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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft allgemein Verbindungen und Verfahren, die bei
der Regulierung von Immunantworten und viralen Infektionen nützlich sind.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
Herpes-simplex-Viren (HSV) des Typs 1 und 2 verursachen wiederkehrende
Infektionen, die in ihren Schwere von gutartig bis schwerwiegend
reichen. HSV taucht aus einem latenten Zustand in den Neuronen auf,
um die Haut und andere Gewebe in Gegenwart eines kompetenten zellulären Immunsystems
zu infizieren. Das Glycoprotein D (gD) des HSV, ein transmembranes
Protein, das in der Hülle
des Virions lokalisiert ist, initiiert die Infektion, indem es an
zelluläre
Rezeptoren bindet (Seear et al. (1993) Viral Fusion Mechanisms, Hrsg.
Bentz, CRC Press, Boca Raton). Vor kurzem wurde ein zelluläres Protein
identifiziert, das von dem HSV für
die Infektion benutzt wird, und es wurde als HSV-(Zell)eintritts-Vermittler (HSV entry
mediator, HVEM) bezeichnet (Montgomery (1996) Cell 87:427). HVEM
ist ein transmembranes Protein des Typs 1 mit einer Cystein-reichen
extrazellulären
Domäne,
die eine signifikante Homologie zu Rezeptoren für Cytokine aufweist, die mit
dem Tumor-Nekrose-Faktor (TNF) verwandet sind (Smith et al., (1994)
Cell 76:959; Ware et al. (1995) in: Pathways of Cytolysis, Hrsg.
Griffiths und Tschopp, Springer-Verlag, Basel). Viele der Mitglieder
der TNF-Superfamilie initiieren eine Reihe von zellulären Antwortreaktionen,
die benötigt
werden, um wirksame Entzündungs-
und Immunantwort-Reaktionen zu bewirken.
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Der
TNF ist ein transmembranes Protein des Typs 2 (Pennica (1984) Nature
312:724), das proteolytisch gespalten wird, um das sekretierte Protein
zu bilden (Black (1997) Nature 385:729), wohingegen LTα keine transmembrane
Domäne
besitzt (Gray (1984) Nature 312:721) und ausschließlich als
Homotrimer sekretiert wird (in dieser Form ist es auch als TNFβ bekannt).
Wenn es als Oberflächen-Protein
exprimiert wird, ist LTα mit
einem 33 kDa-Protein assoziiert (Androlewicz (1992) J. Biol. Chem.
267:2542), das als LTβ bezeichnet
wird (Browning (1993) Cell 72:847) und bei dem es sich ebenfalls
um ein transmembranes Glycoprotein des Typs 2 handelt; dies erfolgt
in Form von Heterotrimeren mit den Untereinheiten-Verhältnissen α1β2 und α2β1 (Androlewicz
(1992) vorstehend; Browning (1996) J. Biol. Chem. 271:8618). Beide,
LTα und
der TNF, binden und übertragen
Signale mittels zweier Rezeptoren, dem 55-60 kDa-TNF-Rezeptor (TNFR60;
CD120a oder Typ 1) (Schall (1990) Cell 61:361; Loetscher (1990)
Cell 61:351) und dem 75-80 kDa-TNFR (TNFR80; Typ 2 oder CD120b)
(Smith (1990) Science 248:1019). Im Gegensatz dazu wird der LTα1β2-Oberflächen-Komplex
spezifisch durch den LTβ-Rezeptor (LTβR) erkannt
(Crowe (1994) Science 264:707), der weder LTα noch den TNF bindet (Crowe
(1994) vorstehend), wohingegen beide TNFR das LTα2β1-Heterotrimer binden (Crowe (1994) vorstehend;
Browning (1995) J. Immunol. 154:33).
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Gen-Deletionen
des LTα-
und des LTβ-Gens
in Mäusen
haben Funktionen für
diese beiden Gene bei der Entwicklung von Lymphknoten und der Peyer-Plaques
offenbart (De Togni (1994) Science 264:703; Banks (1995) J. Immunol.
155:1685), und neben dem TNF und dem TNFR60 gibt es ebenfalls entscheidende
Cytokine, die die Bildung der Keimzentren und die Umschaltung der
Immunglobulin-Isotypen (z. B. die Produktion von IgA) im Verlauf
von Immun-Antwortreaktionen bei Erwachsenen kontrollieren (Matsumoto
(1996) Science 271:1289; Mariathasan (1995) J. Inflammation 45:72).
Die meisten Untersuchungen deuteten auf LTα1β2/LTβR als entscheidendes Cytokin-Rezeptor-System
hin, das diese Funktionen kontrolliert (Crowe (1994) Science 264:707;
Koni (1997) Immunity 5:491; Ettinger (1996) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 93:13102; Rennert (1996) J. Exp. Med. 184:1999).
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Ausführungsformen, wie sie in den
Ansprüchen
definiert werden.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Identifizierung eines endogenen
Polypeptids, das als Ligand für
den HVEM fungiert, von dem bislang nur bekannt war, dass es an gD
des HSV bindet. Dieser an HVEM bindende Ligand, der auch als p30
oder als LIGHT bezeichnet wird, wird bereitgestellt, sowie Nucleinsäuresequenzen,
die p30 codieren, und Antikörper,
die an p30 binden. Die Erfindung beschreibt ebenfalls Verfahren für die Identifizierung
von Verbindungen, die eine virale Infektion modulieren, wie z. B.
eine Herpesvirus- (z. B. CMV oder HSV) Infektion, und Verfahren
für die
Modulierung von Lymphzellen-Antwortreaktionen.
Daher sind die hierin beschriebenen Verfahren nützlich für die Behandlung von Individuen
mit Autoimmun-Erkrankungen, Bösartigkeiten
des Lymphsystems und viralen Infektionen, die mit den Herpesviridae
assoziiert sind, einschließlich
zum Beispiel Herpesvirus- und Cytomegalievirus-Infektionen.
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Die
Beschreibung beinhaltet einen Testansatz für die Identifizierung einer
Verbindung, die eine zelluläre
Antwortreaktion beeinflusst, welche durch ein an den HVEM bindendes
Agens vermittelt wird. Im Rahmen der Erfindung befindet sich ebenfalls
ein Testansatz für
die Identifizierung einer Verbindung, die eine zelluläre Antwortreaktion
beeinflusst, die durch den LTβR-p30-Komplex
vermittelt wird.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt ein Verfahren für die Hemmung einer entzündlichen
Störung
in einem Individuum bereit, dies erfolgt, indem das Individuum mit
einer wirksam hemmenden Menge eines Agens in Kontakt gebracht wird,
das die Wechselwirkung von p30 (LIGHT) mit seinem Rezeptor verhindert.
Bei dem Individuum, dem Gewebe oder der Zelle, welche bei den Verfahren
der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann es sich um jede(s)
beliebige Individuum, Gewebe oder Zelle handeln, einschließlich einer
Säuger-Species,
aber bevorzugt handelt es sich um einen Menschen. Die Agenzien können in
vivo, ex vivo oder in vitro in Abhängigkeit von der Quelle (z.
B. gesamter Organismus, Gewebe oder Zelle) verabreicht werden. Für eine in
vivo-Verabreichung oder für
das Inkontaktbringen kann die Anlieferung durch systemische Verfahren
oder örtlich
erfolgen. Bei dem Agens kann es sich um jedes beliebige Agens handeln,
das die Wechselwirkung von p30 mit seinem Rezeptor verhindert. Beispiele
für solche
Agenzien umfassen Antikörper
(z. B. Anti-p30-Antikörper),
Peptidmimetika, Polypeptide und Fragmente des HVEM der Erfindung.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt ein Fusionspolypeptid bereit, das
ein HVEM-Polypeptid oder ein Fragment davon umfasst, welches mit
einem Polypeptid von Interesse funktionell verknüpft ist. Das HVEM-Polypeptid
kann die Aminosäuren
1 bis SER205 des HVEM umfassen und das Polypeptid von Interesse
kann die Fc-Region
eines Antikörpers
umfassen.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt eine Polynucleotidsequenz bereit,
die das Fusionspolypeptid codiert, welches ein HVEM-Polypeptid oder
ein Fragment davon umfasst und welches mit einem Polypeptid von Interesse
funktionell verknüpft
ist.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt einen Vektor bereit, der die Polynucleotidsequenz
enthält,
welche das HVEM-Fusionspolypeptid codiert.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt ein Arzneimittel bereit, welches
das Fusionspolypeptid und/oder Polynucleotide sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger
umfasst.
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Die
Beschreibung beschreibt ein isoliertes oder rekombinantes homotrimeres
p30-Polypeptid, das ein monomeres Polypeptid umfasst, welches ein
scheinbares Molekulargewicht (MW) von etwa 30 Kilodalton (kDa) besitzt,
wobei das homotrimere Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an ein Lymphotoxin-Rezeptor-(LTR) Polypeptid unter
physiologischen Bedingungen bindet. Das isolierte oder das rekombinante
homotrimere p30-Polypeptid umfasst Isomere, die pl-Werte von etwa
7 bis etwa 8,5 aufweisen.
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Die
Beschreibung beschreibt ein lösliches,
isoliertes oder ein rekombinantes homotrimeres p30-Polypeptid, dem
eine transmembrane Domäne
fehlt, wobei das homotrimere Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Fusionsprotein, welches das p30-Polypeptid
und eine heterologe Sequenz umfasst. Die heterologe Sequenz ist
eine Markierungssequenz oder eine andere nachweisbare Einheit.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Liposom, das ein p30-Polypeptid, einschließlich eines
homotrimeren p30-Polypeptids, eines löslichen homotrimeren p30-Polypeptid,
dem eine transmembrane Domäne
fehlt, eines Fusionsproteins oder einer Kombination davon, umfasst.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Arzneimittel, das ein p30-Polypeptid,
einschließlich
eines homotrimeren p30-Polypeptids, eines löslichen homotrimeren p30-Polypeptid,
dem eine transmembrane Domäne
fehlt, eines Fusionsproteins, oder ein Liposom oder eine Kombination
davon sowie einen pharmazeutisch verträglichen Excipienten umfasst.
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Ebenfalls
beschrieben wird ein Kit, der ein Arzneimittel und eine Beschreibung
umfasst, wobei das Arzneimittel ein p30-Polypeptid umfasst und wobei
das p30-Polypeptid
ein homotrimeres p30-Polypeptid umfasst, welches ein monomeres Polypeptid
umfasst, das ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 30 kDa besitzt, wobei
das homotrimere Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an ein Lymphotoxin-Rezeptor-(LTR) Polypeptid unter
physiologischen Bedingungen bindet, oder ein lösliches homotrimeres p30-Polypeptid umfasst,
dem eine transmembrane Domäne
fehlt, wobei das lösliche
homotrimere Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Excipienten umfasst, und wobei die Beschreibung Anweisungen für die Anwendung
des Arzneimittels umfasst, wobei eine Anwendung die Hemmung des
Eintritts des Virus in eine Zelle oder die Hemmung der Proliferation
des Virus in der Zelle umfasst. Die Anweisungen können die
Verwendung des Arzneimittels für
die Hemmung des Eintritts des Virus in eine Zelle oder die Hemmung
der Proliferation des Virus in der Zelle in vivo umfassen. Bei dem
gehemmten Virus handelt es sich um ein Herpesvirus, ein Herpes-simplex-Virus
(HSV), ein Cytomegalievirus (CMV), ein γ-Herpesvirus oder ein Epstein-Barr-Virus
(EBV). Die Hemmung des Viruseintritts oder der Virusproliferation
in der Zelle kann in einem Säuger,
einschließlich
des Menschen, erfolgen.
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Die
Beschreibung beschreibt einen Kit, der ein Arzneimittel und eine
Beschreibung umfasst, wobei das Arzneimittel ein p30-Polypeptid
umfasst und wobei das p30-Polypeptid ein homotrimeres p30-Polypeptid
umfasst, welches ein monomeres Polypeptid umfasst, das ein scheinbares
Molekulargewicht von etwa 30 kDa besitzt, wobei das homotrimere
Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM) Polypeptid oder an ein Lymphotoxin-Rezeptor-(LTR)-Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, oder ein lösliches
homotrimeres p30-Polypeptid
umfasst, dem eine transmembrane Domäne fehlt, wobei das lösliche homotrimere
Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM) Polypeptid oder
an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Excipienten umfasst, und wobei die Beschreibung Anweisungen für die Anwendung
des Arzneimittels umfasst, wobei eine Anwendung die Modulierung
von Erkrankungen mit einer unerwünschten
Lymphocyten-Proliferation umfasst. Alternativ umfassen die Anweisungen
die Verwendung des Arzneimittels für die Modulierung eines T-
oder eines B-Zellen-Lymphoms oder einer Leukämie oder einer Autoimmunkrankheit.
Bei der Autoimmunkrankheit kann es sich um rheumatoide Arthritis,
Insulin-abhängigen
Diabetes mellitus, multiple Sklerose, systemischen Lupus erythematodes
oder um Myasthenia gravis handeln.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Arzneimittel, das einen Expressionsvektor
umfasst, der ein p30-Polypeptid codiert, das ein scheinbares Molekulargewicht
von etwa 30 kDa besitzt, oder der ein p30-Polypeptid codiert, dem
eine transmembrane Domäne
fehlt, wobei das p30-Polypeptid ein homotrimeres Polypeptid bildet,
das an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM) Polypeptid oder an
das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet.
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Die
Beschreibung beschreibt einen Kit, der ein Arzneimittel und eine
Beschreibung, wobei das Arzneimittel einen Expressionsvektor umfasst,
der ein p30-Polypeptid
codiert, das ein scheinbares Molekulargewicht von etwa 30 kDa besitzt,
oder der ein p30-Polypeptid codiert, dem eine transmembrane Domäne fehlt,
wobei das p30-Polypeptid ein homotrimeres Polypeptid bildet, das
an das Herpesvirus- Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an das Lymphotoxin-β-Rezeptor(LTβR)-Polypeptid unter physiologischen Bedingungen
bindet, sowie einen pharmazeutisch verträglichen Excipienten umfasst,
und wobei die Beschreibung Anweisungen für die Verwendung des Arzneimittels
umfasst, wobei eine Anwendung die gezielte Anlieferung an Tumorzellen oder
an aktivierte Lymphocyten umfasst. Die Verwendung umfasst auch die
Behandlung eines Tumors durch direkte Injektion des Arzneimittels
in den Tumor.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren für die Induktion eines die Proliferation
induzierenden Signals in einer Lymphzelle, umfassend (a) die Bereitstellung
einer Zusammensetzung, die an den auf der Zelloberfläche exprimierten
HVEM bindet, und (b) das Inkontaktbringen der Lymphzelle mit einer
die Proliferation induzierenden Menge der Zusammensetzung. Die Zusammensetzung
umfasst einen Anti-HVEM-Antikörper oder
ein Polypeptid, das eine Anti-HVEM-Antikörper-Bindestelle besitzt. Die
Bereitstellung einer Zusammensetzung, die an den auf der Zelloberfläche exprimierten
HVEM bindet, umfasst alternativ die Bereitstellung einer Zusammensetzung,
die ein p30-Polypeptid, ein lösliches
p30-Polypeptid,
ein mit Liposomen assoziiertes p30-Polypeptid umfasst, oder die
einen Vektor umfasst, der ein p30-Polypeptid codiert, oder die eine
Zelle umfasst, die ein rekombinantes p30 in Form eines Zell-assoziierten
p30-Polypeptids exprimiert. Bei diesem Verfahren kann es sich bei
der Lymphzelle um eine T- oder um eine B-Zelle handeln. Der Kontakt
mit der Lymphzelle kann in vivo erfolgen.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren für die Hemmung einer durch das
p30-Polypeptid vermittelten zellulären Antwortreaktion, umfassend
(a) die Bereitstellung einer Zusammensetzung, welche die Bindung
eines auf der Zelloberfläche
exprimierten p30-Polypeptids an den auf der Zelloberfläche exprimierten HVEM
oder an den LTβR
hemmt, und (b) das Inkontaktbringen der Zelle, welche das auf der
Zelloberfläche exprimierte
p30-Polypeptid oder den auf der Zelloberfläche exprimierten HVEM oder
den LTβR
exprimiert, mit einer Menge der Zusammensetzung, die ausreicht,
eine durch das p30-Polypeptid vermittelte zelluläre Antwortreaktion zu hemmen.
Bei diesem Verfahren kann die Zelle mit der Zusammensetzung in vivo
in Kontakt gebracht werden. Die durch das p30-Polypeptid vermittelte
und gehemmte zelluläre
Antwortreaktion umfasst die Hemmung einer zellulären Lymphocyten-Antwortreaktion,
die gehemmte Lymphocyten-Antwortreaktion
ist die Lymphocyten-Proliferation und die gehemmte Lymphzelle ist
eine pathogene Effektorzelle. Die gehemmte Lymphocyten-Antwortreaktion
kann die Modulierung eines T- oder eines B-Zellen-Lymphoms oder
einer Leukämie
oder einer Autoimmunkrankheit umfassen. Bei der Autoimmunkrankheit
kann es sich um rheumatoide Arthritis, Insulin-abhängigen Diabetes
mellitus, multiple Sklerose, systemischen Lupus erythematodes oder
um Myasthenia gravis handeln. Die gehemmte Lymphocyten-Antwortreaktion
kann auch die Modulierung einer Reaktion gegenüber einem Transplantat umfassen.
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Die
kontaktierte Zelle exprimiert den HVEM und bei der Zusammensetzung
handelt es sich um ein lösliches
p30-Polypeptid. Alternativ kann die kontaktierte Zelle den LTβR exprimieren
und die Zusammensetzung ist ein lösliches p30-Polypeptid. Alternativ
kann die kontaktierte Zelle das p30-Polypeptid auf ihrer Zelloberfläche exprimieren
und bei der Zusammensetzung handelt es sich um ein lösliches
HVEM-Polypeptid;
und die kontaktierte Zelle kann das p30-Polypeptid auf ihrer Zelloberfläche exprimieren
und bei der Zusammensetzung handelt es sich um einen Anti-p30-Antikörper.
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren für die Behandlung von Tumoren,
umfassend (a) die Bereitstellung eines Arzneimittels, welches einen
Expressionsvektor umfasst, der ein p30-Polypeptid codiert, das ein
scheinbares Molekulargewicht von etwa 30 kDa besitzt, oder ein p30-Polypeptid
codiert, dem eine transmembrane Domäne fehlt, wobei das p30-Polypeptid
ein homotrimeres Polypeptid bildet, das an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, und (b) die direkte Injektion
des Arzneimittels in den Tumor.
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Die
Erfindung stellt ein in vitro-Verfahren für die Modulierung einer durch
den Lymphotoxin-beta-Rezeptor (LTβR)
vermittelten zellulären
Antwortreaktion bereit, wobei das Verfahren umfasst: (a) die Bereitstellung
einer Zusammensetzung, welche die Bindung des LTβR an das p30-Polypeptid hemmt;
und (b) das Inkontaktbringen einer Zelle, welche den LTβR oder das
p30-Polypeptid exprimiert, mit einer Menge der Zusammensetzung,
die ausreicht, um die durch den Lymphotoxin-beta-Rezeptor (LTβR) vermittelte
zelluläre
Antwortreaktion zu modulieren. In einer Ausführungsform exprimiert die Zelle
den LTβR
und die Zusammensetzung umfasst ein p30-Polypeptid, das ein homotrimeres p30-Polypeptid
umfasst, welches ein monomeres Polypeptid umfasst, das ein scheinbares
Molekulargewicht von etwa 30 kDa besitzt, wobei das homotrimere
Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM) Polypeptid oder
an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, oder ein lösliches
homotrimeres p30-Polypeptid
umfasst, dem eine transmembrane Domäne fehlt, wobei das lösliche homotrimere
Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM) Polypeptid oder
an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet. In einer Ausführungsform
exprimiert die Zelle das p30-Polypeptid
und die Zusammensetzung umfasst einen Anti-p30-Antikörper. Die
durch den Lymphotoxin-beta-Rezeptor (LTβR) vermittelte zelluläre Antwortreaktion
kann die Bindung eines Herpesvirus an eine Zelle umfassen. Das Herpesvirus
wird am Eintritt in die Zelle gehindert. Das Herpesvirus wird an
der Proliferation in der Zelle gehindert. Bei dem Herpesvirus handelt
es sich um ein Herpes-simplex-Virus (HSV), ein Cytomegalievirus
(CMV), ein γ-Herpesvirus
oder ein Epstein-Barr-Virus (EBV).
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Die
Beschreibung beschreibt ein Verfahren für die Hemmung der Virusproduktion
in einer Zelle, wobei das Verfahren umfasst (a) die Bereitstellung
eines p30-Polypeptids; und (b) das Inkontaktbringen einer Zelle, die
mit einem Herpesvirus infiziert ist, oder einer Zelle, die gegenüber einer
Infektion durch einen Herpesvirus empfänglich ist, mit einer wirksamen
Menge eines p30-Polypeptids, wodurch die Produktion des Herpesvirus in
der Zelle gehemmt wird. Der Eintritt des Herpesvirus in die Zelle
kann gehemmt werden. Das Inkontaktbringen erfolgt in vivo und die
p30-Zusammensetzung wird als Arzneimittel bereitgestellt, wobei
das Arzneimittel ein homotrimeres p30-Polypeptid umfasst, das ein
monomeres Polypeptid umfasst, welches ein scheinbares Molekulargewicht
von etwa 30 kDa besitzt, wobei das homotrimere Polypeptid an das
Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an ein Lymphotoxin-Rezeptor-(LTR) Polypeptid unter
physiologischen Bedingungen bindet, oder ein lösliches homotrimeres p30-Polypeptid umfasst,
dem eine transmembrane Domäne fehlt,
wobei das lösliche
homotrimere Polypeptid an das Herpesvirus-Entry-Mediator-(HVEM)
Polypeptid oder an das Lymphotoxin-β-Rezeptor-(LTβR) Polypeptid
unter physiologischen Bedingungen bindet, sowie einen pharmazeutisch
verträglichen
Excipienten umfasst. Bei dem Virus kann es sich um ein Herpes-simplex-Virus (HSV),
ein Cytomegalievirus (CMV), ein γ-Herpesvirus
oder ein Epstein-Barr-Virus (EBV) handeln. Das Inkontaktbringen
kann in einem Säuger
erfolgen, wie z. B. einem Menschen.
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Im
Falle eines Konflikts wird die vorliegende Anmeldung einschließlich der
Definitionen als Kontrolle dienen. Darüber hinaus dienen die hierin
beschriebenen Materialien, Verfahren und Beispiele nur zur Erläuterung
und es wird nicht beabsichtigt, dass sie einschränkend wirken.
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Andere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung, wie z. B. die Therapie
für eine
Reihe von Erkrankungen, werden aus der folgenden genauen Beschreibung
sowie aus den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbar werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1A ist
Paar von durchflusscytometrischen Histogrammen, welche die Bindung
des HVEM:Fc-Fusionsproteins an II-23.D7-Zellen nach der Aktivierung
durch PMA (oberes Histogramm) oder durch PMA und Ionomycin (unteres
Histogramm) zeigen.
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1B ist
Paar von durchflusscytometrischen Histogrammen, welche die Bindung
des HVEM:Fc-Fusionsproteins an normale menschliche CD4+- (oberes
Histogramm) und CD8+- (unteres Histogramm) T-Zellen zeigen.
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1C ist
eine Kurvendarstellung, welche die Sättigung der Bindung des HVEM:Fc-Fusionproteins
an aktivierte II-23.D7-Zellen zeigt.
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2A ist
ein Paar von Diagrammen. Das obere Diagramm ist ein durchflusscytometrisches
Histogramm, welches zeigt, dass die Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins
an aktivierte II-23.D7-Zellen durch das LTβR:Fc-Fusionprotein kompetitiert wird. Das
untere Diagramm ist eine Kurvendarstellung, welche die Dosis-abhängige Hemmung
der Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins durch das LTβR:Fc-Fusionprotein
zeigt.
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2B ist ein Paar von Diagrammen. Das obere
Diagramm ist ein durchflusscytometrisches Histogramm, welches zeigt,
dass die Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins durch das LTα–Homotrimer
kompetitiert wird. Das untere Diagramm ist eine Kurvendarstellung,
welche die Dosis-abhängige
Hemmung der Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins durch das LTα-Homotrimer
zeigt.
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3 ist
ein Paar von Diagrammen. Das obere Diagramm ist ein durchflusscytometrisches
Histogramm, welches zeigt, dass die Tyr108Phe-Variante des natürlich vorkommenden
LTα nicht
in der Lage ist, die Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins an II-23.D7-Zellen zu
kompetitieren, und das untere Diagramm ist eine Kurvendarstellung,
welches eine LTα-
und LTα(Tyr108Phe)-Kompetitions-Bindungsanalyse zeigt.
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4A ist eine Autoradiographie, die von
einem 2-dimensionalen isoelektrische Fokussierung/SDS-PAGE-Gel eines
Präzipitats
erhalten wurde, welches durch die Behandlung eines Extrakts aus
aktivierten II-23.D7-Zellen mit dem mLTβR:Fc-Fusionsprotein erhalten
wurde.
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4B ist eine Autoradiographie, die von
einem 2-dimensionalen isoelektrische Fokussierung/SDS-PAGE-Gel eines
Präzipitats
erhalten wurde, welches durch die Behandlung eines Extrakts aus
aktivierten II-23.D7-Zellen mit dem TNFR60:Fc-Fusionsprotein erhalten
wurde.
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4C ist eine Autoradiographie, die von
einem 2-dimensionalen isoelektrische Fokussierung/SDS-PAGE-Gel eines
Präzipitats
erhalten wurde, welches durch die Behandlung eines Extrakts aus
aktivierten II-23.D7-Zellen mit dem HVEM:Fc-Fusionsprotein erhalten
wurde.
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5 ist
ein Paar von Diagrammen. Das obere Diagramm ist ein durchflusscytometrisches
Histogramm, welches zeigt, dass die Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins
durch das HSV-gD-1-Glycoprotein kompetitiert wird. Das untere Diagramm
ist eine Kurvendarstellung, die die Dosis-abhängige Hemmung der Bindung des
HVEM:Fc-Fusionsproteins durch das HSV-gD-1-Glycoprotein zeigt.
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6 ist
ein Paar von Kurvendarstellungen, die zeigen, dass der Anti-HVEM-Antikörper die
Dosis-abhängige
Proliferation von frisch isolierten T-Zellen aus peripherem Blut
(obere Kurvendarstellung) sowie von Gedächtnis-T-Zellen (untere Kurvendarstellung)
stimuliert.
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7 ist
ein Paar von Diagrammen. Das obere Diagramm ist ein durchflusscytometrisches
Histogramm, das die Expression des HVEM-Polypeptids auf lymphoblastoiden
RAJI-Zellen zeigt. Das untere Diagramm ist eine Kurvendarstellung,
die die Dosis-abhängige
Proliferation von RAJI-Zellen als Antwortreaktion auf den Anti-HVEM-Antikörper zeigt.
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8 zeigt
ein SDS-PAGE-Gel, das einer Proteinfärbung unterworfen wurde und
das eine deutliche Bande bei etwa 58 kDa zeigt, welche das Fusionsprotein
mHVEM:Fc repräsentiert,
vergleiche mit Beispiel 6.
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9 ist
eine Darstellung, welche die Wirkung des HVEM:Fc-Fusionsproteins auf das Anschwellen der
Fußballen
bei Mäusen
zeigt. Es wurden verschiedene Konzentrationen an HVEM:Fc (12, 60
und 300 μg) verwendet,
um eine Entzündung
und die Anschwellung bei BDF1-Mäusen
zu behandeln, die mit 50 μg
OVA, das an 1 mg Alaun absorbiert war, immunisiert und mit Antigen
herausgefordert („challenged") worden waren, vergleiche
mit Beispiel 7.
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10 zeigt eine Darstellung des CIA-Wertes bei durch
Collagen induzierten arthritischen Mäusen, die mit PBS, mit hlgG
oder mit mHVEM:Fc behandelt worden waren, vergleiche mit dem nachstehenden
Beispiel B.
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11 zeigt die Morphologie von Haut-Fibroblasten,
die mit HCMV-F mit einer MOI von 0,05 infiziert worden waren und
die in Gegenwart von 5 nM A) LTα,
B) LTα +
TNFR:Fc, C) LTαY108F,
D) LTα1β2, E) LIGHT, F)
LIGHT-G119E und G) dem Virus alleine in einem Medium angezogen worden
waren. Vergleiche mit Beispiel 9.
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12 zeigt die antivirale Wirkung von LIGHT und
LTα auf
das γ-Herpesvirus MHV68
in vivo (vergleiche mit Beispiel 9).
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13 zeigt ein Gel, das die Reinheit von LIGHT-t66
demonstriert und das (A) mit Coomassieblau angefärbt wurde oder das (B) in einer
Western-Blot-Analyse mit dem Anti-FLAG- (M2) Antikörper behandelt
wurde, um das rekombinante Protein nachzuweisen. Molekulargewichtsmarker
werden in der linken Bahn gezeigt.
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14 zeigt eine Reihe von Gelen, die demonstrieren,
dass die Anti-HCMV-Wirkung
von LIGHT und der Lymphotoxine von der Aktivierung durch NF-κB abhängig ist.
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15 zeigt die Reinigung und die biochemische Charakterisierung
von LIGHT-t66 und seinen Mutanten. 15A.
Reinigung von LIGHT-t66-FLAG aus dem Überstand von 293-Zellen. Obere
Teilabbildung. Mit Coomassie gefärbtes
SDS-PAGE-Gel (15%).
Es wurden 20 μl
pro Bahn geladen. Der Ausgangs-Überstand und
das durch Ionenaustausch gereinigte LIGHT-t66 erscheinen als multiple
Banden. Das durch Affinität
gereinigte LIGHT-t66 erscheint als einzelne Bande, Mr = 27 kDa.
Untere Teilabbildung. Western-Blot, der mit dem Anti-FLAG-Antikörper (M2)
angefärbt
wurde. Es wurden 20 μl
pro Bahn geladen. LIGHT-t66-FLAG wurde mit einem Mr = 27 kDa nachgewiesen.
Die relative Intensität
der Banden stimmte mit den ELISA-Daten überein, was anzeigt, dass LIGHT-t66-FLAG
nach dem Ionenaustausch-Verfahren 30-fach und nach der Affinitäts-Reinigung
100-fach aufkonzentriert vorlag. Die Endausbeute betrug 60-80% des
Ausgangsmaterials.
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15B. Reinigung der Mutanten von LIGHT-t66-FLAG
aus den Überständen von
293T-Zellen. Obere Teilabbildung. Mit Silber gefärbtes SDS-PAGE-Gel. Die Mutanten
von LIGHT-t66-FLAG wurden unter Verwendung von 293T-Zellen, wie
beschrieben, hergestellt. Die mit FLAG markierten Proteine wurden
aus den Gewebekultur-Überständen unter
Verwendung des monoclonalen Anti-FLAG-Antikörpers M2, der an Affigel gekoppelt
war, affinitätsgereinigt.
Es wurde 100 ng gereinigtes Protein pro Vertiefung geladen. Alle
vier Mutanten erschienen als einzelne Banden mit Mr = 27 kDa. Bei
einigen Präparaten
war eine schwache Bande mit Mr = 52 kDa vorhanden. Es wurden keine
anderen kontaminierenden Proteine nachgewiesen. Untere Teilabbildung.
Western-Blot, der mit dem Anti-FLAG-Antikörper M2 gefärbt wurde. LIGHT-t66-FLAG und
seine Mutanten wurden mit einem Mr = 27 kDa nachgewiesen. In einigen
Fällen
wurde ebenfalls eine schwach reagierende Bande mit Mr = 52 kDa nachgewiesen,
die der 52 kDa-Bande entsprach, welche durch die Silberfärbung nachgewiesen
worden war. Bei dieser Bande handelt es sich wahrscheinlich um ein
Dimer.
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15C. Kreuzvernetzung von LIGHT-t66-myc.
LIGHT-t66 wurde durch Zugabe von Glutaraldehyd (0,1%) oder BSCOES
(5 nM) 30 Min. bei 4°C kreuzvernetzt;
die Reaktion wurde durch Zugabe von TRIS (20 mM, pH-Wert 8,0) beendet.
Die Proben wurden durch einen Western-Blot unter Verwendung des
(Antimyc-) Antikörpers
9E1O analysiert. Es wurden 200 ng pro Vertiefung geladen. A, LIGHT-t66-myc-Kontrolle,
B, Kreuzvernetzung mit Glutaraldehyd, C, Kreuzvernetzung mit BSCOES.
In den kreuzvernetzten Proben wurden Banden von 52 und 76 kDa nachgewiesen,
die den erwarteten Mr für
ein Dimer und ein Trimer entsprachen.
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15D. Gelfiltrationsanalyse von LIGHT-t66-FLAG.
LIGHT-t66-FLAG und seine Mutanten wurden durch FPLC-Gelfiltration über eine
Superose 12-Säule
analysiert. Obere Teilabbildung. Fraktionen aus der Gelfiltration
von LIGHT-t66-FLAG
wurden durch einen ELISA unter Verwendung von HVEM:Fc als einfangendes
Molekül
und dem Anti-FLAG-Antikörper
M2 als Antikörper
für den
Nachweis analysiert. Aktives LIGHT-t66 eluierte mit Mr = 76 kDa,
was ein homotrimeres Molekül
anzeigt. Untere Teilabbildung. Dot-Blot, der mit M2-Anti-FLAG gefärbt wurde.
Fraktionen aus der Gelfiltrationsanalyse von LIGHT-t66-FLAG und
der Mutanten wurden durch Dot-Blot-Analyse weiter untersucht (von
oben nach unten, t66, G119E, Y173F, Q117T, L120Q). Anti-FLAG-reaktives
Material wurde nur in denjenigen Fraktionen nachgewiesen, von denen
mit dem ELISA bestimmt worden war, dass sie homotrimeres LIGHT enthielten,
was demonstriert, dass die Präparate
kein freies Monomer und kein aggregiertes Material enthielten.
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16 zeigt Kurven, die demonstrieren, dass LIGHT-t66
für HT29-Zellen
cytotoxisch ist. 16A. HT29-Zellen
wurden mit Verdünnungsreihen
von LIGHT-t66, LTα1β2 oder dem
TNF in Gegenwart von IFNγ (80
E/ml) inkubiert. Nach 72 Stunden wurde die Lebensfähigkeit
der Zellen durch einen MIT-Testansatz untersucht. LIGHT-t66 hemmte
das Wachstum von HT29-Zellen mit vergleichbarer Wirksamkeit wie
LTα1β2.
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16B. Die Cytotoxizität von LIGHT-t66 ist von IFNγ abhängig. HT29-Zellen wurden mit
einer Verdünnungsreihe
von LIGHT-t66 in Gegenwart oder in Abwesenheit von IFNγ (80 E/ml)
inkubiert und nach 72 Stunden wurde ein MTT-Testansatz durchgeführt.
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16C. Die Cytotoxizität von LIGHT-t66 wird durch
gleichzeitige Inkubation mit LTβR:Fc
und HVEM:Fc blockiert. LIGHT-t66 (200 pM) wurde mit verschiedenen Verdünnungen
von LTβR:Fc,
HVEM:Fc oder Fas:Fc 30 Minuten vor der Zugabe zu den HT29-Zellen
in Gegenwart von IFNγ vorinkubiert.
Der MTT-Testansatz wurde nach 72 Stunden durchgeführt. LTβR:Fc und
HVEM:Fc hemmten die Cytotoxizität
von LIGHT-t66 in einer Dosis-abhängigen
Weise, wohingegen Fas:Fc die durch LIGHT-t66 vermittelte Cytotoxizität nicht
beeinflusste.
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17 sind Darstellungen, die die Rezeptor-Bindungseigenschaften
von LIGHT-t66 und seinen Mutanten zeigen. LIGHT-t66-FLAG und die
Mutanten wurden durch einen ELISA unter Verwendung der angegebenen
Rezeptoren als einfangende Moleküle
und von M2-anti-FLAG als Antikörper
für den
Nachweis analysiert. L120Q und Q117T banden an den menschlichen
HVEM und an den LTβR
mit einer Affinität,
die mit der von LIGHT-t66 vergleichbar oder größer war. G119E band an menschliches
HVEM:Fc mit verminderter Affinität und
wies keine nachweisbare Bindung an menschliches LTβR:Fc auf.
Y173F band an den menschlichen LTβR mit
verminderter Affinität
und G119E band schwach. L120Q zeigte eine gesteigerte Affinität für murines HVEM:Fc
und LTβR-Fc.
Eine Bindung von G119E und Y173 an die murinen Rezeptoren wurde
in diesem System nicht nachgewiesen.
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18 zeigt übereinander
gelagerte Sensorgramme, die die Oberflächen-Plasmonresonanz zeigen. Es werden die übereinander
gelagerten Sensorgramme für
die Bindung von LIGHT-t66 und seiner Mutanten an huHVEM:Fc und an
huLTβR:Fc
bei einer Liganden-Konzentration von 300 nM gezeigt. Die Bindungskinetiken
waren bei LIGHT-t66 und Q117T ähnlich.
G119E und Y173F dissoziierten von HVEM:Fc mit erhöhten Abgangsraten
relativ zu LIGHT-t66. Y173F dissoziierte von dem huLTβR mit einer
gesteigerten Abgangsrate, wohingegen G119E an diesen Rezeptor nicht
band.
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19 zeigt die Zell-Cytotoxizität der LIGHT-t66-Mutanten in
HT29-Zellen. HT29-Zellen wurden mit Verdünnungsreihen von LIGHT-t66
und seinen Mutanten in Gegenwart von IFNγ inkubiert und nach 72 Stunden
wurde ein MTT-Testansatz durchgeführt. L120Q und Q117T waren
für HT29-Zellen
toxisch mit einer vergleichbaren Wirksamkeit wie LIGHT-t66 (50%
Zelltod bei 10 μM
Cytokin). Y173F war schwach cytotoxisch (50% Zelltod bei 1 nM Cytokin).
G119E zeigte gegenüber
diesen Zellen eine vernachlässigbare
Cytotoxizität.
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20 zeigt die Wirkungen von Anti-LTβR- und Anti-HVEM-Antikörpern auf
HT29-Zellen. 20A. Bindung des Anti-huHVEM-
und des Anti-huLTβR-Antikörpers an
HT29-Zellen. Die Zellen wurden mit dem primären Antikörper (5 μg/ml) oder mit normalem Maus-IgG
(ausgefüllte
Flächen)
30 Min. bei 4°C
inkubiert, gefolgt von Ziegen-anti-Maus-PE, und anschließend erfolgte
die Analyse durch Durchflusscytometrie. Beide Anti-HVEM-Antikörper (CW1
und CW8) und beide Anti-LTβR-Antikörper (BDA8
und CDH10) färbten
die Zellen an.
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20B. Wirkung des Anti-huHVEM-Antikörpers auf
die Bindung von LIGHT an den huHVEM. Die Vertiefungen einer ELISA-Platte,
die mit huHVEM:Fc (3 pg/ml) beschichtet worden waren, wurden mit
verschiedenen Konzentrationen eines polyclonalen Ziegen-anti-HVEM-
oder der monoclonalen Anti-HVEM-Antikörper CW1 oder CW8 30 Min. und
dann mit LIGHT (0,25 nM) eine Stunde inkubiert, bevor der Nachweis
des gebundenen LIGHT mit dem monoclonalen Anti-FLAG-Antikörper (M2)
und Ziegen-anti-Maus-IgG-HRP erfolgte. Ziegen-anti-HVEM und CW8
hemmten die Bindung von LIGHT an den HVEM deutlich, wohingegen CW1 keine
Wirkung hatte.
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20C. Wirkung von Anti-LTβR-Antikörpern auf
die Bindung von LIGHT an den huLTβR.
Das Experiment wurde, wie in 20B beschrieben,
durchgeführt.
Ziegen-anti-LTβR-
und der monoclonale Anti-LTβPR-Antikörper BDA8
hemmten die Bindung von LIGHT an den LTβR deutlich, wohingegen CDH10
keine Wirkung hatte.
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20D. Wirkung der Antikörper-Kreuzvernetzung des huHVEM
und des huLTβR
auf das Wachstum von HT29-Zellen. HT29-Zellen wurden mit unterschiedlichen
Dosen des polyclonalen Anti-HVEM-, des polyclonalen Anti-LTβR-Antikörpers oder
mit einem Gemisch der beiden inkubiert. Nach 72 Stunden wurde ein MTT-Testansatz
durchgeführt.
Die Antikörper-Kreuzvernetzung
des LTβR
verminderte die Zellzahl in einer Dosis-abhängigen Weise signifikant, wohingegen
die Antikörper-Kreuzvernetzung
des HVEM-Polypeptids keine Wirkung hatte. Die Miteinbeziehung des
polyclonalen Anti-HVEM-Antikörpers
hatte keine Wirkung auf die Cytotoxizität des polyclonalen Anti-LTβR-Antikörpers.
-
20E. Die Wirkung der polyclonalen Anti-huHVEM-
und Anti-huLTβR-Antikörper auf
die durch LIGHT vermittelte Cytotoxizität. HT29-Zellen wurden mit 10 pg/ml
polyclonalem Ziegen-anti-huHVEM, polyclonalem Ziegen-anti-huLTβR oder den
angegebenen monoclonalen Antikörpern
für 10
Min. vor der Zugabe von LIGHT (0,25 nM) inkubiert. Nach 72 Stunden
wurde ein MTT-Testansatz durchgeführt. LIGHT alleine führte zu einer
50%-igen Wachstumshemmung. Die Miteinbeziehung des polyclonalen
Ziegen-anti-LTβR-Antikörpers und
des monoclonalen anti-LTβR-Antikörpers CDH10
steigerte die durch LIGHT vermittelte Cytotoxizität deutlich,
wohingegen der monoclonale Anti-LTβR-Antikörper BDA8 eine leicht schützende Wirkung
hatte. Der polyclonale Ziegen-anti-huHVEM und die monoclonalen Anti-HVEM-Antikörper CW1
und CW8 beeinflussten die durch LIGHT vermittelte Cytotoxizität nicht.
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21 zeigt die Wirkung von LIGHT-t66 auf die Hochregulierung
der ICAM-Expression
in NHDF-Zellen. NHDF-Zellen (60.000/Vertiefung) wurden mit den angegebenen
Konzentrationen des Cytokins in 600:1 Gewebekulturmedium inkubiert.
Nach 36 Stunden wurden die Zellen durch FACS mit dem mAk P2A4 (Chemicon
International Inc.) analysiert, um die Spiegel von ICAM-1 an der
Zelloberfläche
zu bestimmen. Der Grad der Induktion (x-fach) stellt die spezifische
Fluoreszenz der mit Cytokin behandelten Zellen gegenüber einer unbehandelten
Negativ-Kontrolle dar.
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22 zeigt die Rekrutierung von TRAF durch Rezeptoren. 22A. Co-Immunpräzipitation des HVEM und der
mit FLAG markierten TRAF-Proteine aus den Lysaten transfizierter
293T-Zellen. Die Proteinkomplexe wurden unter Verwendung polyclonaler
Ratten-anti-HVEM-spezifischer Antikörper präzipitiert. Die Immunblots wurden
unter Verwendung des monoclonalen Anti-FLAG-Antikörpers aus
der Maus nachgewiesen.
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22B. Co-Immunpräzipitation des LTβR und der
mit FLAG markierten TRAF-Proteine aus den Lysaten transfizierter
293T-Zellen. Die Proteinkomplexe wurden unter Verwendung von Anti-LTβR-spezifischen Antikörpern aus
Ziegen präzipitiert.
Die Immunblots wurden unter Verwendung des monoclonalen Maus-anti-FLAG-Antikörpers nachgewiesen.
Die Zellen wurden mit einzelnen Vektoren oder mit Vektoren in Kombination
transfiziert, wie in der Figur angegeben und in den experimentellen
Verfahren beschrieben. pBABE wurde als Negativ-Kontrolle mit einbezogen.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Hierin
wird ein neuer Ligand für
den HVEM beschrieben, d. h. p30 und funktionelle Varianten und Fragmente
davon. Dieser neue Ligand, der als Membranprotein vorliegt und der
als Cytokin fungieren kann, wird auch als LIGHT bezeichnet, da dieses
Polypeptid zu Lymphotoxinen homolog ist, eine Induzierbare Expression aufweist
und mit dem Glycoprotein D des HSV um den HVEM, einen Rezeptor,
der durch T-Lymphocyten exprimiert wird, kompetitiert. Da LIGHT
mit dem HSV-Glycoprotein D um den HVEM kompetitieren kann, können homotrimere
lösliche
Formen dieses Polypeptids verwendet werden, um den Eintritt von
Herpesviren in Zellen zu blockieren. Daher kann dieser neue HVEM-Ligand
verwendet werden, um Herpesvirus-Infektionen zu behandeln oder zu
verhindern, wie z. B. Infektionen mit dem β-Herpesvirus oder dem Cytomegalievirus.
-
LIGHT
bindet auch an den Lymphotoxin-beta-Rezeptor (LTβR).
-
Experimente,
welche die Hemmung der Bindung eines Fusionsproteins umfassten,
das die extrazelluläre
Domäne
eines dem TNF-Rezeptor (TNFR) verwandten Polypeptids, HVEM, enthielt,
zeigten, dass sowohl bösartige
als auch normale menschliche T-Zellen LIGHT, den Zelloberflächen-Liganden
für den
HVEM, exprimieren.
-
Hierin
wird ebenfalls beschrieben, dass HVEM-Polypeptide eine antagonistische
Wirkung auf Entzündungen
aufweisen. Insbesondere HVEM-Fusionsproteine
sind in der Lage, eine Entzündung
zu hemmen, wenn sie einem Individuum verabreicht werden.
-
DEFINITIONEN
-
Es
sollte angemerkt werden, dass, wie hierin und in den angehängten Ansprüchen verwendet
wird, die Einzahl-Formen „ein/eine", „und" und „der/die/das" den Plural mit einschließen, sofern
der Zusammenhang dies nicht eindeutig anders erfordert. Daher umfasst
zum Beispiel der Bezug auf „eine
Zelle" eine Vielzahl
solcher Zellen.
-
Sofern
nicht anders definiert, besitzen alle hierin verwendeten technischen
und wissenschaftlichen Begriffe die gleiche Bedeutung, wie sie im
Allgemeinen durch die Fachleute in dem Fachgebiet, zu dem diese Erfindung
gehört,
verstanden werden. Obwohl Verfahren und Materialien, die den hierin
beschriebenen ähnlich oder
gleichwertig sind, bei der Durchführung oder dem Austesten der
vorliegenden Erfindung verwendet werden können, werden geeignete Verfahren
und Materialien nachstehend beschrieben.
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet „hemmen" oder „Hemmung" einer Aktivität die Verminderung
dieser Aktivität
um eine messbare Menge, wie z. B. um eine Verminderung um mindestens
30% oder mehr. Wenn es mehrere unterschiedliche Aktivitäten gibt,
die gehemmt werden können
(zum Beispiel die Verhinderung der Zell-Rekrutierung, die Produktion
von entzündungsfördernden
Mediatoren, der Zell- bzw.
Virus-Eintritt, die Virus-Aktivierung, die Virus-Replikation oder
die Ausbreitung eines Virus), reicht die Verminderung einer beliebigen
einzelnen Aktivität
(mit oder ohne einer anderen Aktivität) aus, um in den Rahmen dieser
Definition zu fallen. Darüber
hinaus gilt, dass, wenn ein einzelnes oder mehrere Agenzien verabreicht
werden, um die Aktivität zu
hemmen, die Verminderung einer beliebigen einzelnen Aktivität durch
eine einzelnes Agens oder die Verminderung einer beliebigen einzelnen
Aktivität
durch eine Kombination von Agenzien ausreicht, um in den Rahmen
dieser Definition zu fallen. Eine „eine die Entzündung hemmende
Menge" bedeutet,
die Menge eines anti-entzündlichen
Agens, die nötig
ist, um entzündliche
Antwortreaktionen oder Symptome zu modulieren, zu hemmen oder zu
unterdrücken.
-
Entzündung
-
Entzündung resultiert
aus einer Reihe von individuellen und zueinander in Beziehung stehenden
Kaskaden oder Reaktionen, die durch entzündungsfördernde Mediatoren verursacht
werden, einschließlich
Cytokine, Prostaglandine, Leukotriene, Chemokine, Adhäsionsmoleküle (z. B.
LFA-1) und anderer, die den Fachleuten bekannt sind. So spielen
zum Beispiel Rezeptoren eine zentrale Rolle, indem sie den Eintritt
von Viren in die Zellen ermöglichen.
Die Liganden für
diese Rezeptoren sind ebenfalls von Bedeutung. Die Liganden sind zusammen
mit entzündungsfördernden
Mediatoren wie z. B. Cytokinen die Hauptstimulanzien für die Zellen, spielen
aber auch eine andere Rolle bei der Amplifizierung der Entzündungs-Kaskade.
Diese löslichen
Vermittler von Entzündungen
stammen vorwiegend von CD8+-T-Zellen.
-
Nachdem
sie einmal produziert worden sind, können sie in parakriner und
autokriner Weise wirken, um Zellen in ihrer Nähe weiter zu aktivieren und
um zusätzliche
T-Zellen an den
Ort der Entzündung
zu rekrutieren. Diese zusätzlichen
Lymphocyten sind bereits aktiviert und tragen zur Amplifikation
der Entzündungs-Kaskade
mit bei.
-
„Immununterdrückende Aktivität", wie hierin verwendet,
bezieht sich auf die Hemmung oder die Verminderung der Fähigkeit
von B- und T-Zellen zu reagieren oder rekrutiert zu werden oder
am Ort einer Entzündung
aktiviert zu werden.
-
Andere
Signale, welche Entzündungszellen
aktivieren, umfassen die Bindung eines Adhäsions-Rezeptors, wie zum Beispiel
LFA-1 (CD11a und CD18), an einen seiner Gegenrezeptoren wie z. B.
ICAM-1 (CD54) (Staunton et al., 1990, Cell 61:243-254). Wenn das
zweite Signal blockiert wird, werden die Antigen-spezifischen T-Zellen
induziert durch Apoptose abzusterben oder einen Zustand zellulärer Anergie
einzunehmen. Die Blockierung dieser Wechselwirkung durch monoclonale
Antikörper
gegen LFA-1 und ICAM-1 führt
zu einer erhöhten Überlebensrate
bei Mäusen,
die ein Herz-Allotransplantat erhalten hatten (Isobe (1992) Science
255:1125-1127). Dementsprechend können die hierin beschriebenen
Zusammensetzungen und Verfahren alleine oder in Kombination mit
anderen entzündungshemmenden
Agenzien verwendet werden, einschließlich nicht-steroidaler entzündungshemmender
Arzneistoffe, Steroide, Antikörper,
Rezeptor-Antagonisten und anderer, die im Fachgebiet bekannt sind.
-
Wie
hierin verwendet, bedeutet „Entzündung" den Vorgang oder
eine Reihe von Ereignissen, der/die durch zahlreiche Reize (z. B.
infektiöse
Agenzien, Ischämie,
Antigen-Antikörper-Wechselwirkungen
und thermische oder andere physikalische Verletzungen) hervorgerufen
wird. Eine Entzündung
ist durch eine Zunahme an Erythemen, Ödemen, Empfindlichkeit (Hyperalgesie)
und Schmerzen an der entzündeten
Stelle gekennzeichnet. Eine entzündliche
Reaktion oder Kaskade wird im Allgemeinen dadurch erkannt, dass
sie eine Reihe von unterschiedlichen Stadien aufweist, wie zum Beispiel
Gefäßerweiterung
und gesteigerte Durchlässigkeit der
Kapillaren; eine Infiltration von Leukocyten und Phagocyten; und
ein Stadium des Gewebeabbaus und der Fibrose. Wie hierin verwendet,
bedeutet „entzündliche
Störung" eine beliebige Zahl
von Erkrankungen, die dadurch charakterisiert sind, dass ein Teil
ihrer Pathogenese und entzündlichen
Kaskade, oder Reaktion zu einer Entzündung führt. Solche Störungen umfassen
zum Beispiel Arthritis, Psoriasis, entzündliche Darmerkrankungen, infektiöse Agenzien
wie z. B. Herpes und andere, die den Fachleuten bekannt sind.
-
Experimente,
bei denen die Hemmung der Bindung eines Fusionsproteins untersucht
wurde, das die extrazelluläre
Domäne
eines dem TNF-Rezeptor (TNFR) verwandten Polypeptids, d. h. den
HVEM, umfasste, zeigten, dass sowohl bösartige als auch normale menschliche
T-Zellen einen Zelloberflächen-Liganden
für den HVEM
exprimierten. Kompetitive Hemmexperimente zeigten, dass der HVEM-Ligand
Eigenschaften mit LTαβ-Heterotrimeren
und mit LTα gemein
hat, aber auch Eigenschaften aufweist, die ihn von LTα1β2 und dem TNF
unterscheiden. Daher könnte
LTα2β1 einen möglichen
Oberflächen-Liganden
darstellen, der durch den HVEM erkannt wird, mit der Einschränkung, dass
die HVEM-Bindestelle auf LTα2β1 nicht die
gleiche wie die des TNFR60 ist. Alternativ könnte der HVEM einen neuen Liganden
erkennen. Um zwischen diesen Möglichkeiten
zu unterscheiden, wurden biochemische Untersuchungen durchgeführt.
-
Immunpräzipitations-Studien
und Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese (SDS-PAGE)-Studien
zeigten, dass ein neuer 30 kDa großer Polypeptid-Ligand (p30)
für den
HVEM auf der Oberfläche von
T-Zellen vorhanden ist, der sich in seinen antigenen Eigenschaften
sowohl von LTβ als
auch von LTα unterscheidet.
Eine Reinigung durch Affinitäts-Chromatographie
und zweidimensionale Elektrophorese zeigte, dass p30 sich von LTα und LTβ auch physikalisch
unterscheidet, da es ein Molekulargewicht von 30 kDa und einen p1-Wert von etwa 7 bis
8,5 aufweist (
4C). Darüber hinaus
zeigten diese Untersuchungen, dass aktives p30 (z. B. seine trimere
Form) auch durch den LTβR,
aber nicht durch den TNFR erkannt wird. Das p30-Polypeptid wird
in der neueren Literatur auch als LIGHT bezeichnet (vergleich zum
Beispiel mit Mauri et al., Immunity 8(1):21-30 (Jan. 1998)). LIGHT
(p30) wurde als zellulärer
Ligand für
TR2 beschrieben (Zhai et al., (1998) J. Clin. Invest. 102:1142).
Darüber
hinaus berichtet
WO 99/02563 über die
Verwendung von p30 für die
Behandlung von Lymphzellenerkrankungen und Herpesvirus-Infektionen.
-
Bindungshemmungs-Experimente
demonstrierten, dass lösliches
gD-1 (gD aus HSV-1) und eine Mutante von gD-1, gD-1(Δ290-299t),
an den HVEM, aber nicht an den LTβR
oder an den TNFR60 binden. Dieses Ergebnis lässt vermuten, dass gD-1 sich
gemeinsam mit dem HVEM spezifisch für die Bindung an den HVEM entwickelt
hat, obwohl der HVEM Liganden bindet, die durch den TNFR60 und den
LTβR erkannt
werden. Die Befunde zeigen weiterhin, dass gD-1 ein in der Membran
verankertes Virokin ist, das zu den Lymphotoxinen zu zählen ist,
und die Signalübertragungsaktivität des HVEM
während
des Eintritts oder des Austritts des HSV in bzw. aus der infizierten
Zelle modulieren kann.
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In
vitro-Zellkultur-Studien zeigten, dass ein Anti-HVEM-Antikörper die
Proliferation sowohl von jungfräulichen
als auch von Gedächtnis-T-Zellen
steigern kann. Ähnliche
Experimente zeigten, dass die Signalübertragung durch den HVEM einen
aktivierenden Reiz für
B-Zellen bereitstellt und dass ein positiver Reiz, ohne einen ausgleichenden
negativen Reiz durch den TNFR, eine einzigartige Fähigkeit
des HVEM-Liganden p30 darstellen könnte. Diese Ergebnisse zeigen,
dass sich die physiologischen Funktionen des HVEM-Liganden wahrscheinlich
von denen des TNF und von LTα1β2 unterscheiden.
Die Identifizierung eines neuen 30 kDa großen Liganden für den HVEM
wirft die Möglichkeit
auf, dass dieser Ligand für
physiologische Antwortreaktionen verantwortlich sein könnte, die
bislang LTα oder
LTβ zugeschrieben
wurden. Die hier vorgestellten Entdeckungen liefern ein besseres
Verständnis
des LT/TNF-Cytokin-Systems und des Herpesvirus, das neue Ansätze für die Kontrolle
dieser Cytokine bei Krankheitsprozessen sowie für die Beeinflussung von Entzündungen,
die aufgrund von Infektionen und Verletzungen entstanden sind, aufzeigt.
-
Zusammengenommen
deuten die Ergebnisse darauf hin, dass Antagonisten und bindende
Agenzien wie zum Beispiel Fc-Fusionsproteine, die den HVEM oder
den LTβR
enthalten, die Wirkung von LTα und
des 30 kDa großen
HVEM-Liganden p30 modulieren können.
Die Ergebnisse weisen auch darauf hin, dass Antagonisten und bindende
Agenzien (z. B. Antikörper
und das Fusionsprotein der Erfindung (z. B. HVEM:Fc)) ebenfalls
bei der Modulierung von Entzündungen
und entzündlichen
Reaktionen nützlich
sein können.
Wie vorstehend diskutiert, aktiviert die Bindung an den HVEM B-Zellen
und daher vermindert eine Modulierung der Wechselwirkung zwischen
dem HVEM und seinem Liganden die Aktivierung von entzündlichen
Zellen und die Aktivierung der Entzündungskaskade. In ähnlicher
Weise könnte
ein HVEM- Fusionsprotein
verwendet werden, um spezifische Inhibitoren des Liganden-Rezeptor-Komplexes
zu identifizieren, wie z. B. monoclonale Antikörper oder Peptide oder kleine
organische Verbindungen. Inhibitoren der Wechselwirkung von p30
oder von LTα mit
dem HVEM oder Wechselwirkungen von p30 mit dem LTβR könnten verwendet
werden, um Erkrankungen zu modulieren, bei denen eine unerwünschte Proliferation
von Lymphocyten stattfindet, einschließlich T- und B-Zellen-Lymphome
und Leukämien,
oder bei Autoimmunerkrankungen wie z. B. rheumatoider Arthritis,
Insulin-abhängigem
Diabetes mellitus, multipler Sklerose, systemischem Lupus erythematodes,
Myasthenia gravis und Entzündungen
wie zum Beispiel Arthritis, Psoriasis, entzündlichen Darmerkrankungen,
Asthma und anderen, die im Fachgebiet bekannt sind.
-
Gleichfalls
könnte
das Herpesvirus-gD-1-Protein verwendet werden, um Immunreaktionen
zu hemmen, bei denen LTα,
p30 und der HVEM als Effektormoleküle an der Signalübertragung
beteiligt sind. LTα oder lösliche Formen
des 30 kDa großen
HVEM-Liganden (erzeugt durch Deletion seiner vorhergesagten cytoplasmatischen
und transmembranen Domäne,
wie Z. B. das nachstehend beschriebene LIGHT-t66) können als
Inhibitoren von Virusinfektionen, einschließlich zum Beispiel einer Infektion
mit Herpesviridae (z. B. den Alpha-Herpesvirinae, den Beta-Herpesvirinae
und den Gamma-Herpesvirinae), sowie des erneuten Ausbrechens fungieren,
und zwar, indem die Fähigkeit
des Virus, in eine Zielzelle einzudringen, blockiert wird.
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Ähnlich wie
die TNFR besitzt der HVEM eine doppelte Liganden-Spezifität, indem
er LTα und
die trimere Form (z. B. die 90 kDa-Form) von LIGHT, eine membrangebundene
Form des Liganden p30, bindet. Die Tyr108Phe-Mutation des LTα zerstört die HVEM-Bindung,
wie sie es für
den TNFR60 und den TNFR80 tut. Die Unfähigkeit des TNFR60, die Bindung
des HVEM an die Oberflächenform
des 30 kDa-Proteins zu blockieren, weist darauf hin, dass LTα2β1 kein HVEM-Ligand
ist.
-
Darüber hinaus
unterscheidet sich LIGHT (p30) von LTα, da es andere antigene Eigenschaften
aufweist und mit der Zelle assoziiert bleibt, anders als LTα, das ausschließlich sekretiert
wird. Daher kann von dem an den HVEM bindenden Protein (p30) vorausgesagt
werden, dass es einen Sequenzabschnitt mit hydrophoben Resten enthalten
muss, die eine transmembrane Domäne
bilden, die in einer transmembranen Konfiguration des Typs II angeordnet
ist, ähnlich
wie bei anderen Proteinen, die mit dem TNF verwandt sind. Dies schließt jedoch
die Möglichkeit
nicht aus, dass p30 auch auf andere Weise modifiziert sein könnte (z.
B. durch Modifizierung mit einem Lipid), um die Anheftung an die
Zelloberfläche
zu ermöglichen.
Weiterhin sollte dieses Protein Regionen mit Sequenzhomologie zu
LTα und
LTβ und
verwandten Cytokinen gemeinsam haben, die diese Superfamilie definieren
und die eine C-terminale extrazelluläre Domäne von etwa 150-160 Resten
enthalten.
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Die
Befunde zeigen ebenfalls, dass der HVEM ein spezifischer Rezeptor
für LTα ist, eine
Eigenschaft, die ihn von den TNF-bindenden Rezeptoren TNFR60 und
TNFR80 eindeutig unterscheidet. Diese Eigenschaft wird es einem
HVEM-Fusionsprotein
oder einem ähnlichen
Protein ermöglichen,
als spezifischer Antagonist gegenüber LTα zu wirken, ohne dass es dabei
die Funktionen des TNF oder von LTα1β2 hemmt.
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Die
vorliegende Beschreibung beschreibt Antagonisten und bindende Agenzien
wie z. B. lösliches,
homotrimeres LIGHT oder ein HVEM-Fusionspolypeptid.
Das HVEM-Fusionspolypeptid kann dadurch charakterisiert werden,
dass es ein Molekulargewicht von etwa 58 kDa besitzt, wie durch
reduzierende SDS-PAGE bestimmt werden kann und wie es in der 8 beschrieben
wird, vergleiche mit Beispiel 6.
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Die
vorliegende Beschreibung beschreibt auch ein im Wesentlichen reines
LIGHT- bzw. p30-Polypeptid. Das p30-Polypeptid ist dadurch charakterisiert,
dass es ein vorhergesagtes Molekulargewicht von 30 kDa aufweist,
wie es durch reduzierende SDS-PAGE bestimmt werden kann, und einen
p1-Wert im Bereich von etwa 7-8,5 aufweist (4C).
p30 existiert in weniger als 10 wie z. B. in weniger als acht, insbesondere
in weniger als sechs (z. B. drei, vier oder fünf) isomeren Formen. Die Beschreibung
beschreibt auch LIGHT bzw. p30 als ein Homotrimer. Wie in den nachstehenden
Beispielen demonstriert wird, kann p30 als Homotrimer exprimiert
werden, und wenn es in rekombinanter, verkürzter und löslicher Form exprimiert wird,
wird es ausschließlich
als Homotrimer sekretiert. Das LIGHT-Polypeptid kann zellgebunden
vorliegen, d. h. es wird nicht sekretiert. In seiner Zelloberflächenform
bindet p30 an den HVEM und an den LTβR.
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Der
Ausdruck „im
Wesentlichen rein",
wie er hierin verwendet wird, bezieht sich auf ein Polypeptid, das im
Wesentlichen frei ist von anderen Proteinen, Lipiden, Kohlenhydraten
oder anderen Materialien, mit denen es in der Natur assoziiert ist.
Fachleute können
solche Polypeptide und Fusionsproteine unter Verwendung von Standardverfahren
für die
Proteinreinigung reinigen (vergleiche z. B. mit: Protein Purification,
Principles and Practice, Zweite Auflage (1987), Scopes, Springer-Verlag,
N.Y.). So wird zum Beispiel ein im Wesentlichen reines HVEM:Fc-Polypeptid
eine einzige Hauptbande von etwa 58 kDa in einem reduzierenden SDS-PAGE-Gel ergeben.
Das LIGHT-p30-Polypeptid wird eine einzige Hauptbande von etwa 30
kDa in einem reduzierenden SDS-PAGE-Gel ergeben; in seiner homotrimeren
Form bildet es eine einzige Hauptbande von etwa 90 kDa in einem
nicht-reduzierenden Gel (welches die trimere Tertiärstruktur
nicht zerstört).
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Die
Erfindung umfasst ein funktionelles Fusionspolypeptid und funktionelle
Fragmente davon. Wie hierin verwendet, bezieht sich der Begriff „funktionelles
Polypeptid" auf
ein Polypeptid, das eine biologische Funktion oder eine andere Aktivität besitzt,
wie z. B. die Fähigkeit
an einen Rezeptor zu binden, was durch Routing und durch definierte
Funktions- sowie Rezeptor-Bindungs-Testansätze identifiziert werden kann
(vergleiche z. B. mit den nachstehenden Beispielen), und das z.
B. mit bestimmten biologischen, morphologischen oder phänotypischen
Veränderungen
in der Zelle oder mit Bindungsereignissen assoziiert ist, wie Z.
B. die Fähigkeit
des löslichen
LIGHT-Polypeptids, den Eintritt eines Herpesvirus zu blockieren.
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„Funktionelle
Fragmente", wie
hierin verwendet, umfassen Untersequenzen der Polypeptide mit einer biologischen
Funktion, wie sie vorstehend beschrieben wurde. So können Fusionspolypeptide
zum Beispiel Fragmente von z. B. LIGHT oder des HVEM enthalten.
Zum Beispiel beschreibt die Beschreibung Fragmente des HVEM und
eine zweite Polypeptidsequenz, sofern eine Aktivität, die im
Wesentlichen die Gleiche wie diejenige des HVEM:Fc ist, erhalten
bleibt, wie z. B. die Modulierung von zellulären Antwortreaktionen durch
die Hemmung der Bindung des HSV an den HVEM, die Antigenität oder die
Hemmung einer Entzündung.
Kleinere Peptide, die die biologische Aktivität des HVEM oder der HVEM-Fusionspolypeptide
aufweisen, werden ebenfalls beschrieben. Fachleute können die
funktionelle Aktivität
solcher Polypeptide durch Standardverfahren austesten, wie z. B.
durch einen Virus-Plaque-Reduzierungs-Testansatz
oder durch Zellaktivierungs-Testansätze einschließlich Cytokin-Produktions-Testansätze und
der Messung der entzündlichen
Reaktionen, wie sie in den Beispielen beschrieben werden. In ähnlicher
Weise können
funktionelle Fragmente von p30 durch einen definierten Funktions-Testansatz
bestimmt werden, der mit einer bestimmten biologischen, morphologischen oder
phänotypischen
Veränderung
in der Zelle assoziiert ist.
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Die
Beschreibung beschreibt Polypeptide mit kleineren Modifikationen
der primären
Aminosäuresequenzen
von LIGHT (p30), des HVEM oder der Fusionsproteine (z. B. p30 des
HVEM-Fusionsproteins). Dies kann zu Proteinen führen, die eine im Wesentlichen
gleichwertige Aktivität
aufweisen, z. B. im Vergleich zu p30, dem LIGHT-t66-Protein und
den anderen nachstehend beschrieben Mutanten; sowie dem HVEM:Fc-Polypeptid,
wie es hierin beschrieben wird. Solche Modifikationen können spezifisch
konstruiert werden, z. B. durch ortsgerichtete Mutagenese erzeugt
werden. Alternativ kann es sich um spontane Mutationen handeln. Alle
Polypeptide, die mit diesen Modifikationen hergestellt werden können, werden
hierin ebenfalls beschrieben, solange die Bindungs- oder die biologische
Aktivität
von LIGHT (p30) oder des HVEM:Fc vorhanden ist, wie z. B. die Modulierung
zellulärer
Antwortreaktionen durch die Bindung an den HVEM und an den LTβR oder die
Hemmung der Bindung des HSV an den HVEM oder die Modulierung von
Entzündungen.
Des Weiteren kann die Deletion einer oder mehrerer Aminosäuren auch
zu einer Modifizierung der Struktur des so erhaltenen Moleküls führen, ohne
dass seine Aktivität
dabei signifikant verändert
wird (z. B. LIGHT-t66, siehe nachstehend).
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Somit
beschreibt die Beschreibung kleinere, aktive (d. h. „funktionelle") Formen von LIGHT
(p30) einschließlich
verkürzter,
löslicher
homotrimerer Formen sowie HVEM-Moleküle, die alternative Verwendungszwecke
besitzen. So können
zum Beispiel amino- oder carboxyterminale Aminosäuren, die für die Aktivität nicht
erforderlich sind, entfernt werden. Das (nachstehend beschriebene)
HVEM:Fc-Fusionspolypeptid
ist zum Beispiel dadurch charakterisiert, dass es die Aminosäuren 1 bis
einschließlich
205 des HVEM besitzt. Ein weiteres Beispiel umfasst ein verkürztes, lösliches
homotrimeres p30-Protein, LIGHT-t66, das in Einzelheiten im nachstehenden
Beispiel 12 beschrieben wird.
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Die
Polypeptide umfassen auch konservative Variationen, Mimetika und
Peptidmimetika der Polypeptidsequenz. Der Begriff „konservative
Variation", wie
er hierin verwendet wird, bezeichnet den Ersatz eines Aminosäurerestes
durch einen anderen, biologisch ähnlichen
Rest. Beispiele für
konservative Variationen umfassen den Austausch eines hydrophoben
Restes wie z. B. Isoleucin, Valin, Leucin oder Methionin für einen anderen
oder den Austausch eines polaren Restes für einen anderen wie z. B. den
Austausch von Lysin durch Arginin, Asparaginsäure durch Glutaminsäure oder
Asparagin durch Glutamin und ähnliche.
Der Begriff „konservative
Variation" umfasst
auch die Verwendung einer substituierten Aminosäure anstelle einer nicht-substituierten
Eltern-Aminosäure,
vorausgesetzt, dass Antikörper,
die gegen das substituierte Polypeptid erzeugt wurden, auch mit
dem nicht-substituierten Polypeptid immunologisch reagieren.
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Die
Begriffe „Mimetika" und „Peptidmimetika" beziehen sich auf
synthetische chemische Verbindungen, die im Wesentlichen die gleichen
strukturellen und/oder funktionellen Eigenschaften der Polypeptide
aufweisen, wie z. B. Translokations-Domänen
oder Bindedomänen
für Odorans-Liganden
oder chimäre
Rezeptoren der Erfindung. Das Mimetikum kann gänzlich aus synthetischen, nicht-natürlichen
Analoga von Aminosäuren
bestehen, oder es handelt sich um ein chimäres Molekül mit teilweise natürlichen
Peptid-Aminosäuren
und teilweise nicht-natürlichen
Analoga von Aminosäuren.
Das Mimetikum kann auch eine beliebige Menge an natürlichen
konservativen Aminosäureaustauschen
enthalten, solange solche Austausche die Struktur und/oder die Aktivität des Mimetikums
nicht wesentlich verändern.
Was die Polypeptide der Erfindung betrifft, bei denen es sich um
konservative Varianten handelt, kann durch Routineexperimente bestimmt
werden, ob ein Mimetikum sich im Rahmen der Erfindung befindet,
d. h. ob seine Struktur und/oder Funktion nicht wesentlich verändert ist.
Polypeptid-Mimetika-Zusammensetzungen können jede beliebige Kombination
von nicht-natürlichen strukturellen
Bestandteilen enthalten, für
die drei Strukturgruppen typisch sind: a) Reste verbindende Gruppen, die
sich von der natürlichen
Verknüpfung
der Amidbindung („Peptidbindung") unterscheiden;
b) nicht natürliche Reste
anstelle natürlich
vorkommender Aminosäurereste
oder c) Reste, die eine Nachbildung (Mimikry) der Sekundärstruktur
induzieren, d. h. eine Sekundärstruktur
induzieren oder stabilisieren, wie z. B. eine beta-Schleife, eine
gamma-Schleife, ein beta-Faltblatt, eine alpha-Helix-Konformation
und ähnliche.
Ein Polypeptid kann als ein Mimetikum charakterisiert werden, wenn
alle oder einige seiner Reste durch andere chemische Mittel als
durch natürliche
Peptidbindungen verbunden sind. Individuelle peptidmimetische Reste
können durch
Peptidbindungen, andere chemische Bindungen oder Kopplungsmittel
wie z. B. durch Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimid-Ester, bifunktionelle
Maleimide, N,N'-Dicyclohexylcarbodiimid
(DCC) oder N,N'-Diisopropylcarbodiimid
(DIC) verknüpft
werden. Verbindende Gruppen, die eine Alternative gegenüber der
traditionellen Verknüpfung
der Amidbindung („Peptidbindung") darstellen, umfassen
z. B. Ketomethylen (z. B. -C(=O)-CH2- für -C(=O)-NH-),
Aminomethylen (CH2-NH), Ethylen, Olefin
(CH=CH), Ether (CH2-O), Thioether (CH2-S), Tetrazol (CN4-),
Thiazol, Retroamid, Thioamid oder Ester (vergleiche Z. B. mit Spatola
(1983) in: „Chemistry
and Biochemistry of Amino Acids, Peptides and Proteins", Band 7, S. 267-357, „Peptide
Backbone Modifications",
Marcel Dekker, NY). Ein Polypeptid kann auch dadurch als ein Mimetikum
charakterisiert sein, indem es überall
oder nur an einigen Stellen nicht-natürliche
Reste anstelle der natürlich
vorkommenden Aminosäurereste
enthält;
nicht-natürliche
Reste werden in der wissenschaftlichen und in der Patentliteraturgut
beschrieben.
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Die
Antagonisten und die bindenden Agenzien der Erfindung können auch
Antikörper
gegen p30 (LIGHT) umfassen. Antikörper und Polypeptide, die an
den HVEM binden oder als Antagonist gegen ihn wirken (wie nachstehend
ausführlicher
diskutiert wird), sowie Fusionsproteine, werden hierin ebenfalls
beschrieben.
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Das
Fusionsprotein umfasst die Volllängen-HVEM-Polypeptidsequenz
sowie Fragmente der Sequenz, wobei bestimmte Peptidsequenzen ausgeschlossen
sein können.
Das LIGHT-(p30) Polypeptid umfasst gleichfalls das Volllängen-p30,
homotrimere Formen, Fusionsproteine, die die p30-Sequenz enthalten,
sowie Fragmente der Sequenz, bei denen bestimmte Aminosäuren, Peptide
oder Sequenzbereiche ausgeschlossen sein können, sowie homo- oder heterotrimere
Formen dieser Fragmente wie z. B. LIGHT-t66, wie es nachstehend beschrieben wird.
Solche Fragmente können
bei der Erzeugung der Antikörper
der Erfindung nützlich
sein, einschließlich
polyclonaler und monoclonaler Antikörper.
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Solche
ausgeschlossenen Sequenzen können
zum Beispiel Fragmente umfassen, denen die carboxyterminale Region
des Volllängen-HVEM-Polypeptids
fehlt. Darüber
hinaus können
die Fusionspolypeptide eine HVEM-Polypeptidsequenz oder ein Fragment
davon umfassen.
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Bei
der „zweiten" Polypeptidsequenz
des Fusionsproteins kann es sich um jedes beliebige Polypeptid handeln,
von dem man wünscht,
es mit einer Polypeptidsequenz der Erfindung zu verknüpfen (z.
B. mit p30 oder der HVEM-Sequenz),
solange das p30/HVEM:zweites-Polypeptid-Fusionsprotein seine Bindungsfähigkeit
(z. B. Blockierung eines Virus oder Bindung an einen Rezeptor) oder
seine biologische Aktivität
beibehält, die
im Wesentlichen ähnlich
zu der Bindungsfähigkeit
(z. B. an Rezeptoren) oder der biologischen Aktivität eines
p30:Fc- oder eines
HVEM:Fc-Fusionsproteins (d. h. Entzündungen hemmend oder modulierend)
ist. Die Identifizierung und die Bestimmung der zweiten Polypeptidsequenz,
die in der vorliegenden Erfindung nützlich sind, kann durch Fachleute
leicht erfolgen. So können
zum Beispiel Fachleute bestimmen, ob ein Fusionskonstrukt die gewünschten
Rezeptor-Bindungseigenschaften oder die biologische Aktivität beibehalten
hat, indem sie die Verfahren und die Techniken anwenden, die in
den Beispielen, nachstehend, beschrieben werden.
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Die
Beschreibung beschreibt auch isolierte Nucleinsäuresequenzen oder Polynucleotide,
die das hierin beschriebene Polypeptid codieren. Nucleinsäuren, die
ein beliebiges der vorstehenden Polypeptide, Fragmente, Modifikationen
und Fusionsproteine codieren, werden hierin ebenfalls beschrieben.
Daher umfasst der Begriff „isoliert", wie er hierin verwendet
wird, Polynucleotide, die im Wesentliche frei sind von anderen Nucleinsäuren, Proteinen,
Lipiden, Kohlenhydraten oder anderen Materialien, mit denen sie
in der Natur assoziiert sind. Polynucleotidsequenzen umfassen DNA-,
cDNA- und RNA-Sequenzen, die Antagonisten, Bindeagenzien oder ein
Fusionspolypeptid codieren. Dies sollte zum Beispiel so verstanden
werden, dass alle Polynucleotide, die das gesamte oder einen Teil
von LIGHT oder des HVEM oder der Fusionspolypeptide davon codieren,
hierin ebenfalls mit eingeschlossen sind, solange sie ein Polypeptid
codieren, das die Aktivität
von LIGHT:Fc oder von HVEM:Fc besitzt, wie sie hierin beschrieben
wird. Solche Polynucleotide umfassen (isolierte) natürlich vorkommende,
rekombinante, synthetische und in absichtlicher Weise manipulierte
Polynucleotide. So können
zum Beispiel Teile der mRNA-Sequenz
aufgrund alternativer RNA-Spleißmuster
oder der Verwendung von alternativen Promotoren bei der RNA-Transkription
verändert
sein. Als weiteres Beispiel kann das Polynucleotid einer ortsgerichteten
Mutagenese unterworfen werden. Die Polynucleotide umfassen auch Sequenzen,
die aufgrund des genetischen Codes degeneriert sind. Es gibt 20
natürliche
Aminosäuren,
von denen die meisten durch mehr als ein Codon spezifiziert sind.
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Die
hierin beschriebenen Nucleinsäuren
umfassen Sequenzen, die ein Polypeptid, einen Antagonisten, ein
bindendes Agens oder ein Fusionsprotein (z. B. LIGHT:Fc oder HVEM:Fc)
sowie Fragmente des natürlich
vorkommenden LIGHT- und
des HVEM-Proteins codieren, und jede beliebige Nucleotidsequenz,
die mit dem Komplement dieser Sequenzen unter stringenten Bedingungen
hybridisieren kann. Die Beschreibung beschreibt auch degenerierte
Varianten dieser Sequenzen sowohl für p30 als auch für die Fusionspolypeptide der
Erfindung. Zum Beispiel können
die LIGHT-p30-Nucleinsäuren
Sequenzen umfassen, die das natürlich vorkommende
p30 und beliebige Nucleotidsequenzen codieren, die mit dem Komplement
der Sequenzen unter stringenten Bedingungen hybridisieren, wie hierin
beschrieben.
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Der
Ausdruck „stringente
Bedingungen" bezieht
sich auf Hybridisierungs- oder Waschbedingungen, unter denen eine
Nucleinsäure
wie z. B. eine Proben-Nucleinsäure oder
eine Sonde primär
nur mit ihrer Zielsequenz hybridisiert, welche typischerweise in
einem komplexen Gemisch von Nucleinsäuren vorliegt, aber nicht mit
anderen Sequenzen in signifikantem Ausmaß. Ein positives Signal (z.
B. die Identifizierung einer Nucleinsäure) weist in etwa die 10-fache
Stärke
der Hintergrund-Hybridisierung
auf. Die stringenten Bedingungen sind von der Sequenz abhängig und
unterscheiden unter unterschiedlichen Bedingungen. Längere Sequenzen hybridisieren
bei höheren
Temperaturen spezifisch. Eine umfangreiche Anleitung für die Hybridisierung
von Nucleinsäuren
befindet sich in: Tijssen, Techniques in Biochemistry and Molecular
Biology-Hybridization with Nucleic Probes, „Overview of principles of
hybridization and the strategy of nucleic acid assays" (1993). Im Allgemeinen
werden die stringenten Bedingungen so gewählt, dass sie bei einer definierten
Ionenstärke
und einem definierten pH-Wert etwa 5-10°C unter dem thermischen Schmelzpunkt
(Tm) der spezifischen Sequenz liegen. Die Tm ist diejenige Temperatur
(unter definierter/m Ionenstärke,
pH-Wert und Konzentration der Nucleinsäure), bei der 50% der zu der
Zielsequenz komplementären
Sonde mit der Zielsequenz im Gleichgewicht hybridisiert (da die
Zielsequenz im Überschuss
vorliegt, sind beim Tm im Gleichgewicht 50% der Sonden besetzt).
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Bei
den stringenten Bedingungen handelt es sich um solche, bei denen
die Salzkonzentration weniger als etwa 1,0 M Natrium-Ionen beträgt, typischerweise
liegt die Konzentration bei etwa 0,01 bis 1,0 M Natrium-Ionen (oder
anderen Salzen) bei einem pH-Wert von 7,0 bis 8,3, und die Temperatur
beträgt
mindestes etwa 30°C
für kurze
Sonden (z. B. 10 bis 50 Nucleotide lang) und mindestens etwa 60°C bei langen
Sonden (z. B. länger
als 50 Nucleotide). Stringente Bedingungen können auch durch die Zugabe
von destabilisierenden Agenzien wie z. B. Formamid erreicht werden.
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Stringente
Hybridisierungsbedingungen, die verwendet werden können, um
Nucleinsäuren
zu identifizieren, können
die Hybridisierung in einem Puffer, der 50% Formamid, 5 × SSC und
1% SDS enthält,
bei 42°C umfassen,
oder die Hybridisierung in einem Puffer, der 5 × SSC und 1% SDS enthält, bei
65°C umfassen,
wobei anschießend
jeweils mit 0,2 × SSC
und 0,1% SDS bei 65°C
gewaschen wird. Ein Beispiel für
eine stringente Hybridisierungsbedingung kann auch eine Hybridisierung
in einem Puffer mit 40% Formamid, 1 M NaCl und 1% SDS bei 37°C und eine
Waschung mit 1 × SSC
bei 45°C
umfassen. Alternativ kann eine Hybridisierung an filtergebundene
DNA in 0,5 M NaHPO4, 7% Natriumdodecylsulfat
(SDS) und 1 mM EDTA bei 65°C
und eine Waschung mit 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 68°C
verwendet werden, um Nucleinsäuren
zu identifizieren und zu isolieren. Fachleute werden rasch erkennen,
dass alternative, aber vergleichbare Hybridisierungs- und Waschbedingungen
verwendet werden können,
um Bedingungen mit ähnlicher
Stringenz bereitzustellen.
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Die
Waschbedingungen, die verwendet werden, um Nucleinsäuren zu
identifizieren, umfassen z. B. eine Salzkonzentration von etwa 0,02
molar bei einem pH-Wert von 7 und eine Temperatur von mindestens etwa
50°C oder
etwa 55°C
bis etwa 60°C;
oder eine Salzkonzentration von etwa 0,15 M NaCl bei 72°C für etwa 15
Minuten; oder eine Salzkonzentration von etwa 0,2 × SSC bei
einer Temperatur von mindestens etwa 50°C oder etwa 55°C bis etwa
60°C für etwa 15
bis etwa 20 Minuten; oder der Hybridisierungskomplex wird zweimal mit
einer Lösung
mit einer Salzkonzentration von etwa 2 × SSC, die 0,1% SDS enthält, bei
Zimmertemperatur 15 Minuten gewaschen und dann zweimal mit 0,1 × SSC, das
0,1% SDS enthält,
bei 68°C
15 Minuten gewaschen; oder äquivalente
Bedingungen. Eine stringente Bedingung für die Waschung kann auch 0,2 × SSC/0,1%
SDS bei 42°C
sein. In den Fällen,
in denen die Nucleinsäuremoleküle Desoxyoligonucleotide
(„Oligos") sind, können die
stringenten Bedingungen die Waschung in 6 × SSC/0,05% Natriumpyrophosphat
bei 37°C
(für Oligos
mit 14 Basen), bei 48°C
(für Oligos
mit 17 Basen), bei 55°C
(für Oligos
mit 20 Basen) und bei 60°C
(für Oligos
mit 23 Basen) umfassen. Vergleiche mit Sambrook, Hrsg., MOLECULAR
CLONING: A LABORATORY MANUAL (2. Auflage), Bde. 1-3, Cold Spring
Harbor Laborstory (1989); CURRENT PROTOCOLS IN MOLECULAR BIOLOGY,
Ausubel, Hrsg., John Wiley & Sons,
Inc., New York (1997) oder mit Tijssen (1993), vorstehend, im Hinblick
auf genaue Beschreibungen äquivalenter
Hybridisierungs- und Waschbedingungen sowie Reagenzien und Puffer
wie z. B. dem SSC-Puffer und äquivalente
Reagenzien und Bedingungen.
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Diese
Nucleinsäuremoleküle können auch
p30-Antisense-Moleküle
codieren oder so wie diese wirken, und sie sind zum Beispiel bei
der Regulierung des p30 nützlich
(für und/oder
als Antisense-Primer bei Amplifikationsreaktionen der p30-Nucleinsäuresequenzen).
Weiterhin können
solche Moleküle
auch als Bestandteile von Durchmusterungsverfahren verwendet werden,
wobei zum Beispiel die Anwesenheit eines p30-Gens nachgewiesen werden
kann.
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Neben
den vorstehend beschriebenen Nucleotidsequenzen können auch
Volllängen-cDNA-
oder genomische Sequenzen durch die im Fachgebiet wohlbekannten
molekularbiologischen Verfahren identifiziert und leicht isoliert
werden, ohne dass dabei umfangreiche Experimente durchgeführt werden
müssen.
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DNA-Sequenzen,
wie sie hierin beschrieben werden, können durch mehrere Verfahren
erhalten werden. Zum Beispiel kann die DNA unter Verwendung einer
Hybridisierung oder mittels auf Computern basierenden Verfahren
isoliert werden, die im Fachgebiet bekannt sind. Diese umfassen:
(a) die Hybridisierung von genomischer DNA oder von cDNA-Genbanken
mit Sonden, um homologe Nucleotidsequenzen nachzuweisen; (b) die
Durchmusterung von Expressions-Genbanken
mit Antikörpern,
um clonierte DNA-Fragmente mit gemeinsamen strukturellen Eigenschaften
nachzuweisen; (c) die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) mit genomischer
DNA oder mit cDNA unter Verwendung von Primern, die in der Lage
sind, sich an die DNA-Sequenz von Interesse anzulagern; (d) die
Computersuche in Sequenzdatenbanken nach ähnlichen Sequenzen; (e) die
differentielle Durchmusterung einer subtrahierten DNA-Genbank und
(f) die genomische Sequenzierung in großem Umfang mit Hilfe von exprimierten
sequenzmarkierten Stellen (EST) einer cDNA-Genbank aus T-Zellen, sind
aber nicht auf diese beschränkt.
Die Polynucleotide (z. B. das p30-Polynucleotid und das HVEM:Fc-Fusionsprotein-Polynucleotid)
stammen bevorzugt aus einem Säuger-Organismus.
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Durchmusterungsverfahren,
die auf einer Nucleinsäure-Hybridisierung
basieren, ermöglichen
es, jede beliebige Gensequenz aus jedem beliebigen Organismus zu
isolieren, vorausgesetzt, dass eine geeignete Sonde zur Verfügung steht.
Oligonucleotid-Sonden, die einem Teil der Sequenz entsprechen, die
das in Frage kommende Protein codiert, können chemisch synthetisiert
werden. Dies erfordert, dass kurze Oligopeptid-Sequenzbereiche der
Aminosäuresequenz
bekannt sein müssen.
Die DNA-Sequenz, die das Protein codiert, kann aus dem genetischen
Code abgeleitet werden, wobei jedoch die Degeneriertheit des Codes
berücksichtigt
werden muss. Wenn die Sequenz degeneriert ist, ist es möglich eine
gemischte Additionsreaktion durchzuführen. Diese umfasst ein heterogenes
Gemisch aus denaturierter doppelsträngiger DNA. Bei einer solchen Durchmusterung
wird die Hybridisierung bevorzugt entweder mit einzelstängiger DNA
oder mit denaturierter doppelsträngiger
DNA durchgeführt.
Eine Hybridisierung ist besonders nützlich beim Nachweis von cDNA-Clonen,
die aus Quellen stammen, in denen nur eine sehr geringe Menge an
mRNA-Sequenzen vorliegt, die dem Polypeptid von Interesse entsprechen.
Mit anderen Worten ist es zum Beispiel möglich, durch Verwendung von stringenten
Hybridisierungsbedingungen, die so ausgelegt werden, dass eine unspezifische
Bindung vermieden wird, die autoradiographische Sichtbarmachung
eines spezifischen cDNA-Clons zu erreichen, dies erfolgt durch die
Hybridisierung der Ziel-DNA mit der einzigartigen Sonde in dem Gemisch,
die ihr vollständiges
Komplement darstellt (Wallace et al., (1981) Nucl. Acids Res. 9:879).
Alternativ kann auch eine Subtraktions-Genbank nützlich sein, um unspezifische
cDNA-Clone zu eliminieren.
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Wenn
die vollständige
Sequenz der Aminosäurereste
des gewünschten
Polypeptids nicht bekannt ist, ist eine direkte Synthese der DNA-Sequenz
nicht möglich,
und das Verfahren der Wahl ist die Synthese von cDNA-Sequenzen.
Unter den Standardverfahren für
die Isolierung von cDNA-Sequenzen von Interesse ist die Herstellung
von Plasmide oder Phagen enthaltenden cDNA-Genbanken, die durch
eine reverse Transkription der mRNA erhalten werden, welche in den
Spenderzellen mit einem hohen Spiegel der Genexpression in größerer Menge
vorhanden ist. Wenn sie in Kombination mit der Polymerase-Kettenreaktionstechnologie
verwendet wird, können
sogar seltene Expressionsprodukte cloniert werden. In den Fällen, in
denen signifikante Teile der Aminosäuresequenz des Polypeptids
bekannt sind, kann die Herstellung von markierten einzel- oder doppelsträngigen DNA-
oder RNA-Sonden-Sequenzen,
wobei eine Sequenz dupliziert wird, die möglicherweise in der Ziel-cDNA
vorhanden ist, bei DNA/DNA-Hybridisierungsverfahren angewendet werden,
die mit den clonierten Kopien der cDNA durchgeführt werden, welche zuvor durch
Denaturierung in die einzelsträngige
Form überführt wurden
(Jay et al., (1983) Nucl. Acids Res. 11:2325). Geeignete Oligonucleotid-Sonden
und -Primer können
durch eine „Rück-Übersetzung" der Aminosäuresequenz
des p30-Polypeptids, welche durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
erhalten wurde, konstruiert werden.
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Eine
cDNA-Expressions-Genbank wie z. B. eine Lambda gt11 kann auf p30-Peptide hin, die
mindestens ein Epitop besitzen, indirekt durchmustert werden, dies
erfolgt unter Verwendung von Antikörpern, die für p30 spezifisch
sind. Solche Antikörper
können
entweder in polyclonaler oder in monoclonaler Form erhalten worden
sein, und sie können
dazu verwendet werden, ein Expressionsprodukt nachzuweisen, das
ein Indiz für die
Anwesenheit einer p30-cDNA ist.
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Veränderungen
in der p30-Nucleinsäure
umfassen intragene Mutationen (z. B. Punktmutationen, Nonsense-(Stopp),
Missense-, Spleißstellen-
und Leserasterverschiebungs-Mutationen) und heterozygote oder homozygote
Deletionen. Der Nachweis solcher Veränderungen kann mittels Standardverfahren
erfolgen, die den Fachleuten bekannt sind, einschließlich Sequenzanalyse,
Southern-Blot-Analyse, auf einer PCR basierende Analysen (z. B.
Multiplex-PCR, sequenzmarkierte Stellen (STS) und in situ-Hybridisierung.
Die Proteine können
zum Beispiel durch Standard-SDS-PAGE und/oder Immunpräzipitations-Analyse
und/oder Western Blot-Analyse analysiert werden.
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Die
Beschreibung beschreibt ebenfalls DNA-Vektoren, die eine beliebige
der vorstehend erwähnten p30
codierenden Sequenzen und/oder ihre komplementäre Sequenz (d. h. die Antisense-Sequenz)
enthalten, sowie Expressionsvektoren, die eine beliebige der vorstehend
erwähnten
p30 codierenden Sequenzen enthalten.
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Die
Beschreibung beschreibt ebenfalls DNA-Vektoren, welche eine beliebige
der vorstehenden Sequenzen, und die ein Fusionspolypeptid codieren,
und/oder ihre komplementären
Sequenzen enthalten, sowie Expressionsvektoren, die eine beliebige
der vorstehend erwähnten
codierenden Sequenzen enthalten. Ein Expressionsvektor besteht aus
einer oder enthält
eine Nucleinsäure,
bei der eine Polynucleotidsequenz, die ein Peptid oder ein Polypeptid
codiert, mit einem Promotor oder mit einer Kombination aus einem
Promotor und einem Enhancer funktionell verknüpft ist. Ein Promotor ist ein
die Transkription regulierendes Element, das aus einer Region eines
DNA-Moleküls
besteht, die typischerweise innerhalb von 100 Nucleotidpaaren vor
(stromaufwärts)
des Punktes liegt, an dem die Transkription beginnt. Ein Enhancer
ist ein weiteres, die Transkription regulierendes Element. Ein Enhancer
stellt hinsichtlich der Zeit, des Ortes und des Expressionsspiegels
Spezifität
bereit. Anders als ein Promotor kann ein Enhancer auch dann funktionieren,
wenn er in einem variablen Abstand von dem Transkriptionsort lokalisiert
ist, vorausgesetzt, dass ein Promotor vorhanden ist. Ein Enhancer
kann auch stromabwärts
der Transkriptions-Initiationsstelle lokalisiert sein. Die codierende
Sequenz in einem Expressionsvektor ist auch mit einer die Transkription
terminierenden Region funktionell verknüpft. Um eine codierende Sequenz
unter die Kontrolle eines Promotors zu stellen, ist es nötig, die
Translations-Initiationsstelle des zu translatierenden Leserasters
des Peptids oder des Polypeptids zwischen einem und etwa 50 Nucleotide
stromabwärts
(3') des Promotors
zu positionieren. Solche regulatorischen Elemente umfassen das sehr
frühe Gen
des Cytomegalievirus hCMV, den frühen oder den späten Promotor
des SV40-Adenovirus, das lac-System, das trp-System, das TAC-System,
das TRC-System, die Haupt-Operator- und Promotor-Region des Phagen
A, die Kontrollregionen des fd-Hüllproteins,
den Promotor für
die 3-Phosphoglycerat-Kinase, den Promotor der sauren Phosphatase
und die Promotoren des α-Paarungsfaktors
der Hefe, sind aber nicht auf diese beschränkt.
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Expressionsvektoren
und Verfahren für
ihre Konstruktion sind den Fachleuten bekannt. Geeignete Vektoren
umfassen unter anderem Plasmide und virale Vektoren wie z. B. Herpesviren,
Retroviren, Kanarien-Pocken-Viren, Adenoviren und Adenoassoziierte
Viren.
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Die
Beschreibung beschreibt geeignete Wirts-Zelllinien, die mit den
Expressionsvektoren, welche die beschriebenen Nucleinsäuresequenzen
enthalten, transfiziert sind. Zellen, die für die Transfektion zur Expression
eines Fusionspolypeptids in seinen verschiedenen natürlichen
oder veränderten
Formen verwendet werden können,
umfassen zum Beispiel HEK293-Zellen aus Säugern oder Sf9- und TN5-Insektenzellen,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Die Zellen werden durch eine Vielzahl von Verfahren transfiziert,
die üblicherweise im
Fachgebiet verwendet werden, wie zum Beispiel durch Elektroporation
oder durch Calciumphosphat-Präzipitation.
Die Gene können
in die Zellen auch durch Transduktion mit viralen Vektoren wie z.
B. Retroviren eingebracht werden. Erfolgreich transfizierte Zelllinien
werden durch geeignete Mittel selektiert, die den Fachleuten bekannt
sind, wie z. B. durch Verwendung eines Gewebekultur-Mediums, das
mit Wirkstoffen wie zum Beispiel GeneticinTM (G418)
oder Puromycin ergänzt
wurde, für
das der relevante Expressionsvektor ein Resistenzgen enthält. Erfolgreich
transfizierte Zelllinien werden auf die Expression der Fusionsmoleküle durch
eine Reihe möglicher
Verfahren durchmustert, wie z. B. durch durchflusscytometrische
Analyse.
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„Wirtszellen" sind Zellen, in
denen ein Vektor vermehrt werden kann und in denen seine DNA exprimiert
wird. Der Begriff umfasst auch die gesamte Nachkommenschaft der
treffenden Wirtszelle. Dies sollte so verstanden werden, dass nicht
die gesamte Nachkommenschaft mit der Elternzelle identisch zu sein
braucht, da Mutationen im Verlauf der Replikation auftreten können. Eine
solche Nachkommenschaft ist jedoch mit eingeschlossen, wenn der
Begriff „Wirtszelle" verwendet wird.
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Antikörper, die
antigene Epitope innerhalb der Aminosäuresequenz des p30-Polypeptids spezifisch
erkennen, sind ebenfalls in die Erfindung mit eingeschlossen. Solche
Antikörper
umfassen polyclonale Antikörper,
monoclonale Antikörper,
menschliche, humanisierte oder chimäre Antikörper, Einzelketten-Antikörper, Fab-Fragmente, F(ab')2-Fragmente
und Epitop-bindende Fragmente aus einem beliebigen der vorstehenden Antikörper, sind
aber nicht auf diese beschränkt.
Solche Antikörper
können
als Antagonisten oder als bindende Agenzien bei der Modulierung
einer entzündlichen
Reaktion wirken. So können
zum Beispiel Antikörper
gegen p30 durch Wechselwirkung mit p30 und durch die Verhinderung
der Bindung von p30 an seinen Rezeptor wirken. In ähnlicher
Weise können
Antikörper,
die an den HVEM binden oder mit ihm in Wechselwirkung treten, ebenfalls
so wirken, dass sie die Bindung des HVEM an seinen Liganden (z.
B. p30) verhindern.
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Die
Antikörper
der Erfindung können
zum Beispiel bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen und lymphocytären Bösartigkeiten
verwendet werden. Sie können
auch verwendet werden, um die Expression des p30 auf einer Zelle
zu untersuchen und können
daher als Teil eines Durchmusterungsverfahrens für die Auswahl einer geeigneten
Behandlung für
einen bestimmten Patienten verwendet werden. Wenn zum Beispiel die
Tumorzellen eines Lymphom- oder eines Leukämie-Patienten p30 exprimieren, können Anti-p30-Antikörper oder
Immuntoxin-Konjugate eines Anti-p30-Antikörpers für eine Therapie bei diesem
Patienten verwendet werden. Solche Antikörper können ebenfalls bei den Durchmusterungsverfahren
der Erfindung verwendet werden.
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Zur
Herstellung der Antikörper
der Erfindung wird ein Wirtstier durch eine Injektion entweder mit
dem Fusionspolypeptid, den individuellen Polypeptiden, die das Fusionspolypeptid
enthalten (z. B. HVEM), mit Zellen, die das Fusionspolypeptid exprimieren,
oder mit dem p30-Polypeptid immunisiert. Alternativ können Peptide,
die spezifischen Regionen (d. h. antigenen Epitopen) dieser Polypeptide
entsprechen, als Immunogene verwendet werden. Solche Wirtstiere
können
Kaninchen, Mäuse
und Ratten umfassen, sind aber nicht auf diese beschränkt. Es
können
je nach Wirtsspecies verschiedene Adjuvanzien verwendet werden,
um die Immunantwort zu steigern, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Freundsches (komplettes oder inkomplettes) Adjuvanz, Mineralgele
wie z. B. Aluminiumhydroxid, Lysolecithin, Pluronic-Polyole, Polyanionen,
Peptide, Ölemulsionen,
BCG (Bacillus Calmette-Guerin) und Corynebacterium parvum. Polyclonale
Antikörper
sind heterogene Populationen von Antikörpermolekülen, die aus den Seren der
immunisierten Tiere stammen.
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Um
die Immunogenität
weiter zu steigern, kann das Immunogen an einen Träger gebunden
werden. Beispiele für
solche Träger
sind KLH (keyhole limpet hemocyanin) und Rinderserumalbumin (BSA).
Andere Albumine wie z. B. Ovalbumin, Maus-Serumalbumin oder Kaninchen-Serumalbumin
können
ebenfalls als Träger verwendet
werden. Verfahren zur Kopplung eines Peptids an einen Träger sind
im Fachgebiet wohlbekannt und umfassen die Verwendung von Glutaraldehyd,
Carbodiimid und m-Maleimid-benzoyl-N-hydroxysuccinimidester.
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Die
Menge des Antigens, die verwendet werden soll, kann durch Fachleute
ohne umfangreiche Experimente leicht bestimmt werden. Das Antigen
kann über
eine Reihe von Wegen verabreicht werden (z. B. subcutan, intramuskulär, intradermal,
intravenös
und intraperitoneal). Die Produktion der polyclonalen Antikörper wird
durch die Entnahme von Blutproben aus dem immunisierten Tier zu
verschiedenen Zeitpunkten nach der Verabreichung überwacht.
Wenn der gewünschte
Spiegel des Antikörpers
erreicht ist, wird dem Tier Blut entnommen und das Serum wird aufbewahrt.
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Monoclonale
Antiköper,
die homogene Populationen von Antikörpern gegen ein bestimmtes
Antigen darstellen, können
durch jedes beliebige Verfahren erhalten werden, das die Produktion
von Antikörpermolekülen durch
permanente Zelllinien in Kultur ermöglicht. Diese Verfahren umfassen
das Hybridom-Verfahren (Köhler
und Milstein (1975) Nature 256:495-497;
US-Patent Nr. 4,376,110 ; Howell und
Lane (1988) Antibodies: A Laborstory Manual, Cold Spring Harbor
Press, N.Y.), das menschliche B-Zellen-Hybridom-Verfahren (Kosbor (1983)
Immunology Today 4:72; Cole et al. (1983) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 80:2026) und das EBV-Hybridom-Verfahren (Cole et al. (1985), Monoclonal
Antibodies And Cancer Therapy, Alan R. Liss, Inc.), sind aber nicht
auf diese beschränkt.
Solche Antikörper
können
jeder beliebigen Immunglobulin-Klasse angehören, einschließlich IgG,
IgM, IgE, IgA, IgD, sowie jeder beliebigen Unterklasse davon.
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Darüber hinaus
können
Verfahren verwendet werden, die für die Herstellung von „chimären Antikörpern" entwickelt wurden
(Morrison et al. (1984) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81:6851; Neuberger
(1984) Nature 312:604; Takeda (1985) Nature 314:452). Diese umfassen
das Spleißen
eines Teils eines Gens, das einen Maus-Antikörper mit geeigneter Antigen-Spezifität codiert,
mit einem Teil eines Gens, das einen menschlichen Antikörper mit
einer geeigneten biologischen Aktivität codiert. Ein chimärer Antikörper ist
ein Molekül,
in dem unterschiedliche Teile aus unterschiedlichen Tierarten stammen,
wie z. B. solche Antikörper,
die eine variable Region, welche aus einem murinen monoclonalen
Antikörper
stammt, und die konstante Region eines menschlichen Immunglobulins
enthalten. Solche chimären
Antikörper
können
zum Beispiel auch durch die Immunisierung von Mäusen erhalten werden, die den
menschlichen Genort, der IgH codiert, und 6 und 8 für die leichte
Kette enthalten.
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Alternativ
können
Verfahren, die für
die Herstellung von Einzelketten-Antikörpern beschrieben
wurden (
US-Patent Nr. 4,946,778 ;
Bird (1988) Science 242:423; Huston et al. (1988) Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 85:5859 und Ward et al. (1989) Nature 334:544), angepasst
werden, um Einzelketten-Antikörper
gegen Epitope des Fusionspolypeptids der Erfindung herzustellen.
Einzelketten-Antikörper
werden durch die Verknüpfung des
schweren und des leichten Kettenfragments der Fv-Region über eine
Aminosäurenbrücke gebildet,
woraus ein Einzelketten-Polypeptid
entsteht. Sie können
bequem durch rekombinante DNA-Techniken hergestellt werden.
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Antikörperfragmente,
die spezifische Epitope erkennen, können durch bekannte Verfahren
erzeugt werden. Solche Fragmente umfassen zum Beispiel F(ab')2-Fragmente,
die durch einen Verdau des Antikörpermoleküls mit Pepsin
hergestellt werden können,
und Fab-Fragmente, die durch eine Reduzierung der Disulfid-Brücken von
F(ab')2-Fragmenten
hergestellt werden können,
sind aber nicht auf diese beschränkt.
Alternativ können
Fab-Expressionsbanken konstruiert werden (Huse (1989) Science 246:1275),
um eine rasche und leichte Identifizierung von monoclonalen Fab-Fragmenten
mit der gewünschten
Spezifität
zu ermöglichen.
Verfahren für
die Durchmusterung von Antikörpern
auf ihre Bindungsspezifität
sind im Fachgebiet wohlbekannt.
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Die
Erfindung betrifft in vitro-Systeme, die entworfen wurden, um Verbindungen
zu identifizieren, die in der Lage sind, zelluläre Antwortreaktionen zu modulieren,
die durch LTβR-Rezeptor-Polypeptide
vermittelt werden. „Zelluläre Antwortreaktionen" bezieht sich hierin
auf die Zellaktivierung, die Aufnahme des HSV in die Zelle oder
auf Veränderungen
in der Aktivierung oder der Produktion von Mediatoren von Entzündungen
wie z. B. Entzündungszellen,
Cytokinen, Prostaglandinen und Leukotrienen. Diese zellulären Antwortreaktionen werden
durch eine Wechselwirkung (a) des HVEM mit p30, gD oder LTα oder (b)
des LTβR
mit p30 ausgelöst.
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Der
Begriff „Ligand" bezieht sich auf
ein Polypeptid oder eine Verbindung, das/die an ein Rezeptorprotein
mit hoher Affinität
und in spezifischer Weise bindet, um eine funktionelle Antwortreaktion
hervorzurufen. Liganden der Erfindung umfassen zum Beispiel p30,
gD oder LTα.
Der Begriff „Rezeptor" bezieht sich hierin auf
ein Polypeptid, das, wenn ein Ligand an es gebunden hat, eine zelluläre Antwortreaktion
induziert. Rezeptoren der Erfindung umfassen den LTβR. Der Begriff „bindendes
Agens" bezieht sich
auf ein Polypeptid oder auf eine Verbindung, das/die an einen Rezeptor
oder an einen Liganden mit hoher Affinität und in spezifischer Weise
bindet und das/die eine funktionelle Antwortreaktion hervorrufen
kann oder auch nicht. Bei einer Test-Verbindung kann es sich um
eine definierte, isolierte und gereinigte Kandidaten-Verbindung
(z. B. ein synthetisches kleines Molekül) oder um ein Mitglied einer
kombinatorischen Bank handeln, oder sie kann in einer biologischen
Probe vorliegen, wie z. B. in einer biologischen Flüssigkeit,
einem Gewebeextrakt, einer subzellulären Fraktion oder in einem
Zelllysat.
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Die
Beschreibung beschreibt einen Testansatz für die Identifizierung einer
Verbindung, welche eine durch ein an den HVEM bindendes Agens vermittelte
zelluläre
Antwortreaktion beeinflusst. Dieser Testansatz umfasst: (a) die
Inkubation der Verbindung mit einem HVEM-Polypeptid oder mit einer
Zelle, die ein HVEM-Polypeptid
exprimiert, und einem an den HVEM bindenden Agens, und zwar unter
Bedingungen, die es den Komponenten ermöglichen, in Wechselwirkung
zu treten; und (b) die Bestimmung der Wirkung der Verbindung auf die
zelluläre
Antwortreaktion, die durch das an den HVEM bindende Agens vermittelt
wird. Im Rahmen der Erfindung befindet sich ein Testansatz für die Identifizierung
einer Verbindung, welche eine durch den LTβR-p30-Komplex vermittelte zelluläre Antwortreaktion
beeinflusst. Dieser Testansatz umfasst: (a) die Inkubation der Verbindung
mit einem LTβR-Polypeptid
oder mit einer Zelle, die das LTβR-Polypeptid
exprimiert, und mit p30, und zwar unter Bedingungen, die es den
Komponenten ermöglichen,
in Wechselwirkung zu treten; und (b) die Bestimmung der Wirkung
der Verbindung auf die durch den LTβR-p30-Komplex vermittelte zelluläre Antwortreaktion.
In den Testansätzen
der Erfindung werden Verbindungen auf ihre Fähigkeit hin durchmustert, eine
Zellaktivierung zu modulieren, die durch die Wechselwirkung des
LTβR mit
einem Liganden vermittelt wurde.
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Die
Erfindung betrifft Zellantwort-Testansätze. Diese Zellantwort-Testansätze messen
entweder die Zellaktivierung, die Infektion einer Zelle durch HSV
oder die Modulierung einer Entzündung,
indem sie Mediatoren der Entzündung
wie z. B. die entzündliche
Zellrekrutierung, die Aktivierung und die Produktion entzündungsfördernder
Cytokine, Prostaglandine und Leukotriene beeinflussen.
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Testverbindungen
können
auf ihre Fähigkeit
hin untersucht werden, eine Antwortreaktion von Zellen zu modulieren,
welche die Rezeptoren (z. B. den HVEM oder LTβR) exprimieren, welche durch
Liganden (z. B. p30, LTα oder
gD) und eine suboptimale Dosis eines Reizes, der für die Zellen
geeignet ist, stimuliert wurden. Die Zellen, die den „reagierenden/antwortenden" Rezeptor exprimieren,
können
aus einem Individuum frisch erhalten werden, oder es kann sich um
eine Zelllinie in Kultur handeln. Die Zellen können einen endogen codierten
Rezeptor exprimieren oder einen Rezeptor exprimieren, der durch
ein transfiziertes Gen codiert wird. Der Ligand kann den Zellantwort-Kulturen
in Form eines isolierten Polypeptids oder von Kulturen von Zellen zugegeben
werden, die den Liganden exprimieren, hinzugefügt werden. Die den Liganden
exprimierenden Zellen können
ein endogenes Gen exprimieren, das den Liganden codiert, oder sie
können
ein transfiziertes Gen exprimieren, das den Liganden codiert. Des
Weiteren kann der Ligand an der Zelloberfläche exprimiert werden (p30
oder gD), oder er kann sekretiert werden (p30, gD oder LTα). Damit
p30 oder gD sekretiert werden können,
müssen
aus den Genen, die sie codieren, die Regionen, welche die transmembranen
Domänen
codieren, deletiert werden. Die Zellaktivierung kann zum Beispiel
durch die Zellproliferation, die de novo-Expression von an der Zelloberfläche befindlichen Aktivierungs-Markern
oder durch die Produktion eines löslichen Faktors gemessen werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
handelt es sich bei den Zellen um Lymphocyten. Im Falle von T-Zellen
können
die den Rezeptor (LTβR)
exprimierenden und reagierenden/antwortenden T-Zellen in Gegenwart
der Testverbindung, des Liganden und einer suboptimalen Dosis eines
T-Zellen-Aktivators
kultiviert werden, wobei es sich z. B. um einen Anti-CD3-Antikörper, ein
Lektin wie z. B. Phytohämagglutinin
(PHA) oder um ein Superantigen wie z. B. Staphyloccocus-Enterotoxin
C (SEC) handeln kann. Als Kontrollen können Kulturen verwendet werden,
welche enthalten: (a) T-Zellen alleine; (b) T-Zellen mit dem T-Zellen-Aktivator
und dem Liganden, aber ohne die Testverbindung; (c) T-Zellen mit
dem T-Zellen-Aktivator, ohne den Liganden und ohne die Testverbindung;
(d) T-Zellen mit
dem T-Zellen-Aktivator, ohne den Liganden, aber mit der Testverbindung; (e)
T-Zellen ohne den T-Zellen-Aktivator, mit dem Liganden, aber ohne
die Testverbindung; (f) T-Zellen ohne den T-Zellen-Aktivator, ohne
den Liganden und ohne die Testverbindung; (g) T-Zellen ohne T-Zellen-Aktivator und
ohne den Liganden, aber mit der Testverbindung. Die Aktivierung
der T-Zellen kann durch die Proliferation der T-Zellen über den
Einbau von 3H-Thymidin (vergleiche mit Beispiel
5), die Induktion von Aktivierungsmarkern wie z. B. CD69 oder CD25
oder durch die Produktion von Cytokinen wie z. B. Interleukin-2
(IL-2), Interleukin-4 (IL-4) oder Interferon-gamma (IFNγ) gemessen
werden.
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Im
Falle von B-Lymphocyten können ähnliche
Antwortreaktions-Testansätze
durchgeführt
werden. Bei den B-Zellen-Aktivatoren kann es sich um Mitogene wie
z. B. Kermesbeeren- („pokeweed") Mitogen, Staphylococcus-Protein
A oder Anti-Immunglobulin-Antikörper handeln.
Die Zellaktivierung kann über
die Zellproliferation (wiederum durch den Einbau von 3H-Thymidin)
oder die Sekretion von Ig gemessen werden. Alternativ kann das Überleben
der B-Zellen in einem suboptimalen Nährmedium gemessen werden (vergleiche
mit Beispiel 5).
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Die
Fähigkeit
einer Testverbindung, die Aktivierung von Lymphocyten zu hemmen,
ist ein Zeichen dafür,
dass eine solche Verbindung bei der Behandlung von Autoimmunerkrankungen,
an der im Wesentlichen T-Zellen beteiligt sind (zum Beispiel rheumatoide
Arthritis, Insulin-abhängiger
Diabetes mellitus und multiple Sklerose) oder an der T- und B-Zellen
beteiligt sind (zum Beispiel systemischer Lupus erthyematodes und
Myasthenia gravis), sowie entzündlichen
Störungen
wie zum Beispiel Arthritis, Psoriasis und entzündliche Darmerkrankungen nützlich sein
könnte.
Die Fähigkeit
einer Testverbindung, die Lymphocyten-Aktivierung zu stimulieren,
ist ein Anzeichen dafür,
dass eine solche Verbindung bei der Stimulierung von immunologischen Antwortreaktionen
in Individuen mit infektiösen
Erkrankungen oder bei denen das Individuum immunsupprimiert ist,
wie zum Beispiel bei Patienten, die eine Chemotherapie oder eine
Strahlentherapie gegen Krebs erhalten, oder bei Patienten mit AIDS
nützlich
sein könnte.
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Bei
den Testansätzen
für die
Testverbindungen, die eine HSV-Infektion verhindern, können die
Testverbindungen Kulturen mit für
das HSV empfänglichen
Zellen und dem HSV hinzugefügt
werden. Permissive Zelllinien für
die Virusinfektion umfassen menschliche Haut-Fibroblasten, periphere
Blut-Lymphocyten, welche mit Agenzien behandelt wurden, die eine
Aktivierung verursachen (z. B. Anti-CD3-Antikörper oder Phytohämagglutinin),
sowie transformierte Zelllinien (z. B. Held-Zellen). Die Virusproduktion kann durch
eine beliebige Reihe an Verfahren gemessen werden, die den Fachleuten
bekannt sind, einschließlich
Virus-Plaque-Testansätzen, der
Produktion spezifischer Virus-Proteine, die mittels ELISA gemessen
wird, oder der Verwendung eines rekombinanten Virus, das ein Indikator-Genprodukt wie z.
B. β-Galactosidase
codiert, d. h. ein Enzym, das durch einen kolorimetrischen Testansatz
leicht nachgewiesen werden kann (Montgomery (1996) vorstehend).
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Die
Fähigkeit
einer Testverbindung, die Infektion einer Zelle durch das HSV zu
hemmen, ist ein Zeichen dafür,
dass eine solche Verbindung bei der Behandlung eines Individuums
mit einer HSV-Infektion nützlich
sein könnte.
Um zu untersuchen, ob Verbindungen, die zelluläre Antwortreaktionen beeinflussen,
durch die Bindung an ein Mitglied des relevanten Rezeptor-Liganden-Paars
funktionieren, können
sie auf ihre Fähigkeit
hin untersucht werden, an lösliche
Formen des Rezeptors oder des Liganden zu binden; dies erfolgt durch Testansätze, die
im Fachgebiet wohlbekannt sind, wie zum Beispiel ELISAs, Western-Blot-
oder Radioimmun-Testansätze.
Um weiterhin auszutesten, ob die Bindung einer Testverbindung entweder
an den Rezeptor oder an den Liganden zu einer Hemmung ihrer Bindung
aneinander führt, kann
die Testverbindung auf ihr Vermögen
hin untersucht werden, die Bindung löslicher Formen des Rezeptors
und des Liganden zu hemmen. Beispiele für diese Testansätze sind
kompetitive ELISAs, kompetitive Western-Blot- und kompetitive Radioimmun-Testansätze.
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Peptide
und Polypeptide, die bei den Durchmusterungs-Testansätzen der
Erfindung verwendet werden, können
durch eine Reihe von Mitteln erhalten werden. Kleinere Peptide (mit
einer Länge
von unter 50 Aminosäuren)
können
bequem durch chemische Standardverfahren synthetisiert werden. Einige
Polypeptide (z. B. Antikörper)
können
von kommerziellen Anbietern bezogen werden. Sind sie auf andere
Art nicht erhältlich,
können
die Antikörper,
wie vorstehend beschrieben, hergestellt werden. Für den Nachweis
markierte Antikörper
können
entweder von kommerziellen Quellen bezogen oder leicht durch Fachleute
hergestellt werden.
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Polypeptide
wie z. B. HVEM, LTβR,
p30, gD oder LTα können aus
biologischen Quellen durch den Fachleuten wohlbekannte Verfahren
gereinigt werden (Protein Purification, Principles and Practice,
Zweite Auflage (1987), Scopes, Springer Verlag, N.Y.). Sie können auch
in ihrer natürlich
vorkommenden oder in verkürzter
Form oder als Fusions- oder chimäres
Protein durch rekombinante DNA-Technologie
unter Verwendung von im Fachgebiet bekannten Verfahren hergestellt
werden. Diese Verfahren umfassen zum Beispiel rekombinante in vitro-DNA-Verfahren, synthetische
Verfahren und die genetische Rekombination in vivo. Vergleiche zum
Beispiel mit den Verfahren, die in Sambrook et al., (1989) „Molecular
Cloning, A Laborstory Manual", Cold
Spring Harbor Press, N.Y. und in Ausubel et al., vorstehend zitiert,
beschrieben werden. Alternativ kann die RNA, welche die Proteine
codiert, chemisch synthetisiert werden. Vergleiche zum Beispiel
mit den Verfahren, die in „Oligonucleotide
Synthesis", (1984),
Gait, M.J., Hrsg., IRL Press, Oxford beschrieben werden, das hierin
durch Bezugnahme vollständig
enthalten ist.
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Es
kann eine Vielzahl von Wirts-Expressions-Systemen verwendet werden,
um die Nucleotidsequenzen zu exprimieren. Wenn das Peptid oder das
Polypeptid löslich
ist, kann es (a) aus der Kultur, d. h. aus der Wirtszelle, in den
Fällen,
in denen das Peptid oder das Polypeptid nicht sekretiert wird, oder
(b) aus dem Kulturmedium in den Fällen, in denen das Peptid oder
das Polypeptid durch die Zellen sekretiert wird, gewonnen werden.
Die Expressionssysteme können
auch veränderte Wirtszellen
umfassen, die das Polypeptid in situ exprimieren, z. B. in der Zellemembran
verankert. Die Reinigung oder die Anreicherung des Polypeptids aus
einem solchen Expressionssystem kann unter Verwendung von geeigneten
Detergenzien, Lipidmicellen und anderen Verfahren durchgeführt werden,
die den Fachleuten wohlbekannt sind. Alternativ können solche
veränderten
Wirtszellen selbst verwendet werden, und zwar in Situationen, in
denen es wichtig ist, nicht nur die strukturellen und funktionellen
Eigenschaften des Proteins aufrechtzuerhalten, sondern auch seine
biologische Aktivität
auszutesten.
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Die
Expressionssysteme, die für
die Zwecke der Erfindung verwendet werden können, umfassen Mikroorganismen
wie z. B. Bakterien (zum Beispiel E. coli und B. subtilis), die
mit rekombinanter Bakteriophagen-DNA-, Plasmid-DNA- oder mit Cosmid-DNA-Expressionsvektoren,
welche die Nucleotidsequenzen enthalten, transformiert wurden; Hefe,
die mit rekombinanten Hefe-Expressionsvektoren transformiert wurde;
Insektenzellen, die mit rekombinanten viralen Expressionsvektoren
(Baculovirus) infiziert wurden; Pflanzenzellsysteme, die mit rekombinanten
viralen Expressionsvektoren (z. B. Blumenkohl-Mosaik-Virus, CaMV;
Tabak-Mosaik-Virus, TMV) infiziert oder mit rekombinanten Plasmid-Expressionsvektoren
transformiert wurden; oder Säugerzellen
(z. B. COS, CHO, BHK, 293, 3T3), die rekombinante Expressionskonstrukte
enthalten, welche Promotoren enthalten, die aus dem Genom von Säugerzellen
(z. B. den Metallothionin-Promotor) oder aus Säugerviren stammen, sind aber
nicht auf diese beschränkt.
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In
bakteriellen Systemen kann eine Reihe von Expressionsvektoren in
Abhängigkeit
von dem für
das exprimierte Genprodukt beabsichtigten Zweck vorteilhaft ausgewählt werden.
Wenn zum Beispiel eine große Menge
eines solchen Proteins hergestellt werden soll, wie z. B. für die Erzeugung
von Antikörpern
gegen das Protein, sind Vektoren wünschenswert, die die Expression
hoher Spiegel des Fusionsproteinprodukts steuern, das leicht gereinigt
werden kann. Solche Vektoren umfassen den E. coli-Expressionsvektor
pUR278 (Ruther et al. (1983) EMBO J. 2:1791), bei dem die codierende
Sequenz in den Vektor individuell im Leseraster mit der lacZ-codierenden
Region ligiert werden kann, so dass ein Fusionprotein hergestellt
wird; plN-Vektoren (Inouye (1985) Nucl. Acids Res. 13:3101; Van
Heeke (1989) J. Biol. Chem. 264:5503) und ähnliche, sind aber nicht auf diese
beschränkt.
Es können
auch pGEX-Vektoren verwendet werden, um fremde Polypeptide als Fusionproteine
mit der Glutathion-S-Transferase (GST) zu exprimieren. Im Allgemeinen
sind solche Fusionsproteine löslich
und können
aus den lysierten Zellen leicht durch Adsorption an Glutathion-Agarose-Kügelchen
gefolgt von einer Elution in Gegenwart von freiem Glutathion gereinigt
werden. Die pGEX-Vektoren wurden so konstruiert, dass sie eine Thrombin-
oder eine Faktor Xa-Protease-Spaltstelle umfassen, so dass das clonierte
Ziel-Genprodukt von der GST-Einheit freigesetzt werden kann. Es
wird vorausgesetzt, dass die Polypeptide, die für die Durchmusterungs-Testansätze verwendet
werden, entweder natürlich
vorkommende Formen der Polypeptide sein können oder Fusionsproteine sein
können,
die die Polypeptide enthalten. Bei dem irrelevanten Teil des Fusionsproteins
kann es sich zum Beispiel um den Fc-Anteil des Immunglobulins G,
um einen Hexa-Histidin-Rest oder um die GST handeln.
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In
Säuger-Wirtszellen
kann eine Reihe an auf Viren basierenden Expressionssystemen verwendet werden.
In den Fällen,
in denen ein Adenovirus als Expressionsvektor verwendet wird, kann
die Nucleotidsequenz von Interesse mit einem Adenovirus-Transkriptions/Translations-Kontrollkomplex
ligiert werden, wie z. B. dem späten
Promotor und der dreiteiligen Leader-Sequenz. Diese chimäres Gen
kann dann in das Adenovirus-Genom durch Rekombination in vitro oder
in vivo eingebaut werden. Der Einbau in eine nicht essentielle Region
des viralen Genoms (z. B. die Region E1 oder E3) wird zu einem rekombinanten
Virus führen,
das lebensfähig
und in der Lage ist, das Genprodukt in infizierten Wirten zu exprimieren
(vergleiche z. B. mit Logan und Shenk (1984) Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 81:3655). Für
eine effiziente Translation der inserierten Nucleotidsequenzen können auch
spezifische Initiations-Signale erforderlich sein. Diese Signale
umfassen das ATG-Initiations-Codon
und benachbarte Sequenzen. In den Fällen, in denen ein vollständiges Gen
oder eine vollständige
cDNA, das/die sein/ihr eigenes Initiations-Codon und benachbarte Sequenzen enthält, in einen geeigneten
Expressionsvektor inseriert wird, werden keine zusätzlichen
Translations-Kontrollsignale benötigt. In
den Fällen,
in denen jedoch nur ein Teil der codierenden Sequenz inseriert wird,
müssen
exogene Translations-Kontrollsignale, die z. B. das ATG-Initiations-Codon
umfassen, bereitgestellt werden. Darüber hinaus muss sich das Initiations-Codon
mit dem Leseraster der gewünschten
codierenden Sequenz in Phase befinden, um die Translation der vollständigen Insertion
sicherzustellen. Diese exogenen Translations-Kontrollsignale und Initiations-Codons
können
aus einer Vielzahl von Quellen stammen und sowohl natürlich als
auch synthetisch sein. Die Effizienz der Expression kann durch die
Miteinbeziehung geeigneter Transkriptions-Enhancer-Elemente, Transkriptions-Terminatoren
usw. gesteigert werden (Bittner (1987) Methods in Enzymol. 153:516).
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Darüber hinaus
kann ein Wirtszellenstamm gewählt
werden, der die Expression der inserierten Sequenzen modulieren
kann oder der das Genprodukt in einer gewünschten Weise spezifisch modifizieren
und prozessieren kann. Solche Modifikationen (z. B. Glycosylierung)
und Prozessierung (z. B. Spaltung) von Proteinprodukten können für die Funktion
des Proteins wichtig sein. Geeignete Zelllinien oder Wirtssysteme
können
so gewählt
werden, dass eine korrekte Modifizierung und Prozessierung des exprimierten
Fremdproteins sichergestellt ist. Säuger-Wirtszellen umfassen CHO,
VERO, BHK, Held, COS, MDCK, 293, 3T3 und WI38, sind aber nicht auf
diese beschränkt.
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Für eine langfristige
Produktion rekombinanter Proteine und eine hohe Ausbeute wird die
stabile Expression bevorzugt. So können zum Beispiel Zelllinien
konstruiert werden, die die vorstehend beschriebenen Sequenzen stabil
exprimieren. Statt Expressionsvektoren zu verwenden, die einen viralen
Replikationsursprung enthalten, können die Wirtszellen mit einer
DNA transformiert werden, die durch geeignete Expressions-Kontrollelemente
(z. B. Promotor, Enhancer-Sequenzen, Transkriptions-Terminatoren,
Polyadenylierungs-Stellen usw.) und einen selektierbaren Marker
kontrolliert wird. Nach dem Einbringen der Fremd-DNA kann den veränderten
Zellen erlaubt werden, 1 bis 2 Tage in einem angereicherten Medium
zu wachsen, und dann werden sie in ein Selektionsmedium umgesetzt.
Der Selektionsmarker in dem rekombinanten Plasmid verleiht Resistenz
gegenüber
der Selektion und erlaubt den Zellen das Plasmid stabil in ihre
Chromsomen zu integrieren, anschließend wachsen sie und bilden
Wachstumsherde, welche dann wiederum cloniert und zu Zelllinien
weiter vermehrt werden können.
Dieses Verfahren kann vorteilhaft verwendet werden, um Zelllinien zu
konstruieren, die das Genprodukt exprimieren. Solche veränderten
Zelllinien können
insbesondere bei der Durchmusterung und der Bewertung von Verbindungen,
welche die endogene Aktivität
des Genprodukts beeinflussen, nützlich
sein.
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Ein
Fusionsprotein kann unter Verwendung eines Antikörpers oder einer Einheit, die
an das Fusionsprotein, das exprimiert wird, spezifisch bindet, leicht
gereinigt werden. So erlaubt zum Beispiel ein System, das durch
Janknecht (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:8972 beschrieben
wurde, eine rasche Reinigung von nicht denaturierten Fusionsproteinen,
die in menschlichen Zelllinien exprimiert werden. In diesem System
wird das Gen von Interesse in ein Vaccinia-Rekombinations-Plasmid subcloniert,
so dass das offene Leseraster des Gens mit einer aminoterminalen
Markierungssequenz, die aus sechs Histidin-Resten besteht, translationell
fusioniert ist. Extrakte aus Zellen, die mit dem rekombinanten Vaccinia-Virus infiziert wurden,
werden auf Ni2 +-Nitriloessigsäure-Agarose-Säulen geladen,
und die mit Histidin markierten Proteine werden mit Imidazol enthaltenden
Puffern selektiv eluiert. Wenn gewünscht, kann die Histidin-Markierungssequenz
mit einem geeigneten Enzym selektiv abgespalten werden.
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Chimäre Proteine
können
ebenfalls durch den Fachleuten bekannte Verfahren erhalten werden.
Diese umfassen das Spleißen
eines Teils eines Gens, das ein bestimmtes Protein codiert, mit
einem oder mehreren Teilen, die aus einem oder mehreren Genen stammen,
die unterschiedliche Proteine codieren. Ein chimäres Polypeptid ist ein Molekül, in dem
die verschiedenen Teile aus unterschiedlichen Proteinen stammen.
So kann ein chimäres
Protein zum Beispiel eine Domäne
des HVEM und eine andere Domäne
aus dem LTβR
enthalten oder eine Domäne
des HVEM und eine Domäne
aus der Fc-Region eines Antikörpers
enthalten.
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Die
Beschreibung beschreibt Verfahren für die Modulierung einer durch
den HVEM vermittelten zellulären
Antwortreaktion; dies erfolgt durch Inkontaktbringen einer Zelle,
die das Rezeptor-Polypeptid HVEM exprimiert, mit einem an den HVEM
bindenden Agens. Alternativ kann eine durch den HVEM vermittelte
zelluläre Antwortreaktion
durch Inkontaktbringen eines Liganden für den HVEM mit einem an den
Liganden bindenden Agens moduliert werden. Solche Liganden umfassen
LIGHT (p30), LTα oder
gD. LIGHT (p30) kann auf der Oberfläche einer Zelle exprimiert
werden, oder es kann löslich,
d. h. in homotrimerer Form vorliegen. LTα kann sekretiert werden und
gD kann auf einem HSV-Virion oder auf der Oberfläche einer mit HSV infizierten
Zelle exprimiert werden.
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Der
Ausdruck „zelluläre Antwortreaktionen" bezieht sich hierin
wiederum auf die Zellaktivierung (z. B. eine Zunahme der Produktion
von Entzündungsmediatoren)
oder auf die Aufnahme des HSV in die Zelle. Die Erfindung betrifft
auch Verfahren für
die Modulierung der durch den LTβR
vermittelten zellulären
Antwortreaktionen; dies erfolgt durch Inkontaktbringen einer Zelle,
die den LTβR
exprimiert, oder einer Zelle, die den LTβR-Liganden p30 exprimiert, mit
einem bindenden Agens, das entweder an den HVEM oder an p30 bindet.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „Inkontaktbringen" die Exposition des
Rezeptors oder des Liganden gegenüber dem bindenden Agens und
zwar in einer den Rezeptor modulierenden wirksamen Menge, so dass
das bindende Agens die zelluläre
Antwortreaktion, die durch die Wechselwirkung des Liganden mit dem
Rezeptor initiiert wird, wirksam modulieren kann. Die Modulierung
kann zur Hemmung oder zur Aktivierung der zellulären Antwortreaktion führen. Diese
alternativen Eigenschaften eines bestimmten bindenden Agens für ein bestimmtes
Rezeptor-Liganden-Paar können
unter Verwendung der beschriebenen Durchmusterungs-Testansätze (vergleiche
z. B. mit den Beispielen 6-8) vorher ausgetestet werden.
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Im
Hinblick auf Rezeptor-bindende Agenzien umfassen an den HVEM bindende
Agenzien lösliches gD,
lösliches
p30 (z. B. LIGHT-t66) oder ein Peptidfragment von LTα, vorzugsweise
ein Peptidfragment, das die Aminosäure Tyr an einer Position enthält, die
der Position 108, gezählt
ab dem N-Terminus des natürlich vorkommenden
LTα, entspricht.
Ein an den LTβR
bindendes Agens ist das lösliche
p30-Protein.
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Im
Hinblick auf Liganden-bindende Agenzien umfassen an p30 bindende
Agenzien den löslichen HVEM,
den löslichen
LTβR, chimäre Konstrukte
(z. B. Fusionsproteine) wie zum Beispiel HVEM:Fc oder einen Antikörper, der
an p30 spezifisch bindet. Ein an LTα bindendes Agens ist der lösliche HVEM
wie z. B. ein HVEM:Fc-Fusionsprotein oder ein chimäres Konstrukt.
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Das
Inkontaktbringen kann in vitro erfolgen, zum Beispiel durch die
Zugabe eines bindenden Agens oder eines Antagonisten zu einer Kultur
von Zellen, die den HVEM oder den LTβR exprimieren, wie z. B. Lymphocyten,
die eine Aktivierung durch HVEM-Liganden (p30, LTα oder gD)
oder durch den LTβR-Liganden
p30 durchlaufen. Bindende Agenzien können zum Beispiel auch einer
Kultur von HVEM-exprimierenden
Zellen zugesetzt werden, die gegenüber gD auf der Oberfläche von
HSV-Virionen oder auf der Oberfläche
von HSV-infizierten Zellen exponiert werden. Die Fähigkeit
des bindenden Agens, diese zellulären Antwortreaktionen zu modulieren,
kann unter Verwendung der beschriebenen Durchmusterungsverfahren
vorher ausgetestet werden. Das bindende Agens kann als isoliertes
Polypeptid zugegeben werden, oder in Form von Zellen, die mit einem
Expressionsvektor transformiert wurden, der ein Nucleinsäuremolekül enthält, welches
das bindende Agens codiert. Bei diesen in vitro-Verfahren ist eine „den Rezeptor
modulierende wirksame Menge" des
bindenden Agens diejenige Menge, die erforderlich ist, um eine Zellaktivierung
oder eine HSV-Infektion um mehr als 20%, bevorzugt um mehr als 50%,
noch bevorzugter um mehr als 80% und am stärksten bevorzugt um mehr als
95% zu modulieren.
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Das
Inkontaktbringen mit einem Individuum kann in vivo erfolgen. Bei
dem Individuum kann es sich um einen Säuger handeln, vorzugsweise
um einen Menschen mit einer Autoimmunerkrankung wie z. B. rheumatoide
Arthritis, Insulinabhängigem
Diabetes mellitus, multipler Sklerose, systemischem Lupus erythematodes
oder Myasthenia gravis, oder mit einer Bösartigkeit des Lymphsystems,
einer HSV-Infektion, einer Infektion mit einem anderen Organismus
als dem HSV oder einer entzündlichen
Störung,
oder die Verabreichung erfolgt zur Immunsuppression. Die Hemmung
einer durch HVEM-p30 oder einer durch LTβR-p30 vermittelten zellulären Antwortreaktion
kann bei Patienten mit Autoimmun-Erkrankungen
oder mit Bösartigkeiten
des Lymphsystems von Vorteil sein, weil sie eine Proliferation oder
eine Aktivierung der T-Zellen (wie z. B. bei rheumatoider Arthritis,
Insulin-abhängigem
Diabetes mellitus, multipler Sklerose, systemischem Lupus erythematodes,
Myasthenia gravis und T-Zellen-Bösartigkeiten)
und eine Proliferation von B-Zellen (wie z. B. bei systemischem
Lupus erythematodes, Myasthenia gravis und B-Zellen-Bösartigkeiten)
verhindern kann. Die Hemmung einer durch HVEM-gD vermittelten zellulären Antwortreaktion
(d. h. einer Einnistung des HSV) kann für Individuen mit einer HSV-Infektion
therapeutisch wirksam sein, weil sie die Ausbreitung des Virus,
die durch die Aufnahme von gD exprimierenden HSV-Virionen vermittelt
wird, die im extrazellulären
Raum vorhanden sind, oder von HSV-infizierten Zellen, die gD an
ihrer Oberfläche
exprimieren, verhindern kann. Die Stimulierung einer durch HVEM-p30
oder einer durch LTβR-p30
vermittelten zellulären
Antwortreaktion wäre
bei der Behandlung von Individuen mit einer anderen Infektion als
durch das HSV oder von immunsupprimierten Individuen (z. B. Patienten,
die eine Strahlen- und/oder eine Chemotherapie gegen einen Krebs
durchmachen, bei dem es sich nicht um eine Bösartigkeit des Lymphsystems
handelt) nützlich,
oder von AIDS-Patienten nützlich, weil
sowohl die Proliferation von T- als auch von B-Zellen stimuliert
werden würde.
Natürlich
würde man
die Verwendung von bindenden Agenzien, die eine HVEM-p30 vermittelte
zelluläre
Antwortreaktion stimulieren, in einem Individuum mit einer HSV-Infektion
vermeiden, weil ein solches Agens auch eine durch HVEM:gD vermittelte
zelluläre
Antwortreaktion und dadurch die Ausbreitung des HSV-Virus steigern
würde.
Diese Aktivität des
relevanten bindenden Agens kann jedoch unter Verwendung der vorstehend
beschriebenen Durchmusterungs-Testansätze zuvor ausgetestet werden.
Ebenso gilt, dass diese stimulierenden bindenden Agenzien nicht
bei Bösartigkeiten
des Lymphsystems verwendet werden, da sie das Wachstum der Tumorzellen
fördern könnten.
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Die
bindenden Agenzien, die bei der in vivo-Modulierung zellulärer Antwortreaktionen
verwendet werden, umfassen die natürlich vorkommenden Formen des
HVEM, LTβR,
p30, Antikörper,
gD und LTα sowie
hergestellte Formen wie z. B. HVEM:Fc-Konstrukte. Diese werden durch
die vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellt. Peptide, die
aus LTα abgeleitet
wurden und die die HVEM-LTα-Wechselwirkung
modulieren, können
ebenfalls verwendet werden. Diese Peptide können etwa 205 Aminosäuren oder
weniger enthalten. Zum Beispiel können sie fünf, acht, zwölf, fünfzehn oder
achtzehn Aminosäuren
enthalten. Die Peptide enthalten bevorzugt die Aminosäure Tyr
oder einen konservativen Ersatz dafür, und zwar an einer Position,
die dem Aminosäurerest
108 entspricht, gezählt
ab dem N-Terminus des natürlich
vorkommenden LTα.
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Als
bindende Agenzien sind ebenfalls Peptidmimetika der vorstehend beschriebenen
Peptide mit eingeschlossen. Peptidmimetische Verbindungen sind synthetische
Verbindungen, die eine dreidimensionale Struktur (d. h. ein „Peptid-Motiv") aufweisen, das
auf der dreidimensionalen Struktur eines ausgewählten Peptids basiert. Das
Peptid-Motiv verleiht der peptidmimetischen Verbindung die Aktivität für die Modulierung
zellulärer
Antwortreaktionen, wobei diese Aktivität gleich stark oder größer als
die Aktivität
des Peptids ist, aus dem das Peptidmimetikum abgeleitet wurde. Peptidmimetische
Verbindungen können
weitere Eigenschaften aufweisen, die ihre therapeutische Anwendung
steigern, wie z. B. eine höhere
Affinität
und/oder Avidität
und eine verlängerte
biologische Halbwertszeit. Die Peptidmimetika der Erfindung besitzen
typischerweise ein Grundgerüst,
das teilweise oder vollständig
kein Peptid-Grundgerüst
ist, bei dem aber die Seitengruppen mit den Seitengruppen der Aminosäurereste,
die in dem Peptid vorkommen, auf dem das Peptidmimetikum basiert,
identisch sind. Es sind verschiedene Typen chemischer Bindungen
wie z. B. Ester-, Thioester-, Thioamid-, Retroamid-, reduzierte
Carbonyl-Dimethylen-
und Ketomethylen-Bindungen im Fachgebiet bekannt, die allgemein
als Ersatz für
Peptid-Bindungen bei der Konstruktion von Protease-resistenten Peptidmimetika
verwendet werden können.
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Polypeptid-
und Peptid-Bindeagenzien können
durch die Hinzufügung
eines blockierenden Agens, entweder an das amino- oder an das carboxyterminale
Ende oder an beide, modifiziert werden, um das Überleben des betreffenden Polypeptids
oder Peptids in vivo zu erleichtern. Dies kann in denjenigen Situationen nützlich sein,
in denen die Enden des Peptids dazu tendieren, durch Proteasen degradiert
(„angeknabbert”) zu werden.
Solche blockierenden Agenzien können
ohne Einschränkung
zusätzliche
verwandte oder auch nicht verwandte Peptidsequenzen umfassen, die
an den amino- und/oder den carboxy-terminalen Rest des Polypeptids
oder des Peptids, das verabreicht werden soll, angeheftet werden.
Dies kann entweder chemisch während
der Synthese des Peptids oder des Polypeptids oder durch rekombinante
DNA-Verfahren erfolgen. Alternativ können blockierende Agenzien
wie z. B. Pyroglutaminsäure
oder andere Moleküle,
die den Fachleuten bekannt sind, an den amino- und/oder den carboxy-terminalen
Rest angehängt
werden, oder die Aminogruppe am Aminoterminus oder die Carboxygruppe
am Carboxyterminus kann durch eine andere Einheit ersetzt werden.
Ebenso können
die bindenden Agenzien kovalent oder nicht-kovalent an pharmazeutisch
verträgliche „Träger"-Proteine vor der
Verabreichung gekoppelt werden.
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Die
Verabreichung an ein Individuum in vivo umfasst die Verabreichung
entweder des bindenden Agens selbst, einer Nucleinsäure, die
das bindende Agens codiert, eines Expressionsvektors, der das bindende
Agens codiert, oder von Zellen, die mit dem Vektor transfiziert
oder transduziert wurden.
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Die
bindenden Agenzien können
an die Zelle eines Säugers
unter Verwendung von Verfahren angeliefert werden, die im Wesentlichen
die gleichen sind, wie sie nachstehend für die Anlieferung an menschliche Individuen
beschrieben werden. Beispiele für
geeignete Säuger
umfassen Menschen, nicht-menschliche Primaten, Pferde, Kühe, Schafe,
Hunde, Katzen, Mäuse,
Ratten, Meerschweinchen, Hamster, Kaninchen und Ziegen, sind aber
nicht auf diese beschränkt.
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Ein
bindendes Agens kann an die Zellen eines Patienten in nicht modifizierten
Zustand oder gelöst
in einer geeigneten physiologischen Lösung wie z. B. in physiologischer
Kochsalzlösung
angeliefert werden. Natürlich
ist es wünschenswert,
dass diese Peptide selektiv und gezielt an die relevanten Gewebe
und Zellarten angeliefert werden. Dies kann durch das direkte Inkontaktbringen
der Peptide mit einem betroffenen Organ oder Gewebe erfolgen, wie
z. B. durch eine lokalisierte Injektion oder Implantation. So könnten z.
B. bei Autoimmunerkrankungen wie z. B. rheumatoider Arthritis oder
Insulin-abhängigem
Diabetes mellitus die Peptide direkt in die betroffenen Gelenke
beziehungsweise in die Bauchspeicheldrüse oder bevorzugt in das ableitende Lymphgewebe
eingebracht werden, in denen die aktive Autoimmun-Antwort stattfindet.
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Alternativ
kann das bindende Agens in Liposomen angeliefert werden, in die
Liganden für
die Rezeptoren auf den relevanten Zellen (z. B. T-Zellen oder B-Zellen)
oder Antikörper
gegen Zelloberflächen-Marker, die
durch diese Zellen exprimiert werden, mit eingeschlossen wurden.
Daher kann ein Antikörper,
der für
den CD4-T-Zellen-Oberflächen-Marker
spezifisch ist, die Liposomen, die sowohl den Anti-CD4-Antikörper als
auch das relevante bindende Agens enthalten, zu einer CD4+-T-Zelle
leiten. Dieser Ansatz kann sowohl bei Autoimmunerkrankungen als
auch bei einer HSV-Infektion verwendet werden. Bei Autoimmunerkrankungen,
bei denen der T-Zellen-Rezeptor
(TCR), der durch einen dominanten pathogenen T-Zellen-Clon exprimiert
wird, bereits definiert wurde, kann ein Antikörper verwendet werden, der
für die
relevante TCR-Komponente (z. B. Vβ) spezifisch
ist. Dieses letztere Verfahren würde
die ideale Form einer Immuntherapie darstellen, bei der pathogene
Effektorzellen zur Hemmung spezifisch und gezielt angesteuert werden,
während
das Immunsystem als Ganzes und die Zellen des angezielten Organs
nicht beeinträchtigt
werden würden.
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Bei
Lymphom- oder Leukämie-Patienten
werden anti-proliferative bindende Agenzien bevorzugt zu den Krebszellen
geleitet. Die Peptide können
zum Beispiele direkt in die Gewebe, die die Stelle eines Lymphom-Tumors
umgeben, nach einer Operation zur Entfernung des Tumors injiziert
werden, um das Wachstum der verbliebenen Tumorzellen zu hemmen.
Statt einer Operation kann der Tumor auch durch in situ-Injektion des
bindenden Agens in den Tumor behandelt werden. Das vorstehend beschriebene
Liposomen-Verfahren kann ebenfalls genutzt werden. In diesem Fall
würden
Antikörper,
die für
Tumor-spezifische Antigene (TSA) oder für Tumor-assoziierte Antigene
(TAA) spezifisch sind, verwendet werden.
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Im
medizinischen Fachgebiet ist wohlbekannt, dass die Dosierung für jeden
einzelnen Patienten von vielen Faktoren abhängt, sowie von der bestimmten
Verbindung, die verabreicht werden soll, der Zeit und dem Weg der
Verabreichung und von anderen Arzneistoffen, die gleichzeitig verabreicht
werden. Die Dosierungen für
die bindenden Agenzien der Erfindung werden variieren, sie können jedoch,
wenn sie intravenös
verabreicht werden, etwa 0,01 mg bis 10 mg/ml Blutvolumen betragen.
Der Weg und die Dosis einer Verabreichung sind den geübten Pharmakologen
und Ärzten
wohlbekannt. Andere Wege der Verabreichung neben denjenigen, die
vorstehend beschrieben wurden, umfassen intraperitoneal, intramuskulär, intrapulmonal,
transmucosal, subcutan und intravenös, sind aber nicht auf diese
beschränkt.
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Ein
in vivo-Gentherapie-Ansatz erfordert die Anlieferung eines genetischen
Konstrukts direkt in den Patienten, wobei bevorzugt die Zellen oder
das Gewebe von Interesse angezielt werden. Die gezielte Anlieferung
an Tumorzellen oder an aktivierte Lymphocyten kann zum Beispiel
durch die Verwendung eines Retrovirus durchgeführt werden, der vorwiegend
sich teilende Zellen stabil transformiert. Bei der entzündlichen
Störung
kann es sich um Arthritis handeln und das Zielgewebe kann der Knorpel
in einem Gelenk eines Patienten sein. In solchen Fällen kann
das Fusionskonstrukt an eine Gen-aktivierte Matrix angeheftet werden
(d. h. beschichtet auf ein polymeres Material), so dass eine langsame
Freisetzung des Materials erfolgen kann, oder es kann direkt in
das Gelenk injiziert werden.
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Eine
gewebsspezifische gezielte Anlieferung kann auch durch die Verwendung
eines molekularen Konjugats erreicht werden, das aus einem Plasmid
oder aus einem anderen Vektor besteht, das/der durch elektrostatische
oder durch kovalente Kräfte
an Poly-L-Lysin angeheftet wurde. Poly-L-Lysin bindet an einen Liganden,
der an einen Rezeptor auf Tumorzellen binden kann (Cristiano (1995)
J. Mol. Med. 73:479). Ebenso können
Tumor- und zellspezifische Antikörper
des vorstehend beschriebenen Typs an Vektoren gebunden werden und
diese dadurch an Lymphtumore oder an Zellen wie z. B. T-Lymphocyten
gezielt anliefern. Letzteres wäre
bei Autoimmunerkrankungen und HSV-Infektionen nützlich. Es kann ein Promotor
verwendet werden, der eine relativ Tumor-spezifische Expression
induziert, um eine weitere Ebene der gezielten Anlieferung zu erreichen.
Gewebsspezifische Promotoren, die bei Autoimmun- oder Transplantat-Patienten
verwendet werden können,
umfassen zum Beispiel den induzierbaren IL-2- (Thompson (1992) Mol.
Cell. Biol. 12:1043), den IL-4- (Todd (1993) J. Exp. Med. 177:1663)
und den gamma-Interferon-(Penix
(1993) J. Exp. Med. 178:483) T-Zellen-Zielpromotor. Solche induzierbaren
Promotoren besitzen den unschätzbaren
weiteren Vorteil, dass die Expression selektiv in aktivierten T-Zellen
erfolgen würde.
In diese Population aktivierter T-Zellen mit eingeschlossen sind
die Effektorzellen, so dass eine ideale immuntherapeutische Modalität bei Autoimmun-Patienten
selektiv hemmen würde.
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Die
Vektoren können
auch durch einen Einbau in Liposomen oder in andere Vehikel zu Anlieferung angeliefert
werden, wobei sie entweder alleine oder zusammen mit zellspezifischen
Antikörpern
eingebaut werden, wie vorstehend beschrieben wurde.
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Wenn
das relevante bindende Agens normalerweise an die Zellmembran gebunden
wird (HVEM, LTβR,
p30 oder gD), wird die Region der Nucleinsäure, die die transmembrane
Domäne
des bindenden Agens codiert, aus der in dem Expressionsvektor enthaltenen
Nucleinsäure
deletiert.
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Die
DNA oder die transfizierten Zellen können in einem pharmazeutisch
verträglichen
Träger
verabreicht werden. Pharmazeutisch verträgliche Träger sind biologisch verträgliche Vehikel,
die für
die Verabreichung an den Menschen geeignet sind, wie z. B. physiologische
Kochsalzlösung.
Eine therapeutisch wirksame Menge ist eine Menge der DNA der Erfindung,
die in der Lage ist, ein medizinisch erwünschtes Ergebnis in einem behandelten
Tier herbeizuführen.
Wie im medizinischen Fachgebiet wohlbekannt ist, hängt die
Dosierung für
jeden einzelnen Patienten von vielen Faktoren ab, einschließlich der
Größe des Patienten,
der Körperoberfläche, des
Alters, der bestimmten Verbindung, die verabreicht werden soll,
des Geschlechts, der Zeit und des Wegs der Verabreichung, des allgemeinen
Gesundheitszustands und anderer Arzneistoffe, die gleichzeitig verabreicht
werden. Die Dosierungen können
variieren, aber eine bevorzugte Dosis für eine intravenöse Verabreichung
von DNA liegt zwischen 106 bis 1012 Kopien des DNA-Moleküls. Diese Dosis kann je nach
Bedarf wiederholt verabreicht werden.
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Der
Begriff „pharmazeutisch
verträglich" wird hierin verwendet,
um auf diejenigen Verbindungen, Materialien, Zusammensetzungen und/oder
Dosierungsformen zu verweisen, die nach vernünftiger medizinischer Beurteilung
für eine
Verwendung im Kontakt mit den Geweben von menschlichen Individuen
und Tieren ohne übermäßig Toxizität, Irritation,
allergische Reaktion oder andere Probleme oder Komplikationen geeignet
sind und ein vernünftiges
Nutzen/Risiko-Verhältnis aufweisen.
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Die
optimale Konzentration des Peptids, der Antikörper, der Fusionsproteine,
der Nucleinsäuren
oder von Derivaten davon in einer pharmazeutisch verträglichen
Zusammensetzung kann variieren, und zwar in Abhängigkeit von einer Reihe von
Faktoren, einschließlich
der bevorzugten Dosierung der Verbindung, die verabreicht werden
soll, der chemischen Eigenschaften der verwendeten Verbindungen,
der Formulierung der Excipienten der Verbindung und des Wegs der
Verabreichung. Die optimale Dosis eines Arzneimittels, das verabreicht
werden soll, kann auch von solchen Variablen wie z. B. der Art und
dem Ausmaß zum
Beispiel einer entzündlichen
Störung
oder einer Krankheit, die behandelt werden soll, dem allgemeinen
Gesundheitszustand des bestimmten Individuums und der relativen
biologischen Wirksamkeit der gewählten
Verbindung abhängig sein.
Zum Beispiel können
die hierin beschriebenen Zusammensetzungen für die Behandlung von entzündlichen
Störungen
verwendet werden, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf Arthritis, Psoriasis und entzündliche Darmerkrankungen. Eine „wirksame
Menge" oder eine „die Entzündung hemmende
Menge" bedeutet diejenige
Menge der Verbindung, die nötig
ist, um entzündliche
Antwortreaktionen oder Symptome zu modulieren, zu hemmen oder zu
unterdrücken.
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Fachleute
können
die folgenden Vorschriften verwenden, welche die Verfahren und die
Techniken für die
Bestimmung klinischer Dosierungen beschreiben: Spilker, B., „Guide
to Clinical Studies and Developing Protocols", Rauen Press Books, Ltd., New York,
1984, S. 7-13 und 54-60; Spilker, B., „Guide to Clinical Trials", Rauen Press, Ltd.,
New York, 1991, S. 93-101; Craig, C. und R. Stitzel, Hrsg., „Modern
Pharmacology", 2.
Aufl., Little, Brown and Co., Boston, 1986, S. 127-133; T. Speight,
Hrsg., „Avery's Drug Treatment:
Principles and Practice of Clinical Pharmacology and Therapeutics", 3. Aufl., Williams
and Wilkins, Baltimore, 1987, S. 50-56; R. Tallarida, R. Raffa und
P. McGonigle, „Principles
in General Pharmacology",
Springer Verlag, New York, 1988, S. 18-20, um die geeignete Dosis
für die
Verwendung zu bestimmen.
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Unter
Verwendung der hierin beschriebenen Verfahren und Zusammensetzungen
beschreibt die vorliegende Beschreibung dementsprechend ein Verfahren
für die
Behandlung oder die Hemmung einer entzündlichen Reaktion oder Störung in
einer Zelle, einem Gewebe oder einem Individuum. Das Verfahren umfasst das
Inkontaktbringen der Zelle, des Gewebes oder des Individuums, das
eine entzündliche
Reaktion oder eine Störung
aufweist, mit einer wirksam hemmenden Menge des Fusionspolypeptids
oder mit einer Zusammensetzung, die das hierin beschriebene Fusionspolypeptid
enthält.
Wie hierin beschrieben, können
die Formulierung und die Zusammensetzungen leicht durch Fachleute
unter Verwendung der hierin beschriebenen Lehren identifiziert werden,
oder sie sind den Fachleuten leicht zugänglich. Ein Fusionspolypeptid
kann zum Beispiel an der entzündeten
Stelle eines Individuums örtlich
verabreicht werden. Eine solche örtliche
Verabreichung umfasst die Verabreichung des Polypeptids zum Beispiel
in einer Lotion oder einer Heilsalbe. Alternativ können die
Polypeptide systemisch verabreicht werden. Solche systemischen Verabreichungen
umfassen zum Beispiel intraperitoneale Injektionen, subcutane Injektionen,
intravenöse
Injektionen oder die orale Verabreichung. Darüber hinaus können Formulierungen,
die das Polypeptid enthalten, wie zum Beispiel Zäpfchen, Pillen, Liposomen-Formulierungen
und andere Formulierungen, die durch Fachleute leicht identifiziert
werden können, für eine systemische
Verabreichung verwendet werden. Wie nachstehend in Einzelheiten
beschrieben wird, wurde von den Polypeptiden (z. B. HVEM:Fc) gezeigt,
dass sie entzündungshemmende
Eigenschaften aufweisen.
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Die
folgenden Beispiele dienen dazu die Erfindung zu erläutern und
nicht sie einzuschränken.
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BEISPIELE
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Materialien für die Beispiele
-
Die
Konstruktion, Expression und Reinigung der bivalenten chimären Proteine,
die mit der Fc-Region des menschlichen IgG1 und mit den Liganden-Bindedomänen von
Fas:Fc (Brunner (1995) Nature 373:441), des TNFR60 (Crowe (1994)
J. Immunol. Meth. 168:79) und des menschlichen LTβR:Fc (Crowe
(1994) Science 264:707 gebildet wurden, wurden bereits beschrieben.
Die extrazelluläre
Region des HVEM wurde durch PCR unter Verwendung von mittels Taq-DNA-Polymerase
amplifizierten Sequenzen der pBEC10-DNA erzeugt, die 1 bis K184
codiert; dies erfolgte unter Verwendung des Vorwärts-Primers:
5'-CGGAGATCTGAGTTCATCCTGCTAGCTGG-3' (SEQ ID NO:1)
und
des reversen Primers:
5'-ATAGGATCCCTTGGTCTGGTGCTGACATTCC-3' (SEQ ID NO:2).
-
Das
amplifizierte HVEM-Produkt wurde im Leseraster in den Baculovirus-Vektor
pVL1392 (Pharmingen) ligiert, der die menschliche Fc-IgG1-Region
enthält.
Ein ähnliches
Konstrukt des HVEM:Fc mit der Fc-Region des Kaninchen-IgG1 wurde
in CHO-Zellen hergestellt, gereinigt und als Immunogen verwendet,
um einen Kaninchen-Anti-HVEM-Antikörper herzustellen. LTβR:Fc wurde
aus einem Maus-LTβR-(mLTβR) DNA-Fragment
konstruiert, das die Aminosäurereste
1 bis Met221 der extrazellulären
Domäne
codiert (Force et al. (1996) J. Immunol. 1995.1 155:5280); dies
erfolgte durch eine PCR unter Verwendung der Taq-DNA-Polymerase mit dem
Vorwärts-Primer:
5' GACGTCAGATCTTCCCACCTTTCCTCCTA
3' (SEQ ID NO:3)
und
dem reversen Primer
5' GAACAGAGATCTCATTGCTCCTGGCTCTG
3' (SEQ ID NO:4).
-
LTα und LTαTyr108Phe
wurden in Insektenzellen unter Verwendung eines rekombinanten Baculovirus,
wie beschrieben, hergestellt (Crowe et al. (1994) J. Immunol. Methods
168:79). Rekombinantes lösliches LTα1β2 (Browing
et al. (1996) vorstehend zitiert), TNF (Browning und Ribolini (1989)
J. Immunol. 143:1859) und monoclonale Antikörper gegen LTα (BF7) und
LTβ (C37,
B9 und B27) (Browning et al. (1995) vorstehend zitiert) waren großzügige Geschenke
von Jeffrey Browning (Biogen, Inc.). Der für die Immunpräzipitation
verwendete Anti-LTα-Antikörper (Clon
9B9) stammte von Boehringer Mannheim. Anti-CD3 (OKT3) wurde in Ascites-Flüssigkeit
in BALB/c-Mäusen
produziert und in einer Konzentration von 1 μg/ml Protein verwendet. Gereinigte
rekombinante HSV-gD-1-Proteine und Mutanten wurden in Baculoviren
hergestellt, wie bereits in Einzelheiten beschrieben wurde (Nicola
et al. (1996) J. Virol. 6:3815). FITC-anti-CD4- und -anti-CD8-Antikörper wurden
von Becton Dickinson bezogen.
-
Beispiel 1. Expression des HVEM-Liganden
auf T-Zellen
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass sowohl bösartige als auch normale menschliche
T-Zellen einen Zelloberflächen-Liganden
für den
HVEM exprimieren. Es wurde ein Fusionsprotein konstruiert, das die
extrazelluläre
Domäne
des HVEM und die Fc-Region des menschlichen IgG enthielt (HVEM:Fc).
Die Experimente zeigten, dass das HVEM-Protein (als lösliches,
rekombinantes HVEM:Fc) an normale (frisch isolierte) menschliche
T-Zellen bindet.
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Periphere
mononucleäre
Blutzellen wurden aus normalen Spendern mittels Ficoll-Hypaque isoliert. Sie
wurden mit dem Anti-CD3-Antikörper
5 Tage in einem Medium mit IL-2 aktiviert. Die Zellen wurden erneut mit
PMA oder mit PMA und Ionomycin 4 Stunden stimuliert und dann mit
FITC-CD4 oder mit FITC-CD8 doppelt angefärbt, und das HVEM:Fc-Fusionsprotein
wurde, wie vorstehend beschrieben, mit Anti-hulgG-PE nachgewiesen.
Es wurde die FITC-Fluoreszenz mit Kompensation verwendet, um CD4-
und CD8-T-Zellen-Subpopulationen einzugrenzen.
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Die
Bindung an den Rezeptor wurde durch die Inkubation abgestufter Konzentrationen
des HVEM:Fc oder von Kontroll-IgG mit aktivierten II-23.D7-Zellen
bestimmt. Die II-23.D7-Zelllinie ist ein menschliches CD4+-T-Zellen-Hybridom
(Ware 1986) Lymphokine Res. 5:313) und wird in RPMI1640-Medium mit
10% fötalem
Rinderserum (FBS) und Antibiotika aufrechterhalten. Die II-23.D7-Zellen
wurden 4 Stunden bei 37°C
mit Phorbol-Myristatacetat (PMA) (100 ng/ml) oder mit PMA (100 ng/ml)
und Ionomycin (1 μg/ml)
aktiviert. Dann wurden die Zellen gewaschen und 30 Minuten bei 4°C in Hanks-balancierter-Salzlösung (HBSS)
(ergänzt
mit 10% Kälberserum
und 0,1% NaN3), das HVEM:Fc, LTβR:Fc oder
menschliches IgG in einer Konzentration von 5 μg/ml enthielt, inkubiert und
anschließend
mit Ziegen-Anti-Mensch-IgG,
das mit Phycoerythrin konjugiert war (Anti-hulg-PE), gefärbt. Die
angefärbten
Zellen wurden mittels Durchflusscytometrie (FACSCaliber, Becton-Dickinson) analysiert.
Die Rezeptorbindung wurde durch die Berechnung der Fluoreszenzintensität = (mittlerer Fluoreszenzkanal) × (% positive
Fluoreszenz-Ereignisse)
bestimmt, wobei ein positives Ereignis einen Fluoreszenzwert >98% des Wertes von
normalem IgG aufweist. Die spezifische Fluoreszenzintensität stellt
die Fluoreszenzintensität
nach der Subtraktion des Wertes für das Kontroll-IgG dar. Jedes
Histogramm entspricht 104 Ereignissen.
-
Diese
Experimente zeigten, dass HVEM:Fc spezifisch an das menschliche
CD4+-T-Zellen-Hybridom II-23.D7 (Ware et al. (1996), siehe nachstehend)
nach der Aktivierung mit dem Calcium-Ionophor Ionomycin und PMA
band, aber Zellen, die mit PMA alleine aktiviert worden waren, wurden
durch die Durchflusscytometrie nicht nachgewiesen (1A).
Die spezifische Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins wurde auch bei T-Lymphocyten
nachgewiesen, die aus menschlichem peripherem Blut stammten (1B).
Diese Befunde deuteten an, dass sowohl die bösartigen als auch die normalen
menschlichen T-Zellen einen Zelloberflächen-Liganden für den HVEM
exprimierten. Die halbmaximale Bindung des HVEM:Fc an die II-23.D7-Zellen war bei etwa
20 nM erreicht (1C), Die II-23.D7-Zelllinie
kann durch PMA auch induziert werden, um LTα und β sowie den TNF zu exprimieren
(vergleiche z. B. mit Ware (1992) J. Immunol. 149:3881).
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Beispiel 2. Bindungscharakteristika des
HVEM und seiner Liganden; der HVEM bindet LTα
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Dieses
Beispiel demonstriert die Bindungscharakteristika des HVEM unter
Verwendung des löslichen, rekombinanten
HVEM:Fc. Um zu bestimmen, ob der HVEM an den TNF oder an LTαβ-Komplexe
bindet, wurden LTβR:Fc
und TNFR:Fc als kompetitive Inhibitoren der Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins
an aktivierte II-23.D7-Zellen verwendet. Bei diesen Experimenten
wurde herausgefunden, dass das LTα-Homotrimer,
aber nicht der TNF oder LTα1β2 mit HVEM:Fc
(lösliches
HVEM) um die Bindung kompetitieren.
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Kompetition
der Bindung durch LTβR:Fc.
Aktivierte II-23.D7-Zellen (PMA und Ionomycin, wie in Beispiel 1
beschrieben) wurden mit LTβR:Fc
oder mit TNFR60:Fc (100 μg/ml)
30 Minuten bei 4°C
vorinkubiert. Dann wurde HVEM:Fc-Kaninchen (2 μg/ml) zugegeben, 30 Minuten
inkubiert, und anschließend
wurden die Zellen mit Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-PE angefärbt, um
das HVEM:Fc-Kaninchen-Fusionsprotein
nachzuweisen. Kaninchen-IgG wurde verwendet, um die Hintergrundfärbung zu
bestimmen. Um die Bindung des HVEM:Fc an aktivierte II-23.D7-Zellen wurde
mit abgestuften Konzentrationen von LTβR:Fc, TNFR60, Fas:Fc oder mit
IgG, wie vorstehend beschrieben, kompetitiert.
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Kompetition
der Bindung durch das LTα-Homotrimer
II-23.D7-Zellen wurden aktiviert und HVEM:Fc wurde mit rekombinantem
LTα oder
mit LTα1β2 30 Minuten
bei 4°C
vorinkubiert. Das Gemisch wurde aktivierten II-23.D7-Zellen zugegeben,
und dann wurde mit Anti-hulgG-PE gefärbt. Die Fluoreszenz-Anfärbung bei HVEM:Fc
+ LTα war
die Gleiche wie bei dem Hintergrund mit normalem IgG.
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Um
zu bestimmen, ob der HVEM an den TNF oder an LTαβ-Komplexe bindet, wurden LTβR:Fc und TNFR:Fc
als kompetitive Inhibitoren der Bindung des HVEM:Fc-Fusionsproteins
an II-23.D7-Zellen, die mit PMA und Ionomycin aktiviert worden waren,
verwendet; dies erfolgte unter Verwendung eines HVEM:Fc-Konstrukts mit dem
Kaninchen-IgG-Fc-Fragment (Montgomery (1996) vorstehend). LTβR:Fc und
HVEM:Fc (Fc des menschlichen IgG1), aber nicht TNFR60:Fc kompetitierten
um die Bindung des HVEM:Fc (Kaninchen) (2A). Darüber hinaus
kompetitierte keines der verwandten Rezeptor-Fusionsproteine Fas:Fc
und TNFR80:Fc mit HVEM:Fc um die Bindung. Überraschenderweise kompetitierte
jedoch das LTα-Homotrimer, aber
nicht der TNF oder LTα1β2 mit HVEM:Fc
um die Bindung (2B). Eine TNFR60-Bindemutante
des LTα, in
der Tyrosin (Tyr) an der Position 108 durch Phenylalanin (Phe) ausgetauscht
ist (Tyr108Phe) (Goh (1991) Protein Eng. 4:785) kompetitierte nicht
(3). Diese Ergebnisse zeigten, dass der mögliche HVEM-Ligand mit
LTαβ-Heterotrimeren
und mit LTα gemeinsame
Eigenschaften aufweist, aber auch Eigenschaften besitzt, die ihn
von LTα1β2 und dem
TNF unterscheiden. Daher könnte
LTα2β1 ein möglicher
Oberflächenligand
sein, der durch HVEM:Fc erkannt wird, mit der Einschränkung, dass
die HVEM Bindestelle(n) auf LTα2β1 nicht die Gleiche(n)
wie die des TNFR60 ist/sind. Alternativ könnte HVEM:Fc einen neuen Liganden
erkennen. Um zwischen diesen Möglichkeiten
zu unterscheiden, wurde ein biochemischer Ansatz verwendet.
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Beispiel 3. Biochemische Charakterisierung
des HVEM-Liganden (LIGHT)
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Dieses
Beispiel zeigt die Reinigung von LIGHT (P30) durch Affinitäts-Chromatographie unter
Verwendung des löslichen,
rekombinanten HVEM:Fc. Die Analyse der Proteine, die an HVEM:Fc
binden, durch zweidimensionale (2D) Elektrophorese zeigte, dass
p30-Polypeptide in einer breiten Bande (pl-Wert 7 bis 8,5) wandern,
die sich bei niedrigerer Intensität in drei Banden auftrennt.
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SDS-PAGE-Analyse.
II-23.D7-Zellen wurden 2,5 Stunden mit PMA oder mit PMA und Ionomycin
(wie in Beispiel 1) aktiviert; dann zweimal in phosphatgepufferter
Kochsalzlösung
(PBS) und einmal mit RPMI ohne Cystein und Methionin gewaschen und
anschließend
in diesem Medium, das 10% dialysiertes FBS, jeweils 250 μCi 35S- Methionin
und 35S-Cystein sowie aktivierende Agenzien
enthielt, 1,5 Stunden resuspendiert. Die Kulturüberstände wurden geerntet und die
Zellen wurden in einem Puffer lysiert, der 2% NP-40, HEPES, pH-Wert
7,0, 20 mM EDTA, 150 mM NaCl plus Leupeptin und Aprotinin (zu 10 μg/ml), PMSF
(1 mM) und Iodacetamid (20 mM) enthielt. Der Extrakt wurde mit menschlichem
IgG (10 μg/ml),
wenn erforderlich, Anti-LT-Antikörpern und
Protein G-Kügelchen
vorgeklärt.
Dann wurden die Rezeptor:Fc-Fusionsproteine
(10 μg/ml)
den Proben zugegeben und mit Protein G-Kügelchen präzipitiert. Die markierten Proteine
wurden durch reduzierende SDS-PAGE und Phosphoabbildung (Pixelbereich
6-200) analysiert.
-
Zelluläre Extrakte,
die wie im vorstehenden Abschnitt hergestellt worden waren, wurden
zuerst mit 10 μg
Maus-IgG oder mit den monoclonalen Antikörpern gegen LTα oder LTβ vorgeklärt, und
dann wurde HVEM:Fc zugegeben, um die Liganden zu präzipitieren.
Die Proteine, die an HVEM:Fc gebunden hatten, wurden anschließend durch
eine reduzierende SDS-PAGE aufgetrennt und durch Phosphoabbildung
nachgewiesen.
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Reinigung
des HVEM-Liganden p30. II-23.D7-Zellen wurden mit PMA (100 ng/ml)
oder mit PMA und Ionomycin (1 μg/ml)
2,5 Stunden aktiviert, danach erfolgte die Markierung mit 35S-Methionin und -Cystein wie in den beiden
vorstehenden Abschnitten. Die Zellextrakte wurden mit menschlichem
IgG (5 μG)
und Protein G-Kügelchen
vorgeklärt,
um unspezifisch bindende Proteine zu entfernen. Dann wurde der Extrakt
durch Behandlung des Extrakts mit TNFR60:Fc und Protein G-Kügelchen
an LTα verarmt.
Anschließend
wurden HVEM:Fc und Protein G-Kügelchen
dem Extrakt zugegeben und inkubiert. In jedem Fall wurden die Kügelchen dreimal
gewaschen, um kontaminierende Proteine in der ungebundenen Fraktion
zu entfernen. Die Kügelchen wurden
mit einem Puffer, der 8 M Harnstoff enthielt, eluiert und die Analyse
erfolgte in der ersten Dimension durch isolelektrische Fokussierung
(der Gradient wurde mit einem Ampholin-Gemisch mit den pl-Werten
5-7 (50%), 3-10 (40%) und 2-11 (10%) gebildet) und in der zweiten
Dimension durch reduzierende SDS-PAGE (15%-iges Gel).
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Die
Reinigung von p30 mit Hilfe des HVEM:Fc-Fusionsproteins wurde durch
einen Vergleich mit Proben überwacht,
die mittels LTβR:Fc
oder TNFR60:Fc gereinigt worden waren. Mit Hilfe des LTβR:Fc gereinigte Proteine,
d. h. LTα1β2 wurden
von II-23.D7-Zellen isoliert, die mit PMA stimuliert worden waren,
wie in 4A gezeigt, und Proteine, die
an TNFR60:Fc gebunden hatten, das verwendet worden war, um den Extrakt
an LTα zu
verarmen, werden in 4B gezeigt. Das,
wie vorstehend beschrieben, durch HVEM:Fc gereinigte p30 wird in 4C gezeigt. In der ersten Bahn jedes Gels
werden mit 14C markierte Molekulargewichts-Marker
gezeigt und in der zweiten Bahn befinden sich die Proteine, die
an das Rezeptor:Fc-Fusionsprotein
gebunden hatten und die nur in der zweiten Dimension gelaufen waren.
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LTα wird durch
II-23.D7-Zellen nach der Aktivierung mit PMA sekretiert (Ware et
al. (1992), vorstehend zitiert; Crowe et al. (1994) Science 264:707).
HVEM:Fc und TNFR:Fc präzipitierten
sekretiertes LTα aus II-23.D7-Zellen,
die mit PMA und Ionomycin stimuliert worden waren, wie die SDS-PAGE
zeigt. LTα wandert aufgrund
der Heterogenität
in der Glycosylierung (Browning et al. (1991) vorstehend zitiert) über einen
breiteren Molekulargewichtsbereich. TNFR60:Fc, aber nicht HVEM:Fc,
präzipitierte
den TNF (17 kDa) ebenfalls, wodurch die Ergebnisse der vorstehend
beschriebenen Kompetitionsstudien bestätigt wurden. Wie erwartet, band
LTβR:Fc
an keines der sekretierten Proteine, präzipitierte jedoch den LTβ- (33 kDa)
und LTα- (23-25 kDa) Komplex
aus Detergenzextrakten der mit PMA aktivierten II-23.D7-Zellen. Wenn der
Stimulus jedoch Ionomycin und PMA enthielt, präzipitierte LTβR:Fc eine
Hauptbande von 30 kDa sowie kleine Mengen an LTβ bei 33 kDa und LTα bei 23-25
kDa. TNFR60:Fc präzipitierte
ein 23 kDa-Protein, das eine identische Größe wie der LTα-Vorläufer besitzt.
Im Gegensatz dazu, präzipitierte
HVEM:Fc sowohl das 30 kDa- als auch das 23 kDa-Protein. Drei unterschiedliche
Rezeptor-blockierende monoclonale Antikörper gegen LTβ waren nicht
in der Lage, das 30 kDa-Protein aus dem Extrakt vor der Zugabe des
HVEM:Fc zu entfernen, was zeigt, dass das p30-Protein hinsichtlich seiner antigenen
Eigenschaften nicht mit LTβ verwandt
ist. Anti-LTα-Antikörper entfernten
jedoch die 23 kDa-Bande aus den Extrakten, was seine Verwandtschaft
mit LTα anzeigt.
Die Unfähigkeit
des LTα-Antikörpers sowohl
die 30 kDa- als auch die 23 kDa-Bande vorzuklären, zeigt, dass diese Proteine
nicht miteinander assoziiert sind, anders als LTα und LTβ, die Heterotrimere bilden (Androlewicz
et al., vorstehend zitiert).
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LIGHT
(p30) wurde aus II-23.D7-Zellen durch Affinitäts-Chromatographie gereinigt.
Es wurden nacheinander Schritte mit TNFR60:Fc und mit HVEM:Fc verwendet,
so dass LTα aus
den Extrakten durch den TNFR60 entfernt wurde und somit die Bindung
von p30 an das HVEM:Fc-Fusionsprotein nicht beeinträchtigte.
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Eine
zweidimensionale (2D) Elektrophorese der Proteine, die an HVEM:Fc,
TNFR60:Fc oder an murines LTβR:Fc
banden, offenbarte, dass p30 im Vergleich zu LTα und LTβ eine unterschiedliches Ladung-zu-Masse-Verhältnis aufweist.
LTβ in dem
LTα1β2-Komplex,
das durch LTβR:Fc
präzipitiert
wurde, ist sauer und besteht aus vier unterschiedlichen Ladungsisomeren,
die pl-Werte von 5 bis 6,5 aufweisen, wobei eine Zunahme der Masse
der sauren Formen nachweisbar ist (4A).
LTα im Komplex
mit LTβ oder
das LTα-Homotrimer,
das an den TNFR60 (4B) bindet, besitzt
sieben unterschiedliche Isomere, deren pl-Werte von 7 bis 8,5 reichen;
der 23 kDa-LTα-Vorläufer besitzt
den am stärksten
basischen pl-Wert (größer oder gleich
9). Der pl-Wert von LTα ohne
Signalsequenz beträgt
8,9. Diese Ergebnisse sind charakteristisch für Glycosylierungs-Addukte und
stimmen vollständig
mit den bereits veröffentlichten
Studien an LTα und
LTβ überein (Browning
et al. (1991) vorstehend zitiert). Im Gegensatz dazu wanderte p30
als eine breite Bande (p1-Wert 7-8,5), die sich bei niedrigerer
Intensität
in drei Banden auftrennt (4C). Diese
Heterogenität
in der Ladung ohne eine unterscheidbare Veränderung in der Masse von p30
ist möglicherweise
das Ergebnis einer posttranslationellen Modifizierung wie z. B.
der Anheftung von Phosphaten oder Phospholipiden.
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Diese
Ergebnisse zeigen deutlich, dass der HVEM ein neues Zelloberflächenprotein
von 30 kDa bindet (isoliert aus dem menschlichen CD4+-T-Zellen-Hybridom II-23.D7),
das Isomere mit pl-Werten von 7 bis 8,5 aufweist und das als p30
oder als HVEM-Ligand (oder als LIGHT) bezeichnet wird. p30 unterscheidet
sich in seinen antigenen und physikalischen Eigenschaften von dem
LTβ. Der
HVEM-Ligand wird auch durch LTβR:Fc aber
nicht durch den TNFR erkannt.
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Beispiel 4. Das HSV-Hüllglycoprotein gD kompetitiert
mit dem endogenen HVEM-Liganden (p30) um die Bindung an HVEM:Fc
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Dieses
Beispiel demonstriert die Bindung des gD-1-Proteins des Herpesvirus
HSV an den HVEM und dass lösliches
gD-1 mit dem HVEM-Liganden, d. h. mit p30 (LIGHT), um die Bindung
an den HVEM kompetitiert. Die Daten, die zeigen, dass das gD-1-Protein
des HSV ein Antagonist für
die Bindung von p30 (LIGHT) an den HVEM darstellt, demonstrieren
auch, dass p30 als Antagonist des Herpesvirus-gD-1-Proteins für die Bindung
an den HVEM wirken kann.
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HVEM:Fc
(2 μg/ml)
wurde 30 Minuten bei 4°C
mit gD-1 (250 μg/ml)
oder mit gD-1 (Δ290-299)
(100 μg/ml)
vorinkubiert und dann zu mit PMA und Ionomycin aktivierten II-23.D7-Zellen
hinzu gegeben (wie in Beispiel 1). Die Hintergrundfärbung wurde
mit hulgG bestimmt und war die Gleiche wie die für HVEM:Fc + gD-1 (Δ290-299). Um die Bindung
des HVEM:Fc an aktivierte II-23.D7-Zellen wurde mit abgestuften
Konzentrationen von gD-1 oder gD-1 (Δ290-299) kompetitiert (hinsichtlich
des Protokolls vergleiche mit Beispiel 1).
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Die
Möglichkeit,
dass HSV-gD als Antagonist der Bindung von HVEM-Liganden (zelluläre Liganden wie z. B. p30)
an den HVEM wirken könnte,
wurde durch die Bindung des HSV-gD-1-Proteins an den HVEM nahe gelegt.
Lösliches
gD-1 und eine Mutante
des gD, gD-1 (Δ290-299t),
die eine verstärkte
Bindung an den HVEM aufweist, waren beide bei der Blockierung der
Bindung des HVEM an die Oberfläche
von aktivierten II-23.D7-Zellen (die p30 exprimierten) wirksam (5A). Die wirksam hemmende Konzentration
der gD-1-Proteine korrelierte mit ihrer Affinität für den HVEM (5B).
Die Bindung von LTβR:Fc
oder von TNFR60:Fc an mit PMA oder mit PMA/Ionomycin aktivierte
II-23.D7-Zellen wurde durch gD-1 (Δ290-299t) nicht gehemmt, was anzeigt, dass
die Wechselwirkung zwischen dem HVEM und gD-1 hoch spezifisch ist.
Dieses Ergebnis lässt vermuten,
dass sich gD-1 spezifisch für
die Bindung an den HVEM mitentwickelt hat, obwohl der HVEM auch an
Liganden bindet, die durch den TNFR60 und durch den LTβR erkannt
werden. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass gD-1 ein in der
Membran verankertes Virokin darstellt und die HVEM-Signalübertragungsaktivitäten im Verlauf
des Eintritts in oder der Freisetzung des HSV aus der infizierten
Zelle modulieren kann.
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Beispiel 5. Kreuzvernetzung des Zelloberflächen-HVEM
führt zur
Aktivierung von Lymphocyten
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Dieses
Beispiel zeigt, dass ein Anti-HVEM-Antikörper die gesteigerte Proliferation
von peripheren Blut-Lymphocyten (PLBs), einschließlich T-Zellen
und B-Zellen, fördert. Daten,
die zeigen, dass ein Anti-HVEM-Antikörper die Proliferation von
PLBs (die auch den HVEM-Liganden p30 bzw. LIGHT exprimieren) fördern kann,
zeigen auch, dass Zell-assoziiertes p30 (LIGHT) als ein proliferationsinduzierendes
Signal bei PLBs wirken kann. Darüber
hinaus demonstriert ein Befund, bei dem ein Anti-HVEM-Antikörper, der
B-Zellen-Zelllinien hinzugefügt
wurde, die in niedrig konzentriertem Serummedium kultiviert wurden,
ihr Wachstum in einer dosisabhängigen
Weise stimulierte, ebenfalls, dass die HVEM-Signalübertragung,
z. B. indem LIGHT an den HVEM bindet, die Proliferation von B-Zellen
stimulieren kann.
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T-Zellen-Aktivierung.
Frisch isolierte periphere Blut-Lymphocyten wurden in einem Medium
inkubiert, das abgestufte Verdünnungen
von Kaninchen-Anti-HVEM- oder
Präimmun-Serum
(Montgomery (1996) vorstehend) und PMA in einer submitogenen Dosis
(1 μg/ml)
enthielt. Die Proliferation wurde nach 3 Tagen durch den Einbau
von 3H-Thymidin in die DNA mittels β-Szintillationszählung gemessen.
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Frisch
isolierte periphere Blut-Lymphocyten wurden mit Phytohämagglutinin
(PHA) zu 5 μg/ml
aktiviert und in einem Medium mit IL-2 kultiviert. Nach 17 Tagen
wurden die Zellen mit abgestuften Verdünnungen des Anti-HVEM-Antiserums
und einem Anti-CD3-Antikörper
(OKT3) in einer submitogenen Konzentration (1,5 μg/ml) erneut stimuliert. Die
Proliferation wurde nach 3 Tagen, wie vorstehend beschrieben, gemessen.
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Durchflusscytometrische
Analyse der B-Zellen. Menschliche RAJI-Lymphoblastom-Zellen wurden einer durchflusscytometrischen
Analyse durch Inkubation mit Anti-HVEM-Antiserum (Verdünnung 1:100)
oder mit Kontroll-Kaninchen-IgG
bei 4°C
unterworfen und dann mit Ziegen-anti-Kaninchen-IgG, das mit Phycoerythrin
konjugiert war, angefärbt.
Für jedes
Histogramm wurden 104 Zellen analysiert.
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B-Zellen-Aktivierung.
RAJI-Zellen wurden für
24 Stunden in ein Medium überführt, das
2% FBS enthielt, und dann 3 Tage in Gegenwart der angegebenen Verdünnungen
des Kaninchen-anti-HVEM-Antikörpers oder
in Medium alleine inkubiert. Die Proliferation der Zellen wurde,
wie vorstehend beschrieben, gemessen.
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Der
HVEM wird auf ruhenden CD4+-T-Zellen exprimiert, was vermuten lässt, dass
er als ein zusätzliches
stimulierendes Molekül
für die
Zellproliferation während
der Anfangsphase einer Immunantwort fungieren könnte. Bei suboptimalen Konzentrationen
an PMA förderte
der Anti-HVEM-Antikörper
die gesteigerte Proliferation von peripheren Blut-Lymphocyten, wie
durch eine Erhöhung
der Aufnahme an 3H-Thymidin angezeigt wird,
die nach 3 Tagen Kultur gemessen wurde (6A).
Gedächtnis-Lymphocyten,
die durch kontinuierliche Kultur über 10 bis 17 Tage nach der
Aktivierung mit PHA erzeugt worden waren, wurden durch den Anti-HVEM-Antikörper in
Gegenwart von suboptimalen Konzentrationen des Anti-CD3-Antikörpers ebenfalls
reaktiviert (6B). Dieses Ergebnis
deutet an, dass der HVEM in der Effektor-Phase einer Immunantwort
wirkt. Da Antikörper
die Wirkung von TNF-verwandten Liganden nachbilden können (Engelmann
(1990) J. Biol. Chem. 265:14497), zeigen diese Ergebnisse, dass
der Zell-assoziierte 30 kDa große
HVEM-Ligand als
ein Proliferations-induzierendes Signal für T-Zellen wirken könnte.
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Von
LTα wurde
bereits gezeigt, dass es die wachstumssteigernden Aktivitäten bei
B-Lymphocyten stimulieren kann, einschließlich Zelllinien, die mit dem
Epstein-Barr-Virus
transformiert worden waren (Abken (1992) J. Immunol. 149:2785; Estrov
(1993) J. Exp. Med. 177:76; Kehrl (1987) Science 238:1144; Gibbons (1994)
Eur. J. Immunol. 24:1879). HVEM wird auch auf B-Lymphoblastom-Linien
exprimiert (7A). Wenn ein Anti-HVEM-Antikörper Kulturen
von RAJI-B-Zelllinien in einem Medium mit 2% Serum hinzugefügt wurde, stimulierte
er die Aufnahme von 3H-Tyhmidin in einer dosisabhängigen Weise,
was zeigt, dass der HVEM die Beibehaltung der Lebensfähigkeit
der B-Zellen in niedrig konzentriertem Serum signalisieren kann
(7B). LTα wies bei diesem Testansatz
eine 2- bis 3-fach stimulierende Wirkung auf. Die Anwesenheit des
TNFR60 und des TNFR80 als negative Wachstumsfaktoren könnte zu
einer geringen Antwortreaktion gegenüber LTα mit beitragen. Die positive
Wirkung des Anti-HVEM-Antikörpers
könnte
eine Eigenschaft sein, die einzig p30 (dem HVEM-Liganden bzw. LIGHT)
eigen ist.
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Beispiel 6. Herstellung des Maus-HVEM:Fc
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Dieses
Beispiel demonstriert die Konstruktion eines rekombinanten Maus-HVEM:Fc-Konstrukts.
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Die
extrazelluläre
Region des Maus-HVEM wurde durch PCR aus der mHVEM-cDNA (Hsu et
al., 1997) amplifiziert, beginnend mit Met1 und endend bei Ser205.
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Der
Vorwärts-Primer
war:
5'-tatGGATTCatggaacctctcccaggat-3',
und der reverse
Primer war:
5'-tatGGATTCggaggagcaggtggtgtctgt-3'.
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Beide
Primer enthalten eine BamHI-Schnittstelle. Das 550 Bp große PCR-Produkt
wurde durch Wizard-PCR-Preps (Promega) gereinigt, mit BamHI verdaut
und dann im Leseraster in den mit BgIII geschnittenen Baculovirus-Vektor
pVL1392 (Pharmingen) cloniert, der die Fc-Region des menschlichen
IgG1 am 3'-Ende der
HVEM-Insertion enthält
(pVL1392-mHVEM:Fc). Das Ligierungs-Reaktionsgemisch wurde verwendet,
um kompetente XL-1-Blue-Zellen (Stratagene) für die Herstellung des Plasmids
zu transformieren.
-
TN5-Insektenzellen
(1,25 × 106) wurden in einer T25-Flasche mit 4 ml Excell
401-Medium (JRH Biosciences) ausplattiert und es wurde ihnen 2 Stunden
erlaubt sich anzuheften. Die TN5-Zellen wurden mit 1 μg pVL1392-HVEM:Fc-Plasmid
und 250 ng BaculogoldTM-DNA (Pharmingen)
unter Verwendung von 14 μg
LipofectinTM (Gibco BRL) kotransformiert.
Am folgenden Tag wurde das Medium ausgetauscht und der Überstand, der
das Virus enthielt, wurde nach 4 Tagen gesammelt. Das Virus wurde
amplifiziert, um eine Stammlösung für die Proteinproduktion
herzustellen.
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Maus-HVEM:Fc
wurde in TN5-Insektenzellen hergestellt und, wie beschrieben, bis
zur Homogenität gereinigt
(Crowe et al., 1994). Kurzgefaßt
wurden die TN5-Zellen mit dem rekombinanten Baculovirus, das mHVEM:Fc
enthielt, mit einer MOI von 10 infiziert. Nach 3 Tagen wurde der Überstand
geerntet, von Zeilen und Trümmern
gereinigt und mit Protease-Inhibitoren behandelt. Das gereinigte
mHVEM:Fc-Protein wurde durch Protein A-Affinitäts-Chromatographie und saure
Elution (pH-Wert 2,5) erhalten. Die Analyse des mHVEM:Fc durch SDS-PAGE
zeigte unter reduzierenden Bedingungen eine einzelne Proteinbande
bei 58 kDa (vergleiche mit 8). Das
Präparat
wurde durch den Limulus-Lysat-Test als frei von nachweisbarem Endotoxin
beurteilt.
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Beispiel 7. Hemmende Wirkung des Maus-HVEM:Fc
auf Entzündungen
(Hypersensitivität
vom verzögerten Typ)
in Mäusen
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass das lösliche, rekombinante HVEM:Fc-Fusionsprotein der
Erfindung auf Entzündungen
in vivo eine hemmende Wirkung aufweist; dies erfolgte unter Verwendung
eines im Fachgebiet bekannten Tiermodells.
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Acht
Wochen alte weibliche BDF1-Mäuse
(Japan SLC Inc., Shizuoka, Japan) (N=8) wurden mit 50 μg OVA, das
an 1 mg Alaun adsorbiert war, durch subcutane Injektion immunisiert.
Nach 7 Tagen wurde mHVEM:Fc oder Kontroll-IgG durch intraperitoneale
Injektion verabreicht und die Mäuse
wurden am Fußballen
mit 10 μg
OVA, das an 50 μg
Alaun adsorbiert war, herausgefordert. Die Messung der Dicke der
rechten Fußballen wurde
direkt vor und 24 Stunden nach der Herausforderung durch das Antigen
vorgenommen und die Schwellung (Prozent Zunahme) der Dicke der Fußballen
wurde berechnet. Die Unterdrückung
durch 300 μg
mHVEM:Fc war statistisch signifikant (p < 0,05), wie die in 9 zusammengefassten
Daten zeigen.
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Beispiel B. Hemmende Wirkung des Maus-HVEM:Fc
auf die durch Kollagen induzierte Arthritis in Mäusen
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass das HVEM:Fc-Fusionsprotein der Erfindung
eine hemmende Wirkung auf Entzündungen
in vivo aufweist; dies erfolgte unter Verwendung eines im Fachgebiet
bekannten Tiermodells für
Arthritis.
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Sechs
Wochen alte DBA/1-Mäuse
(Seatec Yoshitomi, Hukuoka, Japan) (N=10) wurden mit Emulsionen
von 100 μg
Rinder-Kollagen Typ II und 100 mg Mycobacterium tuberculosis (H37Ra)
in inkomplettem Freundschen Adjuvanz an der Schwanzbasis durch subcutane
Injektion immunisiert, und 28 Tage später erfolgte eine Booster-Injektion
mit der gleichen Emulsion. Beginnend am zweiten Tag nach der Immunisierung wurden
60 μg mHVEM:Fc
oder Kontroll-IgG zweimal wöchentlich
intraperitoneal verabreicht. Die klinische Bewertung jeder Pfote
wurde durch Bezug auf die folgende Skala vorgenommen: 0 = normal,
1 = Schwellung und/oder Erythem einer Zehe, 2 = Schwellung und/oder
Erythem von zwei oder mehr Zehen, 3 = Schwellung und/oder Erythem
der gesamten Pfote, 4 = vollständige
Schwellung und Erythem der gesamten Pfote und Unfähigkeit
das Fußgelenk
zu biegen. Die CIA-Werte
wurden als kumulativer Wert für
alle Pfoten mit einem Maximalwert von 16 ausgedrückt (10).
Die in 10 dargestellten Daten zeigen,
dass HVEM:Fc eine signifikante Wirkung auf die Entzündung des
Fußballens
und des Knöchels
hatte.
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Beispiel 9. Hemmung der Herpesvirus-Infektion
durch lösliches
homotrimeres LIGHT
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass lösliche
homotrimere LIGHT-Polypeptide der Erfindung den Eintritt des Herpesvirus
in die Zellen in vivo blockieren können. Es wird auch gezeigt,
dass die antivirale Aktivität
von LIGHT durch seine Bindung an den LTβR und nicht an den HVEM erfolgt.
Dieses Beispiel zeigt ebenfalls, das sowohl LIGHT als auch LTα die Virusinfektion
von Zellen in einer dosisabhängigen
Weise verhindern können (12).
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Herpesviren
besitzen genetische Mechanismen, die die Cytokin-Systeme 71 der
TNF-Superfamilie gezielt ansteuern, was nahe legt, dass das Immunsystem
spezifische Gegenmaßnahmen
entwickelt hat, um die Reaktivierung oder die Ausbreitung von Herpesviren
in einem Wirt zu unterdrücken.
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LIGHT
wurde zusammen mit anderen Cytokinen ausgetestet, um ihre Fähigkeit
zu bestimmen, eine Cytomegalievirus-(CMV) Infektion zu hemmen. Um
die antiviralen und biologischen Eigenschaften von LIGHT zu untersuchen,
wurde durch gentechnische Konstruktion eine lösliche Form hergestellt, in
der der cytoplasmatische Schwanz und die transmembrane Domäne deletiert
waren. Es wurde eine rekombinante lösliche Form von LIGHT hergestellt,
der die N-terminalen 66 Aminosäuren
fehlten, wie in Einzelheiten im nachstehenden Beispiel 12 beschrieben
wird, und sie wurde als „LIGHT-t66" bezeichnet. Das
durch rekombinante Verfahren hergestellte lösliche LIGHT-t66 und seine
Mutanten werden ausschließlich
als Homotrimere sekretiert (Wildtyp-LIGHT wird als Homotrimer exprimiert).
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Normale
menschliche Haut-Fibroblasten wurden mit dem klinischen Isolat des
menschlichen CMV (HCMV) Fiala (HCMV-F) oder mit dem Laborstamm AD169
des HCMV mit einer niedrigen Multiplizität der Infektion (MOI) von 0,05
infiziert. Cytokine, die entweder über den TNFR1 (LTα) oder über den
LTβR (LTα1β2, LIGHT)
ihr Signal übertragen,
wurden dem Kulturüberstand
hinzugefügt,
und dann wurde 7 Tage inkubiert.
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Die
Zugabe von LTα blockierte
den viralen cytopathischen Effekt (CPE) vollständig. Diese Hemmung war spezifisch,
da lösliches
Typ I-TNFR-Protein (TNFR:Fc) die antivirale Wirkung neutralisierte
(11A und 11B).
Darüber
hinaus war eine Punktmutante des LTα (Y108F), die nicht mehr an
den TNFR binden kann, aber die Integrität ihrer Konformation beibehalten
hat, nicht. in der Lage, die Ausbreitung des HCMV zu blockieren (11C).
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LTα1β2 und LIGHT,
die beide an den LTβR
binden, waren ebenfalls in der Lage, den viralen CPE zu blockieren
(11D, 11E). Eine Punktmutante
von LIGHT (G119E), die nicht in der Lage ist, an den LTβR zu binden,
aber die Bindung an den HVEM beibehalten hat, war nicht in der Lage,
die Ausbreitung des HCMV zu hemmen (11 F).
Dies deutet an, dass die antivirale Aktivität von LIGHT wahrscheinlich
durch die Bindung an den LTβR
und nicht an den HVEM erfolgt.
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Eine
quantitative Analyse der Anti-HCMV-Aktivität von LTα, LTα1β2 und LIGHT wurde durch die
Messung der Expression sowohl des sehr frühen Haupt-Proteins (IE1) als auch des späten Tegument-Proteins pp28
durch Western-Blot-Analyse
durchgeführt.
LTα und
LIGHT zeigten ähnliche
relative antivirale Aktivitäten, indem
sie in der Lage waren, den cytopathischen Effekt des HCMV bei einer
Konzentration von 100 pM vollständig
zu hemmen, während
LTα1β2 etwa 10-fach
weniger wirksam war. Monoclonale Antikörper, die für den Lymphotoxin-Rezeptor (LTβR) spezifisch
sind, waren ebenfalls potente Inhibitoren der Ausbreitung des HCMV.
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Darüber hinaus
zeigten Studien unter Verwendung des Maus-γ-Herpesvirus eine Reduktion
der Plaque-bildenden Einheiten (12).
Eulenaffen-Nierenzellen in Mikroplatten mit 12 Vertiefungen wurden
mit 500 Plaque-bildenden Einheiten (PbE) pro Vertiefung 60 Minuten
bei 37°C
infiziert und mit Carboxymethylcellulose (0,75%) in einem Medium,
das fötales
Rinderserum (FBS) mit oder ohne LIGHT oder LTα in den angegebenen Konzentrationen
enthielt, überschichtet.
Nach 7 Tagen wurden die Zellen mit Methanol fixiert und mit Giemsa
angefärbt.
Jeder Datenpunkt in der 12 ist
die mittlere Zahl an Plaques in zwei Vertiefungen. Die Daten demonstrieren
deutlich, dass sowohl LIGHT als auch LTα in der Lage waren, die Zahl
an infizierten Zellen in einer dosisabhängigen Weise signifikant zu
vermindern.
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Maus-MHV-68
ist den menschlichen γ-Herpesviren
EBV und HHV-8 ähnlich.
EBV wird als onkogener Faktor bei bestimmten menschlichen Krebsarten
angesehen, einschließlich
dem mit dem EBV assoziiertem Lymphom und dem Nasenrachen-Karzinom.
HHVE ist mit dem AIDS-assoziierten Kaposi-Sarkom assoziiert.
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Beispiel 10. Biologische Aktivitäten des
löslichen
homotrimeren LIGHT
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass ein rekombinantes, lösliches homotrimeres LIGHT-Polypeptid
der Erfindung in verschiedenen Testansätzen für zelluläre Antwortreaktionen aktiv
ist, einschließlich
der Apoptose der HT29-Adenokarzinom-Zelllinie und der Induktion von ICAM-1
auf Fibroblasten. Wie im vorstehenden Beispiel 9 diskutiert, wurde
eine lösliche
Form, d. h. das durch rekombinante Verfahren hergestellte lösliche LIGHT-t66
(in Einzelheiten in Beispiel 12 beschrieben), hergestellt, um die
biologischen Aktivitäten
von LIGHT zu untersuchen. Obwohl diesem löslichen Polypeptid der cytoplasmatische
Schwanz und die transmembrane Domäne des Wildtyp-p30 fehlen,
hat es seine homotrimere Wildtyp-Tertiärstruktur
beibehalten.
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HT29-Zellen
und die 293-Zelllinie wurden von der ATCC bezogen; die HT29-Zellen stammen aus
dem menschlichen Adenokarzinom mit der ATCC-Nummer HTB-38 (vergleiche
z. B. mit Chen (1987) Cancer Genet. Cytogenet. 27:125-134). Beide
Zelllinien wurden in DMEM angezogen, das 10% FBS und Glutaminsäure sowie
Penicillin/Streptomycin enthielt.
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Die
293-Zellen wurden mit einer cDNA, die das menschliche lösliche LIGHT-Polypeptid codiert
(vergleiche mit Beispiel 12), stabil transformiert. Clone mit einer
hohen Expression des löslichen
Polypeptids wurden für
eine Großkultur
ausgewählt.
Das verbrauchte Medium der 293-LIGHT-Zellen wurde für die Reinigung geerntet;
dies erfolgte durch die Kombination einer Ionenaustausch- und einer
Affinitäts-Chromatographie. LIGHT
wurde bis zu Homogenität
aufgereinigt (vergleiche mit 13),
und zwar mit einer Ausbeute von 10 bis 15 mg pro Liter und mit Spiegeln
an Endotoxin, die weniger als 0,1 Endotoxin-Einheiten/mg betrugen.
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Die
Aktivität
des gereinigten LIGHT-Proteins wurde durch einen spezifischen ELISA-Testansatz
gemessen, bei dem die löslichen
Formen des LTβR
oder des HVEM in einer an die Platte gebundenen Form verwendet wurden.
Rekombinantes lösliches
LIGHT (homotrimeres LIGHT-t66) bindet gleich effizient sowohl an den
Maus-HVEM als auch an den LTβR
wie die homologen menschlichen Formen.
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LIGHT
ist in mehreren Testansätzen
für zelluläre Antwortreaktionen
aktiv, einschließlich
der Apoptose von HT29-Zellen und der Induktion von ICAM-1 auf Fibroblasten
(ICAM ist ein Zelladhäsions-Marker
für Entzündungen).
LIGHT ist ebenso wirksam wie LTα1β2 bei der
Induktion des Todes von HT29-Zellen, aber schwächer im Vergleich zu der Fähigkeit
des TNF oder des LTα bei
der Induktion der Expression von ICAM-1. Dieses letztere Ergebnis
legt nahe, dass LIGHT nicht entzündungsfördernd wirkt.
In vivo scheint LIGHT nicht entzündungsfördernd oder
toxisch zu sein, da Mäuse,
in die gereinigte LIGHT injiziert worden war (die untersuchte Maximaldosis
betrug 200 μg
pro Maus), keine der Schocksymptome zeigten, die beobachtet werden,
wenn der TNF oder LTα in
dieser Dosis verabreicht werden.
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Beispiel 11. NF-κB, aber nicht TRAF, wird für die durch
LIGHT vermittelte antivirale Wirkung benötigt
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass die antivirale Aktivität des löslichen
homotrimeren LIGHT und des Lymphotoxins (LT) die Aktivität von NF-κB erfordert
(Zellen, denen die NF-κB-Aktivität fehlte,
waren gegenüber den
Wirkungen von LIGHT resistent) (vergleiche mit 14). Daher demonstriert dieses Beispiel, dass
die Aktivierung der von der NF-κB-Aktivität abhängigen apoptotischen
Wege an der Anti-CMV-Aktivität
von LIGHT beteiligt ist.
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Bei
normalen menschlichen Haut-Fibroblasten (NHDF), die mit LTα, LTα1β2 oder mit
LIGHT behandelt worden waren, wurde kein Zelltod beobachtet. Dies
zeigt, dass die antivirale Aktivität dieser Cytokine von dem apoptotischen
Todesweg, der durch den TNFR ausgelöst werden kann, möglicherweise
unabhängig
ist. Dies legt nahe, dass möglicherweise
ein von NF-κB
abhängiger
Mechanismus operativ ist, da dieser der einzige andere bedeutende
Weg ist, der durch diesen Rezeptor aktiviert wird. NF-κB kontrolliert
ebenfalls die Transkription verschiedener anti-apoptotischer Proteine
in Fibroblasten, die somit dem Apoptose-Weg entgegenwirken.
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Um
diese Hypothese zu testen, wurde eine dominant negative Mutante
des Inhibitors der NF-κB-α-Untereinheit
(IκBαM) in NHDF-Zellen
durch Transduktion mit einem retroviralen Vektor eingebracht. Diese
Mutante kann nicht phosphoryliert werden und verbleibt daher in
einem stabilen Komplex mit NF-κB.
Dies verhindert die Transkription der von κB abhängigen Gene. TNF und LTα waren beide
nicht in der Lage, die ICAM-1-Expression in NHDF-IκBαM-Zellen
zu induzieren, was die Wirksamkeit (der Hemmung des NF-κB) durch
die dominant negative Mutante des IκBαM demonstriert.
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NHDF-IκBaM-Zellen
wurden dann mit Zellen verglichen, die mit dem Vektor alleine (NHDF-LXSN) transduziert
worden waren, oder mit der Fähigkeit
der verschiedenen Cytokine, die Replikation des HCMV zu hemmen.
Es wurde herausgefunden, dass NHDF-IκBαM-Zellen gegenüber den
Wirkungen der Lymphotoxine und LIGHT resistent waren (14). Bei einer bestimmten Konzentration an Cytokin
wurden in NHDF-IκBαM-Zellen
im Vergleich zu NHDF-LXSN-Zellen
signifikant höhere
Spiegel an IE1 und an pp28 beobachtet.
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Darüber hinaus
wurde eine 10-fache Steigerung an infektiösem HCMV in NHDF-IκBαM-Zellen
in Gegenwart eines Cytokins produziert. Interessanterweise replizierte
sich das HCMV bei Abwesenheit des Cytokins in NHDF-IκBαM-Zellen
gleich gut wie in NHDF-LXSN-Zellen, wie durch die Expression von
IE1 und pp28 und den Titer des Virus gemessen wurde. Dieses Ergebnis
zeigt, das NF-κB
für eine
effiziente Replikation des Virus in Fibroblasten nicht essentiell
ist, obwohl der IE-Promotor
mehrere NF-κB-Antwort-Elemente
enthält.
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TRAF3
wird von dem LTβR
direkt rekrutiert, wobei es an der Apoptose-Signalübertragung, aber nicht an der
Aktivierung des NF-κB
beteiligt ist. Dies wurde durch dominant negative Mutanten von TRAF3
gezeigt. Dominant negative Mutanten von TRAF3 (TRAF3Δ7 und TRAF3Δ11), die ähnlich wie
IκBαM durch Transduktion
mit einem Retrovirus in NHDF-Zellen eingebracht worden waren, blieben
gegenüber
der antiviralen Aktivität
von LIGHT und der Lymphotoxine sensitiv. Dies zeigt an, dass die
Aktivierung des von NF-κB
abhängigen Apoptose-Weges
nicht an der antiviralen (anti-CMV-) Aktivität des löslichen LIGHT beteiligt ist.
-
Beispiel 12. Herstellung und Charakterisierung
des löslichen
(homotrimeren) LIGHT-t66 und der LIGHT-t66-Punktmutanten
-
Dieses
Beispiel demonstriert die Konstruktion und die Isolierung der löslichen
rekombinanten LIGHT-Polypeptide (die in den Beispielen 9 bis 11,
13 und 14 verwendet wurden), einschließlich derjenigen, in denen
einzelne Reste verändert
wurden (d. h. Punktmutanten), und die, wie nachstehend gezeigt,
als Homotrimere sekretiert werden.
-
Es
wurde eine rekombinante lösliche
Form von LIGHT, der die N-terminalen 66 Aminosäuren fehlen (bezeichnet als
LIGHT-t66), hergestellt. Das verkürzte, lösliche LIGHT wurde weiterhin
so verändert,
dass es die „FLAG"-Markierungssequenz für eine Reinigung durch Immunaffinität mit Hilfe
eines Anti-FLAG-Antikörpers (Sigma,
St. Louis, MO) enthielt. Das verkürzte, mit FLAG markierte Konstrukt
wurde als LIGHT-t66-FLAG bezeichnet.
-
HT29-
und 293-Zellen wurden von der American Type Culture Collection (ATCC,
Rockville, MD) bezogen und in DMEM angezogen, das 10% fötales Rinderserum
mit Glutamin und Penicillin/Streptomycin enthielt. Neonatale normale
menschliche Haut-Fibroblasten (NHDF-Zellen) wurden von Clonetics,
San Diego, KA bezogen und in DMEM angezogen, das mit 10% fötalem Rinderserum,
Insulin (5 pg/ml) und dem Fibroblasten-Wachstumsfaktor (1 pg/ml)
(Sigma, St. Louis, MO) ergänzt
worden war.
-
LIGHT-t66-FLAG
wurde in stabil transformierten 293-Säugerzellen hergestellt. Stabil
transformierte 293-Zellen wurden in Rollflaschen-Kultur in DMEM,
das 0,5% FBS enthielt, angezogen. Die Konzentration an LIGHT-t66
erreichte 10 mg/l in 7 Tage alten Kulturen. LIGHT-t66 wurde aus
den 7 Tage-Überständen durch
ein Ionenaustausch-Verfahren teilweise gereinigt. Der Überstand
wurde 1:2 mit 20 mM Tris, pH 7,0 verdünnt, so dass die anfängliche
NaCl-Konzentration 50 mM betrug, und dann auf eine SP-HitrapTM-Säule
(Pharmacia) aufgetragen. Nach dem Waschen wurde LIGHT-t66 unter
Verwendung von 20 mM Tris/500 mM NaCl, pH 7,0 eluiert. Nach einer
Dialyse gegen PBS wurde LIGHT-t66 durch Affinitäts-Chromatographie über eine
Säule mit einem
monoclonalen Anti-FLAG-Antikörper
(M2), der an AffigelTM (Biorad) gekoppelt
war, weiter gereinigt. LIGHT-t66 wurde von der Säule unter Verwendung von 20
mM Glycin, 150 mM NaCl, pH 3,0 eluiert und sofort durch Sammlung
in 50 mM Tris, pH 7,4 neutralisiert.
-
Die
lösliche
Form von LIGHT (LIGHT-t66) mit dem N-terminal angefügten FLAG-Epitop
wurde in stabil transformierten 293-Zellen hergestellt und bis zur
Homogenität
durch Ionenaustausch-Chromatographie gefolgt von einer Immunaffinitäts-Reinigung über eine
Affinitätsmatrix
mit dem monoclonalen Anti-FLAG-Antikörper (M2)
gereinigt. Die Endausbeute des Proteins betrug 80% und die Reinheit über 95%
(15A).
-
Mit
Hilfe von Primern eingeführte
Sequenzmodifikationen wurden verwendet, um lösliches LIGHT mit den folgenden
einzelnen Aminosäureaustauschen
zu erzeugen: G119E, L120Q, Q117T und Y173F. Kurzgefasst wurden interne
Primer konstruiert, so dass eine Restriktionsschnittstelle an der
Stelle der Mutation eingeführt
wurde. Die Vorwärts-
und die reversen Primer, welche die Mutationen enthielten, wurden
in getrennten PCR-Reaktionen verwendet, um zwei Regionen des löslichen
LIGHT zu amplifizieren. Die Primer waren folgende:
-
Die
PCR-Produkte wurden an der durch den Primer eingeführten Restriktionsschnittstelle
ligiert, um lösliches
LIGHT zu erzeugen, das an der Aminosäure t66 beginnt und einen der
4 Aminosäureaustausche
enthält.
Die LIGHT-t66-Mutanten
wurden in die mit FLAG markierte Kassette pBABE-FLAG ligiert, die
eine V-cam-Signalsequenz enthält,
welche mit dem FLAG-Epitop fusioniert war. Die mutierten V-cam-FLAG-LIGHT-Insertionen
wurden in pCDNA3.1(+) (Invitrogen) cloniert. Alle Mutanten wurden
sequenziert (automatisches Sequenziergerät ABI 310), um sie eindeutig
zu verifizieren. Für
die Herstellung der Proteine wurden 293T-Zellen (1,5 × 106 Zellen/10
cm-Schale) mit 5 pg DNA transfiziert. Das Medium, welches das lösliche Protein
enthielt, wurde nach 24 Stunden Kultur gesammelt.
-
Die
LIGHT-t66-FLAG-Mutanten wurden aus dem 24 Stunden-Kulturüberstand
durch ein Ein-Schritt-Immunaffinitäts-Verfahren gereinigt; dies
erfolgte unter Verwendung einer Affinitätsmatrix mit dem monoclonalen
Anti-FLAG-Antikörper
(M2), der an AffigelTM (5 mg Antikörper pro
ml Gel) gekoppelt war. Der Kulturüberstand (50 bis 100 ml) wurde
durch 0,5 ml Affinitätsmatrix
durchgeleitet. Das Gel wurde mit 10 Volumina PBS gewaschen und das
gebundene Protein anschließend
mit 0,5 ml-Aliquoten
von 10 mM Glycin/HCl, pH-Wert 3,0 eluiert und durch Sammlung in
50 mM TRIS, pH-Wert 7,4 sofort neutralisiert. Protein enthaltende Fraktionen
wurden gegen PBS dialysiert.
-
Die
vier Mutanten des mit FLAG markierten LIGHT-t66 mit den einzelnen
Aminosäureaustauschen – Y173F,
G119E, L120Q und Q117T – wurden
in transient transfizierten 293T-Zellen hergestellt, wie hierein
beschrieben wird. Y173F ist ein Analog der Y108F-Mutante des LTα, die Mutation
liegt in der D-E-Schleife. Das LT-Y108F-Homotrimer kann nicht mehr an
Rezeptoren binden. Q117T, G119E und L120Q sind drei benachbarte
Mutationen in der A-A-Schleife, die zwischen LTβ und LIGHT konserviert ist und
von der durch molekulares Modelling vorhergesagt wurde, dass sie
an der Rezeptorbindung beteiligt ist.
-
Die
Proteine wurden aus den Kulturüberständen durch
ein Ein-Schritt-Verfahren
gereinigt; dies erfolgte unter Verwendung des monoclonalen Anti-FLAG-Antikörpers (M2),
der an Affigel gekoppelt war (15B). Die
Reinheit aller Proteine lag bei >95%.
-
Am
nächstes
wurde bestimmt, ob die Punktmutanten Trimere bildeten. Die Analyse
durch Kreuzvernetzung und FPLC-Gelfiltration gefolgt von einem ELISA
und einer Dot-Blot-Analyse der Fraktionen zeigte, dass LIGHT-t66
und seine Mutanten ausschließlich
als Homotrimere ohne nachweisbares kontaminierendes monomeres oder
aggregiertes Material sekretiert werden (15C und D).
-
Dann
wurden ELISAs verwendet, um die rekombinanten LIGHT-t66-Polypeptide (einschließlich der Punktmutanten)
zu messen. Das einfangende Molekül,
murines HVEM:Fc, menschliches HVEM:Fc, murines LTβR:Fc oder
menschliches LTβR:Fc,
wurde in den Vertiefungen einer Mikrotiterplatte (150 ng/Vertiefung
in 50 μl
20 mM Tris/150 mM NaCl, pH-Wert 9,6) 16 Stunden bei 4°C immobilisiert.
Nach dem Waschen mit PBS/0,5% Tween wurden die in PBS/3% BSA verdünnten Proben
zugegeben und 1 Stunde bei Zimmertemperatur inkubiert. Nach dem
Waschen wurden die Vertiefungen mit dem monoclonalen Anti-FLAG-Antikörper (M2)
(10 μg/ml
in PBS/BSA) 1 Stunde bei Zimmertemperatur inkubiert, dann gewaschen
und mit Ziegen-anti-Maus-HRP (1:5.000) 1 Stunde bei RT inkubiert.
Nach einer abschließenden
Waschung wurde die Färbung mit
2,2'-AZINO-bis-(3-ETHYLBENZ-THIAZOLIN-6-SULFONSÄURE) (Sigma)
entwickelt. Die CD wurde bei 415 nm mit einem SpectraMax-Platten-Lesegerät (Molecular
Devices Corp., Sunnyvale, KA) gemessen.
-
Teilweise
gereinigtes LIGHT wurde durch Zugabe von Bis-[2-succinimidoxycarbonyloxy)-ethyl]-sulfon (BSOCOES)
(Pierce Chemical Co., Rockford, IL) bei einer Endkonzentrationen
von 0,1 und 1 mM oder durch Zugabe von Glutaraldehyd (0,1% und 1%)
30 Minuten bei 4°C
unter Rotation kreuzvernetzt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von
Tris (20 mM, pH-Wert 8,0) beendet. Kreuzvernetzte und Kontroll- Proben wurden durch Western-Blot-Analyse
unter Verwendung des monoclonalen M2 (Anti-FLAG-) Antikörpers untersucht.
-
Für die Bestimmung
des Molekulargewichts des nativen LIGHT-t66 wurde das gereinigte
Protein durch Gelfiltration über
eine Superose 12TM-Säule unter Verwendung des FPLC
500-Systems (beide von Pharmacia, Piscataway, NJ) analysiert. Die
Durchflussrate betrug 0,5 ml/min und es wurden 0,5 ml-Fraktionen
gesammelt, PBS war die mobile Phase. LIGHT in den eluierten Fraktionen
wurde durch ELISA nachgewiesen. Das relative Molekulargewicht von
LIGHT-t66 wurde durch einen Vergleich mit den Elutionsprofilen von
Eichproteinen bestimmt.
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Beispiel 13. Cytotoxizitäts-Testansätze demonstrieren,
dass lösliches
LIGHT die Apoptose in Zellen auslösen kann, die den Lymphotoxin-Rezeptor
exprimieren
-
Dieses
Beispiel demonstriert, dass homotrimeres LIGHT-t66 in Zellen, die
den menschlichen LTβR-Rezeptor
exprimieren, das Wachstum hemmen und die Apoptose auslösen kann.
Diese Daten zeigten auch, dass die Kreuzvernetzung des HVEM die
Apoptose nicht induziert.
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HT29-Zellen
(vergleiche mit dem Vorstehenden) wurden zu 5.000/Vertiefung in
die Vertiefungen einer Mikrotiterplatte in DMEM (50 μl) in Gegenwart
oder in Abwesenheit des IFNγ (80
E/ml) platziert. Serielle Verdünnungen
von LIGHT-t66 und anderer Cytokine wurden in 50 μl Medium hinzugefügt, wiederum
in Gegenwart oder in Abwesenheit des IFNγ, und die Zellen wurden bei
37°C inkubiert.
Nach 24 bis 72 Stunden wurden 20 μl
5 mg/ml MTT [3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyltetrazoliumbromid] hinzu gegeben
und die Platte wurde 4 Stunden bei 37°C inkubiert. Dann wurde das
Medium abgesaugt und es wurden 100 μl angesäuertes 70%-iges Isopropanol
zugegeben, um das Formazin aufzulösen. Die CD wurde bei 570 nm
gemessen.
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LIGHT-t66
hemmte das Wachstum und verursachte die Apoptose der HT29-Zellen mit vergleichbarer Wirksamkeit
wie LTα1β2 (16A). Die Cytotoxizität war von IFNγ abhängig (16B) und nach 72 Stunden maximal. Bei
einer Reihe von Experimenten wurden 50% Cytotoxizität mit Dosen
von 10 bis 100 pM erreicht. Die Cytotoxizität von LIGHT-t66 konnte durch
Vorinkubation von LIGHT-t66 mit menschlichem LTβR:Fc oder mit HVEM:Fc in einer
dosisabhängigen
Weise blockiert werden; wohingegen Fas:Fc, das nicht an LIGHT bindet,
keine Wirkung hatte (16C).
-
In
Gegenwart von IFNγ waren
L120Q und Q117T für
HT29-Zellen in vergleichbarer Wirksamkeit wie LIGHT-t66 cytotoxisch
(19). Y173F, das sowohl an den huLTβR als auch
an den huHVEM bindet, zeigte bei diesen Zellen eine schwächere, aber
signifikante Cytotoxizität,
wohingegen G119E, das eine höhere
Affinität
für den
HVEM als Y173F aufweist, aber nicht in der Lage ist, an den LTβR zu binden,
keine signifikante Cytotoxizität
zeigte.
-
Die
Daten, die mit den LIGHT-t66-Mutanten erhalten wurden, lassen stark
vermuten, dass die durch LIGHT vermittelte Apoptose der HT29-Zellen über den
LTβR vermittelt
wird. Um diese Hypothese zu bestätigen
und um zu bestimmen, ob die durch LIGHT vermittelte Kreuzvernetzung
des HVEM die durch den LTβR vermittelte
Apoptose verstärkt
oder hemmt, führten
wir Experimente unter Verwendung einer Reihe monoclonaler und polyclonaler
Anti-HVEM- und Anti-LTβR-Antikörper durch.
-
Neben
dem polyclonalen Ziegen-HVEM-IgG und dem polyclonalen Ziegen-LTβR-IgG wurden
zwei monoclonale Maus-anti-HVEM-Antikörper, CW1 und CW8, und zwei
monoclonale Maus-anti-LTβR-Antikörper, BDA8
und CDH10, verwendet. Alle banden an den passenden Rezeptor auf
der Oberfläche
der HT29-Zellen (20A). Die Anti-HVEM-Antikörper CW1
und CW8 wurden auf der Basis von ELISA-Blockierungsstudien verwendet, bei denen
CW8 die Bindung von LIGHT an den huHVEM ebenso wie der polyclonale
Ziegen-Anti-HVEM-Antikörper
hemmte, wohingegen CW1 keine Wirkung auf die Bindung hatte (20B).
-
Da
von dem monoclonalen Anti-LTβR-Antikörper BDA8
gezeigt worden war, dass er die durch LTα1β2 vermittelte Apoptose von HT29-Zellen
hemmt, wohingegen von CDH10 gezeigt worden war, dass er diese Wirkung
steigert, wurde untersucht, ob diese Antikörper die durch LIGHT vermittelte
Apoptose in gleicher Weise beeinflussen. Bei ELISA-Blockierungsstudien
hemmten der polyclonale Ziegen-anti- LTβR-Antikörper und BDA8
die Bindung von LIGHT an den LTβR,
wohingegen CDH10 keine Wirkung auf die Bindung hatte (20C).
-
Der
polyclonale Ziegen-anti-LTβR-Antikörper induzierte
einen langsamen apoptotischen Tod der HT29-Zellen in Gegenwart von
IFNγ (20D), wohingegen der polyclonale Ziegen-anti-HVEM-Antikörper die Lebensfähigkeit
der Zellen nicht beeinflusste. Dies lässt vermuten, dass die Kreuzvernetzung
des HVEM die Apoptose in dieser Zelllinie nicht induziert.
-
Darüber hinaus
wurde der von dem polyclonalen Anti-LTβR-Antikörper abhängige Zelltod durch den polyclonalen
Anti-HVEM-Antikörper
weder gesteigert noch gehemmt (20D).
Eine Vorinkubation mit dem polyclonalen Ziegen-anti-LTβR-Antikörper steigerte
die Empfindlichkeit der HT29-Zellen gegenüber der durch LIGHT vermittelten
Abtötung
deutlich (20E).
-
CDH10,
der die Abtötung
durch LTα1β2 steigert,
steigerte ebenfalls die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber LIGHT,
wohingegen eine Vorinkubation mit dem BDA8-Antikörper, der die Abtötung durch
LTα1β2 hemmt,
zu einer verminderten durch LIGHT vermittelten Cytotoxizität führte (20E). Eine Vorinkubation der Zellen mit
polyclonalem Ziegen-anti-HVEM oder mit den monoclonalen Anti-HVEM-Antikörpern CW1
und CW8 hatte keine Auswirkung auf ihre Empfänglichkeit gegenüber einer
Abtötung
durch LIGHT.
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Zusammengefasst
zeigen diese Daten, dass die Kreuzvernetzung des HVEM die Apoptose
nicht induziert, dass die Signalübertragung
durch den HVEM mit der Signalübertragung
durch den LTβR
bei der Induktion der Apoptose nicht synergistisch erfolgt und dass
die HVEM-Signalübertragung
keine schützenden
Ereignisse auslöst,
die ausreichen würden,
den LTβR-abhängigen Apoptose-Weg
zu beeinträchtigen.
-
Beispiel 14. Studien zur Bindung des löslichen,
homotrimeren menschlichen LIGHT-Proteins an den LTβR und an
den HVEM mittels ELISA und Oberflächen-Plasmonresonanz
-
Die
Assoziations- und die Dissoziationsraten der Wechselwirkung von
LIGHT-t66 (ein lösliches,
homotrimeres p30) und der LIGHT-t66-Mutanten (die vorstehend beschrieben
wurden) mit dem menschlichen HVEM:Fc- und dem LTβR:Fc-Fusionsprotein wurden durch Oberflächen-Plasmonresonanz
bestimmt. Die charakteristischen Eigenschaften der Rezeptorbindung
wurden durch ELISA unter Verwendung des menschlichen (hu) und des
murinen (mu) LTβR:Fc-
und HVEM-Fc-Konstrukts
als einfangende Moleküle
und des Anti-FLAG-Antikörpers
M2 für
den Nachweis untersucht (17).
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Die
einfangenden Moleküle,
menschliches HVEM:Fc- und LTβR:Fc-Fusionsprotein, (50 μg/ml) wurden an
den CM5-Sensor-Chip des BIA-core 1000TM-Geräts (BIAcore
Inc., Piscataway, NJ) durch Amin-Kopplung bei dem pH-Wert 5,0 gekoppelt.
Die Sensoroberfläche
wurde mit PBS (20 mM Natriumphosphat/150 mM NaCl, pH 7,4) äquilibriert
und die Sensorgramme wurden bei 25°C und einer Durchflussrate von
5 μl/min
gesammelt. Es wurde eine 10 μl-Injektion
von LIGHT-t66 oder einer Mutante über die Sensoroberfläche geleitet;
nach der Assoziationsphase wurden 800 Sekunden lang die Dissoziationsdaten
gesammelt. Die Sensoroberfläche
wurde nach jedem Zyklus mit einem 10 μl-Puls von 10 mM Glycin, pH-Wert
2,0 regeneriert. Es wurden Reihen von 5 Konzentrationen des Analyten
zwischen 100 bis 500 nM gesammelt und durch eine nicht-lineare Regression unter
Verwendung der BIA-Evaluations-SoftwareTM (2.1)
analysiert. Die Assoziations- und die Dissoziationsdaten wurden
auf Grundlage des einfachen ABμA
+ B-Modells angepasst.
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LIGHT-t66
band an huHVEM:Fc und an huLTβR:Fc
mit vergleichbarer Affinität.
LIGHT-t66 band an muHVEM:Fc und an muLTβR:Fc mit zehnfach niedrigerer
Affinität.
Die LIGHT-t66-Mutanten L120Q und Q117T banden an huHVEM:Fc und an
huLTβR:Fc
mit vergleichbarer Affinität
wie LIGHT-t66. Interessanterweise zeigte L120Q eine gesteigerte
Affinität
für beide
murinen Rezeptoren. G119E wies eine verminderte, aber signifikante
Affinität
für den
huHVEM und eine nicht nachweisbare Bindung an den huLTβR auf, während Y173F eine verminderte,
aber signifikante Bindung sowohl für den huLTβR als auch für den huHVEM zeigte. G119E
und Y173F banden nicht an die murinen Rezeptoren.
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Die
Analyse der Bindung von LIGHT-t66 und seiner Mutanten an huLTβR:Fc und
an huHVEM:Fc mittels Oberflächen-Plasmonresonanz
bestätigte
und erweiterte die Daten, die durch den ELISA erhalten worden waren
(18). Die Ergebnisse sind in der Tabelle 1 zusammengefasst.
Die Assoziations- und Dissoziationsphasen der Wechselwirkung von
LIGHT-t66 mit beiden Rezeptoren passten gut mit dem einfachen A
+ B μAB-Modell
zusammen, wobei die ka = 2,7 ± 0,5 × 104 (M/s) für
huLTβR:Fc
und 1,2 ± 0,2 × 104 (M/s) für
huHVEM:Fc und die kd = 1,2 ± 0,2 × 104 für
huLTβR:Fc
und 4,8 ± 5,1 × 10-5 × s-1 für
huHVEM:Fc betrugen. Die intrinsischen Dissoziationsraten-Konstanten
(kD), die aus dem Verhältnis
kd/ka berechnet wurden, betrugen 4,5 ± 0,7 nM für huLTβR:Fc und 3,9 ± 3,9 nM
für huHVEM:Fc
(diese Daten sind die Mittelwerte aus 5 Messungen über einen
Konzentrationsbereich von 100 bis 500 nM LIGHT-t66).
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G119E
zeigte keine nachweisbare Bindung an huLTβR:Fc und seine Affinität für huHVEM:Fc
war etwa 30-fach niedriger als die von LIGHT-t66 (KD = 114 nM).
Die Verminderung der Affinität
von G119E für
huHVEM:Fc wurde durch eine Steigerung der Dissoziationsrate (kd
= 2,0 ± 0,4 × 10-3s-1) verursacht.
Y173F band sowohl an huLTβR:Fc
als auch an huHVEM:Fc mit verminderter Affinität, was wiederum durch erhöhte Dissoziationsraten
bedingt war. Die Affinität
von Y173F für
den huLTβR
(kd = 31 nM) war 3- bis 4-fach niedriger als die von LIGHT-t66,
während
die Affinität
von Y173F für
huHVEM:Fc mehr als 40-fach geringer war (kd = 180 nM).
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Q117T
band sowohl an huHVEM:Fc als auch an huLTβR:Fc mit ähnlichen Assoziationsraten
wie LIGHT-t66 und mit geringeren Dissoziationsraten, so dass die
Affinität
dieser Mutante für
die Rezeptoren relativ zu LIGHT-t66 erhöht war. Tabelle 1
| Hu HVEM:Fc | HuLTβR:Fc |
| ka(M-1s-1) | kd
(s-1) | kD(nM) | ka
(M-1s-1) | kd
(s-1) | kD
(nM) |
LIGHT
t66 | 1.2 ± 0.2 × 104 | 4.8 ± 5.1 × 10-5 | 3.9 ± 3.9 | 2.7 ± 0.5 × 104 | 1.2 ± 0.2 × 10 | 4.5 ± 0.7 |
Q117T | 2.0 ± 0.7 × 104 | 5.0 ± 4.5 × 106 | 0.3 ± 0.3 | 3.2 ± 0.7 × 10-4 | 4.5 ± 1.2 × 10-3 | 1.5 ± 0.7 |
G119E | 1.8 ± 0.4 × 104 | 2.0 ± 0.4 × 10. 3 | 114 ± 14 | Keine Bindung |
Y173F | 1.9 ± 0.2 × 104 | 3.3 ± 0.1 × 10-3 | 173 ± 30 | 3.7 ± 0.8 × 104 | 1.1 ± 0.4 × 10 | 31 ± 8 |
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Beispiel 15. Die Hochregulierung von ICAM
durch lösliches,
homotrimeres menschliches LIGHT wird durch den LTβR vermittelt
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass lösliches,
homotrimeres LIGHT und zwei Varianten (die Punktmutanten L120Q und
Q117T) die Expression von ICAM hochregulieren können.
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NHDF-Zellen
wurden bei der 5-ten Passage oder früher verwendet. Die Zellen (180.000/4,2
cm2-Schale) wurden mit Cytokin in vollständigem DMEM
(600 μl/Vertiefung)
inkubiert, das mit Insulin und dem Fibroblasten-Wachstumsfaktor
ergänzt
worden war. Nach 36 Stunden wurden die Zellen mit einem monoclonalen
Anti-ICAM-Antikörper
(P2A4; 10 μg/ml)
gefolgt von Ziegen-anti-Maus-IgG-PE angefärbt und mittels Durchfluss-Cytometrie
analysiert.
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L120Q
und Q117T (5 nM) induzierten die Hochregulierung der ICAM-Expression in NHDF-Zellen
in einem Ausmaß,
das demjenigen, welches durch LIGHT-t66 erreicht wurde (4-fache
Induktion), vergleichbar war (21).
Wenn sie in einer Konzentration von 5 nM verwendet wurde, verursachte
die Y173F-Mutante eine schwache Induktion der ICAM-Expression, wohingegen
die Induktion bei 20 mM das 2,5-fache betrug. Bei 5 nM verursachte
G119E keine nachweisbare Induktion der ICAM-Expression und bei 20
nM eine schwache Induktion (<1,5-fach).
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Beispiel 16. HVEM ist zusammen mit TRAF2
und TRAF5, aber nicht mit TRAF3 auf der Zellmembran lokalisiert
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Dieses
Beispiel demonstriert, dass der HVEM, wenn er als rekombinantes
Protein in 293-Zellen gemeinsam mit TRAF-Polypeptiden exprimiert
wird, zusammen mit TRAF2 und mit TRAF5 (aber nicht mit TRAF3) auf
der Zellmembran lokalisiert und gebunden vorliegt.
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Durch
Kotransfektions-Experimente mit 293-Zellen wurde (unter Verwendung
der konfokalen Immunfluoreszenz-Mikroskopie) gezeigt, dass der HVEM
mit TRAF2 und mit TRAF5 kolokalisiert, aber nicht mit TRAF3. Der
LTβR lokalisiert
mit allen drei untersuchten TRAFs zusammen; die Negativ-Kontrolle
bestand aus einer Kotransfektion mit dem leeren pBABE-Vektor. Mit
FLAG markierte TRAFs wurden durch FITC sichtbar gemacht. Der LTβR und der
HVEM wurden unter Verwendung von Texas-Rot sichtbar gemacht. Zusammen lokalisierte
Proteine erschienen in Gelb. Der HVEM kolokalisierte mit TRAF2 und
5, aber nicht mit TRAF3. Der LTβR
ko-lokalisierte mit den TRAF-Proteinen 2, 3 und 5.
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Es
wurde auch demonstriert, dass der HVEM an TRAF2 und an TRAF5 bindet;
dies erfolgte durch Experimente, in denen eine Immunpräzipitation
des rekombinant exprimierten HVEM (durch einen Anti-HVEM-Antikörper) TRAF2
und 5, aber nicht TRAF3 (aus Lysaten der transfizierten 293-Zellen)
kopräzipitierte.
Der LTβR
präzipitierte
nur TRAF3. Vergleiche mit den 22A und 22B.
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Konfokale Immunfluoreszenz-Mikroskopie-Verfahren
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20
Stunden nach der Transfektion wurden 293T-Zellen in Lab-TekBTM-Kammer-Objektträgern mit
8 Vertiefungen (Lab-Tek, Katalog-Nummer 177445) zu 3 × 104 Zellen/Vertiefung ausgesät und 18
bis 36 Stunden bei 37°C
und 5% CO2 angezogen. Für die Anfärbung wurden die Vertiefungen
zweimal mit PBS gewaschen, dann wurden die Zellen 10 Minuten bei
Zimmertemperatur mit frisch zubereitetem 2%-igem Parafomaldehyd in
PBS, pH-Wert 7,0 fixiert, erneut zweimal mit PBS gewaschen und anschließend 2 Minuten
bei Zimmertemperatur mit Methanol permeabilisiert. Die Zellen wurden
mit PBS gewaschen und dann mindestens 10 Minuten bei Zimmertemperatur
mit PBS, das 3% BSA enthielt, blockiert. Der polyclonale Ziegen-anti-LTβR-Antikörper wurde
auf eine Endkonzentration von 20 μg/ml
verdünnt
und der polyclonale Ratten-anti-HVEM-Antikörper wurde auf eine Endkonzentration
von 20 μg/ml
verdünnt
und der monoclonale Maus-anti-FLAG-Antikörper M2 (Sigma F3165) wurde
auf eine Endkonzentration von 5 μg/ml
verdünnt.
Die Antikörper
wurden mit PBS, 3% BSA und 0,2% Triton X-100 (PBS/BSA/Triton) verdünnt. Die
primären
Antikörper
wurden den Vertiefungen in einem Endvolumen von 120 μl/Vertiefung
hinzugefügt
und in einer angefeuchteten Kammer bei Zimmertemperatur 1 Stunde
inkubiert. Dann wurden die Vertiefungen dreimal mit PBS/BSA/Triton
gewaschen. Mit FITC konjugierte Esel-anti-Maus-Antikörper in
Kombination mit Texas-Rot-konjugiertem Esel-anti-Ziege-Antikörper (beide
von Jackson Immuno-Research Laborstories) oder mit Texas-Rot konjugiertem
Esel-anti-Kaninchen-Antikörper
(Jackson Immuno-Research
Laborstories) wurden bis zu einer Endkonzentration von 1:200 mit
PBS/BSA/Triton in einem Endvolumen von 120 μl/Vertiefung verdünnt. Die
Objektträger
wurden in einer angefeuchteten Kammer bei Zimmertemperatur eine
Stunde im Dunkeln inkubiert und dann dreimal mit PBS/BSA/Triton
gewaschen, und anschließend
wurden die Kammer-Vertiefungen entfernt. Pro Vertiefung wurden vier
Mikroliter einer Einfassungs-Lösung,
die aus 80% Glycerin in PBS bestand, über die Zellen jeder Vertiefung
gegeben, und dann wurden die Objektträger mit einem 24 × 55 mm
großen
Mikroskop-Deckglas (Fisherbrand #12-544-18) abgedeckt. Die Objektträger wurden
vor der Beobachtung 1 bis 7 Tage bei 4°C im Dunkeln belassen.
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Die
Zellen wurden unter Verwendung des konfokalen BioRad-MRC-1024TM-Mikroskops
mit einem Krypton/Argon-Ionen-Laser und einem 60 × NikonTM-Objektiv beobachtet. Die Aufnahmen wurden
unter Verwendung des LaserSharpTM-Operations-Systems
aufgenommen und mit Adobe-PhotoshopTM 5.0
analysiert und bearbeitet.
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HT29-Zellen
(106/ml in DMEM/3% BSA) wurden mit dem monoclonalen
Anti-HVEM- oder
dem Anti-LTβR-Antikörper 30
Minuten bei 4°C
gefolgt von Ziegen-anti-Maus-IgG,
an das Phycoerythrin (PE) gekoppelt war, 30 Minuten bei 4°C angefärbt und
mittels Durchflusscytometrie unter Verwendung des FACSCAN (Becton Dickinson,
Mountain View, KA) analysiert.
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Die
Erfindung wird durch die folgenden Ansprüche begrenzt.