-
TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen das Gebiet der Zytokinrezeptoren
und insbesondere Zytokinrezeptorproteine, welche eine immunregulatorische
Aktivität
aufweisen.
-
ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
-
Zytokine
sind hormonähnliche
Moleküle,
welche verschiedene Aspekte einer Immun- oder Entzündungsreaktion
regulieren. Zytokine üben
ihre Wirkungen durch spezifische, auf Zellen vorhandene Bindungsrezeptoren
und die Aussendung eines Signals an die Zellen aus. Rouvier et al.
(J. Immunol. 150: 5445; 1993) berichteten von einer neuartigen cDNA,
welche sie als CTLA-8 bezeichneten. Das putative CTLA8-Protein ist zu
57% homolog zur vorhergesagten Aminosäuresequenz eines offenen Leserahmens
(ORF), welcher im Herpesvirus saimiri (HSV), bezeichnet als HVS13
(Nicholas et al. Virol. 179: 1 89, 1990; Albrecht et al., J. Virol. 66:
5047, 1992) vorkommt. Jedoch war weder die Funktion von CTLA-8 oder
HVS13 noch ein Rezeptor- oder Bindungsprotein für CTLA-8 oder HVS13 bekannt.
Also bestand vor der vorliegenden Erfindung Bedarf in der Technik,
die Funktion von CTLA-8 und HVS13 zu bestimmen und Rezeptormoleküle oder
Bindungsproteine zu identifizieren, welche eine Rolle bei der Funktion
dieser Proteine spielen.
-
KURZDARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung identifiziert einen neuartigen Rezeptor, welcher
IL-17 (CTLA-8) und HVS13, ein virales Homolog von IL-17, bindet;
es werden DNAs, welche den neuartigen Rezeptor kodieren, und neuartige
Rezeptorproteine bereitge stellt. Der Rezeptor ist ein transmembranes
Protein vom Typ I; der Mausrezeptor besitzt 864 Aminosäurereste
und der humane Rezeptor 866 Aminosäurereste. Lösliche Formen des Rezeptors
können
hergestellt und dazu verwendet werden, Immunreaktionen in einem
therapeutischen Rahmen zu regulieren; dementsprechend werden auch
pharmazeutische Zusammensetzungen, welche lösliche Formen des neuartigen
Rezeptors aufweisen, bereitgestellt. Ausgelassene Formen und Fusionsproteine,
welche den neuartigen Rezeptor umfassen, und Homologe davon werden
außerdem
offenbart. Ferner werden Verfahren der Regulierung einer Immunreaktion
und Verfahren der Unterdrückung
der Abstoßung
verpflanzter/n Organe oder Gewebes bereitgestellt. Diese und weitere
Aspekte der vorliegenden Erfindung werden unter Bezugnahme auf die
folgende detaillierte Beschreibung der Erfindung deutlich werden.
-
DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Ein
lösliches
IL-17 (CTLA-8)-Protein und ein ORF, welcher im Herpesvirus saimiri
(HVS13) vorkommt, wurden als Fusionsproteine exprimiert, welche
eine Immunglobulin-Fc-Region aufweisen und zur Untersuchung von
Zellen auf die Exprimierung eines Rezeptors für IL-17 verwendet. Man fand
heraus, dass T-Zellen-Thymom-EL4-Zellen
das HVS13/Fc sowie das murine CTLA8 (IL-17)/Fc-Fusionsprotein binden. Eine cDNA-Bibliothek
aus EL4-Zellen wurde hergestellt und auf die Exprimierung des Rezeptors
hin untersucht. Der Rezeptor ist ein transmembranes Protein vom
Typ I mit 864 Aminosäureresten,
welches als IL-17R (CTLA-8R) bezeichnet wird. Verschiedene Formen
des IL-17R wurden hergestellt, einschließlich des IL-17R/Fc-Proteins, ein
lösliches
IL-I7R, welches das Signalpeptid und die extrazelluläre Domäne von IL-17R
beinhaltet, sowie ein lösliches
IL-17R/Flag®-Konstrukt.
Ein humanes IL-17R wurde durch speziesübergreifende Hybridisierung
aus einer humanen peripheren Blutlymphozyten-Bibliothek isoliert
und zeigt Ähnlichkeiten
zum murinen IL-17R. Außerdem
werden Oligonukleotidproben und -primere offenbart.
-
IL-17, HVS13 und homologe
Proteine
-
CTLA-8
bezieht sich auf eine cDNA, welche aus einem aktivierten T-Zellen-Hybridomklon (Rouvier
et al., J. Immunol. 150: 5445; 1993) geklont wurde. Die Northern-Blot-Analyse
zeigte, dass die CTLA-8-Transkription sehr gewebespezifisch war.
Man fand heraus, dass die CTLA-8-Gene bei Mäusen an Chromosomenposition
1a und bei Menschen an Position 2q31 kartiert sind. Obwohl ein durch
das CTLA-8-Gen kodiertes Protein von Rouvier et al. nie identifiziert
wurde, fand man heraus, dass die vorhergesagte Aminosäuresequenz von
CTLA-8 mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz eines ORF, der im
Herpesvirus saimiri vorkommt, HVS13, zu 57% homolog ist. Das CTLA-8-Protein
wird hierin als Interleukin-17 (IL-17) bezeichnet.
-
Über die
komplette Nukleotidsequenz des Genoms von HVS wurde berichtet (Albrecht
et al., J. Virol. 66: 5047, 1992). Weitere Studien zu einem der
offenen Leserahmen des HVS (ORFs), HVS13, sind in Nicholas et al.,
Virol. 179: 1 89, 1990 beschrieben. HVS13 ist ein spätes Gen,
welches im Hind-III-G-Fragment von HVS vorkommt. Von Antiseren,
welche gegen aus HVS13 abgeleitete Peptide entwickelt wurden, glaubt
man, dass sie mit einem späten
Protein reagieren (Nicholas et al., oben).
-
Wie
in USSN 08/462,353, einer Teilfortführungsanmeldung von USSN 08/410,536,
eingereicht am 23. März
1995, beschrieben, wurden ein murines CTLA-8-Protein voller Länge und
ein CTLA-8/Fc-Fusionsprotein exprimiert und getestet, und man fand
heraus, dass sie als Kostimulus für die Proliferation von T-Zellen
agieren. Humanes IL-17 (CTLA-8) wurde durch die Erforschung einer
humanen T-Zellen-Bibliothek
mit Hilfe eines aus degeneriertem PCR abgeleiteten DNA-Fragmentes
identifiziert; man erwartet, dass Homologe von IL-17 (CTLA-8) auch
in anderen Spezies existieren. Außerdem wurden ein HVS13-Protein
voller Länge
sowie ein HVS13/Fc-Fusionsprotein exprimiert und es wurde herausgefunden,
dass sie in einer ähnlichen
Art und Weise wie das IL-17 (CTLA-8)-Protein agieren. Darüber hinaus
kodieren wahrscheinlich auch andere Spezies von Herpesviren Proteine,
die homolog zu dem durch HVS13 kodierten sind.
-
Proteine und
Analoga
-
Die
vorliegende Erfindung stellt isoliertes IL-17R und Homologe davon
bereit, welche immunregulatorische Aktivitäten aufweisen. Derartige Proteine
sind im wesentlichen frei von kontaminierenden endogenen Materialien
und, optional, ohne die damit verbundene Ursprungsmuster-Glycosylierung.
Zu Derivativen von IL-17R innerhalb des Umfangs der Erfindung gehören auch
verschiedene Strukturformen des Primärproteins, welche die biologische
Aktivität
beibehalten. Aufgrund der Gegenwart ionisierbarer Amino- und Carboxylgruppen
zum Beispiel, kann ein IL-17R-Protein
in der Form saurer oder basischer Salze oder in der neutralen Form auftreten.
Individuelle Aminosäurereste
können
auch durch Oxidation oder Reduktion modifiziert werden.
-
Die
primäre
Aminosäurestruktur
kann durch die Bildung kovalenter oder aggregierter konjugierter
Verbindungen mit anderen chemischen Hälften, wie z. B. Glycosylgruppen,
Lipiden, Phosphaten, Acetylgruppen und ähnlichen, oder durch die Erzeugung
von Aminosäuresequenzmutanten
modifiziert werden. Kovalente Derivate werden durch die Verknüpfung besonderer
funktionaler Gruppen an Aminosäureseitenketten
oder an die N- oder C-Termini hergestellt.
-
Außerdem innerhalb
des Umfangs der Erfindung liegen lösliche Formen von IL-17R. Das Nukleotid und
die vorhergesagte Aminosäuresequenz
des murinen IL-17R sind in SEQ ID NR. 1 und 2 dargestellt. Die Computeranalyse
zeigte, dass das Protein ein N-terminales-Signalpeptid mit einer
Spaltstelle zwischen Aminosäure
31 und 32 besitzt. Der Fachmann wird erkennen, dass die tatsächliche
Spaltstelle eine andere sein kann als die durch die Computeranalyse
vorhergesagte. Daher wird erwartet, dass die N-terminale-Aminosäure des
gespaltenen Peptids innerhalb von etwa fünf Aminosäuren auf jeder Seite der vorhergesagten
Spaltstelle liegt. Dem Signalpeptid folgen eine extrazelluläre 291-Aminosäurendomäne, eine
trans membrane 21-Aminosäurendomäne und ein
521-Aminosäuren-Zytoplasmaschwanz.
Lösliches
IL-17R umfasst das Signalpeptid und die extrazelluläre Domäne (Reste
1 bis 322 von SEQ ID NR. 1) oder ein Fragment davon. Alternativ
dazu kann ein anderes Signalpeptid für die Reste 1 bis einschließlich 31
von SEQ ID NR. 1 substituiert werden.
-
Das
Nukleotid und die vorhergesagte Aminosäuresequenz des humanen IL-17R
wird in SEQ ID NR. 9 und 10 gezeigt. Es teilt viele Merkmale mit
dem murinen IL-17R.
Die Computeranalyse zeigte, dass das Protein ein N-terminales-Signalpeptid
mit einer Spaltstelle zwischen Aminosäure 27 und 28 besitzt. Der
Fachmann wird erkennen, dass die eigentliche Spaltstelle eine andere
sein kann als die durch die Computeranalyse vorhergesagte. Man erwartet
also, dass die N-terminale-Aminosäure des
gespaltenen Peptides innerhalb von etwa fünf Aminosäuren auf jeder Seite der vorhergesagten
Spaltstelle liegt. Dem Signalpeptid folgt eine extrazelluläre 293-Aminosäurendomäne, eine
transmembrane 21-Aminosäurendomäne und ein
525-Aminosäuren-Zytoplasmaschwanz.
Lösliches
IL-17R umfasst das Signalpeptid und die extrazelluläre Domäne (Reste
1 bis 320 von SEQ ID NR. 1) oder ein Fragment davon. Alternativ
dazu kann ein anderes Signalpeptid für das ursprüngliche Signalpeptid substituiert
werden.
-
Zu
weiteren Derivaten des IL-17R-Proteins und Homologen davon innerhalb
des Umfangs dieser Erfindung gehören
kovalente oder aggregierte konjugierte Verbindungen des Proteins
oder seiner Fragmente mit anderen Proteinen oder Polypeptiden, wie
z. B. durch Synthese in rekombinierter Kultur als N-terminale- oder C-terminale-Fusionen.
Zum Beispiel kann das konjugierte Peptid eine Signal-(oder eine
Leit-)Polypeptidsequenz an der N-terminalen-Region des Proteins
sein, welches cotranslational oder posttranslational die Übertragung
des Proteins von seiner Synthesestelle zu seiner Funktionsstelle
innerhalb oder außerhalb
der Zellmembran oder -wand (z. B. der Hefe-α-Faktorleiter) lenkt.
-
Proteinfusionen
können
Peptide umfassen, die hinzugefügt
werden, um die Reinigung oder Identifikation von IL-17R-Proteinen
und Homologen (z. B. Poly-His) zu vereinfachen. Die Aminosäuresequenz
des erfinderischen Proteins kann auch mit einem Identifikationspeptid
wie dem von Hopp et al., Bio/Technology 6: 1204, 1988 beschriebenen
verknüpft
werden. Ein solches hochantigenes Peptid stellt ein Epitop bereit,
welches durch einen spezifischen monoklonalen Antikörper umgekehrt
gebunden ist, wodurch eine schnelle Untersuchung und leichte Reinigung
von exprimiertem rekombiniertem Protein möglich ist. Die Sequenz von Hopp
et al. ist ferner durch Rinderschleimhautenterokinase spezifisch
gespalten, wodurch die Entfernung des Peptids aus dem gereinigten
Protein möglich
wird. Mit solchen Peptiden versehene Fusionsproteine können außerdem gegen
die intrazelluläre
Degradation in E. coli resistent sein.
-
Fusionsproteine
umfassen ferner die Aminosäuresequenz
eines IL-17R verknüpft
mit einer Immunglobulin-Fc-Region. Eine exemplarische Fc-Region
ist ein humanes IgG1, welches eine in SEQ ID NR. 4 dargelegte Nukleotid-
und Aminosäuresequenz
aufweist. Außerdem
können
Fragmente einer Fc-Region verwendet werden, wie auch Fc-Muteine
wie die in USSN 08/145,830, eingereicht am 29. Oktober 1993, beschriebenen. Abhängig vom
Anteil der verwendeten Fc-Region kann ein Fusionsprotein durch die
Bildung von Disulfidbrücken
als ein Dimer exprimiert werden. Werden die Fusionsproteine sowohl
mit schweren als auch mit leichten Ketten eines Antikörpers hergestellt,
besteht die Möglichkeit
ein Proteinoligomer mit bis zu vier IL-17R-Regionen zu bilden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
umfassen IL-17R und Homologe davon eine oligomerisierte Zipper-Domäne. Zipper-Domänen sind
in USSN 08/107,353, eingereicht am 13. August 1993, beschrieben,
deren relevante Offenbarung durch Bezugnahme hierin eingefügt wird.
Beispiele von Leucin-Zipper-Domänen
sind die im Hefetranskriptionsfaktor GCN4 gefundenen und ein hitzestabiles
DNA-Bindungsprotein,
welches sich in Rattenleber findet (C/EBP; Landschulz et al., Science
243: 1681, 1989), die nuklear transformierenden Proteine, fos und
jun, welche vorzugsweise ein Heterodimer bilden (O'Shea et al., Science
245: 646, 1989; Turner and Tijan, Science 243: 1689, 1989) sowie
das Genprodukt aus dem murinen Protoonkogen, c-myc (Landschulz et
al., Science 240: 1759, 1988). Die fusogenen Proteine mehrerer verschiedener
Viren, einschließlich des
Paramyxovirus, Coronavirus, Masernvirus und vieler Retroviren, besitzen
auch Leucin-Zipper-Domänen (Buckland
and Wild, Nature 338: 547, 1989; Britton, Nature 353: 394, 1991;
Delwart and Mosialos, AIDS Research and Humman Retroviruses 6: 703,
1990).
-
Derivate
von IL-17R können
ferner als Immunogene, Reagenzien bei in vitro Versuchen oder als
Bindungsmittel für
Affinitätsreinigungsverfahren
verwendet werden. Solche Derivate erhält man auch durch die Quervernetzung
von Agenzien, wie M-Maleimidobenzoyl-Succinimidester und N-Hydroxy-Succinimidester,
an Cystein- und Lysin-Resten. Die erfinderischen Proteine können auch
durch reaktive Seitengruppen kovalent an verschiedene unlösliche Substrate
wie Cyanogenbromid-aktivierte,
Bisoxiran-aktivierte, Carbonyldiimidazol-aktivierte oder Tosyl-aktivierte
Agarose-Strukturen oder durch die Absorption an Polyolefinoberflächen (mit oder
ohne Glutaraldehyd-Quervernetzung) gebunden werden. Nach der Bindung
an ein Substrat können
Proteine dazu verwendet werden, gegen das IL-17R oder gegen andere
Proteine, welche dem IL-17R ähnlich sind,
gezüchtete
Antikörper,
sowie weitere Proteine, die IL-17R oder seine homologen Proteine
binden, selektiv zu binden (zu Versuchs- oder Reinigungszwecken).
-
Die
vorliegende Erfindung beinhaltet außerdem IL-17R mit oder ohne
die damit verbundene Ursprungsmuster-Glycosylierung. In Hefe- oder
Säugetier-Exprimierungssystemen,
z. B. COS-7-Zellen, exprimierte Proteine können abhängig vom Exprimierungssystem
im Vergleich zu den Ursprungsmolekülen im Molekulargewicht und
dem Glycosylierungsmuster ähnlich
oder leicht verändert
sein. Die Exprimierung von DNAs, welche die erfinderischen Proteine
in Bakterien wie E. coli kodieren, stellt nicht-glycosylierte Moleküle bereit.
Funktionale Mutantenanaloga des IL-17R-Proteins oder Homologen davon,
welche deaktivierte N-Glycosylierungsstellen
aufweisen, können
durch Oligonukleotidsynthese und Ligation oder durch positionsspezifische
Mutageneseverfahren hergestellt werden. Diese analogen Proteine
können
mit Hilfe von Hefeexpressionssystemen mit guter Ausbeute in einer
homogenen, Kohlenhydrat-reduzierten Form hergestellt werden. N-Glycosylierungsstellen
bei eukariotischen Proteinen sind durch das Aminosäu rentriplet
Asn-A1-Z gekennzeichnet, wobei A1 jede Aminosäure außer Pro und Z Ser oder Thr
ist. In dieser Sequenz bietet Asparagin eine Seitenketten-Aminogruppe für die kovalente
Anlagerung von Kohlenhydrat. Eine solche Stelle kann durch die Substituierung
einer anderen Aminosäure
für Asn
oder für
Rest Z, wobei Asn oder Z weggelassen werden, oder das Einfügen einer
Nicht-Z-Aminosäure zwischen
A1 und Z, oder einer Aminosäure, die
nicht Asn ist, zwischen Asn und A1, eliminiert
werden.
-
IL-17R-Proteinderivate
erhält
man auch durch Mutationen des ursprünglichen IL-17R oder seiner Untereinheiten. Ein
mutiertes IL-17R-Protein, wie hierin bezeichnet, ist ein Polypeptid,
welches zu einem IL-17R-Protein homolog ist, aber eine Aminosäuresequenz
aufweist, die sich aufgrund einer oder mehrerer Deletionen, Einfügungen oder
Ersetzungen vom ursprünglichen
IL-17R unterscheidet. Die Wirkung einer in einer DNA, welche ein
IL-17R-Peptid kodiert, erzeugten Mutation, kann durch die Analyse
der Fähigkeit
des mutierten IL-17R-Peptids, die Kostimulation von T- oder B-Zellen
durch IL-17 (CTLA-8) oder homologe Proteine zu verhindern oder Proteine
zu binden, welche spezifisch IL-17R (zum Beispiel Antikörper oder
Proteine, welche durch die CTLA-8-cDNA oder den HVS13 ORF kodiert
werden) binden, leicht bestimmt werden. Weiters kann die Aktivität von IL-17R-Gegenstücken, Muteinen
oder Derivaten durch eines der hierin beschriebenen Versuchsverfahren
bestimmt werden. Ähnliche
Mutationen können
bei Homologen von IL-17R erzeugt und auf ähnliche Art und Weise getestet
werden.
-
Bioäquivalente
Analoga der erfinderischen Proteine können zum Beispiel durch die
Durchführung
verschiedener Substituierungen von Resten oder Sequenzen oder dem
Löschen
von End- oder Innenresten oder Sequenzen, welche für die biologische
Aktivität
nicht benötigt
werden, hergestellt werden. Zum Beispiel können Cystein-Reste gelöscht oder
durch andere Aminosäuren
ersetzt werden, um bei der Renaturierung die Bildung inkorrekter
intramolekularer Disulfidbrücken
zu verhindern. Weiter Ansätze
zur Mutagenese beinhalten die Modifizierung benachbarter zweibasiger
Aminosäurereste
zur Verbesserung der Exprimierung in Hefesystemen, in denen KEX2-Proteaseaktivität vorliegt.
-
Im
Allgemeinen sollten Substitutionen konservativ vorgenommen werden,
d. h. die bevorzugtesten Substitut-Aminosäuren sind diejenigen, welche
die Fähigkeit
der erfinderischen Proteine, ihre Liganden in einer Art und Weise
zu binden, die im wesentlichen der von nativem mIL-17R oder hIL-17R
entspricht, nicht beeinflussen. Zu Beispielen zurückhaltender
Substitutionen gehört
die Substitution von Aminosäuren
außerhalb der
Bindungsdomäne(n)
und die Substitution von Aminosäuren,
welche die sekundäre
und/oder tertiäre
Struktur von IL-17R und Homologen davon nicht verändern. Zu
weiteren Beispielen gehören
die Substituierung eines aliphatischen Restes mit einen anderen,
wie Ile, Val, Leu oder Ala miteinander oder Substitutionen eines polaren
Restes mit einem anderen, wie zwischen Lys und Arg, Glu und Asp
oder Gln und Asn. Weitere solcher konservativer Substitutionen,
zum Beispiel Substitutionen kompletter Regionen, welche ähnliche
hydrophobe Eigenschaften aufweisen, sind gut bekannt.
-
Gleichermaßen sollte
beim Einsatz einer Entfernungs- oder Einfügestrategie die potentielle
Wirkung der Entfernung oder Einfügung
auf die biologische Aktivität
beachtet werden. Untereinheiten des erfinderischen Proteins können durch
das Entfernen von End- oder Innenresten oder -sequenzen hergestellt
werden. Fragmente von IL-17R, welche IL-17R binden können einfach
hergestellt (zum Beispiel mit Hilfe von Restriktionsenzymen zur
Entfernung von Teilen der DNA) und auf ihre Fähigkeit, IL-17 zu binden, getestet
werden. Eine weitere Anleitung zu den Mutationsarten, welche erzeugt
werden können,
wird durch einen Vergleich der Sequenz von IL-17R zu Proteinen bereitgestellt,
welche ähnliche
Strukturen aufweisen, sowie durch die Durchführung einer strukturellen Analyse
des erfinderischen Proteins.
-
Mutationen
bei Nukleotidsequenzen, welche zur Exprimierung von analogem IL-17R (CTLA-8R) erzeugt
wurden, müssen
natürlich
die Leserahmen-Phase der Kodierungssequenzen bewahren, und erzeugen vorzugsweise
keine komplementären
Regionen, welche hybridisieren könnten,
um sekundäre
mRNA-Strukturen wie Schleifen oder Schlaufen zu erzeugen, welche
die Translation der Rezeptor-mRNA negativ beeinflussen würden. Obwohl
eine Mutationsstelle vorhergesagt werden kann, ist es nicht notwendig,
dass die Art der Mutation an sich vorherbestimmt wird. Zum Beispiel
kann zur Auswahl optimaler Eigenschaften von Mutanten an einer vorgegebenen
Stelle zufällige
Mutagenese am Zielcodon durchgeführt
werden, und die exprimierten mutierten Virusproteine werden auf
die gewünschte
Aktivität
hin untersucht.
-
Nicht
alle Mutationen in der Nukleotidsequenz, welche ein IL-17R-Protein
oder ein Homolog davon kodiert, wird im Endprodukt exprimiert; zum
Beispiel können
Nukleotidsubstitutionen zur Verbesserung der Exprimierung erzeugt
werden, und zwar primär
dazu, um sekundäre
Strukturschleifen in der transkribierten mRNA zu vermeiden (siehe
EP-A 75 444 A, durch Bezugnahme hierin eingefügt), oder um Codons bereitzustellen,
welche sich durch den ausgewählten
Wirt, z. B. die gut bekannten E. coli-Präferenzcodone für die E. coli-Exprimierung,
leichter translatieren lassen.
-
An
bestimmten Stellen können
durch die Synthetisierung von Oligonukleotiden, welche eine Mutantensequenz
enthalten, die durch Restriktionsstellen flankiert ist, welche die
Ligation an Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen, Mutationen erzeugt
werden. Nach der Ligation kodiert die so entstandene rekonstruierte
Sequenz ein Gegenstück,
welches die gewünschte
Aminosäureeinfügung, -ersetzung
oder -entfernung aufweist.
-
Alternativ
dazu können
Oligonukleotid-gerichtete, positionsspezifische Mutageneseverfahren
eingesetzt werden, um ein verändertes
Gen bereitzustellen, welches bestimmte Codons aufweist, die gemäß der erforderlichen
Substitution, Entfernung oder Einfügung verändert wurden. Beispielhafte
Verfahren zur Erzeugung der oben dargelegten Veränderungen wurden durch Walder
et al. (Gene 42: 133, 1986), Bauer et al. (Gene 37: 73, 1985); Craik
(BioTechniques, Januar 1985, 12–19);
Smith et al. (Genetic Engineerung: Principles and Methods, Plenum
Press, 1981) offenbart, und US-Patentschrift Nr. 4,518,584 und 4,737,462
offenbaren geeignete Verfahren und sind durch Bezugnahme hierin
eingefügt.
-
Aufgrund
von Code-Degenerierung, können
erhebliche Variationen bei Nukleotidsequenzen, welche die gleiche
Aminosäuresequenz
kodieren, auftreten. Zu weiteren Ausführungsformen gehören Sequenzen,
die in der Lage sind, unter moderat stringenten Bedingungen (Vorwaschlösung aus
5 × SSC,
0,5% SDS, 1,0 mM EDTA (pH 8,0) und Hybridisierungsbedingungen von
50°C, 5 × SSC, über Nacht)
zu den DNA-Sequenzen zu hybridisieren, welche IL-17R kodieren, sowie
weitere Sequenzen, welche zu denen, die IL-17R kodieren, degeneriert
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
sind Analoga zu IL-17R in der Aminosäuresequenz zumindest zu etwa
70% identisch mit der Aminosäuresequenz
der IL-17R-Proteine wie in SEQ ID NR. 1 oder SEQ ID NR. 9 dargelegt. Ähnlich sind
Analoga von IL-17R-Homologen
in der Aminosäuresequenz
zu mindestens etwa 70% identisch mit der Aminosäuresequenz der nativen, homologen
Proteine. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform sind Analoga von
IL-17R oder Homologe davon in der Aminosäuresequenz zumindest zu etwa
80% identisch mit der nativen Form des erfinderischen Proteins.
-
Die
prozentuale Identität
kann mit Hilfe eines Computerprogramms, zum Beispiel dem von Devereux et
al. (Nucl. Acids Res. 12: 387, 1984) beschriebenen und von der University
of Wisconsin Genetics Computer Group (UWGCG) erhältlichen GAP-Computerprogramm
bestimmt werden. Bei vom IL-17R-Protein abgeleiteten Fragmenten
wird die Identität
auf Grundlage des Proteins des IL-17R-Proteins berechnet, welches
im Fragment vorkommt. Ähnliche
Verfahren können
zum Einsatz kommen, um Homologe von IL-17R zu analysieren.
-
Die
Fähigkeit
von IL-17R-Gegenstücken,
CTLA-8 zu binden, kann durch das Testen der Fähigkeit der Analoga, die IL-17
(CTLA-8)-induzierte T-Zellen-Proliferation
zu verhindern, bestimmt werden. Alternativ dazu können geeignete
Versuche, zum Beispiel ein Enzym-Immunassay oder ein Dot-Blot, welche
CTLA-8 oder HVS13 (oder ein Homolog davon, welches natives IL-17R
bindet) einsetzen, verwendet werden, um die Fähigkeit von IL-17R-Analoga,
CTLA-8 zu binden, zu bewerten. Solche Verfahren sind in der Technik
gut bekannt.
-
Die
hierin beschriebenen IL-17R-Proteine und Analoga besitzen zahlreiche
Verwendungszwecke, einschließlich
der Herstellung pharmazeutischer Zusammensetzungen. Die erfinderischen
Proteine sind auch bei der Herstellung von Geräten von Nutzen, welche zur
Erkennung von IL-17 oder IL-17R, zum Beispiel in Patientenproben,
verwendet werden. Solche Geräte
finden außerdem
Anwendung bei der Erkennung des Zusammenspiels von IL-17 und IL-17R,
wie dies bei der Untersuchung auf Antagonisten oder Mimetika dieses
Zusammenspiels (zum Beispiel Peptide oder kleine Moleküle, welche
das Zusammenspiel verhindern bzw. imitieren) notwendig ist. Mehrere
Versuchsformate sind bei solchen Geräten von Nutzen, einschließlich (jedoch nicht
darauf beschränkt)
ELISA, Dot-Blot, Festphasenbindungsversuche (wie diejenigen, welche
einen Biosensor verwenden), Schnellformat-Versuche und Bioassays.
-
Exprimierung rekombinierter
Rezeptoren für
IL-17
-
Die
Proteine der vorliegenden Erfindung werden vorzugsweise mit DNA-Rekombinationsverfahren durch
das Einfügen
einer DNA-Sequenz, welche das IL-17R-Protein
oder ein Homolog davon kodiert, in einen rekombinierten Expressionsvektor
und die Exprimierung der DNA-Sequenz in einem rekombinierten mikrobiellen
Expressionssystem unter Bedingungen, welche für die Exprimierung förderlich
sind, hergestellt. Die Proteine kodierenden DNA-Sequenzen, welche
durch diese Erfindung bereitgestellt werden, können aus cDNA-Fragmenten und
kurzen Oligonukleotidlinkern oder aus einer Reihe von Oligonukleotiden
zusammengestellt sein, um ein synthetisches Gen bereitzustellen,
welches in einen rekombinierten Expressionsvektor eingefügt und in
einer rekombinierten Transkriptionseinheit exprimiert werden kann.
-
Zu
rekombinierten Expressionsvektoren gehören synthetische oder von cDNA
abgeleitete DNA-Fragmente, welche IL-17R, Homologe oder bioäquivalente
Analoga kodieren, welche operabel mit geeigneten Transkriptions-
oder Translationsregulierungselementen, welche aus Säugetier-,
Mikroben-, Viren- oder Insektengenen ab geleitet sind, verknüpft sind.
Zu solchen Regulierungselementen gehören eine Transkriptionspromotor,
eine optionale Operatorsequenz zur Steuerung der Transkription,
eine Sequenz, welche geeignete mRNA-Ribosombindungsstellen kodiert
und Sequenzen, welche den Abschluss der Transkription und Translation,
wie unten detailliert beschrieben, steuern. Die Fähigkeit,
sich in einem Wirt zu replizieren, welche normalerweise durch eine
Replikationsquelle ermöglicht
wird, und ein Auswahlgen zur Vereinfachung der Erkennung von Transformanten
können
zusätzlich
eingefügt
werden.
-
DNA-Regionen
sind operabel verknüpft,
wenn sie funktional miteinander verbunden sind. Zum Beispiel wird
die DNA für
ein Signalpeptid (Sekretionsleiter) operabel mit einer DNA für ein Polypeptid
geknüpft, wenn
sie als ein Vorläufer
exprimiert ist, welcher an der Sekretion des Polypeptides beteiligt
ist; ein Promotor wird operabel mit einer Kodierungssequenz verknüpft, wenn
er die Transkription der Sequenz steuert; oder eine Ribosombindungsstelle
wird operabel mit einer Kodierungssequenz verknüpft, wenn sie so positioniert
ist, dass sie die Translation zulässt. Im Allgemeinen bedeutet
operabel verknüpft
benachbart und im Falle von Sekretionsleitern benachbart und im
Leserahmen. DNA-Sequenzen, welche IL-17R oder Homologe kodieren, welche
in einem Mikroorganismus exprimiert werden sollen, enthalten vorzugsweise
keine Intronen, welche die Transkription von DNA in mRNA vorzeitig
beenden könnten.
-
Nützliche
Expressionsvektoren für
eine bakterielle Verwendung können
einen wählbaren
Marker und eine bakterielle Replikationsquelle, abgeleitet aus handelsüblichen
Plasmiden, welche genetische Elemente des gut bekannten Klon-Vektors
pBR322 (ATCC 37017) aufweisen, umfassen. Zu solchen kommerziellen
Vektoren gehören
zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals, Uppsala, Schweden)
und pGEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA). Diese pBR322-„Hauptketten"-Abschnitte werden mit einem geeigneten
Promotor und einer zu exprimierenden strukturellen Sequenz kombiniert.
E. coli wird normalerweise mit Hilfe von Derivaten von pBR322, einem
aus einer E. coli-Spezies abgeleiteten Plasmid (Bolivar et al.,
Gene 2: 95, 1977) transformiert. PBR322 enthält Gene für Ampizillin- und Tetracyclin-Resistenz
und stellt so einfache Mittel zur Identifizierung transformierter
Zellen bereit.
-
Zu üblicherweise
in rekombinierten mikrobiellen Expressionsvektoren verwendeten Promotoren
gehören
das β-Lactamase-(Penicillinase)
und Lactose-Promotor-System
(Chang et al., Nature 275: 615, 1978 und Goeddel et al., Nature
281: 544, 1979), das Tryptophan(trp)-Promotor-System (Goeddel et
al., Nucl. Acids Res. 8: 4057, 1980 und EP-A 36 776) und der tac-Promotor
(Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, S. 412, 1982.) Ein besonders nützliches bakterielles Expressionssystem verwendet
den Phagen-λ-PL-Promotor
und den thermolabilen cI857ts-Repressor. Zu den von der American Type
Culture Collection erhältlichen
Plasmidvektoren, welche Derivate des λ-PL-Promotors beinhalten,
gehören
das Plasmid pHUB2, resident im E. coli-Bakterienstamm JMB9 (ATCC 37092) und
pPLc28, resident in E. coli RR1 (ATCC 53082).
-
Zu
geeigneten Promotorsequenzen in Hefevektoren gehören die Promotoren für Metallothionein, 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzemann et al., J. Biol. Chem. 255: 2073, 1980) oder andere Glykolyseenzyme (Hess
et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7: 149, 1968 und Holland et al., Biochem.
17: 4900, 1978) wie Enolase, Glyceraldehyd-3-Phosphat-Dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvat-Decarboxylase, Phosphofructokinase, Glukose-6-Phosphat-Isomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase. Geeignete Vektoren und
Promotoren zur Verwendung in Hefeexpression sind ferner in R. Hitzeman
et al., EP A 73 657 beschrieben.
-
Bevorzugte
Hefevektoren können
mit Hilfe von DNA-Sequenzen aus pBR322 zur Auswahl und Replikation
in E. coli (Ampr Gen und Replikationsquelle)
und Hefe-DNA-Sequenzen,
einschließlich
einem Glukose-unterdrückenden
ADH2-Promotor und α-Faktor-Sekretionsleiter,
zusammengestellt werden. Der ADH2-Promotor wurde von Russell et
al. (J. Biol. Chem. 258: 2674, 1982) und Beier et al. (Nature 300:
724, 1982) beschrieben. Der Hefe-α-Faktor-Leiter,
welcher die Sekretion hete rologer Proteine lenkt, kann zwischen den
Promotor und das zu exprimierende Strukturgen eingefügt werden.
Siehe z. B. Kurjan et al. Cell 30: 933, 1982 und Bitter et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 5330, 1984. Die Leitersequenz kann
so modifiziert werden, dass sie nahe ihrem 3'-Ende eine oder mehrere nützliche
Restriktionsstellen zur Vereinfachung der Verschmelzung der Leitersequenz
an fremde Gene beinhaltet.
-
Die
Transkriptions- und Translationssteuerungssequenzen in Expressionsvektoren,
die bei der Transformierung von Wirbeltierzellen verwendet werden
sollen, können
durch Virusquellen bereitgestellt werden. Zum Beispiel werden häufig verwendete
Promotoren und Enhancer aus Polyoma, Adenovirus 2, Simian Virus 40
(SV40) und dem humanen Zytomegalovirus abgeleitet. Die aus dem SV40-Virusgenom
abgeleiteten DNA-Sequenzen, zum Beispiel die SV40-Quelle, früher oder
später
Promoter, Enhancer, Spleiß und
Polyadenylationsstellen, können
verwendet werden, um die anderen genetischen Elemente bereitzustellen,
die für
die Exprimierung einer heterologen DNA-Sequenz notwendig sind. Die
frühen
und späten
Promoter sind besonders nützlich,
weil man beide leicht als ein Fragment aus dem Virus erhält, welches
auch die SV40-Virus-Replikationsquelle (Fiers et al., Nature 273:
113, 1978) beinhaltet. Es können
auch kleinere oder größere SV40-Fragmente
verwendet werden, vorausgesetzt die etwa 250-bp-Sequenz, welche
sich von der Hind-III-Stelle in Richtung der BglI-Stelle erstreckt,
welche sich in der Virus-Replikationsquelle befindet, ist integriert.
Ferner können
die Virus-Genom-Promotor-, Steuerungs- und/oder Signalsequenzen verwendet
werden, vorausgesetzt solche Steuerungssequenzen sind mit der ausgewählten Wirtszelle
kompatibel. Exemplarische Vektoren können wie von Okayama and Berg
(Mol. Cell. Biol. 3: 280, 1983) offenbart erzeugt werden.
-
Ein
nützliches
System für
eine stabile Spitzenexpression von Säugetier-Rezeptor-cDNAs in murinen C127-Brustepithelzellen
kann im wesentlichen wie von Cosman et al. (Mol. Immunol. 23: 935,
1986) beschrieben hergestellt werden. Ein bevorzugter eukaryotischer
Vektor für
die Expression von IL-17R-DNA wird als pDC406 (McMahan et al., EMBO
J. 10: 2821, 1991) bezeichnet und beinhaltet Regulierungs sequenzen,
welche aus SV40, dem humanen Immundefizienzvirus (HIV) und dem Epstein-Barr-Virus
(EBV) abgeleitet sind. Zu weiteren bevorzugten Vektoren gehören pDC409
und pDC410, welche aus pDC406 abgeleitet sind. pDC410 wurde durch
Substituierung der EBV-Replikationsquelle mit Sequenzen, welche
das große SV40-T-Antigen
kodieren, aus pDC406 abgeleitet. pDC409 unterscheidet sich von pDC406
darin, dass eine BglII-Restriktionsstelle außerhalb der multiplen Klonstelle
entfernt wurde, wodurch die BglII-Stelle innerhalb der multiplen
Klonstelle einzigartig wurde.
-
Eine
nützliche
Zelllinie, welche die Episomreplikation von Expressionsvektoren
wie pDC406 und pDC409, welche die EBV-Replikationsquelle enthalten,
zulässt,
ist CV-1/EBNA (ATCC CRL 10478). Die CV-1/EBNA-Zelllinie wurde durch
Transfektion der CV-1-Zelllinie mit einem Gen, welches das Epstein-Barr-Virus-Nuklearantigen-1
(EBNA-1) kodiert, abgeleitet und exprimiert konstitutiv EBNA-1,
angetrieben vom humanen CMV Immediate-Early Enhancer/Promotor.
-
Wirtszellen
-
Transformierte
Wirtszellen sind Zellen, welche mit Expressionsvektoren, die mit
Hilfe von DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt wurden und die
Sequenzen beinhalten, welche die Proteine der vorliegenden Erfindung
beinhalten, transformiert oder transfiziert wurden. Transformierte
Wirtszellen können
das gewünschte
Protein (IL-17R oder Homologe davon) exprimieren, aber zum Zwecke
des Klonens oder Erweiterns der erfinderischen DNA transformierte
Wirtszellen müssen
das Protein nicht exprimieren. Exprimierte Proteine werden, abhängig von
der ausgewählten
DNA, vorzugsweise in Kulturüberstand
abgeschieden, können
aber auch in der Zellmembran abgelagert werden.
-
Zu
geeigneten Wirtszellen für
die Exprimierung von Virusproteinen gehören Prokaryoten, Hefe oder höhere eukaryotische
Zellen unter Kontrolle geeigneter Promotoren. Zu Prokaryoten gehören gramnegative oder
grampositive Organismen, zum Beispiel E. coli oder Bacillus spp.
Zu höheren
eukaryotischen Zellen gehören
etab lierte Zelllinien mit Säugetierursprung,
wie unten beschrieben. Zellfreie Translationssysteme könnten auch
eingesetzt werden, um mit Hilfe von RNAs, welche aus den hierin
offenbarten DNA-Konstrukten abgeleitet sind, Virusproteine zu erzeugen.
Geeignete Klon- und Expressionsvektoren zur Verwendung mit Bakterien-,
Pilz-, Hefe- und Säugetierzellwirten
werden von Pouwels et al. (Cloning Vectors: A Laboratory Manual, Elsevier,
New York, 1985) beschrieben, deren relevante Offenbarung durch Bezugnahme
hierin eingefügt
ist.
-
Prokaryotische
Expressionswirte können
zur Exprimierung von IL-17R oder Homologen verwendet werden, welche
keine extensive proteolytische und Disulfid-Verarbeitung erfordern. Prokaryotische
Expressionsvektoren enthalten im Allgemeinen einen oder mehrere
phänotypische,
wählbare
Marker, zum Beispiel ein Gen, welches Proteine kodiert, die eine
Antibiotikaresistenz hervorrufen oder eine autotrophe Anforderung
bereitstellen, sowie eine durch den Wirt erkannte Replikationsquelle,
um die Erweiterung innerhalb des Wirtes sicherzustellen. Zu geeigneten
prokaryotischen Wirten für
die Transformation gehören
E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium und verschiedene
Spezies innerhalb der Genera Pseudomonas, Streptomyces und Staphylococcus,
obwohl je nach Wahl auch andere eingesetzt werden können.
-
Rekombiniertes
IL-17R kann auch in Hefewirten exprimiert werden, vorzugsweise aus
der Saccharomyces-Spezies wie S. cerevisiae. Hefe anderer Genera,
wie Pichia oder Kluyveromyces kann auch eingesetzt werden. Hefevektoren
beinhalten im Allgemeinen eine Replikationsquelle aus dem 2 μ-Hefeplasmid
oder eine autonom replizierende Sequenz (ARS), einen Promotor, eine
DNA, welche das Virusprotein kodiert, Sequenzen für die Polyadenylierungs-
und Transkriptionsbeendigung und ein Auswahlgen. Vorzugsweise enthalten Hefevektoren
eine Replikationsquelle und einen wählbaren Marker, welche sowohl
die Transformation von Hefe als auch von E. coli, z. B. das Ampizillinresistenzgen
von E. coli und das S. cerevisiae trp1-Gen, zulassen, welches einen
Auswahlmarker für
einen mutierten Bakterienstamm der Hefe bereitstellt, welchem die
Fähigkeit,
in Tryptophan zu wachsen, fehlt, sowie einen Promotor, der aus einem
hochexprimierten Hefegen abgeleitet ist, um die Transkription einer
Struktursequenz stromabwärts
zu induzieren. Die Gegenwart der trp1-Läsion im Hefewirtszellengenom
stellt dann eine effektive Umgebung zur Erkennung der Transformation
durch Wachstum in Abwesenheit von Tryptophan bereit.
-
Geeignete
Hefetransformationsprotokolle sind dem Fachmann bekannt; ein exemplarisches
Verfahren wird von Hinnen et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75:
1929, 1978, beschrieben, wobei für
Trp+ Transformanten in einem selektiven
Medium bestehend aus 0,67% Hefe-Stickstoffbasis, 0,5% Casaminosäuren, 2%
Glukose, 10 μg/ml
Adenin und 20 μg/ml
Uracil ausgewählt
werden. Durch Vektoren, welche den ADH2-Promotor aufweisen, transformierte
Wirtsbakterienstämme
können
zur Exprimierung in einem Vollmedium bestehend aus 1% Hefeextrakt,
2% Pepton und 1% Glukose ergänzt
mit 80 μg/ml
Adenin und 80 μg/ml
Uracil gezüchtet
werden. Derepression des ADH2-Promoters entsteht mit dem Verbrauch
der Medienglukose. Grobe Hefeüberstände werden
durch Filtration entnommen und vor einer weiteren Reinigung bei
4°C aufbewahrt.
-
Um
rekombiniertes Protein zu exprimieren können verschiedene Säugetier-
oder Insektenzellkultursysteme verwendet werden. Baculovirus-Systeme
zur Herstellung heterologer Proteine in Insektenzellen werden von
Luckow and Summers, Bio/Technology 6: 47 (1988) überprüft. Zu Beispielen geeigneter
Säugetier-Wirtszelllinien gehören die
COS-7-Linien von Affennierenzellen, beschrieben von Gluzman (Cell
23: 175, 1981) und andere Zelllinien, die zur Exprimierung eines
geeigneten Vektors, einschließlich
zum Beispiel CV-1/EBNA (ATCC CRL 10478), L-Zellen, C127, 3T3, CHO
Chinesische Hamster Eierstock (Chinese Hamster Ovary), HeLa- und
BHK-Zelllinien, in der Lage sind. Säugetierexpressionsvektoren
können
nicht-transkribierte Elemente wie eine Replikationsquelle, einen
geeigneten Promotor und einen mit dem zu exprimierenden Gen verknüpften Verstärker (Enhancer)
sowie weitere 5'-
oder 3'-flankierende,
nicht-transkribierte Sequenzen und 5'- und 3'-nicht-translatierte Sequenzen wie notwendige
Ribosombindungsstellen, eine Polyadenylierungsstelle, Spleißspender
und Akzeptorstellen und Transkriptionsabschlusssequenzen umfassen.
-
Reinigung von Rezeptoren
für IL-17
-
Gereinigtes
IL-17R, Homologe oder Analoga werden durch das Kultivieren geeigneter
Wirts-/Vektorsysteme hergestellt, um die rekombinierten Translationsprodukte
der DNAs der vorliegenden Erfindung zu exprimieren, welche dann
aus Kulturmedien oder Zellenextrakten herausgefiltert werden. Zum
Beispiel können Überstände von
Systemen, welche rekombiniertes Protein in Kulturmedien abscheiden,
zuerst mit Hilfe eines handelsüblichen
Proteinkonzentrationsfilters, zum Beispiel einer Amicon oder Millipore
Pellicon Ultrafiltrationseinheit, konzentriert werden.
-
Nach
dem Konzentrierungsschritt kann das Konzentrat auf eine geeignete
Reinigungsmatrix aufgetragen werden. Eine geeignete Affinitätsmatrix
kann zum Beispiel ein Gegenstrukturprotein oder Lektin oder ein an
eine geeignete Trägersubstanz
gebundenes Antikörpermolekül umfassen.
Alternativ dazu kann ein Anionenaustauschharz verwendet werden,
zum Beispiel eine Matrix oder ein Substrat, welches Diethylaminoethyl(DEAE)-Seitengruppen
aufweist. Die Matrizen können
Acrylamid, Agarose, Dextran, Cellulose oder andere üblicherweise
bei der Proteinreinigung eingesetzte Arten sein. Alternativ dazu
kann ein Kationenaustausch vorgenommen werden. Zu geeigneten Kationenaustauschern
gehören
verschiedene unlösliche
Matrizen, welche Sulfopropyl- oder Carboxymethylgruppen aufweisen.
Sulfopropylgruppen werden bevorzugt. Die Gelfiltrationschromatographie
stellt ein weiteres Mittel zur Reinigung der erfinderischen Proteine
dar.
-
Die
Affinitätschromatographie
ist ein besonders bevorzugtes Verfahren der Reinigung von IL-17R
und Homologen davon. Zum Beispiel kann ein als ein Fusionsprotein
exprimiertes IL-17R, welches eine Immunglobulin-Fc-Region aufweist,
mit Hilfe der Protein-A- oder Protein-G-Affinitätschromatographie gereinigt
werden. Darüber
hinaus kann ein IL-17R-Protein, welches eine oligomerisierende Zipper-Domäne aufweist,
auf einem Harz gereinigt werden, welches einen für die oligomerisierende Zipper-Domäne spezifischen
Antikörper
aufweist. Ferner können
monoklonale Antikörper
gegen das IL-17R-Protein bei der Affinitätschromatographie reinigung
von Nutzen sein, indem in der Technik gut bekannte Verfahren eingesetzt
werden. Außerdem
kann ein Ligand (d. h. IL-17 oder HVS-13) verwendet werden, um eine
Affinitätsmatrix
für die
Affinitätsreinigung
von IL-17R herzustellen.
-
Abschließend können ein
oder mehrere Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie(RP-HPLC)-Schritte
durchgeführt
werden, welche hydrophobe RP-HPLC-Medien, z. B. Silica-Gel, welches
Methyl- oder andere aliphatische Seitengruppen aufweist, verwenden,
um eine IL-17R-Zusammensetzung weiter zu reinigen. Einige oder alle
der vorangehenden Reinigungsschritte können, in verschiedenen Kombinationen,
außerdem
eingesetzt werden, um ein homogenes rekombiniertes Protein bereitzustellen.
-
In
Bakterienkultur hergestelltes rekombiniertes Protein wird normalerweise
durch Anfangsextraktion aus Zellpellets, gefolgt von einem oder
mehreren Konzentrations-, Aussalz-, Ionenaustausch- oder Größenausschluss-Chromatographieschritten
isoliert. Schließlich
kann bei abschließenden
Reinigungsschritten die Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
eingesetzt werden. Bei der Exprimierung von rekombiniertem Virusprotein
verwendete Mikroorganismenzellen können durch jedes zweckmäßige Verfahren
aufgebrochen werden, einschließlich
dem Gefrier-Auftau-Zyklus, Beschallung, mechanischer Aufbrechung
oder der Verwendung von Zellauflösungsmitteln.
-
Die
Fermentierung von Hefe, welche das erfinderische Protein als ein
abgeschiedenes Protein exprimiert, vereinfacht die Reinigung in
hohem Maße.
Abgeschiedenes rekombiniertes Protein, welches durch eine großtechnische
Fermentierung entsteht, kann mit Verfahren analog zu den von Urdal
et al. (J. Chromatog. 296: 171, 1984) offenbarten gereinigt werden.
Diese Literaturstelle beschreibt zwei sequentielle, Umkehrphasen-HPCL-Schritte
zur Reinigung von rekombiniertem humanem GM-CSF auf einer präparativen HPCL-Säule.
-
In
rekombinierter Kultur synthetisiertes Protein ist gekennzeichnet
durch die Gegenwart von Zellkomponenten, einschließlich Proteinen,
in solchen Mengen und mit den Eigenschaften, welche von den zur
Wiederherstellung des erfinderischen Proteins aus der Kultur durchgeführten Reinigungsschritten
abhängen.
Diese Komponenten stammen gewöhnlich
aus Hefe-, prokaryotischem oder nicht-humanem, höher-eukaryotischem Ursprung
und liegen vorzugsweise in harmlosen Kontaminantenmengen im Bereich
von weniger als etwa 1 Gew.-% vor. Ferner ermöglicht die rekombinierte Zellkultur
die Herstellung der erfinderischen Proteine frei von anderen Proteinen,
welche normalerweise mit den Proteinen verbunden sein können, wie
sie in der Natur in den Ursprungsspezies vorkommen.
-
Verabreichung von IL-17R-Zusammensetzungen
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren der Verwendung therapeutischer
Zusammensetzungen, welche eine effektive Menge eines Proteins und
eines geeigneten Verdünnungsmittels
und Trägers
aufweisen, und Verfahren zur Regulierung einer Immunreaktion bereit.
Weiters wird die Verwendung von IL-17R oder Homologen in Verbindung
mit löslichen
Zytokinrezeptoren oder Zytokinen sowie weiteren immunregulatorischen Molekülen betrachtet.
Darüber
hinaus ist auch die DNA, welche lösliches IL-17R kodiert, von
Nutzen; ein zu transplantierendes Gewebe oder Organ kann mittels
jedes in der Technik bekannten Verfahrens mit der DNA transfiziert
werden. Das Organ oder Gewebe exprimiert so lösliches IL-17R, welches in
dem lokalisierten Bereich des Transplantats agiert, um die Abstoßung des
Transplantats zu unterdrücken. Ähnliche
Verfahren, welche die Applikation solcher DNAs an die Stelle des
Transplantats umfassen zeigen auch Effizienz bei der Verbesserung
der Wirkung gegen die Transplantatabstoßung.
-
Für den therapeutischen
Einsatz wird einem Patienten, bevorzugt einem Menschen, zur Behandlung in
einer der Indikation angemessenen Art und Weise gereinigtes Protein
verabreicht. So können
zum Beispiel IL-17R-Proteinzusammensetzungen, die zur Regulierung
der Immunfunktion verabreicht werden, durch Bolus-Injektion, kontinuierliche
Infusion, verzögerte
Freisetzung aus Implantaten oder andere geeignete Verfahren gegeben
werden. Normalerweise wird ein therapeutisches Agens in Form einer
Zusammensetzung, welche gereinigtes IL-17R in Verbindung mit physiologisch
akzeptablen Trägern,
Arzneiträgern
oder Verdünnungsmitteln
aufweist, verabreicht. Solche Träger
sind in den angewandten Dosierungen und Konzentrationen nicht-toxisch
für die
Empfänger.
-
Normalerweise
bedingt die Herstellung solcher Proteinzusammensetzungen die Kombination
des erfinderischen Proteins mit Puffern, Antioxidanzien wie Ascorbinsäure, Polypeptiden
mit niedrigem Molekulargewicht (weniger als etwa 10 Reste), Proteinen,
Aminosäuren,
Kohlenhydraten einschließlich
Glukose, Saccharose oder Dextrine, Chelatbildnern wie EDTA, Glutathion
und anderen Stabilisatoren und Arzneiträgern. Neutrale Puffersalzlösung oder
Salzlösung
gemischt mit artgenössischem
Serumalbumin sind exemplarische geeignete Verdünnungsmittel. Vorzugsweise
wird das Produkt mit geeigneten Arzneiträgerlösungen (z. B. Saccharose) als
Lösungsmittel
als ein Lyophilisat formuliert. Geeignete Dosierungen können in
Versuchen bestimmt werden. Die Menge und Häufigkeit der Verabreichung
hängt natürlich von
solchen Faktoren wie der Art und Schwere der behandelten Indikation,
der gewünschten
Reaktion, dem Zustand des Patienten usw. ab.
-
Rezeptoren
für IL-17R
(CTLA-8) können
zum Zweck der Verhinderung der T-Zellen-Proliferation
oder zur Verhinderung der T-Zellen-Aktivierung verabreicht werden.
Lösliches
IL-17R ist daher wahrscheinlich von Nutzen, um Organ- oder Transplantatabstoßung, Autoimmunerkrankungen,
Allergien oder Asthma zu verhindern oder zu behandeln. Die erfinderischen
Rezeptorproteine sind außerdem
von Nutzen für
die Verhinderung oder Behandlung von Entzündungserkrankungen, bei denen
aktivierte T-Zellen eine Rolle spielen. Ähnlich stimulieren HVS13 und
Homologe davon die B-Zellen-Proliferation und Immunglobulinsekretion;
so sind Rezeptoren, welche HVS13 oder CTLA-8 binden in vivo von
Nutzen, um die B-Zellen-Proliferation
oder Immunglobulinsekretion zu verhindern. Rezeptoren für CTLA-8
sind außerdem
von Nutzen bei der Verhinderung der Bindung von HVS13 oder CTLA-8
an Zellen, welche IL-17R exprimieren.
-
Die
folgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung. Der
Fachmann wird erkennen, dass es Variationen der in den Beispielen
ent haltenen Erfindung geben kann, besonders angesichts der Lehren
der verschiedenen hierin zitierten Literaturstellen, deren Offenbarungen
durch Bezugnahme eingeführt
sind.
-
BEISPIEL 1
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Identifizierung von Zellen, welche einen
Rezeptor (oder eine Gegenstruktur) für HVS13/mCTLA8 exprimieren.
Es wurde ein chimäres
Protein (HVS13 und Fc des Typs II), bestehend aus einer Fc-Region
eines humanen Immunglobulins (SEQ ID NR. 4), gefolgt von den Aminosäuren 19 bis
151 von HVS13 (SEQ ID NR. 8) hergestellt. Ein murines CTLA8/Fc (mCTLA8/Fc)
wurde durch das Verschmelzen der Aminosäuren 22 bis 150 von mCTLA8
(SEQ ID NR. 6) mit der Fc-Region von humanem IgG1 erzeugt. Ein Kontroll-Fc-Protein
wurde durch ein ähnliches
Verfahren hergestellt. Die HVS13/Fc- und mCTLA-8-Proteine wurden
exprimiert und mittels Durchflusszytometrie zur Identifizierung
von Zellquellen verwendet.
-
Zellen
(1 × 106) wurden auf Eis für 30 Minuten in 100 μl FACS-Puffer
(PBS, 1% FCS und 0,1% NaN3), welcher 2% normales Ziegenserum und
2% normales Kaninchenserum zum Blockieren einer nichtspezifischen
Bindung enthielt, vorinkubiert. 100 μl HVS13/Fc-, mCTLA-8/Fc- oder
Kontroll/Fc-Protein wurden zu 5 μl/ml
hinzugefügt
und auf Eis für
30 Minuten inkubiert. Nach dem Waschen wurden die Zellen mit Biotin-markiertem
Anti-Human-IgG (Fc-spezifisch) gefärbt, gefolgt von PE-konjugiertem
Streptavidin (Becton Dickson & Co,
Mountain View, CA) in 100 μl
FACS-Puffer. Dann wurden die Zellen gewaschen und mittels eines
FACScan (Becton Dickson) analysiert. Ein Minimum von 5.000 Zellen
wurde für
jede Probe analysiert. Mehr als ein Dutzend Zelllinien wurden untersucht
und man fand heraus, dass sowohl HVS13/Fc- als auch CTLA8/Fc-Fusionsproteine
spezifisch an die murine Thymom-Zelllinie EL4 gebunden wurden. Diese
Zellen wurden nicht an das Kontroll/Fc-Protein gebunden.
-
BEISPIEL 2
-
Dieses
Beispiel beschreibt das Klonen des Gens, welches IL-17R kodiert.
Nach der Identifizierung einer Quelle für die HVS13-Gegenstruktur,
wurde mit einem autoradiographischen Objektträger-Bindungsverfahren (Gearing
et al., EMBO J. 8: 3667, 1989) eine EL4-Säugetier-Expressionsbibliothek
durchsucht. CV1/EBNA-Zellen wurden in DMEM (Dulbecco's Modified Eagle's Medium), welches
10 Vol.-/Vol.-% fötales Kalbsserum
(FCS) enthält,
bei 37°C
in einer befeuchteten Atmosphäre
mit 10% CO2 gezüchtet
und zweimal wöchentlich
passiert. Sub-konfluierende CV1/EBNA-Zellmolekularschichten auf
Fibronectin-behandelten Kammerslides (Labtek) wurden durch ein Chloroquin-mediiertes
DEA-Dextran-Verfahren mit Plasmid-DNAs abgeleitet aus Mischtransformanten
(2.000 Transformanten pro Pool) aus einer murinen EL4-cDNA-Bibliothek transfiziert.
-
Die
mit den murinen EL4-cDNA-Pools transfizierten CV1/EBNA-Zellen wurden
zwei Tage nach der Transfektion mittels [125I]-markierter
Ziegen-Anti-Human-IgG-Bindungs-
und Objektträger-Autoradiographie auf
eine HVS13/Fc-Bindung untersucht. Transfizierte Zellmolekularschichten
wurden mit Bindungsmedium (RPMI 1640 mit 1% Rinderserumalbumin und
50 mg/ml fettfreier Trockenmilch) gewaschen und dann für eine Stunde
bei Raumtemperatur mit 1 μg/ml
HVS13/Fc inkubiert. Die Zellen wurden gewaschen und mit 125I-markiertem Ziegen-Anti-Human-IgG (New England
nuclear, Cambridge, MA) inkubiert. Die Zellen wurden zweimal mit
Bindungsmedium und dreimal mit PBS gewaschen und für 30 Minuten
in PBS mit 2,5% Gluteraldehyd fixiert, zwei weitere Male mit PBS
gewaschen und luftgetrocknet. Die Kammerslides wurden dann in lichtempfindliche
Kodak-GTNB-2-Emulsion
getaucht und vor dem Entwickeln für 3 Tage bei 4°C belichtet.
-
Vierzig
Pools mit jeweils etwa 2.000 cDNAs wurden in CV1/EBNA-Zellen transfiziert.
Bei zwei cDNA-Pools fand man heraus, dass sie die Bindung an HVS13/Fc-Protein übertrugen.
Diese Pools wurden in Pools mit 100 cDNAs zergliedert und anschließend in
einzelne Klone. Zwei einzelne cDNA-Klone wurde isoliert. Diese Klone
wurden in CV1/EBNA transfiziert um zu bestimmen, ob das kodierte
Protein so die Bindung sowohl an HVS13/Fc und mCTLA8/Fc überträgt. Sowohl
HVS/Fc als auch mCTLA8/Fc wurden an CV1/EBNA-Zellen gebunden, welche
mit der geklonten cDNA transfiziert waren, aber nicht an Zellen,
welche mit einem leeren Vektor transfiziert worden waren. Das Kontroll/Fc
wurde an keines von beiden gebunden.
-
Bei
der Sequenzierung dieser Klone fand man heraus, dass sie einen 3,2-kb-
und 1,7-kb-Einschluss, welcher von der gleichen mRNA abgeleitet
war, enthielten. Der 3,2-kb-Klon enthielt einen offenen Leserahmen von
2595 bp, umgeben von 120 bp an der 5'-nichtkodierenden Sequenz und 573 bp
der 3'-nichtkodierenden Sequenz.
Es gab keine Rahmen-internen Stopp-Kodons stromaufwärts von
dem vorhergesagten Initiator-Methionin, welchem ein Purin-Rest (Guanin)
an der –3-Position
vorangeht, dem wichtigsten Indikator einer guten Translationsinitiierungsstelle
(Kozak, Mol. Cell. Biol. 9: 5134, 1989). Er besitzt außerdem ein
Guanin an der +4-Position, wodurch er für die Translationsinitiierung
optimal ist. Der offene Leserahmen ist für die Kodierung eines Transmembranproteins
aus 864 Aminosäuren
vom Typ I vorgesehen. Das Nukleotid und die vorhergesagte Aminosäuresequenz
ist in SEQ ID NR. 1 und 2 dargestellt.
-
Die
Computeranalyse zeigte, dass das Protein ein N-terminales-Signalpeptid
mit einer Spaltstelle zwischen Aminosäure 31 und 32 besitzt. Dem
Signalpeptid folgen eine extrazelluläre 291-Aminosäurendomäne, eine
transmembrane 21-Aminosäurendomäne und ein
521-Aminosäuren-Zytoplasmaschwanz.
In der extrazellulären
Domäne
des Proteins gibt es acht potentielle N-gebundene Glycosylierungsstellen.
Das vorgegebene Molekulargewicht für dieses Protein ist 97,8 Kilodalton
mit einem geschätzten
isoelektrischen Punkt von 4,85. Der Vergleich der Nukleotid- wie
auch der Aminosäuresequenzen
mit der GenBank- oder der EMBL-Datenbank
ergab keine signifikante Homologie mit bekannten Nukleotid- und
Proteinsequenzen.
-
Um
die Zell- und Gewebsverteilung von IL-17R-mRNA zu bestimmen, wurde
Poly-(A)+-RNA abgeleitet aus verschiedenen murinen
Zelllinien oder -geweben mit der Northern-Blot-Analyse mit Hilfe
der IL-17R-cDNA als Probe untersucht. Filter, welche Poly-(A)+-RNA (2 μg
pro Spur) aus verschiedenen Geweben beinhalten, wurden von Clontech
(Palo Alto, CA) erworben. Polyadenylierte RNA aus verschiedenen
Zellen oder Zelllinien wurde isoliert, auf ein 1% Agarose-Formaldehydgel fraktioniert
(2 μg pro
Spur) und auf eine Hybond-Nylonmembran (Amersham) aufgetragen. Die
Filter wurden mit einer Gegensinn-RNA-Riboprobe, welche der Kodierungsregion
von IL-17R-cDNA entspricht, getestet. Die Hybridisierung wurde bei
63°C durchgeführt, gefolgt von
drei Waschungen in 0,2% × SSC,
0,1% SDS bei 68°C.
Die Blots wurden für
8 bis 48 Std. –70°C ausgesetzt.
-
Die
IL-17R-Probe hybridisierte zu einer einzelnen mRNA-Spezies mit etwa
3,7 kb in allen Geweben. Bei den überprüften Geweben wurden starke
Hybridisierungssignale in Milz und Niere beobachtet. Moderate Signale
wurden in Lunge und Leber beobachtet, und schwächere Signale in Gehirn, Herz,
Skelettmuskulatur und Hoden. mRNAs ähnlicher Größe wurden in den folgenden
Zellen und Zelllinien entdeckt: fötale Leberepithelzellen (D11),
Fibroblasten (3T3), Rattendarmepithelzellen (1CE6), Milz-B-Zellen,
Muskelzellen (BB4), Mastzellen (H7), dreifachnegative Thymuszellen
(TN), Vor-B-Zellen (70Z/3), T-Zellen-Hybridome (EL4) und T-Zellen-Klone 7C2
und D10. Bei sämtlichen
getesteten Zelllinien fand man heraus, dass sie IL-17R-mRNA exprimieren,
was auf eine ubiquitäre
Exprimierung der IL-17R-Meldung
schließen
lässt.
-
BEISPIEL 3
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines Konstruktes zur Exprimierung
eines löslichen IL-17R/Flag®-Proteins,
welches IL-17R/Flag genannt wird. IL-17R/Flag® beinhaltet
eine Leitsequenz und die Region des IL-17R von Aminosäure 1 bis
Aminosäure
322 (SEQ ID NR. 1) sowie das Octapeptid, welches Flag® (SEQ
ID NR. 3) genannt wird. Das Konstrukt wird im wesentlichen wie für andere
lösliche
Konstrukte beschrieben durch Ligieren eines DNA-Fragmentes hergestellt, welches
die Aminosäuren
1 bis einschließlich 322
von SEQ ID NR. 1 (wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt) in
einen geeigneten Expressionsvektor, welcher eine geeignete Leitsequenz
enthält,
kodiert. Das so entstehende DNA-Konstrukt wird in eine geeignete Zelllinie
wie zum Beispiel die Affennieren-Zelllinie CV-1/EBNA (ATCC CRL 10478) transfiziert.
IL-17R/Flag® kann
mit Hilfe einer Flag®-Antikörper-Affinitätssäule gereinigt
und mit Hilfe jedes der hierin beschriebenen Verfahren auf biologische
Aktivität
analysiert werden.
-
BEISPIEL 4
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Herstellung eines IL-17R-DNA-Konstruktes
zum Exprimieren eines IL-17R/Fc-Fusionsproteins. Eine lösliche Form
von IL-17R, verschmolzen mit der Fc-Region von humanem IgG1, wurde
folgendermaßen
im Säugetier-Expressionsvektor
pDC409 hergestellt: ein Paar Oligonukleotidprimere mit einer Sinnsequenz
und einer Gegensinnsequenz von IL-17R wurden synthetisiert. Der
Sinnprimer beinhaltete eine Sal-I-Stelle am 5'-Terminus der cDNA und der Gegensinnprimer
beinhaltete eine Bgl-II-Stelle und das IL-17R, abgeschnitten gerade
vor der transmembranen Region und einem Stopp-Kodon. Ein 980-bp-DNA-Fragment wurde aus
IL-17R-cDNA amplifiziert. Das PCR-Produkt wurde mit Sal I und Bgl
II geschnitten und in einer Dreiwege-Ligation mit einem Fragment
verwendet, welches die humane IgG1-Region trägt, die mit Bgl II und Not
I in ein Plasmid (pDC409; siehe USSN 08/235,397) geschnitten ist,
welches zuvor mit Sal I und Not I geschnitten worden war. Der kodierte
Einschluss beinhaltete die Nukleotide, welche die Aminosäuresequenz
der Reste 1 bis 322 von IL-17R (SEQ ID NR. 1) kodiert. Die Sequenz
wurde durch Sequenzierung der gesamten Region bestätigt.
-
Die
IL-17R/Fc-Expressionsplasmide wurden in CV-1/EBNA-Zellen transfiziert
und eine Woche lang wurden Überstände gesammelt.
Die CTLA-8/Fc-Fusionsproteine wurden wie unten beschrieben auf einer
Protein-A-Sepharosesäule
(Pharmacia, Uppsala, Schweden) gereinigt. Die Proteinkonzentration
wurde durch eine Enzymgebundene Immunadsorptionsuntersuchung spezifisch
für die
konstante Domäne
von humanem IgG1 und durch die BCA-Analyse (Pharmacia) bestimmt,
und die Reinheit wurde durch die SDS-Polyacrylamidgel-Elektrophoreseanalyse
gefolgt von einer Silberfärbung
des Gels bestätigt.
-
BEISPIEL 5
-
Dieses
Beispiel beschreibt die Reinigung von IL-17R-Fusionsproteinen. Das
IL-17R/Fc-Fusionsprotein
wird mit herkömmlichen
Verfahren mit Hilfe der Protein-A- oder Protein-G-Chromatographie gereinigt.
Etwa ein Liter Kulturüberstand,
welcher IL-17R/Fc-Fusionsprotein enthält, wird durch Filterung von
Säugetierzellenüberständen (z.
B. in einem 0,45 m Filter) und das Auftragen des Filtrates auf eine
Protein-A/G-Antikörper-Affinitätssäule (Schleicher
und Schuell, Keene, NH) bei 4°C
mit einer Fließrate
von 80 ml/h für
eine 1,5 cm × 12,0 cm
Säule gereinigt.
Die Säule
wird mit 0,5 M NaCl in PBS gewaschen, bis im Waschpuffer kein freies
Protein mehr nachgewiesen wird. Abschließend wird die Säule mit
PBS gewaschen. Gebundenes Fusionsprotein wird mit 25 mM Citratpuffer,
pH 2,8 aus der Säule
eluiert und mit 500 mM Hepespuffer, pH 9,1 auf pH 7 gebracht.
-
Ein
IL-17R-Fusionsprotein, welches Flag® aufweist,
kann auch mit Hilfe eines Antikörpers
nachgewiesen und/oder gereinigt werden, welcher Flag® bindet,
wie dies im wesentlichen in Hopp et. al., Bio/Technology 6: 1204,
(1988) beschrieben ist. Die biologische Aktivität wird durch die Verhinderung
der CTLA-8-Aktivität
in einer biologischen Untersuchung gemessen, welche die kostimulierende
Wirkung von CTLA-8, zum Beispiel wie in den hierin enthaltenen Beispielen
beschrieben, quantifiziert.
-
BEISPIEL 6
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper gegen
IL-17R. Präparate aus gereinigtem
rekombiniertem IL-17R, zum Beispiel, oder transfizierte Zellen,
welche hohe Levels IL-17R exprimieren, werden dazu eingesetzt, monoklonale
Antikörper
gegen IL-17R mit Hilfe herkömmlicher
Verfahren, wie die in US-Patentschrift 4,411,993 offenbarten, zu
erzeugen. Solche Antikörper
sind wahrscheinlich von Nutzen bei der Störung der IL-17R-Bindung an
CTLA-8, als Komponenten von Diagnose- oder Forschungsuntersuchungen
für IL-17R
oder bei der Affinitätsreinigung
von IL-17R.
-
Um
Nager zu immunisieren wird IL-17R-Immunogen in einem Adjuvans (wie
komplettes oder inkomplettes Freund's Adjuvans, Alaun oder ein anderes Adjuvans,
wie Ribi-Adjuvans R700 (Ribi, Hamilton, MT)) emulgiert und in Mengen
in einem Bereich von 10–100 μg subkutan
in einen ausgewählten
Nager, zum Beispiel BALB/c-Mäuse
oder Lewis-Ratten injiziert. Zehn Tage oder drei Wochen später werden
die immunisierten Tiere mit zusätzlichem
Immunogen geboosted und danach periodisch nach einem wöchentlichen,
zweiwöchentlichen
oder dreiwöchentlichen
Immunisierungszeitplan. Serumproben werden periodisch durch Retroorbital-Blutung oder Schwanzspitzen-Exzision
zum Test mit dem Dot-Blot-Assay (Antibody-Sandwich), ELISA (Enzym-gebundende
Immunsorbens-Untersuchung), Immunpräzipitation oder andere geeignete
Untersuchungen, einschließlich
der FACS-Analyse,
entnommen. Nach dem Nachweis eines geeigneten Antikörper-Titers erhalten
positive Tiere eine intravenöse
Injektion von Antigen in Salzlösung.
Drei bis vier Tage später
werden die Tiere getötet,
Splenozyten entnommen und mit einer murinen Myelomzelllinie (z.
B. NS1 oder vorzugsweise Ag 8.653 [ATCC CRL 1580]) verschmolzen.
Mit diesem Verfahren hergestellte Hybridomzelllinien werden in einen
Selektivnährboden
(zum Beispiel einen, welcher Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin
oder HAT aufweist) in Mehrfach-Mikrotiterplatten pipettiert, um
die Proliferation von nicht verschmolzenen Zellen, Myelom-Myelom-Hybriden und Splenozyten-Splenozyten-Hybriden
zu verhindern.
-
Die
so erzeugten Hybridomklone können
mit ELISA auf die Reaktivität
mit IL-17R getestet werden, zum Beispiel durch Adaptationen der
von Engvall et al., Immunochen. 8: 871 (1971) und in US-Patentschrift 4,703,004
offenbarten Verfahren. Ein bevorzugtes Testverfahren ist das von
Beckman et al., J. Immunol. 144: 4212 (1990) beschriebene Antikörper-Einfangverfahren.
Positive Klone werden dann in die peritonealen Höhlen syngenetischer Nager injiziert,
um Aszites mit hohen Konzentrationen (> 1 mg/ml) von monoklonalem Anti-IL-17R-Antikörper zu
erzeugen. Der so entstehende monoklonale Antikörper kann durch Ammoniumsulfat-Präzipitation
gefolgt von Gelexklusions-Chromotographie gereinigt werden. Alternativ
dazu kann auch die Affinitätschromatography
auf Grundlage der Bindung des Antikörpers an das Protein A oder
Protein G verwendet werden sowie die Affinitätschromatographie auf Grundlage
der Bindung an das IL-17R-Protein.
-
BEISPIEL 7
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Fähigkeit
von IL-17R, die proliferative Reaktion von T-Zellen auf Mitogene
zu verhindern. Lymphoidorgane wurden aseptisch entnommen und Zellsuspension
hergestellt. Milz- und Lymphknoten-T-Zellen wurden aus der Zellsuspension
isoliert. Die Reinheit der so entstehenden Milz-T-Zellen-Präparate war
routinemäßig > 95% CD3+ und < 1% sIgM+. Gereinigte murine Milz-T-Zellen (2 × 105/Well) wurden entweder mit 1% PHA oder 1 μg/ml Con
A kultiviert und ein lösliches
IL-17R in den Versuch getitert. Die Proliferation wurde nach 3 Tagen
durch die Zugabe von 1 μCi[3H]-Thymidin bestimmt. Die Abscheidung von
Zytokinen (Interleukin-2) wurde für murine T-Zellen bestimmt,
die für
24 Stunden mit 1 μg/ml
Con A in Gegenwart oder Abwesenheit von 10 μg/ml IL-17R-Fc oder in Gegenwart eines Kontroll-Fc-Proteins
kultiviert wurden. Die IL-2-Produktion
wurde mit ELISA gemessen und die Ergebnisse in ng/ml hergestelltes
IL-2 ausgedrückt.
-
Lösliches
IL-17R/Fc verhinderte die Mitogen-induzierte Proliferation von gereinigten
murinen Milz-T-Zellen in einer Dosis-abhängigen Art und Weise erheblich,
während
ein Kontroll-Fc keine Wirkung auf die murine T-Zellen-Proliferation
hatte. Eine vollständige
Verhinderung der Mitogen-induzierten Proliferation wurde bei einer
Konzentration von löslichem
IL-17R/Fc von 10 μg/ml
beobachtet. Die Analyse der IL-2-Produktion durch Milz-T-Zellen,
aktiviert mit Con A in Gegenwart oder Abwesenheit von IL-17R/Fc
in der Kultur enthüllte,
dass die Zugabe von IL-17R/Fc
zur T-Zellen-Kultur die IL-2-Produktion auf Levels verhinderte,
die 8–9-Fach geringer sind,
als die in Kulturen beobachteten, welche das Medium allein oder
das Medium plus ein Kontroll-Fc-Protein enthielten. Ähnliche
Ergebnisse wurden beobachtet, als gereinigte humane T-Zellen verwendet
wurden.
-
BEISPIEL 8
-
Dieses
Beispiel legt die Isolierung einer DNA, welche humanes IL-17R kodiert,
durch speziesübergreifende
Hybridisierung dar. Eine humane periphere Blutlymphozytenbibliothek
wurde hergestellt und im wesentlichen wie in USSN 08/249,189 beschrieben
mittels muriner IL-17R-DNA unter moderat hochstrengen Bedingungen überprüft. Man
erhielt mehrere Klone unterschiedlicher Länge. Die Sequenzierungsdaten
zeigten, dass das humane IL-17R auf der Nukleotidebene zu etwa 76%
identisch mit dem murinen IL-17R war. Das Nukleotid und die vorausgesagte
Aminosäuresequenz
von humanem IL-17R ist in SEQ ID NR 10 und 11 gezeigt. Ein Plasmid
(pGEMBL), welcher DNA enthält,
die den humanen IL-17-Rezeptor (pGEMBL-HuIL-17R genannt) in E. coli
DH10 kodiert, wurde am 5. Juni 1995 bei der American Type Culture
Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD 20852-1776, USA
zu den Bedingungen des Budapester Vertrages hinterlegt, und ihm
wurde die Zugangsnummer 69834 zugeordnet.
-
Das
humane IL-17R besitzt viele gemeinsame Merkmale mit dem murinen
IL-17R. Die Computeranalyse hat gezeigt, dass das Protein ein N-terminales-Signalpeptid
mit einer Spaltstelle zwischen den Aminosäuren 27 und 28 besitzt. Dem
Signalpeptid folgen eine extrazelluläre 293-Aminosäurendomäne, eine
transmembrane 21-Aminosäurendomäne und ein
525-Aminosäuren-Zytoplasmaschwanz.
Lösliches
IL-17R umfasst das Signalpeptid
und die extrazelluläre
Domäne
(Reste 1 bis 320 von SEQ ID NR. 1) oder ein Fragment davon. Alternativ
dazu kann das ursprüngliche
Signalpeptid mit einem anderen Signalpeptid ausgetauscht werden. Ein
Fc-Fusionsprotein
von Typ I (wobei DNA, welche die Fc-Region eines Immunglobulinmoleküls kodiert
mit DNA, welche das IL-17R unmittelbar zuvor und anstelle der DNA
kodiert, welche die transmembrane Region des IL-17R kodiert, verschmolzen
ist) wurde im wesentlichen wie in Beispiel 4 beschrieben hergestellt.
Ein lösliches
hIL-17R-Protein kann auch im wesentlichen wie in Beispiel 3 expri miert
werden oder durch jedes andere Verfahren der Herstellung und Exprimierung
der extrazellulären
Domäne
von IL-17R oder einem Fragment davon.
-
BEISPIEL 9
-
Dieses
Beispiel legt die Lokalisierung und Feinkartierung des murinen IL-17R-Gens dar. Eine Tafel
mit DNA-Proben aus einer interspezifischen Kreuzung, welche für über 900
genetische Marker über
das gesamte Genom hinweg charakterisiert worden ist, wurde analysiert.
Die genetischen Marker beinhalteten in dieser Kartierungsspanne
zwischen 50 und 80 Zenti-Morgan auf jedem Mausautosom und dem X-Chromosom
(Chr) (Saunders and Seldin, Genomics 8: 524, 1990; Watson et al.,
Mammalian Genome 2: 158, 1992).
-
Zu
Beginn wurde DNA von zwei Elternmäusen [C3H/HeJ-gld und (C3H/HeJ-gld × Mus spretus)
F1] mit verschiedenen Restriktionsendonukleasen digeriert und mit
der IL-17R-cDNA-Probe hybridisiert, um die Restriktionsfragmentlängenvarianten
(RFLVs) zu bestimmen und so die Haplotypenanalyse zu ermöglichen.
Es wurden informative Bgl1 RFLVs nachgewiesen: C3H/HeJ-gld, 10,0
kb; Mus spretus, 7,8 kb und 2,2 kb). Bei jeder der zurückgekreuzten
Mäuse wurden
entweder das C3H/HeJ-gld-Elternband
oder alle drei Bänder
(beide Mus spretus-Bänder
und eine Halbintensitäts-C3H/HEJ-gld-Band)
beobachtet, was anzeigt, dass ein einzelner Lokus erkannt wurde.
-
Der
Vergleich der Haplotypenverteilung der IL-17R-RFLVs zeigte, dass
dieses Gen in 111 der 114 meiotischen Ereignisse, welche mit dem
Raf1-Gen-Lokus auf Maus-Chr.
6 untersucht wurden, kosegregierte. Die beste Genordnung (Bishop,
Genet. Epidemiol. 2: 349, 1985) ± die Standardabweichung (Green,
in Genetics and Probability in Animal Breeding Experiments. E. Green,
ed., Macmillan, New York, S. 77–113,
1981) betrug: (Zentromer) RafI – 2.6
cM ± 1.5
cM – IL-17R – 2.5 cM ± 1.5 cM – Cd4.
-
BEISPIEL 10
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass lösliches
IL-17R die Abstoßung
von Organtransplantaten in vivo unterdrückt. Herzen neonataler C57BL/6
(H-2b) Mäuse
(weniger als 24 Stunden alt) wurden im wesentlichen wie in US-Patentschrift
Nr. 5,492,888, ausgegeben am 20. Februar 1996, beschrieben (unter
Verwendung des Verfahrens von Fulmer et al., Am. J. Anat. 113: 273,
1963, wie von Trager et al., Transplantation 47: 587, 1989 und Van
Buren et al., Transplant. Proc. 15: 2967, 1983 beschrieben angepasst)
in die Ohrmuscheln von erwachsenen BALB/c (H-2d)-Empfängern transplantiert.
Die Überlebensrate
der transplantierten Herzen wurde durch visuelle Überprüfung der
Transplantate auf pulsierende Aktivität bewertet, die durch die Untersuchung der
Ohr-Herz-Transplantate bei anästhesierten
Empfängern
unter einem Präpariermikroskop
mit weich reflektiertem Licht beginnend an Tag 5 oder 6 nach der
Transplantation bestimmt wurde. Die Zeit der Transplantatabstoßung wurde
als der Tag nach der Transplantation definiert, an dem die Kontraktionsaktivität aufhörte.
-
In
einem Experimentsatz wurden neonatale Herzen entfernt, zur Beseitigung überschüssigen Blutes mit
steriler PBS gespült
und in vorbereiteten Ohrmuscheln platziert. Die Empfängermäuse erhielten
i. p. an den Tagen 0 bis einschließlich 3 nach der Transplantation
entweder lösliches
murines IL-17R/Fc (100 μg
in 200 μl; siehe
Beispiel 4 hierin) oder Ratten-IgG als eine Kontrolle. In einem
zweiten Experimentsatz wurde den Empfängermäusen an den Tagen 0, 1 und
2 IL-17R oder humanes IgG injiziert; die Injektionsmenge und der
Injektionsweg waren die gleichen wie zuvor. Die Ergebnisse dieser
Experimente sind in Tabelle 1 dargestellt.
-
Tabelle
1: Wirkungen von löslichem
murinem IL-17R (smuIL-17R) auf die Überlebensrate neovaskularisierter, heterotoper
Herzallotransplantate
-
Tabelle
1 zeigt, dass die Herzallotransplantate bei einzelnen Kontrollmäusen behandelt
mit Ratten-IgG etwa 13 Tage überlebten.
Erhielten die Allotransplantatempfänger bis zu vier tägliche Injektionen
lösliches IL-17R,
war das Überleben
der Transplantate mit einer mittleren Überlebenszeit von 20 Tagen
verlängert,
was in etwa sieben Tage länger
ist als die Überlebenszeit
identischer Transplantate bei Kontrollmäusen. Wurde durch Einkapselung
des löslichen
IL-17R in Alginatperlen eine verlängerte Freisetzung von IL-17R
erreicht, konnte beobachtet werden, dass eine einzige Verabreichung
von 100 μg
löslichem
IL-17R die Transplantatüberlebenszeit
auf im Großen
und Ganzen die Art verlängerte,
wie dies zuvor mit löslichem
IL-17R in Lösung beobachtet
wurde. Diese Ergebnisse demonstrieren, dass lösliches IL-17R die Abstoßung von
verpflanztem Gewebe unterdrückt.
-
BEISPIEL 11
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass DNA, welche lösliches IL-17R kodiert, bei
der Unterdrückung
der Abstoßung
von Organtransplantaten in vivo von Nutzen sein wird. Herzen neonataler
C57BL/6 (H-2b) Mäuse wurden, wie in Beispiel
10 oben beschrieben, in die Ohrmuscheln von erwachsenen BALB/c (H-2d)-Empfängern
transplantiert, außer
dass den Herzen 15 μl
PBS, welche entweder IL-17R/Fc-kodierende
DNA (pDC409-IL17R; Beispiel 4) oder Kontroll-DNA (leeres pDC409) mit
einer Konzentration von etwa 1 mg/ml enthielt, in eine Herzkammer
injiziert wurde. Es wurde eine Kanüle Nr. 30 verwendet und es
wurde darauf geachtet, die Verletzungen am Herz zu minimieren. Die
transfizierten Herzen wurden dann in BALB/c-Empfänger transplantiert und die
Uberlebensrate der Transplantate wie zuvor beschrieben bestimmt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 gezeigt.
-
Tabelle
2: Wirkungen der Exprimierung von löslichem murinem IL-17R durch
Herzzellen auf das Überleben
neovaskularisierter heterotoper Herzallotransplantate
-
Tabelle
2 zeigt, dass Herzallotransplantate bei einzelnen Kontrollmäusen, denen
ein Herz transfiziert mit einem leeren Vektor transplantiert worden
war, etwa 15 Tage überlebten.
Wurden die transplantierten Herzen mit DNA transfiziert, welche
lösliches
IL-17R kodiert, war die Überlebenszeit
des Transplantates verlängert.
Bei drei der fünf
Mäuse in
dieser Gruppe überlebten
die Transplantate durchschnittliche etwa 24 Tage, neun Tage länger als
die Überlebenszeit
identischer Transplantate bei Kontrollmäusen. Die den beiden anderen
Mäusen
verpflanzten Transplantate pulsierten noch immer (d. h. sie waren
nicht abgestoßen
worden), und dass mehr als 60 Tage nach der Transplantation, und
waren offensichtlich von den Empfängern angenommen worden. Diese
Ergebnisse zeigen, dass das Transfizieren von zu transplantierenden
Geweben mit DNA, welche lösliches
IL-17R kodiert, die Wirkung gegen die Abstoßung dieser Gewebe durch den
Empfänger
verbessert.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-