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Hintergrund der Erfindung
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Von einer Reihe von Zytokinen ist
bekannt, dass sie an spezifische Rezeptorproteine auf der Oberfläche von
Zielzellen binden. Unter den spezifischen Rezeptorproteinen, die
identifiziert wurden, gibt es Tumornekrosefaktor-Rezeptoren und
Interleukin-1-Rezeptoren. Es wird viel Aufwand für die Isolierung und Charakterisierung
einer Anzahl von Rezeptoren aufgewendet, um ihre physiologischen
Rollen zu studieren und mögliche
therapeutische Verwendungen zu erforschen. Die Bindung eines bestimmten
Zielmoleküls
durch einen löslichen
Rezeptor, der einem Patienten verabreicht wird, könnte Erkrankungen,
die von dem Zielmolekül
vermittelt werden, lindern.
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Tumornekrosefaktor-α (TNFα, auch bekannt
als Cachectin) und Tumornekrosefaktor-β (TNFβ, auch bekannt als Lymphotoxin)
sind homologe endogene sekretorische Sängerproteine, die befähigt sind,
eine breite Vielfalt von Wirkungen auf einer großen Anzahl von Zelttypen zu
induzieren. Die großen Ähnlichkeiten
in strukturellen und funktionellen Charakteristika dieser zwei Zytokine
führte
zu ihrer gemeinsamen Bezeichnung „TNF". Komplementäre cDNA-Clone, die TNFα (Pennica
et al., Nature 312: 724, 1984) und TNFβ (Gray et al., Nature 312: 721,
1984) codieren, wurden isoliert, was eine weitere strukturelle und
biologische Charakterisierung von TNF ermöglichte.
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TNF-Proteine initiieren ihre biologische
Wirkung auf Zellen, indem sie an spezifische TNF-Rezeptor(TNF-R)-Proteine,
die auf der Plasmamembran einer TNF-reaktiven Zelle exprimiert werden,
binden. Es wurde zuerst gezeigt, dass TNFα und TNFβ an einen gemeinsamen Rezeptor
auf der humanen Zervixkarzinom-Zelllinie ME-180 (Aggarwal et al.,
Nature 318: 665, 1985) binden. Hohmann et a1. (J. Biol. Chem. 264: 14927,
1989) berichteten, dass mindestens zwei unterschiedliche Oberflächenrezeptoren
für TNF
auf unterschiedlichen Zell-typen
existieren, obwohl der Zusammenhang zwischen diesen TNF-Rs unklar
ist. Diese Rezeptoren haben ein apparentes Molekulargewicht von
ungefähr
75–80
kDa bzw. 55–60
kDa. Zusätzlich
zu Zelloberflächenrezeptoren
für TNF
wurden auch lösliche
Proteine aus humanem Urin identifiziert, die befähigt sind, TNF zu binden (Peetre
et al., Eur. J. Haematol. 41: 414, 1988; Seckinger et al., J. Exp.
Med. 167: 1511, 1988; Seckinger et al., J. Biol. Chem. 264: 11966,
1989; UK-Patentanmeldung, Veröffentlichungsnr.
2 218 101 A von Seckinger et al.; Engelmann et al., J Biol. Chem.
264: 11974, 1989).
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Interleukin-1α (1L-1β) und Interleukin-1β (IL-1β) sind entfernt
verwandte Polypeptidhormone, die eine zentrale Rolle in der Regulation
von Immun- und Entzündungs-Antworten
spielen. Diese zwei Proteine wirken auf eine Vielzahl unterschiedlicher
Zelttypen und besitzen eine Vielzahl biologischer Aktivitäten. Die
biologischen Aktivitäten,
die IL-1α und
IL-1β zugeschrieben
werden, werden über
mindestens zwei Klassen von Plasmamembrangebundenen Rezeptoren vermittelt,
welche sowohl IL-1α als
auch IL-1β binden.
Die IL-1-Rezeptoren,
die auf B-Zellen exprimiert werden (auf die hierin als Typ II-IL-1-Rezeptoren
Bezug genommen wird), unterscheiden sich von IL-1-Rezeptoren, die
auf T-Zellen und anderen Zelttypen detektiert werden (auf die hierin
als Typ I-IL-1-Rezeptoren Bezug genommen wird).
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Peppel et al., 1991, J. Exp. Med
174: 1483–1489
offenbaren ein dimeres Fusionsprotein, das aus der extrazellulären Domäne des humanen
55 kD-TNF-R besteht, die mit dem Fc-Teil und der Gelenkregion der schweren
Kette eines Maus-IgG1 über
einen Thrombin-sensitiven Peptidlinker verbunden ist.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
ein Fusionsprotein gerichtet mit der Formel: TNF-R – Linker – TNF-R, wobei
der Linker ein Peptidlinker ist und jeder TNF-R ein löslicher
TNF-R ist, der fähig
ist, TNF zu binden.
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Die Rezeptoren werden bevorzugt über rekombinante
DNA-Technologie als Fusionsproteine hergestellt.
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Die vorliegende Erfindung stellt
auch isolierte DNA-Sequenzen, die für die Fusionsproteine codieren, rekombinante
Expressionsvektoren, die solche DNA-Sequenzen umfassen, Wirtszellen,
die die Expressionsvektoren enthalten, und Verfahren zur Herstellung
der rekombinanten Fusionsproteine durch Kultivierung der Wirtszellen,
zur Verfügung.
Es werden auch pharmazeutische Zusammensetzungen, die ein wie oben
beschriebenes gereinigtes Fusionsprotein und ein geeignetes Verdünnungsmittel,
einen Trägerstoff
oder ein Exzipiens umfassen, von der vorliegenden Erfindung zur
Verfügung
gestellt. Solche Zuammensetzungen sind nützlich in der Therapie, der
Diagnose und in Assays für
Krankheitszustände,
die von Tumornekrosefaktor oder Interleuking-1 vermittelt werden.
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Kurze Beschreibung der
Figuren
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1 zeigt
eine Restriktionskarte für
einen humanen Typ-I-IL-1R-cDNA-Clou. Es sind die Stellen gezeigt,
an denen bestimmte Restriktionsenzyme die cDNA schneiden.
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2A-2B zeigen
die partielle cDNA-Sequenz und abgeleitete Aminosäure-Sequenz
eines humanen TNF-R-Clons. Die Nucleotide sind vom Beginn der 5'-untranslatierten
Region an nummeriert. Aminosäuren sind
vom Beginn der Signalpeptid-Sequenz an nummeriert. Die offenbare
Signalpeptid-Sequenz wird von den Aminosäuren –22 bis –1 verkörpert. Das N-terminale Leucin
des reifen TNF-R-Proteins ist an Position 1 unterstrichen. Die offenbare
Transmembran-Region der Aminosäuren
236 bis 265 ist ebenfalls unterstrichen. Die C-Termini verschiedener löslicher
TNF-Rs sind mit einem Pfeil (⇕)
markiert. Schnittstellen für bestimmte
Restriktionsendonucleasen, die bei der Konstruktion von Expressionsvektoren
verwendet wurden, sind angegeben.
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3 zeigt
einen Plasmidvektor, der ein DNA-Fragment umfasst, das für ein Fusionsprotein
der Formel TNF-R-Linker-TNF-R codiert, der wie in Beispiel 11 beschrieben
konstruiert wurde.
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4 zeigt
einen Plasmidvektor, der ein DNA-Fragment umfasst, das ein Fusionsprotein
der Formel IL-1R-Linker-TNF-R-Linker-TNF-R codiert, der wie in Vergleichsbeispiel
5 beschrieben konstruiert wurde.
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5 zeigt
drei Plasmidvektoren, die Zwischenprodukte bei der Konstruktion
bestimmter Vektoren der vorliegenden Erfindung sind, wie in Vergleichsbeispiel
s beschrieben.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung ist auf
Rezeptoren gerichtet, die ein erstes TNF-R-Polypeptid kovalent verknüpft mit
einem zweiten TNF-R-Polypeptid umfassen. Die TNF-R-Polypeptid-Komponenten sind
miteinander unter Verwendung von Peptidlinkern verbunden. Die TNF-R-Polypeptide sind
von Säugerarten
abgeleitet, und bevorzugt human.
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Die Rezeptoren werden bevorzugt über DNA-Rekombinationstechnik
als Fusionsproteine hergestellt. Ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein
umfasst zwei TNF-R-Polypeptide und kann durch die folgende Formel dargestellt
werden:
TNF-R – Linker – TNF-R,
wobei der Linker ein Polypeptidlinker ist, und jeder TNF-R ein löslicher
TNF-R ist, der fähig
ist, TNF zu binden.
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Jede TNF-R-Polypeptid-Komponente
der Fusionsproteine ist unabhängig
voneinander fähig,
Tumornekrosefaktor (TNF) zu binden. Die Aufnahme von zwei nebeneinander
liegenden TNF-R-Polypeptiden im Fusionsprotein ist vorteilhaft,
indem die TNF-Bindungsaffinität
verglichen mit der Bindung von TNF durch ein einzelnes TNF-R-Polypeptid
erhöht
ist.
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Peptidlinker, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
trennen TNF-R-Polypeptide voneinander,
und zwar mit einer Distanz, die ausreicht, um sicherzustellen, dass
jedes Polypeptid sich richtig in die sekundären und tertiären Strukturen
faltet, die notwendig für
die erwünschte
biologische Aktivität
sind. Der Linker sollte es den extrazellulären Domänen des TNF-R auch ermöglichen,
die richtige räumliche
Orientierung anzunehmen, um eine Bindestelle für TNF zu bilden. Die Peptidlinker
fungieren als Abstandhalter, und zwar im Gegensatz zu den pharmazeutisch
aktiven TNF-R-Polypeptid-Komponenten der Fusionsproteine. Geeignete
Polypeptidlinker (1) nehmen bevorzugt eine flexible ausgestreckte
Konformation an, (2) zeigen bevorzugt keine Neigung zur Entwicklung
einer geordneten Sekundärstruktur,
welche mit den funktionellen Proteindomänen in Wechselwirkung treten
könnte,
und (3) besitzen bevorzugt minimale hydrophobe oder geladene Eigenschaften,
welche Wechselwirkungen mit den funktionellen Proteindomänen fördern könnten. Typische Oberflächen-Aminosäuren in
flexiblen Proteinregionen umfassen Glycin (Gly), Asparagin (Asn)
und Serin (Ser). Von praktisch jeder Permutation von Aminosäure-Sequenzen,
die Gly, Asn und Ser enthalten, würde man annehmen, dass sie
die obigen Kriterien für
eine Peptid-Linker-Sequenz
erfüllen.
Andere beinahe neutrale Aminosäuren
wie beispielsweise Threonin (Thr) und Alanin (Ala) können ebenfalls
in der Linker-Sequenz verwendet werden. Geeignete Peptidlinker umfassen
im Allgemeinen eine Kette von Aminosäuren, bevorzugt 5 bis zu 100
Aminosäuren
lang und insbesondere 10 bis zu 20 Aminosäuren lang. Beispiele solcher
Linker umfassen (G1y4Ser)n,
wobei n 1–12
ist, Gly4SerGly5Ser
und (Gly4SerGly5Ser)2, sind aber nicht darauf beschränkt.
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TNF-R-Polypeptide
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Wie hierin verwendet, beziehen sich
die Ausdrücke „TNF-Rezeptor" und „TNF-R" auf Proteine, die
biologisch aktiv sind, indem sie fähig sind, Tumornekrosefaktor
(TNF) zu binden. Native Membran-gebundene Formen der Proteine übertragen
auch ein biologisches Signal, das durch die Bindung eines TNF-Moleküls an eine
Zelle ausgelöst
wird. Bei Fusionsproteinen, die mehr als ein TNF-R-Polypeptid umfassen,
können
die TNF-R-Polypeptide
identisch oder unterschiedlich sein.
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Intakte Rezeptoren umfassen im Allgemeinen
eine extrazelluläre
Domäne,
die an einen Liganden bindet, eine hydrophobe Transmembrandomäne, welche
innerhalb der Plasmamembran-Lipiddoppelschicht eingebettet bleibt,
und eine zytoplasmatische oder intrazelluläre Domäne, bei welcher davon ausgegangen
wird, dass sie ein biologisches Signal über eine Kaskade von chemischen
Reaktionen innerhalb des Zytoplasmas der Zelle zu Effektorzellen
leitet. Die hydrophobe Transmembrandomäne und eine stark geladene
Region der zytoplasmatischen Domäne
direkt stromabwärts
der Transmembrandomäne
gelegen, arbeiten kooperativ und stoppen den Transport des TNF-Rezeptors
durch die Plasmamembran hindurch. Die extrazelluläre Domäne des TNF-R-Proteins,
die hierin offenbart ist, ist der N-terminale Teil des Proteins,
von Aminosäure
1 bis zu der Aminosäure,
die der Transmembran-Region direkt vorausgeht. Die zytoplasmatische
Domäne
ist der Teil des Proteins, der stromabwärts der Transmembran-Region
liegt.
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Natives Volllängen-TNF-R ist ein Polypeptid,
das die Aminosäuren
1 bis 439 der Sequenz, die in 2A–2B gezeigt ist, umfasst.
Diese TNF-R-DNA und -Aminosäure-Sequenz ist auch
in SEQ ID NO: 1 und 2 gezeigt. Wenn die Signalsequenz miteinbezogen
wird, umfasst das TNF-R-Polypeptid Aminosäuren –22 bis 439 der Sequenz der 2A-2B.
Die Erwünschtheit
des Einbindens der Signalsequenz hängt von solchen Faktoren wie
der Position des TNF-R-Polypeptids im Fusionsprotein und davon,
ob die vorgesehene Wirtszelle eine Säuger-Signalsequenz prozessieren
wird, ab, wie unten diskutiert wird. Die reife native glykosilierte
Volllängen-Form
dieses humanen TNF-R ist ein Glykoprotein, das ein Molekulargewicht
von ungefähr
80 Kilodalton (kDa) hat. Der Ausdruck „reif", wie er in der Be schreibung verwendet
wird, bedeutet ein Protein, dem eine Leit- oder Signalsequenz, wie;
sie in Voll-Längen-Transkripten
eines nativen Gens vorhanden sein könnte, fehlt. Ein Protein kann
eine Signalsequenz umfassen, wenn es anfänglich exprimiert wird. Das
Abschneiden der Signalsequenz nach der Sekretion des Proteins aus
der Zelle führt
zu der reifen Form des Proteins.
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Andere TNF-R-Polypeptide sind in
der europäischen
Patentanmeldung mit der Veröffentlichungsnummer
422 339 (im Folgenden
EP 422 339 )
beschrieben. Zwei TNF-R-Polypeptide umfassen Arginin (Arg) als Rest
174, sind aber ansonsten identisch mit den oben beschriebenen Polypeptiden,
die die Aminosäuren
1 bis 439 bzw. –22
bis 439 der
2A-2B der
vorliegenden Anmeldung umfassen. Eine TNF-R-Aminosäure-Sequenz,
die zu der aus
2A-2B (der
folgenden Anmeldung) mit Ausnahme einer Substitution von Arginin (Arg)
durch Methionin (Met) an Position 174 der reifen Sequenz identisch
ist, ist in der
EP 422 339 (siehe
deren
39) beschrieben.
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Die cDNA und codierte Aminosäure-Sequenzen
eines anderen TNF-R-Polypeptids sind in
21 der
EP 422 339 beschrieben. Die
codierende Region der cDNA-Sequenz der
21 der
EP 422 339 und die davon
codierte Aminosäure-Sequenz
sind als SEQ ID NO: 3 und 4 der vorliegenden Anmeldung gezeigt.
Obwohl auf dieses Protein in der
EP
422 339 als 30-Kilodalton-Protein
Bezug genommen wird, wurden für
dieses Protein andere Molekulargewichte berichtet. Es wurde z. B.
ein Molekulargewicht von ungefähr
55 Kilodalton von Loetscher et al. (Cell 61: 351, 1990) und in der
EP 417 563 beschrieben. TNF-R-Polypeptide
umfassen jene, die Aminosäuren
1 bis 415 der Sequenz SEQ ID NO: 4 oder, wenn die Signalsequenz
erwünscht
ist, die Aminosäuren –40 bis
415 der SEQ ID N0: 4-Sequenz umfassen. Verfahren zur Herstellung
dieses TNF-R-Proteins, entweder durch Reinigung aus Urin oder aus
dem Medium einer Kultur von U937-Zellen, oder durch DNA-Rekombinationstechnik,
sind in der
EP 422 339 beschrieben.
Dieser TNF-R zeichnet sich durch die N-terminale Sequenz (für die reife
Form des Proteins) Asp-Ser-Val-Cys-Pro-Gln- aus, während die
N-terminale Sequenz der
reifen Form des TNF-R-Proteins aus
2A –
2C Leu-Pro-Ala-Gln-Val-Ala- ist.
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In der vorliegenden Erfindung ist
das TNF-R-Polypeptid ein lösliches
TNF-R-Polypeptid. Löslichen TNF-R-Polypeptiden
fehlt zumindest ein Teil der (bevorzugt die ganze) Transmembran-Region,
die das Zurückhalten
des Proteins auf der Zelloberfläche
begünstigt.
Den löslichen
Polypeptiden fehlt im Allgemeinen auch die geladene Region der zytoplasmatischen
Domäne
(die direkt stromabwärts
der Transmembran-Region liegt), die zur Retention auf der Zelloberfläche beiträgt. Bevorzugt
sind die gesamte Transmembran-Region und zytoplasmatische Domäne des Proteins
deletiert oder mit hydrophilen Aminosäuren substituiert, um einen löslichen
TNF-R zu bilden. Löslicher
TNF-R wird aus der Zelle sezerniert und behält die erwünschte biologische Aktivität.
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Beispiele von löslichen TNF-R-Polypeptiden
sind jene, die Aminosäuren
1 – x
der Figur 2A-Sequenz umfassen, wobei x die C-terminale Aminosäure ist
und ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus jeder der Aminosäuren 163–235 aus 2A. Spezifische Beispiele
umfassen Polypeptide, die die Aminosäuren 1–163, 1–185 oder 1–235 aus 2A umfassen. Das lösliche TNF-R-Polypeptid kann
zusätzlich
eine Signalsequenz umfassen, z. B. Aminosäuren –22 bis –1 aus 2A.
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Zusätzliche Beispiele löslicher
TNF-R-Polypeptide sind jene, die die Aminosäuren 1–184 oder 1–182, –22–184 oder –22–182 der Sequenzen der
2A-2B umfassen. Derartige
Proteine können
an Position 174 entweder Methionin oder Arginin enthalten. Verfahren
zur Herstellung der Beispiele solcher TNF-R-Polypeptide schließen jene
mit ein, die in Beispielen 17 und 22 der
EP 422 339 beschrieben sind.
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Das TNF-R-Protein, das in SEQ ID
NO: 4 gezeigt ist, umfasst ein Signalpeptid (bezeichnet mit den Aminosäuren –40 bis –1) und
eine Transmembran-Region, die mit dem Valin-Rest an Position 172 beginnt. Lösliche Formen
dieses TNF-R-Proteins umfassen jene, die die Aminosäuren –40-w oder
1-w von SEQ 11 NO: 4 umfassen, wobei w eine ganze Zahl von 161–171 ist
(d. h., irgendeine der Aminosäuren
161 bis 171 von SEQ 11 NO: 4 ist der C-Terminus). Die Verwendung von Oligonucleotid-gerichteter
in vitro-Mutagenese zur Konstruktion eines Expressionsvektors, der
ein biologisch aktives TNF-R-Protein mit Aminosäure 161 (Asparagin) als C-terminaler
Aminosäure
codiert, ist in Beispiel 7 der
EP
422 339 gezeigt. Weiterhin wurden Verfahren zur Reinigung
natürlich
vorkommender löslicher
Formen von beiden der oben beschriebenen TNF-R-Proteine (d. h.,
lösliche
Formen der SEQ ID NO: 2- und der SEQ ID NO: 4-Proteine) aus humanem
Urin von Engelmann et al. (J. Biol. Chem. 265: 1531, 1990) beschrieben.
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Assay-Verfahren, die hierin beschrieben
sind, können
angewandt werden, um eine biologische Aktivität für zusätzliche lösliche TNF-R-Polypeptide, neben
den einzelnen oben unterbreiteten Beispielen, zu bestätigen. Löslicher
TNF-R kann identifiziert werden (und von dessen nicht-löslichen
Membran-gebundenen Gegenstücken
unterschieden werden), indem intakte Zellen, welche das erwünschte Protein
exprimieren, vom Kulturmedium abgetrennt werden, z. B durch Zentrifugation,
und das Medium (Überstand)
auf Anwesenheit des erwünschten
Proteins untersucht wird. Das Kulturmedium kann unter Verwendung
von Verfahren, welche zu jenen, die in den Beispielen unten beschrieben
werden, ähnlich
oder identisch sind, untersucht werden. Die Anwesenheit von TNF-R
im Medium zeigt an, dass das Protein aus den Zellen sezerniert wurde
und daher eine lösliche
Form des erwünschten
Proteins ist.
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Der N- oder C-Terminus der TNF-R-Polypeptide
kann im Zusammenhang mit solchen Faktoren wie der An der Wirtszellen,
die verwendet werden, wenn das Fusionsprotein über DNA-Rekombinationstechnik hergestellt
wird, und der jeweiligen Zellen, von welchen das Protein aufgereinigt
wird, wenn nicht-rekombinanter TNF-R verwendet wird, variieren.
Sol che Variationen können
beispielsweise auf unterschiedliche post-translationale Prozessierung
des Proteins in verschiedenen Zelltypen zurückgeführt werden. Unterschiede in
der N- oder C-terminalen Sequenz können auch von den Oligonucleotiden
herrühren,
die ausgewählt wurden,
um jeden der Termini der TNF-R-codierenden DNA-Sequenz zu rekonstruieren,
wenn Expressionsvektoren konstruiert wurden.
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Differenzierte Prozessierung kann
zu reifen TNF-R-Proteinen führen,
die eine andere Nterminale Aminosäure als jene, die an Position
1 der SEQ ID NO: 2 und 4 gezeigt sind, haben. Zum Beispiel wird
die post-translationale Prozessierung in bestimmten Wirtszellen
den Methionin-Rest, der von einem Initiationscodon codiert wird,
entfernen, während
der Methionin-Rest am N-Terminus von Proteinen, die in anderen Wirtszellen
hergestellt werden, am N-Terminus bleibt. Darüber hinaus ist für die N-
und C-Termini bekannt, dass sie für dasselbe Protein variieren,
abhängig
von der Quelle des Proteins. In manchen Fällen kann die Deletion von Aminosäuren an
einem der Termini des Proteins in einer Proteolyse begründet sein,
die entweder intrazellulär oder
während
der Reinigung auftritt. Unterschiedliche N-Termini können auch
vom Abschneiden des Signalpeptids herrühren, welches in bestimmten
Wirtszellen an einem anderen Punkt als zwischen den Aminosäuren –1 und 1
der offenbarten Sequenzen geschieht.
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Wie in Beispielen 10 und 11 und
31 der
EP
422 339 beschrieben, fehlten einem nicht-rekombinanten
reifen TNF-R-Protein, das aus humanem Urin gereinigt wurde, zwei
Nterminale Aminosäuren,
die in einem nicht-rekombinanten TNF-R-Protein, das aus der humanen
Monozyten-ähnlichen
Zelllinie U937 aufgereinigt wurde, gefunden wurden. Die Nterminale
Aminosäure
des Urin-abgeleiteten TNF-R war der Alanin-Rest an Position 3 von
SEQ ID NO: 1. Engelmann et al. (J. Biol. Chem. 265: 1531, 1990)
offenbaren ein Protein, das TNF bindet und in Formen, die zu unterschiedlichem
Grad am N-Terminus verkürzt
waren (siehe Abstract und Seite 1533), aus humanem Urin gereinigt
wurde. Die N-terminale Aminosäure-Sequenz
einer Protein-Spezies war Val-Ala-Phe-Thr-Pro-, die mit den Aminosäuren 5–9 von SEQ
ID NO: 1 übereinstimmt.
Andere Formen des Proteins besaßen
entweder Phenylalanin (Aminosäure
7 von SEQ ID NO: 1) oder Threonin (Aminosäure 8 von SEQ ID NO: 1) als
N-terminale Aminosäure.
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Die N- und C-Termini der TNF-R-Proteine
können
aus Gründen,
die jene umfassen, die oben diskutiert sind, variieren. Die N-terminale
Aminosäure
kann z. B jede der Aminosäuren
an Positionen 1 bis 5 von SEQ ID NO: 2 oder 4 für TNF-R sein. Der C-Terminus
kann ganz bewusst während
der Konstruktion des Expressionsvektors (z. B beim Konstruieren
von Vektoren, die für
lösliche
Proteine codieren, wie oben beschrieben), oder als Ergebnis einer
differentiellen Prozessierung, welche bis zu ungefähr fünf C-terminale
Aminosäuren entfernen
kann, verkürzt
sein, um Beispiele zu nennen.
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Zusätzliche TNF-R-Polypeptide,
die verwendet werden können,
behalten die erwünschte
biologische Aktivität,
aber unterscheiden sich von den nativen Sequenzen, indem Aminosäure(n) hinzugefügt, deletiert oder
in der nativen Sequenz substituiert sind. Die biologische Aktivität von solchen
Proteinen kann unter Verwendung der hierin beschriebenen Assays
bestätigt
werden.
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Derivate von TNF-R, die innerhalb
des Umfangs der Erfindung liegen, umfassen auch verschiedene strukturelle
Formen des primären
Proteins, welche die biologische Aktivität behalten. Aufgrund der Anwesenheit
von ionisierbaren Amino- und Carboxyl-Gruppen kann ein TNF-R-Protein
beispielsweise in Form von Säure-
oder basischen Salzen vorliegen, oder in neutraler Form vorliegen.
Einzelne Aminosäurereste
können
auch durch Oxidation oder Reduktion modifiziert sein.
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Die primäre Aminosäurestruktur kann durch Bildung
kovalenter oder aggregativer Konjugate mit anderen chemischen Gruppen
wie Glykosylgruppen, Lipiden, Phosphaten, Acetylgruppen und ähnlichen
modifiziert sein. Kovalente Derivate werden hergestellt, indem bestimmte
funktionelle Gruppen mit Aminosäureseiten
oder den N- oder C-Termini verknüpft
werden. Natürlich
vorkommende Varianten können
aus alternativen RNA-Spleiß-Ereignissen
resultieren.
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Andere Proteine, die in den erfinderischen
Fusionsproteinen verwendet werden können, umfassen Konjugate von
TNF-R mit anderen Polypeptiden, welche durch Synthese als Nterminale
oder C-terminale Fusionen in rekombinanter Kultur hergestellt werden
können.
Zum Beispiel kann das konjugierte Peptid eine Signal- (oder Leader-)Peptidsequenz
an der N-terminalen Region des Proteins sein, welche cotranslational
oder posttranslational den Transfer des Proteins von dem Ort der
Synthese an seinem Wirkungsort innerhalb oder außerhalb der Zellmembran oder
-wand dirigiert (z. B der Hefe-α-Faktor-Leader).
Die Fusionsproteine können Peptide
umfassen, die hinzugefügt
wurden, um Reinigung oder Identifizierung der Fusionsproteine zu
erleichtern. Solche Proteine umfassen beispielsweise Poly-His oder
die antigenischen Identifikationspeptide, die in dem US-Patent 5,011,912
und in Hopp et al., Biol Technology 6: 1204, 1988 beschrieben sind.
Ein solches Peptid ist das FLAG®-Peptid, Asp-Tyr-Lys-Asp-Asp-Asp-Asp-Lys
(DYKDDDDK), welches stark antigenisch ist und ein Epitop bietet,
das von einem spezifischen monoClonalen Antikörper reversibel gebunden wird;
dies ermöglicht
einen schnellen Assay und eine leichte Reinigung des exprimierten
rekombinanten Proteins. Diese Sequenz wird außerdem spezifisch von einer
Rinder-Schleimhaut-Enterokinase
an dem Rest, der unmittelbar auf die Asp-Lys-Paarung folgt, geschnitten.
Fusionsproteine, die mit diesem Peptid als Kappe versehen sind, können auch
resistent gegen intrazellulären
Abbau in E. coli sein. Ein Maus-Hybridom, das als 4E11 bezeichnet
wurde, produziert einen monoklonalen Antikörper, der das Peptid DYKDDDDK
in Anwesenheit von bestimmten divalenten Metallkationen bindet (wie
beschrieben in dem US- Patent
5,011,912), und er wurde bei der American Type Culture Collection
unter der Hinterlegungsnummer HB 9259 hinterlegt.
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Die erfinderischen Fusionsproteine
umfassen TNF-R mit oder ohne das native Glykosylierungsmuster. TNF-R,
der in Hefe- oder Säuger-Expressionssystemen
exprimiert wird, z. B in COS-7-Zellen, kann in Bezug auf Molekulargewicht
und Glykosylierungsmuster ähnlich
oder leicht unterschiedlich zu den nativen Molekülen sein, abhängig von
dem Expressionssystem. Die Expression von rekombinanten Proteinen
in Bakterien wie E. coli liefert nicht-glykosylierte Proteine. Proteine, die
inaktivierte N-Glykosylierungsstellen besitzen, können durch
Oligonucleotid-Synthese und Ligation, oder durch ortsspezifische
Mutagenesetechniken hergestellt werden. Diese mutierten Proteine
können
in homogener Form mit reduzierten Kohlehydraten in guter Ausbeute produziert
werden, indem ein Hefe-Expressionssystem verwendet wird. N-Glykosylierungsstellen
in eukaryontischen Proteinen sind durch das Aminosäure-Triplett
Asn-A
1-Z gekennzeichnet, wobei A
1 jede Aminosäure aus der Pro sein kann,
und Z Ser oder Thr ist. In dieser Sequenz stellt Asparagin eine
Seitenketten-Aminogruppe für
die kovalente Bindung zu einem Kohlenhydrat zur Verfügung. Solch
eine Stelle kann entfernt werden, indem Asn oder der Rest Z durch
eine andere Aminosäure
substituiert wird, Asn oder Z deletiert wird, oder indem eine Nicht-Z-Aminosäure zwischen
A
1 und Z, oder eine andere Aminosäure als
Asn zwischen Asn und A
1 eingefügt wird.
Bekannte Verfahren für
die N-Glykosylierungsstellen in Proteinen umfassen jene, die in US-Patent
5,071,972 und
EP 276 846 beschrieben
sind. Beispiele von N-Glykosylierungsstellen im humanen Typ II-IL-1R
sind die Aminosäuren
53–55,
59–61,
99–101,
206–208
und 264–266
in der SEQ ID NO: 8. Potentielle N-Glykosylierungsstellen werden
im Typ-I-IL-1R-Protein (SEQ ID NO: 6) bei den Aminosäuren 80–82, 173–175, 213–215, 229–231, 243–245 und
277–279
gefunden. N-Glykosylierungsstellen
werden auch bei den Aminosäuren
171–173
und 358–360
von TNF-R in den
2A-2B gefunden.
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Cysteinreste, die für die biologische
Aktivität
nicht essentiell sind, können
deletiert werden oder durch andere Aminosäuren ersetzt werden, um die
Bildung von unnötigen
oder falschen intramolekularen Disulfid-Brücken nach der Renaturierung
zu vermeiden. Der Cysteinrest an Position 178 in der TNF-R-Sequenz
der
2A-2B kann zum Beispiel
deletiert werden. US-Patent 4,518,584 beschreibt die Anwendung ortsspezifischer
Mutagenese, um Cysteinreste innerhalb eines Proteins zu deletieren
oder zu ersetzen. Andere Ansätze zur
Mutagenese umfassen die Modifikation von benachbarten dibasischen
Aminosäureresten,
um die Expression in Hefesystemen, in denen KEX2-Proteaseaktivität vorhanden
ist, zu verstärken.
Die
EP 212 914 offenbart die
Verwendung ortsspezifischer Mutagenese, um KEX2-Protease-Prozessierungsstellen
in einem Protein zu inaktivieren. Um die biologische Aktivität von TNFR-R
zu bewahren, werden Substitutionen bevorzugt zu homologen oder konservativ
substituierten Sequenzen führen,
was bedeutet, dass ein vorgegebener Aminosäurerest durch ei nen Rest, der ähnliche
physiochemikalische Eigenschaften hat, ersetzt wird. Beispiele konservativer
Substitutionen umfassen die Substitution eines aliphatischen Restes
durch einen anderen, wie beispielsweise IIe, Val, Leu oder Ala jeweils
untereinander, oder Substitutionen eines polaren Restes durch einen anderen,
wie beispielsweise zwischen Lys und Arg; Glu und Asp; oder Gln und
Asn. Es sind auch andere konservative Substitutionen, z. B Substitutionen
ganzer Regionen, die ähnliche
hydrophobe Eigenschaften haben, wohl bekannt. Außerdem deuten bestimmte Aminosäure-Unterschiede
zwischen menschlichen, Maus- und anderen Säuger-TNF-Rs auf zusätzliche
konservative Substitutionen hin, die vorgenommen werden können, ohne
die essentiellen biologischen Eigenschaften von TNF-R abzuändern.
-
Änderungen
der nativen Aminosäure-Sequenz
können
durch eine ganze Reihe von Techniken erreicht werden. Es können Mutationen
an bestimmten Stellen eingefügt
werden, indem Oligonucleotide synthetisiert werden, die eine mutierte
Sequenz enthalten, die von Restriktionsstellen flankiert wird, welche
die Ligation an Fragmente der nativen Sequenz ermöglichen.
Nach der Ligation codiert die daraus hervorgehende rekonstruierte
Sequenz ein Analog, das die erwünschte
Aminosäure-Insertion,
-Substitution oder -Deletion besitzt.
-
Alternativ dazu können Oligonucleotid-vermittelte
ortsspezifische Mutagenese-Verfahren
angewendet werden, um ein geändertes
Gen bereitzustellen, das entsprechend der erwünschten Substitution, Deletion oder
Insertion bestimmte veränderte
Codons besitzt. Beispielhafte Methoden zum Erstellen der oben aufgeführten Veränderungen
wurden offenbart bei Walder et al. (Gene 42: 133, 1986); Bauer et
al. (Gene 37: 73, 1985); Craik (BioTechniques, Januar 1985, 12–19); Smith
et al. (Genetic Engineering: Principles and Methods, Plenum Press,
1981); und die US-Patente 4,518,584 und 4,737,462 offenbaren geeignete
Techniken.
-
Die abweichende Aminosäure-Sequenz
ist mindestens zu 80% identisch, und insbesondere mindestens 90%
identisch mit der nativen Sequenz. Die prozentuale Ähnlichkeit
kann beispielsweise bestimmt werden, indem Sequenzinformationen
unter Verwendung des GAP-Computerprogramms,
Version 6.0, erhältlich von
der University of Wisconsin Genetics Computer Group (UWGCG), verglichen
werden. Das GAP-Programm nutzt die Methode zur vergleichenden Anordnung
von Needleman und Wunsch (J. Mol. Biol. 48: 443, 1970), und zwar
wie von Smith und Waterman (Adv. Appl. Math. 2: 482, 1981) überarbeitet.
Kurz, das GAP-Programm
definiert Ähnlichkeit
als die Anzahl sich deckender Symbole (d. h. Nucleotide oder Aminosäuren), welche ähnlich sind,
geteilt durch die Gesamtzahl von Symbolen in der kürzeren der
zwei Sequenzen. Die bevorzugten Standardeinstellungs-Parameter für das GAP-Programm umfassen:
(1) eine unäre
Vergleichsmatrix (die einen Wert 1 für Identitäten und 0 für Nicht-Identitäten) für Nucleotide
enthält,
und die gewichtete Vergleichsmatrix von Gribskov und Burgess, Nucl.
Acids Res. 14: 6745, 1986, wie sie von Schwartz und Dayhoff, Hrsg.,
Atlas of Protein Sequence and Structure, National Biomedical Research
Foundation, S. 353–358,
1979, beschrieben wurde; (2) einen Abzug („penalty") von 3.0 für jede Lücke und einen zusätzlichen Abzug
von 0.10 für
jedes Symbol in jeder Lücke;
und (3) keinen Abzug für
endständige
Lücken.
-
Proteine, die fähig sind, die Bindung von IL-1
an zelluläre
Rezeptoren in vivo zu blockieren, die im Allgemeinen als IL-1-Rezeptor-Antagonisten
bezeichnet werden, umfassen jene, die von Eisenberg et al. (Nature 343:
341, 1990), Hannum et al. (Nature 343: 336, 1990) und Carter et
al. (Nature 344: 633, 1990) beschrieben wurden. Diese Proteinantagonisten
binden an IL-1-Rezeptoren, haben aber keine IL-1-ähnliche
Aktivität
(z. B sie transduzieren kein Signal oder bringen nicht anders die
biologischen Effekte hervor, die aus der Bindung von IL-1 an einen zellulären IL-1-Rezeptor
resultieren). Die Antagonisten-Proteine kompetitieren mit IL-1 um die
Bindung an endogene IL-1-Rezeptoren; sie inhibieren daher biologische
Effekte, die von IL-1 in vivo vermittelt werden.
-
DNA-Sequenzen, die für rekombinante
Fusionsproteine codieren
-
Es werden auch isolierte DNA-Sequenzen,
die für
die oben beschriebenen Fusionsproteine codieren, von der vorliegenden
Erfindung zur Verfügung
gestellt. Eine DNA-Sequenz, die für ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein
codiert, wird konstruiert, indem DNA-Rekombinationstechniken angewandt werden,
um DNA-Fragmente, die für
die TNF-R-Polypeptide
codieren, in einen geeigneten Expressionsvektor einzufügen. Eine
DNA-Sequenz, die
für TNF-R
codiert, wird mit einer Linker-Sequenz ligiert, welche wiederum
mit einer zweiten TNF-R-codierenden Sequenz ligiert wird.
-
Eine DNA-Sequenz, die für eine N-terminale
Signalsequenz codiert, kann in der DNA-Sequenz, die für das N-terminale Polypeptid
codiert, beibehalten werden, während
Stopp-Codons, welche
das Durchlesen zu den/der stromabwärts gelegenen DNA-Sequenzen/-Sequenz inhibieren,
eliminiert werden. Im Gegensatz dazu wird ein Stopp-Codon, das erforderlich
ist, um die Translation zu beenden, im Allgemeinen in der DNA-Sequenz,
die das Cterminale Polypeptid codiert, beibehalten. DNA, die für eine Signalsequenz
codiert, wird bevorzugt aus anderen DNA-Sequenzen als jenen, die
das N-terminale Polypeptid codieren, entfernt.
-
Eine DNA-Sequenz, die für einen
erwünschten
Peptid-Linker codiert, kann im gleichen Leserahmen zwischen den
DNA-Sequenzen, die TNF-R codieren, eingefügt werden, indem irgendeine
geeignete konventionelle Technik angewendet wird. Zum Beispiel kann
ein chemisch synthetisiertes Oligonucleotid, das den Linker codiert
und geeignete Restriktionsendonuclease-Schnittstellen enthält, zwischen
die Sequenzen ligiert werden, die für TNF-R codieren. Alternativ
dazu kann eine chemisch synthetisierte DNA-Sequenz eine Sequenz
enthalten, die zum 3'-Terminus
(ohne Stopp-Codon) von TNF-R komplementär ist, gefolgt von einer Linker-codierenden
Sequenz, die von einer Sequenz gefolgt wird, die komplementär zum 5'-Terminus des anderen TNF-R ist. Dann
wird gerichtete Oligonucleotid-Mutagenese ange wandt, um die Linker-codierende
Sequenz in einen Vektor einzufügen,
der eine direkte Fusion von TNF-R enthält. Eine weitere Technik bedient sich
der Polymerase-Kettenreaktion, indem Primer angewandt werden, die
zum Teil Einzelstrang-Segmente umfassen, die für einen Peptid-Linker codieren.
PCR-generierte DNA-Fragmente, die für zwei unterschiedliche Proteine
codieren, können
durch Doppelstrangbildung der komplementären einzelsträngigen Linker-codierenden
Segmente, die an einem Terminus jedes Fragments vorliegen, verbunden
werden. Bevorzugte Verfahren zum Einfügen eines Linker-codierenden
DNA-Segments zwischen zwei TNF-R- DNA-Sequenzen sind in Beispiel
7 unten beschrieben.
-
DNA-Sequenzen, die für TNF-R
codieren, können
mittels jedes geeigneten konventionellen Verfahrens für die Verwendung
zur Konstruktion der Fusionsprotein-codierenden DNA-Sequenzen der vorliegenden Erfindung
isoliert werden. DNA-Sequenzen, die für Fusionsproteine codieren,
die in einem Mikroorganismus exprimiert werden sollen, werden bevorzugt
keine Introns enthalten, die die Transkription der DNA in mRNA frühzeitig
beenden könnten.
Jedoch kann vorzeitige Termination der Transkription erwünscht sein,
zum Beispiel wo sie zu Mutanten führen würde, die vorteilhafte C-terminale
Verkürzungen
besitzen, zum Beispiel Deletion einer Transmembran-Region, um einen
löslichen
Rezeptor zu erhalten, der nicht an die Zellmembran gebunden ist.
TNF-R-cDNA kann durch Verfahren isoliert werden, die jene umfassen,
die in Beispiel 2 beschrieben sind.
-
Die codierende Sequenz von TNF-R
kann man erhalten, indem eine Sequenz, die für TNF-R codiert, aus einer rekombinanten cDNA-
oder einer genomischen DNA-Bank isoliert. Eine cDNA-Bank wird bevorzugt konstruiert,
indem polyadenylierte mRNA aus einer bestimmten Zelllinie, die ein
Säuger-TNF-R
exprimiert, zum Beispiel der humanen Fibroblasten-Zelllinie WI-26
VA4 (ATCC CCL 95.1), entnommen wird und die mRNA als Matrize zum
Synthetisieren doppelsträngiger
cDNA verwendet wird. Die doppelsträngige cDNA wird dann in einen
rekombinanten Vektor verpackt, welcher in eine Wirtszelle (z. B
einen geeigneten E. ioli-Stamm) eingeführt wird und vermehrt wird.
TNF-R-Sequenzen, die in der cDNA-Bank enthalten sind, können identifiziert
werden, indem die Bank mit einer geeigneten Nucleinsäure-Sonde,
welche in der Lage ist, mit humaner TNF-R cDNA zu hybridisieren,
durchgemustert wird. Eine andere Clonierungstechnik, die verwendet
werden kann, ist das direkte Expressionsverfahren, das in Beispiel
2 unten beschrieben ist. Alternativ dazu können DNAs, die für TNF-R-Proteine
codieren, durch Ligation von synthetischen Oligonucleotid-Untereinheiten, die der
gesamten oder einem Teil der Sequenz der 2A-2B entsprechen, zusammengefügt werden,
um eine vollständige
codierende Sequenz zu erstellen.
-
Zusätzliche cDNA-Clone können aus
cDNA-Banken anderer Säuger-Arten
durch überartliche
Kreuzhybridisierung isoliert werden. Zur Verwendung in der Hybridisierung
kann DNA, die für
TNF-R codiert, kovalent mit einer detektierbaren Substanz wie einer
fluoreszie renden Gruppe, einem radioaktiven Atom oder einer Chemiluminiszenzgruppe
markiert werden, und zwar durch Verfahren, die dem Fachmann im betreffenden Feld
wohl bekannt sind.
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Wie die meisten Säugergene werden Säuger-TNF-Rezeptoren
wahrscheinlich von Multi-Exon-Genen codiert.
Alternative mRNA-Konstrukte, die unterschiedlichen mRNA-Spleiß-Vorgängen nach
der Transkription zugeordnet werden können, und welche große Regionen
der Ähnlichkeit
oder Identität
mit den hierin offenbarten cDNAs teilen, so dass dabei biologisch
aktives TNF-R oder IL-1R codiert wird, werden als nützlich in
der Herstellung der erfindungsgemäßen Fusionsproteine angesehen.
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DNA, die für lösliche TNF-R-Polypeptide codiert,
kann durch irgendeine einer ganzen Reihe konventioneller Techniken
hergestellt werden. Ein DNA-Fragment, das ein gewünschtes
lösliches
Polypeptid codiert, kann in einen Expressionsvektor subkloniert
werden. DNA-Fragmente
können
durch Restriktionsendonuclease-Verdau einer klonierten Volllängen-DNA-Sequenz hergestellt
und durch Elektrophorese auf Agarose-Gelen isoliert werden. Alternativ
dazu kann eine ewünschte
DNA-Sequenz chemisch unter Verwendung bekannter Techniken synthetisiert
werden. Linker, die (eine) Restriktionsendonuclease-Schnittstelle(n)
enthalten, können verwendet
werden, um das gewünschte
DNA-Fragment in einen Expressionsvektor einzufügen, oder das Fragment kann
an Schnittstellen verdaut werden, die darin natürlich vorkommen.
-
Die wohlbekannten Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Verfahren
können
auch verwendet werden, um eine DNA-Sequenz zu isolieren, die für ein gewünschtes
lösliches
Proteinfragment codiert. Diese Technik wird unten in den Beispielen
erläutert.
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In einem weiteren Ansatz kann enzymatische
Behandlung (unter Verwendung der Bal 31-Exonuclease) dazu benutzt werden, terminale
Nucleotide von einem DNA-Fragment zu deletieren, um ein Fragment
zu erhalten, das einen bestimmten erwünschten Terminus besitzt. Unter
den kommerziell erhältlichen
Linkem sind jene, die an die glatten Enden, durch Bal 31-Verdau
erzeugt, ligiert werden, und welche (eine) Restriktionsendonuclease-Schnittstelle(n)
enthalten, bevorzugt. Alternativ dazu können Oligonucleotide, die den
N- oder C-Terminus eines DNA-Fragments bis zu einem gewünschten
Punkt rekonstruieren, synthetisiert werden. Die Oligonucleotide
können
eine Restriktionsendonuclease-Schnittstelle stromaufwärts der
erwünschten
codierenden Sequenz enthalten und ein Initiations-Codon (ATG) am
N-Terminus der codierenden Sequenz platzieren.
-
Die TNF-R-DNA-Sequenzen können sich
von jenen, die in SEQ m NO: 1 und 3 gezeigt sind, unterscheiden.
Aufgrund der bekannten Degeneriertheit des genetischen Codes kann
zum Beispiel eine erhebliche Variation bei Nucleotid-Sequenzen auftreten,
die dieselbe Aminosäure-Sequenz
codieren. DNA-Sequenzen, die in der Lage sind, mit den DNA-Sequenzen
von SEQ ID NO: 1 und 3 unter moderat-stringenten Bedingungen (55°C, 5 X SSC)
zu hybridisieren, und welche ein biologisch aktives TNF-R-Polypeptid
codieren, werden ebenfalls im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung als TNF-R-codierende DNA-Sequenzen angesehen. Es können absichtlich
Mutationen in die native DNA-Sequenzen eingefügt werden, um zum Beispiel
die oben beschriebenen Aminosäure-Substitutionen,
-Deletionen und – Insertionen
hervorzubringen. Bestimmte Mutationen werden im End-Proteinprodukt
nicht exprimiert werden. Zum Beispiel können Nucleotid-Substitutionen
vorgenommen werden, um die Expression zu verstärken, vornehmlich, um Sekundärstrukturschleifen
in der transkribierten mRNA zu vermeiden (siehe
EP 75 444 , auf die hier expressis verbis
Bezug genommen wird). Andere Änderungen
der Nucleotid-Sequenz können
vorgenommen werden, um damit Codons herzustellen, die vom ausgewählten Wirt
einfacher translatiert werden, z. B die wohlbekannten E. coli-Vorzugscodons für E. coli-Expression.
Stille Mutationen (Veränderungen
in der DNA-Sequenz, die die codierte Aminosäure-Sequenz nicht ändern) können ebenfalls
während
der Polymerase-Kettenreaktion auftreten.
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Mutationen in Nucleotid-Sequenzen
sollten natürlich
den Leserahmen der codierenden Sequenzen bewahren. Die Mutationen
werden bevorzugt keine komplementären Regionen erzeugen, die
unter Bildung sekundärer
mRNA-Strukturen wie Schleifen oder Haarnadelschleifen hybridisieren,
was die Translation der Fusionsprotein-mRNA ungünstig beeinflussen würde.
-
Die vorliegende Erfindung stellt
daher erfinderische DNA-Sequenzen zur Verfügung, die die oben beschriebenen
Fusionsproteine codieren, wobei jede TNF-R- DNA-Sequenz in der Fusionsprotein-
DNA-Sequenz ausgewählt
ist aus: (a) DNA-Sequenzen, die von der codierenden Region eines
nativen Säuger-TNF-R-Gens
abgeleitet sind (z. B cDNA abgeleitet von den codierenden Regionen
von SEQ 11 NO: 1 oder 3); (b) DNA-Sequenzen, die zur Hybridisierung
mit einer DNA-Sequenz von (a) unter moderat-stringenten Bedingungen
(50°C, 2× SSC) befähig sind
und welche biologisch aktiven TNF-R codieren und (c) DNA-Sequenzen,
welche aufgrund des genetischen Codes gegenüber den DNA-Sequenzen, die
in (a) oder (b) definiert sind, degeneriert sind, und welche biologisch
aktiven TNF-R codieren.
-
Expression von rekombinanten
Fusionsproteinen
-
Die vorliegende Erfindung stellt
rekombinante Expressionsvektoren zur Verfügung, um DNA, die die erfindungsgemäßen Fusionsproteine
codiert, zu exprimieren. Die erfinderischen rekombinanten Expressionsvektoren
sind replizierbare DNA-Konstrukte, die eine synthetische oder cDNA-abgeleitete
DNA-Sequenz enthalten, die eines der oben beschriebenen Fusionsproteine
codiert, und zwar funktionell mit geeigneten Transkriptions- oder
Translations-Regulationselementen
verknüpft.
Beispiele von genetischen Elementen, die eine regulatorische Rolle
in der Genexpression besitzen, umfassen transkriptionelle Promotoren,
Operatoren oder Enhancer, eine Sequenz, die geeignete ribosomale
mRNA-Bindestellen codiert und geeignete Transkriptions- und Translations-Initiations-
und -Terminations-Sequenzen. Die Fähigkeit, in einem Wirt zu replizieren,
die für gewöhnlich von
einem Replikationsursprung vermittelt wird, und ein Selektionsgen,
um Erkennung von Transformanden zu erleichtern, kann zusätzlich eingebaut
werden. Die regulatorischen Elemente, die in den Expressionsvektoren
verwendet werden, sind üblicherweise
von Säuger-,
mikrobiellen, viralen oder Insekten-Genen abgeleitet. Es können auch
Expressionsvektoren verwendet werden, die von Retroviren abgeleitet
sind.
-
DNA-Regionen sind funktionell verknüpft, wenn
sie in funktioneller Beziehung zueinander stehen. Von einer DNA-Sequenz,
die für
ein Fusionsprotein codiert, sagt man, dass sie funktionell mit einer
oder mehreren der oben beschriebenen regulatorischen Elemente verknüpft ist,
wenn die DNA-Sequenz des Fusionsproteins transkribiert wird oder
die daraus hervorgehende mRNA translatiert wird, und zwar unter
der Kontrolle der/des regulatorischen Elemente(s).
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Transformierte Wirtszellen sind Zellen,
die mit fremder DNA unter Verwendung rekombinanter DNA-Techniken
transformiert oder transfiziert wurden. Im Zusammenhang der vorliegenden
Erfindung umfasst die fremde DNA eine Sequenz, die für das erfinderische
Fusionsprotein codiert. Wirtszellen können für Zwecke der Clonierung oder
der Vermehrung der fremden DNA transformiert werden, oder sie können mit
einem Expressionsvektor zur Herstellung des Fusionsproteins unter
der Kontrolle von geeigneten Promotoren transformiert werden. Geeignete
Wirtszellen umfassen Prokaryonten, Hefe oder höhere eukaryontische Zellen.
Geeignete Clonierungs- und Expressions-Vektoren zur Verwendung mit
bakteriellen, Pilz-, Hefe- und Säugerzell-Wirten
wurden von Pouwels et al. (Cloning Vectors: A Laboratory Manual,
Elsevier, New York, 1985) beschrieben. Zellfreie Translationssysteme
können
ebenfalls verwendet werden, um Fusionsprotein zu produzieren, indem RNAs
verwendet werden, die von den erfindungsgemäßen DNA-Konstrukten abgeleitet
sind.
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Prokaryonten umfassen Gram-negative
oder Gram-positive Organismen. Prokaryontische Expressionsvektoren
umfassen im Allgemeinen einen oder mehrere phänotypischselektierbare Marker,
zum Beispiel ein Gen, das für
Proteine codiert, die Antibiotikaresistenz übertragen, oder einem autotrophen
Bedürfnis
nachkommen, und einen Replikationsursprung, der vom Wirt erkannt
wird, um die Vermehrung innerhalb des Wirts zu sichern. Beispiele
geeigneter prokaryontischer Wirte für die Transformation umfassen
E. coli, Bazillen wie Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium
und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas, Streptomyces
und Staphylococcus, obwohl andere ebenfalls verwendet werden können.
-
Nützliche
Expressionsvektoren zur bakteriellen Verwendung können einen
selektierbaren Marker und einen bakteriellen Replikationsursprung
umfassen, abgeleitet von kommerziell erhältlichen Plasmiden, die genetische
Elemente des wohlbekannten Clonierungsvektors pBR322 (ATCC 37017)
umfassen. Solche kommerziellen Vektoren schließen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia
Fine Chemicals, Uppsala, Schweden) und pGEMI (Promega Biotec, Madison,
WI, USA) mit ein. Diese pBR322-„Rückgrat"-Abschnitte werden mit einem geeigneten
Promotor und der zu exprimierenden Struktursequenz kombiniert. E.
coli wird typischerweise unter Verwendung von pBR322-Derivaten transformiert,
einem Plasmid, das von einer E. coli-Art abgeleitet ist (Bolivar
et al., Gene 2: 95, 1977). pBR322 enthält Gene für Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz
und bietet daher einfache Verfahren zur Identifizierung transformierter
Zellen.
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Promotoren, die allgemein in rekombinanten
mikrobiellen Expressionsvektoren verwendet werden, umfassen das
b-Lactamase-(Penicillinase) und Lactose-Promotorsystem (Chang et
al., Nature 275: 615, 1978; und Goeddel et al., Nature 281: 544,
1979), das Tryptophan(trp)-Promotorsystem
(Goeddel et al., Nucl. Acids Res. 8: 4057, 1980; und EPA 36 776)
und den tac-Promotor (Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laborary, S. 412, 1982). Ein besonders
nützliches
bakterielles Expressionssystem bedient sich des Promotors Phagen λ PL und des wärmeinduzierbaren cI857ts-Repressors.
Plasmidvektoren, die von der American Type Culture Collection erhältlich sind,
welche Derivate des λ PL-Promotors
enthalten, umfassen das Plasmid pHUB2, enthalten im E. coli-Stamm
JMB9 (ATCC 37092), und das Plasmid pPLc28, enthalten in E. coli
RR1 (ATCC 53082).
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Das rekombinante Fusionsprotein kann
auch in Hefewirten, bevorzugt von Saccharomyces-Arten, wie beispielsweise
S. cerevisiae, exprimiert werden. Hefe von anderen Gattungen wie
Pichia oder Kluyveromyces können
ebenfalls verwendet werden. Hefevektoren werden im Allgemeinen einen
Replikationsursprung des 2μm-Hefeplasmids
oder eine autonom replizierende Sequenz (ARS), einen Promotor, DNA,
die das Fusionsprotein codiert, Sequenzen zur Polyadenylierung und
Transkriptionstermination und ein Selektionsgen enthalten. Bevorzugt
werden Hefevektoren einen Replikationsursprung und selektierbare
Marker, die die Transformation von sowohl Hefe als auch E. coli
erlauben, z. B das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das S.
cerevisiae trpl-Gen, welches einen Selektionsmarker für einen
mutierten Stamm von Hefe, dem die Fähigkeit fehlt, auf Tryptophan
zu wachsen, bietet, und einen Promotor, der von einem stark exprimierten
Hefegen abgeleitet ist, um die Transkription einer stromabwärts gelegenen
Struktursequenz zu induzieren, umfassen. Die Anwesenheit des trp1-Fehlers
im Hefe-Wirtszell-Genom stellt dann eine effektive Umgebung zur
Detektion der Transformation zur Verfügung, nämlich durch Wachstum in Abwesenheit
von Tryptophan.
-
Geeignete Promotorsequenzen in Hefevektoren
umfassen die Promotoren für
Metallothionein, 3-Phosphpglyceratekinase (Hitzeman et al., J Biol.
Chem. 255: 2073, 1980) oder andere glykolytische Enzyme (Hess et
al., J Adv. Enzyme Reg. 7: 149, 168; und Holland et al., Biochem.
17: 4900, 1978), wie Enolase, Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phopsphat-isomerase,
3-Phosphoglycerat-mutase,
Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase, Phosphoglucoseisomerase und
Glucokinase. Geeignete Vektoren und Promotoren zur Verwendung in
der Hefeexpression sind weiter bei R. Hitzeman et al., EPA 73 657
beschrieben.
-
Bevorzugte Hefevektoren können assembliert
werden, indem DNA-Sequenzen von pBR322 zur Selektion und Replikation
in E. coli (Ampr-Gen und Replikationsursprung)
und Hefe-DNA-Sequenzen einschließlich eines Glucose-reprimierbaren
ADH2-Promotors und einer α-Faktor-Sekretions-Leitsequenz,
verwendet werden. Der ADH2-Promotor wurde von Russel et al. (J.
Biol. Chem. 258: 2674, 1982) und Beier et al., (Nature 300: 724,
1982) beschrieben. Vorteilhafterweise ist ein DNA-Segment, das für eine in
Hefe funktionelle Leitsequenz codiert, mit dem 5'-Ende der DNA, die das Fusionsprotein
codiert, funktionell verbunden. Das codierte Leitpeptid fördert die
Sekretion des Fusionsproteins aus der Wirtszelle und wird im Allgemeinen
bei der Sekretion vom Fusionsprotein abgeschnitten. Um ein Beispiel
zu nennen, die Hefe-α-Faktor-Leitsequenz,
welche die Sekretion von heterologen Proteinen regelt, kann zwischen
dem Promotor und dem zu exprimierenden Strukturgen eingefügt werden.
Siehe z. B Kurjan et al., Cell 30: 922, 1982; und Bitter et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81: 5330, 1984. Die Leitsequenz kann
modifiziert werden, so dass sie in der Nähe ihres 3'-Endes
eine oder mehrere nützliche
Restriktionsstellen enthält,
um die Fusion der Leitsequenz mit fremden Genen zu erleichtern.
-
Geeignete Hefe-Transformationsprotokolle
sind dem Fachmann bekannt. Beispielhaft ist eine Technik von Hinnen
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 75: 1929, (1978) beschrieben,
die auf Trp+-Transformanden in einem selektiven
Medium bestehend aus 0.67% „yeast
nitrogen Base",
0.5% Casaminosäuren,
2% Glucose, 10μg/l
Adenin und 20 μg/l
Uracil besteht, selektiert. Wirtsstämme, die mit Vektoren transformiert
sind, die den oben beschriebenen ADH2-Promotor umfassen, können zur
Expression in einem reichhaltigen Medium bestehend aus 1% Hefeextrakt,
2% Pepton und 1% Glucose, supplementiert mit 80 μg/l Adenin und 80 μg/l Uracil, gezogen
werden. Die Derepression des ADH2-Promotors geschieht nach dem Verbrauch
der Glucose im Medium. Die rohen Hefeüberstände werden durch Filtration
geerntet und vor der weiteren Aufreinigung bei 4°C gehalten.
-
Es können verschiedene Säuger- oder
Insektenzell-Kultursysteme verwendet werden, um rekombinantes Protein
zu exprimieren. Baculovirus-Systeme zur Produktion heterologer Proteine
in Insektenzellen werden von Luckow und Summers, Bio/Technology
6: 47 (1988) im Überblick
dargestellt. Es können
etablierte Zelllinien von Säugern
verwendet werden. Beispiele geeigneter Säuger-Wirtszelllinien schließen die COS-7-Zelllinien
von Affen-Nierenzellen,
beschrieben von Gluzman (Cell 23: 175, 1981), L-Zellen, C 127-, 3T3-,
Chinahamster-Ovarien (CHO), HeLa- und BHK-Zelllinien ein. Säuger-Expressionsvektoren
können nicht-transkribiere
Elemente umfassen, wie beispielsweise einen Replikationsursprung,
einen geeigneten Promotor und Enhancer, verbunden mit dem zu exprimierenden
Gen, und andere 5'-
oder 3'-flankierende nicht-transkribierte
Sequenzen, und 5'-
oder 3'-nicht translatierte
Sequenzen, wie notwendige Ribosom-Bindestellen, eine Poly-Adenylierungsstelle,
Spleißdonor-
und -Acceptor-Stellen und transkriptionelle Terminationssequenzen,umfassen.
-
Die transkpritionellen und translationalen
Kontrollsequenzen in Expressionsvektoren, die für die Transformation von Wirbeltierzellen
zu verwenden sind, können
von viralen Quellen gestellt werden. Zum Beispiel sind allgemein
verwendete Promotoren und Enhancer von Polyoma, Adenovirus 2, Simian
Virus 40 (SV40) und humanem Cytomegalovirus abgeleitet. DNA-Sequenzen,
die vom viralen SV40-Genom abgeleitet sind, z. B der SV40-Origin,
der „early" und „late" Promotor, der Enhancer,
Spleiß-
und Polyadenylierungsstellen, können
verwendet werden, um die anderen zur Expression heterologer DNA-Sequenz
erforderlichen genetischen Elemente zur Verfügung zu stellen. Die „early" und „late" Promotoren sind
besonders nützlich,
da beide von dem Virus als ein Fragment erhältlich sind, das auch den viralen
SV40-Replikationsursprung enthält (Fiers
et al., Nature 273: 113, 1978). Kleine oder große SV40-Fragmente können auch
verwendet werden, vorausgesetzt dass die ungefähr 250 bp-Sequenz, die sich von der Hind III-Stelle
bis zur BglI-Stelle, die im viralen Replikationsursprung liegt,
erstreckt, miteingeschlossen ist. Beispielsweise können Vektoren
konstruiert werden wie von Okayama und Berg (Mol. Cell. Biol. 3:
280, 1983) offenbart. Ein nützliches
System für
stabile Expression auf einem hohen Niveau von Säuger-Rezeptor-cDNAs in Maus-Milchdrüsenepithelzellen
C127 kann im Wesentlichen so konstruiert werden, wie von Cosman
et al. (Mol. Immunol. 23: 935, 1986) beschrieben.
-
Herstellung und Reinigung
des Fusionsproteins
-
Die vorliegende Erfindung stellt
ein Verfahren zur Herstellung des rekombinanten Fusionsproteins
der vorliegenden Erfindung zur Verfügung, das Kultivieren einer
Wirtszelle, die mit einem Expressionsvektor transformiert wurde,
der eine DNA-Sequenz umfasst, die das Fusionsprotein codiert, und
zwar unter Bedingungen, die die Expression des Fusionsproteins begünstigen,
welches dann aus dem Kulturmedium oder Zellextrakten gereinigt wird,
umfasst. Es kann jeder geeignete Reinigungsprozess verwendet werden,
wobei das Verfahren der Wahl entsprechend solcher Faktoren wie des
Wirtszelltyps, und davon, ob das gewünschte Protein aus den Wirtszellen
sezerniert wird oder nicht, variiert. Das Fusionsprotein wird in
das Kulturmedium sezerniert werden, wenn es ursprünglich mit
einer in den Wirtszellen funktionellen Signalsequenz oder mit einem
Leitpeptid fusioniert ist, oder wenn das Protein lösliche Formen
der TNF-R-Polypeptide umfasst.
-
Zum Beispiel können Überstände von Expressionssystemen,
welche rekombinantes Protein in das Kulturmedium sezernieren, zunächst unter
Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Proteinkonzentrationsfilters, beispielsweise einer Amicon- oder
Millipore Pellicon-Ultrafiltrationseinheit,
aufkonzentriert werden. Nach dem Konzentrationsschritt kann das
Konzentrat auf eine geeignete Reinigungsmatrix aufgetragen werden.
Eine geeignete Affini tätsmatrix
kann zum Beispiel TNF umfassen. Eine Affinitätsmatrix kann hergestellt werden,
indem rekombinantes humanes TNF an Bromcyan-aktivierte Sepharose
(Pharmacia) oder Hydrazid-Affigel (Biorad), entsprechend den Empfehlungen
der Hersteller, gebunden wird. Ein bevorzugtes Reinigungsverfahren
umfasst die Immunreinigung unter Verwendung von Antikörpern, die
an ein geeignetes Trägermaterial
gebunden sind. Es werden Proteine gewonnen, die an einen Antikörper binden,
der spezifisch für TNF-R
ist. Proteine, die mit Antikörpern,
die spezifisch für
TNF-R sind, immunreaktiv sind, können
daher identifiziert und isoliert werden. Alternativ dazu kann ein
Anionenaustauscher-Harz verwendet werden, zum Beispiel eine Matrix
oder ein Substrat mit anhängenden
Diethylaminoethyl(DEAE)-Gruppen. Die Matrices können aus Acrylamid, Agarose,
Dextran, Cellulose oder aus anderen Typen sein, die für gewöhnlich in
der Proteinreinigung verwendet werden. Alternativ dazu kann ein
Kationenaustauscher-Schritt verwendet werden. Geeignete Kationenaustauscher
schließen
verschiedene unlösliche
Matrices mit ein, einschließlich
Sulfopropyl- oder Carboxymethyl-Gruppen.
Sulfopropyl-Gruppen sind bevorzugt. Es können auch ein oder mehrere
Schritte) mit Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigchromatographie (RP-HPLC),
unter Anwendung hydrophober RP-HPLC-Medien, z. B Silicagel mit anhängenden
Methyl- oder anderen aliphatischen Gruppen, verwendet werden, um
eine Fusionsprotein-Zusammensetzung weiter aufzureinigen.
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Rekombinantes Protein, das in einer
bakteriellen Kultur hergestellt wird, wird üblicherweise durch die anfängliche
Extraktion aus Zellpellets isoliert, gefolgt von einem oder mehreren
Schritten) der Konzentrierung, des Aussalzens, wässriger Ionenaustausch- oder
Größenausschluss-Chromatographie.
Schließlich
kann Hochleistungsflüssigchromatographie
(HPLC) für
finale Aufreinigungsschritte verwendet werden. Mikrobielle Zellen,
die bei der Expression von rekombinanten Fusionsproteinen verwendet
werden, können
durch jede übliche
Methode aufgebrochen werden, einschließlich Frieren und Auftauen,
Sonifikation, mechanisches Aufbrechen, oder die Verwendung von Zell-lysierenden
Agentien.
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Die Fermentation von Hefe, welche
Fusionsproteine als sezerniertes Protein exprimiert, vereinfacht die
Aufreinigung sehr. Sezerniertes rekombinantes Protein, das aus einer
Fermentation im Großmaßstab hervorgeht,
kann mittels Verfahren analog zu jenen, die von Urdal et al. (J.
Chromatog. 296: 171, 1984) offenbart wurden, aufgereinigt werden;
es schließt
zwei aufeinanderfolgende Umkehrphasen-HPLC-Schritte zur Aufreinigung
eines rekombinanten Proteins auf einer präparativen HPLC-Säule ein.
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Einige oder alle der vorstehenden
Aufreinigungsschritte können
in verschiedenen Kombinationen verwendet werden, um ein im Wesentlichen
homogenes rekombinantes Protein bereitzustellen. Rekombinante Zellkultur
ermöglicht
die Herstellung des Fusionsproteins, und zwar frei von jenen kontaminierenden
Proteinen, welche normalerweise mit TNF-R verbunden sind, wie sie
in der Natur in ihren jeweiligen Herkunftsarten vorkommen, z. B
in Zellen, Zellexsudaten oder Körperflüssigkeiten.
Die vorstehenden Reinigungsverfahren gehören zu denen, die ebenso angewendet
werden können,
um erfindungsgemäße nicht-rekombinante
Rezeptoren zu reinigen.
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Als eine Alternative zur Produktion
der erfinderischen Rezeptoren als Fusionsproteine können die TNF-R-Proteine
getrennt hergestellt und gereinigt werden, und anschließend miteinander
verbunden werden. Es sind zahlreiche Reagentien, die nützlich für die Verbindung
eines Proteinmoleküls
mit einem anderen sind, bekannt. Es sind heterobifunktionelle und
homobifunktionelle Linker für
diesen Zweck erhältlich,
zum Beispiel von Pierce Chemical Company, Rockford, Dlinois. Solche
Linker enthalten zwei funktionelle Gruppen (z. B Ester und/oder
Maleimide), die mit bestimmten funktionellen Gruppen an Aminosäureseitenketten
(z. B Aminen an Lysinresten und Sulfhydrylen, die durch Reduktion
von Cysteinresten erzeugt wurden) reagieren, und somit ein Polypeptid
mit einem anderen verbinden. Beispiele solcher querverbindender
Reagentien sind N-Maleimidobenzoylsuccinimidylester und N-Hydroxysuccinimid.
Reagens und Reaktionsbedingungen sollten so ausgewählt werden,
dass die Querverknüpfung
die Bindung von TNF an den Rezeptor nicht beeinträchtigt.
Die TNF-R-Polypeptide
sind bevorzugt über
einen der oben beschriebenen Peptidlinker verbunden, der als Abstandshalter
fungiert. Ein Peptidlinker kann mittels irgendeines der konventionellen
Verfahren, die verwendet werden, um ein Polypeptid mit einem anderen
zu verbinden, mit TNF-R verbunden werden. Die querverbindenden Reagentien,
die von Pierce Chemical Company wie oben beschrieben erhältlich sind,
gehören
zu denen, die verwendet werden können.
Aminosäuren,
die Seitenketten besitzen, die mit solchen Reagentien reaktiv sind,
können
in den Peptidlinker einbezogen werden, z. B an dessen Enden.
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Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Die vorliegende Erfindung stellt
pharmazeutische Zusammensetzungen zur Verfügung, die irgendeines der oben
beschriebenen Fusionsproteine und einen physiologisch annehmbaren
Trägerstoff,
ein Verdünnungsmittel
oder Exzipiens umfassen. Solche Trägerstoffe, Exzipientien und
Verdünnungsmittel
werden für
die Empfänger
bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen nicht-toxisch
sein. Solche Zusammensetzungen können
Puffer, Antioxidantien wie Ascorbinsäure, Polypeptide mit niedrigem
Molekulargewicht (weniger als ungefähr 10 Reste), Proteine, Aminosäuren, Kohlenhydrate
einschließlich
Glucose, Saccharose oder Dextrine, Chelatoren wie EDTA, Glutathion
und andere Stabilisatoren und Exzipientien umfassen. Neutral-gepufferte
Kochsalzlösung
oder Kochsalzlösung
gemischt mit konspezifischem Serumalbumin sind beispielhafte geeignete
Verdünnungsmittel.
Bevorzugt wird die Zusammensetzung als Lyophilisat unter Verwendung
von geeigneten Exzipienslösungen
(z. B Saccharose) als Verdünnungsmittel
formuliert. Geeignete Dosierungen können in klinischen Untersuchungen
bestimmt werden. Die Menge und Häufigkeit
der Verabreichung wird natürlich
von solchen Faktoren wie der Natur und Schwere der zu behandelnden
Indikation, der erwünschten
Reaktion, dem Zustand des Patienten, usw., abhängen.
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Krankheitszustände, die von TNF ausgelöst werden,
können
durch Verabreichen einer therapeutisch wirksamen Menge eines erfindungsgemäßen Fusionsproteins
in Form einer pharmazeutischen Zusammensetzung an einen Patienten,
der von einer solchen Krankheit betroffen ist, behandelt werden.
Es wird von einer Krankheit gesagt, dass sie von TNF verursacht
wird, wenn TNF (direkt oder indirekt) die Krankheit verursacht oder
verschlimmert. Lösliche
Rezeptorproteine können
verwendet werden, um TNF kompetitiv zu binden und dabei die Bindung
von TNR an Zelloberflächenrezeptoren
zu inhibieren.
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Zur therapeutischen Verwendung werden
erfindungsgemäße gereinigte
Fusionsproteine einem Patienten, bevorzugt einem Menschen, zur Behandlung
in einer Weise, die für
die Indikation geeignet ist, verabreicht. Daher können die
pharmazeutischen Zusammensetzungen zum Beispiel durch Bolus-Injektion,
kontinuierliche Infusion, andauernde Freisetzung aus Implantaten
oder andere geeignete Techniken verabreicht werden.
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Das Fusionsprotein, das in den pharmazeutischen
Zusammensetzungen verwendet wird, sollte gereinigt sein, so dass
das Fusionsprotein im Wesentlichen frei von anderen Proteinen natürlicher
oder endogener Herkunft ist und weniger als ungefähr 1 Gew.-%
Proteinmasse Kontaminanten-Rückstand
von Produktionsprozessen enthält.
Solche Zusammensetzungen können
jedoch andere Proteine enthalten, die als Stabilisatoren, Trägerstoffe,
Exzipientien oder Kotherapeutika hinzugefügt wurden. Das Fusionsprotein
ist im Wesentlichen zur Homogenität gereinigt, wenn es mittels
Silberfärbung
in einem Polyacrylamidgel als einzelne Proteinbande detektierbar
ist.
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Die erfindungsgemäßen Fusionsproteine können verabreicht
werden, um Krankheitszustände
zu behandeln, von denen man glaubt, dass sie zumindest zum Teil
von TNF ausgelöst
werden, wie Cachexia, rheumatoide Arthritis, Diabetes, Multiple
Sklerose, Lungenfibrose und Silicosis, cerebrale Malaria und Allo-
und Xenotransplantat-Abstoßung
bei Transplantat-Wirt-Reaktionen.
TNF wurde auch mit Sepsis und septischem Schock in Verbindung gebracht.
Bakterielles Endotoxin kann Sepsis bei Säugern, die mit bestimmten Typen von
Bakterien infiziert sind, hervorrufen, und man glaubt, dass es Makrophagen
zur Herstellung von Faktoren, die TNF mit einschließen, stimuliert.
Folks et al. (PNAS USA 86: 2365, 1989) vermutet, dass TNF-α eine wichtige
Rolle bei der Pathogenese der HN-Infektion spielt. TNF-α induzierte
die Expression von HIV in einer Zelllinie, die als Modell der HIV-Latenz
verwendet wird, um die Umwandlung von einer latenten zu einer produktiven
Infektion zu studieren.
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Bestimte Zytokine (IL-1, IL-2 und
andere koloniestimulierende Faktoren) können eine signifikante TNF-Produktion
des Wirtes induzieren. Fusionsproteine der Formel TNF-R-Linker-TNF-R können daher
verwendet werden, um Nebenwirkungen, die mit einer Zytokintherapie
einhergehen, zu behandeln.
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Die Verwendung von löslichen
Formen von TNF-R in den erfinderischen Fusionsproteinen ist für bestimmte
Anwendungen vorteilhaft. Die Reinigung der Proteine aus rekombinanten
Wirtszellen ist vereinfacht, da die löslichen Proteine aus den Zellen
sezerniert werden. Darüber
hinaus sind lösliche
Proteine im Allgemeinen für
die intravenöse
Verabreichung geeigneter und können
ihre therapeutische Wirkung (Bindung von TNF) im Blutstrom entfalten.
Durch die Bindung von TNF werden die löslichen Fusionsproteine die
Signaltransduktion über
endogene Zelloberflächenrezeptoren
für TNF
inhibieren.
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Die erfinderischen Fusionsproteine
können
auch als Reagentien in Rezeptor-basierten Immunoassays, als Reagentien
in Assays für
TNF oder als Bindungsmittel für
die Affinitätsreinigung
von TNF verwendet werden.
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Die folgenden Beispiele werden zur
Veranschaulichung und nicht zur Eingrenzung gegeben.
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Beispiele
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Beispiel 1
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TNF-Bindungsassays
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- A. Radioaktive Markierung von TNFα und TNFβ. Rekombinantes
humanes TNFα in
Form eines Fusionsproteins, das ein hydrophiles Octapeptid am N-Terminus
enthielt, wurde in Hefe als sezerniertes Protein exprimiert und
durch Affinitätschromatographie
(Hopp et al., Bio/Technology 6: 1204, 1988) gereinigt. Gereinigtes
rekombinantes humanes TNFβ wurde
von R&D Systems
(Minneapolis, MN) bezogen. Beide Proteine wurden unter Verwendung
des kommerziell erhältlichen
Festphasenagens, IODO-GEN (Pierce), radioaktiv markiert. Bei diesem
Verfahren wurden 5 μg
IODO-GEN auf dem Boden eines 10 × 75 mm Glasröhrchens
ausplattiert und für
20 Minuten bei 4°C
mit 75 μl
0.1 M Natriumphosphat, pH 7.4, und 20 μl (2 mCi) Na125I
inkubiert. Diese Lösung
wurde dann in ein zweites Glasröhrchen überführt, das
5 μg TNFα (oder TNFβ) in 45 μl PBS enthielt,
und zwar für
20 Minuten bei 4°C.
Das Reaktionsgemisch wurde mittels Gelfiltration fraktioniert, und
zwar über
2 ml Säulenvolumen
Sephadex G-25 (Sigma), equilibriert in RPMI („Roswell Park Memorial Institute") 1640-Medium, das
2.5% (Gew./Vol.) Rinderserumalbumin (BSA), 0.2% (Gew./Vol.) Natriumazid
und 20 mM Hepes pH 7.4 (Bindungsmedium). Die Endmenge von 125I-TNF wurde zu einer Arbeitsvorratslösung mit
1 × 10–7 M
in Bindungsmedium verdünnt
und bis zu einem Monat bei 4°C ohne
detektierbaren Verlust an Rezeptorbindungsaktivität gelagert.
Die spezifische Aktivität
ist routinemäßig 1 × 106 cpm/mmol TNF.
- B. Bindung an intakte Zellen. Bindungsassays mit intakten Zellen
wurden mittels zwei Verfahren durchgeführt. Bei dem ersten Verfahren
wurden die Zellen zunächst
entweder in Suspension (z. B U937) oder adhärent auf Gewebekulturplatten
(z. B WI26-VA4- oder COS-Zellen,
die den rekombinanten TNF-Rezeptor exprimierten) gezogen. Adhärente Zellen
wurden anschließend
durch Behandlung mit 5 mM EDTA über
10 Minuten bei 37°C
abgelöst. Bindungsassays
wurden dann mit dem Phthalat-Öl-Trennverfahren
durchgeführt
(Dower et al., J. Immunol. 132: 751, 1984), wie im Wesentlichen
von Park et al. (J. Biol. Chem. 261: 4177, 1986) beschrieben. Nicht-spezifische
Bindung von 125I-TNF wurde in Anwesenheit
von einem 200-fachen oder größeren molaren Überschuss
unmarkiertem TNF gemessen. Natriumazid (0.2%) war in einem Bindungsassay
enthalten, um die Aufnahme von 125I-TNF
durch Zellen zu inhibieren. Im zweiten Verfahren wurden COS-Zellen,
die mit dem TNF-Renthaltenden Plasmid transfiziert waren und TNF-Rezeptoren
auf der Oberfläche
exprimierten, auf die Fähigkeit
getestet, 125I-TNF zu binden, und zwar mittels
des Platten-Bindungsassay,
der von Sims et al. (Science 241: 585, 1988) beschrieben wurde.
- C. Festphasen-Bindungsassays. Die Fähigkeit von TNF-R, aus Detergens-Extrakten
von humanen Zellen stabil an Nitrocellulose adsorbiert zu werden
und dabei noch die TNF-Bindungsaktivität zu behalten,
bot eine Möglichkeit,
TNF-R zu detektieren. Zellextrakte wurden hergestellt, indem ein
Zellpellet mit einem 2-fachen Volumen PBS, die 1% Triton X-100 und
einen Cocktail von Proteaseinhibitoren (2 mM Phenylmethylsulfonylfluorid,
10 μM Pepstatin,
10 μM Leupeptid,
2 mM o-Phenanthrolin und 2 mM EGTA) enthielt, durch heftiges Vortexen
vermischt wurde. Das Gemisch wurde 30 Minuten auf Eis inkubiert,
wonach es bei 12 000 × g
bei 8°C
für 15
Minuten zentrifugiert wurde, um Zellkerne und andere Debris zu entfernen.
Zwei-Mikroliter-Aliquots der Zellextrakte wurden auf trockene BA85/21-Nitrocellulosemembranen
(Schleicher und Schüll,
Keene, NH) aufgebracht und man ließ sie trocknen. Die Membranen
wurden für
30 Minuten in Gewebekulturplatten in Tris (0.05 M)gepufferter Kochsalzlösung (0.15
M) pH 7.5, die 3% Gew./Vol. BSA enthielt, inkubiert, um nicht-spezifische
Bindungsstellen zu blockieren. Die Membran wurde dann mit 5 x 10"" M 125I-TNF
in PBS + 3% BSA bedeckt und unter Schütteln für 2 Stunden bei 4°C inkubiert.
Am Ende dieser Zeitspanne wurden die Membranen dreimal in PBS gewaschen
, getrocknet und für
18 std. bei –70°C auf einem
X-Omat-AR-Film von Kodak platziert.
- D. Signaltransduktionsassays. Die Inhibierung einer TNF-Signaltransduktionsaktivität kann bestimmt
werden, indem Zellen mit rekombinanten TNF-R-DNAs, die für Membrangebundenes
TNF-R codieren, transfiziert werden, um eine Expression von rekombinantem
Rezeptor auf der Zelloberfläche
zu erhalten. Die Zellen werden dann mit TNF in Kontakt gebracht
und die daraus resultierenden Stoffwechselwirkungen werden untersucht.
Wenn eine Wirkung resultiert, die der Wirkung des Liganden zugeordnet
werden kann und nicht endogenen TNF-Rezeptoren auf den Zellen zugeordnet
werden kann, dann besitzt der rekombinante Rezeptor eine Signaltransduktionsaktivität. Beispielhafte
Verfahren zur Bestimmung, ob ein Polypeptid eine Signaltransduktionsaktivität besitzt,
wurden offenbart von Idzerda et al., J. Exp. Med. 171: 861 (1990);
Curtis et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 86: 3045 (1989); Prywes
et al., EMBO J. 5: 2179 (1986) und Chou et al., J. Biol. Chem. 262:
1842 (1987). Die Fähigkeit
eines löslichen
TNF-R-Polypeptids, kompetitiv Signaltransduktion zu inhibieren, kann
unter Verwendung ähnlicher
Verfahren bestimmt werden. Primäre
Zellen oder Zelllinien, welche einen endogenen TNF-Rezeptor exprimieren
und eine detektierbare biologische Reaktion auf TNF zeigen, können als
Alternative zu den Zellen verwendet werden, die rekombinantes Membran-gebundenes
TNF-R exprimieren. Eine verringerte Signaltransduktion deutet, wenn
dem Assay ein lösliches
TNF-R-Polypeptid zugegeben wird, auf die Bindung von TNF durch den
löslichen
TNF-R hin, so dass weniger TNF zur Initiierung der Signaltransduktion
an die Zelloberflächen-TNF-Rezeptoren
bindet.
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Vergleichsbeispiel 1
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1L-1-Bindungsassays
-
- A. Radioaktive Markierung von rIL-1β. Rekombinantes
humanes lL-1β wurde
durch Expression in E. coli und Reinigung bis zur Homogenität hergestellt,
und zwar wie beschrieben von Kronheim et al. (BiolTechnology 4:
1078, 1986). Das IL-1β wurde
mit Di-iodo (125I)-Bolton-Hunter-Reagens (New England Nuclear,
Glenolden, PA) markiert. Zehn Mikrogramm (0,57 nmol) Protein in
10 μl Phosphat
(0,015 mol/l-gepufferter Kochsalzlösung (PBS; 0,15 mol/l), pH
7.2, wurden mit 10 μl
Natriumborat (0.1 mol/l)-gepufferter Kochsalzlösung (0,15 mol/l), pH 8.5,
gemischt und entsprechend den Anweisungen des Herstellers für 12 Stunden bei
8°C mit
1 mCi (0,23 nmol) Bolton-Hunter-Reagens zur Reaktion gebracht. Anschließend wurden
30 μl 2%
Gelatine und 5 μl
1 mol/l Glycinethylester hinzufügt
und das Protein wurde auf einem 1 ml Säulenvolumen BiogelTM-P6-Säule (BioRad
Laboratories, Richmond, CA) von nicht-reagiertem Bolton-Hunter-Reagens
abgetrennt. Routinemäßig wurden
50% bis 60% Aufnahme des Markierungsmittels beobachtet. Die Radioiodierung
führte
zu spezifischen Aktivitäten
im Bereich von 1 × 1015 bis 5 × 1015 cpm/mmol-l
(0.4 bis 2 Atome I pro Proteinmolekül), und die Natriumdodecylsulfat-polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS/PAGE) zeigte ein einzelnes markiertes Polypeptid von 17.5 kD,
in Übereinstimmung
mit zuvor berichteten Werten für
IL-1. Das markierte Protein war zu mehr als 98% mit TCA präzipitierbar,
was darauf hindeutet, dass das 125I kovalent
an das Protein gebunden war.
- B. Inhibierungs-Bindungsassays für Membran-gebundenen IL-1R. „lL-1" bezieht sich kollektiv
auf IL-1α und IL-1β. Die Bindungsinhibierungskonstante
eines IL-1R-Proteins kann durch Inhibierungs-Bindungsassays bestimmt
werden, bei denen verschiedene Konzentrationen eines Kompetitors
(IL-1β oder
IL-1α) mit
einer konstanten Menge radioaktiv markierten IL-1β oder IL-1α und mit
Zellen, die den IL-1R exprimieren, inkubiert werden. Der nichtradioaktiv-markierte
Kompetitor bindet an den Rezeptor und verhindert die Bindung des
radioaktiv markierten Ligandens an den Rezeptor. Bindungsassays
wurden mittels des Phthalat-Öl-Trennverfahrens
durchgeführt,
wie es im Wesentlichen von Dower et al., J. Immunol. 132: 751, 1984 und
Park et al., J. Biol. Chem. 261: 4177, 1986, beschrieben wurde.
Kurz, Wirtszellen, die einen Membran-gebundenen rekombinanten IL-1R
exprimieren, wurden in Platten mit sechs Vertiefungen (Costar, Cambridge,
MA) für
2 Stunden bei 4°C
mit 125I-IL- 1β in
1 ml Bindungsmedium (RPMI („Roswell
Park Memorial Institute")
1640-Medium in Kombination mit 2% BSA, 20 mM Hepes-Puffer und 0.1%
Natriumazid, pH 7.2) inkubiert. Natriumazid wurde zugegeben, um
die Aufnahme und den Abbau von 125I-IL-1
durch Zellen bei 37°C
zu inhibieren. Die Platten wurden für 1 Stunde bei 37°C auf einem
Drehschüttler
inkubiert. Doppelte Aliquots des Inkubationsgemisches wurden dann
in Polyethylen-Zentrifugenröhrchen transferiert,
die ein Phthalat-Öl-Gemisch,
umfassend 1.5 Teile Dibutylphthalat zu 1 Teil Biss-ethylhexyl)phthalat,
enthielten. Es wurden außerdem
Kontrollröhrchen,
die einen hundertfachen molaren Überschuss
an unmarkiertem 1L-1β enthielten,
mitaufgenommen, um nicht-spezifische Bindung zu bestimmen. Die Zellen
mit gebundenem 125I-IL-1 wurden von nicht-gebundenem 125I-IL-1 durch 5-minütige Zentrifugation bei 15
000x g in einer Eppendorf-Mikrofuge abgetrennt. Dann wurde die Radioaktivität, die mit
den Zellen verbunden war, auf einem Gamma-Counter bestimmt.
- C. Inhibierungs-Bindungsassay für löslichen IL-1R. Die Bindungs-Inhibitionskonstante
eines löslichen
humanen IL-1R kann durch einen Bindungsinhibitions-assay untersucht
werden, in welchem unterschiedliche Konzentrationen eines IL-1β-Kompetitors
mit einer konstanten Menge radioaktiv markierten I-IL-1β und CB23-Zellen
(eine Epstein-Barr-Virustransformierte Nabelschnurblut-B-Lymphozyten-Zeltlinie),
die den Typ II IL-1R exprimieren, inkubiert werden. Eine Zelllinie,
die endogene Typ I-IL-1-Rezeptoren exprimiert, kann die CB23-Zellen
in Assays, die löslichen
Typen I-IL-1R miteinbeziehen, ersetzen. Bindungsassays wurden mittels
der Phthalat-Öl-Trennmethode
durchgeführt,
wie sie im Wesentlichen von Dower et al., J. Immunol. 132: 751,
1984 und Park et al., J. Biol. Chem. 261: 4177, 1986, beschrieben
wurde. Kurz, CVI-EBNA-(Säuger-)Zellen
wurden mit dem Expressionsvektor pDC406, der eine cDNA enthielt,
die für
einen löslichen
humanen Typ II IL-1R, wie in Beispiel 10 beschrieben, codiert, transfiziert. Überstände der
Zellen wurden 3 Tage nach der Transfektion abgenommen und seriell
in Bindungsmedium (RPMI („Roswell
Park Memorial Institute")
1640-Medium, das 2% BSA, 20 mM Hepes-Puffer und 0.2% Natriumazid,
pH 7,2) enthielt, in Kulturplatten mit 6 Vertiefungen in einem Volumen
von 50 μl/Vertiefung
verdünnt.
Die Überstände wurden
mit 50 μl
9 × 10–10 M 125I-IL-1β plus
2,5 × 106 CB23-Zellen bei 8°C für 2 Stunden unter Schütteln inkubiert.
Doppelte 60 μl-Aliquots
der Inkubationsmischung wurden dann in Polyethylenzentrifugenröhrchen,
die ein Phthalat-Öl-Gemisch
enthielten, das 1.5 Teile Dibutylphthalat zu 1 Teil Biss-ethylhexyl)phthalat
umfasste, überführt. Ein
Negativkontrollröhrchen,
das 3 × 10–6 M
unmarkiertes IL-1β enthielt,
wurde ebenfalls mitaufgenommen, um nicht-spezifische Bindung (100%
Inhibierung) zu bestimmen, und ein Positivkontrollröhrchen enthaltend
50 ml Bindungsmedium nur mit radioaktiv markiertem IL-1β wurde miteingeschlossen, um
die maximale Bindung zu bestimmen. Die Zellen mit gebundenem 125I-IL-1β wurden
von ungebundenem 125I-IL-1β durch 5-minütige Zentrifugation
bei 15 000 × g
in einer Eppendorf-Mikrofuge abgetrennt. Überstände, die ungebundenes 125I- IL-1β enthielten,
wurden verworfen und die Zellen wurden vorsichtig mit eiskaltem
Bindungsmedium gespült.
Die Zellen wurden in 1 ml Trypsin-EDTA für 15 Minuten bei 37°C inkubiert
und dann geerntet. Die Radioaktivität, die den Zellen anhaftete,
wurde dann auf einem Gamma-Counter bestimmt. Die Fähigkeit
von löslichem
IL-1R, die Bindung von IL-1α an
endogene zelluläre
Rezeptoren zu inhibieren, kann mittels desselben Verfahrens bestimmt
werden. Analoge Techniken können
in Assays verwendet werden, die löslichen TNF-R miteinbeziehen.
-
Beispiel 2
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Isolierung humaner TNF-R-cDNA
durch direkte Expression aktiven Proteins in COS-7-Zellen
-
Verschiedene humane Zelllinien wurden
im Hinblick auf die Expression von TNF-R durchgemustert, und zwar
basierend auf ihrer Fähigkeit, 125I-markierten TNF zu binden. Man fand heraus,
dass die humane Fibroblastenzelllinie WI-26 VA4 (ATCC CCL 95.1)
eine angemessene Anzahl von Rezeptoren pro Zelle exprinvert. Gleichgewichtsbindungs-Untersuchungen zeigten,
dass die Zelllinie eine biphasische Bindung von 125I-TNF
zeigte, mit ungefähr
4 000 hochaffinen Stellen (Ka = 1 × 1010 M–1) und 15 000 niedrigaffinen
Stellen (Ka = 1 × 108 M–1)
pro Zelle.
-
Durch reverse Transkription von polyadenylierter
mRNA, die aus Gesamt-RNA isoliert wurde, welche aus humanen WI-26
VA4-Fibroblastenzellen, welche in Anwesenheit von Kermesbeere-Mitogen
(„pokeweed mitogen") unter Verwendung
von Standardtechniken gezogen wurden (Gubler, et al., Gene 25: 263,
1983; Ausubel et al., Hrsg., Current Protocols in Molecular Biology,
Band 1, 1987), extrahiert wurde, wurde eine nicht-größensortierte
cDNA-Bibliothek
hergestellt. Die Zellen wurden geerntet, indem die Zellen in einer
Guanidinhydrochloridlösung
lysiert wurden und die Gesamt-RNA wie zuvor beschrieben isoliert
wurde (Manch et al., Nature 315: 641, 1985).
-
Poly A+ RNA
wurde durch Oligo dT-Cellulosechromatographie isoliert und doppelsträngige cDNA
wurde mittels eines Verfahrens hergestellt, das dem von Gubler und
Hoffman (Gene 25: 263, 1983) ähnelt.
Kurz, die Poly A+ RNA wurde durch reverse Transkriptase unter Verwendung
von oligo-dT als Primer in ein RNA-cDNA-Hybrid umgewandelt. Das
RNAcDNa-Hybrid wurde dann unter Verwendunng von RNAase H in Kombination
mit DNA-Polymerase
I in doppelsträngige
cDNA umgewandelt. Die Enden der daraus hervorgehenden cDNA wurden
mit T4-DNA-Polymerase glatt gemacht. Zu der cDNA, deren Enden glatt
waren, wurden EcoRI-Linker-Adapter (mit internen Notl-Stellen) hinzugegeben,
welche nur an einem Ende phosphoryliert waren (Invitrogen). Die
mit Linker-Adaptern versehene cDNA wurde mit T4-Polynucleotidkinase
behandelt, um die 5'-überhängende Region
des Linker-Adapters
zu phosphorylieren, und nicht-ligierte Linker wurden entfernt, indem
die cDNA über
eine Sepharose-CL4B-Säule
geleitet wurde. Die mit Linker-Adaptern versehene cDNA wurde mit
einer äquimolaren
Konzentration von EcoRl-geschnittenen und dephosphorylierten Armen
des Bakteriophagen λgt10
ligiert (Huynh et al., DNA Cloning: A Practical Approach, Glover,
Hrsg., IRL Press, S. 49–78). Die
ligierte DNA wurde unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits in Phagenpartikel verpackt, um eine Rekombinanten-Bibliothek zu erzeugen
(Stratagene Cloning Systems, San Diego, CA, USA). Die Rekombinanten
wurden weiterhin vermehrt, indem Phagen auf einem Bakterienrasen
des E. coli-Stammes
c600(hfl–) ausplattiert
wurden.
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Phagen-DNA wurde aus der daraus hervorgehenden λgt-10 cDNA-Bibliothek
gereinigt und die cDNA-Insertionen wurden durch Verdau mit dem Restriktionsenzym
Notl ausgeschnitten. Nach der Elektrophorese des Verdaus durch ein
Agarosegel wurden cDNAs größer als
2 000 by isoliert.
-
Die daraus hervorgehenden cDNAs wurden
in den eukaryontischen Expressionsvektor pCAV/NOT ligiert, welcher
darauf ausgelegt wurde, cDNA-Sequenzen, die an dessen multipler
Clonierungsstelle inseriert wurden, zu exprimieren, wenn er in eine
Säugerzelle
transfiziert wurde. PCAV/NOT wurde aus pDC201- (einem Derivat von
pMLSV, der zuvor beschrieben wurde von Cosman et al., Nature 312:
768, 1984), SV40- und Cytomegalovirus-DNA zusammengesetzt und umfasst in der
Reihenfolge, in Richtung der Transkription vom Replikationsursprung
aus: (1) SV40 -Sequenzen der Koordinaten 5171–270, einschließlich des
Replikationsursprungs, Enhancer-Sequenzen und frühe und späte Promotoren; (2) Cytomegalovirus-Sequenzen,
einschließlich
der Promotor- und Enhancer-Regionen (Nucleotide 671 bis +63 der
Sequenz, die von Boechart et al. publiziert wurde (Cell 41: 521,
1985); (3) Adenovirus-2-Sequenzen, die das erste Exon und einen
Teil des Introns zwischen dem ersten und zweiten Exon der dreigeteilten
Leitsequenz, das zweite Exon und einen Teil des dritten Exons der
dreigeteilten Leitsequenz und eine multiple Clonierungsstelle (MCS),
die Schnittstellen für
Xho1, Kpn1, Sma1, Notl und Bgl1 enthält, enthält; (4) SV40-Sequenzen der
Koordinaten 4127–4100
und 2770–2533, die
die Polyadenylierungs- und Terminations-Signale für frühe Transkription
umfassen; (5) Sequenzen, die von pBR322 abgeleitet sind, und Virusassoziierte
Sequenzen VAI und VAII von pDC201, mit Adenovirus-Sequenzen 10532-11156,
die die VAI-und VAII-Gene enthalten, gefolgt von pBR322-Sequenzen
von 4363–2486
und 1094–375,
die das Ampicillin-Resistenzgen und den Replikationsursprung enthalten.
PCAV/NOT wurde bei der American Type Culture Collection unter der
Hinterlegungsnummer ATCC 68014 hinterlegt.
-
Die daraus hervorgehende WI-26 VA4-cDNA-Bank
in pCAV/NOT wurde verwendet, um den E. coli-Stamm DHSa zu transformieren,
und die Rekombinanten wurden so ausplattiert, dass ungefähr 800 Kolonien
pro Platte und genügend
Platten entstanden, so dass ungefähr 50 000 Kolonien insgesamt
pro Durchmusterung zur Verfügung
gestellt wurden. Kolonien wurden von jeder Platte abgekratzt, in
Pools vereinigt und von jedem Pool Plasmid-DNA präpariert.
Die vereinigte DNA wurde dann verwendet, um eine nicht-konfluente Schicht
von Affen-COS-7-Zellen zu transfizieren, und zwar unter Verwendung
von DEAE-Dextran, gefolgt von einer Chloroquin-Behandlung, wie beschrieben
von Luthman et a1. (Nucl. Acids Res. 11: 1295, 1983) und McCutchan
et al. (J. Natl. Cancer Inst. 41: 351, 1986). Die Zellen wurden
dann für
3 Tage in Kultur gezogen, um eine transiente Expression der inserierten
Sequenzen zu erlauben. Nach drei Tagen wurden die Zellüberstände verworfen
und die Zell-Monolayer
in jeder Platte wurden wie folgt auf TNF-Bindung untersucht. Drei
ml Bindungsmedium, das 1,2 × 10–11 M 125I-markierten FLAG®-TNF
enthielt, wurden zu jeder Platte hinzugegeben und die Platten wurden
für 120
Minuten bei 4°C
inkubiert. Dann wurde dieses Medium verworfen und jede Platte wurde
einmal mit kaltem Bindungsmedium (das kein markiertes TNF enthielt)
und zweimal mit kaltem PBS gewaschen. Dann wurden die Ränder jeder
Platte abgebrochen, wodurch eine flache Scheibe zurückblieb,
welche für
72 Stunden bei –70°C unter Verwendung
eines intensivierenden Screens mit Röntgenfilm in Kontakt gebracht
wurde, wie von Sims et al., Science 241: 585 (1988) beschrieben.
TNF-Bindungsaktivität wurde
auf den belichteten Filmen als dunkler Fokus gegenüber einem
relativ gleichförmigen
Hintergrund sichtbar gemacht.
-
Nachdem ungefähr 240 000 Rekombinanten dieser
Bibliothek auf diese Weise durchgemustert worden waren, wurde ein
Pool von Transfektanden beobachtet, der TNF-Bindungs-Foci bildete, welche gegenüber der
Hintergrundbelichtung deutlich sichtbar waren. Dann wurde eine gefrorene
Stammlösung
von Bakterien des positiven Pools verwendet, um Platten mit ungefähr 150 Kolonien
zu erzeugen. Es wurden auf Nitrocellulose-Filtern Replicas dieser
Platten erzeugt, und dann wurden die Platten abgekratzt und die
Plasmid-DNA wurde
präpariert
und wie oben beschrieben transfiziert, um eine positive Platte zu
identifizieren. Bakterien von Einzelkolonien der Nitrocellulose-Replicas
dieser Platte wurden in 0,2 ml-Kulturen gezogen, welche verwendet wurden,
um Plasmid-DNA zu erhalten, welche in COS-7-Zellen transfiziert
wurde, wie oben beschrieben. Auf diese Weise wurde ein einzelner
Clon isoliert, welcher fähig
war, die Expression von humanem TNF-R in COS-Zellen zu induzieren. Der Expressions-Vektor
pCAV/NOT, der diese TNF-R-cDNA enthielt, wurde bei der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD 20852,
USA (Hinterlegungsnummer 68088) unter dem Namen pCAV/NOT-TNF-R hinterlegt.
-
Beispiel 3
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Konstruktion von cDNAs,
die für
löslichen
huTNF-RΔ235
codieren
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Es wurde eine cDNA konstruiert, die
für einen
löslichen
huTNF-RΔ235
codierte. Das codierte Protein umfasst die Sequenz der Aminosäuren –22 bis
235 aus 2A. Die Prozessierung
der Signalsequenz führt zu
einem Protein, das die Sequenz der Aminosäuren 1 bis 235 aus 2A hat. Ein 840 bp-Fragment
wurde aus pCAV/NOT-TNF-R mit den Restriktionsenzymen Notl und Pvu2
ausgeschnitten. Notl schneidet an der multiplen Clonie rungsstelle
von pCAV/NOT-TNF-R und Pvu2 schneidet innerhalb der TNF-R-codierenden
Region, 20 Nucleotide 5' der
Transmembran-Region gelegen. Um das 3'-Ende der TNF-R-Sequenzen zu rekonstruieren, wurden
zwei Oligonucleotide synthetisiert und daraus Doppelstrang gebildet,
um den folgenden Oligonucleotid-Linker zu bilden:
-
-
Dieser Oligonucleotid-Linker besitzt
terminale Pvu2 und Bgl2-Restriktionsstellen, und stellt 20 Nucleotide
des TNF-R wieder her, gefolgt von einem Terminationscodon (unterstrichen)
und einer BamH1-Restriktionsstelle (zur Erleichterung bei der Isolierung
des gesamten löslichen
TNF-R mittels Not1/BamH1-Verdau). Dieses Oligonucleotid wurde dann
mit dem 840 by Not1/Pvu2-TNF-R-Insert in Bgl2/Not1-geschnittenen pCAV/NOT
unter Erhalt von psolhuTNF-RΔ235/CAVNOT
ligiert, welcher in COS-7-Zellen transfiziert wurde, wie oben beschrieben.
Dieser Expressionsvektor induzierte die Expression von löslichem
humanen TNF-R, welcher fähig
war, TNF zu binden.
-
Beispiel 4
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Konstruktion von cDNAs,
die für
löslichen
huTNF-RΔ185
codieren
-
Es wurde eine cDNA konstruiert, die
für einen
löslichen
huTNF-RΔ185
codierte, der die Sequenz der Aminosäuren –22–185 aus
2A (oder Aminosäuren 1–185 nach Prozessieren der
Signalsequenz in einer geeigneten Wirtszelle) besitzt, und zwar
indem mit den Restriktionsenzymen Notl und Bgl2 ein 640 bp-Fragment
aus pCAV/NOT-TNF-R ausgeschnitten wurde. Notl schneidet an der multiplen
Clonierungsstelle von pCAV/NOT-TNF-R, und Bgl2 schneidet innerhalb
der TNF-R-codierenden Region bei Nucleotid 637, welches 237 Nucleotide
5' der Transmembran-Regio
liegt. Die folgenden Oligonucleotid-Linker wurden synthetisiert:
-
Die obigen Oligonucleotid-Linker
stellen das 3'-Ende
des Rezeptormoleküls
bis zu Nucleotid 708 wieder her, gefolgt von einem Terminationscodon
(unterstrichen). Diese Oligonucleotide wurden dann zusammen mit
dem 640 bp-Not1-TNF-R-Insert in Notl-geschnittenen pCAV/NOT ligiert.
Man erhielt den Expressionvektor psolTNFRΔ185/CAVNOT, welcher in COS-7-Zellen
transfiziert wurde, wie oben beschrieben. Dieser Expressionvektor
induzierte die Expression von löslichem
humanen TNF-R, welcher befähigt
war, TNF zu binden.
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Beispiel 5
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Konstruktion von cDNAs,
die für
löslichen
huTNF-RΔ163
codieren
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Es wurde eine cDNA konstruiert, die
für einen
löslichen
huTNF-RΔ163
codiert, der die Sequenz der Aminosäuren –22– 163 aus 2A (1–163 nach Prozessierung der
Signalsequenz) hat, und zwar indem ein 640 bp-Fragment mit den Restriktionsenzymen
Notl und Bgl2 aus pCAV/NOT-TNF-R ausgeschnitten wurde, wie in Beispiel
4 beschrieben. Die folgenden Oligonucleotid-Linker wurden synthetisiert:
-
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Dieser obige Oligonucleotid-Linker
stellt das 3'-Ende
des Rezeptormoleküls
bis zu Nucleotid 642 (Aminosäure
163) wieder her, gefolgt von einem Terminationscodon (unterstrichen).
Dieses Oligonucleotid wurde dann zusammen mit dem 640 bp-Not1-TNF-R-Insert
in Notlgeschnittenen pCAV/NOT ligiert. Man erhielt den Expressionsvektor
pso1TNFRΔ163/CAVNOT,
welcher in COS-7-Zellen transfiziert wurde, wie oben beschrieben.
Dieser Expressionsvektor induzierte die Expression von löslichem
humanen TNF-R, welcher befähigt
war, TNF in dem Bindungsassay, der in Beispiel 1 beschrieben ist,
zu binden.
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Beispiel 6
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Konstruktion von cDNAs,
die für
löslichen
huTNF-RΔ142
codieren
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Es wurde eine cDNA konstruiert, die
für einen
löslichen
huTNF-RΔ142
(mit der Sequenz der Aminosäuren –22–142 aus
2A (1–142 nach Prozessieren der
Signalsequenz)) codiert, und zwar indem ein 550 bp-Fragment mit
den Restriktionsenzymen Notl und A1wN1 aus pCAV/NOT-TNF-R ausgeschnitten
wurde. A1wN1 schneidet innerhalb der TNF-Rcodierenden Region bei
Nucleotid 549. Der folgende Oligonucleotid-Linker wurde synthetisiert:
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Dieser obige Oligonucleotid-Linker
stellt das 3'-Ende
des Rezeptormoleküls
bis zu Nucleotid 579 (Aminosäure
142) wieder her, gefolgt von einem Terminationscodon (unterstrichen).
Dieses Oligonucleotid wurde dann zusammen mit dem 550 bp-Not1/A1wN1-TNF-R-Insert
in Not1/Bg12-geschnittenen pCAV/NOT ligiert. Man erhielt den Expressionsvektor
pso1TNFRΔ142/CAVNOT,
welcher in COS-7-Zellen transfiziert wurde, wie oben beschrieben.
Dieser Expressionsvektor induzierte nicht die Expression von löslichem
humanen TNF-R, welcher
fähig war,
TNF zu binden. Es wird vermutet, dass dieses besondere Konstrukt
kein biologisch aktives TNF-R exprimieren konnte, weil ein oder
mehrere essentielle Cystein-Reste (z. B Cys157 oder
Cys163), die für die intramolekulare Bindung
(zur Bildung der richtigen Tertiärstruktur
des TNF-R-Moleküls)
erforderlich sind, eliminiert wurden.
-
Vergleichsbeispiel 2
-
Isolierung von humanen
Typ I-IL-1R-cDNA-Clonen
-
Es wurde eine cDNA isoliert, die
für ein
humanes Typ I-IL-1R-Protein codiert, und zwar mittels Hybridisierung
mit einer Sonde, die von Maus-Typ I-IL-1R-cDNA abgeleitet war. Die
Clonierung dieser Maus-IL-1R-cDNA ist in Beispiel 4 von
EP 318 296 beschrieben. Ein
Vektor, der die Maus-cDNA enthält,
wurde bei der American Type Culture Collection unter dem Namen GEMBL78
am 19. November 1987 hinterlegt und ihm wurde die Hinterlegungsnummer
ATCC 67563 vergeben.
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Es wurde, wie von Sims et al. (Science
241: 585, 1988) beschrieben, ein 2356 Basenpaar (bp)-Fragment dieses
hinterlegten Maus-Clons 78 isoliert und durch Nick-DNA-Neusynthese
unter Verwendung der DNA-Polymerase I zur Verwendung als Sonde radioaktiv
markiert. Das angewandte Verfahren war im Wesentlichen ähnlich zu
dem, das von Maniatis et al. (Molecular Cloning: A Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Laboratory, 1982, S. 109) offenbart wurde.
-
Die Sonde wurde verwendet, um humane
cDNA-Bibliotheken auf humanes IL-1R durchzumustern, wie beschrieben
von Sims et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 86: 8946, 1989. Eine
cDNA-Bibliothek wurde durch reverse Transkription von polyadenylierter
mRNA, die aus Gesamt-RNA isoliert war, welche aus den kultivierten
Zellen einer humanen T-Zelllinie, die als Clon 22 bezeichnet wurde,
wie beschrieben von Acres et al. (J. Immunol. 138: 2132, 1987),
extrahiert worden war, konstruiert. Diese Zellen wurden in RPMI
1640-Medium plus 10% fötalem
Rinderserum wie von Acres et al. (s. oben) beschrieben in Anwesenheit
von 10 ng/ml OKT3-Antikörper
und 10 ng/ml humanem IL-2 kultiviert. Die cDNA wurde unter Verwendung
von DNA-Polymerase I doppelsträngig
gemacht, mit T4-DNA-Polymerase wurden die Enden glatt gemacht, sie
wurde mit EcoRI-Methylase methyliert, um EcoRI-Schnittstellen innerhalb der cDNA zu
schützen,
und dann an EcoRI-Linker ligiert. Die daraus hervorgehenden Konstrukte
wurden mit EcoRI verdaut, um alle Kopien der Linker außer jeweils
einer an jedem Ende der cDNA zu entfernen, und an Eco-RI geschnittene
und dephosphorylierte Arme des Bakteriophagen λgt10 ligiert (Huynh et al.,
DNA Cloning: A practical Approach, Glover, Hrsg., IRL Press, S.
49–78).
Die ligierte DNA wurde unter Verwendung eines kommerziell erhältlichen
Kits (Stratagene Cloning Systems, San Diego, CA, USA 92121) in Phagenpartikel
verpackt, um eine Bibliothek von Rekombinanten zu erzeugen. Die
Rekombinanten wurden auf dem E. coli-Stamm C600(hfl-) ausplattiert
und durch Standardplaque-Hybridisierungstechniken unter Bedingungen
moderater Stringenz (50°C,
6 × SSC)
durchgemustert.
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Nach mehreren Runden der Durchmusterung
wurden neun Clone aus der Bibliothek isoliert, die mit der cDNA-Sonde
hybridisierten. Die Clone wurden Plaque-gereinigt und verwendet,
um Bakteriophagen-DNA zu präparieren,
welche mit EcoRI verdaut wurde. Die verdauten Ansätze wurden
auf einem Agarosegel der Elektrophorese unterzogen, auf Nylon-Filter geblottet
und bezüglich
der Hybridisierung nochmals getestet. Die Clone wurden mit EcoRI
verdaut, gefolgt von einer präparativen
Agarosegel-Elektrophorese. Dann wurden sie in EcoRI-geschnittene
Derivate (pGEMBL) des Standard-Clonierungsvektors pBR322, die einen
Polylinker mit einer nur einmal vorhandenen EcoRI-Schnittstelle,
einer BamHI-Schnittstelle
und zahlreiche andere nur einmal vorhandene Restriktionsschnittstellen
besaßen,
subcloniert. Beispielhaft wurde ein Vektor dieses Typs von Dente
et al. (Nucl. Acids Res. 11: 1645, 1983) beschrieben.
-
Die Restriktionskartierung und Sequenzierung
eines humanen 4,8 kb-IL-1R-Clons deutete darauf hin, dass der Clon
eine Sequenz umfasst, die für
518 Aminosäuren
codiert, welche 80% Aminosäure-Sequenzidentität mit der
entsprechenden Maus-Sequenz in der extrazellulären oder N-terminalen Region
distal zur Transmembran-Region, 63% Identität in der Transmembran-Region
und 87% Identität
in der zytoplasmatischen oder C-terminalen Region aufwies. Ein 440
bp-EcoRI-NsiI-Fragment, das von dem 5'-Teil des humanen IL-1R-Clons abgeleitet
war, wurde durch Nick-DNA-Neusynthese mit 32P
wie oben beschrieben markiert und verwendet, um eine cDNA-Bibliothek
durchzumustern, welche hergestellt wurde, indem Zufallsprimer bei
der mRNA von Clon 22 der humanen T-Zelllinie, welche wie oben beschrieben
hergestellt wurde, verwendet wurden. Es wurden 23 Clone isoliert,
welche mit der Sonde hybridisierten, und sie wurden durch Restriktionskartierung
untersucht. Die Sequenzierung von einem dieser Clone lieferte die
Sequenzinformation, die mit den übrigen
Nterminalen 34 Aminosäuren
des humanen Proteins übereinstimmte.
Die DNA- und die abgeleitete Aminosäure-Sequenz der vollständigen codierenden
Region des humanen Typ I-lL-1R sind in SEQ ID NO: 5 und 6 gezeigt.
Dieses humane 1L-1R-Protein umfasst 569 Aminosäuren (einschließlich eines
20 Aminosäuren-Signalpeptids),
und schließt
16 Cystein-Reste mit ein, von denen 13 von den Maus- zu den humanen
Genen konserviert sind. Zusätzlich
umfasst die humane Sequenz sechs potentielle N-Gykosylierungsstellen,
von denen fünf
von der Maus- zur humanen Sequenz konserviert sind.
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Vergleichsbeispiel 3
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Isolierung von cDNAs,
die für
Typ II-IL-1R codieren
-
Eine DNA-Sequenz, die für humanen
Typ II-IL-1R codiert, wurde aus einer cDNA-Bibliothek isoliert, die unter Verwendung
von Standardverfahren hergestellt worden war, und zwar durch reverse
Transkription polyadenylierter RNA, die aus der humanen lymphoblastoiden
B-Zelllinie CB23 isoliert wurde, wie beschrieben von Benjamin & Dover, Blood
75: 2017, 1990. Kurz, die CB23-Zelllinie ist eine EBV-transformierte
Nabelschnurblut („cord
blood" (CB))-Lymphozyten-Zelllinie,
welche unter Verwendung der Methoden, die von Benjamin et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 81: 3547, 1984, beschrieben wurden, hergestellt
wurde.
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Die CB23-Bibliothek wurde mittels
modifizierter direkter Expression von in einem Pool vereinigten
cDNA-Fragmenten in der Affennieren-Zelllinie CV-1/EBNA-1 unter Verwendung
eines Säuger-Expressionsvektors
(pDC406), der Replikationsursprünge
enthält,
die von SV40, Epstein-Barr-Virus und pBR322 abgeleitet sind, durchgemustert.
pDC406 ist ein Derivat von HAV-EO, das von Dower et al., J. Immunol.
142: 4314 (1989) beschrieben wurde. pDC406 unterscheidet sich von
HAV-EO durch die Deletion des Introns, das in der dreigeteilten
Adenovirus 2-Leitsequenz in HAV-EO vorhanden ist. Die CV-1/EBNA-1-Zelllinie
wurde durch Transfektion der CV-1-Zelllinie mit dem Gen, das für Epstein-Barr-Virus
Kernantigen-1 (EBNA-1) codiert, und mit einem Vektor, der CMV-Regulationssequenzen
enthält,
abgeleitet, so dass EBNA-1 unter der Kontrolle der humanen unmittelbar-frühen („immediate-early") CMV-Enhancer/Promotor-Sequenzen
exprimiert wird. Das EBNA-1-Gen ermöglicht die episomale Replikation
von Expressionsvektoren wie pDC406, die den EBV-Replikationsursprung enthalten.
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Transfektanden, die biologisch aktiven
Typ II-IL-1R exprimieren, wurden anfänglich unter Verwendung einer
modifizierten Objektträger-Autoradiographie-Technik
identifiziert, im Wesentlichen wie beschrieben von Gearing et al.,
EMBO J. 8: 3667, 1989. Kurz, CV-1/EBNA-1-Zellen
wurden direkt auf Glasobjektträgern
mit Miniprep-DNA in pDC406 aus Pools von cDNA-Clonen transfiziert
und für
2–3 Tage
kultiviert, um transiente Expression von Typ II-IL-1R zu ermöglichen.
Die Objektträger,
die die transfizierten Zellen trugen, wurden dann mit Medium, das 125I-IL-1β enthielt,
inkubiert, gewaschen, um nicht-gebundenes markiertes IL-1β zu entfernen, mit
Glutaraldehyd fixiert, in flüssige
photographische Emulsion getaucht und im Dunkeln exponiert. Nach
Entwicklung der Objektträger
wurden sie einzeln mit einem Mikroskop untersucht und positive Zellen,
die Typ II-IL-1R exprimierten, wurden durch Anwesenheit von autoradiographischen
Silberkörnchen
gegen einen Licht-Hintergrund
identifiziert. Unter Verwendung dieses Ansatzes wurden ungefähr 250 000
cDNAs in Pools von ungefähr
3 000 cDNAs unter Verwendung der autoradiographischen Objektträger-Methode
durchgemustert, bis ein Pool von Transfektanden mehrere Zellen auf wies,
die klar positiv für
IL-1ß-Bindung
waren. Dieser Pool wurde dann in Pools von 500 aufgeteilt und wiederum
durch Objektträger-Autoradiographie
durchgemustert. Es wurde ein positiver Pool identifiziert. Dieser
Pool wurde weiter in Pools von 75 aufgeteilt und mittels Plattenbindungsassays
durch Quantifizierung von gebundenem 125I-IL-1β analysiert.
Die Zellen wurden abgekratzt und es wurde mit einem Counter bestimmt,
welcher Pool der 75 positiv war. Einzelkolonien von diesem Pool
von 75 wurden durchgemustert, bis ein EinzelClon identifiziert wurde,
welcher die Synthese eines Oberflächenproteins mit detektierbarer
IL-1β-Bindungsaktivität zeigte.
Dieser Clon wurde isoliert und das Insert wurde sequenziert, um
die Sequenz der humanen Typ II-IL-1R-cDNA zu bestimmen; diese ist
zusammen mit der davon codierten Aminosäure-Sequenz in SEQ ID NO: 7
und 8 gezeigt. Der pDC406-Clonierungsvektor,
der die humane Typ II-IL-1R-cDNA enthält, der pHu IL-1R-II 75 genannt
wurde, wurde in E. coli-Wirtszellen bei der American Type Culture
Collection, Rockville, MD. USA (ATCC) am 5. Juni 1990 mit der Hinterlegungsnummer ATCC
68337 hinterlegt. Die Hinterlegung wurde unter den Bedingungen des
Budapester Abkommens vorgenommen.
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Wie die meisten Säuger-Gene wird Säuger-Typ
II-IL-1R vermutlich von Multi-Exon-Genen codiert.
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Vergleichsbeispiel 4
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Konstruktion und Expression
von cDNAs, die für
löslichen
humanen Typ II-IL-1R codieren
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Mittels Polymerase-Kettenreaktion
(PCR) unter Verwendung des Volllängen-Typ
II-IL-1R-cDNA-Clons 75
(ATCC 68337) in Vektor pDC406 (beschrieben in Vergleichsbeispiel
3) als Matritze wurde eine cDNA konstruiert, die für einen
humanen löslichen
Typ II-IL-1R codiert (der die Sequenz der Aminosäuren –13–333 der SEQ ID NO: 8 hat).
Zuerst wurden die folgenden 5'-Oligonucleotid-Primer
(SEQ ID NO: 14) und 3'-Oligonucleotid-Primer
(SEQ ID NO: 15) konstruiert:
-
-
Die 5'-Primer entsprechen den Nucleotiden
31–51
der untranslatierten Region von dem humanen Typ II-IL-1R-Clon 75
(SEQ m NO: 7) mit der Hinzufügung
einer SalI-Restriktionsstelle;
diese Nucleotid-Sequenz ist zur Doppelstrangbildung mit dem (-)-Strang, komplementär zu Nucleotiden
31–51
des humanen Clons 75, befähigt.
Der 3'-Primer ist
zu Nucleotiden 1191–1172
(was Anti-Sense-Nucleotide umfasst, die 3 Aminosäuren von humanem Typ II IL-1R-Clon
75 umfasst, und besitzt eine 5'-Hinzufügung einer
NotI-Restriktionsschnittstelle
und eines Stop-Codons.
-
Die folgenden PCR-Reagentien wurden
in ein 1,5 ml Eppendorf Mikrozentrifugenröhrchen gegeben: 10 μl 10X PCR-Puffer
(500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl, pH 8,3 bei 25°C, 15 mM MgCl2,
und 1 mg/ml Gelatine) (Perkins-Eimer Cetus, Norwalk, CN), 10 μl einer 2
mM-Lösung, die
jedes dNTP enthält
(2 mM dATP, 2 mM dCTP, 2 mM dGTP und 2 mM dTTP), 2,5 Einheiten (0,5 μl einer Standard-Lösung mit
5000 Einheiten/ml) Taq DNA-Polymerase (Perkins-Eimer-Cetus), 50
ng Matrizen-DNA und 5 μl
einer 20 μM-Lösung von
jedem der obigen Oligonucleotid-Primer und 74,5 μl Wasser bis zu einem Endvolumen
von 100 μl.
Die Mischung wurde dann mit 100 μl
Paraffinöl überschichtet.
Die PCR wurde unter Verwendung eines Thermozyklers (Ericomp, San
Diego, CA) durchgeführt,
indem die Matrize anfangs bei 94° für 90 Sekunden
denaturiert wurde, bei 55° für 75 Sekunden
Doppelstrangbildung erlaubt wurde und die cDNA bei 72° für 150 Sekunden
verlängert
wurde. Die PCR wurde über
20 zusätzliche
Zyklen der Verlängerung
unter Verwendung eines Stufenprogramms (Denaturierung bei 94°, 25 s; Doppelstrangbildung
bei 55°,
45 s; Verlängerung
bei 72°,
150 s) durchgeführt,
gefolgt von einer 5-minütigen
Verlängerung
bei 72°.
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Die Probe wurde unter dem Paraffinöl entnommen
und durch Phenol-Chloroform-Extraktion
und durch Zentrifugationssäulen-Chromatographie über G-50
(Boehringer Mannheim) die DNA extrahiert. Ein 10 μl-Aliquot
der extrahierten DNA wurde mittels Elektrophorese auf 1%-iger SeaKem-Agarose
(FMC BioProducts, Rockland, ME) aufgetrennt und mit Ethidiumbromid
gefärbt,
um zu bestätigen,
dass die DNA-Fragmentgröße mit dem
vorhergesagten Produkt übereinstimmte.
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20 μl des PCR-amplifizierten cDNA-Produktes
wurden dann mit SalI- und NotI-Restriktionsenzymen unter
Verwendung von Standardverfahren verdaut. Das SalI/NotI-Restriktionsfragment
wurde dann in einer 1,2%-igen SeaplaqueTM-Agarose
mit niedriger Gelierungstemperatur (LGT) aufgetrennt und die Bande,
die das Fragment darstellte, wurde isoliert. Das Fragment wurde
mittels einer Standard-Ligationsmethode im Gel in den pDC406-Vektor ligiert. Der
daraus hervorgehende Vektor wurde in CV1-EBNA-Zellen transfiziert
und das lösliche
IL-1R-Protein wurde exprimiert.
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Beispiel 7
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Konstruktion eines Vektors,
der für
Di-TNF-R codiert
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Ein Vektor, der für ein Fusionsprotein der Formel
TNF-R – Peptidlinker – TNF-R
codiert und in 3 dargestellt
ist, wurde wie folgt konstruiert. Relevante Restriktionsenzym-Schnittstellen in
der TNF-R-Sequenz sind auch in 2A-2B gezeigt.
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Der Expressionsvektor, der in Beispiel
3 konstruiert wurde und als psol huTNF-RΔ235/CAVNOT
genannt wurde, wurde mit dem Restriktionsenzym Not I verdaut, welches
an der multiplen Clonierungsstelle des pCAV/N0T-Vektors schneidet
(d. h. stromaufwärts
der TNF-R-Sequenz, die darein inseriert ist). Der Überhang, der
durch Not I-Verdau erzeugt wird, wurde unter Verwendung des Klenow-Fragmentes
der DNA-Polymerase I aufgefüllt,
um ein glattes Ende zu erzeugen. Der Vektor wurde dann mit Bam HI
verdaut, welches stromabwärts
des Stopp-Codons, das auf das Codon für Aminosäure 235 folgt, wie in Beispiel
3 gezeigt, schneidet.
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Das NotI/Bam HI-Fragment mit glatten
Enden, das die TNF-R-Sequenz enthält, wurde mittels konventioneller
Verfahren isoliert und in einen Plasmidvektor, der als pCAV/DHFR
bezeichnet wird, welcher mit Sma I und Bgl II verdaut wurde, inseriert.
Der pCAV/DHFR-Vektor
ist ein Expressionsvektor, der SV40-Promotorsequenzen stromaufwärts einer
multiplen Clonierungsstelle enthält,
und andere Eigenschaften, wie beschrieben für pCAV/NOT in Beispiel 2, aufweist,
und auch ein Dihydrofolat-Reductase (DHFR)-Gen als Selektionsmarker enthält. Das
DHFR-Gen verleiht ansonsten DHFR–-Säugerzellen,
die den Vektor aufgenommen haben, einen selektiven Vorteil beim
Wachstum in Anwesenheit von Methotrexat (MTX). Sma I-Verdau bringt
glatte Enden hervor, an welche die glatt-gemachten Not I-Enden des
TNF-R-enthaltenden Fragments ligiert werden. Die Bgl II-erzeugten Überhänge werden
mit den Bam HI-verdauten Enden des TNF-R-enthaltenden Fragments
ligiert. Die Ligation zerstört
die Bam HI- und Bgl II-Schnittstellen. Mittels konventioneller Verfahren
werden E. coli-Zellen mit der Ligationsmischung transformiert. Plasmid-DNA
wird von den Wirtszellen zurückgewonnen
und das erwünschte
Konstrukt wird durch Restriktiosanalyse bestätigt. Der daraus hervorgehende
Vektor, der das TNF-R-Insert enthält, wird pCAV/DHFR/TNF-R bezeichnet.
-
Die folgenden DNA-Fragmente wurden
zur Verwendung bei der Herstellung eines Vektors, der zwei TNF-R-Polypeptide,
getrennt durch einen Peptidlinker, codiert, isoliert:
- (A) Das Fragment von Asp718 (einem Restriktionsenzym) bis Esp
I aus dem pCAV/DHFR/TNF-R-Vektor. Asp 718 schneidet den Vektor stromaufwärts der
inserieren TNF-R-Sequenz; Esp I (erhältlich von U.S. Biochemicals)
schneidet die TNF-R-Sequenz an der Position, die in 2A gezeigt ist. Das gewünschte Fragment
ist ungefähr
6,7 Kilobasenpaare (kbp) lang und umfasst Vektorsequenzen und das
3'-Ende eier TNF-R-Sequenz.
- (B) Fragment von Asp718 bis PvuII aus dem Expressionsvektor,
der in Beispiel 4 konstruiert wurde und als psol hu TNF-R Δ235/CAVNOT
bezeichnet wurde. Asp718 schneidet den Vektor stromaufwärts der
inserierten TNF-R-Sequenz. Das gewünschte 865 bp-Fragment umfasst
eine TNF-R-Sequenz, die von der 5'-Signalsequenz bis zur Pvu II-Schnittstelle,
die in Beispiel 4 gezeigt ist, reicht.
- (C) Ein doppelsträngiges
Oligonucleotid mit der Sequenz (SEQ ID NO: 16 und 17):
- (D) Das Fragment von Bgl I bis Esp I aus dem Expressionsvektor,
der in Beispiel 4 konstruiert und als psol hu TNF-R Δ235/CAVNOT
bezeichnet wurde. Das gewünschte
Fragment ist ungefähr
304 by lang. Bgl I schneidet innerhalb des Codons für Aminosäure 5 (Val)
von TNF-R; Esp I schneidet die TNF-R-Sequenz an der Position, die
in 2A gezeigt ist; der
Rest (3'-Ende) dieser
Sequenz, die für
löslichen
TNF-R codiert, wird von Fragment (A) geliefert.
-
Das Oligonucleotid (C) wird mittels
konventioneller Verfahren für
chemische Synthese von Oligonucleotiden hergestellt. Das Oligonucleotid
stellt das 3'-Ende
der ersten TNF-R-Sequenz
von der Pvu II-Schnittstelle bis zur letzten Aminosäure der
extrazellulären
Domäne
(Asp an Position 235) wieder her. Das Oligonucleotid enthält auch
eine im Leserahmen befindliche Sequenz, die für den Peptidlinker Gly4SerGly5Ser codiert. Die
Sequenz dieses Teils des Oligonucleotids kann verändert werden,
wenn erwünscht
ist, dass sie für
andere Peptidlinker codiert. Oligonucleotid C baut auch das 5'-Ende der zweiten
TNF-R-Sequenz um, und zwar von einem Codon für Leucin, der ersten Aminosäuren des
reifen Proteins, durch ein Teilcodon für Valin (Aminosäure 5) innerhalb
des hervorstehenden 3'-Überhangs,
was das Val-Codon regeneriert, wenn der Überhang mit dem komplementären Überhang
am Bgl Iverdauten Ende von Fragment D ligiert wird.
-
Die A-D-bezeichneten DNA-Fragmente
wurden in den Positionen, die in 3 gezeigt
sind, unter Bildung eines Vektors, der als pCAV DHFR Di-TNF-R bezeichnet
ist, zusammenligiert, welcher ein erfindungsgemäßes Fusionsprotein codiert.
Mittels konventioneller Verfahren werden E. coli-Zellen mit der
Ligationsmischung transformiert. Die Plasmid-DNA wird von den Wirtszellen
wiedergewonnen und das erwünschte
Konstrukt wird durch Restriktions-Analyse bestätigt. Das stromaufwärts gelegene
TNF-R-Polypeptid, das von diesem Expressionsvektor codiert wird,
enthält
Aminosäuren –22 bis
235 von SEQ ID NO: 2 (d. h. einen löslichen TNF-R einschließlich der
N-terminalen Signalsequenz und der gesamten extrazellulären Domäne ohne
ein Stopp-Codon). Dem stromabwärts
gelegenen TNF-R-Polypeptid fehlt die Signalsequenz und es enthält Aminosäuren 1-235
von SEQ ID NO: 2, mit einem Stopp-Codon, das direkt nach Aminosäure 235
positioniert ist. Der Peptidlinker dieses bestimmten Konstruktes
ist Gly4SerGly5Ser.
-
Säugerzellen
werden mit dem Expressionsvektor mittels konventioneller Verfahren
transfiziert und unter Bildung des gewünschten Fusionsproteins kultiviert.
Eine geeignete Säuger-Zelllinie ist eine
DHFR–-Chinahamster-Ovarien-Zelllinie,
die CHO-K1 genannt wird und von der American Type Culture Collection,
Rockville, MD, unter der Hinterlegungsnummer CCL61 verfügbar ist.
Die Zellen können
durch Standard-Calciumphosphat-Präzipitation mit dem Expressionsvektor
transfiziert werden, im Wesentlichen wie beschrieben von Graham
und van der Eb, Virology 52: 456 (1983). Die transfizierten Zellen
werden unter geeigneten konventionellen Bedingungen kultiviert,
und das Vorhandensein des gewünschten
Fusionsproteins in dem Kulturmedium wird mittels Assays, beispielsweise
jenen, die in Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 beschrieben sind,
bestätigt.
-
Eine andere geeignete Säuger-Zelllinie
ist die COS-7-Zelllinie. In einem Experiment wurden COS-7-Zellen
mit dem oben beschriebenen TNF-R-Dimer-codierenden Expressionsvektor
transfiziert und unter Expression des Dimers kultiviert. Nicht-konzentrierter Überstand
(der das sezernierte Dimer enthielt) wurde im Hinblick auf die Fähigkeit,
die Bindung von radioaktiv-iodiertem Maus-TNFα an U937-Zellen (eine humane Monozyten-ähnliche
Zelllinie, die endogene Rezeptoren für TNF trägt) zu inhibieren, untersucht.
Der Inhibitions-Bindungs-Assay
wurde entsprechend konventionellen Verfahren, ähnlich denen, die in Beispiel
2, Sektion C beschrieben sind, durchgeführt. Negativ-Kontrollröhrchen (zur
Messung nicht-spezifischer Bindung) enthielten nicht-radioaktiv
markiertes TNFα,
U937-Zellen und radioaktiv-iodiertes TNFα. Positiv-Kontrollröhrchen (zur Messung
maximaler nichtinhibierter Bindung von radioaktiv-iodiertem TNFα an die U937-Zellen)
enthielten Bindungsmedium, U937-Zellen und radioaktiv-iodiertes
TNFα. Der
Dimer-enthaltende Überstand
inhibierte über
90% der TNF-Bindung an U937-Zellen, welche für die Positivkontrolle beobachtet
wurde.
-
Vergleichsbeispiel 5
-
Fusionsprotein, das ein
IL-1R-Polypeptid und zwei TNF-R-Polypeptide umfasst
-
Ein Plasmidvektor, der DNA enthält, die
für ein
Fusionsprotein der Formel IL-1R – Peptidlinker- TNF-R-Peptidlinker – TNF-R
codiert, wird wie folgt konstruiert.
-
Es wurde cDNA, die für ein lösliches
Typ I IL-1R-Polypeptid codiert, isoliert und unter Verwendung des wohlbekannten
Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Verfahrens amplifiziert. Es wurden
die folgenden Oligonucleotide zur Verwendung als Primer in der PCR-Reaktion
synthetisiert:
-
Diese Oligonucleotide, genauso wie
jene, die unten diskutiert sind, werden mittels konventioneller
Verfahren synthetisiert, z. B unter Verwendung einer automatisierten
DNA-Synthesemaschine,
wie beispielsweise jenen, die von Biosearch, Inc., San Rafael, California,
oder von Applied Biosystems erhältlich
sind. Die in der PCR-Reaktion verwendete Matrize ist ein Plasmidvektor,
der hergestellt wurde, indem humane Typ I-IL-IR cDNA in einen Vektor,
der SF CAV genannt wird, inseriert wird. Der SF CAV-Vektor ist ein
Säuger-Expressionsvektor,
der in 5 gezeigt ist (welche die Verwendung
von SF CAV in einer weiteren Vektorkonstruktion darstellt, die unten
beschrieben ist). SF CAV in E. coli-Zellen wurde bei der American
Type Cultur Collection am 27. Februar 1992 unter den Bedingungen
des Budapester Abkommens hinterlegt und ihm wurde die Hinterlegungsnummer
68922 zugewiesen.
-
Die SV40-, CMV-, pA- und VA-Sequenzen
und das Ampicillin-Resistenzgen in SF CAV sind wie jene, die für pCAV/NOT
in Beispiel 2 oben und auch in Beispiel 8 und 3 der PCT-Anmeldung WO 90/05183 beschrieben
sind. Eine multiple Clonierungsstelle, die zwischen der dreigeteilten
Adenovirus-2-Leitsequenz (TPL) und pA-Sequenzen positioniert wurde,
enthält
Erkennungsstellen für
die Restriktions-Endonucleoasen XhoI, KpnI, SmaI, NotI und BglI.
Die TPL-Sequenz unterscheidet sich von der von pCAV/NOT dadurch,
dass eine Region, von der man glaubt, dass sie für die Konstruktion von IL-1R-codierenden
Vektoren schädlich
ist, von der SF CAV TPL-Sequenz deletiert wurde. Der widrige Einfluss
auf IL-1R-Vektoren
kann möglicherweise einem
kryptischen Promotor in der unerwünschten Sequenz zugeschrieben
werden, von welchem aus unerwünschte
Proteine in E. coli exprimiert werden. Eine Expression auf einem
geringen Niveau von humanem 1L-1R vom kryptischen Promotor aus kann
für die
Bakterien toxisch sein.
-
SF CAV wird mit SmaI verdaut, welches
eine nur einmal vorkommende Restriktionsstelle innerhalb der multiplen
Clonierungsstelle erkennt und glatte Enden hervorbringt. Ein DNA-Fragment, das Typ
I-IL-1R-cDNA enthält,
wird durch Styl/BglII-Verdau, gefolgt vom Auffüllen der Überhänge unter Verwendung des Klenow-Fragmentes
von DNA-Polymerase I zum Erzeugen von glatten Enden, hergestellt.
StyI schneidet an Nucleotid 49 und BglII schneidet an Nucleotid
1997 von SEQ ID NO: 5. Das IL-1R-cDNA-Fragment wird in den SmaIverdauten
SF CAV-Vektor ligiert und E. coli-Zellen werden mittels Standardverfahren
mit der Ligationsmischung transformiert. Der daraus hervorgehende
Vektor wird aus den E. coli-Zellen
wiedergewonnen und als Matrize in der PCR-Reaktion verwendet.
-
Der 5'-Primer (SEQ ID NO: 18) entspricht einer
Sequenz von 17 Nucleotiden, die sich in dem Vektor stromaufwärts der
inserierten IL-1R-cDNA befindet. Der 3'-Primer (SEQ ID NO: 19) umfasst ein
Segment, das zu Nucleotiden 1060–1079 von SEQ ID NO: 5 komplementär ist, welches
Aminosäuren
306 (Teil-Codon) bis 312 codiert, nahe dem C-Terminus der extrazellulären Domäne von IL-1R.
Dieser 3'-Primer
enthält
auch eine Sequenz, die den Peptidlinker Gly4SerGly5Ser codiert.
-
Es wird eine PCR-Reaktion durchgeführt unter
Verwendung irgendeines geeigneten Verfahrens, wie beispielsweise
jener, die beschrieben sind in Saiki et al., Science 239: 487 (1988);
in Recombinant DNA Methodology, Wu et al., Hrsg., Academic Press
Inc., San Diego (1989), S. 189–196;
und in PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications, Innis
et al., Hrsg., Academic Press, Inc. (1990). Ein Beispiel eines geeigneten PCR-Verfahrens
ist das folgende. Alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Die folgenden PCR-Reagentien werden in ein 0,5 ml-Eppendorf-Mikrozentifugen-Röhrchen gegeben:
10 μl 10x-PCR-Puffer
(500 mM KCl, 100 mM Tris-HCl, pH 8,3 bei 25°C, 25 mM MgCl2 und
1 mg/ml Gelatine) (Perkin-Eimer Cetus, Norwalk, CN), 8 μl einer 2,5
mM Lösung,
die jedes dNTP enthält
(2 mM dATP, 2 mM dCTP, 2 nM dGTP und 2 mM dTTP), 2,5 Einheiten (0,5 μl einer 5000
Einheiten/ml-Standardlösung)
Taq DNA-Polymerase (Perkins-Eimer Cetus), 1 ng Matrizen-DNA, 100 Picomol
von jedem der Oligonucleotid-Primer und Wasser bis zu einem Endvolumen von
100 μl.
Die Endmischung wird dann mit 100 μl Paraffinöl überschichtet. Die PCR wird
unter Verwendung eines DNA-Thermozyklers (Ericomp, San Diego, CA)
durchgeführt.
Die Matrize wird bei 94° für 5 Minuten
denaturiert und die PCR wird über
25 Amplifikationszyklen unter Verwendung eines Stufenprogranuns
(Denaturierung bei 94°,
1,5 Minuten; Doppelstrangbildung bei 60°, 1 Minute; Verlängerung
bei 72°,
1 Minute) durchgeführt.
-
Elektrophorese eines Aliquots des
Reaktionsgemisches auf 1%-iger SeaKem-Agarose mit niedriger Schmelztemperatur
(LMT) (FMC BioProducts, Rockland, ME) und die Färbung mit Ethidiumbromid macht
ein einzelnes DNA-Fragment der erwarteten Größe als PCR-Reaktionsprodukt sichtbar. Das PCR-amplifizierte DNA-Fragment
umfasst eine kurze Vektorsequenz, die eine Asp718-Restriktionsschnittstelle
stromaufwärts
einer Sequenz, die für
IL-1R-Aminosäuren
1(Asp) bis 312(Thr) codiert, gefolgt von einem einzelsträngigen Segment,
das für
den Peptidlinker codiert, umfasst.
-
Es wird eine zweite PCR-Reaktion
durchgeführt,
um ein cDNA-Fragment, das für
ein lösliches TNF-R-Polypeptid
codiert, zu isolieren und zu amplifizieren. Die Matrize war der
Vektor, der in Beispiel 5 als psolhuTNF-R Δ235/CAVNOT bezeichnet wurde,
welcher ein cDNA-Insert enthält,
das TNF-R-Aminosäuren –22 bis
235 von SEQ ID NO: 1 codiert. Die in der Reaktion verwendeten Primer
sind:
-
Der 5'-Primer (SEQ ID NO: 20) umfasst ein
für einen
Peptidlinker codierendes Segment, das zu dem Peptidlinker-codierenden
Teil des SEQ ID NO: 19-Primers komplementär ist. Das Linker-codierende
Segment ist gefolgt von Codons für
die sechs Aminosäuren
von reifem TNF-R (Leu bis Ala).
-
Der 3'-Primer (SEQ ID NO: 21) umfasst Nucleotide,
die komplementär
zu Nucleotiden 461–478
der TNF-R-SEQ 11 NO: 1 sind, welche Aminosäuren 103 (Tyr, Teil-Codon)
bis 109 (Gln, Teil-Codon) codieren. Dieser Primer umfasst auch eine
EspI-Restriktionsschnittstelle, die in diesem Teil des TNF-R-Proteins
natürlich vorkommt.
-
Das PCR-Reaktionsverfahren ist genauso
wie oben beschrieben. Das DNA-Fragment, das von dieser zweiten PCR-Reaktion
amplifiziert wird, umfasst das oben beschriebene Linkercodierende
Segment, gefolgt von einer Sequenz, die Aminosäuren 1 (Leu) bis 109 (Gln,
Teil-Codon) von
TNFR-R codiert. Dieses DNA-Fragment wird durch Elektrophorese, gefolgt
von Ethidiumbromid-Färbung
des Gels, wie oben beschrieben, sichtbar gemacht. Eine dritte PCR-Reaktion wird durchgeführt, um
ein amplifiziertes doppelsträngiges
DNA-Fragment, das IL-1R-
und TNF-R-Sequenzen, getrennt durch die Linker-Sequenz, umfasst,
zu isolieren. Die folgenden Reagentien wurden in einem 0,5 ml-Reaktionsgefäß kombiniert:
3 μl (ungefähr 5–10 ng)
des in der ersten PCR-Reaktion (oben) amplifizierten IL-1R-Peptidlinker-
DNA-Fragmentes – ein
3 μl-Aliquot
wird direkt von der LMT-Agarose unter Verwendung von UV-Licht, um
die gewünschte Bande
im Ethidiumbromid-gefärbten
Gel sichtbar zu machen, mittels einer Mikropipette abgenommen.
3 μl (ungefähr 5–10 ng)
des in der zweiten PCR-Reaktion (oben) amplifizierten Peptidlinker-TNF-R-
DNA-Fragmentes – ein
3 μl-Aliquot
wird direkt aus der Region des LMT-Agarosegels, die die gewünschte Bande
enthält, mikropipettiert.
10 μl 10x PCR-Puffer
(oben beschrieben)
100 pmol des SEQ ID NO: 18-Oligonucleotids
als 5'-Primer
100
pmol des SEQ ID NO: 21-Oligonucleotids als 3'-Primer
4 μl einer 2.5 mM Lösung, die
jedes der vier dNTPs enthält
0.5 μl Taq DNA-Polymerase
(5 Einheiten/μl)
Wasser
bis zu einem Endvolumen von 100 μl.
-
Die PCR-Reaktionszyklen werden bei
den oben angegebenen Temperaturen und Zeitspannen durchgeführt. Nach
dem anfänglichen
Denaturierungsschritt bilden die komplementären Peptidlinker-codierenden Segmente
der zwei DNA-Fragmente Doppelstränge.
Das Endprodukt der Reaktion ist ein doppelsträngiges amplifiziertes DNA-Fragment
mit glatten Enden von ungefähr
1370 by Länge,
das eine IL-IR-DNA-Sequenz stromaufwärts einer Sequenz enthält, die
für einen
Peptidlinker codiert, gefolgt von einer TNF-R-DNA-Sequenz.
-
Ein 25 μl-Aliquot dieses dritten PCR-Reaktionsgemisches
wird ohne Aufreinigung mit den Restriktionsenzymen Asp718 und EspI
zur Reaktion gebracht. Asp718 schneidet stromaufwärts der
IL-1R-Sequenz, wie oben erläutert.
EspI schneidet innerhalb der TNF-R-Sequenz, wie in 2A gezeigt und oben erläutert. Die Restriktionsendonuclease
Cell II ist ein Isoschizomer von EspI und kann EspI ersetzen. Das
gewünschte
Fragment, auf das im Folgenden als Fragment E Bezug genommen wird,
wird mittels konventioneller Verfahren wie Trennung duch Gelelektrophorese,
z. B auf einem 1,0%-igen Seaplaque-Agarosegel mit niedriger Schmelztemperatur,
und Isolierung der Bande, die das gewünschte Fragment darstellt,
gereinigt.
-
Zwei zusätzliche DNA-Fragmente, die
als F und G bezeichnet wurden, werden isoliert und mit Fragment
E verknüpft,
um einen Expressionsvektor zu konstruieren, der eine zweite TNF-R-Sequenz
aufweist, die (über
eine Peptidlinker-Sequenz) stromabwärts des oben präparierten
IL-1R-Linker-TNF-R-DNA-Fragmentes damit fusioniert wird. Der daraus
hervorgehende Vektor und die Positionen der darin enthaltenen Fragmente E,
F und G sind in 4 dargestellt.
-
Das als F bezeichnete DNA-Fragment
wird durch Verdau des Vektors, der in 3 dargestellt
ist, präpariert
und in Beispiel 11 mit EspI konstruiert. Ein Fragment, das einen
3'-Teil von TNF-R enthält (das
sich von der in 2A gezeigten
EspI-Schnittstelle bis zu einem Codon für Aminosäure 235 erstreckt), gefolgt
von einer Sequenz, die für
einen Gly4SerGly5Ser-Peptidlinker
codiert, die von einer zweiten TNF-R-Sequenz gefolgt wird, die sich
vom Codon für
Aminosäure
1 (Leu) bis zu der EspI-Schnittstelle in der zweiten (stromabwärts gelegenen)
TNF-R-Sequenz des Vektors aus 3 erstreckt,
wird isoliert. Dieses Fragment, das ungefähr 739 Basenpaare lang ist,
wird im Folgenden als Fragment F bezeichnet.
-
Fragement G, das Vektorsequenzen
(einschließlich
DHFR) und einen 3'-Teil
einer TNF-R-Sequenz enthält, wird
wie folgt aus einem „Spleiß-freien" Vektor isoliert.
Der pCAV/DHFR/TNF-R-Vektor, der in Beispiel 11 hergestellt wird,
enthält
eine Sequenz, von der man glaubt, dass sie nachteilig für die Konstruktion
von IL-1R-codierenden Vektoren ist, möglicherweise aufgrund eines
kryptischen Promotors innerhalb dieser Sequenz, von dem unerwünschtes
Protein in E. coli exprimiert wird. Es wurde ein Derivat von pCAV/DHFRfTNF-R präpariert,
indem ein NdeUAsp 718-Vektorfragment, das die unerwünschte Sequenz
enthält,
durch ein NdeUAsp 718-Fragment aus dem Spleiß-freien Vektor SF CAV (ATCC
68922, oben beschrieben) ersetzt wurde. Die Konstruktion ist in 5 abgebildet.
-
SF CAV wird mit NdeI und Asp 718
(in diesem Plasmid nur einmal vorkommende Schnittstellen) verdaut,
und das Fragment von ungefähr
500 bp, in 5 mit dem Buchsta ben H
markiert, wird isoliert. Dem Fragment H fehlt die unerwünschte Sequenz,
die sich in dem entsprechenden Fragment von pCAV/DHFR/TNF-R befindet.
-
Der in Beispiel 11 präparierte
und in 5 gezeigte pCAV/DHFR/TNF-R-Vektor
wird mit Asp 718, EspI und NdeI verdaut. Es wird ein Asp 718/EspI-Fragment
von ungefähr
495 by isoliert (Fragment I). Ein NdeI/EspI-Fragment von ungefähr 4647
by wird ebenfalls isoliert (Fragment J).
-
Die oben präparierten DNA-Fragmente H,
I und J werden unter Bildung des in 5 gezeigten Spleiß-freien
Vektors SF CAV/DHFR/TNF-R zusammenligiert. Mittels konventioneller
Verfahren werden E. coli-Zellen mit dem Ligationsgemisch transformiert.
Plasmid-DNA wird
von den Wirtszellen zurückgewonnen
und das gewünschte
Konstrukt wird durch Restriktionsanalyse bestätigt. Dann wird SF pCAV/DHFFt/TNf-R
mit Asp718 und EspI verdaut. Das als G bezeichnete Fragment in 5 enthält
Vektorsequenzen (einschließlich DHFR)
und das 3'-Ende
einer TNF-R-Sequenz (von der internen EspI-Schnittstelle bis zu
dem Codon für
Aminosäure
235, gefolgt von einem Stopp-Codon) und wird mittels konventioneller
Verfahren isoliert.
-
Die oben präparierten DNA-Fragmente E,
F und G werden unter Bildung des in 4 gezeigten
(und mit SF CAV DHFR tri-R bezeichneten) Vektors zusammenligiert.
E. coli-Zellen werden
mit dem Ligationsgemisch transformiert und das gewünschte Plasmid
wird wie oben beschrieben zurückgewonnen.
Das Fusionsprotein, das von diesem Vektor codiert wird, umfasst
(vom N- zum C-Terminus) Aminosäuren –20 bis
312 vom Typ I IL-1R (SEQ ID NO: 5); einen Gly4SerGly5Ser-Peptidlinker; Aminosäuren 1 bis 235 von TNF-R (SEQ
ID NO: 1); einen Gly4SerGly5Ser-Peptidlinker;
und ein zweites TNF-R-Polypeptid, das Aminosäuren 1 bis 235 von SEQ ID NO:
1 umfasst.
-
Mittels konventioneller Verfahren
werden Säugerzellen
mit dem Expressionsvektor transfiziert und zur Produktion des gewünschten
Fusionsproteins kultiviert. Eine geeignete Säuger-Zelllinie ist eine DHFR–-Chinahamster-Ovarien-Zelllinie,
die als CHO-K1 bezeichnet wird, und von der American Type Culture
Collection, Rockville, MD, unter der Hinterlegungsnummer CCL61 zur
Verfügung
steht. Die Zellen können
mit dem Expressionsvektor mittels Standard-Calciumphosphat-Präzipitation
transfiziert werden, wie sie im Wesentlichen von Graham und van
der Eb, Virology 52: 456 (1983) beschrieben ist. Die transfizierten
Zellen werden unter geeigneten konventionellen Bedingungen kultiviert,
und das Vorhandensein des gewünschten
Fusionsproteins im Kulturmedium wird mittels Assays wie jenen, die
in Beispiel 1 und Vergleichsbeispiel 1 beschrieben sind, bestätigt.
-
Die DNA-Sequenzierung eines wie oben
beschrieben konstruierten Expressionsvektors ließ zwei Punktmutationen in den
Fusionsprotein-codierenden Sequenzen erkennen, welche während der
PCR aufgetreten sein konnten. Das „T" an Position 437 von SEQ ID NO: 5 (Typ
I-IL-1R) war zu einem „C" verändert und das „C" an Position 687
von SEQ ID NO: 1 (TNF- R)
war zu einem „T" verändert. Diese
Mutationen sind still, daher ist die Aminosäure-Sequenz des IL-1R – Peptidlinker – TNF-R – Peptidlinker – TNF-R-Fusionsproteins (im
Folgenden als „trimerer
Rezeptor" bezeichnet)
so wie oben beschrieben.
-
COS-7-Zellen wurden mit dem Expressionsvektor
transfiziert und kultiviert, um die Expression des trimeren Rezeptors
zu ermöglichen.
Fünffach
konzentrierter Überstand
(der das sezernierte trimere Rezeptorprotein enthielt) wurde auf
die Fähigkeit
hin untersucht, die Bindung von radioaktiv-iodiertem Maus-TNFα (0,5 nM)
an U937-Zellen (eine humane Monozyten-ähnliche Zelllinie, die endogene
Rezeptoren für
TNF trägt)
zu inhibieren. Der Inhibitions-Bindungs-Assay
wurde entsprechend den konventionellen Verfahren, ähnlich zu
jenen, die in Beispiel 2, Abschnitt C beschrieben sind, durchgeführt. Negativ-Kontrollröhrchen (um
nichtspezifische Bindung zu messen) enthielten nicht-radioaktiv-markiertes
TNFα, U937-Zellen
und radioaktiv-iodiertes TNFα.
Positv-Kontrollröhrchen
(um maximale, nicht-inhibierte Bindung von radioaktiv-iodiertem
TNFα an
die U937-Zellen zu messen) enthielten Bindungsmedium, U937-Zellen
und radioaktiv-iodiertes TNFα.
Der den trimeren Rezeptor enthaltende Überstand inhibierte ungefähr 100%
der TNF-Bindung an U937-Zellen, die bei der Positivkontrolle beobachtet
wurde.
-
Der fünffach konzentrierte, den trimeren
Rezeptor enthaltende Überstand
wurde auch auf die Fähigkeit
hin untersucht, die Bindung von radioaktiv-iodiertem humanen IL-1α (0,14 nM)
an EL4 6.1-Zellen, welche endogene IL-1-Rezeptoren tragen, zu inhibieren.
Die EL4 6.1-Zelllinie war von einer Maus-Thyoma-Zelllinie abgeleitet,
wie von MacDonald et al. (J. Immunol. 135: 3944, 1984) beschrieben.
Negativ-Kontrollröhrchen
(um nicht-spezifische Bindung zu messen) enthielten nicht-radioaktiv-markiertes
IL-1α, EL4
6.1-Zellen und radioaktiv-iodiertes IL-1α. Positiv-Kontrollröhrchen (um
maximale, nicht-inhibieree Bindung von radioaktiv-iodiertem IL-1α an die ELA
6.1-Zellen zu messen) enthielten Bindungsmedium, ELA 6.1-Zellen
und radioaktiv-iodiertes IL-1α.
Der den trimeren Rezeptor enthaltende Überstand inhibierte 47% der
IL-1-Bindung an ELA 6.1-Zellen, die für die Positivkontrolle beobachtet
wurde. Der Überstand
von COS-7-Zellen, die einen monomeren löslichen Typ I-IL-1R exprimierten,
der als Kontrolle untersucht wurde, inhibierte 52% der IL-1-Bindung
an EL4 6.1-Zellen, die für
die Positivkontrolle beobachtet wurde.
-
Vergleichsbeispiel 6
-
Fusionsprotein, das ein
IL-1R-Polypeptid und ein TNF-R-Polypeptid umfasst
-
Die in Vergleichsbeispiel 5 hergestellten
Fragmente E und G können
zusammenligiert werden, um einen Vektor zu bilden, der eine DNA-Sequenz
enthält,
die für
ein Fusionsprotein der Formel IL-1R – Peptidlinker – TNF-R
codiert, wobei der Peptidlinker Gly4SerGly5Ser ist. IL-1R und TNF-R sind lösliche Polypeptide,
wie in Vergleichsbeispiel s beschrieben. Das Fusionsprotein von
Vergleichsbeispiel 5 ist aufgrund der verstärkten TNF-R-Bindung, die erreicht
wird, wenn zwei anstatt eines TNF-R-Polypeptids verwendet werden,
bevorzugt.
-
COS-7-Zellen werden mit dem Expressionsvektor
transfiziert und kultiviert, um die Expression des IL-1R – Peptidlinker – TNF-R-Fusionsproteins
zu ermöglichen.
Fünffach
konzentrierter Überstand
(der die sezernierten Fusionsproteine enthält) wurde auf die Fähigkeit
hin untersucht, die Bindung von radioaktiv-iodiertem humanen IL-1α (0,14 nM)
an ELA 6.1-Zellen
(eine Maus-Thyoma-abgeleitete Zelllinie, die IL-1-Rezeptoren trägt, wie
in Vergleichsbeispiel 5 beschrieben) zu inhibieren. Das Verfahren
des Inhibitions-Bindungs-Assays war ähnlich zu dem, der in Vergleichsbeispiel
1, Abschnitt C, beschrieben ist, und die Positiv- und Negativ-Kontrollen
waren so, wie in Vergleichsbeispiel 5 beschrieben. Der Fusionsprotein-enthaltende Überstand
inhibierte 53% der IL-1-Bindung an EL4 6.1-Zellen, die für die Positivkontrolle
beobachtet wurde.
-
Zusätzliche Fusionsproteine
-
Der Fachmann wird anerkennen, dass
die hierin offenbarten Techniken verwendet werden können, um zusätzliche
erfindungsgemäße Fusionsproteine
herzustellen, und zwar über
jene veranschaulichenden Ausführungsformen,
die in den vorstehenden Beispielen gezeigt sind, hinaus. Zum Beispiel
kann der Peptidlinker verändert
werden, indem ein Oligonucleotid synthetisiert wird, das für eine andere
Peptidlinker-Sequenz codiert. Außerdem können alternative Fragmente
der TNF-R-Proteine isoliert werden, indem PCR-Primer verwendet werden,
die sich an andere gewünschte
Teile der offenbarten DNA-Sequenzen anlagern und somit die Enden
der gewünschten
Fragmente definieren. Oligonucleotide, die verwendet werden, um
ein Ende eines DNA-Fragmentes zu erzeugen (z. B die Oligonucleotide,
die in Beispiel 5 verwendet sind), können variiert werden, so dass
sie ein Stopp-Codon nach jeder erwünschten Aminosäure platzieren.
Weiterhin wird die Wahl des Expressionsvektors von den in Erwägung gezogenen
Wirtszellen abhängen.
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Kurze Beschreibung des
Sequenzprotokolls
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SEQ 11 NO: 1 und SEQ ID NO: 2 zeigen
die Nucleotid-Sequenz und die codierte Aminosäure-Sequenz einer humanen TNF-R-cDNA.
Das reife Protein wird durch Aminosäuren 1– 439 definiert. Das Signalpeptid
wird durch Aminosäuren –22 bis –1 definiert.
Die Transmembran-Region wird durch Aminosäuren 236–265 definiert.
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SEQ ID NO: 3 und SEQ ID NO: 4 zeigen
die Nucleotid-Sequenz und die codierte Aminosäure-Sequenz der codierenden
Region einer humanen TNF-R-cDNA. Dieses TNF-R-Protein unterscheidet
sich von dem TNF-R der SEQ ID NO: 1 und 2. Das reife Protein wird
durch Aminosäuren
1–415
definiert. Das Signalpeptid wird durch Aminosäuren –40 bis –1 definiert. Die Transmembran-Region
wid durch Aminosäuren
172–192
definiert.
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SEQ ID NO: 5 und SEQ ID NO: 6 zeigen
die Nucleotid-Sequenz und die codierte Aminosäure-Sequenz einer humanen Typ
I-IL-1R-cDNA. Das reife Protein wird durch die Aminosäuren 1–549 definiert.
Das vorhergesagte Signalpeptid wird duch Aminosäuren –20 bis –1 definiert. Die Transmembran-Region
wird durch Aminosäuren
317–336
definiert.
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SEQ ID NO: 7 und SEQ m NO: 8 zeigen
die Nucleotid-Sequenz und die codierte Aminosäure-Sequenz einer humanen Typ
II-IL-1R-cDNA. Das reife Protein wird durch Aminosäuren 1–385 definiert.
Das vorhergesagte Signalpeptid wird durch Aminosäuren –13 bis –1 definiert. Die Transmembran-Region
wird durch Aminosäuren
331–356
definiert.
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SEQ ID NO: 9–15 und 18–21 zeigen Oligonucleotide,
die bei der Konstruktion verschiedener rekombinanter Plasmide, wie
sie in den Beispielen beschrieben werden, verwendet wurden.
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SEQ ID NO: 16 und 17 zeigen ein Oligonucleotid
und die davon codierte Aminosäure-Sequenz, welche eine
Gly4SerGly5Ser-Peptid-Linker-Sequenz
umfasst. Dieses Oligonucleotid wird in der Vektor-Konstruktion, die
in Beispiel 11 beschrieben ist, verwendet.
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