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Gebiet der
Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Doppelmetallcyanid-(DMC)-Katalysatoren.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zum Abziehen
von Gemischen aus einem Polyolstarter und einem DMC-Katalysator,
um sie zur Verwendung in einer Epoxid-Polymerisationsreaktion vorzubereiten.
Verbessertes Abziehen führt
zu einer schnellen Katalysatoraktivierung und/oder zu verbesserten
Polyolen und Polyurethanen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Doppelmetallcyanid-(DMC)-Komplexe
sind wohlbekannte Katalysatoren für die Epoxidpolymerisation und
die Synthese von Polyetherpolyolen. Die Katalysatoren wurden in
den 1960er Jahren entdeckt (siehe z.B. US-Patente Nr. 3,278,459
und 3,829,505). Aufgrund von neueren Verbesserungen sind DMC-Katalysatoren viel
attraktiver für
die kommerzielle Herstellung von Polyetherpolyolen (siehe z.B. US-Patente
Nr. 5,158,922, 5,426,081, 5,470,813 und 5,482,908). Im Vergleich
zu herkömmlichen
KOH-Katalysatoren ergeben DMC-Katalysatoren schnelle Epoxid-Polymerisationen,
so dass die Cycluszeiten für
die Polyolherstellung reduziert werden können. Außerdem ergeben DMC-Katalysatoren
Polyetherpolyolprodukte hoher Qualität, die eine geringe Unsättigung,
eine enge Molekulargewichtsverteilung und eine niedrige Viskosität aufweisen.
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Während DMC-Katalysatoren
erhebliche Vorteile bieten, haben selbst die besten DMC-Katalysatoren einige
Nachteile. Im Unterschied zu KOH müssen DMC-Katalysatoren zum
Beispiel normalerweise aktiviert werden, bevor das Epoxid kontinuierlich
in den Reaktor gegeben werden kann. Gewöhnlich werden ein Polyolstarter
und ein DMC-Katalysator miteinander kombiniert und im Vakuum erhitzt,
bevor man einen kleinen Anteil Epoxid hinzufügt. Die Katalysatoraktivierung
wird aus einem Abfall des Epoxid-Partialdrucks im Reaktor abgeleitet.
Bei typischen Epoxid/Starter-Beladungen von 5-15 Gew.-% können die
Initiationszeiten (definiert als die Zeit, die für eine 50%ige Abnahme des Epoxid-Partialdrucks erforderlich
ist) in einem Bereich von mehreren Minuten bis zu mehreren Stunden
liegen. Lange Initiationszeiten erhöhen die Cycluszeit, was den ökonomischen
Vorteil von schnelleren Polymerisationen unterhöhlt. Außerdem kann längeres Erhitzen
des Katalysators bei hoher Temperatur seine Aktivität reduzieren
oder ihn vollständig
desaktivieren.
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Die
Initiationszeit kann reduziert werden, indem man die Epoxidkonzentration
erhöht.
Höhere
Anfangskonzentrationen des Epoxids können jedoch unkontrollierte
Exothermen erzeugen: eine potentielle Sicherheitsgefahr. Temperaturabweichungen
können
auch die Polyolqualität
beeinträchtigen
(z.B. höhere
Viskosität,
breitere Molekulargewichtsverteilung). Eine steigende Reaktionstemperatur
reduziert auch die Initiationszeit. Die Reaktionstemperatur kann
jedoch nur marginal erhöht
werden, ohne nachteilige Wirkungen auf die Polyolqualität zu haben.
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Alles
in allem wird eine verbesserte Methode zur Aktivierung von DMC-Katalysatoren
benötigt.
Vorzugsweise wäre
das Verfahren einfach mit billigen, leicht erhältlichen Geräten und
Materialien zu praktizieren. Ein bevorzugtes Verfahren würde Polyolherstellern,
die DMC-Katalysatoren verwenden, eine größere Kontrolle über die
Initiierung von Epoxidpolymerisationen bieten. Ein wertvolles Verfahren
würde Katalysatoren
innerhalb von Minuten (und nicht Stunden) aktivieren und würde die
Verwendung von niedrigen Anfangskonzentrationen der Epoxide erlauben.
Ein wertvolles Verfahren würde
Polyetherpolyole ergeben, die eine niedrige Viskosität, geringe
Polydispersität
und geringe Unsättigung
aufweisen. Idealerweise würden
die resultierenden Polyole verbesserte Polyurethanschaumstoffe,
Dichtungsmittel, Elastomere, Kleber und Beschichtungen ergeben.
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Kurzbeschreibung
der Erfindung
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Die
Erfindung ist ein Verfahren zum Abziehen von Gemischen aus einem
Polyolstarter und einem Doppelmetallcyanid-(DMC)-Katalysator. In
dem Verfahren wird ein Polyolstarter zuerst mit einem DMC-Katalysator kombiniert
und gemischt. Dann wird das Starter/Katalysator-Gemisch im Vakuum
erhitzt, während
man ein Inertgas durch das Gemisch perlen lässt.
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Überraschenderweise
hat sich gezeigt, dass Starter/Katalysator-Gemische, die so behandelt
werden, wie es oben beschrieben ist, erhebliche Vorteile für Polyolhersteller
bieten. Erstens aktivieren die Starter/Katalysator-Gemische in einem
Epoxid-Polymerisationsverfahren im Allgemeinen schneller (innerhalb
von Minuten) als ein Starter/Katalysator-Gemisch, das einfach in
herkömmlicher
Weise im Vakuum abgezogen wird. Das Verfahren macht das Hochfahren
also zuverlässig,
ohne die Cycluszeit zu verlängern.
Es hat sich auch gezeigt, dass nach dem Verfahren hergestellte Polyole
verbesserte Eigenschaften haben, einschließlich einer niedrigeren Viskosität, einer
geringeren Polydispersität
und einer geringeren Unsättigung
im Vergleich zu Polyolen, die nach einem Verfahren hergestellt werden,
bei dem nur herkömmliches
Abziehen im Vakuum verwendet wird. Schließlich hat sich gezeigt, dass
eine Verbesserung des Abziehens von Starter/Katalysator sogar Eigenschaften
von Polyurethanen, die aus den Polyolen hergestellt werden, verbessern
kann.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst das Erhitzen von Polyolstarter/Katalysator-Gemischen im Vakuum
unter Bedingungen, die das Erreichen eines verbesserten Abziehens
bewirken im Vergleich mit demjenigen, das durch herkömmliches
Abziehen im Vakuum erreicht werden kann.
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Polyolstarter
enthalten eine oder mehrere Gruppen mit aktivem Wasserstoff (-OH,
-NH2 usw.) und sind in der Lage, Epoxidpolymerisationen
zu starten. Polyolstarter haben ein niedrigeres Molekulargewicht
als das gewünschte Reaktionsprodukt.
Vorzugsweise hat der Starter ein Zahlenmittel des Molekulargewichts
von wenigstens etwa 200 und enthält
eine oder mehrere Hydroxy-Endgruppen. Bevorzugte Polyolstarter haben
mittlere Hydroxyfunktionalitäten
von etwa 1 bis etwa 8. Verbindungen, die als Polyolstarter geeignet
sind, sind dem Fachmann wohlbekannt. Beispiele dafür sind Tripropylenglycol,
Polyoxyalkylenglycole, Polytetramethylenetherglycole, propoxyliertes
Glycerin, alkoxylierte Allylalkohole und dergleichen sowie Gemische
davon. Weitere Beispiele für
geeignete Polyolstarter sind zum Beispiel im US-Patent Nr. 5,158,922
aufgeführt.
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Das
Verfahren der Erfindung ist wertvoll, um Katalysator/Starter-Gemische
zu aktivieren, bei denen der Starter ein alkoxylierter Allylalkohol,
insbesondere ein propoxylierter Allylalkohol mit eins bis fünf Oxypropyleneinheiten,
ist. Diese Starter sind auf andere Weise häufig schwierig zu aktivieren.
Alkoxylierte allylische Alkohole einschließlich propoxylierter Allylalkohole
mit hohem Molekulargewicht (> 2000)
sind wertvolle Zwischenstufen für
die Herstellung von Silikon-Tensiden. Viele dieser Tenside haben
ein hydrophobes Silikongerüst
und hydrophilere Polyether-Seitenketten, die über Si-C-Bindungen gebunden
sind. Diese "Kamm"-Polymere werden
hergestellt, indem man einen oder mehrere alkoxylierte allylische
Alkohole unter Verwendung eines Übergangsmetallkatalysators
auf ein Silikongerüst
pfropft. Beispiele dafür
sind in den US-Patenten Nr. 5,525,640, 5,489,617 und 5,110,970 zu
finden.
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Das
Verfahren der Erfindung wird verwendet, um Doppelmetallcyanid-(DMC)-Katalysatoren
zu aktivieren. DMC-Katalysatoren sind eine wohlbekannte Klasse von
Epoxid-Polymerisationskatalysatoren. Geeignete DMC-Katalysatoren
und Verfahren zu ihrer Herstellung sind zum Beispiel in den US-Patenten
Nr. 3,278,457, 3,829,505, 3,941,849, 4,472,560, 5,158,922, 5,470,813
und 5,482,908 beschrieben. Im Allgemeinen werden wässrige Lösungen eines
Metallsalzes (z.B. Zinkchlorid) und eines Metallcyanidsalzes (z.B.
Kaliumhexacyanocobaltat) in Gegenwart eines organischen Komplexierungsmittels
(z.B. Glyme, t-Butylalkohol) miteinander kombiniert, so dass ein
Niederschlag des DMC-Komplexes entsteht. Zinkhexacyanocobaltate
sind besonders bevorzugt.
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Jeder
DMC-Katalysator kann mit dem Verfahren der Erfindung aktiviert werden,
einschließlich
zum Beispiel der ursprünglichen
DMC-Glyme-Katalysatoren (siehe z.B. US-Patente Nr. 3,278,457, 3,829,505, 3,941,849,
4,472,560), neuerer DMC-Katalysatoren, die im Wesentlichen nichtkristallin
sind (siehe z.B. US-Patente
Nr. 5,470,813 und 5,482,908), DMC-Katalysatoren, in die etwa 2–80 Gew.-%
eines Polyethers oder eines anderen funktionalisierten Polymers,
wie Polyacrylamide, eingebaut sind (siehe z.B. US-Patent Nr. 5,482,908 und
Serial No. 08/731,495). ("Funktionalisierte
Polymere" enthalten
eine oder mehrere funktionelle Gruppen, die Sauerstoff, Stickstoff,
Schwefel, Phosphor oder Halogen enthalten, wobei das Polymer oder
ein von diesem abgeleitetes wasserlösliches Salz eine relativ gute
Wasserlöslichkeit
hat, d.h. bei Raumtemperatur lösen
sich wenigstens etwa 3 Gew.-% des Polymers oder seines Salzes in
Wasser oder in Gemischen von Wasser mit einem wassermischbaren organischen
Lösungsmittel.)
Das Verfahren der Erfindung eignet sich zur Verwendung mit verschiedenen
Formen von DMC-Katalysatoren einschließlich Pulvern, Pasten (siehe
z.B. US-A-5,639,705)
oder Suspensionen (siehe US-Patent Nr. 4,472,560). Das Verfahren
der Erfindung kann verwendet werden, um DMC-Katalysatoren zu aktivieren,
die in diskontinuierlichen, halbkontinuierlichen und kontinuierlichen
Verfahren verwendet werden, und auch, um Katalysatoren zu aktivieren,
die in Verfahren verwendet werden, welche die kontinuierliche Zugabe
eines Teils oder des gesamten Starters während der Polymerisation beinhalten.
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Das
Gemisch aus Starter und DMC-Katalysator wird im Vakuum unter Bedingungen
erhitzt und abgezogen, die das Erreichen eines verbesserten Abziehens
bewirken im Vergleich mit demjenigen, das durch herkömmliches
Abziehen im Vakuum erreicht werden kann. Dies erfolgt durch Erhitzen
des Gemischs, während man
Inertgas hindurch perlen lässt,
während
im Vakuum abgezogen wird. Es hat sich überraschenderweise gezeigt,
dass ein verbessertes Abziehen von Starter/Katalysator-Gemischen
zu einer schnellen Katalysatoraktivierung und Herstellung von Polyolen
hoher Qualität
führt.
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Die
Temperatur, bei der das Abziehen durchgeführt wird, ist nicht entscheidend.
Vorzugsweise jedoch wird das Abziehen bei einer Temperatur innerhalb
des Bereichs von etwa 60 °C
bis etwa 200 °C
durchgeführt, ein
besonders bevorzugter Bereich ist etwa 80 °C bis etwa 150 °C. Das Abziehen
wird unter reduziertem Druck (weniger als 760 mm Hg) durchgeführt. Vorzugsweise
wird das Abziehen bei Reaktordrücken
von weniger als 40 kPa (etwa 300 mm) durchgeführt; besonders bevorzugt sind
Drücke
von weniger als 27 kPa (etwa 200 mm).
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Es
hat sich gezeigt, dass eine Reduktion des Wassergehalts von Startern
durch verbessertes Abziehen eine schnellere Katalysatoraktivierung
und bessere Polyole bietet. Vorzugsweise wird der Wassergehalt des
Starters auf weniger als etwa 100 ppm reduziert; besonders bevorzugt
ist der Wassergehalt des abgezogenen Starters kleiner als etwa 50
ppm. Der Wassergehalt von Polyolstartern kann auch mit anderen Verfahren,
die dem Fachmann bekannt sind, reduziert werden, einschließlich zum
Beispiel durch Hinzufügen
von in-situ-Trocknungsmitteln (z.B. Magnesiumsulfat, Molekularsiebe).
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Im
Einklang mit dieser Erfindung wird der Schritt des Abziehens durchgeführt, während sowohl
das Starterpolyol als auch der DMC-Katalysator vorhanden sind. Wie
Beispiel 10 und Vergleichsbeispiel 11 unten zeigen, erfolgt die
Katalysatoraktivierung gewöhnlich
viel schneller, wenn während
des Abziehens im Vakuum sowohl Starter als auch Katalysator vorhanden
sind.
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Während des
Abziehens im Vakuum wird ein Inertgas durch das Starter/Katalysator-Gemisch
perlen gelassen. Vorzugsweise wird das Durchperlenlassen in einer
Weise durchgeführt,
die die Herstellung eines Starter/Katalysator-Gemischs bewirkt,
das bei einer Epoxidpolymerisation schnell aktiviert. Geeignete
Inertgase sind solche, die die Entfernung von flüchtigen Verunreinigungen aus
Starter/Katalysator-Gemischen unterstützen können, aber nicht mit dem Starter
reagieren oder den DMC-Katalysator vergiften. Zu den geeigneten Inertgasen
gehören
zum Beispiel Stickstoff, Luft (vorzugsweise trockene Luft), Kohlendioxid,
Argon, Helium und dergleichen sowie Gemische davon. Das Durchperlenlassen
erfolgt normalerweise durch Einleiten des Gases an einer oder mehreren
Stellen unterhalb der Oberfläche
des Starter/Katalysator-Gemischs. Eine Belüftungsvorrichtung kann verwendet
werden, um das Gas weiter zu verteilen. Die Strömungsgeschwindigkeit des Inertgases
wird so eingestellt, dass man eine maximale Katalysatoraktivierung
erhält.
Im Allgemeinen ist eine Strömungsgeschwindigkeit
im Bereich von etwa 0,001 bis etwa 0,1 pound Gas pro Stunde pro
pound des Starters bevorzugt.
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Der
Grad der Verbesserung, der durch verbessertes Abziehen erreicht
wird, hängt
von vielen Faktoren ab, einschließlich zum Beispiel des ursprünglichen
Wassergehalts des Starterpolyols, der Menge und des Typs des Katalysators,
der Natur des Starters und des Molekulargewichts des Polyolprodukts.
Die besonderen verwendeten Abziehbedingungen sind ebenfalls wichtig:
die Temperatur, das Niveau des Vakuums, die verwendete Menge des
Inertgases und die Abziehzeit werden so eingestellt, dass die Effizienz
beim Aktivieren des Starter/Katalysator-Gemischs und/oder beim Erzeugen besserer
Polyole maximiert wird.
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Starter/Katalysator-Gemische,
die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurden, aktivieren
in einem Epoxid-Polymerisationsverfahren schneller als Starter/Katalysator-Gemische,
die nur auf herkömmliche Weise
im Vakuum abgezogen werden. Wie die Beispiele in den Tabellen 1–3 zeigen,
haben die Katalysatoren tatsächlich
Anfangsaktivitäten,
die typischerweise 5- bis 20mal größer sind (man vergleiche die
anfänglichen Kapp-Werte in Tabelle 2) und Initiationszeiten,
die gewöhnlich
2- oder 3mal kürzer
sind (siehe Tabellen 1 und 3).
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Die
schnelle Aktivierung hat zusätzliche
Vorteile. Die Katalysatorinitiierung ist sicherer und besser vorhersagbar,
wenn die Anfangsaktivität
hoch ist. Da das Starter/Katalysator-Gemisch gewöhnlich während des anfänglichen
Erhitzens aktiviert werden kann, wird die Cycluszeit außerdem minimiert.
Eine schnelle Aktivierung erlaubt auch einen schnelleren Anstieg
der Epoxidzuführung,
eine geringere Akkumulation von nicht umgesetztem Epoxid im Reaktor
und eine stark reduzierte Gefahr von unerwünschten Temperaturabweichungen. Solche
Temperaturabweichungen tragen zu Betriebsfehlern und einer schlechten
Produktqualität
bei.
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst die Polymerisation von einem oder
mehreren Epoxiden in Gegenwart des abgezogenen Starter/Katalysator-Gemischs
unter Bildung eines Polyetherpolyols. Verfahren zur Herstellung
von Epoxidpolymeren unter Verwendung von DMC-Katalysatoren sind
in den US-Patenten Nr. 3,829,505, 3,941,849, 5,158,922, 5,470,813
und 5,482,908 vollständig
beschrieben. Zu den geeigneten Epoxiden gehören zum Beispiel Ethylenoxid,
Propylenoxid, Butenoxide, Styroloxid und dergleichen sowie Gemische
davon. Das Verfahren kann verwendet werden, um statistische oder
Blockcopolymere herzustellen.
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Effektives
Abziehen verbessert die Polyolqualität. Polyetherpolyole, die unter
Verwendung der Starter/Katalysator-Gemische hergestellt wurden,
haben eine geringere Unsättigung,
eine geringere Polydispersität
(engere Molekulargewichtsverteilung) und eine niedrigere Viskosität als Polyole,
die ohne Aktivierung des Starter/Katalysator-Gemischs nach dem Verfahren
der Erfindung hergestellt werden. Aufgrund der niedrigen Viskosität und der
geringen Polydispersität
ist das Polyol in nachgeschalteten Anwendungen leichter zu verarbeiten.
Eine geringe Unsättigung
(niedriger Monolgehalt) bedeutet ein Polyol mit einer getreueren
Hydroxyfunktionalität
und Polyurethane mit verbesserten physikalischen Eigenschaften (z.B.
Zugfestigkeit, Reißfestigkeit,
bleibende Druckverformung).
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Polyetherpolyole,
die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt werden, sind wertvoll
für die
Herstellung von Polyurethanschaumstoffen, Beschichtungen, Dichtungsmitteln,
Klebern und Elastomeren mit verbesserten Eigenschaften. Geformte
Weichschaumstoffe, die aus den Polyolen hergestellt sind, haben
zum Beispiel Poren, die durch Zerdrücken leichter aufgebrochen
werden als bei Schäumen,
die unter Verwendung von Polyolen hergestellt werden, die nicht
nach dem Verfahren der Erfindung hergestellt wurden. Wie Beispiel 28
zeigt, haben die Schaumstoffe reduzierte Kraft-Stauchungs-Verhältnisse,
was auf eine hohe Qualität
und einen guten Komfort hinweist.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung nur. Der Fachmann
wird viele Variationen erkennen, die in den Umfang der Ansprüche fallen.
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Beispiele 1–12
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Wirkung von
verbessertem Abziehen auf die Katalysatoraktivierung
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Diese
Beispiele zeigen, dass die Verwendung eines Inertgases in Kombination
mit Abziehen im Vakuum zur Aktivierung von Doppelmetallcyanid-Katalysatoren
effektiver ist als entweder herkömmliches
Abziehen im Vakuum oder überhaupt
kein Abziehen. Das Verfahren der Erfindung ist gut geeignet, um
die Vielzahl der in der Technik beschriebenen DMC-Katalysatoren
zu aktivieren. Zum Beispiel arbeitet das Verfahren mit verschiedenen
Komplexierungsmitteln im Katalysator (Glyme, t-Butylalkohol) und
mit polyetherhaltigen Katalysatoren. Das Verfahren arbeitet außerdem sowohl
mit der Pulverform als auch mit der Pastenform des Katalysators.
Die Ergebnisse erscheinen in Tabelle 1.
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Beispiele 13–16
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Wirkung von
verbessertem Abziehen auf die Anfangskatalysatoraktivität
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Wie
die Ergebnisse in Tabelle 2 zeigen, hat das Abziehen im Vakuum mit
Durchperlenlassen von Stickstoff dramatische Auswirkungen auf die
Anfangskatalysatoraktivität.
Die Wirkung ist fast identisch mit der von entweder einem Diol mit
einem Molekulargewicht von 400 oder einem Triol mit einem Molekulargewicht
von 700 als Starter.
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Beispiele 17–27
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Wirkung von
verbessertem Abziehen auf die Polyoleigenschaften
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Diese
Beispiele zeigen, dass die Verwendung eines Inertgases in Kombination
mit Abziehen im Vakuum Polyole mit verbesserten physikalischen Eigenschaften
ergibt im Vergleich mit Polyolen, die mit einem Verfahren hergestellt
werden, bei dem entweder herkömmliches
Abziehen im Vakuum oder überhaupt
kein Abziehen verwendet wird. Wie die Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen,
führt das
Abziehen im Vakuum, unterstützt
von durchperlendem Stickstoff, zu einer schnelleren Katalysatorinitiierung,
einer niedrigeren Polyolviskosität,
einer engeren Molekulargewichtsverteilung (Mw/Mn) und einer geringeren Unsättigung.
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Beispiel 28
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Wirkung von
verbessertem Abziehen auf die Eigenschaften von Polyurethan-Weichschaum
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Weichschäume werden
aus TDI-Prepolymeren hergestellt, wie es in US-A-5,650,452 beschrieben ist. Die TDI-Prepolymere
werden hergestellt, indem man für
jedes Mol Polyol-Hydroxygruppen ein Mol TDI umsetzt. Der einzige
Unterschied besteht darin, dass Polyol A aus einem Starter/DMC-Katalysator-Gemisch
hergestellt wird, das bei 50 mm im Vakuum abgezogen wird, ohne dass
ein Gas durchgeleitet wird, bevor das Polyol hergestellt wird, und
Polyol B aus einem Starter/DMC-Katalysator-Gemisch hergestellt wird,
das bei 140 mm im Vakuum abgezogen wird, während man Stickstoff mit einer
Geschwindigkeit von 0,01 pound Stickstoff pro Stunde pro pound Starter
hindurchperlen lässt.
Der aus Polyol A hergestellte Schaumstoff hat Kraft-Stauchungs-Verhältniswerte
von 376/236/182 für
die Cyclen 1–3.
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Tabelle
1. Wirkung von verbessertem Abziehen auf die Katalysatoraktivierung
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- 1 Zinkhexacyanocobaltat-Katalysatoren:
A
= t-Butylalkohol-Komplex, Paste (30% Feststoffe), hergestellt wie
in Serial No. 08/588,751.
B = Glyme-Komplex, Pulver, hergestellt
wie in US-Patent Nr. 5,158,922.
C = t-Butylalkohol/1K-Poly(PO)-Diol-Komplex,
hergestellt wie in US-Patent Nr. 5,482,908.
D = t-Butylalkohol-Komplex,
Pulver, hergestellt wie in US-Patent Nr. 5,470,813.
- 2 Konzentration des Polyolstarters auf
der Basis des Feststoffgewichts.
- 3 Sowohl Katalysator als auch Starter
werden im Vakuum bei 130 °C
abgezogen.
- 4 Für
einen 50%igen Abfall des Anfangsdrucks benötigte Zeit.
- 5 Nur der Starter wird abgezogen.
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Tabelle
2. Wirkung von verbessertem Abziehen auf die Anfangskatalysatoraktivität
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- 1 Der Zinkhexacyanocobaltat-Katalysator "C" ist ein t-Butylalkohol/1K-Poly(PO)-Diol-Komplex, hergestellt
wie in US-Patent Nr. 5,482,908.
- 2 Konzentration des Polyolstarters auf
der Basis des Feststoffgewichts.
- 3 Sowohl Katalysator als auch Starter
werden im Vakuum bei 130 °C
abgezogen.
- 4 Geschwindigkeitskonstante, gemessen
anhand der geradlinigen Auftragung des exponentiellen Abfalls des Partialdrucks
von Propylenoxid als Funktion der Zeit.
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Der
Schaumstoff aus Polyol B hat Kraft-Stauchungs-Verhältniswerte
von 349/122/95 für
die Cyclen 1–3.
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Die
Ergebnisse zeigen, dass ein Schaumstoff höherer Qualität von Polyolen
erhältlich
ist, die aus Starter/Katalysator-Gemischen hergestellt werden, die
nach dem Verfahren der Erfindung abgezogen werden.
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Tabelle
3. Wirkung des Abziehens auf die Polyoleigenschaften
1
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- 1 Der verwendete Zinkhexacyanocobaltat-Katalysator
ist "D", ein t-Butylalkohol-Komplex, hergestellt
wie in US-Patent Nr. 5,470,813, verwendet in einer Menge von 25
ppm, im endgültigen
Polyol.
- 2 Sowohl Katalysator als auch Starter
werden im Vakuum bei 130 °C
abgezogen.
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Die
vorstehenden Beispiele sollen nur zur Veranschaulichung dienen;
die folgenden Ansprüche
definieren den Umfang der Erfindung.