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GEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Nukleotidsequenzen, die einen Ret-Liganden (RetL)
enkodieren sowie Verfahren zur Stimulierung des Nerven- und Nierenwachstums
durch die Behandlung von Zellen mit einer RetL-DNS oder einem RetL-Protein.
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STAND DER TECHNIK
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Eines
der Ziele der derzeitigen Forschung im Hinblick auf Zellsignalisierung
und Rezeptoraktivierung besteht darin, die therapeutische Modulation
von Prozessen des Zellwachstums und -überlebens zu ermöglichen.
Solche Prozesse sind für
die Verläufe
verschiedenster medizinischer Leiden entscheidend, darunter auch
Organversagen, fötale
Entwicklung und Tumorwachstum. Jede dieser Erkrankungen ist von
weltweiter klinischer Bedeutung und verfügt über nur eingeschränkt wirkungsvolle
Behandlungsoptionen. Es ist ein Gegenstand der Erfindung, die Zusammensetzungen
und Verfahren zur Verbesserung der Regeneration oder des Überlebens
von beschädigtem
Gewebe bereitzustellen sowie auch Zusammensetzungen für die Behandlung von
Erkrankungen, die mit abweichendem Wachstum und Fehlentwicklungen
von Gewebe einhergehen bereitzustellen.
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Gewebeverlust
oder Organversagen im Endstadium betrifft jedes Jahr weltweit Millionen
von Menschen und führt
zu einer erheblichen Erhöhung
der Kosten des Gesundheitswesens. Organ- oder Gewebeverluste werden
gewöhnlich
durch Transplantationen von Organen von Spendern, durch chirurgische
Plastiken oder mechanische Vorrichtungen behandelt. Jede dieser
Behandlungsmethoden weist Mängel
auf. Transplantationen werden eingeschränkt durch die mangelnde Verfügbarkeit
von Spendern, chirurgische Plastiken können andere langfristige Probleme
verursachen und mechanische Vorrichtungen können nicht alle Funktionen des
einzelnen Organs ausüben
und somit nicht den fortschreitenden Verfall aufhalten. Aus diesem
Grunde besteht ein medizinischer Bedarf an neuen Lösungen für diese
Probleme.
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Proteinfaktoren,
die das Wachstum, die Differenzierung und/oder das Überleben
von Zellen beeinflussen, können
bei der Behandlung von Erkrankungen von Organen, welche reagierende
Zellen umfassen, hilfreich sein. Faktoren oder Liganden, die mit
den Rezeptoren der Familie der Rezeptor-Protein-Tyrosin-Kinase (RPTK) zusammenwirken,
sind in dieser Hinsicht von besonderem Interesse. Diese Rezeptoren
spielen bei vielen Zellabläufen
eine Rolle, darunter auch beim Zellwachstum und der Zelldifferenzierung
sowie der Genese von vielen Neoplasien. Aus diesem Grunde könnten sich
die Faktoren oder Liganden, die mit diesen Rezeptoren zusammenwirken,
bei der Behandlung von Erkrankungen einiger Organe, bei denen Gewebe
beschädigt wurde,
als hilfreich erweisen. Alternativ dazu kann es hilfreich sein,
das Zusammenwirken dieser Faktoren mit ihren Rezeptoren zu blockieren,
um das Tumorwachstum zu bremsen.
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Das
Ret-Protoonkogen verschlüsselt
eine Rezeptor-Tyrosin-Kinase, die während der Entwicklung in einer
Vielzahl von Geweben, darunter auch die der periphären und
zentralen Nervensysteme und der Nieren, exprimiert wird. Abnormalitäten der
Ret-Null Mäuse
weisen darauf hin, dass Ret für
die Migration und Innervation von enteralen Neuronen, die zum Enddarm
führen,
sowie für
die Zellteilung und Verzweigung des Epithels der Harnleiterknospe
während
der Nierenentwicklung (Nature 367, 380-383, 1994) von besonderer
Bedeutung ist. Die Suche nach einer Schlüsselkomponente des Ret-Signalpfades,
also nach dem Ret-Liganden, ist deshalb ein Bereich intensiver Forschung
gewesen.
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KURZDARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt eine isolierte Nukleinsäure bereit, die ein Polypeptid
mit mindestens 80% Sequenzidentität zu einer Aminosäurensequenz,
die aus einer Gruppe aus murinem RetL3 (SEQ ID NO. 17) und humanem
RetL3 (SEQ ID NO. 21) ausgewählt
ist, verschlüsselt,
wobei besagtes Polypeptid mit einem Ret-Rezeptorprotein zusammenwirkt, um die
Dimerisierung des Ret-Rezeptorproteins oder die Autophosphorilierung der
Tyrosin-Kinase-Domäne
des Ret-Rezeptorproteins
auszulösen.
Bei einer Ausführungsform
behält
diese isolierte Nukleinsäure
mindestens 80% der Cysteine bei einem Alignment mit SEQ ID NO. 17
oder SEQ ID NO. 21 bei.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
weist das verschlüsselte
Polypeptid eine mindestens 90%ige Sequenzidentität bzgl. einer Aminosäurensequenz
auf, die aus der Gruppe der SEQ ID NO. 17 und SEQ ID NO. 21 ausgewählt wurde.
Das enkodierte Polypeptid kann die SEQ ID NO. 17 oder die SEQ ID
NO. 21 aufweisen. Die Erfindung stellt ferner eine isolierte Nukleinsäure bereit,
die eine Nukleotidsequenz aus der Gruppe der murinen retL3-cDNS
(SEQ ID NO. 16) und der humanen retL3 cDNS (SEQ ID NO. 20) umfasst.
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Die
Erfindung stellt ferner einen Vektor bereit, der ein Insert umfasst,
welches wiederum eine der oben genannten Nukleinsäuren aufweist
oder eine Wirtszelle, die solch einen Vektor umfasst. Ein Verfahren
zur Herstellung eines Polypeptids, umfassend die Schritte des Anzüchtens der
besagten Wirtszelle und der Gewinnung des Polypeptids, das aus dem
Insert in der besagten Wirtszelle exprimiert wird, wird ebenso umfaßt.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Polypeptid, das durch eine der genannten Nukleinsäuren enkodiert
ist, sowie ein isolierter monoklonaler Antikörper, der an ein Polypeptid
bindet, das aus der Gruppe aus der Aminosäure mit partiellem murinem
RetL3 (SEQ ID NO. 15), mit murinem RetL3 (SEQ ID NO. 17), mit partiellem
humanem RetL3 (SEQ ID NO. 19) und mit humanem RetL3 (SEQ ID NO.
21) ausgewählt
ist, umfaßt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Zusammensetzung, die den besagten
Antikörper
umfasst, der an ein Toxin, an ein bildgebendes Zusammensetzung oder
an ein Radionuklid assoziiert ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner ein Fusionsprotein, das besagtes Polypeptid,
das durch eine der Nukleinsäuren
der Erfindung enkodiert ist, umfasst, wobei die Nukleinsäuren an
ein Immunoglobulin, an ein Toxin, an ein bildgebendes Zusammensetzung
oder an ein Radionuklid gebunden sind. Letztlich können alle
Nukleinsäuren,
Polypeptide, Vektoren, Antikörper
oder gebundene Proteine der Erfindung zu Therapie- oder Diagnosezwecken
verwendet werden.
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Offenbart
wird ein gereinigtes und isoliertes DNS-Molekül, das RetL enkodiert und das
die Nukleotidsequenz von jedem RetL aufweisen kann, jedoch insbesondere
retL1-cDNS der Ratte (SEQ ID N. 1), partielle humane retL1-cDNS
(SEQ ID NO. 8), humane Gesamtlängen-retL1-cDNS
(SEQ ID NO. 10), humane retL2-cDNS (SEQ ID NO. 12), murine retL3-cDNS
(SEQ ID NO. 16), partielle humane retL3-cDNS (SEQ ID NO. 18) oder
humane retL3-cDNS (SEQ ID NO. 20) umfasst. Ferner wird ein RetL-Protein
offenbart, welches eine Aminosäurensequenz
aufweist, die RetL1 der Ratte (SEQ ID NO. 2), das partielle humane
RetL1 (SEQ ID N. 9), das humane Gesamtlängen-RetL1 (SEQ ID NO. 11),
das humane RetL2 (SEQ ID NO. 13), das murine RetL3 (SEQ ID NO. 17),
das partielle humane RetL3 (SEQ ID NO. 19) oder das humane RetL3
(SEQ ID NO. 21) umfasst.
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Eine
DNS-Sequenz, die die Sequenz des DNS-Inserts des Klons HRL20 umfasst
(partielle humane retL1-cDNS (SEQ ID NO. 8)), welcher ATCC NO. 97604
ist, oder die Sequenz des DNS-Inserts des Klons #230-5A-86-17 (retL1-cDNS
der Ratte (SEQ ID NO. 1)), welcher ATCC NO. 98047 ist, werden ebenso
beschrieben.
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Ferner
wird ein gereinigtes und isoliertes DNS-Molekül zur Verwendung zur Sicherstellung
der Expression eines Polypeptid-Produktes in einer prokaryontischen
oder eukaryontischen Wirtszelle offenbart, das mindestens einen
Teil der primären
strukturellen Konformation und der biologischen Aktivität von RetL
aufweist; die DNS kann a) ein DNS-Molekül sein, welches die retL1-cDNS
der Ratte, die partielle humane retL1-cDNS, die humane Gesamtlängen-retL1-cDNS, die humane
retL2-cDNS, die murine retL3cDNS oder die humane RetL3-cDNS bzw. den komplementären Strang
der retL1-cDNS der Ratte, der partiellen humanen retL1-cDNS, der
humanen Gesamtlängen
retL1-cDNS, der humanen retL2-cDNS, der murinen retL3-cDNS oder
der humanen retL3-cDNS umfasst; b) DNS-Moleküle, die unter strengen Bedingungen
mit der DNS hybridisieren, die in a) definiert wurde oder mit Fragmenten
davon; oder c) DNS-Moleküle,
bis auf die Degeneration des genetischen Codes mit den DNS-Molekülen hybridisieren
würden,
die in a) und b) definiert wurden. Ein gereinigtes und isoliertes
DNS-Molekül, das ein
Polypeptid-Fragment oder eine Variante des humanen RetL enkodiert,
wobei dieses die biologische Aktivität von einem RetL aufweist,
wird ebenso beschrieben.
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Alle
rekombinanten DNS-Moleküle,
die oben genannt wurden, an eine Expressionskontrollsequenz gebunden,
so dass sie funktionsfähig
sind.
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Ebenso
offenbart werden Vektoren und Zuführungssysteme, die die DNS-Moleküle oder
-Konstrukte, die anderswo in dieser Beschreibung definiert werden,
umfassen. Der Vektor umfasst dabei ein DNS-Molekül, das ein RetL oder eine Variante
des RetL enkodiert.
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Die
Erfindung schließt
prokaryontische oder eukaryontische Wirtszellen mit ein, die stabil
transformiert sind oder durch einen Vektor mit einem DNS-Molekül, welches
ein natives oder variantes RetL umfasst, transfiziert werden.
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Ein
gereinigtes und isoliertes humanes RetL, das im Wesentlichen frei
von anderen humanen Proteinen ist, wird insbesondere offenbart,
sowie ein Verfahren zur Erzeugung eines Polypeptid-Produktes, das
einen Teil oder die gesamte primäre
strukturelle Konformation und die biologische Aktivität eines
RetL aufweist. Solch ein Verfahren kann die Schritte des Anzüchtens von
prokaryontischen oder eukaryontischen Wirtszellen, die mit irgendeinem
der hier offenbarten DNS-Moleküle transformiert
oder transfiziert wurden unter geeigneten Bedingungen und in einer
Weise, die die Expression eines solchen Polypeptid-Produktes und
die Gewinnung eines RetL ermöglichen,
umfaßt.
Das Polypeptid-Produkt der Expression einer DNS einer prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirtszelle wird ebenso mit einbezogen.
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Ebenso
offenbart sind Proteine und Proteinfragmente, -varianten und -derivate,
die entweder löslich sind
oder an eine Membran gebunden sind. In einigen Fällen weist das Protein eine
Aminosäurensequenz
auf, die 1 der Ratte, das partielle humane RetL1, das humane Gesamtlängen-RetL1,
das humane RetL2, das murine RetL3 oder das humane RetL3 umfasst
oder eine Variante einer dieser Sequenzen darstellt. In anderen Fällen ist
das Protein ein Fusionsprotein, das Ret oder ein RetL umfasst, welches
an ein anderes Molekül
oder an ein Molekül-Fragment
gebunden ist, wobei dies ein Immunoglobulin, ein Toxin, ein bildgebendes
Element oder ein Radionuklid sein kann. Ebenso mit einbezogen sind
chimäre
Moleküle
von RetL.
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Ferner
werden spezifische monoklonale Antikörper eines RetL der Erfindung
offenbart. Solch ein Antikörper
kann mit einem Toxin, einer bildgebenden Zusammensetzung oder einem
Radionuklid assoziiert sein. Solche Antikörper werden erzeugt durch Hybridoma-Zelllinien,
darunter AA.FF9, AA.HE3, AF.E9, BA.B1, BB.B6, AA.GE7. CD.F11, AH.E3,
CD.G4, AG.E7, BD.G6 und BH.G8 sowie Subklone dieser Hybridoma-Zellen. Antikörper, die
durch diese Hybridoma- Zellen
oder die Subklone dieser Hybridoma-Zellen erzeugt werden, werden
ebenso beschrieben.
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Die
Offenbarung umfasst ferner die Verwendung einer therapeutisch wirksamen
Menge einer Zusammensetzung, das mit dem zellulären Ret zusammenwirkt und dadurch
die Autophosphorylierung des Ret bewirkt, zur Förderung des Wachstums des neuen
Gewebes oder das Überleben
des geschädigten
Gewebes in einem Subjekt. Die Zusammensetzung kann RetL1, RetL2
oder RetL3, ein Fragment oder ein Gesamtlängen-RetL oder ein Antikörper, der
an Ret bindet, sein. Die Zusammensetzung sollte gleichzeitig mit
einer therapeutisch wirksamen Menge einer zweiten Zusammensetzung
wie GDNF, Neurturin oder einem GDNF-verwandten Molekül verabreicht werden. Während Gewebe,
das von Interesse ist, jede Art von Gewebe mit einbezieht, sind
bevorzugte Gewebearten das Nierengewebe, das Nervengewebe sowie
das Gewebe von Herz, Magen, Dünndarm,
Rückenmark
oder Lunge. Bei einer Ausführungsform
ist RetL ein lösliches
RetL. Das oben genannte Subjekt kann ein Mensch sein.
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Bei
einem anderen Verwendungszweck, der offenbart wird, ist die Ret-Signaltransduktion
zwischen einer ersten Zelle, die ein RetL exprimiert und einer zweiten
Zelle dadurch gehemmt, dass die erste Zelle mit einem löslichen
Ret-Protein oder
mit einem Antikörper
des RetL Kontaktiert wird. Das lösliche
Ret-Protein kann ein
Fusionsprotein sein.
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Ebenso
beschrieben wird ein Verfahren zur gezielten Verabreichung eines
Toxins, einer bildgebenden Zusammensetzung oder eines Radionuklids
an eine Zelle, die Ret exprimiert, welches den Kontakt der Zelle mit
einem RetL-Fusionsprotein oder mit einem Anti-Ret-Antikörper, der
an ein Toxin, an eine bildgebende Zusammensetzung oder an ein Radionuklid
gebunden ist, umfasst. Das RetL kann RetL1, RetL2 oder RetL3 sein. Bei
einem anderen Verfahren wird das Wachstum einer Tumorzelle, die
Ret exprimiert, unterdrückt,
wobei ein Schritt des Verfahrens darin besteht, dass die Zelle in
Kontakt mit einem Fusionsprotein eines RetL und eines Toxins oder
Radionuklids oder einem Anti-Ret Antikörper, der an ein Toxin oder
an Radionuklid gebunden ist, gebracht wird. Die Zelle kann sich
in einem Subjekt befinden und das Protein oder der konjugierte Antikörper kann
einem Subjekt verabreicht werden.
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Ebenso
offenbart wird ein Verfahren zur Zielgerichteten Verabreichung eines
Toxins, einer bildgebenden Zusammensetzung oder eines Radionuklids
an eine Zelle, die ein RetL exprimiert, wobei die Zelle in Kontakt
mit einem Fusionsprotein ist, welches Ret und ein Toxin, eine bildgebende
Zusammensetzung, einen Radionuklid oder einem Anti-RetL-Antikörper, der
an ein Toxin, an eine bildgebende Zusammensetzung oder an ein Radionuklid
gebunden ist. Eine andere Ausführungsform
umfasst das Verfahren der Wachstumshemmung einer Tumorzelle, die
ein RetL exprimiert, wobei dies den Kontakt der Zelle mit einem
Fusionsprotein von Ret und einem Toxin oder Radionuklid oder mit
einem Anti-RetL-Antikörper
umfasst, der an ein Toxin oder Radionuklid gebunden ist; die Zelle
kann sich dabei in einem Subjekt befinden, und das Protein kann
diesem Subjekt verabreicht werden.
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Das
offenbarte RetL ist RetL1, RetL2, RetL3 oder eine Abwandlung oder
ein Fragment von RetL1, RetL2 oder RetL3.
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Ebenso
wird die Verwendung der offenbarten Substanzen für die Gentherapie beschrieben.
Eine Ausführungsform
ist die Verwendung eines Vektors, der ein DNS Molekül umfasst,
welches RetL enkodiert, um ein Subjekt mit einer Erkrankung, die
mit einer Ret-Störung
einhergeht, zu behandeln, sowie die Verwendung um das Wachstum von
neuem Gewebe bei einem Subjekt zu fördern. Eine andere Ausführungsform
umfasst die Verwendung einer therapeutisch wirksamen Menge eines
Vektors, der ein RetL enkodiert, um das Überleben von geschädigtem Gewebe
bei einem Subjekt zu fördern.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ZEICHNUNGEN
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1 ist eine cDNS-Sequenz (SEQ ID NO. 1)
und eine daraus abgeleitete Aminosäurensequenz (SEQ ID NO. 2)
von RetL1 der Ratte. Die Nukleotidsequenz erstreckt sich vom Basenpaar
201 bis zum Basenpaar 1700 der SEQ ID NO. 1 und umfasst den gesamten
offenen Leserahmen.
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2A ist eine partielle cDNS-Sequenz (SEQ
ID NO. 8) und eine daraus abgeleitete Aminosäurensequenz (SEQ ID NO. 9)
des humanen RetL1. Diese Sequenz ist die des Inserts des Klons HRL20,
hinterlegt als ATCC NO. 97604.
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2B ist eine zusammengesetzte Gesamtlängen-DNS-Sequenz
(SEQ ID NO. 10) und die daraus abgeleitete Aminosäurensequenz
(SEQ ID NO. 11) des humanen RetL1.
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3A ist ein Vergleich der Nukleotidsequenz
des humanen RetL1 (obere Linie der Sequenz) mit der RetL1-Sequenz
der Ratte (untere Linie der Sequenz). Vertikale Linien zwischen
den Nukleotiden weisen auf die Übereinstimmung
an einer Position hin, wohingegen ein Punkt auf die Nichtübereinstimmung
an einer Position hinweist.
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3B ist ein Vergleich einer Aminosäurensequenz
des humanen RetL1 (obere Linie der Sequenz) mit der RetL1-Sequenz
der Ratte (untere Linie der Sequenz). Vertikale Linien zwischen
den entsprechenden Aminosäuren
weisen auf die Übereinstimmung
bei einem Rest hin, wohingegen Punkte auf eine konservative Substituierung
bei diesem Rest hinweisen.
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4A ist ein schematisches Diagramm einer möglichen
Rolle von Ret und RetL im Zusammenwirken einer metanephrischen Mesenchymzelle
und einer Ureterknospenzelle.
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4B ist ein schematisches Diagramm eines Verfahrens
zum Screening von transfizierten Zellen einer cDNS-Bank für Klone,
die ein RetL exprimieren. Das Vorhandensein von exprimiertem RetL
bei transfizierten Zellen wird festgestellt durch Einschätzung der
Bindung durch solche transfizierten Zellen entweder der Ret/IgG-Fusionsproteine
oder der Ret/Alkalin-Phosphatase-Fusionsproteine.
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5 ist
ein schematisches Diagramm, das den Aufbau der Plasmide aufzeigt,
die verwendet werden, um das Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte zu
exprimieren.
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6 ist
ein schematisches Diagramm, das den Aufbau der Plasmide aufzeigt,
die verwendet werden, um das humane Ret/IgG-Fusionsprotein zu exprimieren.
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7 ist eine cDNS-Sequenz (SEQ ID NO. 12)
und eine daraus abgeleitete Aminosäurensequenz (SEQ ID NO. 13)
des humanen retL2, wie es im Klon DSW240 gefunden wurde. Der Leserahmen
des Proteins befindet sich in den Nukleotiden 25 bis 1416.
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8 ist
ein Vergleich der Aminosäurensequenz
des humanen RetL2 (obere Linie der Sequenz) mit der humanen RetL1-Sequenz
(untere Linie der Sequenz). Vertikale Linien zwischen den Aminosäuren weisen auf
die Übereinstimmung
an einer Position hin, während
Punkte auf die Nichtübereinstimmung
an einer Position hinweisen.
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9 ist eine cDNS-Sequenz (SEQ ID NO. 16)
und eine daraus abgeleitete Aminosäurensequenz (SEQ ID NO. 17)
des murinen RetL3.
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10 ist eine cDNS-Sequenz (SEQ ID NO. 20)
und eine daraus gewonnene Aminosäurensequenz (SEQ
ID NO. 21) des humanen RetL3.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Nummern zur Kennzeichnung
der Sequenzen
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Den
Nukleotid- und Aminosäurensequenzen,
auf die in der Beschreibung Bezug genommen wird, wurden die folgenden
Nummern zur Kennzeichnung der Sequenzen gegeben:
SEQ ID NO.
1 – retL1·cDNS der
Ratte
SEQ ID NO. 2 – RetL1
Aminosäure
der Ratte
SEQ ID NO. 3 – Oligomer
Kid-13
SEQ ID NO. 4 – Oligomer
Kid-14
SEQ ID NO. 5 – Oligomer
Kid-15
SEQ ID NO. 6 – extrazelluläre ret-cDNS
der Ratte
SEQ ID NO. 7 – extrazelluläre Ret Aminosäure der
Ratte
SEQ ID NO. 8 – partielle
humane retL1-cDNS
SEQ ID NO. 9 – partielle humane RetL1 Aminosäure
SEQ
ID NO. 10 – humane
retL1-cDNS
SEQ ID NO. 11 – humane
RetL1 Aminosäure
SEQ
ID NO. 12 – humane
retL2-cDNS
SEQ ID NO. 13 – humane
RetL2 Aminosäure
SEQ
ID NO. 14 – partielle
murine retL3-cDNS (EST AA50083)
SEQ ID NO. 15 – partielle
murine RetL3 Aminosäure
SEQ
ID NO. 16 – murine
retL3-cDNS
SEQ ID NO. 17 – murine
RetL3 Aminosäure
SEQ
ID NO. 18 – partielle
humane retL3-cDNS
SEQ ID NO. 19 – partielle humane RetL3 Aminosäure
SEQ
ID NO. 20 – humane
retL3-cDNS
SEQ ID NO. 21 – humane
retL3 Aminosäure
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Definitionen
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In
diesem Zusammenhang meint der Begriff „RetL" jede Art von Protein, welches gezielt
mit dem Ret-Rezeptorprotein zusammenwirkt und welches bei der Interaktion
mit Ret die Ret-Dimerisierung und/oder Autophosphorylierung der
Tyrosin-Kinase-Domäne
von Ret auslöst.
Die DNS-Sequenzen, die RetL und Ret kodieren, werden mit „retL" bzw. "ret" bezeichnet. Ein
Ligand kannlöslich
oder als Membrangebundenes Molekül
auf der gleichen oder auf einer anderen Zelle wie das Ret-Molekül, durch
welches die Autophosphorylierung ausgelöst wird, vorhanden sein. Bei
einigen Verwendungszwecken oder Interaktionen mit Ret kann der Ligand
zusätzliche
Moleküle
benötigen,
um die Autophosphorylierung auszulösen. Liganden umfassen Ko-Rezeptoren
oder unterstüztende
Ko-Faktoren für
die Liganden. Liganden umfassen ferner Anti-Ret-mAbs, die als Ret-Antagonisten fungieren,
welche die Ret-Dimerisierung und Autophosphorylierung auslösen. Der
Ligand kann auch auf verschiedene Weisen modifiziert sein, so wie
als ein Teil eines Fusionsproteins eingebaut sein sowie mit einem
Toxin oder Radionuklid zusammen vorhanden sein.
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Unter „Alignment
von Sequenzen" wird
die Positionierung einer Sequenz, entweder einer Nukleotid- oder
Aminosäurensequenz,
mit einer anderen verstanden, um Sequenzen der relevanten Teile
miteinander zu vergleichen. Ein Beispiel eines Verfahrens für diese
Prozedur liefern Needleman et al. (J. Mol. Biol. 48: 443-453, 1970).
Das Verfahren kann im herkömmlichen
Sinne durch Computerprogramme wie dem Align Programm (DNAstar, Inc.)
verwendet werden. Fachleute wissen, dass homologe oder funktional
equivalente Sequenzen funktionell gleichwertige Anordnungen der
Cysteinreste innerhalb des konservierten Cysteingerüstes umfassen,
darunter auch Insertionen oder Deletionen der Aminosäuren, die
die lineare Anordnung dieser Cysteine verändern, jedoch ihre Beziehung
in der gefalteten Struktur des Proteins nicht materiell beeinträchtigen. Aus
diesem Grunde werden innere Lücken
und Insertionen von Aminosäuren
zum Zweck der Berechnung des Grades der Übereinstimmung der Aminosäurensequenz
oder der Identität
zwischen dem Kandidaten und den entsprechenden Sequenzen vernachlässigt. Ein
Merkmal, das häufig
bei der Feststellung der Übereinstimmung
des Proteins angewendet wird, ist die Ähnlichkeit der Anzahl und der
Lokalisierung der Cysteinreste zwischen zwei Proteinen.
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Unter
dem Begriff „Klonen" versteht man die
Verwendung von In-Vitro-Rekombinationstechniken,
um ein spezielles Gen oder eine andere DNS-Sequenz in ein Vektormolekül einzufügen. Um
ein gewünschtes
Gen erfolgreich zu klonen, ist es notwendig, Verfahren zur Erzeugung
von DNS-Fragmenten anzuwenden, um die Fragmente mit den Vektormolekülen zu verbinden
und die zusammengesetzten DNS-Moleküle in eine Wirtszelle einzubringen,
in der diese repliziert werden können,
sowie um den Klon mit dem gewünschten
Gen aus den Wirtszellen, die das Molekül umfassen, auszuwählen.
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Mit „cDNS" ist eine komplementäre oder
kopierte DNS gemeint, die aus einem RNS-Template durch die Wirkung
der RNS-abhängigen
DNS-Polymerase (umgekehrte Transkriptase) erzeugt wird. Deshalb
versteht man unter einem "cDNS-Klon" eine doppelte DNS-Sequenz,
die zu einem gewünschten
RNS-Molekül, das sich
in einem Klonvektor befindet, komplementär ist und welche sich in einem
Klonvektor befindet.
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Unter „cDNS-Bank" versteht man eine
Sammlung von rekombinanten DNS-Molekülen, die
cDNS-Inserts umfassen, die alle zusammen mRNS-Moleküle umfassen,
die in einem gesamten Organismus oder Gewebe, je nach Ursprung der
RNS-Templates, vorhanden sind. Solch eine cDNS-Bank wird beispielweise
durch in Fachkreisen bekannte Verfahren erstellt, und wurde zum
Beispiel in Maniatis et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
supra, beschrieben. Im Allgemeinen wird die RNS zunächst aus
der Zelle eines Organismus, aus dessen Genom ein besonderes Gen
geklont werden soll, isoliert. In Bezug auf die Zielsetzungen der vorliegenden
Erfindung werden Säugetier-
und insbesondere menschliche Zelllinien bevorzugt. Alternativ dazu kann
die RNS aus einer Tumorzelle isoliert werden, die einem Tumor eines
Tieres und vorzugsweise einem humanen Tumor entstammt. In diesem
Sinne wird eine Bank zum Beispiel aus einem Tumor einer humanen Nebenniere
aufbereitet, es kann jedoch auch jede andere Art von Tumor verwendet
werden.
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In
der hiesigen Verwendung bezieht sich der Begriff „DNS-Polymorphismus" auf den Zustand,
bei dem zwei oder mehrere verschiedene Nukleotidsequenzen an einer
jeweiligen Stelle in der DNS vorkommen können.
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Der
Begriff „Expressionsvektor" umfasst Vektoren,
die in der Lage sind, DNS-Sequenzen,
die darin enthalten sind, zu exprimieren, d.h. die enkodierten Sequenzen
so an andere Sequenzen gebunden, welche in der Lage sind, deren
Expression zu ermöglichen,
dass sie funktionsfähig
sind. Dazu gehört
auch, dass diese Expressionsvektoren in den Wirtsorganismen entweder
als Episome oder als integrierter Bestandteil der Chromosomen-DNS
replizierbar sein müssen,
auch wenn nicht explizit darauf hingewiesen wird. Ein nützliches,
jedoch nicht notwendiges Element eines wirksamen Expressionsvektors
ist eine Marker-Kodierungssequenz, welche
eine Sequenz darstellt, die ein Protein mit einer phänotypischen
Eigenschaft (z.B. Tetracyclin-Resistenz) der Zellen, die das Protein,
welches jenen Zellen gestattet, sofort identifiziert zu werden,
umfasst. Insgesamt ist unter „Expressionsvektor" eine funktionale
Definition zu verstehen, und jede DNS-Sequenz, die in der Lage ist,
einen spezifischen DNS-Code zu exprimieren, fällt unter diesen Begriff, sofern
er auf die beschriebene Sequenz angewendet wird. Solche Vektoren
haben häufig
die Form von Plasmiden, so dass „Plasmid" und „Expressionsvektor" häufig austauschbar
verwendet werden. Die Erfindung hat jedoch zum Ziel, auch andere Formen
von Expressionvektoren mit einzubeziehen, darunter auch Phagen,
die gleichwertige Funktionen aufweisen und mehr und mehr in der
Fachwelt bekannt werden.
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In ähnlicher
Weise umfasst ein „funktionales
Derivat" eines Genes
aus irgendeinem Protein der vorliegenden Erfindung auch „Fragmente", „Varianten" und „Analoge" der Gene, welche
in der Nukleotidsequenz "im Wesentlichen ähnlich" sind und welche
ein Molekül
mit einer ähnlichen
Aktivität
kodieren.
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„GDNF-verwandte
Moleküle" sind alle Arten
von Molekülen,
die mindestens zu 40% sowohl mit dem GDNF als auch mit dem Neurturin übereinstimmen
und die außerdem
in der Lage sind, gezielt ein RetL zu binden.
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Der
Begriff „Gen" meint eine Polynukleotid-Sequenz,
die ein Peptid enkodiert.
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Unter „übereinstimmend" versteht man bezüglich eines
Peptids oder einer DNS-Sequenz,
dass die primäre
Molekülstruktur
(d.h. die Sequenz der Aminosäuren
oder der Nukleotide) von im Wesentlichen allen Molekülen, die
in der betreffenden Zusammensetzung vorhanden sind, identisch ist.
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Der
Begriff „Oligonukleotid" ist in diesem Zusammenhang
in Bezug auf Proben der zu bestimmenden Oligomer-Fragmente, Oligomer-Kontrollen,
nicht-markierte hemmenden Oligomere und Primer zur Amplifikation
von Sequenzen als ein Molekül
definiert, das sich aus mehr als drei Desoxyribonukleotiden oder
Ribonukleotiden zusammensetzt. Die genaue Größe hängt von vielen Faktoren ab,
die wiederum von der letztendlichen Funktion oder Verwendung der
Oligonukleotide abhängen.
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Der
Begriff „Sonde" oder „Probe" bezieht sich auf
einen Liganden mit bekannten Eigenschaften, der in der Lage ist,
sich selektiv an einen gewünschten
Anti-Liganden zu
binden. In Bezug auf Nukleinsäuren
bezieht sich der Begriff „Sonde" auf einen Nukleinsäurenstrang
mit einer Basissequenz, die komplementär zum gewünschten Strang ist.
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„Rekombinante
Wirtszellen" bezieht
sich auf Zellen, die mit Vektoren, die unter Verwendung von rekombinanten
DNS-Techniken konstruiert wurden, transformiert wurden. So wie hier
definiert, geht der Antikörper
oder dessen Modifizierung, die durch eine rekombinante Wirtszelle
erzeugt wurde, auf diese Transformation zurück und nicht auf die geringere
Menge oder allgemeiner noch auf die geringe nicht-feststellbare
Menge zurück,
die durch nicht transformeirte Wirte produziert würde.
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Die
Begriffe „Restriktionsendonuklease" und „Restriktionsenzyme" beziehen sich hier
auf bakterielle Enzyme, die jeweils die doppelsträngige DNS
bei oder nahe einer spezifischen Nukleotidsequenz spalten.
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Der
Begriff „Restriktions
Fragmentlängen-Polymorphismus" („RFLP") bezieht sich hier
auf die Unterschiede in der Länge
eines speziellen Restriktionsfragmentes zwischen Individuen.
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Ein
Molekül
wird als „im
Wesentlichen ähnlich" in Bezug auf ein
anderes Molekül
beschrieben, wenn die Sequenz der Aminosäuren bei beiden Molekülen im Wesentlichen
gleich ist, und wenn beide Moleküle
eine ähnliche
biologische Aktivität
aufweisen. Demzufolge werden diese als Varianten bezeichnet, vorausgesetzt, es
handelt sich um zwei Moleküle
mit einer ähnlichen
Aktivität,
so dass der Begriff hier auch verwendet wird, wenn eines der Moleküle zusätzliche
Aminosäurenreste
umfasst, die in dem anderen Molekül nicht festgestellt wurden,
oder wenn die Sequenz des Aminosäurenrestes
nicht identisch ist. In der hiesigen Verwendung ist ein Molekül ein "chemisches Derivat" eines anderen Moleküles, wenn
dieses zusätzliche
chemische Reste umfasst, die normalerweise nicht ein Teil des Moleküls sind.
Solche Reste erhöhen
die Löslichkeit
des Moleküls, dessen
Absorption und die biologische Halbwertszeit usw. Die Reste senken
alternativ dazu die Toxizität
des Moleküles,
eliminieren oder schwächen
unerwünschte
Nebenwirkungen der Moleküle
usw. Reste, die in der Lage sind, solche Wirkungen zu vermitteln,
sind zum Beispiel in den Remington's Pharmaceutical Scienes, 16th ed.,
Mack Publishing Co., Easton, Penn. (1980) offenbart.
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Unter „Vektor" versteht man ein
DNS-Molekül,
das ein Derivat eines Plasmids oder einer Bakterienphage ist und
in welches DNS-Fragmente eingefügt
oder geklont werden können.
Ein Vektor umfasst eine oder mehrere Restriktionsstellen und kann
in der Lage sein, sich in einem bestimmten Wirt oder Trägerorganismus selbstständig zu
replizieren, so dass die geklonte Sequenz reproduzierbar ist.
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Unter „im Wesentlichen
rein" versteht man
jede Art von Protein der vorliegenden Erfindung oder jedes Gen,
das ein solches Protein enkodiert, welches im Wesentlichen frei
von anderen Proteinen bzw. Genen oder anderen Kontaminanten ist,
mit denen es normalerweise in der Natur vorgefunden wird, und welches
in einer Form vorhanden ist, die in der Natur nicht vorkommt.
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Zusammensetzungen der
Erfindung
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Die
Erfindung umfasst eine cDNS, die ein RetL enkodiert, wie z.B. die
Nukleotidsequenzen der murinen retL3-cDNS oder der humanen retL3-cDNS.
Zusätzlich
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung Sequenzen, die die
oben genannten Sequenzen umfassen oder sind Derivate einer dieser
Sequenzen. Die Erfindung umfasst ebenso Vektoren, Liposome und andere
Träger,
welche eine dieser Sequenzen oder ein Derivat dieser Sequenzen umfassen.
Die Erfindung umfasst außerdem
Proteine, die aus muriner retL3-cDNS und humaner retL3-cDNS transkribiert
und translatiert werden, worunter auch murines RetL3 oder humanes
RetL3 und dessen Derivate und Varianten fallen, nicht jedoch auf
diese beschränkt
sind.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung umfasst lösliche
Varianten von einem RetL. Löslichen
Varianten fehlt mindestens ein Teil des Intermembranbereiches des
nativen RetL. Bei einigen Beispielen fehlt der löslichen Variante die Phosphatidylinositol-Glycan-Verkettung
des nativen RetL. Lösliche
Varianten umfassen Fusionsproteine, welche Derivate von RetL umfassen,
denen ein Phosphatidylinositol-Motiv fehlt.
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Varianten
können
sich von natürlich
vorkommendem RetL in der Aminosäurensequenz
oder in Bereichen unterscheiden, die keine Sequenzen umfassen sowie
auch in beiden Hinsichten. Varianten der Aminosäurensequenz entstehen, wenn
eine oder mehrere Aminosäuren
bei dem natürlich
vorkommenden RetL durch eine andere natürliche Aminosäure, ein
Aminosäurenderivat
oder eine nicht-native Aminosäure
ersetzt werden. Insbesondere bevorzugte Varianten umfassen natürlich vorkommendes
RetL oder biologisch aktive Fragmente des natürlich vorkommenden RetL, dessen
Sequenzen sich von der Sequenz des Wildtyps durch eine oder mehrere
konservative Aminosäurensubstituierungen
unterscheiden, welche typischerweise einen minmimalen Einfluss auf
die Sekundärstruktur
und die hydrophobe Natur des Proteins oder Peptids haben. Varianten
können
ebenso Sequenzen aufweisen, die sich durch eine oder mehrere nicht-konservative
Aminosäurensubstituierungen,
durch Deletionen oder Insertionen, die die biologische Aktivität von RetL
nicht aufleben, unterscheiden. Konservative Substituierungen umfassen
typischerweise die Substituierung einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
Merkmalen, darunter Substituierungen aus den folgenden Gruppen:
Valin, Glycin; Glycin, Alanin; Valin, Isoleucin; Asparaginsäure, Glutaminsäure; Asparagin,
Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin, Tyrosin.
Die nicht-polaren (hydrophoben) Aminosäuren umfassen Alanin, Leucin,
Isoleucin, Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin.
Die polarneutralen Aminosäuren
umfassen Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und
Glutamin. Die positiv geladenen (Basischen) Aminosäuren umfassen
Arginin, Lysin und Histidin. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren umfassen
Asparaginsäure
und Glutaminsäure.
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Andere
konservative Substituierungen können
der untenstehenden Tabelle entnommen werden und weitere Substituierungen
werden beschrieben durch Dayhoff im Atlas of Protein Sequence and
Structure (1988).
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TABELLE
1: KONSERVATIVE AMINOSÄURENSUBSTITUIERUNGEN
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Andere
Varianten, die ebenso Zusammensetzungen der Erfindung sind, sind
solche mit Modifizierungen, die die Peptidstabilität erhöhen. Solche
Varianten können
zum Beispiel eine oder mehrere Nicht-Peptid-Bindungen (die die Peptidbindungen
ersetzen) in der Peptidsequenz umfassen. Ebenso darunter fallen:
Varianten, die Reste umfassen, die nicht unter die natürlich vorkommenden
L-Aminosäuren
fallen, wie D-Aminosäuren
oder nicht natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren wie Beta- oder Gamma-Aminosäuren und
zyklische Varianten. Die Einfügung
von D- anstelle von L-Aminosäuren
in das Polypeptid kann dessen Widerstandsfähigkeit gegen Proteasen erhöhen. Siehe
dazu z.B. die US-Patentschrift
5,219,990.
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Die
Peptide dieser Erfindung können
ebenso durch verschiedene Veränderungen
wie Insertionen, Deletionen und Substituierungen modifiziert werden,
sowohl auf konservative als auch auf nicht-konservative Weise, wobei
solche Veränderungen
gewisse Vorteile für
die Verwendung bieten. Splice Varianten sind insbesondere Bestandteil
der Erfindung.
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Zusätzlich zu
den im Wesentlichen Gesamtlängen-Polypeptiden
stellt die vorliegende Erfindung biologisch aktive Fragmente von
Polypeptiden bereit. Ein RetL-Polypeptid oder ein Fragment dessen
ist biologisch aktiv, wenn es eine biologische Aktivität des natürlich vorkommenden
RetL aufweist. Solche biologischen Aktivitäten umfassen die Fähigkeit,
insbesondere den extrazellulären
Teil von Ret mit einer Affinität
zu binden, die mindestens 50% von diesem betrifft und vorzugsweise
mindestens die gleiche Affinität
besitzt wie das natürlich vorkommende
RetL beim extrazellulären
Teil von Ret. Eine andere biologische Aktivität meint die Fähigkeit, sich
an einen Antikörper
zu binden, der sich auf ein Epitop richtet, das in dem natürlich vorkommenden
RetL vorhanden ist.
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Bei
anderen Ausführungsformen
führen
Varianten mit Aminosäurensubstituierungen,
die weniger konservativ sind, zu gewünschten Derivaten, z.B. durch
das Auslösen
von Veränderungen
in der Ladung, in der Konformation und anderen biologischen Eigenschaften.
Solche Substituierungen umfassen zum Beispiel die Substituierung
eines hydrophilen Restes durch einen hydrophoben Rest, die Substituierung
eines Cysteins oder Prolins durch einen anderen Rest, die Substituierung
eines Restes mit einer kleinen Seitenkette durch einen Rest mit
einer großen
Seitenkette oder die Substituierung eines Restes mit einer positiven
Nettoladung durch einen Rest mit einer negativen Nettoladung. Wenn
das Ergebnis einer solchen Substituierung nicht mit Gewissheit vorhergesagt werden
kann, müssen
die Derivate sofort entsprechend der hier offenbarten Verfahren
untersucht werden, um das Vorhandensein oder die Abwesenheit der
gewünschten
Merkmale zu bestimmen.
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Im
Allgemeinen sind Substituierungen, bei denen man davon ausgeht,
dass diese zu Veränderungen in
den funktionellen Eigenschaften der Ret-Polypeptide führen, die
Folgenden: (I) ein hydrophiler Rest, z.B. Serin oder Threonin, wird
substituiert durch einen hydrophoben Rest, z.B. Leucin, Isoleucin,
Phenylalanin oder Alanin; (ii) ein Cysteinrest wird ersetzt durch
(oder mit) einem anderen Rest; (iii) ein Rest mit einer elektropositiven
Seitenkette, z.B. Lysin, Arginin oder Histidin, wird ersetzt durch
(oder mit) einem Rest mit einer elektronegativen Ladung, z.B. Glutaminsäure oder
Asparaginsäure;
oder (iv) ein Rest mit einer großen Seitenkette, z.B. Phenylalanin,
wird ersetzt durch (oder mit) einem Rest ohne eine solche Seitenkette,
z.B. Glycin.
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Hier
offenbarte Varianten umfassen Proteine und Peptide mit Aminosäuresequenzen,
die mit dem RetL der Ratte (SEQ ID NO. 2), dem partiellen humanen
RetL1 (SEQ ID NO. 9), dem humanen Gesamtlängen-RetL (SEQ ID NO. 11),
dem humanen RetL2 (SEQ ID NO. 13), dem murinen RetL3 (SEQ ID NO.
17), dem partiellen humanen RetL3 (SEQ ID NO. 19) oder dem humanen
RetL3 (SEQ ID NO. 21) zu mindestens sechzig Prozent übereinstimmen.
Insbesondere beträgt
die Übereinstimmung
der Sequenz mindestens achtzig, mindestens neunzig oder mindestens
fünfundneunzig
Prozent. Zum Zweck der Bestimmung des Grades der Übereinstimmung
beträgt
die Länge
der Vergleichssequenzen im Allgemeinen mindestens 8 Aminosäurenreste,
gewöhnlich
mindestens 20 Aminosäurenreste.
Varianten der Zusammensetzungen der Erfindung umfassen ebenso jedes
Protein, welches 1) eine Aminosäurensequenz
mit mindestens vierzig Prozent Übereinstimmung mit
einem RetL-Protein der Erfindung aufweist und bei dem ebenso 2)
nach einem optimalen Alignment mit der RetL-Sequenz (wie für RetL1 und
RetL2 in 8 dargestellt) mindestens 80%
seiner Cysteinreste mit den Cysteinen im RetL-Protein der Erfindung
ausgerichtet sind.
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Da
es möglich
ist, Substituenten des Aufbaus zu ersetzen, ist es ebenso möglich, funktionale
Gruppen, die an den Aufbau von Gruppen, die gekennzeichnet sind
durch ähnliche
Merkmale, gebunden sind, zu ersetzen. Solche Modifikationen ändern die
primäre
Sequenz nicht. Diese sind zunächst
konservativ, d.h. die ersetzende Gruppe hat etwa die gleiche Größe, Form,
Hydrophobizität
und Ladung wie die ursprüngliche
Gruppe. Nicht-Sequenz-Modifizierungen umfassen z.B. chemische In-Vivo-
oder In-Vitro-Derivatisierungen von Teilen des natürlich vorkommenden
RetL sowie auch Veränderungen
in der Azetylierung, Methylierung, Phosphorylierung, Carboxylierung
oder Glycosylierung.
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Ebenso
unter die Erfindung fallen Wirkstoffe, die sich insbesondere an
ein Protein der Erfindung oder an ein Fragment eines solchen Proteins
binden. Diese Wirkstoffe umfassen Ig-Fusionsproteine und Antikörper (darunter
Einzelketten, Doppelketten, Fab-Fragmente und andere, unabhängig davon,
ob diese nativ, humanisiert, primatized oder chimärisch sind).
Zusätzliche
Beschreibungen dieser Kategorien von Wirkstoffen sind in der PCT-Anmeldung
95/16709 dargelegt.
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EXPERIMENTELLE VERFAHRENSWEISE
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Überblick über die Strategie
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Die
allgemein angewandte Strategie für
das Klonen von RetL1 wird in den 4A und 4B aufgezeigt.
Unsere Strategie basierte auf der Prämisse, dass mindestens ein
RetL auf dem metanephrischen Mesenchym der sich entwickelnden Niere
als ein Membranprotein exprimiert wird (obwohl es möglich ist,
dass der Ligand auch in einer löslichen
Form exprimiert wird; 4A). Das RetL wirkt zusammen
mit dem Ret-Rezeptor auf der Zelle der Ureterknospe, wobei dessen
cytoplasmische Tyrosin-Kinase-Domäne aktiviert wird und ein Signal
zum Zellkern gesendet wird, welches wiederum Wachstumsgene und solche,
die für
die Verästelung der
Zelle der Ureterknospe zuständig
sind, aktiviert. Aus diesem Grunde können Proteine, die die extrazelluläre Domäne von Ret
umfassen, die entweder mit dem Fc, dem Teil
des humanen Immunoglobulins G1 (IgG1), oder der Alkalin-Phosphatase
(AP) verbunden sind, als Teil einer Strategie verwendet werden,
um RetL, wie in 4B aufgezeigt, zu klonen. Die
Fusionsproteine, die Expressions-Banken und andere Reagenzen, die beim
Klonen von RetL1 verwendet werden, werden weiter unten beschrieben.
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Zunächst wurde
eine cDNS für
das RetL1 der Ratte isoliert und dann als eine Probe zur Isolierung
einer cDNS für
das humane RetL1 verwendet. cDNS wurden nachfolgend für RetL2
und RetL3 isoliert.
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Erzeugung der erforderlichen
Reagenzen für
das Klonen von Ret-Liganden mittels direkter Expression
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1. Isolierung der cDNS,
die die extrazelluläre
Ret-Domäne
der Ratte enkodiert
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Um
RetL1 zu identifizieren, wurden Fusionsproteine erzeugt, die aus
extrazellulären
Domänen
aus dem an ein Protein gebundenen Ret entweder der Ratte oder des
Menschen bestanden, wobei dies bei einem Beispiel der humane Fc-Teil von IgG1 war
und bei einem anderen Beispiel die Alkalin-Phosphatase. Beide Fusionspartner
können
auf einfache Weise untersucht werden, um Zellen zu bestimmen, die
den Liganden, so wie in 4B dargestellt,
exprimieren.
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Da
eine cDNS, die das Ret der Ratte enkodiert, noch nie offenbart wurde,
isolierten wir eine cDNS, die die extrazelluläre Domäne des Ret-Rezeptors der Ratte
enkodiert, indem wir das Verfahren der Kettenreaktion der umgekehrten
Transkriptase-Polymerase (RT-PCR) anwendeten. Wir verglichen die
zwei Nukleotidsequenzen des humanen (Genbank Zugangsnummern M57464
und X15262) und des murinen (Genbank Zugangsnummer X67812) Ret und
entwarfen Oligonukleotid-Primer für Bereiche, an denen eine hohe Übereinstimmung
der beiden Sequenzen festgestellt worden war. Ein Sense-Oligomer
unter der Bezeichnung Kid-013 (SEQ ID NO. 3, welches die Nukleotide
150-169 der Genbank-Sequenz X15262 umfasst) wurde vom 5' Ende der humanen
ret-cDNS-Sequenz,
die sich mit dem ATG-Initiationscodon überschneidet, ausgewählt. Dieses umfasst
Nukleotide an seinem 5' Ende
und enkodiert zum Zweck des Klonens eine kontrollierte Not1-Site.
Zwei Antisense-Oligomere unter der Bezeichnung Kid-014 (SEQ ID NO.
4, welches das Komplementärstück der Nukleotide
1819-1839 der Genbank-Sequenz M57464 umfasst) und Kid-015 (SEQ ID
NO. 5, welches das Komplementärstück der Nukleotide
1894-1914 der Genbank-Sequenz X67812 umfasst) wurden ausgewählt aus entweder
den humanen oder murinen cDNS-Sequenzen am 5'-Ende der Sequenzen, die die Transmembran-Domäne kodieren.
Die Oligomere Kid-014 und Kid-015 enthielten zusätzliche Nukleotide an ihren
5'-Enden, die eine
Sal1-Restriktionssite zum Zweck des Klonens kodierten.
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Die
gesamte RNS wurde aus der embryonalen Niere einer Ratte vom Tag
14 isoliert und die mRNS wurde durch eine Oligo-dT-Chromatographie
gereinigt. Die mRNS wurde umgewandelt in cDNS, indem die AMV-Reverse-Transkriptase
angewendet wurde und die cDNS in eine doppelsträngige cDNS umgewandelt wurde
und unter Verwendung der Taq Polymerase in einer Standard-Polymerase-Kettenreaktion mit
den Oligomeren Kid-013 und Kid-015 erweitert wurde. Die Synthese
eines 1942 bp PCR-Fragmentes wurde bestätigt durch eine Aliquotierung
der PCR-Reaktion auf einem 1 %igen Agarose-Gel. Der Rest des PCR-Fragmentes wurde
einer Digestion mit Not1 und Sal1 unterzogen und in pSAB132, welches
vorher einer Digestion mit Not1 und Sal1 unterzogen wurde, geklont.
Das entstandene Plasmid wurde pJC011 genannt. Das gesamte Insert des
Plasmids pJC011 zwischen den Not1- und Sal1-Sites wurde sequenziert
und als extrazelluläre
Ret-cDNS der Ratte dargelegt (SEQ ID NO. 6). Eine Translation dieser
Sequenz legte die Peptidsequenz (SEQ ID NO. 7) für das extrazelluläre Ret der
Ratte offen. Da Oligomere für
PCR aus Ret-Sequenzen vom Menschen und von Mäusen ausgewählt wurden, war es möglich, dass
sich die Nukleotidsequenz, die als extrazelluläre Ret-cDNS der Ratte aufgezeigt
wurde und die Peptidsequenz, die als extrazelluläres Ret der Ratte aufgezeigt wurde,
von den natürlichen
Ret-Nukleotidsequenzen
der Ratte und den Ret-Peptidsequenzen in den Bereichen der Kid-013-
und Kid-015-Sequenzen unterschieden. Nun wurden ret-cDNS-Klone von
einer cDNS vom Tag 18 aus der cDNS-Bank der embryonalen Niere der
Ratte isoliert und einige nukleotide Veränderungen wurden in den Primerregionen
beobachtet, die zu Veränderungen
von zwei Aminosäuren
geführt
hatten. Eine Veränderung
lag in der Signalsequenz (Arginin bei Position 5 zu Threonin) und
eine Veränderung
lag nahe des Endes der extrazellulären Domäne (Glutaminsäure bei
Position 633 zu Alanin). Beide Veränderungen sollten keinen Einfluss
auf die Bindung des Liganden haben.
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2. Ret/IgG-Fusionproteine
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Fusionsproteine
wurden aus den extrazellulären
Domänen
der Ret-Rezeptoren der Ratte (als Reste #1-637) und des Menschen
(als Reste #1-636) erzeugt, wobei die Rezeptoren an die Fc-Bereiche
des humanen IgG1 gebunden waren.
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Der
Aufbau der Plasmide, die verwendet wurden, um die Ret/IgG-Fusionsproteine
der Ratte zu exprimieren, wird schematisch in 5 dargestellt.
Um ein Gen zu konstruieren, das das Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte
enkodiert, extrahierten wir pJC011 (wie oben beschrieben), welches
die extrazelluläre
Domäne
vom Ret der Ratte mit Sal1 enthält
und ligierten dieses an ein 700 bp Sal1-Fragment von Plasmid 2-4,
um das Plasmid pJC012 zu erzeugen. Dieses Sal1-Fragment enthielt
Teile der Fc-Domäne
des humanen IgG1, das ursprünglich
aus dem Plasmid pSAB 144 gewonnen worden war. Plasmid 2-4 wurde
zuvor mittels einer Drei-Wege-Ligierung
erzeugt: ein Not1-Sal1-Fragment, das durch PCR mit der extrazellulären Domäne des Rezeptors des
TGF-Beta-Typus II des Hasen erzeugt wurde; ein 693 bp Sal1-Not1-Fragment
aus pSAB144 mit Teilen der Fc-Domäne des humanen IgG1; und Not1,
das aus pSAB132 extrahiert wurde. Wie in 5 gezeigt,
kann ein Fragment, das die Fc-Domäne enthält, aus dem Plasmid 2-4 als
ein 700 bp Sal1-Fragment freigesetzt werden. pJC012 wurde in COS-Zellen
transfiziert und das Fusionsprotein Ret/IgG der Ratte wurde aus
dem Medium 48 Stunden später
unter Verwendung der Protein-A-Sepharose-Chromatographie gereinigt.
Um eine stabile Zelllinie herzustellen, die das Ret/IgG-Protein
der Ratte produziert, wurde das 2612 bp Not1-Fragment aus pJC012,
das das gesamte Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte enthielt, isoliert
und in die Not1-Site des Expressionsvektors pMDR901 geklont. Das
entstandene Plasmid wurde pJC022 genannt. Das Plasmid pJC022 wurde
in CHO-Zellen transfiziert, um stabile Zelllinien zu erzeugen. Die
am meisten produzierende Zelllinie wurde an die Suspension angepasst.
Eine typische Ausbeute der Ret/IgG-CHO-Linie betrug 75mg/L.
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Der
Aufbau der Plasmide, die verwendet wurden, um das humane Ret/IgG-Fusionsprotein zu
exprimieren, wird schematisch in 6 dargestellt.
Um ein Gen zu konstruieren, das das humane Ret/IgG-Fusionsprotein
enkodiert, schufen wir ein Plasmid, das eine cDNS umfasst, die den
humanen Ret-Rezeptor von Dr M. Takahashi enkodiert (Abteilung für Pathologie,
Nagoya University, School of Medicine, Nagoya, Japan). Ein PCR-Fragment
wurde aus diesem Plasmid unter Verwendung der Oligomere Kid-013
und Kid-014 erzeugt. Das PCR-Fragment wurde mit dem Klenow-Fragment
behandelt und dann einer Digestion mit Not1 unterzogen, um ein PCR-Fragment
mit einem haftenden Not1-Ende und einem stumpfen Ende zu erzeugen.
Das entstandene Fragment wurde in den pGEM11zf(+)-Vektor geklont,
welcheses zuvor einer Digestion mit EcoR1 unterzogen wurde, mit
dem Klenow-Fragment behandelt wurden und einer Not1 Digetion unterzogen
wurde, um ein haftendes Not1-Ende und ein stumpfes Ende zu erzeugen.
Das entstandene Plasmid wurde pJC013 genannt. Das 1916 bp Not1-Sal1-Fragment aus
pJC013 wurde nach einer vollständigen
Digestion mit Not1 und einer partiellen Digestion mit Sal1 isoliert
und an das 693 bp Sal1 Not1-Fragment aus pSAB144, das den Teil der
Fc-Domäne
des humanen IgG1 umfasst, ligiert, und der pSAB132-Expressionsvektor
wurde einer Digestion mit Not1 unterzogen. Das entstandene Plasmid
wurde pJC015 genannt. Das Insert im Plasmid pJC013 wurde sequenziert,
wobei man herausfand, dass es einen einzigen Unterschied in Bezug
auf die Nukleotide aufwies, welcher darin lag, dass eine Aminosäure in der
extrazellulären
Domäne
des humanen Ret verändert war
(die Genbank-Sequenz M57464 hat ein C an Position 812, wohingegen
pJC413 ein T an der entsprechenden Position aufweist; dies führte zu
Veränderungen
in den Aminosäuren
von Alanin zu Valin an der Position 294 der humanen Ret-Proteinsequenz).
Dieser Nukleotid wurde zurück
korrigiert zum C-Rest, welcher in der Genbank-Sequenz M57464 durch
die stellenspezifische Mutagenese des Plasmids pJC013 spezifiziert
wurde, wodurch das Plasmid pJC023 erzeugt wurde. Ein 585 bp BstE2-Fragment
aus pJC023, welches die reparierte Nukleotidsequenz umfasste, wurde
isoliert und in das Plasmid pJC015, aus dem das 585 bp BstE2-Fragment mit dem
abweichenden Nukleotid entfernt worden war, geklont. Das neue Plasmid
wurde pJC024 genannt. Das 2609 bp Not1-Fragment aus pJC024, das
das gesamte humane Ret/IgG-Fusionsprotein enthielt, wurde isoliert
und in die Not1-Site des Expressionsvektors pMDR901 geklont. Das
entstandene Plasmid wurde pJC025 genannt. Das Plasmid pJC025 wurde
in CHO-Zellen transfiziert, um stabile Zelllinien auszubilden. Die Zelllinie
mit der höchsten
Produktion wurde an die Suspension angepasst. Eine typische Ausbeute
der humanen Ret/IgG-CHO-Linie
betrug 6 mg/L.
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Weitere
Ausführungen
zur Herstellung der Vektoren, die in den Verfahren der Erfindung
Verwendung finden, werden in den PCT-Anmeldungen 94/01456 und 92/02050
geliefert, wobei die entsprechenden Beschreibungen hierbei mit Bezugszeichen
angegeben werden.
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3. Bioaktivität der Ret/IgG-Fusionsproteine
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Um
zu bestimmen, ob die Ret/IgG-Fusionsproteine, die wir hergestellt
haben, bioaktiv sind und damit gute Screening-Reagenzen für das Klönen eines
RetL darstellen, haben wir verschiedene Untersuchungen zur Bioaktivität mittels
Organkulturen durchgeführt.
Das Organkultur-Assay bestand aus dem Anzüchten von 13-14 Tage alten
embryonalen Nieren der Ratte in einer Organkultur während 3
bis 5 Tagen, wobei das Ret/1g-Fusionsprotein bei einer Konzentration
von 50 ug/ml vorhanden war. Nieren wurden auch in der Anwesenheit
von LFA-3TIP/IgG oder einem Trägerpuffer
kultiviert. Nach der Phase der Kultivierung wurden einige der Nieren
mit dem fluoreszierenden Lektin Dolichos Biflorus Agglutinin (DB-Lektin) angefärbt, welches
das Gewebe der Auffangkanäle
färbt,
wobei diese Epithelzellen sind, die aus der Ureterknospe abgeleitet
wurden. Diese „DB"-positiven Zellen markierten die Ret-positiven
Zellen, da Ret in der Ureterknospe und deren epithelialen Derivaten
exprimiert wird. Dadurch wurde eine grobe Einschätzung des Ret/IgG-Fusionsproteins
in Bezug auf das Wachstum und die Entwicklung der embryonalen Niere
möglich.
Es bestand ein erheblicher Unterschied in der Morphologie der Auffankanäle und dem
Wachstum zwischen den Nieren, die mit LFA-3TIP kultiviert worden
waren und denen, die mit dem Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte kultiviert
worden waren. Die Ret/IgG-behandelten
Nieren wiesen Auffangkanäle
mit signifikant weniger Verzweigungen auf und hatten typischerweise
ein kleineres Gesamtbild.
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Paraffin-Schnitte
wurden aus anderen Nieren zum Zweck der histologischen Untersuchung
aufbereitet. Embryonale Nieren wurden mit Control-Puffern oder mit
Ret/IgG behandelt, und dann mit Hämatoxylin und Eosin angefärbt. Die
embryonale Niere, die mit Ret/IgG behandelt worden war, zeigte weniger
Verzweigungen der Auffangkanäle
auf als die embryonalen Nieren, die mit Kontroll-Puffern behandelt
worden waren. Zusätzlich
wiesen die mit Ret/IgG behandelten Nieren weniger Röhrchen auf.
Wir haben diesen Effekt auch beim humanen Ret/IgG-Fusionsprotein
beobachtet. Diese Beobachtungen stimmten überein mit den Fusionsproteinen,
die das induktive Signal zwischen dem Mesenchym und der Ureterknospe
blockieren. Aus diesem Grunde schlossen wir daraus, dass das Fusionsprotein
eine gute Reagenz für
das Klonen eines RetL ist.
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4. Ret/Alkalin-Phosphatase-Fusionsprotein
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Rezeptor/Alkalin-Phosphatase-(AP)-Fusionsproteine
wurden erfolgreich verwendet, um Liganden für c-Kits (Cell 63: 185, 1990)
und Liganden für
die Mitglieder der eph-Familie der Orphanrezeptoren (Cell 79: 157, 1994)
zu identifizieren und nun auch, um einen Rezeptor für Leptin
zu klonen, welches ein Produkt des ob-Gens ist (Cell 83: 1263, 1995).
Plasmide, die das Ret/AP-Fusionsprotein
der Ratte enkodieren, wurden konstruiert und das Ret/AP-Protein
der Ratte wurde in COS7-Zellen in Zellfabriken produziert. Anschließend wurde
eine stabile NIH3T3-Zelllinie erzeugt, die im Durchschnitt 10mg/L
des Fusionsproteins exprimierte. SDS-PAGE-Analysen des Ret/AP-Proteins
der Ratte wiesen darauf hin, dass dessen Größe mit dem vorhergesagten molekularen
Gewicht übereinstimmte
und die Analyse mittels Gelfiltration wies darauf hin, dass dieses
als ein Dimer produziert wurde. Die partielle Reinigung wurde durch
eine Affinitätschromatographie
auf einer Anti-AP-Säule
erreicht.
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5. Anti-Ret-Antikörper
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Ein
polyklonaler Antikörper
des Hasen wurde gegen das Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte erzeugt. Der
Antikörper
funktionierte an Western-Blots, den FACS-Analysen der Ret-positiven Zelllinien
und an der Immunohistochemie der Bereiche der embryonalen Niere.
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Ein
Panel mit Anti-Rat-Ret monoklonalen Antikörpern des Hamsters wurde erzeugt.
Das Ret/IgG-Fusionsprotein der Ratte, das an das A-Sepharose-Protein
gekoppelt war, wurde verwendet, um Armenian-Hamster zu immunisieren.
316 Klone erhielt man nach der Fusion, wobei diese hinsichtlich
ihrer Fähigkeit, sich
an die Ret-Fusionsproteine der Ratte und/oder an das humane IgG
zu binden, in einer ELISA-Studie untersucht wurden. 11 Klone produzierten
Antikörper,
die sich nur mit dem Ret/IgG der Ratte (und dem Ret/AP der Ratte)
verbinden, aber nicht mit dem humanen IgG. Die Überkreuz-Reaktivität des humanen
Ret wurde durch FACS untersucht; vier Klone produzierten Antikörper, die
sich an die Ret-positive humane Zelllinie THP-1 binden konnten.
Die nachfolgende Tabelle fasst die Eigenschaften der Ret-Bindung
von zwölf
monoklonalen Antikörpern
zusammen.
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6. cDNS-Expressionsbanken
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Wir
bereiteten cDNS-Banken aus der embryonalen Niere der Ratte auf,
wobei sich davon eine im CDM8-Vektor, der das SV40-Origin für die Erweiterung
verwendete, befand, und eine sich in einem modifizierten InVitrogen-Vektor
pCEP4, der die EBV-Origin für
die Erweiterung verwendete, befand. Bei diesem modifizierten Vektor,
CH269, wurden die EBNA-1 Gensequenzen entfernt. Das EBNA-1-Protein
wirkte mit dem EBV-Origin zusammen, das Gen war jedoch auf dem Vektor
nicht erforderlich, da Zellen verwendet wurden, die das EBNA-Protein
stabil exprimierten. Die Bank des CDM8-Vektors enthielt 1,5 × 106 Klone mit einer Durchschnittsgröße des Inserts
von 1,18 kb, wohingegen die Bank im CH269-Vektor etwa 1 × 106 Klone mit einer Durchschnittsgröße des Inserts
von 1,5 kb aufwies.
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Expressionsklonen des
Ret-Liganden RetL1
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A. Klonen des Ret-Liganden
von RetL1 der Ratte
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1. Erste Herangehensweisen
beim Expressionsklonen des Ret-Liganden RetL1
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Es
wurden etliche direkte Expressionsverfahren angewendet, um RetL1
zu klonen. Alle diese Verfahren basierten auf dem Konzept, das in 4B dargestellt wird. cDNS aus einer cDNS-Bank
wurden in Zellen von Säugetieren
eingebracht; Zellen, die RetL1 aufnehmen, konnten festgestellt werden,
indem Ret-Fusionsproteine
verwendet wurden. Obwohl die drei Ansätze, die nachfolgend beschrieben
werden, erfolglos verliefen, lieferten sie herausragende Erkenntnisse
und Fachwissen, welche in einem nachfolgenden Versuch, der dann erfolgreich
verlief, eingesetzt wurden.
-
a. Panning-Methode mit
Ret/IgG
-
Das
Ret/IgG Fusionsprotein der Ratte wurde in dem Versuch verwendet,
RetL1 durch direktes Expressionsklonen unter Verwendung einer Panning-Methode
zu isolieren (Aruffo und Seed, Proc. Natl. Acad. Sci. 84: 8753-8757
(1987)). Eine 18 Tage alte embryonale Niere der Ratte der cDNS-Bank
in CDM8 wurde für
die Panning-Methode herangezogen. Pools mit der cDNS aus dieser
Bank (5.000-10.000 cDNS pro Pool) wurden in COS-Zellen unter Verwendung der DEAE-Dextran-Methode
eingebracht. Nach 48 Stunden wurden die Zellen aus den Platten mit
EDTA entfernt, mit dem Fusionsprotein inkubiert und dann auf Platten,
die mit dem anti-humanen IgG-Antikörper beschichtet
waren, geschwenkt. Die DNS wurde aus den Zellen, die daran haften blieben,
entnommen, zurück
in E. Coli umgewandelt und dann zum Zweck einer zweiten Runde mit
der Panning-Methode isoliert. Wir konnten keine Zellbindungen nach
der dritten Runde mit der Panning-Methode feststellen und nur sehr
wenige Klone wurden nach der Transformation der Hirt-DNS zurück zu E.
Coli erhalten. Eine VCAM-cDNS, die in Verbindung mit einem monoklonalen
Anti-VCAM-Antikörper
als eine positive Kontrolle verwendet wurde, konnte nur in einem
Verhältnis
von 1:100 gelöst
und noch festgestellt werden, was darauf hinweist, dass die Größe unseres
Pools wahrscheinlich zu groß war.
Die Untersuchung von einigen der Klone, die wir nach der zweiten
Runde mit der Panning-Methode erhalten hatten, ergab, dass die Klone
sich neu organisierten und deletiert wurden.
-
b. Präparative FACS-Verfahren mit
Ret/IgG
-
80.000
cDNS-Klone aus der Bank der embryonalen Nieren der Ratte (CDMB-Vektor)
von Tag 18 wurden in COS7-Zellen
eingebracht und dem präparativen
FACS-Verfahren unter Verwendung des Ret/IgG-Proteins der Ratte und
anschließend
eines Fluor-markierten sekundären
Antikörpers
unterworfen. Die obersten 0,5% und 0,9% der fluoreszierenden Zellen
wurden entnommen und die Plasmid-DNS wurde durch eine Hirt-Lyse
gewonnen. Die DNS wurde zurück
in E. Coli elektroporiert: 228 Klone wurden aus dem 0,5%-Pool und 752 aus
dem 0,9%-Pool gewonnen. Die DNS wurde den bakteriellen Klonen entnommen
und eine zweite Runde des präparativen
FACS-Verfahrens wurde durchgeführt.
Plasmide, die aus den bakteriellen Klonen am Ende der zweiten Runde
gewonnen wurden, wurden analysiert und wiesen dabei ausgeprägte Deletionen
und Neuanordnungen auf.
-
c. Kolorimetrisches Feststellungsverfahren
mit Ret/AP
-
COS-Zellen
wurden mit 400 Pools der cDNS-Klone der 18 Tage alten embryonalen
Niere der Ratte aus der cDNS-Bank (CDM8-Vektor) transfiziert (1000
Klone pro Pool) und mit dem Ret/AP-Protein und einem Färbesubstrat
für die
Alkalin-Phosphotase angefärbt.
Die transfizierten Zellen wurden unter einem Mikroskop im Hinblick
auf positive Signale untersucht. Bei einem Experiment wurden fünf potenziell
positive Signale neu untersucht, stellten sich jedoch alle als negativ
heraus.
-
Als
Kontrolle für
das Ret/AP-Protein wurde ein VCAM/AP-Protein durch Verbinden der
ersten zwei Domänen
des humanen VCAM mit dem N-Terminus des plazentalen AP hergestellt.
(VCAM bindet sich an das gesamte VLA4, welches sich aus zwei Ketten,
alpha-4 und beta-1, zusammensetzt). Vorübergehende Transfizierungen
der COS-Zellen produzierten genügende
VCAM/AP-Proteine für
Kontrollexperimente. Das VCAM/AP-Protein wurde mit dem VCAM/IgG
verglichen, das direkt an AP gekoppelt ist und mit VCAM/IgG mit einem
an AP gekoppelten sekundären
Antikörper,
um dessen Fähigkeit,
VLA4 auf COS-Zellen, die mit der cDNS der alpha-4-Ketten transfiziert
wurden (COS-Zellen exprimieren schon die Beta-1-Ketten), zu untersuchen.
Das Ergebnis zeigte, dass das VCAM/IgG-Protein in Kombination mit
einem an AP gekoppelten sekundären
Antikörper
den höchsten
Nachweis erzielt, während
das VCAM/AP-Protein VLA4 auf transfizierten Zellen feststellt.
-
d. Methodische Schlussfolgerungen:
-
Drei
hauptsächliche
Schlussfolgerungen ergaben sich aus diesen anfänglichen Versuchen des Klonens:
- 1) Verfahren, bei denen es erforderlich ist,
dass die Plasmid-DNS zum Zweck von weiteren Runden (d.h. Panning-Methode
und präparative
FACS) zurückgewonnen
wird, sind aufgrund der Neuanordnungen und Deletionen, die im Laufe
der nachfolgenden Runden auftreten, nicht brauchbar, wenn das Vorhandensein der
angestrebten cDNS nur gering ist. Basierend auf der geringen Expression
von Ret gibt es einen guten Grund, davon auszugehen, dass die Expression
von RetL1 ebenso gering ist. Die bevorzugte Herangehensweise muss
darin bestehen, die Transfizierung in Pools vorzunehmen und ein
Feststellungsverfahren anzuwenden, durch das ein positiver Pool
identifiziert werden kann. Der ursprüngliche Pool kann dann aufgeschlüsselt werden,
ohne dass es nötig
ist, die vorübergehend
exprimierte DNS der transfizierten Zellen zurückzugewinnen.
- 2) Das Ret/IgG-Protein gewährleistet
bei der Koppelung an eine zweite Reagenz eine bessere Feststellbarkeit
als das Ret/AP-Protein.
- 3) Kontrollexperimente mit einem VCAM/IgG-Kontrollprotein (und
mit einem an AP gekoppelten sekundären Antikörper) und der alpha-4 Integrin-cDNS
(verdünnt
in einem CDM8-Vektor und transfiziert in COS-Zellen) weisen darauf
hin, dass unsere Feststellbarkeit bei nur eins zu tausend liegt
(d.h. die Größe des Pools darf
1000 Klone nicht überschreiten).
Um einen erhöhten
Grad an Empfindlichkeit zu erhalten, wechselten wir von einem Vektor
mit SV40-Origin (exprimiert in COS-Zellen) zu einem Vektor mit EBV-Origin
(exprimiert in EBNA-positiven Zelllinien). Vektoren mit dem ursprünglichen
EBV-Origin erhält
man in Form von Episomen, wobei diese für die Zelle nicht so toxisch
sind wie die Vektoren mit SV40-Origin nach der Erweiterung. Ein
beachtlicher Hinweis liegt darin, dass Gene in diesen Vektoren bei
einem höheren
Grad exprimiert werden können
und dass cDNS viel mehr verdünnt
werden können
(d.h. bis zu 1:80.000) und dabei immer noch feststellbar sind.
-
2. Screening der Pools
aus der cDNS-Bank mit EBV-Origin
-
Wir
haben Pools mit Klonen aus der cDNS-Bank mit 18 Tage alten embryonalen
Nieren der Ratte (CH269-Vektor mit dem EBV-Origin) mit dem Ret/IgG-Fusionsprotein der
Ratte durchsucht. Bei einem Experiment wurden 256 Pools mit jeweils
5000 Klonen aus der Bank erzeugt. Kurz gesagt wurde ein Aliquot
der cDNS-Bank getitert und 5000 Zellen wurden platiert (256 Mal),
so dass sie über
Nacht wachsen konnten. Die Kolonien wurden in ein Medium eingebracht:
Ein Teil der Kultur wurde dazu verwendet, um einen Glycerol-Vorrat
für den
Pool anzulegen (gelagert bei –70°C) und ein
Teil wurde für
eine Plasmid-Aufbereitung genutzt. DNS aus den 256 Pools wurden
einzeln in 293/EBNA-Zellen (8 × 105 auf einer 60mm Platte) unter Verwendung
des Lipofektionsverfahrens transfiziert. Nach 48 Stunden wurden
die Zellen zweimal mit einem HBHA-Puffer gewaschen (0,5 mg/ml BSA,
0,1% NaN3, 20mM HEPES (pH-Wert 7,0)) und
mit 20 ug/ml Ret/IgG der Ratte in Tris-gepufferter Saline plus 1
mM MgCl2 und CaCl2 während 60
bis 90 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Im Anschluss an diese
Inkubation wurden die Zellen viermal mit dem HBHA-Puffer gewaschen
und dann mit 60%igem Azeton/3%igem Formaldehyd/20mM HEPES (pH-Wert
7,0)) 30 Sekunden lang fixiert. Nach zweimaligem Waschen mit dem
HBS-Puffer (150mM NaCl, 20 mM HEPES (pH-Wert 7,0)) wurden die Zellen
mit einem AP-gekoppelten
sekundären
Antikörper
(Anti-humanes-IgG-Fc-Gamma-spezifisches F (ab')2 der Ziege), (Jackson
Immuno Research Laboratories; Katalog # 109-056-098; 1:5000 Verdünnung in Tris-gepufferter Saline
plus 1 mM MgCl2 und CaCl2)
60 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Zellen wurden
dann zweimal mit dem HBS-Puffer sowie zweimal mit dem AP-Substrat-Puffer
gewaschen (100 mM Tris-HCl (pH-Wert 9,5), 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2), welcher 2 × den Pierce Immuno PureR Phosphatase Suppressor (Katalog # 35002)
enthält.
Das letzte Waschen dauerte 15 Minuten. Die AP-Substrate NBT (0,33
mg/mgl) und BCIP (0,17 mg/ml) wurden dann zum AP-Substrat-Puffer,
der den Pierce AP-Hemmer
enthielt, hinzugefügt
und mit den Zellen 5 bis 20 Minuten lang inkubiert. Die Platten
wurden nun zweimal mit Wasser gewaschen. Die Platten wurden dann
unter einem Präpariermikroskop
im Hinblick auf das Vorhandensein von lila angefärbten Zellen untersucht.
-
Bei
einer Analyse von 256 Pools wurden 17 positive Pools in der ersten
Untersuchung festgestellt. Die DNS aus jedem positiven Pool wurde
erneut in 293/EBNA-Zellen übertragen
und die oben genannten Verfahrensweisen wurden mit Hilfe einiger
zusätzlicher
Kontrollexperimente wiederholt, um sicherzustellen, dass die beobachtete
Färbung
Ret/IgG-spezifisch ist. Nun zeigten 10 der 17 positiven Pools zusammen
mit dem Ret/IgG-Fusionsprotein eine Färbung, aber nicht mit einem
anderen IgG-Fusionsprotein.
-
3. Aufschlüsselung
des Pools #230
-
Als
Exempel wurde einer der oben beschriebenen positiven Pools mit der
Bezeichnung #230 in kleinere Subpools aufgegliedert, um die cDNS
des Pools, die die Bindung an das Ret/IgG-Fusionsprotein gestattet,
zu festzustellen. 600 Zellen aus dem Glycerol-Vorrat für Pool #230
wurden platiert (10 Mal) und über
Nacht angezüchtet.
Kolonien auf diesen Platten wurden in ein Medium eingebracht: Ein
Zehntel der Kultur wurde verwendet, einen Glycerol-Vorrat anzulegen
und der verbleibende Teil wurde für eine DNS-Aufbereitung verwendet.
Die zehn Subpools der 600 Klone wurden mit 230-1A bis 230-5A und
mit 230-1B bis 230-5B
bezeichnet. Die DNS aus diesen Subpools wurde in 293/EBNA-Zellen
transfiziert und das oben beschriebene Verfahren zur Anfärbung mit
dem Ret/IgG-Fusionsprotein
wurde wiederholt. Ein Subpool mit der Bezeichnung #230-5A war hinsichtlich
der Färbung
mit dem Ret/IgG-Protein positiv.
-
Pool
#230-5A wurde ferner aufgeschlüsselt,
um die cDNS dieses Subpools, die die Bindung an das Ret/IgG-Fusionsprotein
ermöglicht,
zu identifizieren. Zellen aus dem Glycerol-Vorrat des Pools 230-5A
wurden platiert und über
Nacht angezüchtet.
Kolonien wurden in Behälter
mit sieben 96-well Bioblocks® übertragen und über Nacht
angezüchtet.
Aus jedem 96-well Bioblock wurden 4 Pools zu 20 Klonen und 1 Pool
zu 16 Klonen hergestellt. Dementsprechend wurden 35 Pools aus den
sieben Bioblocks® unter der Bezeichnung 230-5A-71
bis 230-5A-105 erzeugt. Die DNS wurde aus jedem dieser Pools aufbereitet
und in 293/EBNA-Zellen transfiziert und dann erneut mit dem Ret/IgG-Fusionsprotein
wie oben beschrieben untersucht. Pool #230-5A-86 war positiv.
-
Pool
#230-5A-86 wurde aufgeschlüsselt
durch Rückgriff
auf den Bioblock und die Identifizierung der 20 Klone, die zur Erzeugung
dieses Pools vermischt worden waren. Aus all den zwanzig Klonen
wurde DNS erzeugt und einzeln in 293/EBNA-Zellen transfiziert und
erneut im Hinblick auf Ret/IgG, wie oben beschrieben, untersucht.
Pool #230-5A-86-17 wurde als positiv befunden.
-
4. Kennzeichnung des Klons
#230-5A-86-17
-
Der
Klon #230-5A-86-17 (genannt retL-17 oder Klon 17 und hinterlegt
als ATCC 98047) wurde ferner anhand der DNS-Sequenzierung analysiert.
Die gesamte Nukleotidsequenz des Inserts dieses Klons ist SEQ ID
NO. 1 (retL1-cDNS der Ratte), wovon ein Teil der Nukleotidsequenz
in 1 gezeigt wird. Innerhalb dieser Nukleotidsequenz
fanden wir einen Leserahmen, der ein Protein mit 468 Aminosäuren enkodiert
(RetL1 der Ratte). Das vorhergesagte Protein hatte eine Signalsequenz
mit einer vorhergesagten Spaltung nach der Aminosäure 24 (Von
Heijne et al., Nucl. Acid Res. 14: 14683 (1986)). Der hydrophobe
C-Terminus wies darauf hin, dass das Protein über eine Phosphatidylinositol-Glycan-Verbindung mit der
Zelle verbunden war. Es ergaben sich drei vorhergesagte N-gekoppelte Glycosylationsstellen.
Diese Eigenschaften stimmten mit denen, die man bei einem Liganden
für Ret
erwartete, überein.
-
Wir
konnten lösliche
Formen des RetL1-Proteins der Ratte durch Kürzen des Gens vor dem hydrophoben
C-Terminus exprimieren. So konnte dies beispielsweise durchgeführt werden,
indem man das Gen hinter Lysin 435 (RetL1 der Ratte) kürzte. Das
Kürzen
aufwärts,
entlang dieser Aminosäure,
sollte ebenso zu der Expression einer löslichen Form des RetL1-Proteins
der Ratte führen.
Das lösliche
RetL1-Protein der Ratte konnte durch sich selbst oder als Teil einer
Fusion mit dem humanen Immunoglobulin, als ein Histidin-Tag oder
als ein kleines Epitop mit einem Antikörper exprimiert werden.
-
B. Klonen des Humanen
Ret-Liganden RetL1
-
Eine
cDNS-Bank mit der humanen embryonalen Niere im Vektor lambda gt10
wurde von Clontech (Katalog # HL5004A) erworben. Eine Millionen
Plaques, die Einheiten aus dem Phagen-Vorrat bildeten, wurden auf
10 NuncTM-Platten platiert. Duplikate der
Plaque Lifts wurden auf Schleicher und Schuell OptitranTM -Filtern erzeugt.
-
Eine
Probe wurde durch die Digestion des Plasmids RetL1 der Ratte mit
dem Restriktionsenzym Pvul1 erzeugt, dann wurde eine Isolation mit
Hilfe des Agarose-Gels
mit einem Fragment von 1,34 kb durchgeführt, wobei das Fragment nt
242 bis 1582 der RetL-Nukleotidsequenz der Ratte (retL1-cDNS der
Ratte) entsprach.
-
Diese
Probe des Kodierungsbereiches wurde anhand des Random-Primings mit
P32 markiert (Feinberg und Vogelstein, Anal.
Biochem. 137: 266-267, 1984). Die Filter wurden über Nacht bei 55°C in 300
ml des Plaques-Screen-PSB-Puffers hybridisiert (50mM Tris, pH-Wert
7,5, 1M NaCl, 0,1% Sodium-Pyrophosphat, 0,2% PVP und 0,2% Ficoll),
wobei dieser 10% Dextransulfat, 100 ug/ml tRNS und 6,7 × 107 CPM der Probe der Ratte enthielt. Die Filter
wurden zweimal mit dem Plaque-Screen-Puffer und zweimal mit 2 × SSC/1%SDS bei
55°C gewaschen
und bei –70 °C mittels
eines Intensivierungs-Screens belichtet.
-
Duplikat-Positive
wurden aus den Master-Platten in SM (100 mM NaCl, 10 mM 504, 50mM Tris, pH-Wert 7,5) plus Gelatin entkernt.
24 dieser Positive sind plaquegereinigt. Lambda Miniprep-DNS aus
den gereinigten Plaques wurde einer Digestion mit Not1 unterzogen
und auf 1%igem Agarose-Gel elektrophoresziert sowie der Southernblot-Technik
unterzogen. Die Southernblot-Hybridisierung fand in dem Bereich
statt, der das RetL1 der Ratte enkodiert. Der Klon HRL20 hatte das
längste
Insert (4,4 kb), welches die Probe der Ratte besonders stark hybridisiert.
Die DNS-Sequenz (partielle humane retL1-cDNS; SEQ ID NO. 8, 2A) und die daraus abgeleitete Peptidsequenz
(partielles humanes RetL1; SEQ ID NO. 9; 2A)
erhielt man aus diesem Klon, was bestätigte, dass dieser dem humanen
Klon entsprach. Dieser Klon enkodierte die meisten Kodierungsbereiche,
auch das 3'-Ende
des Kodierungsbereiches.
-
Um
das 5'-Ende der
humanen cDNS zu erhalten, wurde eine humane Marathon-ReadyTM-cDNS
der fötalen
Niere über
Clontech (Katalog # 7423-1) erworben. Das Antisense-Oligonukleotid
Kid-155, das dem Komplementärstück der Nukleotide
62-81 der SEQ ID NO. 8 (partielle humane retL1-cDNS) entsprach und
das Antisense-Oligonukleotid Kid-154, das dem Komplementärstück der Nukleotide
17-43 der SEQ ID NO. 8 (partielle humane retL1-cDNS) entsprach,
wurden synthetisiert. Das PCR-Verfahren wurde unter Verwendung des AdvantageTM-cDNS
PCR-Kits (Clontech Katalog # 8417-1) in Kombination mit den MarathonTM-cDNS-Reagenzen und den Oligonukleotiden
Kid-155 oder Kid-154 durchgeführt.
Die erste PCR-Reaktion wurde folgendermaßen angelegt: 35,5 μl H2O; 5,0 μl
10 × KlenTaq-Puffer:
1,0 μl 10mM
dNTP-Mix; 1,0 μl
50 × AdvantageTM KlenTaq Polymerase Mix. Diese Reagenzen
wurden kombiniert und vermischt. Dann wurden 5,0 μl der Marathon-ReadyTM fötalen
Nieren-cDNS; 1,0 μl
10μM AP1
Primer und 1,5 μl
6,4μM Kid-155
hinzugefügt
(Endvolumen = 50 μl).
Das PCR-Verfahren wurde in einem Perkin-Elmer Cetus-DNS-Thermal-Cycler
480 unter den folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt: 1 Zyklus
bei 94°C
während
einer Minute; 30 Zyklen bei 94°C
während
30 Sekunden, bei 55°C
30 Sekunden, bei 68°C
4 Minuten. Eine nested-PCR wurde durchgeführt unter Verwendung des Produktes
der ersten PCR-Reaktion. Zunächst
wurden 5 μl
des PCR-Produktes #1 50fach mit TE (Endvolumen 250 μl) verdünnt. Die
Reaktion der nested-PCR enthielt 35,5 μl H2O;
5.0 μl 10 × KlenTaq-Puffer;
1,0 μl 10mM
dNTP Mix; 1,0 μl
50 × AdvantageTM KlenTaq-Polymerase Mix. Diese Reagenzen
wurden wie oben beschrieben vermischt. 5,0 μl des verdünnten PCR-Produktes #1; 1,0 μl 10μM AP2-Primer
und 1,5 μl
6,9μM Kid-154
wurden hinzugefügt.
Die Zyklusbedingungen waren die gleichen wie oben beschrieben. Das
entstandene Produkt von etwa 700 bp wurde auf einem 1 %igen low-melt
Agarose-Gel gereinigt und mit Phenol extrahiert. Die gereinigte
DNS wurde in die Site EcoRS von pZErOTM geklont
(Invitrogen Katalog # K2510-01). Die Informationen zur Sequenz erhielt
man aus verschiedensten Isolaten, darunter auch die Klone mit der
Bezeichnung HRL7G6 und HRL7G8.
-
Bei
der aus dem Klon HRL7G8 erhaltenen Sequenz stellte man fest, dass
sich diese mit der Sequenz des Klons HRL20 (partielle humane retL1-cDNS) überschneidet,
weshalb sie dazu verwendet wurde, eine Gesamtlängensequenz des humanen RetL1
zu erzeugen (humane Gesamtlängen-retL1-cDNS),
wie auch in 2B gezeigt. Die Nukleotidsequenz,
die man aus dem Klon HRL7G8 erhalten hatte, stellte die Nukleotide 1
bis 502 der humanen Gesamtlängen-retL1-cDNS
dar; die Nukleotidsequenz des Klons HRL20 stellte die Nukleotide
460 bis 1682 der humanen Gesamtlängen-retL1-cDNS
dar. Die Sequenz aus Klon HRL7G8 wurde bestätigt durch Sequenzierung eines
anderen cDNS-Klons (GJ102), der aus der cDNS-Bank der humanen embryonalen
Niere lambda gt10 wie oben beschrieben isoliert wurde, wobei eine
Probe verwendet wurde, die aus dem Klon HRL7G6 stammte. Die Nukleotide
118 bis 1497 umfassten den Leserahmen des Proteins der humanen Gesamtlängen-retL1-cDNS.
-
Die
vollständige
Aminosäurensequenz
des humanen RetL1 wird auch in 2B gezeigt.
Wie durch die BESTFIT-Analyse aufgezeigt, die in 3A ausgestellt
wird, ist die humane retL1-cDNS zu 88,2% identisch mit der retL1-cDNS
der Ratte. Der Vergleich der Peptide (3B)
zeigt, dass die mutmaßliche
humane Peptidsequenz zu 93,3% identisch und zu 97,2% der Sequenz
der Ratte ähnlich
ist.
-
Klonen des Ret-Liganden
RetL2
-
A. Klonen des humanen
RetL2
-
Die
Peptidsequenz von RetL1 der Ratte (rat RetL1) wurde verwendet, um
die GenBank-Datenbank mit dem BLAST-Programm zu durchsuchen, um
verwandte Proteine zu identifizieren (d.h. Isologe). Das BLAST oder
Basic Local Alignment Search Tool arbeitet mit dem Verfahren von
Altschul et al. (J. Mol. Biol. 215: 403-410, 1990), das Ähnlichkeiten zwischen einer
gesuchten Sequenz und allen Sequenzen in der Sequenz-Datenbank sucht.
Die gesuchte Sequenz und die Datenbank, in der gesucht wird, können Peptide
oder auch Nukleotide in jeder möglichen
Kombination sein. Bei der Durchsuchung der RetL1-Peptidsequenz der Ratte
in der Nukleotid-Datenbank in Bezug auf die exprimierten Sequenz-Tags
(EST) erhielt man zwei signifikante Treffer. Einer mit der Genbank-Zugangsnummer # R02249,
der ein 229 bp EST aus einer cDNS-Bank einer kombinierten humanen
fötalen
Leber und Milz ist und der andere mit der Genbank-Zugangsnummer
# H12981, welcher ein 521 bp EST aus einer cDNS-Bank eines humanen kindlichen Gehirns
ist. Die zwei ESTs zeigen eine 99%ige Übereinstimmung in einem Bereich
der Überschneidung,
was darauf hinweist, dass sie der gleichen cDNS entstammen. Oligonukleotide
wurden aus H12981 erzeugt: KID-228 (GAA TGA CAA CTG CAA GAA GCT
GCG CTC CTC; entsprechend den Nukleotiden 38-67 und ebenso den Nukleotiden
534-563 der SEQ ID NO: 12), sowie das Antisense-Oligonukleotid KID-229
(GTG TAC TCG CTG GGC ACC CG; entsprechend des Komplementärstückes der
Nukleotide 156-175 sowie des Komplementärstückes der Nukleotide 652-671
der SEQ ID NO: 12).
-
1 × 106 Plaque ausbildende Einheit einer cDNS-Bank
von Clontech mit einer 5'-Stretch Plus lambda GT10
cDNS einer humanen fötalen
Leber (Katalog # HL5003a) wurden in Duplikaten auf OPTITRANTM-Filtern gescreent. Die Filter wurden mit
den 32P-markierten Oligonukleotiden KID-228
und KID-229 in 400 ml Plaque Screen-Puffer über Nacht bei 65 °C hybridisiert
(50mM Tris, pH-Wert 7,5, 1 M NaCl, 0,1 % Sodium Pyrophosphat, 0,2
% Polyvinylpyrolidin und 0,2 % Ficoll), wobei dieser 10 % Dextransulfat
und 100 ug/ml tRNS sowie 80 pmole eines jeden 32P-markierten
Oligonukleotids enthielt. Die Filter wurden zweimal mit 2 × SSC/1%
SDS und zweimal mit 1 × SSC/1%
SDS gewaschen und dann belichtet. 11 Duplikat-Positive wurden gereinigt.
Die DNS aus jeder dieser Klone wurde durch Digestion der Restriktionsenzyme
analysiert und danach einer Elektrophorese mit Hilfe eines Agarose-Gels
und des Southernblottings unterzogen. Die Filter wurden zu KID-228 und
KID-229 hybridisiert, um zu bestätigen,
dass die Inserts die Probe hybridisieren. Das Insert von Klon DSW240
wurde vollständig
sequenziert (humane retL2-cDNS, SEQ ID NO: 12), wie in 7 aufgezeigt.
-
Die
Nukleotide 25-1416 enthielten den Leserahmen des Proteins der humanen
retL2-cDNS, welcher ein Protein mit 464 Aminosäuren enkodiert (humanes RetL2;
SEQ ID NO: 13), und welches in 7 gezeigt wird.
Wie durch die BESTFIT-Analyse
aufgezeigt, die in 8 dargestellt wird, ist das
humane RetL2-Protein in Bezug auf das humane RetL1-Protein zu 49,1%
identisch und zu 63,7% ähnlich.
-
Es
teilt sich mit dem humanen RetL1 einen hydrophoben N-Terminus, der
auf eine Signalsequenz hinweist und einen hydrophoben C-Terminus,
der auf ein Motiv der Phosphatidylinositol-Glycan-Verbindung hinweist.
Zusätzlich
werden 30 Cysteine der 31 vorhandenen Cysteine in jedem Protein
konserviert.
-
B. Beweisführung, dass
RetL2 ein Ligand für
Ret ist
-
Wir
konnten aufzeigen, dass RetL2 ein Ligand für Ret ist, indem wir 293/EBNA-Zellen mit einem
Expressionsplasmiden transfizierten, welches das Insert von Klon
DSW240 enthielt und konnten dadurch aufzeigen, dass die Zellen sich
an ein lösliches
Ret/IgG-Fusionsprotein binden können.
-
Das
Insert von DSW240 wurde unter Verwendung von Not1 entfernt und in
den Expressionsvektor CH269 geklont, der ein EBV-Origin enthielt
und eine hohe Expression in EBNA-positiven Zelllinien gestattete. Die
Restriktionsdigestionen wurden durchgeführt, um Klone zu identifizieren,
die die richtige Orientierung aufwiesen. Die Plasmid-DNS wurde aus
einem Klon mit der richtigen Orientierung aufbereitet.
-
Plasmid-DNS
(das retL2-Expressionsplasmid, ein retL1-Expressionsplasmid für eine positive
Kontrolle und ein Expressionsplasmid, dass ein nicht verwandtes
Protein für
eine negative Kontrolle enthielt) wurden in 293/EBNA-Zellen (8 × 105 auf einer 60 mm Platte) unter Verwendung
des Lipofektionsverfahrens transfiziert. Nach 48 Stunden wurden
die Zellen zweimal mit dem HBHA-Puffer gewaschen (0,5 mg/ml BSA,
0,1% NaN3, 20 mM HEPES (pH-Wert 7,0)) und
mit 20 ug/ml Ret/IgG in einer Tris-gepufferten Saline plus 1mM MgCl2 und CaCl2 60 bis
zu 90 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Im Anschluss an
diese Inkubation wurden die Zellen viermal mit dem HBHA-Puffer gewaschen
und dann mit 60% Azeton/3% Formaldehyd/20 mM HEPES (pH-Wert 7,0)
30 Sekunden lang fixiert. Im Anschluss an das zweimalige Waschen
mit dem HBS-Puffer (150 mM NaCl, 20 mM HEPES (pH-Wert 7,0)) wurden
die Zellen mit einem AP- gekoppelten
sekundären
Antikörper (Anti-humanes
IgG Fc-Gamma-spezifisches F (ab')2 der Ziege), (Jackson Immuno Research Laboratories;
Katalog # 109-056-098;
1:5000 Verdünnung
in dreifach gepufferter Saline plus 1 mM MgCl2 und
CaCl2) 60 Minuten lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Zellen wurden dann zweimal mit dem HBS-Puffer und
zweimal mit dem AP-Substrat-Puffer gewaschen (100 mM Tris-HCl (pH-Wert
9,5), 100 mM NaCl, 5 mM MgCl2), welcher
2 × den
Pierce Immuno Pure® Phosphatase Hemmer enthielt
(Katalog # 35002). Zuletzt wurden die Zellen 15 Minuten lang gewaschen.
Die AP-Substrate NBT (0,33 mg/ml) und BCIP (0,17 mg/ml) wurden dann
einem AP-Substrat-Puffer,
der den Pierce AP-Hemmer enthielt, hinzugefügt und mit den Zellen 5 bis
20 Minuten lang inkubiert. Die Platten wurden dann zweimal mit Wasser
gewaschen. Diese wurden schließlich
unter einem Präpariermikroskop
im Hinblick auf das Vorhandensein von lila angefärbten Zellen untersucht. Das
Vorhandensein von lila angefärbten
Zellen wies darauf hin, dass sich das Ret/-Fusionsprotein mit den
Zellen verbunden hatte und dass das RetL2-Protein ein Ligand für Ret war.
Lila angefärbte
Zellen wurden auch im Anschluss an die Transfizierung mit dem retL1-Expressionsvektor
beobachtet, jedoch nicht nach der Transfizierung mit dem negativen
Kontrollvektor.
-
Klonen des Ret-Liganden
RetL3
-
A. Murines RetL3
-
Eine
Durchsuchung der EST-Datenbank mit der RetL1-Aminosäurensequenz
der Ratte offenbarte zwei murine ESTs mit einer Übereinstimmung der Ret-Liganden.
Diese ESTs waren AA049894 und AA050083 (welche die partielle murine
retL3-cDNS, SEQ
ID NO. 14 darstellen). Plasmide, die diese ESTs enkodieren, erhielt
man über
Genome Systems Inc. (Katalog # 475791 und # 475497) als Bakterienstämme. Die
Plasmid-DNS wurde aus einzelnen Kolonien aufbereitet, die man durch
einen Abstrich der Stämme
auf LB-Amp-Platten erhielt. Die Inserts aus diesen Plasmiden wurden
in ihrer Gesamtheit sequenziert. Ein Vergleich der zwei Sequenzen
zeigte, dass AA049894, welches ein Insert von 1,4 kb aufweist, in AA050083
enthalten ist, welches wiederum ein Insert von 1,9 kb aufweist.
Die Translation der DNS-Sequenz aus AA050083 wies darauf hin, dass
ein kontinuierlicher offener Leserahmen von NT205 bis NT1242 vorhanden
ist (partielles murines RetL3, SEQ ID NO. 15). Dieser offene Leserahmen
stimmte zu 37,5% mit dem von retL1 der Ratte und zu 40,2% mit dem
von retL2 der Ratte überein.
Der offene Leserahmen enkodierte jedoch nicht ein Met oder eine
Signalsequenz am 5'-Ende.
Wir untersuchten die Weiterführung
des offenen Leserahmens am 5'-Ende
in diesem Bereich und fanden ein Met im Kontext einer Kozak-Konsens-Sequenz
für die
Initialisierung der Translation und eine potenzielle Signalsequenz
für die
Expression/Sekretion der Oberfläche.
Dieser offene Leserahmen befand sich nicht in dem darauf folgenden
Leserahmen und wies somit darauf hin, dass EST AA050083 an seinem
5' Ende eine mögliche Mutation
umfasste, wie beispielsweise eine Insertion, Deletion, ein Intron
oder Klonartefakt.
-
Um
das richtige 5'-Ende
zu erhalten, wendeten wir das Verfahren des Marathon RACE-Kit an.
Eine 11 Tage alte cDNS eines Mausembryos von Marathon-ReadyTM (Katalog
# 7458-1) und ein AdvantageTM-Kit (Katalog
# 8417-1) wurden über
Clontech erworben. Das Antisense-Oligonukleotid, Kid-366, das dem
Komplementärstück der Nukleotide
847-866 der SEQ ID NO. 14 und Kid-365, was dem Komplementärstück der Nukleotide
589-615 der SEQ ID NO. 14 entsprach, wurden synthetisiert. Das PCR-Verfahren
wurde unter Verwendung eines AdvantageTM-cDNS
PCR-Kits (Clontech Katalog # 8417-1) in Kombination mit den Reagenzen
der MarathonTM-cDNS und dem Oligonukleotid
Kid-366 durchgeführt.
Die erste PCR-Reaktion wurde folgendermaßen angelegt: 35,3 μl H2O; 5,0 μl
10 × KlenTaq-Puffer,
1,0 μl 10mM
dNTP-Mix; 1,0 μl
50 × AdvantageTM KlenTaq Polymerase Mix. Diese Reagenzen
wurden kombiniert und vermischt. Dann wurden 5,0 μl der 11
Tage alten cDNS des Mausembryos von Marathon ReadyTM;
1,0 μl 10μM AP1-Primer
und 1,7 μl
5,88μl Kid-366
hinzugefügt
(Endvolumen = 50 μl).
Das PCR-Verfahren wurde in einem Perkin Elmer Cetus DNS Thermal
Cycler 480 unter den folgenden Zyklusbedingungen ausgeführt: 1 Zyklus
bei 94 °C
1 Minute lang; 5 Zyklen bei 94 °C
30 Sekunden lang; bei 72 °C
4 Minuten lang; 5 Zyklen bei 94 °C
30 Sekunden lang; bei 70 °C
4 Minuten lang; 25 Zyklen bei 94 °C
30 Sekunden lang; bei 68 °C
4 Minuten lang. Ein nested-PCR-Verfahren wurde unter Verwendung
des Produktes der ersten PCR-Reaktion durchgeführt. Zunächst wurden 5 μl des PCR-Produktes
#1 50fach mit TE (Endvolumen 250 μl)
gelöst.
Die nested-PCR-Reaktion enthielt 35,5 μl H2O;
5,0 μl 10 × Klen Taq-Puffer;
1,0 μl 10mM
dNTP-Mix; 1,0 μl
50 × AdvantageTM KlenTaq Polymerase Mix. Diese Reagenzen
wurden wie oben beschrieben vermischt. 5,0 μl des verdünnten PCR-Produktes #1; 1,0 μl 10μM AP2-Primer
und 3,6 μl
2,8μM Kid-365
wurden hinzugefügt.
Die Zyklusbedingungen waren dieselben wie oben beschrieben. Das
entstandene Produkt von etwa 665 bp wurde auf einem 1 %igen low-melt
Agarose-Gel gereinigt und mit Hilfe von Qiaex II (Qiagen Katalog
# 20021) extrahiert. Die gereinigte DNS wurde in pNoTA/T7TM geklont, wobei das PRIME PCR CLONERTM Klon-System
verwendet wurde (5 Primer → 3
Primer Katalog # 1-725029). Die Sequenzinformationen erhielt man
aus zahlreichen Isolaten, darunter auch die Klone mit der Bezeichnung DSW252
und DSW253.
-
Bei
der Sequenz DSW252 stellte man fest, dass sich diese mit SEQ ID
NO. 14 überschneidet,
jedoch ein zusätzliches
T zwischen NT252 und NT253 der SEQ ID NO. 14-Sequenz vorhanden war.
Dieses T zeigte sich ebenso in den anderen Isolaten DSW251 und DSW253.
Die Insertion dieser zusätzlichen
Basis korrigierte den offenen Leserahmen, so dass ein einzelnes
1191 bp des offenen Leserahmens (gezählt vom ersten Met), welches
397 Aminosäuren
enkodiert, erhalten wurde. Dieser Leserahmen enkodierte ein Met
im Kontext der vorschriftsmäßigen Initialisierung
der Translation der Konsens-Sequenz (Kozak) und umfasste eine Signalsequenz
für die
Expression/Sekretion der Oberfläche.
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Um
ein murines Gesamtlängen-Klon
zu erhalten, das in der Lage ist, exprimiert zu werden, wurden ein 630
bp Not1-BamH1-Fragment von DSW252 und ein 1308 bp BamH1-Not1-Fragment
von AA050083 gereinigt und an den Expressionsvektor CH269 von Not1,
der zuvor einer Digestion unterzogen wurde, gehängt. Die Ligation wurde in
E.Coli XL1-Blue (Strategene-Katalog # 200236) übertragen. Qiawell Ultra Minipreps
wurden mit den entstandenen Transformationen durchgeführt. Diese
wurden durch kontrollierte Digestion und mittels Gel-Elektrophorese analysiert,
um eine korrekte Größe und Ausrichtung
zu garantieren. Dieses Konstrukt wurde DSW254 genannt. Das Insert
von DSW254 wurde in seiner Gesamtheit sequenziert (murines retL3;
SEQ ID NO. 16) und es wurde bestätigt,
dass der offene Leserahmen ein Protein der 397 Aminosäuren enkodierte (murines
RetL3; SEQ ID NO. 17). Diese Sequenzen werden in 9 gezeigt.
Der C-Terminus von Ret1L3 war hydrophob und wies auf ein Motiv einer
Phosphatidylinositol-Glykan-Verbindung hin.
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B. Humanes RetL3
-
Um
eine mögliche
Gewebequelle für
das Klonen des humanen RetL3 zu finden, verwendeten wir Northern
Blots aus Mäusegewebe,
um die Expressionsstruktur von murinem RetL3 zu bestimmen. Von den
beobachteten Geweben war die Expression von RetL3 im Herzgewebe
die höchste.
Eine cDNS-Bank des humanen erwachsenen Herzes im lambda gt10 Vektor
wurde über
Clontech (Katalog # HL3026a) erworben. Eine Million Plaque ausformende
Einheiten aus dem Phagen-Vorrat
wurden auf 10 Nunc-Platten platiert. Duplikate der Plaque-Lifts
wurden auf Schleicher und Schuell OptitranTM-Filtern
erzeugt.
-
Eine
Probe wurde durch das PCR-Verfahren mit den Primer Kid-366 und Kid-367,
die den Nukleotiden 397-420 der AA050083-Sequenz entsprechen, erzeugt.
Die PCR-Reaktion wurde folgendermaßen durchgeführt: 10 μl 10 × PFU-Puffer;
2,0 μl 10mM
dNTP Mix; 72,1 μl
H2O; 3,1 μl
13,2 μM
Kid-367; 6,8 μl
5,88 μM Kid-366;
5,0 μl 0,1 μg/μl AA050083
DNS und 2,0 μl
1,5 Einheiten/μl
PFU (Strategene- Katalog
# 600154) wurden vermischt. Die PCR-Reaktion wurde durchgeführt in einem
Perkin Elmer Cetus DNS Thermal Cycler 480 unter den folgenden Bedingungen:
25 Zyklen bei 94 °C
während
einer Zeit von 1 Minute; bei 53 °C
1 Minute lang; bei 72 °C
4 Minuten. Das Produkt wurde durch die Extraktion mit Phenol, Chloroform,
Isoamylalkohol in einem Verhältnis
von 50:49:1 gereinigt und danach einer Elektrophorese mit einem
low-melt Agarose-Gel und einer QiaexII-Reinigung des ausgeschnittenen
Fragmentes unterzogen. Die Probe des Kodierungsbereiches wurde durch
Random Priming mit P32 markiert (Feinberg
und Vogelstein). Die Filter wurden über Nacht in 200 ml Plaque-Screen-Puffern
mit 10% Dextransulphat, 100 ug/ml tRNS und 1,8 × 108 CPM
aus der Mausprobe bei 65 °C
hybridisiert. Sie wurden zweimal mit dem Plaque-Screen-Puffer, zweimal
mit 2 × SSC/1%
SDS, zweimal mit 1 × SSC/1%SDS
bei 65 °C
gewaschen und bei 70 °C
mittels eines Intensivierungsscreens belichtet. Duplikat-positive
Plaques wurden gereinigt. Die Lambda-Miniprep-DNS aus den jeweiligen
gereinigten Plaques wurde zusammen mit EcoR1 einer Digestion unterzogen
und auf einem 1 %igen Agarose-Gel elektrophoresziert und dem Southernblotting
unterzogen. Die Southern Blots wurden zusammen mit der Probe der Maus
hybridisiert. Das Klon GJ128, das ein Insert von 1,3 kb aufwies,
wurde intensiv mit der Probe des murinen Kodierungsbereichs hybridisiert.
Die DNS-Sequenz (partielle humane retL3-cDNS; SEQ ID NO. 18) und die
daraus gewonnene Peptidsequenz (partielles humanes RetL3; SEQ ID
NO. 19) wurden aus diesem Klon gewonnen, wodurch bestätigt wurde,
dass dieser mit dem humanen Klon übereinstimmte. Dieser Klon
enkodiert die meisten der Kodierungsbereiche, darunter auch das
3'-Ende des Kodierungsbereiches.
-
Das
Insert mit 1,3 kb aus GJ128 wurde gereinigt, mit P32 markiert
und dazu verwendet, um die Clontech-Bank aus dem menschlichen Herz
eines Erwachsenen im Hinblick auf die Erhaltung eines Klons mit
einem 5'-Ende zu
durchsuchen. In einer Untersuchung von 2 × 106 Plaques
aus dieser Bank erhielt man keine Klone mit dem 5'-Ende. Die Northern-Analyse
der mRNS-Blots aus menschlichem erwachsenem Gewebe (Clontech Katalog
# 7760-1, 7759-1 und 7767-1), die mit der gleichen Probe unter Anwendung
der vom Hersteller gelieferten Bestimmungen hybridisiert wurde,
wies darauf hin, dass das humane RetL3 im Rückenmark des menschlichen Erwachsenen
exprimiert wird sowie im Magen, Herz, in der Bauchspeicheldrüse, dem Dünndarm,
dem Dickdarm, der Prostata und dem Holden. Eine Clontech cDNS-Bank
aus dem Rückenmark eines
Erwachsenen (Katalog # 5001a) wurde mittels des GJ128-Inserts durchsucht.
Drei unabhängige
Klone wurden gereinigt und der längste
Klon, GJ135, wurde sequenziert. Die Sequenz des Inserts von GJ135 überschnitt
sich mit dem Insert GJ128, wodurch die Erzeugung einer zusammengesetzten
Sequenz der humanen Gesamtlängen-retL3-cDNS (SEQ ID
NO. 20) möglich
wurde sowie die Bestimmung des humanen Gesamtlängen-RetL3 (SEQ ID NO. 21).
Diese Sequenzen werden auch in 10 gezeigt.
Das humane RetL3 stimmte zu 34,3% mit dem humanen RetL1 und zu 34,9%
mit dem humanen RetL2 überein.
Es zeigte eine 76,8%ige Übereinstimmung
mit dem RetL3 der Maus.
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THERAPEUTISCHE VERWENDUNG
DER ZUSAMMENSETZUNGEN DER ERFINDUNG
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Native
und abweichende RetLs, Anti-RetL-Antikörper, Anti-Ret-Antikörper sowie
Fusionsproteine von Ret und RetL sind in Situationen, in denen es
wünschenswert
ist, den Ret-Signalpfad zu blockieren oder zu aktivieren, sowie
das Wachstum oder Überleben
der Nieren- und/oder Nervenzellen zu stimulieren, bei Erkrankungen,
bei denen diese Zellen verloren gegangen oder beschädigt wurden,
oder wenn es darum geht, das Wachstum von unerwünschten Zellen zu stoppen oder
diese zu töten,
wie z.B. bei Tumorzellen, die Ret oder ein RetL exprimieren, von
therapeutischem Nutzen.
-
Im
Allgemeinen sind die Zusammensetzungen der Erfindung, die sich an
Ret binden und die Dimerisierung und/oder Autophosphorylierung von
Ret herbeiführen,
für die
Anregung des Wachstums oder zur Beschränkung von Schädigungen
von Ret-exprimierenden Geweben hilfreich. Die Zusammensetzungen
der Erfindung tragen zur Stimulation des Wachstums und/oder zum Überleben
von Nierenzellen, zur Unterstützung der
Nierenfunktion und zur Minimierung von Schäden am Nierengewebe im Anschluss
an verschiedene Erkrankungen bei. Besondere Erkrankungen, bei denen
die Behandlung durch die Zusammensetzungen der Erfindung von Vorteil
ist, umfassen akutes Nierenversagen, akute Nierenentzündung, chronisches
Nierenversagen, das nephrotische Syndrom, Defekte des Nierentubulus,
Nierentransplantationen, Schäden
durch Vergiftungen, Hypoxieverletzungen und Traumata. Defekte des
Nierentubulus umfassen solche, die sowohl erblich bedingt als auch
erworben sind, wie zum Beispiel die Polyzystische Nierenerkrankung,
die Meduläre
Zystenerkrankung und die Meduläre
Schwammniere. Diese Liste ist nicht vollständig und kann viele weitere
Nierenerkrankungen mit umfassen (siehe z.B. Harrisons's Principles of Internal
Medicine, 13. Ausgabe, 1994).
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Bei
anderen Verwendungen können
die Gene und Proteine der Erfindung dazu verwendet werden, um Krankheiten,
bei denen das Nervenwachstum und die Nervenregeneration erwünscht sind,
zu behandeln. Dies schließt
alle Krankheiten mit neuralen Störungen
wie Alzheimer, Parkinson, Huntington, Tourette, Amyotrophisch-laterale-Sklerose
sowie auch die Motor-Neuron-Krankheit, demyelinisierende Krankheiten
wie Multiple Sklerose, bakterielle Erkrankungen wie Meningitis,
Abszesse oder Empyeme, virale Erkrankungen wie Myelopathie im Zusammenhang
mit HIV, Prion-Erkrankungen, darunter auch die Creutzfeld-Jakob-Krankheit,
ein. Ebenso darunter fallen Krankheiten, bei denen das Nervengewebe
beschädigt
wurde, egal, ob dies durch krebsartige Wucherungen, Traumata oder
durch cerebrovaskuläre
Vorkommnisse wie Blutungen oder Embolien verursacht wurde. Erkrankungen
der Hirnnerven und des Rückenmarks,
darunter Erkrankungen mit traumatischen, entzündlichen, angeborenen oder
vaskulären Äthiologien
sind insbesondere mit betroffen, da sie Erkrankungen sind, die das
autonome Nervensystem beeinträchtigen.
Ebenso mit eingeschlossen sind Erkrankungen der neuralen Entwicklung
wie mentale Verzögerungen,
Autismus, fötales
Alkoholsyndrom, das Down-Syndrom und zerebrale Lähmung. Die Zusammensetzungen
der Erfindung können
auch angewendet werden bei der Behandlung von Syndromen, worunter
auch das periphäre
Nervensystem fällt.
Diese Krankheiten umfassen solche, die durch irgendeinen der zuvor
aufgelisteten Faktoren ausgelöst
werden, und insbesondere die Lyme-Krankheit, Neuropathien im Zusammenhang
mit HIV, Polymyositis, Muskeldystrophie und Myasthenia Gravis.
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Anti-RetL-Antikörper und
Ret-Fusionsproteine der Erfindung, die sich insbesondere mit dem
Protein des murinen oder humanen RetL3 verbinden oder mit Fragmenten
dieses Proteins, sind bei zahlreichen Verfahren hilfreich. Die Bestandteile
können
therapeutisch zur Hemmung oder zur Blockierung der Ret-Rezeptorsignalübertragung
verwendet werden, wie z.B. um das Wachstum von Tumoren zu stoppen,
wobei das Wachstum von der Aktivierung der Ret-Signalübertragung abhängt. Diese
Wirkstoffe können
auch mit feststellbaren Markern verbunden werden, wie z.B. fluoroskopisch
oder radiographisch undurchlässige
Substanzen, und an ein Subjekt verabreicht werden, um Gewebe, das
ein RetL exprimiert, sichtbar zu machen. Die Wirkstoffe können ebenso
an Substanzen gebunden werden, wie z.B. an die Meerrettich-Peroxidase,
welche als immunocytochemische Färbungen
die Sichtbarmachung der Bereiche der RetL-positiven Zellen in histologischen Bereichen
gestatten. Ein spezifischer Antikörper könnte allein auf diese Weise
verwendet werden und Stellen, mit denen er verbunden ist, können in
einem Sandwich-Assay unter Verwendung eines Anti-Immunoglobulin-Antikörpers, der selbst an einen
feststellbaren Marker gebunden ist, visualisiert werden. Spezifische
Antikörper für alle RetLs
sind ebenso nützlich
bei Immunoassays, um die Substanz, für die ein bestimmter Antikörper spezifisch
ist, zu quantifizieren. Spezifische Antikörper eines RetL können ebenso
an solide Trägerstoffe
gebunden sein, z.B. an Kugeln oder Platten und dazu verwendet werden,
um den Liganden aus einer Lösung
zu entfernen oder zur Verwendung bei der Reinigung des Proteins
oder der Entfernung des Proteins aus der Lösung. Jede dieser Techniken
ist für
Fachleute, die sich in der immunologischen Wissenschaft auskennen,
Routine.
-
Andere
Verfahren der Erfindung umfassen das Modulieren der Ret-RetL-Signalübertragung
durch Verbinden des Ret mit einem monoklonalen Anti-Ret-Antikörper. Die
Wirkung eines solchen mAb-Ret-Kontaktes kann entweder in der Blockierung
oder in der Stimulierung des Ret-signalübertragenden Pfades liegen,
je nach den Merkmalen des Zusammenwirkens eines jeden mAb mit Ret.
Gewisse mAbs wirken mit Ret als Agonisten zusammen, wobei die agonistische
mAb-Ret-Verbindung
die Dimerisierung und Autophosphorylisierung von Ret auslöst. Andere
mAbs agieren als Ret-Antagonisten. Dieses Zusammenspiel von Ret
mit einem mAb-Antagonisten schützt
vor der Aktivierung der Ret-Signalübertragung durch andere RetLs
oder durch Komplexe, die RetLs umfassen, welche ansonsten den Ret-signalübertragenden
Pfad aktivieren würden.
-
Ein
RetL und/oder die Antikörper
von Ret oder eines Ret-Fusionsproteins können verwendet werden, um die
Sichtbarmachung von Gewebe, welches Ret exprimiert, zu ermöglichen
oder im Zuge von immunohistologischen oder präparativen Verfahren, die zuvor
schon für
die Antikörper
eines RetLs beschrieben wurden.
-
Fusionsproteine,
die ein RetL und/oder Anti-Ret-Antikörper umfassen, können in
speziellen medizinischen Therapien gegen Krebs und Tumore, die Ret
exprimieren, eingesetzt werden. Solche Tumore umfassen die verschiedenen
Phänotypen
der Tumore, die mit den Mutationen im Ret im Zusammenhang stehen
(N. Engl. J. Med. 335: 943-951, 1996; Nature 367: 319-320, 1996;
Trends Gen. 12: 138-144, 1996). Therapeutische Interventionen gegen
Neoplasien, die ein RetL exprimieren, arbeiten mit Fusionsproteinen,
die ein Ret und/oder einen RetL-Antikörper einbinden.
Der Anti-Ret-Antikörper
oder Anti-RetL-Antikörper
ist an sich schon wirksam durch die in Abhängigkeit vom Antikörper und
vom Komplementär
stattfindende Zystolyse, die durch die Fc-Domäne vermittelt wird. Solche
Hybrid-Liganden und Antikörper
können
als Heilmittel gegen Krebs effizienter gestaltet werden, indem sie
als Träger-Vehikel
für antineoplastische
Medikamente, Toxine und zytozidale Radionuklide wie Yttrium 90 verwendet
werden. Zytotoxische Effektorzellen können unter Verwendung von heterokonjugierten
Antikörpern
gegen Tumorzellen eingesetzt werden, wobei ein spezifischer Antikörper sowohl
für Ret
als auch für
ein RetL, das durch einen Tumor exprimiert wird, kovalent an einen
Antikörper
gebunden ist, der sich gegen ein Oberflächenprotein auf zytotoxischen
Effektorzellen wie NK-Zellen oder CTLs richtet.
-
Ein
Beispiel für
einen Anti-Ret-Antikörper
oder eine RetL-Therapie ist die Verbindung der toxischen A-Kette
von Rizin oder einer modifizierten Gesamtlängen-Form von Rizin (welche
keine Zellen mehr binden kann) an ein RetL oder an einen Antikörper, der
gegen das Ret-Polypeptid, das auf der Oberfläche der bösartigen Zellen exprimiert
wird, gerichtet wird. Bei anderen Ausführungsformen ist ein Toxin
an Ret oder an einen Anti-RetL-Antikörper gebunden, um wahlweise
RetL-positive Zellen wie einen Tumor, der ein RetL exprimiert, anzuzielen
oder zu eliminieren. Solch eine Herangehensweise hat sich bei blockiertem
Rizin, das an einen monoklonalen Antikörper gegen das CD19-Antigen, das auf
den meisten neoplastischen Zellen exprimiert wird, gebunden ist,
als erfolgreich erwiesen (Grossbard et al., Blood 79: 576, 1992).
Andere Toxine sind im gleichen Sinne nützlich, darunter jene, die
in der Fachwelt bekannt sind. Solche Toxine umfassen, sind aber
nicht beschränkt
auf Pseudomonas Exotoxin, Diphtherie Toxin und Saporin. Diese Herangehensweise
müsste
sich bei der Verwendung eines RetL oder Anti-Ret-Antikörpers im
Gegensatz zur bekannten Herangehensweise mit dem Anti-CD19-Antigen
als noch erfolgreicher erweisen, da Ret in einer sehr begrenzten
Anzahl von Geweben exprimiert wird.
-
Die
oben beschriebenen Ansätze,
die Fusionen von Rizin oder anderen Toxinen nutzen, sind gleichwertig
anwendbar auf toxische Verbindungen von RetL oder von einem Anti-Ret-Antikörper; diese
sind nützlich beim
selektiven Anzielen oder Eliminieren von Ret-positiven Zellen wie
Tumorzellen, die Ret exprimieren.
-
Andere
Herangehensweisen bei solchen medizinischen Therapien beruhen auf
der Verwendung von RetL oder Anti-Ret-Antikörpern, die als Radioisotope
markiert sind. Solche radiomarkierten Bestandteile leiten vorzugsweise
die Radioaktivität
auf Tumore in Zellen, die Ret exprimieren, wobei sie normales Gewebe
schonen. Je nach verwendetem Radioisotop kann die Bestrahlung, die
von einem radiomarkierten Antikörper,
der an eine Tumorzelle gebunden ist, ausgeht, auch benachbarte bösartige
Tumorzellen töten,
die kein Ret exprimieren. Eine Vielzahl an Radionukliden kann verwendet
werden. Isotope, die β-Partikel
aussenden (zum Beispiel 131I) waren dann
erfolgreich, wenn sie zusammen mit monoklonalen Antikörpern gegen
CD20 auf B-Zellen-Lymphosomen verwendet wurden (Kaminski et al.,
N. Engl. J. Med. 329: 459 (1993); Press et al., N. Engl. J. Med.
329: 1219 (1993)). Radionuklide, die β-Partikel aussenden, erzeugen
radioaktive Strahlen, die über Entfernungen
von mehreren Zelldurchmessern tumorizidal sind, wodurch sie die
Zerstörung
der Antigen-negativen Zellen und die Verringerung der Folgen der
nicht homogenen Ablagerung des Antikörpers oder der Liganden in
Tumoren gestatten.
-
Radionuklide,
die α-Partikel
aussenden, können
ebenso verwendet werden. Die Niedrigbestrahlung, die vom markierten
Radionuklid RetL oder dem Anti-Ret-Antikörper ausgeht, ist therapeutisch
effizienter als die unmittelbare Bestrahlung, die bei der konventionellen
Strahlentherapie von außen
ausgesendet wird. Niedrigbestrahlung kann eine Apoptose (einen programmierten
Zelltod) in gewissen Zelllinien herbeiführen (Macklis et al., Radiat.
Res. 130: 220 (1992); Maklis et al., Radiopharm. 5: 339 (1992)).
-
Die
Zusammensetzungen der Erfindung werden in therapeutisch wirksamen
Dosierungen verabreicht, was eine Menge eines Präparates bedeutet, die ein medizinisch
wünschenswertes
Ergebnis herbeiführt
oder einen Einfluss auf die jeweilige zu behandelnde Krankheit hat.
-
Der
Begriff „Subjekt", der hier verwendet
wird, meint jedes Säugetier,
an das Ret-Liganden
oder -Gene verabreicht werden können.
Subjekte, die insbesondere mit den Verfahren der Erfindung behandelt
werden können,
umfassen Menschen sowie auch nicht humane Primaten, Schafe, Pferde,
Rinder, Ziegen, Schweine, Hunde, Katzen, Hasen, Meerschweinchen,
Hamster, Rennmäuse,
Ratten und Mäuse
sowie auch die Organe, Tumore und Zellen, die von diesen Wirten
abgeleitet werden oder diesen entstammen.
-
Verwendung
der Zusammensetzungen der Erfindung in der Gentherapie Die RetL-Gene
der Erfindung werden in beschädigtes
Gewebe eingebracht, um die Produktion eines RetL durch die transfizierten
Zellen zu stimulieren und um das Zellwachstum und/oder das Überleben
der Zellen, die Ret exprimieren, zu fördern.
-
Bei
einer spezifischen Ausführungsform
einer Verwendung in der Gentherapie wird ein RetL-Gen in ein gewünschtes
Nieren- oder Nervengewebe injiziert. Ein RetL wird dann stabil exprimiert
und regt die Ret-Rezeptor-positiven Zellen an, zu wachsen, sich
zu teilen, zu differenzieren und/oder potenziert das Zellüberleben.
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Des
Weiteren werden RetL-Gene in die angezielte Zelle unter Verwendung
einer Vielzahl von allgemein bekannten Verfahren injiziert, wobei
diese entweder auf virale oder nicht-virale Strategien beruhen.
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Nicht-virale
Verfahren umfassen die Elektroporation, die Membranfusion mit Liposomen,
den Beschuss mit DNS-beschichteten Mikroprojektilen unter Hochgeschwindigkeit,
die Inkubation mit Calcium-Phosphat-DNS-Präzipitat, die DEAE-Dextran-Transfizierung
und die direkte Mikro-Injektion in einzelne Zellen. Zum Beispiel
kann ein RetL-Gen in eine Zelle durch Calcium-Phosphat-Copräzipitation
injiziert werden (Pillicer et al., Science, 209: 1414-1422 (1980);
durch mechanische Mikroinjektion und/oder durch Partikelbeschleunigung
(Anderson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 77: 5399-5403 (1980);
durch einen DNS-Transfer auf Basis von Liposomen (z.B. LIPOFECTIN-Transfektion
Fefgner et al., Proc. Nat. Acad. Sci., USA, 84: 471-477, 1987: Gao
and Huang, Biochim. Biophys. Res. Comm., 179: 280-285, 1991); durch
DEAE-Dextran-Transfektion; Elektroporation (US-Patentschrift NO.
4,956,288); oder durch Polylysin-Verfahren,
bei denen die DNS konjugiert wird, um diese vorzugsweise an das
Hepatocyten der Leber abzugeben (Wolff et al., Science, 247: 465-468,
1980; Curiel et al., Human Gene Therapy 3: 147-154, 1992).
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Die
Zielzellen werden mit den Genen der Erfindung durch direkten Gentransfer
transfiziert. Siehe dazu zum Beispiel Wolff et al., „Direct
Gene Transfer Into Moose Muscle in Vivo", Science 247: 1465-1468, 1990. In vielen
Fällen
ist eine Transfektion über
Vektoren wünschenswert.
Alle Verfahren, die in der Fachwelt für die Injizierung von Polynukleotidsequenzen
in einen Vektor bekannt sind, können
angewendet werden. Siehe zum Beispiel Sambrook et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold
Spring Harbor, NY (1989) sowie Ausubel et al., Current Protocols
in Molecular Biology, J. Wiley & Sons,
NY (1992).
-
Die
Aktivierung von Promotoren sollte gewebespezifisch sein und durch
ein metabolisches Produkt oder eine verabreichte Substanz ableitbar
sein. Solche Promotoren/Verstärker
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf den nativen RetL-Promotor, den Cytomegalovirus Immediate-Early-Promotor/-Verstärker (Karasuyama
et al., J. Exp. Med., 169: 13 (1989); den humanen Beta-Actin-Promotor (Gunning
et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 84: 4831 (1987); den von Glucocorticoid
ableitbaren Promotor, der in der langen DNS-Wiederholungseinheit
des Virus des Brusttumors der Maus vorhanden ist (MMTV LTR) (Klessig
et al., Mol. Cell. Bio., 4: 1354 (1984)); die langen DNS-Wiederholungseinheiten
bei Mäusen,
die mit dem Moloney Leukämie-Virus
infiziert sind (MuLV LTR) (Weiss et al., RNS Tumor Viruses, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1985)); der frühen SV40
Promotor-Region (Bernoist and Chambon, Nature, 290: 304 (1981));
den Promotor des Rous Sarcoma Virus (RSV) (Yamamoto et al., Cell,
22: 787 (1980))); den Thymidin-Kinase-Promotor des Herpes Simplex
Virus (HSV) (Wagner et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 78: 1441
(1981)); sowie den Adenovirus Promotor (Yamada et al., Proc. Nat.
Acad. Sci. USA, 82: 3567 (1985)).
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Die
RetL-Gene können
ebenso durch spezifische virale Vektoren, die in Systemen des Gentransfers verwendet
werden und die mittlerweile fest etabliert sind, eingebracht werden.
Siehe zum Beispiel: Madzak et al., J. Gen. Virol., 73: 1533-1536, 1992 (Papovavirus
SV40); Berkner et al., Curr. Top. Microbiol. Immunol., 158: 39-61,
1992 (Adenovirus); Hofmann et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 92: 10099-10103, 1995 (Baculovirus);
Moss et al., Curr. Top. Microbiol. Immunol., 158: 25-38, 1992 (Vaccinia
Virus); Muzyczka, Curr. Top. Microbiol. Immunol., 158: 97-123, 1992 (Adeno-Virus);
Margulskee, Curr. Top. Microbiol. Immunol., 158: 67-93, 1992 (Herpes Simplex
Virus (HSV) und Epstein-Barr-Virus (HBV)); Miller, Curr. Top. Microbiol.
Immunol., 158: 1-24, 1992 (Retrovirus); Brandyopadhyay et al., Mol.
Cell. Biol., 4: 749-754, 1984 (Retrovirus); Miller et al., Nature,
357: 455-450, 1992
(Retrovirus); Anderson, Science, 256: 808-813, 1992 (Retrovirus),
Current Protocols in Molecular Biology: Abschnitte 9.10-9.14 (Ausubel
et al., Eds.), Greene Publishing Associates, 1989.
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Bevorzugte
Vektoren sind DNS-Viren, die Adenoviren umfassen (vorzugsweise Vektoren
basierend auf Ad-2 oder Ad-5), Baculoviren, Herpes Viren (vorzugsweise
Vektoren, die auf dem Herpes Simplex beruhen) und Parvoviren (vorzugsweise "defekte" oder nicht-autonome
Vektoren, die auf Parvoviren basieren, insbesondere Vektoren, die
auf dem Adenovirus basieren und möglichst Vektoren, die auf AAV-2
basieren). Siehe zum Beispiel Ali et al., Gene Therany 1: 367-384,
1994; US-Patentschrift NO. 4,797,368 und 5,399,346 und die untenstehende
Diskussion.
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Die
Auswahl des jeweiligen Vektorsystems für die Transfizierung beispielsweise
einer RetL-Sequenz hängt
von vielen Faktoren ab. Ein wichtiger Faktor ist die Beschaffenheit
der angezielten Zellpopulation. Obwohl retrovirale Vektoren schon
eingehend untersucht wurden und in einer Vielzahl von Verwendungen
der Gentherapie eingesetzt wurden, sind sie im Allgemeinen nicht
geeignet für
die Infizierung von Zellen, die sich nicht teilen, sind jedoch nützlich bei
der Krebstherapie, da sie bei der Replikation von Zellen nur ihre
eigenen Gene integrieren und exprimieren. Bei Ex-Vivo-Ansätzen sind
sie von Nutzen und in dieser Hinsicht aufgrund ihrer stabilen Integration
in das Genom der Zielzelle attraktiv.
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Adenoviren
sind eukaryontische DNS-Viren, die modifiziert werden können, um
wirksam ein therapeutisches oder ein Reporter-Transgen auf eine
Vielzahl von Zelltypen zu übertragen.
Die allgemeinen Adenoviren des Typ 2 und 5 (Ad2 bzw. Ad5), die bei
Menschen Atemwegserkrankungen hervorrufen, werden derzeit für die Gentherapie
der Duchenne-Muskeldystrophie (DMD) und der Cystischen Fibrose (CF)
weiterentwickelt. Sowohl Ad2 als auch Ad5 gehören zu einer Untergruppe der
Adenoviren, die nicht mit den humanen Malignomen im Zusammenhang
stehen. Vektoren der Adenoviren sind in der Lage, einen extrem hohen
Grad der Transgen-Abgabe an eigentlich alle Zelltypen bereitzustellen,
unabhängig
vom mitotischen Zustand. Hohe Titer (1013 Plaque
ausbildende Einheiten/ml) des rekombinanten Virus können auf
einfache Weise in 293 Zellen erzeugt werden (eine mit dem Adenovirus
transformierte und komplementierte Zelllinie der embryonalen Niere des
Menschen: ATCC CRL 1573) und mit Hilfe des Kryo-Systems während langer
Zeitspannen ohne bemerkenswerte Verluste gelagert werden. Die Effizienz
dieses Systems im Hinblick auf die Abgabe eines therapeutischen
Transgens in vivo, das ein genetisches Ungleichgewicht komplementiert,
wurde im Rahmen von Tierversuchen in Bezug auf zahlreiche Erkrankungen
demonstriert. Siehe dazu Y. Watanabe, Atherosclerosis, 36: 261-268
(1986); K. Tanzawa et al., FEBS Letters, 118 (1): 81-84 (1980);
J.L. Golasten et al., New Eng. J. Med., 309 (1983): 288-296 (1983);
S. Ishibashi et al., J. Clin. Invest., 92: 883-893 (1993); und S.
Ishibashi et al., J. Clin. Invest., 93: 1889-1893 (1994).
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Tatsächlich wurden
rekombinante und replikationsdefekte Adenoviren, die eine cDNS für den Transmembran-Regulator
der cystischen Fibrose (CFTR) kodieren, für diesen Verwendungszweck in
mindestens schon zwei humanen klinischen CF-Studien bestätigt. Siehe zum Beispiel J.
Wilson, Nature, 365: 691-692 (21. Okt. 1993). Eine weitere Rückendeckung
für die
Sicherheit der rekombinanten Adenoviren für die Gentherapie liefert die
weitreichende Erfahrung mit Lebendimpfstoffen mit Adenoviren bei
Menschenpopulationen.
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Humane
Adenoviren setzen sich zusammen aus einem linearen, etwa 36 kb langen
doppelsträngigen DNS-Genom,
welches in 100 Map Units (m.u.) unterteilt ist, wobei jede Einheit
eine Länge
von 360 bp aufweist. Die DNS umfasst kurze eingefügte Wiederholungseinheiten
(ITR) an jedem Ende des Genoms, welche für die virale DNS-Replikation
erforderlich sind. Die Gen-Produkte sind in frühen (E1 durch E4) und späten (L1
durch L5) Regionen organisiert, welche auf der Expression vor oder
nach der Initialisierung der viralen DNS-Synthese basieren. Siehe
zum Beispiel Horwitz, Virology, 2. Ausgabe, ed. B.N. Fields, Raven
Press Ltd., New York (1990).
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Die
rekombinanten, replikationsdefekten Adenoviren der ersten Generation,
die für
die Gentherapie von DMD und anderen vererbbaren Krankheiten entwickelt wurden,
umfassen Deletionen der gesamten E1a und aus Teilen des E1b-Bereichs.
Der replikationsdefekte Virus entwickelt sich in 293-Zellen, die
ein funktionales E1a-Gen des Adenovirus enthalten, welches ein E1a-Protein,
das die Abwicklung vornimmt, bereitstellt. E1-deletierte Viren sind
in der Lage, infektiöse
Viren in 293-Zellen zu replizieren und zu produzieren, was zu der
Bereitstellung von in trans-Gen-Produkten der E1a- und E1b-Regionen
führt.
Der entstandene Virus ist in der Lage, viele Zelltypen zu infizieren
sowie auch das injizierte Gen zu exprimieren (vorausgesetzt, es
trägt seinen
eigenen Promotor), kann sich jedoch nicht in einer Zelle replizieren,
die keine DNS der E1-Region trägt, außer die
Zelle wird mit einer sehr hohen Infektionsmultiplizität infiziert.
Adenoviren haben den Vorteil, dass sie über eine große Bandbreite
von Wirten verfügen
und untätige
oder begrenzt differenzierte Zellen wie Neuronen infizieren können und
im Wesentlichen nicht onkogenisch sind. Adenoviren fügen sich
nicht in das Genom der Wirtszelle ein. Da sie extrachromosomal präsent sind,
wird das Risiko der Mutagenese durch die Insertion erheblich reduziert
(Ali et al., supra, 373). Rekombinante Adenoviren (rAdV) produzieren
sehr hohe Titer, die viralen Partikel sind mäßig stabil, der Grad der Expression
ist hoch und eine Vielzahl von Zellen kann infiziert werden. Ihre
natürlichen
Wirtszellen sind das Epithel der Luftwege, so dass diese Viren bei
der Therapie des Lungenkrebses von Nutzen sind.
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Der
Transfer über
Baculoviren bietet viele Vorteile. Der Transfer von baculoviralen
Genen kann sich in der Replikation oder Non-Replikation von Zellen äußern und
kann in Nierenzellen sowie auch in Hepatocyten, Nervenzellen, in
der Milz, der Haut und den Muskeln auftreten. In den Zellen von
Säugetieren
ist der Baculovirus nicht replizierend und nicht krankheitserregend.
Beim Menschen gibt es keine vorhandenen Antikörper für den rekombinanten Baculovirus,
welche die Infektion blockieren könnten. Zusätzlich ist der Baculovirus
in der Lage, sehr lange DNS-Inserts aufzunehmen und umzuwandeln.
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Adenoviren
(AAV) wurden ebenso als Vektoren für die somatische Gentherapie
eingesetzt. Der Adenovirus ist ein Virus mit einer kleinen, einzelsträngigen (ss)
DNS mit einer einfachen genomischen Organisation (4,7 kb), so dass
er ein ideales Substrat für
die Gentechnik ist. Zwei offene Leserahmen kodieren eine Reihe von
rep- und cap-Polypeptiden. Rep-Polypeptide (rep78, rep68, rep62
und rep40) spielen eine Rolle bei der Replikation, dem Rescue und
der Integration des AAV-Genoms.
Die cap-Proteine (VP1, VP2 und VP3) bilden die Hohlkugel des Virions.
Angrenzend an die offenen Leserahmen von rep und cap am 5'- und 3'-Ende befinden sich
145 bp seitenverkehrte Wiederholungseinheiten (ITRs), wobei die
ersten 125 bp in der Lage sind, Y- oder T-förmige Doppelstrukturen auszubilden.
Bedeutsam für
die Entwicklung der AAV-Vektoren ist die Tatsache, dass die gesamten
rep- und cap-Domänen
herausgeschnitten und mit einem therapeutischen oder Reporter-Transgen
ersetzt werden können.
Siehe B.J. Carter, im Handbuch der Parvoviren, ed., P. Tijsser,
CRC Press, S. 155-168 (1990). Es wurde aufgezeigt, dass die ITRs
die minimalen Sequenzen darstellen, die für die Replikation, Rescue,
Verpackung und Integration des AAV-Genoms erforderlich sind.
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Der
AAV-Lebenszyklus ist biphasisch und setzt sich aus sowohl latenten
und lytischen Abschnitten zusammen. Während einer latenten Infektion
treten AAV-Virione
in eine Zelle als eingekapselte ssDNS ein und werden kurz danach
schon an den Zellkern weitergeleitet, wo die AAV DNS-stabil in ein
Wirtschromosom eingebaut wird, ohne den ersichtlichen Bedarf einer
Teilung der Wirtszelle. Bei der Abwesenheit eines Helfervirus bleibt
das integrierte AAV-Genom latent, ist jedoch in der Lage, aktiviert
und geborgen zu werden. Die lytische Phase des Lebenszyklus beginnt,
wenn ein AAV-Provirus, der eine Zelle beherbergt, mit einer zweiten
Infektion durch einen Herpesvirus oder einen Adenovirus gechallenged
wird, wobei der Adenovirus Helferfunktionen enkodiert, die durch
AAV erneuert werden, um bei seiner Ausschneidung aus dem Wirtschromatin
zu helfen (B.J. Carter, supra). Die infizierende parentale ssDNS
wird erweitert, um die Replikationsform (RF) der DNS in einer von
rep abhängigen
Weise zu duplizieren. Die wiedergewonnenen AAV-Genome werden in
vorgeformte Proteinkapside gepackt (die ikosahedrale Symmetrie beträgt etwa
20nm im Durchmesser) und als infektiöse Virionen freigesetzt, die
entweder + oder – ssDNS-Genome,
denen später
die Zelllyse folgt, verpackt haben.
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Adenoviren
(AAV) haben ein signifikantes Potenzial für die Gentherapie. Die viralen
Partikel sind sehr stabil und rekombinante AAVs (rAAV) haben „medikamenten-ähnliche" Merkmale, da der
rAAV durch Pelletieren oder durch CsCl „Gradient Banding" gereinigt werden
kann. Die Viren sind hitzestabil und können zu einem Puder lyophilisiert
und zum Zweck der vollen Aktivität
rehydratisiert werden. Ihre DNS wird stabil in Wirtschromosome eingebaut,
so dass die Expression langfristig ist. Ihre Bandbreite an Wirten
ist groß und
AAV verursacht keine bekannten Krankheiten, so dass die rekombinanten
Vektoren nicht toxisch sind.
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Nach
der Einführung
in eine Zielzelle können
Sequenzen, die von Interesse sind, durch herkömmliche Verfahren wie die Nukleinsäure-Hybridisierung
unter Verwendung von Proben, die die Sequenzen aufweisen, welche
mit der eingefügten
Gensequenz des Vektors übereinstimmen/dazu
komplementär
sind, identifiziert werden. Bei einer anderen Herangehensweise wird/werden
die Sequenzen) durch das Vorhandensein oder die Abwesenheit von
einem "Marker"-Gen (z.B. eine Thyrnidin-Kinase-Aktivität, Antibiotika-Resistenz
und dergleichen), die auf die Injizierung des Expressionsvektors
in die Zellziele zurückgehen,
identifiziert werden.
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Formeln und Darreichungsformen
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Die
Zusammensetzungen der Erfindung können auf jede medizinisch akzeptable
Weise verabreicht werden. Dies umfasst Injektionen durch parenterale
Routen wie z.B. intravenös,
intravaskulär,
intraarteriell, subkutan, intramuskulär, durch einen Tumor, durch
das Bauchfell, intraventrikulär,
intraepidural oder über
andere Wege wie oral, nasal, über
das Auge, rektal oder oberflächlich.
Die Verabreichung über
eine nachhaltige Freisetzung ist ebenso ein spezifisches Element
der Erfindung durch Mittel wie Depotinjektionen oder erodierbare
Implantate. Die lokale Abgabe wird insbesondere in Betracht gezogen
durch Mittel wie die Abgabe über einen
Katheter an eine oder mehrere Arterien wie die Nierenarterie oder
ein Gefäß, das zu
einem entdeckten Tumor führt.
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Der
Begriff „pharmazeutisch
akzeptabler Träger" meint einen oder
mehrere organische oder anorganische Bestandteile, die natürlich oder
synthetisch sein können,
und durch die das mutierende Protoonkogen oder das mutierende Onkoprotein
kombiniert wird, um dessen Anwendbarkeit zu vereinfachen. Ein geeigneter Träger umfasst
sterile Saline, sowie auch andere wasserhaltige und nicht wasserhaltigen
isotonische und sterile Lösungen
sowie sterile Suspensionen, die pharmazeutisch akzeptabel und den
Fachleuten bekannt sind. In dieser Hinsicht umfasst der Begriff „Träger" Liposomen und das
HIV-1 Tat-Protein (Siehe Chen et al., Anal. Biochem. 227: 168-175,
1995) sowie auch alle Plasmide und Vektoren mit viraler Expression.
Eine "wirksame Menge" bezieht sich auf
eine Menge, die in der Lage ist, den Fortschritt der Erkrankung,
die Degeneration oder Schädigung
zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Eine wirksame Menge kann
auf einer individuellen Grundlage gemessen werden und basiert zum
Teil auf der Abwägung
der zu behandelnden Symptome und der gewünschten Resultate. Eine wirksame
Menge kann durch den Fachmann mittels der Verwendung solcher Faktoren
und unter Verwendung von reinen Routineexperimenten bestimmt werden.
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Das
Liposomensystem kann aus jeder Art von unilamellaren Bläschen, multilamellaren
Bläschen
oder stabilen plurilamellaren Bläschen
bestehen und wird gemäß der in
der Fachwelt bekannten Verfahren aufbereitet und verabreicht, zum
Beispiel gemäß der Lehre
der US-Patentschriften 5,169,637; 4,762,915; 5,000,958 oder 5,185,154.
Zusätzlich
kann es wünschenswert
sein, die neuartigen Polypeptide dieser Erfindung sowie auch andere
ausgewählte
Polypeptide, als Lipoproteine, zu exprimieren, um ihre Bindung an
die Liposomen zu verbessern. Beispielsweise kann die Behandlung
von akutem humanem Nierenversagen mit RetL, das in Liposomen eingekapselt
ist, in vivo durch die Injizierung von RetL in Zellen durchgeführt werden,
wenn eine solche Behandlung unter Verwendung von Liposomen notwendig
ist. Die Liposomen können über einen
Katheter in die Nierenarterie abgegeben werden. Das rekombinante
RetL-Protein wird zum Beispiel aus den CHO-Zellen durch Immunoaffinitäts-Chromatographie
oder andere geeignete Verfahren gereinigt und dann mit Liposomen
gemischt und mit einer hohen Effizienz in diese eingebaut. Das eingekapselte
Protein kann in vitro getestet werden, um die Stimulierung des Zellwachstums
zu prüfen.
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Diese
Erfindung zieht ebenso in Erwägung,
dass das neuartige Polypeptid dieser Erfindung über ein Liposomen-Abgabesystem
an ein Tier verabreicht werden kann, um dessen Stabilität und/oder
Immunogenizität
zu erhöhen.
Die Verabreichung der neuartigen Polypeptide über Liposomen ist insbesondere
vorteilhaft, da die Liposomen durch phagozytische Zellen im behandelten
Tier aufgenommen werden. Solche Zellen nehmen die liposomale Membran
auf und geben dann die Polypeptide zusammen mit anderen Molekülen an das Immunsystem
weiter, wobei die Moleküle
erforderlich sind, um eine dauerhafte Immunreaktion auszulösen.
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Jedes
der neuartigen RetL-Polypeptide dieser Erfindung kann in Form eines
pharmazeutisch akzeptablen Salzes verwendet werden. Geeignete Säuren und
Basen, die in der Lage sind, Salze mit den Polypeptiden der vorliegenden
Erfindung auszubilden, sind in der Fachwelt gut bekannt und umfassen
anorganische und organische Säuren
und Basen.
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