei diesem Ansatz von Nutzen sind, sind kommerziell
erhältlich.
Sie schließen
solche ein, die an das stumpfe Ende gebunden werden können, das
durch die Digestion mit Ba131 erzeugt wird und weisen eine Restriktionsendonukleasespaltstelle
auf.
-
Es
ist ebenfalls möglich,
ein synthetisches Oligonukleotid herzustellen, das an das DNA-Fragment gebunden
wird, um einen N-Terminus oder C-Terminus an einem erwünschten
Punkt im rekombinanten Protein zu erzeugen. Um die Genmanipulation
zu erleichtern, kann das Oligonukleotid einen Restriktionsort stromaufwärts der
codierenden Sequenz enthalten oder kann ein Startcodon (ATG) am
N-Terminus hiervon zur Expression des Proteins in einem spezifischen
Wirt tragen.
-
Die
löslichen
Proteine können
durch Kultivieren von Wirtszellen erzielt werden, die durch die
gewonnenen Gene transformiert wurden und danach durch Aufreinigen
des Kulturüberstandes.
Um die Ausbeute zu erhöhen,
wird es bevorzugt, die Zellen zu desintegrieren.
-
Um
die speziellen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung zu veranschaulichen, jedoch keinesfalls
um den technischen Umfang hiervon zu beschränken, sind die nachfolgenden
Beispiele angegeben.
-
Die
in den Beispielen unten verwendeten Methoden waren wie folgt:
-
Aminosäuresequenzanalyse
der Peptide
-
Aminosäuresequenzen
von Peptiden wurden durch ein Proteinsequenzen Modell 476A (Perkin
Elmer Co.) analysiert.
-
Synthese der
Sonden
-
Bereiche,
die so viele Aminosäuren
mit einer kleinen Anzahl einer Codon-Degeneration umfassten wie irgend
möglich
wurden aus der Aminosäuresequenz
eines zu sondierenden Proteins ausgewählt und die Nukleotidsequenzen,
die aus diesen Aminosäuresequenzen
abgeleitet waren, wurden synthetisiert. Die Synthese wurde durch
Japan Bio-Service durchgeführt.
-
Konstruktion der JT0160-Genbibliothek
-
JT0160
wurde in Nährlösung (Oxoid
Co.) für
16 h bei 30°C
gezüchtet,
und die Zellen wurden durch Zentrifugation gesammelt (8.000 Upm
für 10
min bei 4°C).
Genomische DNA wurde aus 3 g dieser Zellen durch das Verfahren von
Saito und Miura (Herstellung von transformierender Desoxyribonukleinsäure durch
Phenolbehandlung, Biochim. Biophys. Acta 72, 619-629 (1963)) isoliert.
50 μg der
aufgereinigten genomischen DNA wurden mit Sau3AI teilweise digeriert
und die sich ergebenden Genfragmente wurden an den λDASH II/BamHI-Vektorkit
(Produkt von Stratagene Co.) gebunden. Diese wurden durch Verwendung
von GigapakII-Verpackungsextrakten
(Stratagene Co.) verpackt, um eine Genbibliothek zu konstruieren.
-
Amplifikation
der Genbibliothek
-
Escherichia
coli XL-1 Blue MRA (P2) wurde als Wirtsorganismus verwendet, um
die konstruierte Genbibliothek zu amplifizieren. Der Organismus
wurde auf LB-Medium unter Schütteln
bei 150 Upm bei 37°C
gezüchtet
und danach wurde die Kultur mit 10 mM Magnesiumchlorid verdünnt bis
zu einer Ablesung von 0,5 bei O.D.660. 10 μg der Genbibliothek-Zubereitung
wurden zu 600 μl
dieser verdünnten
Bakteriensuspension zugesetzt und für 15 min unter Schütteln bei
37°C inkubiert.
Die Suspension wurde mit 10 ml von LB-Topagarose vorgewärmt auf
48°C vermischt,
die auf LB-Platten überschichtet
wurde, die auf 37°C
vorgewärmt
wurden. Die Platten wurden bei Raumtemperatur verfestigt und für 8 h bei
37°C inkubiert.
Nachdem der Wirtsor ganismus auf der oberen Agarose vollständig lysiert
war, wurden 5 ml SM-Puffer den Platten zugesetzt und man ließ diese
für 15
min stehen. Danach wurde die Agarose mit einem Spatel zusammen mit
dem SM-Puffer abgekratzt und zentrifugiert (8.000 Upm für 10 min
bei 4°C),
sodass sich eine Überstandslösung ergab,
die als amplifizierte Genbibliothek verwendet wurde.
-
Fluoreszenzmarkierung
einer Sonde
-
Die
synthetisierten Sonden wurden mit Fluoreszenz unter Verwendung von
3'-Oligomarkierungskit (Produkt
von Amersham) markiert.
-
Hybridisierung
-
Eine
Kopie wurde auf Agarosegel zur Southern-Hybridisierung wie folgt
hergestellt:
DNA wurde mit Restriktionsendonuklease(n) digeriert
und die Fragmente wurden durch Elektrophorese auf 0,8 % Agarosegel
in TAE-Puffer aufgetrennt. Nach der Elektrophorese wurde das Agarosegel
in einer Denaturierungslösung
(0,5 M NaOH und 1,5 M NaCl) für
15 min eingeweicht, um zu ermöglichen,
dass die DNA-Fragmente im Gel mit Alkali denaturiert werden. Danach
wurde das Gel in eine Neutralisationslösung für 5 min eingeweicht (0,5 M
Tris-HCl (pH 7,5), 1,5 M NaCl), um das alkalische Mittel zu neutralisieren.
Das Gel wurde auf einem Blatt HybondN+ mit derselben Größe überschichtet,
das zwischen Blättern
von Kim-Papierhandtüchern eingeklemmt
wurde, und wurde bei Raumtemperatur angeordnet, damit die DNA auf
das HybondN+ übertragen
werden konnte, wodurch ein Abdruck bzw. eine Kopie auf dem Gel gebildet
wurde. Die Kopie wurde mit 2 × SSC-Puffer
gewaschen und auf einem Filterpapier bei Raumtemperatur angeordnet,
um zu trocknen. Danach wurde die Kopie für 2 h bei 80°C gebacken.
-
Eine
Kopie von Kolonien oder Plaques zur Koloniehybridisierung oder Plaquehybridisierung
wurde gemäß den folgenden
Verfahren hergestellt:
Ein Blatt HybondN+ wurde
auf einer Agarplatte angeordnet, die eine geeignete Zahl von Kolonien
oder Plaques trug, wobei die Kolonien oder Plaques auf das Blatt übertragen
wurden, um eine Kopie zu ergeben. Die Masterplatte wurde bei 4°C nach dieser
Replikation aufbewahrt. Die Kopie wurde für 5 min auf Filterpapier angeordnet,
das mit einer Denaturierungslösung
be feuchtet wurde (0,5 M NaOH, 1,5 M NaCl), um dadurch die Kolonien
oder Plaques in alkalischen Mitteln zu denaturieren. Die Kopie wurde
auf Filterpapier neutralisiert, das mit einer Neutralisationslösung (0,5
M Tris HCl (pH 7,5), 1,5 M NaCl) für 3 min befeuchtet wurde, gewaschen mit
2 × SSC-Puffer
und auf Filterpapier trocknen gelassen. Danach wurde die Kopie bei
80°C für 2 h gebacken.
-
Eine
Hybridisierung wurde durch Verwendung von 3'-Oligomarkierungskit (Amersham) gemäß der beigefügten Betriebsvorschrift
wie folgt durchgeführt:
Die
Kopie wurde in einem Hybribag angeordnet, der 30 ml Hybridisierungslösung enthielt,
gefolgt von einem Schütteln
in einem Wasserbad bei 43°C
für 1 h,
bis das Gleichgewicht erreicht war. Als nächstes erhielt diese Lösung eines
Fluoreszenz-markierte Sonde, sodass sich eine Konzentration von
10 ng/ml ergab und wurde im Wasserbad für 3 h bei 43°C geschüttelt, um
ein Annealing zu bewirken. Die Verfahren, die unten beschrieben wurden,
wurden in einer Ablage bzw. einem Einsatz durchgeführt.
-
Nach
Abschluss des Annealings wurde die Kopie zweimal mit 5 × SSC gewaschen,
das 0,1 Triton X-100 enthielt, für
5 min bei Raumtemperatur. Danach wurde sie zweimal mit 1 × SSC gewaschen,
das 0,1 % Triton X-100 enthielt, bei 43°C für 15 min und noch einmal mit
Puffer 1 (0,1 M Tris-HCl (pH 7,5), 1,5 M NaCl) für 1 min. Die Kopie wurde in
einer Blockierungslösung
eingeweicht und für
30 min bei Raumtemperatur geschüttelt.
Danach wurde die Kopie mit Puffer 1 für l min gewaschen. Danach wurde
die Kopie in einer geeigneten Antikörperlösung eingeweicht und für 30 min
bei Raumtemperatur geschüttelt,
um eine Bindung des Antikörpers
zu bewirken. Die Kopie wurde viermal mit Puffer 2 (0,1 M Tris-HCl
(pH 7,5), 0,4 M NaCl) für
5 min gewaschen. Die Kopie wurde in einer Nachweislösung für 1 min
geschüttelt,
bis sich eine Fluoreszenz entwickelte. Sie wurde dann zwischen Blättern von
Kim-Papierhandtüchern
eingeschlossen, um kurz Wasser zu entfernen und danach in einer
Filmkassette angeordnet. Das Blatt eines transparenten Polymerfilms
(Saran-Wickel bzw. -Wrap) und danach ein Röntgenfilm wurden darauf überschichtet
und der Röntgenfilm
für 15 min
exponiert. Der Film wurde dann durch den Fuji Medical Film Prozessor
(Fuji Film Co.) entwickelt.
-
Isolierung von Phagen,
die das bst-Genfragment enthalten
-
Plaques,
die die erwünschten
Eigenschaften zeigen, wurden aus der Agarplatte isoliert, in SM-Puffer (50 μl) suspendiert
und bei 4°C
gelagert. Die mit SM-Puffer extrahierten Phagen wurden durch das
in „Amplifikation
der Genbibliothek" beschriebene
Verfahren amplifiziert.
-
Aufreinigung
von Phagen-DANN
-
Phagen-DNA
wurde aus der amplifizierten Phagensuspension durch Verwendung eines λprepDNA-Aufreinigungskits
(rpmega Biotec) wie folgt aufgereinigt: 40 μl Nukleasegemisch wurden zu
10 ml der amplifizierten Phagensuspension zugesetzt, gevortext und
bei 37°C
für 15
min stehengelassen, um die Nukleinsäure in der Lösung abzubauen.
Die Phagenteilchen wurden ausgefällt,
indem man sie für
30 min nach Zusatz von 4 ml einer Phagenausfällungslösung auf Eis stehen ließ. Das gebildete
Präzipitat
wurde durch Zentrifugation (10.000 Upm für 10 min bei 4°C) gesammelt,
die in 500 μl
eines Phagenpuffers resuspendiert wurde. Diese Phagensuspension
wurde zentrifugiert (15.000 Upm für 5 min bei 4°C), um unlösliche Zellbruchstücke zu entfernen.
1 ml DNA-Aufreinigungslösung
wurde diesem Überstand
zugesetzt, um Phagen-DNA durch Denaturieren der proteinartigen Bestandteile
des Phagen zu extrahieren und man ließ die extrahierte DNA sich
an das Harz gleichzeitig adsorbieren. Die Suspension wurde auf eine
Spritze übertragen,
um eine DNA-Aufreinigungssäule
bereitzustellen, die mit dem Harz bepackt war. Die Säule wurde
mit 2 ml 80% Isopropanol gewaschen und danach zentrifugiert (12.000
Upm für
20 sec bei 4°C),
um das Harz zur Trockne zu bringen. Die Phagen-DNA wurde aus dem
Harz durch Zusetzen von 100 μl
vorgewärmten
TE-Puffer bei 80°C
zur Säule eluiert
und danach durch Zentrifugieren der Säule bei 12.000 Upm für 20 sec
bei 4°C.
-
Insertion
der Genfragmente in einen Vektor.
-
Das
Plasmid pUC19 wurde mit HindIII bei 37°C für 1 h digeriert, mit bakterieller
alkalischer Phosphatase (BAP) für
1 h bei 65°C
behandelt und danach mit 70% Ethanol ausgefällt. Das Präzipitat wurde mit 10% Ethanol
gewaschen, in einem Speedbag getrocknet, um Ethanol zu entfernen
und in sterilem Wasser gelöst.
-
Die
aufgereinigte Phagen-DNA (5 μg)
wurde mit HindIII digeriert und auf eine Agarosegelelektrophorese
aufgebracht. Nach der Elektrophorese wurde der Anteil des Gels,
der die Ziel-Genfragmente,
hybridisiert an die Sonde in einer Southern-Hybridisierung, enthielt,
ausgeschnitten. Die DNA wurde aus diesem Gelstück mit Geneclean (Funakoshi
Co.) ausgeschnitten und wurde mit Ethanol ausgefällt. Das Präzipitat wurde mit 70% Ethanol
gewaschen, mit Speedbag getrocknet, um Ethanol zu entfernen, und
in 10 μl
sterilem Wasser gelöst.
-
Die
DNA-Lösung
aus dem Gelstück
(9 μl) wurde
mit dem pUC19 (1 μl)
vermischt, das mit HindIII behandelt wurde und danach mit BAP. Anschließend wurde
die Takara-Ligationskitlösung
I (10 μl)
zugesetzt und das Gemisch wurde gevortext und über Nacht bei 16°C inkubiert.
-
Transformation
-
Die
Transformation von E. coli MV 1184 wurde wie folgt durchgeführt:
Plasmid-DNA
(10 μl)
wurde kompetenten Zellen von E. coli MV 1184 (100 μl) zugesetzt,
die bei –80°C aufbewahrt
wurden und wurden auf Eis getaut. Das Gemisch wurde auf Eis für 30 min
angeordnet, für
1 min auf 42°C
erhitzt und erneut auf Eis für
3 min angeordnet. Hierzu wurden 900 μl vorgewärmter LB-Nährlösung zugesetzt und das Schütteln wurde
bei 37°C
für 1 h
fortgeführt.
Danach wurde eine Teilmenge der bakteriellen Suspension auf einer
Agarplatte verteilt, die LB, Ampicillin, IPTG und X-Gal enthielten.
Die Agarplatte wurde bei 37°C
für 16
h inkubiert.
-
Isolierung
von Plasmid-DNA
-
Kolonien
wurden aus der Agarplatte aufgenommen, ausgesät und mit LB-Ampicillinnährlösung unter Schütteln für l6 h bei
37°C inkubiert.
Die vermehrten Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet (15.000
Upm für
10 min bei 4°C),
woraus Plasmid-DNA durch Verwendung eines QIAGEN Mini-Präparationskits
aufgereinigt wurde.
-
DNA-Nukleotidsequenzanalyse
-
Nukleotidsequenzen
wurden durch das ALFred Sequenziergerät für die Genfragmente analysiert,
die in einem Plasmid oder in eine Phage eingefügt wurden. Die Plasmidproben
für die
Nukleotidsequenzanalyse wurden gemäß der Vorschrift hergestellt,
die dem cy5 Autoread Sequenzierkit (Pharmacia) beigefügt waren, und
eine Analyse wurde mit diesem Kit durchgeführt. Phagenproben der Nukleotidsequenzanalyse
wurden gemäß der Vorschrift
hergestellt, die dem Autocycle Sequenzierkit (Pharmacia) beigefügt waren
und eine Analyse wurde mit diesem Autocycle Sequenzierkit durchgeführt.
-
Die
Gelelektrophorese für
eine Nukleotidsequenzanalyse wurde auf einen 0,5 mm Long Ranger
Gel durchgeführt,
gemäß den Bedingungen,
die für
diese 0,5 mm lange Rangergelelektrophorese angegeben sind.
-
Hinterlegung
-
Photobacterium
damsela JT0160 wurde unter der Zugangsnummer FERM BP-4900 am 24.
November 1994 im National Institute of Bioscience and Human Technology
hinterlegt, Agency of Industrial Science and Technology, Japan.
-
Beispiel 1. Isolierung
des bst-Gens
-
Das
bst-Gen wurde aus der JT0160-Bibliothek durch Verwendung einer Sonde
kloniert, die aus dem ST0160-Protein entwickelt wurde, dessen Aminosäuresequenz
bestimmt wurde.
-
I. Isolierung des 5'-terminalen Fragments
des bst-Gens
-
a. Trypsinverdauung eines
ST0160-Proteins
-
Eine
5 μg Teilmenge
(1 ml) einer im Wesentlichen reinen ST0160-Zubereitung wurde in
ein 1,5 ml siliconisiertes Röhrchen
pipettiert, dem 150 μl
100% TCA zugesetzt wurden. Das Gemisch ließ man auf Eis für 20 min
stehen, um das Enzym auszufällen,
und es wurde bei 15.000 Upm für
15 min bei 4°C
zentrifugiert. Das Präzipitat
wurde zweimal mit kaltem Aceton gewaschen und danach in einem Speedbag
getrocknet. Diesem getrockneten Material wurden 25 μl eines Gemisches
aus 8 M Urea und 0,4 M Ammoniumbicarbonat zugesetzt, und danach
wurden 2,5 μl
45 mM Dithiothreitol hinzugefügt.
Das Gemisch wurde für
15 min bei 50°C inkubiert,
um ir gendwelche Disulfidbrücken
im Peptid zu spalten. Das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abgekühlt und
die sich ergebenden SH-Gruppen wurden durch Zusatz von 2,5 μl 100 mM
Iodacetamid modifiziert und durch Stehen lassen des Gemisches für 15 min
bei Raumtemperatur. Hierzu wurden 70 μl superreinen Wassers und Calciumchlorid
in einer Endkonzentration von 5 mM zugesetzt, gefolgt von 5 U Trypsin
in 10 μl. Das
Gemisch wurde zur Typsindigestion bei 37°C für 24 h inkubiert.
-
b. Isolierung von Peptiden
-
Peptide
aus dem Trypsin-digerierten ST0160 wurden wie folgt fraktioniert:
SmartSystem
(Pharmacia), ausgerüstet
mit einer Säule μRPCC2/C18SC2.1/10
(Pharmacia), wurde zur Isolierung der Peptide verwendet. Das Trypsin-digerierte
ST0160 wurde auf die Säule
aufgebracht, und die Peptidfraktionen wurden mit einem Gradienten
einer Lösung
1 (0,06% TFA, 2% Acetonitril) und Lösung 2 (0,052% TFA, 100% Acetonitril)
unter Wechseln von 100% Lösung
1 zu 50% Lösung
2 in 180 min gesammelt.
-
c. Aminosäuresequenzanalyse
des ST0160-Proteins
-
Die
Aminosäuresequenzen
wurden für
insgesamt 10 Peptide bestimmt, das heißt 1 Peptid der N-terminalen Region
ebenso wie 9 Peptide, die vermutlich aus den inneren Regionen des
ST0160 Enzyms abgeleitet waren, durch Trypsindigestion. Diese Aminosäuresequenzen
sind in Tabelle 1 dargestellt.
-
-
Die
N-terminale Aminosäure
konnte nicht bestimmt werden; vermutlich aufgrund der Tatsache,
dass sie entweder in Form einer modifizierten Aminosäure oder
eines Cys-Restes vorlag.
-
d. Synthese der Sonden
-
Eine
Sonde (Sonde A) wurde aus der Aminosäuresequenz (d) synthetisiert
(entsprechend den Aminosäureresten
258-270 in SEQ ID NO: 1), ausgewählt
aus den bestimmten inneren Sequenzen. Sonde A wies die folgende
Sequenz auf:
5'-GCIAAITAIITIGCIGGIACIIIICCIGAIGCICCIAA-3' (SEQ ID NO: 3)
wobei
I für Inosin
steht, das ein Basenpaar mit Adenin, Uracil oder Cytosin bilden
und diese erkennen kann.
-
e. Southern-Hybridisierung
genomischer DNA
-
Durch
Verwendung der oben in Abschnitt d synthetisierten Sonde A wurde
eine Southern-Hybridisierung
gegen eine HindIII-digerierte genomische DNA von P. damsela JT0160
durchgeführt.
Ein DNA-Fragment von ungefähr
2,8 kbp wurde insofern beobachtet, als es intensiv mit der Sonde
hybridisierte. Nach der Agarosegelelektrophorese der genomischen
HindIII-digerierten
DNA wurde ein Anteil des Gels, der die 2,8 kbp DNA enthielt, ausgeschnitten,
um die DNA zu extrahieren. Die extrahierte DNA wurde am pUC19 ligiert,
das mit HindIII digeriert wurde und anschließend mit BAP. E. coli MV 1184
wurde mit diesem Plasmid transformiert und einer Koloniehybridisierung
unterworfen. Unerwarteterweise hybridisierte keine der Kolonien
mit Sonde A.
-
f. Isolierung von Phagen,
die mutmaßlich
bst-Genfragmente enthalten
-
Weil
keine Kolonie von Interesse durch Koloniehybridisierung im obigen
Abschnitt d gefunden werden konnte, wurde die Bibliothek aus P.
damsela JT0160 genomischer DNA einer Plaquehybridisierung mit der Sonde
unterworfen. Danach wurden 7 Phagen-Klone gewonnen, die wahrscheinlich
ein bst-Genfragment enthielten. Die Phagen-DNA wurde aus jedem der
Klone isoliert, wonach sie vermehrt wurden. Die DNA wurde mit HindIII
digeriert und auf eine Sou thern-Hybridisierung angewandt. Als Folge
hybridisierte ein DNA-Fragment von ungefähr 1,6 kbp von allen Klonen
intensiv mit Sonde A.
-
g. Subklonierung
-
Ein
Klon, ausgewählt
aus den 7 Phagen-Klonen, wurde durch Agarosegelelektrophorese unter
Verwendung von 5 μg
seiner DNA, digeriert mit HindIII, analysiert. Nach der Elektrophorese
wurde das Gel ausgeschnitten und die DNA aus dem Anteil extrahiert,
der ein DNA-Fragment von ungefähr
1,6 kbp enthielt. Die extrahierte DNA wurde an pUC19 ligiert, das
mit HindIII und anschließend
mit BAP digeriert wurde. Das sich ergebende Plasmid wurde dazu verwendet,
E. coli MV1184 zu transformieren. Eine Koloniehybridisierung ergab
3 Kolonien, die stark mit Sonde A hybridisierten. Diese 3 Kolonien
wurden von der Agarplatte aufgenommen, getrennt ausgesät und in
LB-Ampicillinnährmedium
bei 37°C
unter Schütteln
für 16
h vermehrt. Die Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet, aus
denen Plasmid-DNA hergestellt wurde. Die Plasmid-DNA wurde mit HindIII
digeriert und einer Agarosegelelektrophorese unterworfen. Die Ergebnisse
bestätigten,
dass die Plasmide aus allen 3 Klonen das DNA-Insert eines ungefähr 1,6 kbp
Fragments enthielten. Wenn das Gel nach der Elektrophorese durch
Southern-Hybridisierung
durch Verwendung einer Sonde A analysiert wurde, hybridisierte das
1,6 kbp DNA-Fragment stark mit der Sonde. Deswegen wurde erwogen,
dass dieses Fragment in den Plasmiden ein Segment des bst-Gens enthielt.
-
h. Analyse der 5'-terminalen Nukleotidsequenz
des bst-Gens
-
Das
DNA-Fragment von ungefähr
1,6 kbp, das in den Plasmiden in Abschnitt g kloniert wurde, wurde bezüglich der
Nukleotidsequenz durch Verwendung eines ALFred DNA-Sequenziergerätes analysiert
(Nukleotidsequenz von 35 bis 1639 in SEQ ID NO: 2). Die Aminosäuresequenz,
die aus der Nukleotidsequenz geschätzt wurde, zeigte ein langes
offenes Leseraster (Open Reading Frame = ORF), das aus 414 Aminosäureresten
bestand, ausgehend vom 396. ATG (Met-Rest) von der HindIII-Erkennungsstelle,
und erstreckte sich über
eine weitere Hind III-Erkennungsstelle stromabwärts. Ein Vergleich zwischen
der Aminosäuresequenz, die
aus diesem ORF abgeleitet wurde und derjenigen, die chemisch für ST0160
in Abschnitt c bestimmt wurde, identifiziert die 8 Aminosäurereste
in der N-terminalen Region.
-
Demgemäß wurde
in Erwägung
gezogen, dass das ORF den 5'-Terminus
des bst-Gens umfasste. Das Plasmid wurde als pBSTN bezeichnet.
-
Jedoch
zeigte das Molekulargewicht von 60 kDa von ST0160 die Notwendigkeit
einer weiteren Klonierung in der Suche der 3'-terminalen Region des bst-Gens, die
zumindest 200 Aminosäurereste
auf der C-terminalen Seite des STOl60-Proteins codiert.
-
Die
Sequenz beginnt vom Asn-Rest, der 2. Aminosäure im ST0160 N-Terminus, stimmte
mit der Sequenz überein,
ausgehend von der 17. Aminosäure
im ORF, sodass in Erwägung
gezogen wurde, dass der N-Terminus von ST0160 vom Cys-Rest startet,
wie es zunächst
in Abschnitt c vorgeschlagen wurde. Die Hydrophobie-Hydrophilie-Analyse
des ORF zeigte, dass eine Region mit einer sehr hohen Hydrophobie
in der N-terminalen Sequenz des ORF bestand. Darüber hinaus existierten 2 positiv
geladene Lys-Reste knapp nach der Startaminosäure Met des ORF. Weil dies
ein typisches Alignment einer Signalsequenz ist wurde in Erwägung gezogen,
dass die Sequenz von 15 Aminosäuren
vom Met-Rest des Aminosäurerestes
bis knapp vor den 16. Cys-Rest die Signalsequenz von ST0160 ist.
-
II. Isolierung des 3'-terminalen Fragmentes
des bst-Gens
-
a. Bestimmung einer 3'-stromabwärts Nukleotidsequenz
des bst-Gens
-
2
Primer wurden für
die Nukleotidsequenzbestimmung, wie unten dargestellt, synthetisiert,
auf Basis der Nukleotidsequenz des DNA-Inserts in pBSTN:
5'-GGGGGGGAAACGAAAGAGTATTATG-3' (SEQ ID NO: 4) (Sequenz
1482-1506 in SEQ ID NO: 2)
5'-ATTTTTCAAGGGGCATCCTGCTGG-3' (SEQ ID NO: 5) (Sequenz
1583-1606 in SEQ ID NO: 2)
-
Diese
Primer wurden dazu verwendet, die Nukleotidsequenz der Phagen-DNA
zu analysieren, die in Abschnitt I. f gewonnen wurde, die das bst-Genfragment
enthalten sollte. Ungefähr
150 bp der Nukleotidsequenz in der 3'-stromabwärts gelegenen Richtung von
der HindIII-Erkennungsstelle
von pBSTN wurde bestimmt.
-
b. Klonieren eines 3'-terminalen Fragments
des bst-Gens
-
Die
Sonde B wurde auf Grundlage der bestimnmten Sequenz wie folgt synthetisiert:
5'-AAGATTTCATTTGAGGT-3' (SEQ ID NO: 6) (Sequenz
1665-1681 in SEQ ID NO: 2).
-
Die
Phagen-DNA wurde mit HindIII digeriert, auf eine Agarosegelelektrophorese
aufgebracht und danach durch Southern-Hybridisierung unter Verwendung
einer Fluoreszenz-markierten Sonde B nachgewiesen. Ein Genfragment
von ungefähr
1,2 kbp hybridisierte intensiv mit Sonde B.
-
Demgemäß wurden
5 μg der
Phagen-DNA mit HindIII digeriert, durch Elektrophorese auf Agarosegel aufgetrennt
und eine Region, die ein DNA-Fragment von 1,2 kbp enthielt, wurde
ausgeschnitten und die DNA wurde extrahiert. Die DNA wurde in pUC19
ligiert, die mit HindIII digeriert wurde und anschließend mit
BAP, und das sich ergebende Plasmid wurde dazu verwendet, um E.
coli MV 1184 zu transformieren. Eine Koloniehybridisierung der Transformanten
mit Sonde B ergab 5 Kolonien, die eine intensive Hybridisierung
zeigten.
-
Die
Kolonien wurden aus den Agarplatten aufgenommen, in LB-Ampicillinnährlösung inokuliert
und bei 37°C
für 16
h unter Schütteln
inkubiert. Die Plasmid-DNA wurde aus Zellen jedes Klons isoliert,
der durch Zentrifugation gesammelt wurde (15.000 Upm für 30 sec
bei 4°C).
Die DNA wurde mit HindIII digeriert und einer Elektrophorese auf
Agarosegel unterworfen, was bestätigte,
dass das Plasmid aus jeder der Kolonien ein DNA-Insert von ungefähr 1,2 kbp
Fragmentlänge
beherbergte. Alle DNA-Fragmente von ungefähr 1,2 kbp hybridisierten mit
Sonde A durch Southern-Hybridisierung intensiv.
-
b. Analyse der C-terminalen
DNA-Sequenz eines bst-Genfragments
-
Die
Nukleotidsequenz des DNA-Fragments von ungefähr 1,2 kbp aus dem obigen Abschnitt
wurde durch das ALFred DNA-Sequenziergerät analysiert. Die Aminosäuresequenz,
die aus der Nukleotidsequenz abgeleitet wurde, zeigte ein langes
ORF mit 262 Aminosäuren,
ausgehend von einem HindIII-Ort. Im 3'-stromabwärts dieses ORF existierte eine
Stamm- und Schlaufenstruk tur (stem and loop structure), die aus
einem Stamm von 10 bp und einer Schlaufe von 7 bp zusammengesetzt
war.
-
Im
Hinblick auf die obigen Erkenntnisse wurde angenommen, dass das
ORF in diesem Fragment die C-terminale Sequenz des bst-Gens repräsentiert
(Nukleotidsequenz 1634-2743 in SEQ ID NO: 2). Dieses Plasmid wurde
als pBSTC bezeichnet.
-
III. DNA-Methyltransferase
von JT0160
-
Wie
in Abschnitt I. b dargestellt ist, hybridisierte ein DNA-Fragment
von ungefähr
2,8 kbp intensiv mit Sonde A, wenn es durch Southern-Hybridisierung
der HindIII-digerierten JT0160-genomischen
DNA getestet wurde. Diese Größe gleichte
der Summe der Längen
der Genfragmente, eingefügt
in pBSTN und pBSTC, nämlich
der Länge
der gesamten bst-Gennukleotidsequenz.
Die Tatsache zeigte, dass die genomische DNA nicht mit HindIII gespalten
wurde, obwohl das bst eine gegenüber
HindIII empfindliche Stelle (AAGCTT) enthält. Diese Unempfindlichkeit
gegenüber
HindIII legte die Möglichkeit
nahe, dass die genomische DNA von JT0160 in den Zellen modifiziert
sein könnte,
beispielsweise durch Methylierung. Eine Analyse der gesamten Nukleotidsequenz
des bst-Gens zeigte, dass der HindIII-Ort, der im Gen enthalten
ist, eine Palindromstruktur G AAGCTTC darstellt, zusammen mit den
flankierenden Nukleotiden. Weil die meisten Restriktionsendonukleasestellen
oder Methylierungsstellen ein Palindrom umfassen wurde angenommen,
dass die obige 8-bp-Sequenz G AAGCTTC eine Erkennungsstelle für die Methyltransferase
von JT0160 ist. Andererseits wiesen die verbleibenden HindIII-Orte
in den Enden des bst-Gens die Sequenzen AAGCTTA und AAAGCTT auf,
die keine Palindrome sind, die gegenüber einer Methylierung empfindlich
sind, und konnten daher mit HindIII gespalten werden.
-
Gegenwärtig sind
mehrere Restriktionsendonukleasen bekannt, die eine 6 bp Sequenz
erkennen und diese werden üblicherweise
in der Gentechnik verwendet. Jedoch macht ein kürzlicher Trend Restriktionsendonukleasen
erforderlich, die eine 8 bp Sequenz erkennen, um lange genomische
DNAs von Menschen zu untersuchen. Trotz dieser Bedürfnisse
ist Not1 die einzige Restriktionsendonuklease eines 8 bp Erkennungstyps,
die kommerziell erhältlich
ist. Andererseits ist bekannt, dass viele Bakterienspezies eine
Methyltransferase und eine Restriktionsendonuklease, die dieselbe
Nukleotidsequenz erkennt, als Verteidigungsmechanismus besitzen.
Weil JT0160 eine DNA-Methyltranferase eines 8 bp Erkennungstyps
aufzuweisen schien besteht eine Möglichkeit, dass dieser Organismus
ebenfalls eine Restriktionsendonuklease aufweist, die die oben erwähnte Sequenz
spaltet. Die Aussicht, neue Restriktionsendonukleasen vom 8 bp Erkennungstyp
zu entwickeln, ist sehr wichtig und viel versprechend.
-
IV. Sialylmotiv
-
Bis
jetzt wurden mehrere Arten von Sialyltransferasen aufgereinigt oder
kloniert, hauptsächlich
aus Tierspezies. Sialyltransferasen tierischen Ursprungs besitzen
zwei Regionen, die eine signifikant hohe Homologie in den Aminosäuresequenzen
unabhängig
von dem Ursprung oder der Spezies aufweisen. Diese Strukturen werden
als Sialylmotive bezeichnet. Ein Motiv ist als Bindungsstelle für CMP-Sialinsäure bekannt,
was der übliche
Zuckerrezeptor der meisten Sialyltransferasen ist. Keine Region
einer signifikanten Homologie wurde zwischen der geschätzten Aminosäuresequenz
von ST0160 und derjenigen von Ratten-β-Galaktosid-α-2,3-sialyltransferase gefunden.
Keine Region von ST0160 wies irgendeine signifikante Homologie mit der
obigen Sialylmotivsequenz auf. Diese Tatsachen legen nahe, dass
der Ursprung von ST1060 sich von demjenigen von Tiersialyltransferasen,
die oben erwähnt
sind, unterscheidet. Eine Analyse dieses Enzyms bezüglich der
Bindungsstelle für
ein Substrat, insbesondere für
CMP-Sialinsäure,
wird interessante Ergebnisse bereitstellen und eine derartige Analyse
wird von Nutzen sein.
-
Beispiel 2. Expression
von rekombinantem ST0160-Protein
-
In
diesem Beispiel stellen wir den Beweis bereit, dass das lange offene
Leseraster (ORF), das als separate Fragmente in pBSTN und pBSTC
kloniert wurde, das bst-Gen ist, das heißt das Gen, das die Sialyltransferase
(ST0160) von Photobacterium damsela JT0160 codiert. Zu diesem Zweck
wurde das Gen in einen Expressionsvektor eingeführt, um die Expression des
Gens in E. Coli und die Analyse der Genprodukte zu ermöglichen.
Zusätzlich
wurde das gewonnene ST0160-Produktionssystem dazu verwendet, die
Funktion der Region in der C-terminalen Sequenz zu analysieren,
die vermutlich für
die Bindung an die Membranen verantwortlich ist.
-
I. Konstruktion eines
Expressionsplasmids
-
Das
bst-Gen wurde als für
E. coli lethal angesehen wegen der Tatsache, dass es das HindIII-Fragment von 2,8
kbp in pUC18 nicht einfügen
konnte, obwohl die Southern-Hybridisierung das Vorhandensein eines Fragments
eines bst-Gens nahe legte, und dass das gesamte Fragment in die beiden
separaten HindIII-Fragmente von 1,6 kbp und 1,2 kbp kloniert wurde.
Wir machten deswegen einen Versuch, die beiden bst-Genfragmente
zu verbinden, die separat kloniert wurden, unter dem künstlich
kontrollierbaren tac-Promotor.
-
Ein
Expressionsvektor, der verwendet wurde, war pAQN, eine modifizierte
Form von pAQI.
-
1 und 2 zeigen
die Struktur von jeweils pAQI und pAQN. Diese Plasmide tragen das
Gen (aquI-Gen), das Aqualysin I codiert, zwischen dem EcoRI-Ort
knapp nach dem tac-Promotor
und die HindIII-Stelle knapp vor dem rrnBT1T2-Terminator. Das aquI-Gen
ist für
eine Genmanipulation von Nutzen, weil es 10 einmal vorkommende Restriktionsorte
enthält,
die die EcoRI- und die HindIII-Orte im Plasmid einschließen. Darüber hinaus
ist das Plasmid für
dieses Experiment geeignet, weil es ein lacIq enthält, das
den tac-Promotor kontrolliert, sodass der tac-Promotor effizienter als im normalen
System reguliert werden wird.
-
Das
Verfahren zur Konstruktion von pAQI ist in der japanischen Patentanmeldung
Nr. Hei2-92288 offenbart
und das Plasmid wurde bei dem National Institute of Bioscience and
Human Technology, Japan, unter FERM BP-2305 hinterlegt.
-
Die
Modifikation von pAQI zu pAQN wurde durch Verwendung von Mutan-K
(Takara Brewery Co.) wie folgt durchgeführt:
- 1.
BP-2305 wurde über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
und pAQI wurde aus dem Organismus durch Verwendung eines QIAprep
Spin Plasmidkits (QIAGEN Co.) extrahiert.
- 2. pAQI wurde mit XhoI und HindIII digeriert und danach ligiert
(pAQIΔXH).
- 3. Das EcoRI-XbaI-Fragment des Aqualysin-Gens wurde aus pAQIΔXH gespalten,
das dann in eine EcoRI-XbaI-Stelle von M13mp18 insertiert wurde
(pMBALI).
- 4. Das Plasmid pMBALI wurde mittels Punktmutationen mit den
nachfolgenden Primern modifiziert, um AccIII-, BamHI- und BglII-Erkennungsstellen
innerhalb des EcoRI-XbaI-Segments des Aqualysin-Gens zu erzeugen
und um XmaIII- und KpnI-Orte zu zerstören (pMBAL1ΔXH).
Zur Einfügung einer
AccIII-Stelle (Nukleotid Nr. 141)
(SEQ ID NO: 21) 5'-CCTGGATGATCCGGAAGCTATCC-3' (23 mer)
Zur
Einfügung
einer BamHI-Stelle (Nukleotid Nr. 503)
(SEQ ID NO: 22) 5'-TGACACCGGGATCCGCACGA-3' (20 mer)
Zur
Einfügung
einer BglII-Stelle (Nukleotid Nr. 966)
(SEQ ID NO: 23) 5'-TAGTTGCGTAGATCTCTTCGCC-3' (22 mer)
Zur
Zerstörung
der XmaIII-Stelle (Nukleotid Nr. 531)
(SEQ ID NO: 24) 5'-AGTTCGGCGGACGGGCCCG-3' (19 mer)
Zur
Zerstörung
der KpnI-Stelle (Nukleotid Nr. 592)
(SEQ ID NO: 25) 5'-ACGGCCACGGGACCCATGTGG-3' (21 mer)
Das
Annealing wurde bei 65°C
für 15
min und bei 37°C
für 15
min durchgeführt.
- 5. Das EcoR XbaI-Fragment wurde aus pMBAL1ΔXH ausgeschnitten und in das
Plasmid AQIΔH
eingefügt, woraus
das Segment EcoRI baI deletiert wurde (pAQN).
-
Die
Konstruktion des Plasmids pEBST zum Exprimieren des bst-Gens wurde
durch Einfügen
der Genfragmente aus pBSTN und pBSTC in pAQN stromabwärts des
tac-Promotors durchgeführt,
in der Orientierung wie unten beschrieben, weil beide Fragmente
HindIII-Fragmente waren. Weiterhin war der endogene Promotor des
bst-Gens vollständig
entfernt worden.
-
Kurz
gesagt wurden die Restriktionsstellen von pAQN, ausgerichtet in
der Reihefolge EcoRI, BglII, XbaI und HindIII knapp nach dem tac-Promotor
ausgerichtet, mit EcoRI, HindIII und XbaI ausgetauscht. Als nächstes wurde
die HpaI-Stelle (Nukleotidsequenz 2596-2601 in SEQ ID NO: 2) stromabwärts des
ORF in pBSTC durch eine XbaI-Erkennungsstelle ausgetauscht. Das
ORF, das die C-terminale Sequenz umfasste, wurde als XbaI-HindIII-Fragment
in die modifizierte pAQN-Stelle eingefügt. Eine EcoRI-Stelle wurde
in pBSTN stromaufwärts
des Met-Codons am
N-Terminus des ORF eingefügt.
Das ORF, das diesen N-Terminus umfasste, wurde als ein EcoRI-HindIII-Fragment
in pAQN eingefügt,
das bereits das ORF trug, das die C- terminate Sequenz enthält, wodurch
die Konstruktion des Expressionsplasmids pEBST abgeschlossen wurde.
-
Mutanten,
denen die C-terminale Region fehlt, wurden in einer ähnlichen
Art und Weise konstruiert.
-
Details
sind unten angegeben:
-
a. Materialien
-
Die
folgenden Materialien wurden bei der Konstruktion des Expressionsvektors
verwendet:
Wirt: | E.
coli MV 1184 |
Plasmide: | M13mp18
(Bio-Rad), M13mp19 (BioRad) pUC 18 (Takara Brewery), pUC 19 (Takara
Brewery), pBSTN, pBSTC |
Expressionsvektor: | pAQN |
Reagenzien: | Wako
Pure Chemicals Co. |
Reagenzien
zur Gentechnik und Kits: | bezogen
von Takara Brewery außer
dem ortsspezifischen Mutagenese-Kit, der von Bio-Rad bezogen wurde |
Linker: | HindIII-Linker
5'-CCAAGCTTGG-3' (SEQ ID NO: 7) (Takara
Brewery, 4670A) XbaI-Linker 5'-CTCTAGAG-3' (SEQ ID NO: 8) (Takara
Brewery, 4693A) |
Synthetische
Oligonukleotide: | Primer
BST01 5'-TTATGTGAATTCGCTTAATATG-3' (SEQ ID NO: 9) Primer
BST02 5'-TTTTTATGTGAATGTGGAATTCATGAAGAAAATACTGA-3' (SEQ ID NO: 10) |
| Primer
BST03 5'-CAAAACAATTACTGATTAATAGTGAATTGGCGATGTGGCAG-3' (SEQ ID NO: 11)
Primer BST04 5'-TGTTCTGTTCTGGGCTTAGTGATAAGATCTCTCGATGGAAGTTGCC-3' (SEQ ID NO: 12) |
-
b. Verfahren
-
Modifikation von pAQN
(3)
-
Zunächst wurde
pAQN mit HindIII und XbaI digeriert, durch Behandlung mit dem Klenow-Fragment befüllt und
erneut ligiert. Diese Behandlung zerstört die HindIII-Stelle, wohingegen
die XbaI-Stelle wiederhergestellt wurde (pAQNΔXH in
3). Die
Veränderungen
der Nukleotidsequenzen während
des Modifikationsprozesses sind wie folgt dargestellt:
-
Als
nächstes
wurde pAQNΔXH
mit BglII digeriert und durch eine Behandlung mit dem Klenow-Fragment eingefüllt. Ein
HindIII-Linker wurde zugesetzt, und das Plasmid wurde ligiert. Diese
Behandlung änderte den
BglII-Ort zu einem HindIII-Ort (pAQN-EHX in 3).
-
Modifikation von pBSTC
und Insertion in pAQN-EHX (4)
-
Das
1,2 kbp HindIII-Fragment von pBSTC, von dem angenommen wurde, dass
es eine C-terminale Sequenz
von ST0160 enthielt, wurde in den HindIII-Ort in der Klonierungsregion
von M13mp18 eingefügt.
Eine Kolonie wurde ausgewählt,
bei der der 3'-Terminus
des Inserts zur EcoRI-Stelle hin orientiert war (das heißt XbaI-Stelle)
in der Klonierungsregion (pMBSTC in 4).
-
Danach
wurde pMBSTC mit HpaI gespalten, durch Behandlung mit dem Klenow-Fragment
befüllt,
ein XbaI-Linker wurde hinzugesetzt und das Plasmid wurde ligiert,
wodurch die HpaI-Stelle
zu einer XbaI-Stelle verändert
wurde (pMBSTC-HX in 4).
-
Das
Plasmid pMBSTC-HX wurde mit XbaI digeriert und ohne weitere Behandlung
ligiert, was eine Deletion des überschüssigen XbaI-Fragments
zur Folge hatte (das eine HindIII-Stelle enthielt) (pMBSTCΔX in 4).
-
Das
HindIII-XbaI-Fragment aus pMBSTCΔX
wurde in den HindIII-XbaI-Ort von pAQN-EHX insertiert, um pEBSTC
zu erzeugen.
-
Konstruktion von modifiziertem
ST0160, dem einem Membran-bindende Region fehlt
-
Wir
haben ebenfalls eine modifizierte Form von ST0160 konstruiert, der
die potentielle Membranbindungsregion fehlt (abgekürzt als
M hierin nachstehend) und die Region, die zu phoU hoch homolog ist
(abgekürzt
als P hierin nachstehend), um ihre Funktionen klarzustellen und
die Expression zu bewirken.
-
Die
Verfahren zu dieser Modifikation waren wie folgt: Das Plasmid pMBSTCΔX (4)
wurde einer ortsspezifischen Mutagenese an den Codonen unterworfen,
die die 539. Aminosäure
Leucin in der ORF-Sequenz codiert (durch Verwendung von Primer BST03)
und die 498. Asparaginsäure
(durch Verwendung von Primer BNST04), und diese Codons wurden jeweils
zu Stoppcodons umgewandelt. Die so konstruierten Plasmide waren
pMBSTRCΔC137
bzw. pMBSTCΔC
178. Bei dieser Mutagenese wurden 3 unterschiedliche Stoppcodons
eingefügt,
um den Translationsstopp sicherzustellen und weiterhin wurde eine
neue Restriktionsstelle einge fügt,
um bequeme Mittel zur Bestätigung
der Mutation zu haben (PshBI für
pMBSTCΔC
137 bzw. BglII für
pMBSTCΔC178).
-
Aus
pMBSTCΔC137
und pMBSTCΔC178
wurde ihr HindIII-XbaI-Fragment entfernt und das jeweilige Fragment
wurde in den Hind-XbaI-Ort von pAQN-EHX wie bei der Konstruktion
von pMBSTCΔX
beschrieben eingefügt,
wodurch pEBST (pEBSTCΔC137
bzw. pEBSTCΔC178)
konstruiert wurden.
-
Konstruktion eines Expressionsvektors
durch Modifikation und Insertion von pBSTN in pEBSTC (5)
-
Wir
schnitten das 1,6 kbp HindIII-Fragment aus, von dem in Erwägung gezogen
wurde, dass es eine N-terminale Sequenz von ST0160 enthielt, aus
pBSTN wie in Abschnitt I. h vom Beispiel 1 konstruiert, und fügten dieses
in die HindIII-Stelle der M13mp19-Klonierungsregion ein. Ein Klon
wurde ausgewählt,
der das Insert in der Orientierung enthielt, dass der N-Terminus
zu EcoRI in der Klonierungsregion orientiert war (pMBSTN in 5).
-
Als
nächstes
wurde ein EcoRI-Ort in pBSTN, durch ortsspezifische Mutagenese stromaufwärts des ORF-Startpunktes
eingefügt.
2 rekombinante Plasmide wurden konstruiert. Eines war Plasmid pMBSTN-E0, das
keine Nukleotide zwischen der EcoRI-Stelle und dem Methionincodon
ATG aufwies (durch Verwendung von Primer BST02), und das andere
war Plasmid pMBSTN-E7,
das 7 Nukleotide zwischen diesen aufwies (durch Verwendung von Primer
BST01). Wenn pMBSTN-E0 in pAQN eingefügt wurde, betrug die Distanz
zwischen der SD-Sequenz und dem ATG 9 bp, wohingegen pMBSTN-E7 16
bp durch Insertion erbrachte. Es wurde erwartet, dass die Distanz
von 9 Basen zwischen der SD-Sequenz und dem ATG, bereitgestellt
von pMBSTN-E0, die
effizienteste Expression aufgrund dieser Distanz erreichen würde. Andererseits
wurde die größere Distanz
zwischen der SD-Sequenz und dem ATG in pMBSTN-E7 in dem Versuch
erzeugt, ein Expressionssystem zu konstruieren, bei dem die Expression
im Hinblick auf die Möglichkeit,
dass das bst-Gen für
E. coli lethal ist, wie oben beschrieben, reduziert ist.
-
Die
Plasmide pMBSTN-E0 und pMBSTN-E7 wurden jeweils mit EcoRI digeriert
und ohne irgendeine weitere Behandlung ligiert, um das überschüssige EcoRI-Fragment
zu entfernen (einschließlich
einer HindIII-Stelle) (pMBSTN-E0ΔE
und pMBSTN-E7ΔE
in 5).
-
Das
jeweilige EcoRI-Fragment, ausgeschnitten aus pMBSTN-E0ΔE pMBSTN-E7ΔE wurde in
die EcoRI-HindIII-Stelle von pEBSTC insertiert, um Expressionsvektoren
von pEBST zu erzeugen (6).
-
Eine ähnliche
Einfügung
wurde für
pEBSTCΔC137
und pEBSTCΔC178
vorgenommen. Insgesamt wurden 6 ST1060 Expressionsvektoren konstruiert,
wie in Tabelle 2 dargestellt ist. Tabelle
2
-
II. Beispiel für eine Expression
-
(1) Transformation und
Konservierung von bakteriellen Stämmen
-
Jeder
der 6 Expressionsvektoren (10 μl),
gezeigt in Tabelle 2, wurde kompetenten Zellen von E. coli MV1184
(100 μl)
zugesetzt, die auf Eis aufgetaut wurden, aus dem Ansatz, der bei –80°C aufbewahrt
wurde. Das Gemisch wurde auf Eis für 30 min angeordnet, für 1 min
auf 42°C
erhitzt und erneut auf Eis für
3 min angeordnet. Hierzu wurden 900 μl vorgewärmte LB-Nährlösung zugesetzt, und das Gemisch
wurde für
1 h bei 37°C
geschüttelt.
Danach wurden Teilmengen des Gemischs auf Agarplatten, die LB, Ampicillin,
IPTG und X-Gal enthielten, verteilt. Die Agarplatten wurden für 16 h bei
37°C inkubiert.
-
(2) Kultivierung
-
Transformanten
(6 Typen) wurden in LB-Nährlösung gezüchtet, die
Ampicillin und IPTG enthielt, unter Schütteln bei 150 Upm bei 30°C und ihr
Wachstum und die Sialyltransferaseaktivität wurden gemessen. Die Inokulumgröße des Mediums
betrug 0,5% der Zellen, die in Abschnitt (1) zubereitet wurden und
in Glycerol aufbewahrt wurden. Das Wachstumsmedium enthielt 100
mg/l Ampicillin und 0,02 mM IPTG. Das Wachstum wurde durch Sammeln
einer Teilmenge in Zeitintervallen überwacht, um die Turbidität bzw. Trübheit bei
660 nm zu messen.
-
Die
Ergebnisse zeigten, dass die Transformanten von E. coli MV 1184,
die die Expressionsvektoren A-, B- und C-Reihen beherbergten, nach
einer langen Verzögerungszeit
zu wachsen begannen. Die Wachstumsgeschwindigkeit der Transformanten
(A2, B2 und C2) wurden als C-Serien > B-Serien > A-Serien, wie in 9 dargestellt,
verglichen.
-
Eine
rohe Enzymzubereitung wurde durch Sammeln von Zellen unter Zentrifugation,
Resuspension in 20 mM Cacodylatpuffer (pH 5,0), der 0,2% Triton
X-100 enthielt, und deren Zerstörung
in einem Beschaller hergestellt. Wie in Tabelle 3 gezeigt wurde,
war das Niveau der Enzymproduktion ebenfalls in der Reihenfolge C > B > A.
-
Die
Sialyltransferaseaktivität
wurde bezüglich
der Mengen von [4,5,6,7,8,9-
14C]-NeuAc,
transferiert auf das Akzeptorsubstrat Lactose aus dem Donorsubstrat
CMP-[4,5,6,7,8,9-
14C]-NeuAc gemessen. Das
Standardreaktionsgemisch bestand aus einer Enzymprobe in 20 mM Cacodylatnatriumpuffer
(pH 5,0), der 70 nmol CMP-[4,5,6,7,8,9-
14C]-NeuAc
(642 cpm/nmol), 1,25 μmol
Lactose und 0,02% Triton X-100 in einem Gesamtvolumen von 25 μl enthielt.
Die Enzymreaktion wurde für
3 min bei 30°C
zweifach für
alle Messungen durchgeführt.
Nach dieser Periode wurde das Reaktionsgemisch durch Zusatz von
5 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,8) verdünnt und auf eine Dowex 1 × 8 Säule (Phosphatform,
0,5 × 2
cm) aufgebracht. Das Eluat (2 ml) wurde direkt in einem Szintillationsvial
gesammelt und bezüglich
der Radioaktivität
gemessen. Die Radioaktivität
von [4,5,6,7,8,9-
14C]-NeuAc im Eluat wurde
mit einem Szintillationszähler
gemessen, um die Menge des [4,5,6,7,8,9-
14C]-NeuAc
zu berechnen, das auf das Akzeptorsubstrat übertragen wurde. Eine Einheit
(U) der Enzymaktivität
wurde durch 1 μmol
Sialinsäure übertragen
auf Lactose in 1 min unter den obigen Bedingungen definiert. Tabelle
3
-
(3) Charakterisierung
der enzymatischen Reaktionsprodukte
-
Der
rohe Enzymextrakt, hergestellt wie in Abschnitt 2 oben beschrieben,
wurde teilweise durch Säulenchromatographie
mit einer Ionenaustauschersäule
(Q-Sepharose, Pharmacia) aufgereinigt und danach mit Hydroxyapatit
(Kouken Co.) aufgereinigt. Die Reaktion mit dieser Enzymzubereitung
wurde mit Pyridylaminolactose als Zuckerakzeptorsubstrat und CMP-NeuAc
als Zuckerdonorsubstrat bei 30°C
für 6 h
durchgeführt. Nach
der Reaktion wurde das Enzym durch Erhitzen auf 100°C für 2 min
inaktiviert und das Reaktionsprodukt wurde durch HPLC analysiert.
-
Die
HPLC-Analyse wurde durch Injizieren von 10 μl Reaktionsgemisch in eine PALPAK
Typ R Säule (Takara
Brewery Co.), die mit einem Shimazu LC-10 HPL-System (Shimazu Co.)
ausgestattet war, und mit einer Lösung aus 100 mM Essigsäuretriethylamin
(pH 5,0) equilibriert war, die 0,15% n-Butanol enthielt, durchgeführt, nachdem
das Enzym inaktiviert war. Zur Elution von Pyridylaminozuckerketten
wurden Lösung
A (100 mM Essigsäuretriethylamin,
pH 5,0) und Lösung
B (100 mM Essigsäuretriethylamin,
pH 5,0, das 0,5% n-Butanol enthielt) als lineare Gradienten verwendet,
die von 30% B bis zu 100% B (0-35 min) und danach 100% B alleine
(35-50 min) begannen, mit einer Elutionsrate von 1 ml/min und bei
einer Säulentemperatur
von 40°C. Die
Pyridylaminozuckerketten wurden durch Fluoreszenz nachgewiesen (Anregung
bei 320 nm und Emission bei 400 nm) des Eluats.
-
Die
Ergebnisse in 10 zeigen, dass die Reaktionsprodukte
irgendwelche der Rohenzymzubereitungen einen Peak der Retentionszeit
ergaben, der derselbe war wie derjenige des Reaktionsproduktes aus reinem
ST0160-Enzym, was darauf hinweist, dass alle 6 Rohenzymzubereitungen
Sialinsäure
auf die Galaktosekomponente an der Position 6 übertrugen, um eine 2,6-Bindung
zu bilden.
-
(4) Solubilisiertes Enzym
-
Allgemein
gesagt ist jegliches Protein in der Überstandslösung aus einer Zentrifugation
bei 100.000 × g
für 1 h
als solubilisiertes Protein definiert. Deswegen wurden die C2-Reihen-Organismen in LB-Penicillin-IPTG-Nährlösung unter
Schütteln
unter 150 Upm und bei 30°C
gezüchtet
und ein roher Enzymextrakt wurde aus den Zellen hergestellt, der
durch Zentrifugation gesammelt wurde, mittels Schall-Zerstörung in
20 mM Cacodylatpuffer (pH 5,0). Die Zellsus pension, die durch Schallbehandlung
zerstört
wurde, wurde bei 100.000 × g für 1 h bei
4°C zentrifugiert
und der Überstand
wurde bezüglich
einer Sialyltransferaseaktivität
gestestet. Die Enzymaktivität
im Überstand
betrug ungefähr
50% (120 Einheiten/l) der Gesamtenzymaktivität, die in Abschnitt (2) oben
erzeugt wurde. Ein ähnliches
Experiment mit Klonen A1- und A2-Reihen
ergab keine wesentliche Enzymaktivität in der Überstandslösung von 100.000 × g für 1 h, bis
ein Detergens in den Extraktionspuffer zugesetzt wurde. Es wurde
konsequenterweise bestimmt, dass der C-terminale Anteil des Gens,
das dieses Enzym codiert, der Bereich ist, der in die Bindung an
Membranen involviert ist und dass es möglich ist, einen löslichen
Typ von Sialyltransferase künstlich
durch Deletieren dieses Anteils zu erzeugen.
-
(5) Sialyltransferaseaktivität im Überstandsmedium
nach Wachstum einer C2-Transformante
-
Ein
Transformantenstamm der C2-Reihen wurde in LB-Ampicillin-IPTG-Medium
unter Schütteln
bei 150 Upm bei 30°C
gezüchtet.
Wenn die Ablesung OD600 2,8 erreichte, wurden
970 ml Anteile des Wachstumsmediums aus der Kultur entfernt und
die Sialyltransferaseaktivität
wurde gemessen.
-
Die
Sialyltransferaseaktivität
wurde durch die Menge von [4,5,6,7,8,9-14C]-NeuAc
gemessen, die auf das Akzeptorsubstrat Lactose vom Donorsubstrat
CMP-[4,5,6,7,8,9-14C]-NeuAc übertragen
wurde. Das Standardreaktionsgemisch bestand aus einer Enzymprobe
in 20 mM Cacodylatnatriumpuffer (pH 5,0), der 70 nmol CMP-[4,5,6,7,8,9-14C]-NeuAc (642 cpm/nmol), der 1,25 μmol Lactose
und 0,02% Triton X-100 in einem Gesamtvolumen von 25 μl enthielt.
Die Enzymreaktion wurde bei 30°C
für 3 min
durchgeführt,
zweifach für
alle Messungen. Nach der Reaktion wurde das Reaktionsgemisch durch
Zusatz von 5 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,8) auf 2 ml verdünnt und
auf eine Dowex 1 × 8
Säule (Phosphatform,
0,5 × 2
cm) aufgebracht. Das Eluat (2 ml) wurde direkt in einem Szintillationsvial
gesammelt und bezüglich
der Radioaktivität
gemessen. Die Radioaktivität
von [4,5,6,7,8,9-14C]-NeuAc im Eluat wurde
durch einen Flüssigszintillationszähler gemessen,
um die Menge des [4,5,6,7,8,9-14C]-NeuAc
zu berechnen, das auf das Akzeptorsubstrat übernagen wurde. Eine Einheit
(U) der Enzymaktivität
wurde durch 1 . μmol
Sialinsäure
definiert, übertragen
auf Lactose in 1 min unter den obigen Bedingungen.
-
Die
Sialyltransferaseaktivität
betrug wie beobachtet 12,98 U/l.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-