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TECHNISCHER BEREICH
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Proteine, die Homologie zu Interleukin-10
(IL-10) zeigen,
sowie Polynucleotide, die für
solche Proteine kodieren, zusammen mit therapeutischen, diagnostischen
und Forschungshilfsmitteln für
diese Polynucleotide und Proteine bereit.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Technologie,
die auf die Entdeckung von Proteinfaktoren (einschließlich z.
B. Cytokinen wie z. B. Lymphokinen, Interferonen, CSFs und Interleukinen)
abzielt, hat sich im letzten Jahrzehnt rasch weiterentwickelt. Mittlerweile
sind Hybridisierungsklonierungs- und Expressionsklonierungstechniken
Routine, mit denen neue Polynucleotide „direkt" kloniert werden, insofern sie sich
direkt auf Informationen beziehen, die mit dem entdeckten Protein
zusammenhängen
(d. h. partielle DNA-/Aminosäuresequenz
des Proteins im Falle von Hybridisierungsklonieren; Proteinaktivität im Falle
des Expressionsklonierens). Erst kürzlich haben „indirekte" Klonierungstechniken
wie z. B. Signalsequenz-Klonierung, mit der DNA-Sequenzen isoliert werden, die auf der Gegenwart
einer jetzt wohlbekannten sekretorischen Leadersequenzeinheit beruhen,
sowie verschiedene auf PCR basierende Klonierungstechniken oder
solche mit Hybridisierung bei geringer Stringenz, den Stand der Technik
vorangebracht, indem sie eine große Anzahl an DNA-/Aminosäuresequenzen
für Proteine
zugänglich gemacht
haben, von denen eine biologische Aktivität aufgrund ihrer sezernierten
Natur im Falle des Leadersequenz-Klonierens oder aufgrund der Zell-
oder Gewebequelle im Falle der auf PCR beruhenden Techniken bekannt
ist. Auf diese Proteine sowie für
diese kodierende Polynucleotide ist die vorliegende Erfindung gerichtet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung ein isoliertes Polynucleotid bereit,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) einem Polynucleotid,
das die Nucleotidsequenz der SEQ ID NO: 1 umfasst;
- (b) einem Polynucleotid, das die Nucleotidsequenz von SEQ ID
NO: 1 von Nucleotid 65 bis Nucleotid 601 umfasst;
- (c) einem Polynucleotid, das die Nucleotidsequenz einer für ein Volllängen-Protein
kodierenden Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt unter der
Zugangsnummer ATCC 207231, umfasst;
- (d) einem Polynucleotid, das die Nucleotidsequenz einer für ein reifes
Protein kodierenden Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt unter
der Zugangsnummer ATCC 207231, umfasst;
- (e) einem Polynucleotid, das für ein Protein kodiert, das
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 umfasst;
- (f) einer Nucleotidsequenz, die für ein Protein kodiert, das
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 von etwa Aminosäure
34 bis 179 umfasst; und
- (g) einer Nucleotidsequenz, die für ein Protein kodiert, das
ein Fragment der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 umfasst, wobei das Fragment eine Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren 50–60, 63–81 und 168–177 von SEQ ID NO: 2.
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Vorzugsweise
umfasst ein solches Polynucleotid die Nucleotidsequenz von SEQ ID
NO: 1 von Nucleotid 65 bis Nucleotid 601; die Nucleotidsequenz der
für das
Volllängen- Protein kodierenden
Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt unter der Zugangsnummer
ATCC 207231; oder die Nucleotidsequenz der für ein reifes Protein kodierenden
Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt unter der Zugangsnummer
ATCC 207231 (z. B. Nucleotide 1–1177
von SEQ ID NO: 1). In weiteren bevorzugten Ausführungsformen kodiert das Polynucleotid
für das
Volllängen-
oder ein reifes Protein, das durch den cDNA-Einschub von Klon hGIL-19/AE289,
hinterlegt unter der Zugangsnummer ATCC 207231, kodiert wird (z.
B. Aminosäuren
1–179 von
SEQ ID NO: 2). Es werden hierin auch Polynucleotide beschrieben,
die für
ein Protein kodieren, das ein Fragment der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 mit biologischer Aktivität umfasst, wobei das Fragment vorzugsweise
acht (mehr bevorzugt zwanzig, am meisten bevorzugt dreißig) zusammenhängende Aminosäuren von
SEQ ID NO: 2 umfasst, oder ein Polynucleotid, das für ein Protein
kodiert, das ein Fragment der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2
mit biologischer Aktivität
umfasst, wobei das Fragment die Aminosäuresequenz von Aminosäure 84 bis
Aminosäure
93 von SEQ ID NO: 2 umfasst.
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Andere
Ausführungsformen
stellen das Gen bereit, das der cDNA-Sequenz von SEQ ID NO: 1 entspricht.
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Hierin
ebenfalls beschrieben, werden isolierte Polynucleotide, die gemäß einem
Verfahren hergestellt werden, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- (a) einem Verfahren, umfassend die Schritte:
- (i) Herstellen von einer oder mehreren Polynucleotidsonden,
die in 6 × SSC
bei 65°C
an eine Nucleotidsequenz hybridisieren, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- (aa) SEQ ID NO: 1, aber ohne den Poly(A)-Schwanz am 3'-Ende von SEQ ID
NO: 1; und
- (ab) der Nucleotidsequenz des cDNA-Einschubs von Klon hGIL-19/AE289,
hinterlegt unter der Zugangsnummer ATCC 207231;
- (ii) Hybridisieren dieser Sonde(n) an humane genomische DNA
unter mindestens so stringenten Bedingungen wie 4 × SSC bei
50°C; und
- (iii) Isolieren der DNA-Polynucleotide, die mit der/den Sonde(n)
nachgewiesen wurden;
und
- (b) einem Verfahren, umfassend die Schritte:
- (i) Herstellen von einem oder mehreren Polynucleotidprimern,
die in 6 × SSC
bei 65°C
an eine Nucleotidsequenz hybridisieren, ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus:
- (ba) SEQ ID NO: 1, aber ohne den Poly(A)-Schwanz am 3'-Ende von SEQ ID
NO: NO: 1; und
- (bb) der Nucleotidsequenz des cDNA-Einschubs von Klon hGIL-19/AE289,
hinterlegt unter der Zugangsnummer ATCC 207231;
- (ii) Hybridisieren dieses/dieser Primer an humane genomische
DNA unter mindestens so stringenten Bedingungen wie 4 × SSC bei
50°C;
- (iii) Amplifizieren der humanen DNA-Sequenzen; und
- (iv) Isolieren der Polynucleotidprodukte aus Schritt (b)(iii).
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Vorzugsweise
umfasst das nach dem obigen Verfahren isolierte Polynucleotid eine
Nucleotidsequenz, die der cDNA-Sequenz von SEQ ID NO: 1 entspricht
und sich zusammenhängend
von einer Nucleotidsequenz, die dem 5'-Ende von SEQ ID NO: 1 entspricht, bis
zu einer Nucleotidsequenz erstreckt, die dem 3'-Ende von SEQ ID NO: 1 entspricht, aber
ohne den Poly(A)-Schwanz am 3'-Ende
von SEQ ID NO: 1. Ebenso umfasst das nach dem obigen Verfahren isolierte
Polynucleotid vorzugsweise eine Nucleotidsequenz, die der cDNA-Sequenz
von SEQ ID NO: 1 von Nucleotid 65 bis Nucleotid 601 entspricht und
sich zusammenhängend von
einer Nucleotidsequenz, die dem 5'-Ende dieser Sequenz von SEQ ID NO:
1 von Nucleotid 65 bis Nucleotid 601 entspricht, bis zu einer Nucleotidsequenz
erstreckt, die dem 3'-Ende
dieser Sequenz von SEQ ID NO: 1 von Nucleotid 65 bis Nucleotid 601
entspricht.
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In
anderen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung eine Zusammensetzung bereit, die
ein Protein umfasst, wobei dieses Protein eine Aminosäuresequenz
enthält,
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
- (a) der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2.
- (b) einem Fragment der Aminosäuresequenz von SEQ ID NO: 2,
wobei das Fragment eine Aminosäuresequenz
umfasst, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren 50–60, 63–81 und 168–177 von SEQ ID NO: 2.
- (c) der Aminosäuresequenz,
die durch eine für
ein Volllängen-Protein
kodierende Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt unter der
Zugangsnummer ATCC 207231, kodiert wird;
- (d) der Aminosäuresequenz,
die durch eine für
ein reifes Protein kodierende Sequenz von Klon hGIL-19/AE289, hinterlegt
unter der Zugangsnummer ATCC 207231, kodiert wird;
- (e) der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 von etwa Aminosäure
34 bis 179,
wobei das Protein im Wesentlichen frei ist
von anderen Säugetierproteinen.
Vorzugsweise umfasst ein solches Protein die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2. Hierin wird auch ein Protein beschrieben, das
ein Fragment der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 mit biologischer Aktivität umfasst, wobei das Fragment
vorzugsweise acht (mehr bevorzugt zwanzig, am meisten bevorzugt
dreißig)
zusammenhängende
Aminosäuren von
SEQ ID NO: 2 umfasst.
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In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
ist das Polynucleotid funktionell mit einer die Expression kontrollierenden
Sequenz verbunden. Die vorliegende Erfindung stellt auch eine Wirtszelle,
einschließlich bakterieller,
Hefe-, Insekten- und Säugetierzellen
bereit, die mit solchen Polynucleotidzusammensetzungen transformiert
sind. Durch die vorliegende Erfindung werden auch Organismen bereitgestellt,
die eine verstärkte,
verminderte oder modifizierte Expression des/der Gens/Gene aufweisen,
die der hierin offenbarten Polynucleotidsequenz entsprechen.
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Es
werden auch Verfahren zur Herstellung eines Proteins bereitgestellt,
die umfassen:
- (a) Züchten einer Kultur der Wirtszelle,
die mit solchen Polynucleotidzusammensetzungen transformiert wurde,
in einem geeigneten Kulturmedium;
und
- (b) Reinigen dieses Proteins aus der Kultur. Das Protein, das
gemäß solcher
Verfahren hergestellt wurde, wird ebenfalls durch die vorliegende
Erfindung bereitgestellt.
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Proteinzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
des Weiteren einen pharmazeutisch unbedenklichen Träger enthalten.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung einen Antikörper oder ein Fragment davon,
der an ein Protein bindet, wie es hierin beschrieben und beansprucht
wird. Der Antikörper
kann ein neutralisierender Antikörper
sein und kann aus der Gruppe bestehend aus einem monoklonalen Antikörper, einem
polyklonalen Antikörper,
einem Chimären
Antikörper,
einem einkettigen Antikörper,
einem CDR-grafted Antikörper
und einem humanisierten Antikörper
ausgewählt
werden. Es kann sich auch um einen humanen Antikörper handeln.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung die Verwendung eines Antikörpers, wie er
hierin beschrieben und beansprucht wird, für die Herstellung einer pharmazeutischen
Zusammensetzung zur Behandlung oder Vorbeugung von Arthritis in
einem Subjekt. In einer Ausführungsform
ist die Arthritis rheumatoide Arthritis.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein isoliertes Polynucleotid, das eine Nucleotidsequenz
umfasst, die unter hoch stringenten Bedingungen an SEQ ID NO: 1
oder ein Komplement davon hybridisiert. In noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Protein, das durch eine Nucleotidsequenz
kodiert wird, die unter hoch stringenten Bedingungen an das Komplement
von SEQ ID NO: 1 hybridisiert, wobei das Protein im Wesentlichen
frei von anderen Säugetierproteinen
ist.
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Die
Erfindung betrifft darüber
hinaus ein isoliertes Polynucleotid, das für ein Fragment eines Proteins kodiert,
das eine Aminosäuresequenz
umfasst, die aus der Gruppe bestehend aus Aminosäuren 50–60, 63–81 und 168–177 von SEQ ID NO: 2 ausgewählt wird.
Darüber
hinaus betrifft die Erfindung ein Fragment eines im wesentlichen
gereinigten Proteins, das eine Aminosäuresequenz enthält, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus Aminosäuren
50–60,
63–81
und 168–177
von SEQ ID NO: 2.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Fusionsprotein, das ein Protein,
wie es hierin beschrieben und beansprucht wird, fusioniert an ein
Trägermolekül umfasst.
Das Trägermolekül kann ein
Immunglobulin oder der Fc-Teil eines Immunglobulins sein. Das Immunglobulin
kann ein IgG- oder ein IgM-Immunglobulin sein. Das Protein kann
des Weiteren durch eine Linkersequenz an das Trägermolekül fusioniert sein.
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Zusammensetzungen,
die einen Antikörper
enthalten, der spezifisch mit dem hierin beschriebenen und beanspruchten
Protein reagiert, werden ebenfalls durch die vorliegende Erfindung
bereitgestellt.
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Ebenso
werden hierin Verfahren zur Vorbeugung, Behandlung oder Verbesserung
eines medizinischen Zustandes beschrieben, welche die Verabreichung
einer therapeutisch wirksamen Menge einer Zusammensetzung, die ein
Protein der vorliegenden Erfindung und einen pharmazeutisch zulässigen Träger umfasst, an
ein Säugetiersubjekt
umfassen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Isolierte Proteine und Polynucleotide
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Nucleotide
und Aminosäuresequenzen,
wie derzeit bestimmt, werden unten für jeden in der vorliegenden
Anmeldung offenbarten Klon und jedes offenbarte Protein berichtet.
Die Nucleotidsequenz von jedem Klon kann ohne Weiteres durch die
Sequenzierung des hinterlegten Klons gemäß bekannter Verfahren bestimmt werden.
Die vorhergesagte Aminosäuresequenz
(sowohl Volllängen-
wie auch reife Formen) können
dann aus einer solchen Nucleotidsequenz bestimmt werden. Die Aminosäuresequenz
des durch einen bestimmten Klon kodierten Proteins kann ebenfalls
durch die Expression des Klons in einer geeigneten Wirtszelle, Sammeln
des Proteins und Bestimmung seiner Sequenz bestimmt werden.
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Wie
hierin verwendet ist ein „sezerniertes" Protein ein solches,
das, wenn es in einer geeigneten Wirtszelle exprimiert wird, über oder
durch eine Membran transportiert wird, einschließlich eines Transport in Folge der
Signalsequenz in seiner Aminosäuresequenz. „Sezernierte" Proteine umfassen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Proteine, die als ganzes (z. B. lösliche Proteine) oder teilweise
(z. B. Rezeptoren) von der Zelle, in denen sie exprimiert werden,
sezerniert werden. „Sezernierte" Proteine umfassen
auch, ohne auf diese beschränkt
zu sein, Proteine, die über
die Membran des endoplasmatischen Retikulums transportiert werden.
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Klon „hGIL-19/AE289"
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Ein
Polynucleotid gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde anfänglich
als Klon „hTIF/AE289" identifiziert, der
später
neu benannt wurde und hierin auch als „hGIL-19/AE289" und „hGIL-19" bezeichnet wird. Klon hGIL-19/AE289
wurde gemäß dem folgenden
Verfahren isoliert. Eine murine EST wurde aus einer murinen cDNA-Bibliothek
isoliert, die aus Splenozyten, die sowohl mit ConA als auch mit
aus Knochenmark stammenden dendritischen Zellen aktiviert wurden,
hergestellt wurde. Die EST wurde unter Verwendung von Verfahren identifiziert,
die für
cDNAs, die für
sezernierte Proteine kodieren, selektiv sind (siehe
U.S. Pat. Nr. 5,536,637 ). Die murine
EST-Sequenz wurde verwendet, um einen murinen Volllängen-Klon
aus der gleichen cDNA-Bibliothek zu isolieren (SEQ ID NO: 4;
1 zeigt
die Sequenz der murinen GIL-19cDNA). Analyse der Sequenz des murinen
Klons zeigte eine signifikante Homologie zu Interleukin-10 (IL-10).
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Um
ein humanes Homolog des murinen Klons zu isolieren, wurden PCR-Primer
konstruiert, die auf der Region der murinen Sequenz basieren, die
Homologie zu IL-10 zeigt. Die Verwendung von solchen Primern für die Amplifizierung
in einer humanen PBMC-Bibliothek
ergab ein PCR-Produkt mit signifikanter Größe. Die Analyse der Sequenz
des PCR-Produkts bestätigte,
dass es sich um ein Homolog der murinen cDNA handelte. Aus der Sequenz
des teilweisen humanen Klons wurden Oligonucleotide konstruiert
und verwendet, um einen humanen Volllängen-Klon aus der PBMC-Bibliothek
zu isolieren.
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hGIL-19/AE289
ist ein humaner Volllängen-Klon,
einschließlich
der gesamten kodierenden Sequenz eines sezernierten Proteins (hierin
auch als „hTIF/AE289-Protein", „hGIL-19/AE289-Protein" und „hGIL-19-Protein" bezeichnet). Analyse
seiner Sequenz bestätigte
seine Homologie zu IL-10.
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Die
Nucleotidsequenz von hGIL-19, wie derzeit bestimmt, wird in SEQ
ID NO: 1 berichtet und umfasst einen Poly(A)-Schwanz. Der offene
Leserahmen und die Aminosäuresequenz
des Volllängenproteins
hGIL-19, die der vorangegangenen Nucleotidsequenz entspricht, wird
in SEQ ID NO: 2 berichtet. Die Aminosäuresequenz des reifen hGIL-19
entspricht den Aminosäuren
34–179
von SEQ ID NO: 2.
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Klon „hGIL-19/AE289" wurde am 28. April
1999 bei der American Type Culture Collection (10801 University
Boulevard, Manassas, Virginia 20110-2209 U.S.A.) als eine Originalhinterlegung
unter dem Budapester Vertrag hinterlegt und erhielt die Zugangsnummer
ATCC 207231. Alle Einschränkungen
bezüglich
der Zugänglichkeit
für die Öffentlichkeit
des hinterlegten Materials werden bei Erteilung des Patents unwiderruflich
gelöscht,
mit Ausnahme der Anforderungen, die in 37 C. F. R. § 1.808 (b)
spezifiziert sind, und die Frist für die Hinterlegung wird 37
C. F. R. § 1.806
entsprechen.
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Fragmente
der Proteine der vorliegenden Erfindung (z. B. Fragmente, die biologische
Aktivität
aufweisen können)
sind ebenfalls Bestandteil der vorliegenden Erfindung. Fragmente
des Proteins können
in linearer Form vorliegen oder sie können, unter Verwendung bekannter
Verfahren, zum Beispiel wie beschrieben in H. U. Saragovi, et al.,
Bio/Technology 10, 773–778,
(1992) und in R. S. McDowell, et al., J. Amer. Chem. Soc. 114, 9245–9253 (1992),
cyclisiert werden. Solche Fragmente können für viele Zwecke an Trägermoleküle wie z.
B. Immunglobuline fusioniert werden, einschließlich der Erhöhung der
Valenz der Proteinbindungsstellen. Zum Beispiel können Fragmente
des Proteins durch „Linkersequenzen" an den Fc-Teil eines
Immunglobulins fusioniert werden. Für eine zweiwertige Form des
Proteins könnte
solch eine Fusion an den Fc-Teil eines IgG-Moleküls stattfinden. Es können auch
andere Immunglobulinisotypen verwendet werden, um solche Fusionen
zu erzeugen. Zum Beispiel würde
eine Protein-IgM-Fusion eine zehnwertige Form des erfindungsgemäßen Proteins
erzeugen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt daneben sowohl Volllängen- als
auch reife Formen der offenbarten Proteine bereit. Die Volllängenform
dieser Proteine wird im „Sequence
Listing" durch die
Translation der Nucleotidsequenz von jedem offenbarten Klon identifiziert.
Die reife(n) Form(en) eines solchen Proteins können durch Expression des offenbarten
Volllängen-Polynucleotids
(vorzugsweise denen, die bei der ATCC hinterlegt sind) in einer
geeigneten Säugetierzelle
oder anderen Wirtszelle erhalten werden. Die Sequenz(en) der reifen Formen)
des Proteins können
auch aus der Aminosäuresequenz
der Volllängenform
bestimmbar sein und sind hierein, zum Beispiel, als Aminosäuren 1–179 von
SEQ ID NO: 2 dargelegt.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch Gene bereit, die den hierin offenbarten
Polynucleotidsequenzen entsprechen. „Korrespondierende Gene" sind die Regionen
auf dem Genom, die transkribiert werden, um die mRNAs herzustellen,
aus denen cDNA-Polynucleotidsequenzen
gewonnen werden, und sie können
zusammenhängende
Regionen des Genoms umfassen, die für die regulierte Expression
solcher Gene erforderlich sind. Korrespondierende Gene können daher
kodierende Sequenzen, 5'-
und 3'-untranslatierte
Regionen, alternativ gespleißte
Exons, Introns, Promotoren, Enhancer und Silencer oder Suppressorelemente
umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt. Die korrespondierenden
Gene können
in Übereinstimmung
mit bekannten Verfahren isoliert werden, unter Verwendung der hierin
beschriebenen Sequenzinformationen. Solche Verfahren umfassen die
Herstellung von Sonden oder Primern aus den beschriebenen Sequenzinformationen
zur Identifizierung und/oder Amplifizierung von Genen in geeigneten
Genombibliotheken oder anderen Quellen von genomischem Material.
Ein „isoliertes
Gen" ist ein Gen,
das von den benachbarten kodierenden Sequenzen getrennt wurde, die
gegebenenfalls in dem Genom des Organismus vorkommen, aus dem das
Gen isoliert wurde.
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Der
Chromosomenort, der den hierin offenbarten Polynucleotidsequenzen
entspricht, kann ebenfalls bestimmt werden, zum Beispiel durch Hybridisierung
von auf geeignete Weise markierten Polynucleotiden der vorliegenden
Erfindung an Chromosome in situ. Es kann auch möglich sein, den entsprechenden
Chromosomenort für
ein offenbartes Polynucleotid zu bestimmen, indem deutlich ähnliche
Nucleotidsequenzen in öffentlichen
Datenbanken identifiziert werden, wie zum Beispiel exprimierte sequenzmarkierte
Stellen (ESTs), die bereits auf bestimmte Chromosomenorte kartiert
wurden. Für
mindestens einige der hierin offenbarten Polynucleotidsequenzen
wurden Sequenzen aus öffentlichen
Datenbanken mit mindestens einiger Ähnlichkeit zum Polynucleotid
der vorliegenden Erfindung nach Datenbank-Zugangsnummer aufgeführt. Recherchen
unter Verwendung der GenBank-Zugangsnummern
dieser Sequenzen aus öffentlichen
Datenbanken können
dann auf einer Internetseite durchgeführt werden, die durch das National
Center for Biotechnology Information unter der Adresse http://www.ncbi.nlm.nih.gov/UniGene/
bereitgestellt wird, um „UniGene-Cluster" von überlappenden
Sequenzen zu identifizieren. Viele der so identifizierten „UniGene-Cluster" wurden bereits auf
bestimmte Chromosomenorte kartiert.
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Organismen,
die eine verstärkte,
verminderte oder modifizierte Expression des/der Gens/Gene aufweisen,
die den hierin offenbarten Polynucleotidsequenzen entsprechen, werden
bereitgestellt. Die gewünschte
Veränderung
bei der Genexpression kann durch die Verwendung von Antisense-Polynucleotiden
oder Ribozymen erreicht werden, welche die aus dem Gen transkribierte
mRNA binden und/oder spalten (Albert und Morris, 1994, Trends Pharmacol.
Sci. 15(7): 250–254;
Lavarosky et al., 1997, Biochem. Mol. Med. 62(1): 11–22; und
Hampel, 1998, Prog. Nucleic Acid Res. Mol. Biol. 58: 1–39). Nicht
humane, transgene Tiere, die über
multiple Kopien des/der Gens/Gene verfügen, die den hierin offenbarten
Polynucleotidsequenzen entsprechen, die vorzugsweise durch Transformation
von Zellen mit genetischen Konstrukten hergestellt werden, die stabil
innerhalb der transformierten Zellen und ihrer Nachkommen erhalten
bleiben, werden bereitgestellt. Nicht humane, transgene Tiere, die über modifizierte
genetische Kontrollregionen verfügen,
die Expressionsspiegel von Genen erhöhen oder senken, oder die zeitlichen
oder räumlichen
Muster von Genexpression verändern,
werden ebenfalls bereitgestellt (siehe
Europäisches Patent Nr. 0 649 464
B1 ). Außerdem
werden nicht humane Organismen bereitgestellt, in denen das/die
Gen(e), die den hierin offenbarten Polynucleotidsequenzen entsprechen,
durch Insertion von fremden Sequenzen in das/die entsprechende(n)
Gen(e) oder durch Deletion aller oder Teile des/der entsprechenden
Gens bzw. Gene teilweise oder vollständig inaktiviert werden. Teilweise
oder vollständige
Geninaktivierung kann durch Insertion erreicht werden, vorzugsweise
gefolgt von einem ungenauen Ausschneiden, von transponierbaren Elementen
(Plasterk, 1992, Bioessays 14(9): 629–633; Zwaal et al., 1993, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 90(16): 7431–7435; Clark et al., 1994,
Proc. Natl. Acad. Sci., USA 91(2): 719–722), oder durch homologe
Rekombination, vorzugsweise nachgewiesen durch positive/negative
genetische Selektionsstrategien (Mansour et al., 1988, Nature 336:
348–352;
U.S. Patent Nr. 5,464,764 ;
5,487,992 ;
5,627,059 ;
5,631,153 ;
5,614,396 ;
5,616,491 und
5,679,523 ). Diese Organismen mit veränderter
Genexpression sind vorzugsweise Eukaryoten und mehr bevorzugt sind
es nicht humane Säugetiere. Solche
Organismen sind für
die Entwicklung von nicht humanen Modellen für die Untersuchung von Störungen,
an denen das/die entsprechende(n) Gen(e) beteiligt sind, und für die Entwicklung
von Assaysystemen für die
Identifizierung von Molekülen
von Nutzen, die mit dem/den Proteinprodukt(en) des/der entsprechenden Gens
bzw. Gene Wechselwirken.
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Hierin
beschriebene Proteine und Proteinfragmente umfassen Proteine mit
Aminosäuresequenzlängen, die
mindestens 25% (mehr bevorzugt mindestens 50% und am meisten bevorzugt
mindestens 75%) der Länge
eines offenbarten Proteins besitzen und eine Sequenzidentität von mindestens
60% (mehr bevorzugt mindestens 75% Identität, am meisten bevorzugt mindestens
90% oder 95% Identität)
mit dem offenbarten Protein aufweisen, wobei die Sequenzidentität durch
Vergleich der Aminosäuresequenzen
der Proteine bestimmt wird, wenn ein Alignment für eine maximale Überlappung
und Identität
bei Minimierung der Sequenzlücken
durchgeführt
wird. Ebenfalls eingeschlossen sind Proteine und Proteinfragmente,
die ein Segment umfassen, das vorzugsweise 8 oder mehr (vorzugsweise
20 oder mehr, am meisten bevorzugt 30 oder mehr) zusammenhängende Aminosäuren umfasst
und eine Sequenzidentität
von mindestens 75% (mehr bevorzugt mindestens 85% Identität, am meisten
bevorzugt mindestens 95% Identität)
mit einem beliebigen solchen Segment von einem beliebigen offenbarten
Protein teilt.
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In
einer Ausführungsform
umfassen Proteine, Proteinfragmente und rekombinante Proteine der
vorliegenden Erfindung solche, die basierend auf der Gegenwart von
mindestens einer „HGIL-19/AE299-Rezeptor-Bindungseinheit" identifiziert werden
können.
Wie hierin verwendet, umfasst der Begriff „hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit" Aminosäuresequenzen
oder Reste, die für
die Bindung von hGIL-19 an seinen erforderlichen Rezeptor von Bedeutung
sind. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält ein
hGIL-19-Protein
eine hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit, die etwa die Aminosäuren 50–60 von SEQ
ID NO: 2 umfasst. In einer weiteren Ausführungsform enthält ein GIL-19-Protein
eine hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit, die etwa die Aminosäuren 63–81 von
SEQ ID NO: 2 umfasst. In noch einer weiteren Ausführungsform
enthält
ein GIL-19-Protein eine hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit,
die etwa die Aminosäuren
168–177
von SEQ ID NO: 2 umfasst. In einer bevorzugten Ausführungsform
enthält
ein GIL-19-Protein eine hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit,
die mindestens eine der Aminosäuren
50–60,
63–81 und/oder
etwa Aminosäuren
168–177
von SEQ ID NO: 2 umfasst.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
hat eine hGIL-19/AE289-Rezeptor-Bindungseinheit
eine Aminosäuresequenz,
die zu mindestens 95%, 96%, 97%, 98%, 99%, oder mehr mit einer Aminosäuresequenz identisch
ist, die ausgewählt
wird aus der Gruppe bestehend aus den Aminosäuren 50–60 von SEQ ID NO: 2, den Aminosäuren 63–81 von
SEQ ID NO: 2 und den Aminosäuren
168–177
von SEQ ID NO: 2.
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In
einer weiteren Ausführungsform
umfassen Proteine, Proteinfragmente und rekombinante Proteine der
vorliegenden Erfindung solche, die basierend auf der Gegenwart von
mindestens einer, zwei, drei, vier oder mehr Stellen für N-verknüpfte Glykosylierung
identifiziert werden können.
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Insbesondere
kann die Sequenzidentität
unter Verwendung der WU-BLAST-Software (Washington University BLAST)
Version 2.0 bestimmt werden, die auf WU-BLAST Version 1.4 aufbaut,
die ihrerseits auf der Public Domain NCBI-BLAST Version 1.4 aufbaut
(Altschul und Gish, 1996, Local alignment statistics, Doolittle Hg.,
Methods in Enzymology 266: 460–480;
Altschul et al., 1990, Basic local alignment search tool, Journal
of Molecular Biology 215: 403–410;
Gish und States, 1993, Identification of Protein coding regions
by database similarity search, Nature Genetics 3: 266–272; Karlin
und Altschul, 1993, Applications and statistics for multiple high-scoring
segments in molecular sequences, Proc. Natl. Acad. Sci., USA 90:
5873–5877).
Ausführbare
Programme der WU-BLAST Version 2.0 für mehrere UNIX-Plattformen
können
heruntergeladen werden unter ftp://blast.wustl.edu/bast/executables.
Die vollständige
Suchprogramm-Suite (BLASTP, BLASTN, BLASTX, TBLASTN und TBLASTX)
wird, zusätzlich
zu mehreren Support-Programmen,
auf dieser Seite bereitgestellt. WU-BLAST 2.0 ist urheberrechtlich
geschützt
und darf ohne die ausdrückliche
schriftliche Zustimmung des Autors nicht verkauft oder auf irgendeine
Art und Weise weiterverbreitet werden, aber die aufgeführten ausführbaren
Dateien dürfen
ansonsten frei für
kommerzielle, nicht kommerzielle oder akademische Zwecke verwendet
werden. In allen Suchprogrammen der Suite – BLASTP, BLASTN, BLASTX, TBLASTN
und TBLASTX – sind
die Alignment-Routinen mit Einfügen
von Lücken
für die
Datenbanksuche selbst wesentlich und ergeben so eine viel bessere
Empfindlichkeit und Selektivität,
während
gleichzeitig eine leichter interpretierbare Ausgabe erzeugt wird.
Wenn gewünscht,
kann das Einfügen
von Lücken
in all diesen Programmen gegebenenfalls abgestellt werden. Die vorgegebene
Strafe (Q) für
eine Lücke
der Länge
eins ist Q = 9 für
Proteine und BLASTP, und Q = 10 für BLASTN, kann aber zu jedem
beliebigen ganzzahligen Wert einschließlich Null, Eins bis Acht,
Neun, Zehn, Elf, Zwölf
bis Zwanzig, Einundzwanzig bis Fünfzig,
Einundfünfzig
bis Einhundert usw. verändert
werden. Die vorgegebene Strafe pro Rest für die Ausweitung einer Lücke (R)
ist R = 2 für
Proteine und BLASTP, und R = 10 für BLASTN, kann aber zu jedem
beliebigen ganzzahligen Wert einschließlich Null, Eins, Zwei, Drei,
Vier, Fünf,
Sechs, Sieben, Acht, Neun, Zehn, Elf, Zwölf bis Zwanzig, Einundzwanzig
bis Fünfzig,
Einundfünfzig
bis Einhundert usw. verändert
werden. Beliebige Kombinationen aus Werten für Q und R können verwendet werden, um Sequenzen
so anzuordnen, dass die Überlappung
und Identität
maximiert wird, während
die Sequenzlücken
minimiert werden. Die vorgegebene Aminosäure-Vergleichsmatrix ist BLOSUM62,
aber es können
andere Aminosäure-Vergleichsmatrizes
wie z. B. PAM verwendet werden.
-
Spezieshomologe
der offenbarten Polynucleotide und Proteine werden hier ebenfalls
beschrieben. Wie hier verwendet ist ein „Spezieshomolog" ein Protein oder
Polynucleotid, das aus einer unterschiedlichen Spezies als der eines
gegebenen Proteins oder Polynucleotids stammt, aber mit deutlicher
Sequenzähnlichkeit zu
dem gegebenen Protein oder Polynucleotid. Vorzugsweise weisen Spezieshomologe
bei Polynucleotiden mindestens 60% Sequenzidentität (mehr
bevorzugt mindestens 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 99%) zu dem gegebenen
Polynucleotid auf, und Spezieshomologe bei Proteine weisen mindestens
30% Sequenzidentität (mehr
bevorzugt mindestens 45%, 50%, 55%, 60%, 65%, 70%, 75%, 80%, 85%,
90%) mit dem gegeben Protein auf, wobei die Sequenzidentität durch
Vergleich der Nucleotidsequenzen der Polynucleotide oder der Aminosäuresequenzen
der Proteine bestimmt wird, wenn ein Alignment für eine maximale Überlappung
und Identität
bei Minimierung der Sequenzlücken
durchgeführt
wird. Spezieshomologe können
isoliert und identifiziert werden, indem geeignete Sonden oder Primer
aus den hier bereitgestellten Sequenzen hergestellt werden und eine
geeignete Nucleinsäurequelle
aus der gewünschten Spezies
gescreent wird. Vorzugsweise sind Spezieshomologe solche, die aus
Säugetierspezies
isoliert werden. Am meisten bevorzugt sind Spezieshomologe solche,
die aus bestimmten Säugetierspezies
isoliert werden, wie zum Beispiel Pan troglodytes, Gorilla gorilla, Pongo
pygmaeus, Hylobates concolor, Macaca mulatta, Papio papio, Papio
hamadryas, Cercopithecus aethiops, Cebus capucinus, Aotus trivirgarus,
Sanguinus oedipus, Microcebus murinus, Mus musculus, Rattus norvegicus,
Cricetulus griseus, Felis catus, Mustela vison, Canis familiaris,
Oryctolagus cuniculus, Bos taurus, Ovis aries, Sus scrofa und Equus
caballus, für
die genetische Karten erstellt wurden, was die Identifizierung von
syntenischen Beziehungen zwischen der genomischen Organisation von
Genen in einer Spezies und der genomischen Organisation der verwandten
Gene in einer anderen Spezies ermöglicht (O'Brien und Seuánez, 1988, Ann. Rev. Genet.
22: 323–351;
O'Brien et al.,
1993, Nature Genetics 3: 103–112;
Johansson et al., 1995, Genomics 25: 682–690; Lyons et al., 1997, Nature
Genetics 15: 47–56;
O'Brien et al.,
1997, Trends in Genetics 13(10): 393–399; Carver und Stubbs, 1997,
Genome Research 7: 1123–1137).
-
Hierin
ebenfalls beschrieben werden Allelvarianten der offenbarten Polynucleotide
oder Proteine; das heißt
natürlich
vorkommende alternative Formen der isolierten Polynucleotide, die
auch für
Proteine kodieren, die mit denen, die durch die offenbarten Polynucleotide
kodiert werden, identisch sind oder signifikant ähnliche Sequenzen mit ihnen
aufweisen. Vorzugsweise haben Allelvarianten mindestens 60% Sequenzidentität (mehr bevorzugt
mindestens 75%, 80%, 85%, 90%, 95%, 99%) mit dem gegebenen Polynucleotid,
wobei die Sequenzidentität
durch Vergleich der Nucleotidsequenzen der Polynucleotide bestimmt
wird, wenn ein Alignment für
eine maximale Überlappung
und Identität
bei Minimierung der Sequenzlücken
durchgeführt
wird. Allelvarianten können
isoliert und identifiziert werden, indem geeignete Sonden oder Primer
aus den hier bereitgestellten Sequenzen hergestellt werden und eine
geeignete Nucleinsäurequelle
aus Individuen der gewünschten Spezies
gescreent wird.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotide mit Sequenzen,
die zu denen der hierin offenbarten Polynucleotide komplementär sind.
-
Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotide, die unter hoch
stringenten Bedingungen an die hierin beschriebenen Polynucleotide
hybridisieren. Ebenfalls hierin beschrieben werden Polynucleotide, die
unter vermindert stringenten oder stringenten Bedingungen an die
hierin beschriebenen Polynucleotide hybridisieren. Beispiele für stringente
Bedingungen sind in der unten folgenden Tabelle aufgeführt: hoch
stringente Bedingungen sind solche, die mindestens so stringent
sind wie, zum Beispiel, die Bedingungen A–F; stringente Bedingungen
sind mindestens so stringent wie, zum Beispiel, die Bedingungen
G–L; und
verminderte stringente Bedingungen sind mindestens so stringent
wie, zum Beispiel, die Bedingungen M–R.
Stringente
Bedingungen | Polynucleotidhybrid | Hybridlänge (bp)‡ | Hybridisierungstemperatur
und Puffer† | Waschtemperatur und
Puffer† |
A | DNA:DNA | ≥ 50 | 65°C; 1 × SSC – oder – 42°C; 1 × SSC, 50%
Formamid | 65°C; 0,3 × SSC |
B | DNA:DNA | < 50 | TB*; 1 × SSC | TB*; 1 × SSC |
C | DNA:RNA | ≥ 50 | 67°C; 1 × SSC – oder – 45°C; 1 × SSC, 50%
Formamid | 67°C; 0,3 × SSC |
D | DNA:RNA | < 50 | TD*; 1 × SSC | TD*; 1 × SSC |
E | RNA:RNA | ≥ 50 | 70°C; 1 × SSC – oder – 50°C; 1 × SSC, 50%
Formamid | 70°C; 0,3 × SSC |
F | RNA:RNA | < 50 | TF*; 1 × SSC | TF*; 1 × SSC |
G | DNA:DNA | ≥ 50 | 65°C; 4 × SSC – oder – 42°C; 4 × SSC, 50%
Formamid | 65°C; 1 × SSC |
H | DNA:DNA | < 50 | TH*; 4 × SSC | TH*; 4 × SSC |
I | DNA:RNA | ≥ 50 | 67°C; 4 × SSC – oder – 45°C; 4 × SSC, 50%
Formamid | 67°C; 1 × SSC |
J | DNA:RNA | < 50 | Tj*; 4 × SSC | Tj* 4 × SSC |
K | RNA:RNA | ≥ 50 | 70°C; 4 × SSC – oder – 50°C; 4 × SSC, 50%
Formamid | 67°C; 1 × SSC |
L | RNA:RNA | < 50 | TL*; 2 × SSC | TL*; 2 × SSC |
M | DNA:DNA | ≥ 50 | 50°C; 4 × SSC – oder – 40°C; 6 × SSC, 50%
Formamid | 50°C; 2 × SSC |
N | DNA:DNA | < 50 | TN*; 6 × SSC | TN*; 6 × SSC |
O | DNA:RNA | ≥ 50 | 55°C; 4 × SSC – oder – 42°C; 6 × SSC, 50%
Formamid | 55°C; 2 × SSC |
P | DNA:RNA | < 50 | TP*; 6 × SSC | TP*; 6 × SSC |
Q | RNA:RNA | ≥ 50 | 60°C; 4 × SSC – oder – 45°C; 6 × SSC, 50%
Formamid | 60°C; 2 × SSC |
R | RNA:RNA | < 50 | TR*; 4 × SSC | TR*; 4 × SSC |
‡: Die
Hybridlänge
ist, was für
die hybridisierte(n) Region(en) der hybridisierenden Polynucleotide
angenommen wird. Wenn ein Polynucleotid an ein Zielpolynucleotid
mit unbekannter Sequenz hybridisiert wird, wird angenommen, dass
die Hybridlänge
die des hybridisierenden Polynucleotids ist. Wenn Polynucleotide mit
bekannter Sequenz hybridisiert werden, kann die Hybridlänge durch
Anordnen der Sequenzen der Polynucleotide und Identifizieren der
Region oder Regionen mit einer optimalen Sequenzkomplementarität bestimmt
werden.
SSPE (1 × SSPE
ist 0,15 M NaCl, 10 mM NaH2PO4 und
1,25 mM EDTA, pH 7,4) kann bei der Hybridisierung und den Waschpuffern
SSC ersetzen (1 × SSC
ist 0,15 M NaCl und 15 mM Natriumcitrat); das Waschen wird jeweils
15 Minuten lang ausgeführt,
nachdem die Hybridisierung abgeschlossen ist.
*TB–TR: Die Hybridisierungstemperatur für Hybride,
die voraussichtlich eine Länge
von weniger als 50 Basenpaaren haben, sollte 5–10°C weniger sein als die Schmelztemperatur
(Tm) des Hybrids, wobei Tm gemäß den folgenden
Gleichungen bestimmt wird. Für
Hybride mit einer Länge
von weniger als 18 Basenpaaren, Tm (°C) = 2(#
der A + T Basen) + 4(# der G + C Basen). Für Hybride mit einer Länge zwischen
18 und 49 Basenpaaren. Tm (°C) = 81,5
+ 16,6(log10[Na+])
+ 0,41 (%G + C) – (600/N),
wobei N die Anzahl an Basen im Hybrid ist und [Na+]
die Konzentration an Natriumionen im Hybridisierungspuffer ist ([Na+] für
1 × SSC
= 0,165 M). |
-
Zusätzliche
Beispiele für
stringente Bedingungen für
die Hybridisierung von Polynucleotiden werden gegeben in Sambrook,
J., E. F. Fritsch, und T. Maniatis, 1989, Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
NY, Kapitel 9 und 11, und Current Protocols in Molecular Biology,
1995, F. M. Ausubel et al., Hrsg., John Wiley & Sons, Inc., Abschnitte 2.10 und
6.3–6.4.
-
Vorzugsweise
hat jedes solches hybridisierende Polynucleotid eine Länge, die
mindestens 25% (mehr bevorzugt mindestens 50% und am meisten bevorzugt
mindestens 75%) der Länge
des Polynucleotids der vorliegenden Erfindung beträgt, an das
es hybridisiert, und weist mindestens eine Sequenzidentität von 60% (mehr
bevorzugt mindestens 75% Identität,
am meisten bevorzugt mindestens 90% oder 95% Identität) mit dem
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung auf, an das es hybridisiert,
wobei die Sequenzidentität
durch Vergleich der Sequenzen der hybridisierenden Polynucleotide
bestimmt wird, wenn ein Alignment für eine maximale Überlappung
und Identität
bei Minimierung der Sequenzlücken
durchgeführt
wird.
-
Die
isolierten, erfindungsgemäßen Polynucleotide
können
funktionell mit einer Expressionskontrollsequenz verbunden werden,
wie die pMT2- oder pED-Expressionsvektoren,
die in Kaufman et al., Nucleic Acids Res. 19, 4485–4490 (1991)
beschrieben werden, um das Protein rekombinant herzustellen. Auf
dem Fachgebiet sind viele geeignete Expressionskontrollsequenzen
bekannt. Allgemeine Verfahren zur Expression von rekombinanten Proteinen
sind ebenfalls bekannt und in R. Kaufman, Methods in Enzymology
185, 537–566 (1990)
beispielhaft beschrieben. Wie hierin definiert, meint „funktionell
verbunden", dass
das isolierte, erfindungsgemäße Polynucleotid
und eine Expressionskontrollsequenz innerhalb eines Vektors oder
einer Zelle auf eine solche Weise angeordnet sind, dass das Protein
durch eine Wirtszelle exprimiert wird, die mit der mit dem ligierten
Polynucleotid/Expressionskontrollsequenz transformiert (transfiziert)
wurde.
-
Es
können
eine Anzahl an Zellarten als geeignete Wirtszellen für die Expression
des Proteins dienen. Säugetierwirtszellen
umfassen, zum Beispiel, Affen-COS-Zellen, Chinese Hamster Ovary-(CHO)-Zellen,
humane 293-Nierenzellen, humane epidermale A431-Zellen, humane Colo205-Zellen
3T3-Zellen, CV-1-Zellen, andere transformierte Primatenzelllinien,
normale diploide Zellen, Zellstämme,
die aus In-vitro-Kultur von Primärgewebe
abstammen, primäre
Explantate, HeLa-Zellen, Maus-L-Zellen BHK-, HL-60-, U937-, Hak-
oder Jurkat-Zellen.
-
Alternativ
kann es möglich
sein, das Protein in niederen Eukaryoten wie beispielsweise Hefe
oder in Prokaryoten wie beispielsweise Bakterien herzustellen. Potenziell
geeignete Hefe-Stämme
umfassen Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces pombe, Kluyveromyces-Stämme, Candida,
oder jeglichen Hefestamm, der heterologe Proteine exprimieren kann.
Potentiell geeignete Bakterienstämme
umfassen Escherichia coli, Bacillus subtilis, Salmonella typhimurium,
oder jeglichen Bakterienstamm, der heterologe Proteine exprimieren
kann. Wenn das Protein in Hefe oder Bakterien hergestellt wird,
kann es notwendig sein, das darin hergestellte Protein zu modifizieren,
zum Beispiel durch Phosphorylierung oder Glykosylierung der geeigneten Stellen,
um das funktionale Protein zu erhalten. Solche kovalenten Verknüpfungen
können
unter Verwendung bekannter chemischer oder enzymatischer Verfahren
ausgeführt
werden.
-
Das
Protein kann auch hergestellt werden, indem ein erfindungsgemäßes Polynucleotid
funktionell mit geeigneten Kontrollsequenzen in einem oder mehreren
Insektenexpressionsvektoren verknüpft wird und ein Insektenexpressionssystem
eingesetzt wird. Materialien und Verfahren für Baculovirus/Insektenzellexpressionssysteme
sind kommerziell erhältlich
in Form eines Kits von, z. B., Invitrogen, San Diego, Kalifornien,
USA (das MaxBac®-Kit),
und solche Verfahren sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt, wie beschrieben
von Summers und Smith, Texas Agricultural Experiment Station Bulletin
No. 1555 (1987). Wie hierin verwendet ist eine Insektenzelle, die
ein Polynucleotid der vorliegenden Erfindung exprimieren kann, „transformiert".
-
Das
erfindungsgemäße Protein
kann durch Kultivieren von transformierten Wirtszellen unter Kulturbedingungen
hergestellt werden, die geeignet sind, um das rekombinante Protein
zu exprimieren. Das resultierende, exprimierte Protein kann anschließend aus
einer solchen Kultur (d. h. aus Kulturmedium oder Zellextrakten)
unter Verwendung von Reinigungsverfahren wie z. B. Gelfiltration
oder Ionenaustauschchromatographie gereinigt werden. Die Reinigung
des Proteins kann auch eine Affinitätssäule, die Mittel enthält, die
an das Protein binden werden; ein oder mehrere Säulenstufen über solchen Affinitätsharzen
wie Concanavalin A-Agarose, Heparin Toyopearl® oder
Cibacrom blue 3GASepharose®; ein oder mehrere Stufen,
die hydrophobe Wechselwirkungschromatographie unter Verwendung solcher
Harze wie Phenylether, Butylether oder Propylether umfassen; oder
Immunaffinitätschromatographie
umfassen.
-
Alternativ
kann das erfindungsgemäße Protein
auch in einer Form exprimiert werden, welche eine Reinigung erleichtern
wird. Zum Beispiel kann es als ein Fusionsprotein exprimiert werden,
wie solche mit Maltose-Bindungsprotein (MBP), Glutathion-S-Transferase (GST)
oder Thioredoxin (TRX). Kits für
die Expression und Reinigung von solchen Fusionsproteine sind von
New England BioLab (Beverly, MA), Pharmacia (Piscataway, NJ), bzw.
Invitrogen Corporation (Carlsbad, CA) kommerziell erhältlich.
Das Protein kann auch mit einem Epitop markiert werden und nachfolgend
unter Verwendung eines spezifischen Antikörpers, der auf ein solches
Epitop gerichtet ist, gereinigt werden. Ein solches Epitop („Flag") ist kommerziell
von der Firma Eastman Kodak (New Haven, CT) erhältlich.
-
Außerdem können eine
oder mehrere Stufen der Umkehrphasen-Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (RP-HPLC)
angewandt werden, bei der hydrophobe RP-HPLC-Medien eingesetzt werden,
z. B., Silicagel mit anhängenden
Methyl- oder anderen
aliphatischen Gruppen, um das Protein weiter zu reinigen. Einige
oder alle der vorgenannten Reinigungsstufen, in verschiedenen Kombinationen,
können
auch eingesetzt werden, um ein im Wesentlichen homogenes, isoliertes,
rekombinantes Protein zu ergeben. Das so gereinigte Protein ist
im Wesentlichen frei von anderen Säugetierproteinen und wird gemäß der vorliegenden
Erfindung als „isoliertes
Protein" definiert.
-
Das
erfindungsgemäße Protein
kann auch als ein Produkt von nicht humanen transgenen Tieren exprimiert
werden, z. B., als ein Bestandteil der Milch von transgenen Kühen, Ziegen,
Schweinen oder Schafen, die durch somatische oder Keimzellen gekennzeichnet
sind, die eine Nucleotidsequenz enthalten, die für das Protein kodiert.
-
Das
Protein kann auch durch bekannte herkömmliche chemische Synthese
hergestellt werden. Verfahren zur Konstruktion der Proteine der
vorliegenden Erfindung durch synthetische Mittel sind Fachleuten
auf dem Gebiet wohlbekannt. Die synthetisch konstruierten Proteinsequenzen
können,
da sie primäre,
sekundäre oder
tertiäre
strukturelle und/oder Konformationseigenschaften mit Proteinen teilen,
biologische Eigenschaften besitzen, die sie mit diesen gemeinsam
haben, einschließlich
der Proteinaktivität.
So können
sie als biologisch aktive oder immunologische Stellvertreter für natürliche,
gereinigte Proteine beim Screening von therapeutischen Verbindungen
und in immunologischen Prozessen zur Entwicklung von Antikörpern eingesetzt
werden.
-
Die
hierin bereitgestellten Proteine umfassen auch Proteine, die durch
Aminosäuresequenzen
charakterisiert werden, die denen der gereinigten Proteine gleichen,
aber in denen Modifizierungen natürlich eingebaut oder mit Absicht
gentechnisch eingebracht wurden. Zum Beispiel können Modifizierungen in den
Peptid- oder DNA-Sequenzen von Fachleuten unter Verwendung von bekannten
Techniken gemacht werden. Modifizierungen von Interesse in den Proteinsequenzen
können
die Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion eines ausgewählten Aminosäurerests
in der kodierenden Sequenz umfassen. Zum Beispiel können eine
oder mehrere der Cysteinreste deletiert werden oder durch eine andere
Aminosäure
ersetzt werden, um die Konformation des Moleküls zu verändern. Techniken für eine solche
Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion sind Fachleuten
auf dem Gebiet wohlbekannt (siehe z. B.,
U.S. Patent Nr. 4,518,584 ). Vorzugsweise
bewahrt eine solche Veränderung,
Substitution, Ersetzung, Insertion oder Deletion die gewünschte Aktivität des Proteins.
-
Andere
Fragmente und Derivate der Sequenzen der Proteine, von denen zu
erwarten wäre,
dass sie Proteinaktivität
insgesamt oder teilweise beibehalten und so für Screening oder andere immunologische
Verfahren von Nutzen sein könnten,
können
ebenfalls ohne Weiteres von einem Fachmann in Anbetracht der Offenbarungen
hierin hergestellt werden. Es wird angenommen, dass solche Modifizierungen
in der vorliegenden Erfindung eingeschlossen sind.
-
VERWENDUNGEN UND BIOLOGISCHE
AKTIVITÄT
-
Die
Polynucleotide und Proteine der vorliegenden Erfindung können eine
oder mehrere der Verwendungen oder biologischen Aktivitäten (einschließlich derer,
die mit den hierin genannten Assays in Zusammenhang stehen) zeigen,
die unten identifiziert werden. Verwendungen oder Aktivitäten, die
für Proteine
der vorliegenden Erfindung beschrieben werden, können durch Verabreichung oder
Verwendung solcher Proteine oder durch Verabreichung oder Verwendung
von für
solche Proteine kodierenden Polynucleotiden bereit gestellt werden
(wie zum Beispiel in Gentherapien oder Vektoren, die für die Einführung von
DNA geeignet sind).
-
hGIL-19 Verwendungen
-
Aufgrund
seiner Homologie zu IL-10 kann humanes GIL-19/AE289 als ein Mitglied
der allgemeinen Familie der Cytokine betrachtet werden und kann,
als solches, ähnliche
Aktivitäten
wie IL-10 aufweisen. Cytokine spielen wichtige Rollen sowohl in
Gesundheit als auch in Krankheit und haben eine Vielzahl an klinischen Indikationen.
Daher wird dieses Molekül
(und andere Moleküle
der vorliegenden Erfindung) als ein Agonist in bestimmten klinischen
Indikationen von Nutzen sein und Antagonisten von diesem Molekül werden
in anderen klinischen Situationen von Nutzen sein, insbesondere
in solche, in denen IL-10 als ein Agonist wirkt oder IL-10-Antagonisten
als ein Antagonist wirken. Ob der Agonist oder der Antagonist der
bevorzugte Wirkstoff ist, wird von den bestimmten Aspekten der Krankheitspathologie
abhängen,
wie zum Beispiel den beteiligten Zellarten, der Art des Stimulus
und der zellulären
Mikroumgebung.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine hGIL-19-Aktivität
mindestens eine oder mehrere der folgenden Aktivitäten: (1)
Modulieren, zum Beispiel antagonisieren eines Signaltransduktionswegs
(z. B. eines von GIL-19 abhängigen
Wegs); (2) Modulieren der Cytokinproduktion und/oder -sekretion
(z. B. Produktion und/oder Sekretion eines proinflammatorischen
Cytokins); (3) Modulieren der Lymphokinproduktion und/oder -sekretion;
(4) Modulieren der Produktion von Adhäsionsmolekülen und/oder der zellulären Adhäsion; (5)
Modulieren der Expression oder Aktivität der nukleären Transkriptionsfaktoren;
(7) Modulieren der Sekretion von IL-1; (8) Konkurrieren mit Rezeptoren
für andere
Cytokinen; (9) Konkurrieren mit anderen Mitgliedern der hGIL-19-Proteinfamilie um
die Bindung eines hGIL-19-Rezeptors; (10) Modulieren der nukleären Translokation des
internalisierten Rezeptors für
hGIL-19 oder eines anderen Cytokin- oder ligandenkomplexierten Rezeptors;
(11) Modulieren der Zellproliferation, -entwicklung oder -differenzierung,
zum Beispiel Cytokin stimulierte oder hGIL-19-Protein stimulierte
Proliferation, Entwicklung oder Differenzierung (z. B. einer Epithelzelle,
zum Beispiel, einer Plattenepithelzelle des Ösophagus oder einer Hautzelle,
z. B. einem Keratinozyten); (12) Modulieren der Zellproliferation,
-entwicklung oder -differenzierung einer osteogenen Zellen (z. B.
einer Osteoklasten-Vorläuferzelle,
eines Osteoklasten und/oder eines Osteoblasten); (13) Modulierung
der Knochenbildung, des Knochenmetabolismus und/oder Knochenhomöostase (z.
B. Inhibierung der Knochenresorption); (15) Modulieren der zellulären Immunantworten;
(16) Modulieren der Cytokin vermittelten proinflammatorischen Wirkungen
(zum Beispiel Inhibierung der Proteinsynthese der akuten Phase durch
Hepatocyten, Fieber und/oder Prostaglandinsynthese, zum Beispiel
PGE2 Synthese); und (17) Förderung
und/oder Verstärkung
der Wundheilung.
-
Im
Hinblick auf ihre offensichtlich immunmodulierende Rolle können humane
GIL-19/AE289-Proteine auf
die folgenden Zellarten einwirken: T-Zellen, B-Zellen, dendritische
Zellen, Makrophagen/Monozyten, neutrophile Zellen, Mastzellen, basophile
Zellen, eosinophile Zellen, antigenpräsentierende Zellen des Nervensystems
und antigenpräsentierenden
Zellen der Niere. Basierend auf ihrer Homologie zu IL-10 können humane GIL-19/AE289-Proteine
(oder Agonisten oder Antagonisten davon) die folgenden Aktivitäten und
Verwendungen haben:
- (a) Hochregulierung der
humoralen Immunantworten und Abschwächung der zellvermittelten
Immunantworten;
- (b) Funktion als ein entzündungshemmendes
Mittel durch Inhibierung der Synthese von proinflammatorischen Cytokinen
und Chemokinen;
- (c) Modulation von entzündlichen
Reaktionen, die mit einer Verletzung, Sepsis, gastrointestinalen
und kardiovaskulären
Erkrankungen und Entzündungen
nach einem chirurgischen Eingriff einhergehen;
- (d) Behandlung von akuter myeloischer Leukämie, Non-Hodgkin-Lymphom, Knochenmarkstransplantation zur
Behandlung des Empfängers
vor der Verpflanzung, Knochenmarkstransplantation zur Behandlung
von Stammzellen des Donors vor der Transplantation und zur Verbesserung
der Graft-versus-host-Reaktionen im Anschluss an eine Knochenmarkstransplantation;
- (e) Behandlung von zellvermittelten Autoimmunerkrankungen wie
Multipler Sklerose, Diabetes, rheumatoider Arthritis, Myasthenia
gravis pseudoparalytica, systemischem Lupus erythematodes, Nephrotoxizität, die mit
Glomerulonephritis einhergeht, entzündlichen Darmerkrankungen,
Morbus Crohn, Pankreatitis und Asthma.
-
Humane
GIL-19/AE289-Agonisten umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
humane GIL-19/AE289-Proteine und Fragmente, Deletionsmutanten und
Additionsmutanten davon und Peptid- und kleinmolekülige Verbindungen,
die mit dem Rezeptor oder einem anderen Ziel, auf das humanes GIL-19/AE289
gerichtet ist, Wechselwirken. Humane GIL-19/AE289-Antagonisten umfassen, ohne
auf diese beschränkt
zu sein, Antikörper,
die gegen humane GIL-19/AE289-Proteine gerichtet sind; lösliche Formen
des Rezeptors oder eines anderen Ziels, auf das GIL-19/AE289 gerichtet
ist; Antikörper,
die auf den Rezeptor oder ein anderes Ziel, auf das humanes GIL-19/AE289
gerichtet ist, gerichtet sind; sowie Peptid- und kleinmolekülige Verbindungen,
welche die Wechselwirkung des humanen GIL-19/AE289 mit seinem Rezeptor
oder einem anderen Ziel inhibieren oder diese stören.
-
Forschungsverwendungen und
-hilfsmittel
-
Die
durch die vorliegende Erfindung bereitgestellten Polynucleotide
können
von der Forschungsgemeinschaft für
verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Die Polynucleotide können verwendet
werden, um rekombinantes Protein für die Analyse, Charakterisierung
oder therapeutische Verwendung zu exprimieren; als Marker für Gewebe,
in denen das entsprechende Protein vorzugsweise exprimiert wird
(entweder konstitutiv oder bei einem bestimmten Schritt der Gewebedifferenzierung
oder -entwicklung oder in Krankheitszuständen); als Marker für das Molekulargewicht
auf Gelen für
Southern Blot; als Chromosommarker oder Tags (wenn markiert) zur
Identifizierung von Chromosomen oder zur Kartierung von verwandten
Genpositionen; zum Vergleich mit endogenen DNA-Sequenzen in Patienten zur Identifizierung
von möglichen
genetischen Störungen;
als Sonden zum Hybridisieren und so zur Entdeckung neuer, verwandter
DNA-Sequenzen; als eine Informationsquelle, um PCR-Primer für genetische
Fingerabdrücke
abzuleiten; als eine Sonde, um bekannte Sequenzen beim Prozess der
Entdeckung neuer Polynucleotide „auszusubtrahieren"; zur Selektion und
Herstellung von Oligomeren für
die Bindung an einen „Gen-Chip" oder einen anderen
Träger,
einschließlich
der Untersuchung von Expressionsmustern; um Anti-Protein-Antikörper unter
Verwendung von DNA-Immunisierungstechniken
zu vermehren; und als ein Antigen, um Anti-DNA-Antikörper zu vermehren
oder eine andere Immunantwort hervorzurufen. Wo das Polynucleotid
für ein
Protein kodiert, das an ein anderes Protein bindet oder potenziell
bindet (wie, zum Beispiel, bei einer Rezeptor-Ligand-Wechselwirkung)
kann das Polynucleotid auch in Wechselwirkungsfallenassays verwendet
werden (wie, zum Beispiel, solchen, die beschrieben wurden in Gyuris
et al., 1993, Cell 75: 791–803
und in Rossi et al., 1997, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94: 8405–8410), um
Polynucleotide zu identifizieren, die für das andere Protein kodieren,
mit dem Bindung auftritt, oder um Inhibitoren der Bindungswechselwirkung
zu identifizieren.
-
Die
von der vorliegenden Erfindung bereitgestellten Proteine können gleichfalls
in Assays verwendet werden, um die biologische Aktivität zu bestimmen,
einschließlich
in einem Panel aus multiplen Proteinen für Hochdurchsatz-Screening;
um Antikörper
zu vermehren oder eine andere Immunantwort hervorzurufen; als ein
Reagenz (einschließlich
dem markierten Reagenz) in Assays, die für einen quantitativen Nachweis
der Proteinspiegel (oder seines Rezeptors) in biologischen Flüssigkeiten
entworfen wurden; als Marker für
Gewebe, in denen das jeweilige Protein vorzugsweise exprimiert wird
(entweder konstitutiv oder in einem bestimmten Stadium der Gewebedifferenzierung
oder -entwicklung oder in einem Krankheitszustand) und, selbstverständlich,
um korrelative Rezeptoren oder Liganden zu isolieren. Wo das Protein
an ein anderes Protein bindet oder potenziell bindet (wie, zum Beispiel;
bei einer Rezeptor-Ligand-Wechselwirkung) kann das Protein verwendet werden,
um das andere Protein zu identifizieren, mit dem Bindung auftritt,
oder um Inhibitoren der Bindungswechselwirkung zu identifizieren.
Proteine, die an diesen Bindungswechselwirkungen beteiligt sind,
können auch
verwendet werden, um nach Peptid- oder
kleinmoleküligen
Inhibitoren oder nach Agonisten für die Bindungswechselwirkung
zu screenen.
-
Ein
beliebiges oder alle dieser Forschungshilfsmittel können zu
einem Reagenzgrad oder einem Kitformat für die Kommerzialisierung als
Forschungsprodukte weiterentwickelt werden.
-
Verfahren
zur Ausführung
der oben aufgeführten
Verwendungen sind Fachleuten auf dem Gebiet wohlbekannt. Literatur,
die solche Verfahren beschreibt, umfasst, ohne auf diese beschränkt zu sein, „Molecular
Cloning: A Laboratory Manual",
2. Aufl., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Sambrook, J., E.
F. Fritsch und T. Maniatiseds., 1989, und „Methods in Enzymology: Guide
to Molecular Cloning Techniques",
Academic Press, Berger, S. L und A. R. Kimmel Hrsg., 1987.
-
Ernährungsverwendungen
-
Polynucleotide
und Proteine der vorliegenden Erfindung können auch als Nahrungsquellen
oder -ergänzungsmittel
verwendet werden. Solche Verwendungen umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
die Verwendung als ein Protein- oder Aminosäureergänzungsmittel, die Verwendung
als eine Kohlenstoffquelle, die Verwendung als eine Stickstoffquelle
und die Verwendung als eine Kohlenhydratquelle. In solchen Fällen kann
das erfindungsgemäße Protein
oder Polynucleotid dem Futter eines bestimmten Organismus beigefügt werden
oder kann als getrenntes festes oder flüssiges Präparat verabreicht werden, wie
z. B. in der Form von Pulver, Tabletten, Lösungen, Suspensionen oder Kapseln.
Im Falle von Mikroorganismen kann das erfindungsgemäße Protein
oder Polynucleotid dem Medium zugefügt werden, in dem oder auf
dem der Mikroorganismus kultiviert wird.
-
Cytokin- und Zellproliferations-/Zelldifferenzierungsaktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann Cytokin-, Zellproliferations-(entweder
induzierend oder inhibierend) oder Zelldifferenzierungsaktivität (entweder
induzierend oder inhibierend) aufweisen oder kann die Produktion
von anderen Cytokinen in bestimmten Zellpopulationen induzieren.
Viele bis heute gefundene Proteinfaktoren, einschließlich aller
bekannten Cytokine, haben Aktivität in einem oder mehreren faktorabhängigen Zellproliferationsassays
gezeigt, und daher dienen diese Assays als eine geeignete Bestätigung für Cytokinaktivität. Die Aktivität eines
Proteins der vorliegenden Erfindung wird durch ein beliebiges einer
Anzahl an routinemäßigen faktorabhängigen Zellproliferationsassays
für Zelllinien
nachgewiesen, einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, 32D, DA2, DA1G, T10, B9, B9/11, BaF3, MC9/G, M+ (preB M+),
2E8, RB5, DA1, 123, T1165, HT2, CTLL2, TF-1, Mole und CMK. Die Aktivität eines
erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Assays für
T-Zell- oder Thymozytenproliferation umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
solche, die beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hg. von J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies, E. M. Shevach,
W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3.1–3.19; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:
3494–3500,
1986; Bertagnolli et al., J. Immunol. 145: 1705–1712, 1990; Bertagnolli et
al., Cellular Immunology 133: 327–341, 1991; Bertagnolli, et
al., J. Immunol. 149: 3778–3783,
1992; Bowman et al., J. Immunol. 152: 1756–1761, 1994.
Assays für Cytokinproduktion
und/oder -proliferation von Milzzellen, Lymphknotenzellen oder Thymozyten
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Polyclonal T cell stimulation, Kruisbeek,
A. M. und Shevach E. M. In Current Protocols in Immunology, J. E.
Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 3.12.1–1.12.14,
John Wiley and Sons, Toronto, 1994; und Measurement of mouse and
human Interferon 7, Schreiber, R. D. In Current Protocols in Immunology.
J. E. Coligan Hrsg. Vol 1 pp., 6.8.1–6.8.8, John Wiley and Sons,
Toronto, 1994.
Assays für
Proliferation und Differenzierung von hämatopoetischen und lymphopoetischen
Zellen umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein, solche, die beschrieben
werden in: Measurement of Human and Murine Interleukin 2 and Interleukin
4, Bottomly, K., Davis, L. S. und Lipsky, P. E., In Current Protocols
in Immunology. J. E. e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 6.3.1–6.3.12,
John Wiley and Sons, Toronto. 1991; deVries et al., J. Exp. Med.
173: 1205–1211,
1991, Moreau et al., Nature 336: 690, 1988; Greenberger et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80: 2931–2938, 1983; Measurement of
mouse and human interleukin 6, Nordan, R. In Current Protocols in
Immunology. J. E. e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp.. 6.6.1–6.6.5,
John Wiley and Sons, Toronto. 1991; Smith et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A. 83: 1857–1861,
1986; Measurement of human Interleukin 11 – Bennett, F., Giannotti, J.,
Clark, S. C. und Turner, K. J. In Current Protocols in Immunology.
J. E. e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 6.15.1 John Wiley and Sons,
Toronto. 1991; Measurement of mouse and human Interleukin 9, Ciarletta
A., Giannotti, J., Clark, S. C. und Turner, K. J. In Current Protocols
in Immunology. J. E. e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 6.13.1, John
Wiley and Sons, Toronto. 1991.
Assays für T-Zellklon-Reaktionen auf
Antigene (was unter anderem Proteine identifizieren wird, die sich
auf APC-T-Zell-Wechselwirkungen sowie direkte T-Zell-Wirkungen auswirken,
durch Messung der Proliferation und Cytokinproduktion) umfassen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Current Protocols in
Immunology, Hg. von J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies,
E. M. Shevach, W Strober, Pub. Greene Publishing Associates and
Wiley-Interscience (Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte
Function; Kapitel 6, Cytokines and their cellular receptors; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Weinberger et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 77: 6091–6095,
1980; Weinberger et al., Eur. J. Immun. 11: 405–411, 1981; Takai et al., J.
Immunol. 137: 3494–3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140: 508–512, 1988.
-
Immunstimulierende oder immununterdrückende Aktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch eine immunstimulierende
oder immununterdrückende
Aktivität
zeigen, einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, der Aktivitäten,
für die
hierin Assays beschrieben werden. Ein Protein kann bei der Behandlung
von verschiedenen Immundefizienzen und -Störungen von Nutzen sein (einschließlich der
schweren kombinierten Immundefizienz (SCID)), z. B. bei der Regulierung (hoch
oder herunter) von Wachstum und Proliferation von T- und/oder B-Lymphozyten,
sowie bei Auswirkungen auf die cytolytische Aktivität von NK-Zellen
und anderen Zellpopulationen. Diese Immundefizienzen können genetisch
sein oder durch einen Virus (z. B., HIV), und auch bakteriell oder
durch Pilzinfektionen verursacht werden, oder können eine Folge von autoimmunen
Störungen
sein. Insbesondere können
Infektionskrankheiten, die durch Viren, Bakterien, Pilze oder andere
Infektionen verursacht werden, unter Verwendung eines Proteins der
vorliegenden Erfindung behandelbar sein, einschließlich Infektionen
durch HIV, Hepatitisviren, Herpesvieren, Mykobakterien, Leishmania
spp., Malaria spp. und verschiedener Pilzinfektionen wie z. B. Candidiasis.
Selbstverständlich
kann in dieser Hinsicht ein Protein der vorliegenden Erfindung auch
von Nutzen sein, wo eine Verstärkung
des Immunsystems allgemein erwünscht
sein kann, d. h. bei der Behandlung von Krebs.
-
Autoimmune
Störungen,
die unter Verwendung eines Proteins der vorliegenden Erfindung behandelt werden
können,
umfassen zum Beispiel, Bindegewebserkrankungen, Multiple Sklerose,
systemischen Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, autoimmune
Lungenentzündungen,
Guillain-Barré-Syndrom,
autoimmune Thyroiditis, insulinabhängigen Diabetes mellitus, Myasthenia
gravis pseudoparalytica, Graft-versus-Host-Erkrankungen und autoimmune
entzündliche
Augenerkrankungen. Solch ein Protein der vorliegenden Erfindung
kann auch bei der Behandlung von allergischen Reaktionen und Zuständen, wie
zum Beispiel Asthma (insbesondere allergisches Asthma) oder anderen
Atemwegsproblemen von Nutzen sein. Andere Zustände, in denen eine Immununterdrückung gewünscht wird
(einschließlich
zum Beispiel, Organtransplantation) können ebenfalls unter Verwendung
eines Proteins der vorliegenden Erfindung behandelbar sein.
-
Bei
Verwendung der erfindungsgemäßen Proteine
kann es auch möglich
sein, die Immunantworten auf eine Vielzahl an Wegen zu regulieren.
Herunterregulierung kann in der Form von Inhibierung oder Blockierung
einer Immunantwort geschehen, die bereits im Gange ist, oder kann
das Verhindern der Induktion einer Immunantwort umfassen. Die Funktionen
der aktivierten T-Zellen können
durch Unterdrückung
der T-Zellantworten oder durch Induzierung einer spezifischen Toleranz
in T-Zellen, oder beides inhibiert werden. Die Immununterdrückung von
T-Zellantworten ist im Allgemeinen ein aktiver nicht Antigen spezifischer
Prozess, der es erfordert, dass T-Zellen dem Unterdrückungsmittel
dauerhaft ausgesetzt werden. Toleranz, welche die Induzierung einer
Nicht-Reaktionsfähigkeit
oder Anergie in T-Zellen umfasst, kann von Immununterdrückung unterschieden
werden, insofern sie im Allgemeinen antigenspezifisch ist und fortdauert,
nachdem sie dem Toleranz hervorrufenden Mittel nicht länger ausgesetzt
sind. In der Ausführung
kann Toleranz durch das Fehlen an T-Zellantwort, wenn sie dem spezifischen
Antigen in der Abwesenheit des Toleranz erzeugenden Mittels erneut ausgesetzt
werden, nachgewiesen werden.
-
Herunterregulierung
oder Verhindern von einer oder mehreren Antigenfunktionen (einschließlich, ohne auf
diese beschränkt
zu sein, der B-Lymphozyten-Antigenfunktionen (wie zum Beispiel B7)),
z. B. Verhindern von hohen Spiegeln an Lymphokinsynthese durch aktivierte
T-Zellen, wird bei der Transplantation von Gewebe, Haut und Organen
und bei Graft-versus-Host-Erkrankungen (GVHD) von Nutzen sein. Zum
Beispiel sollte die Blockierung der T-Zellfunktion eine verminderte
Gewebezerstörung
bei der Gewebetransplantation zur Folge haben. Typischerweise wird
bei Gewebetransplantaten die Abstoßung des Transplantats durch
seine Erkennung als fremd durch T-Zellen initiiert, worauf sich
eine Immunreaktion anschließt,
die das Transplantat zerstört.
Die Verabreichung eines Moleküls,
das Wechselwirkung eines B7-Lymphozytenantigens mit seinem/seinen
natürlichen
Liganden auf Immunzellen (wie z. B. eine lösliche, monomere Form eines
Peptids mit B7-2-Aktivität
allein oder in Verbindung mit einer monomeren Form eines Peptids
mit einer Aktivität
eines weiteren B-Lymphozytenantigens (z. B. B7-1, B7-3)) oder eines
blockierenden Antikörpers
inhibiert oder blockiert, vor der Transplantation kann zu der Bindung
des Moleküls
an den/die natürlichen
Liganden der Immunzellen ohne Übermittlung
des zugehörigen
costimulierenden Signals führen.
Die Blockierung der Funktion des B-Lymphozytenantigens in dieser Sache
verhindert die Cytokinsynthese durch Immunzellen, wie zum Beispiel
T-Zellen, und wirkt so als ein Immunsuppressor. Darüber hinaus
kann das Fehlen der Costimulierung auch ausreichend sein, um bei
T-Zellen Anergie zu erzeugen, wodurch bei einem Subjekt Toleranz
induziert wird. Die Induktion einer langfristigen Toleranz durch
B-Lymphozytenantigen blockierende Reagenzien kann die Notwendigkeit
einer wiederholten Verabreichung dieser blockierenden Reagenzien
vermeiden. Um eine ausreichende Immununterdrückung oder Toleranz in einem
Subjekt zu erreichen, kann es auch notwendig sein, die Funktion
einer Kombination von B-Lymphozytenantigenen zu blockieren.
-
Die
Wirksamkeit von bestimmten blockierenden Reagenzien bei der Verhinderung
einer Abstoßung
eines Organtransplantats oder GVHD kann unter Verwendung von Tiermodellen
bewertet werden, die eine Vorhersagekraft zur Effizienz in Menschen
haben. Beispiele für
geeignete Systeme, die verwendet werden können, umfassen allogene Herztransplantationen
in Ratten und xenogene Pankreasinselzelltransplantationen bei Mäusen, die
beide verwendet worden sind, um die immunsuppressiven Wirkungen
von CTLA4Ig-Fusionsproteinen
in vivo zu untersuchen, wie beschrieben in Lenschow et al., Science
257: 789–792
(1992) und Turka et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 89: 11102–11105 (1992).
Außerdem
können
murine Modelle der GVHD (siehe Paul Hg., Fundamental Immunology,
Rauen Press, New York, 1989, pp. 846–847) verwendet werden, um
die Wirkung der Blockierung der Funktion von B-Lymphozytenantigen
in vivo auf die Entwicklung dieser Krankheit zu bestimmen.
-
Blockierung
der Antigenfunktion kann auch für
die Behandlung von Autoimmunerkrankungen therapeutisch von Nutzen
sein. Viele Autoimmunstörungen
sind eine Folge einer ungeeigneten Aktivierung von T-Zellen, die
auf eigenes Gewebe reagieren und die Produktion von Cytokinen und
Autoantikörpern,
die an der Pathologie der Erkrankung beteiligt sind, begünstigen.
Die Verhinderung der Aktivierung von autoreaktiven T-Zellen kann
möglicherweise
Krankheitssymptome vermindern oder beseitigen. Die Verabreichung
von Reagenzien, die Costimulierung von T-Zellen durch Unterbrechen
der Rezeptor:Liganden-Wechselwirkungen von B-Lymphozytenantigenen
blockieren, kann verwendet werden, um T-Zellaktivierung zu inhibieren
und die Produktion von Autoantikörpern
oder von T-Zellen abstammenden Cytokinen, die am Krankheitsverlauf
beteiligt sein können,
zu verhindern. Außerdem
können
blockierende Reagenzien antigenspezifische Toleranz von autoreaktiven
T-Zellen induzieren, was zu einer langfristigen Linderung der Krankheit
führen
könnte.
Die Wirksamkeit von blockierenden Reagenzien bei der Verhinderung
oder Linderung von Autoimmunstörungen
kann unter Verwendung einer Anzahl von gut charakterisierten Tiermodellen
der menschlichen Autoimmunerkrankungen bestimmt werden. Beispiele
umfassen murine experimentelle autoimmune Enzephalitis, systemischen Lupus
erythematosus in MRL/lpr/lpr Mäusen
oder NZB-Hybridmäusen,
murine autoimmune Kollagenarthritis, Diabetes mellitus in NOD-Mäusen und
BB-Ratten und murine experimentelle Myasthenia gravis pseudoparalytica
(siehe Paul Hg., Fundamental Immunology, Raven Press, New York,
1989, pp. 840–856).
-
Hochregulierung
einer Antigenfunktion (vorzugsweise einer Funktion des B-Lymphozytenantigens)
als Mittel für
eine Hochregulierung von Immunantworten kann ebenfalls in der Therapie
von Nutzen sein. Eine Hochregulierung von Immunantworten kann in
der Form einer Verstärkung
einer bestehenden Immunantwort oder im Hervorrufen einer anfänglichen
Immunantwort bestehen. Zum Beispiel kann eine Verstärkung einer Immunantwort
durch Stimulierung der Funktion des B-Lymphozytenantigens in Fällen von
viraler Infektion von Nutzen sein. Außerdem können systemische virale Erkrankungen
wie Influenza, die gewöhnliche
Erkältung und
Enzephalitis durch die Verabreichung von stimulierenden Formen der
B-Lymphozytenantigene systemisch gemildert werden.
-
Alternativ
können
antivirale Immunantworten in einem infizierten Patienten verstärkt werden,
indem dem Patienten T-Zellen entnommen werden, die T-Zellen in vitro
mit viralen antigen-gepulsten APCs, die entweder ein Peptid der
vorliegenden Erfindung exprimieren, oder zusammen mit einer stimulierenden
Form eines löslichen
Peptids der vorliegenden Erfindung costimuliert werden und die in
vitro aktivierten T-Zellen dem Patienten wieder zugeführt werden.
Ein weiteres Verfahren zur Verstärkung
von antiviralen Immunantworten wäre
es, aus einem Patienten infizierte Zellen zu isolieren, diese mit
einer Nucleinsäure,
die für
ein hierin beschriebenes Protein der vorliegenden Erfindung kodiert,
zu transfizieren, so dass die Zellen das gesamte oder einen Teil
des Proteins auf ihrer Oberfläche
exprimieren, und die transfizierten Zellen dem Patienten wieder zuzuführen. Die
infizierten Zellen wären
nun in der Lage, ein Costimulierungssignal an T-Zellen in vivo zu
liefern und diese dadurch zu aktivieren.
-
In
einer weiteren Anwendung kann eine Hochregulierung oder Verstärkung einer
Antigenfunktion (vorzugsweise einer Funktion des B-Lymphozytenantigens)
bei der Induktion von Tumorimmunität von Nutzen sein. Tumorzellen
(z. B. Sarkom, Melanom, Lymphom, Leukämie, Neuroblastom, Karzinom),
die mit einer Nucleinsäure,
die für
mindestens ein Peptid der vorliegenden Erfindung kodiert, transfiziert
wurden, können
einem Subjekt verabreicht werden, um die tumorspezifische Toleranz
in dem Subjekt zu überwinden.
Wenn gewünscht
können
die Tumorzellen transfiziert werden, um eine Kombination aus Peptiden
zu exprimieren. Zum Beispiel können
Tumorzellen, die von einem Patienten erhalten wurden, ex vivo mit
einem Expressionsvektor transfiziert werden, der die Expression
eines Peptids mit B7-2-ähnlicher
Aktivität
allein oder in Verbindung mit einem Peptid mit B7-1-ähnlicher
Aktivität
und/oder B7-3-ähnlicher
Aktivität
steuert. Die transfizierten Tumorzellen werden dem Patienten wieder
zugeführt,
was eine Expression der Peptide auf der Oberfläche der transfizierten Zelle
zur Folge hat. Alternativ können
Gentherapie-Techniken verwendet werden, um eine Tumorzelle für eine Transfektion
in vivo anzusteuern.
-
Die
Gegenwart des Peptids der vorliegenden Erfindung mit der Aktivität eines
B-Lymphozytenantigens(e)
auf der Oberfläche
der Tumorzelle liefert das notwendige Costimulierungssignal an T-Zellen,
um eine T-Zell-vermittelte Immunantwort gegen die transfizierten
Tumorzellen zu induzieren. Zusätzlich
können
Tumorzellen, denen MHC-Klasse
I- oder MHC-Klasse II-Moleküle
fehlen, oder die nicht genügend
Mengen an MHC-Klasse
I- oder MHC-Klasse II-Molekülen
reexprimieren können,
mit Nucleinsäure,
die für
das gesamte oder einen Teil (z. B. einen Teil, dem eine cytoplasmatische
Domäne
abgeschnitten wurde) eines MHC-Klasse Iα-Kettenproteins und eines β2- Mikroglobulinproteins
oder eines MHC-Klasse IIα-Kettenproteins
und eines MHC-Klasse IIβ-Kettenproteins
kodiert, transfiziert werden, um dadurch MHC-Klasse I- oder MHC-Klasse II-Proteine
auf der Zelloberfläche
zu exprimieren. Expression des geeigneten Klasse I- oder Klasse
II-MHCs in Verbindung mit einem Peptid mit der Aktivität eines
B-Lymphozytenantigens
(z. B. B7-1, B7-2, B7-3) induziert eine T-Zell-vermittelte Immunantwort
gegen die transfizierte Tumorzelle. Gegebenenfalls kann ein Gen,
das für ein
Antisense-Konstrukt kodiert, das die Expression eines MHC-Klasse
II assoziierten Proteins blockiert, wie die invariante Kette, auch
mit einer DNA cotransfiziert werden, die für ein Peptid mit der Aktivität eines
B-Lymphozytenantigens kodiert, um die Präsentation von tumorassoziierten
Antigenen zu begünstigen
und tumorspezifische Immunität
zu induzieren. So kann die Induktion einer T-Zell-vermittelten Immunantwort
in einem menschlichen Subjekt ausreichend sein, um die tumorspezifische
Toleranz in dem Subjekt zu überwinden.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Geeignete Assays für
Thymozyten- oder Splenozytencytotoxizität umfassen, ohne auf diese
beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Current Protocols in
Immunology, Hg. von J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies,
E. M. Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and
Wiley-Interscience (Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte
Function 3.1–3.19;
Kapitel 7, Immunologic studies in Humans); Herrmann et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 78: 2488–2492,
1981; Herrmann et al., J. Immunol. 128: 1968–1974, 1982; Handa et al.,
J. Immunol. 135: 1564–1572,
1985; Takai et al., J. Immunol. 137: 3494–3500, 1986; Takai et al.,
J. Immunol. 140: 508–512,
1988; Herrmann et al., Proc. Natl. Acad, Sci. USA 78: 2488–2492, 1981;
Herrmann et al., J. Immunol. 128: 1968–1974, 1982; Handa et al.,
J. Immunol. 135: 1564–1572,
1985; Takai et al., J. Immunol. 137: 3494–3500, 1986; Bowman et al.,
J. Virology 61: 1992–1998;
Takai et al., J. Immunol. 140: 508–512, 1988; Bertagnolli et
al., Cellular Immunology 133: 327–341, 1991; Brown et al., J.
Immunol. 153: 3079–3092,
1994.
Assays für
T-Zell-abhängige
Immunglobulinantworten und Isotypswitching (was unter anderem Proteine
identifizieren wird, die T-Zell-abhängige Antikörperantworten modulieren und
die Th1/Th2-Profile beeinflussen) umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
solche, die beschrieben werden in: Maliszewski, J. Immunol. 144: 3028–3033, 1990;
und Assays for B cell function: In vitro antibody production, Mond,
J. J. und Brunswick, M. In Current Protocols in Immunology, J. E.
e. a. Coligan Hrsg. Vol 1 pp. 3.8.1–3.8.16, John Wiley and Sons,
Toronto. 1994.
Gemischte Lymphozytenreaktions-(MLR)-Assays
(welche unter anderem, Proteine identifizieren werden, welche vorwiegend
Th1- und CTL-Reaktionen erzeugen) umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
solche, die beschrieben werden in: Current Protocols in Immunology,
Hg. von J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek. D. H. Margulies, E. M. Shevach,
W Strober, Pub. Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience
(Kapitel 3, In Vitro assays for Mouse Lymphocyte Function 3.1–3.19; Kapitel
7, Immunologic studies in Humans); Takai et al., J. Immunol. 137:
3494–3500,
1986; Takai et al., J. Immunol. 140: 508–512, 1988; Bertagnolli et
al., J. Immunol. 149: 3778–3783,
1992.
Assays, die von dendritischen Zellen abhängen, (welche
unter anderem Proteine identifizieren werden, die durch dendritische
Zellen exprimiert werden, die naive T-Zellen aktivieren) umfassen, ohne auf
diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Guery et al., J. Immunol.
134: 536–544,
1995; Inaba et al., Journal of Experimental Medicine 173: 549–559, 1991;
Macatonia et al., Journal of Immunology 154: 5071–5079, 1995;
Porgador et al., Journal of Experimental Medicine 182: 255–260, 1995;
Nair et al., Journal of Virology 67: 4062–4069, 1993; Huang et al.,
Science 264: 961–965,
1994; Macatonia et al., Journal of Experimental Medicine 169: 1255–1264, 1989;
Bhardwaj et al., Journal of Clinical Investigation 94: 797–807, 1994;
and Inaba et al., Journal of Experimental Medicine 172: 631–640, 1990.
Assays
für Lymphozytenüberleben/Apoptose
(welche unter anderem Proteine identifizieren werden, die Apoptose
nach Superantigeninduktion verhindern, sowie Proteine, die Lymphozytenhomöostase regulieren)
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Darzynkiewicz et al.,
Cytometry 13: 795–808,
1992; Gorczyca et al., Leukemia 7: 659–670, 1993; Gorczyca et al.,
Cancer Research 53: 1945–1951,
1993; Itoh et al., Cell 66: 233–243,
1991; Zacharchuk, Journal of Immunology 145: 4037–4045, 1990;
Zamai et al., Cytometry 14: 891–897,
1993; Gorczyca et al., International Journal of Oncology 1: 639–648, 1992.
Assays
für Proteine,
die frühe
Schritte der T-Zellfestlegung und -entwicklung beeinflussen, umfassen,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Antica et al., Blood
84: 111–117,
1994; Fine et al., Cellular Immunology 155: 111–122, 1994; Galy et al., Blood
85: 2770–2778,
1995; Toki et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 88: 7548–7551, 1991.
-
Hämatopoese regulierende Aktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann bei der Regulierung der
Hämatopoese
und, demzufolge, bei der Behandlung von myeloischen oder Lymphoidzelldefizienzen
von Nutzen sein. Sogar marginale biologische Aktivität bei der
Unterstützung
von koloniebildenden Zellen oder von faktorabhängigen Zelllinien deutet auf
eine Beteiligung bei der Regulierung von Hämatopoese hin, z. B. bei der
Unterstützung
des Wachstums und der Proliferation von erythroiden Progenitorzellen
allein oder in Verbindung mit anderen Cytokinen, was auf einen Nutzen,
z. B. bei der Behandlung von verschiedenen Anämien oder für die Verwendung in Verbindung
mit Bestrahlung/Chemotherapie zur Stimulierung der Produktion von
erythroiden Vorläufern
und/oder erythroiden Zellen hinweist, bei der Unterstützung des
Wachstums und der Proliferation von myeloischen Zellen wie z. B.
Granulozyten und Monozyten/Makrophagen (d. h. traditionelle CSF-Aktivität), die,
zum Beispiel, in Verbindung mit Chemotherapie zur Verhinderung oder
Behandlung der nachfolgenden Myelounterdrückung von Nutzen sind; bei
der Unterstützung
des Wachstums und Proliferation von Megakaryozyten und demzufolge von
Thrombozyten, wodurch die Vorbeugung oder Behandlung von verschiedenen
Thrombozytenstörungen wie
z. B. Thrombozytopenie ermöglicht
wird, und im Allgemeinen für
die Verwendung an Stelle von oder ergänzend zu Thrombozytentransfusionen
und/oder bei der Unterstützung
des Wachstums und der Proliferation von hämatopoetischen Stammzellen,
die zu einer beliebigen und allen der oben genannten hämatopoetischen Zellen
reifen können
und daher therapeutischen Nutzen bei verschiedenen Stammzellstörungen finden
(wie zum Beispiel solchen, die gewöhnlich mit Transplantation
behandelt werden, einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, der aplastischen Anämie
und paroxysmalen nächtlichen
Hämoglobinurie), sowie
bei der Wiederauffüllung
des Stammzellkompartments nach einer Bestrahlung/Chemotherapie,
entweder in vivo oder ex vivo (d. h. in Verbindung mit Knochenmarkstransplantation
oder mit Transplantation peripherer Progenitorzellen (homolog oder
heterolog)) als normale Zellen oder genetische manipuliert für eine Gentherapie.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Geeignete Assays für
Proliferation und Differenzierung von verschiedenen hämatopoetischen
Linien werden oben genannt.
-
Assays
für die
Differenzierung von embryonalen Stammzellen (welche unter anderem
Proteine identifizieren werden, die Hämatopoese bei embryonaler Differenzierung
beeinflussen) umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein, solche, die beschrieben
werden in: Johansson et al. Cellular Biology 15: 141–151, 1995; Keller
et al., Molecular and Cellular Biology 13: 473–486, 1993; McClanahan et al.,
Blood 81: 2903–2915,
1993.
-
Assays
für Stammzellüberleben
und -differenzierung (welche unter anderem Proteine identifizieren werden,
die Lympho-Hämatopoese
regulieren) umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein, solche, die beschrieben
werden in: Methylcellulose colony forming assays, Freshney, M. G.
In Culture of Hematopoietic Cells. R. I. Freshney, et al. Hrsg.
Vol pp. 265–268,
Wiley-Liss, Inc., New York, N.Y. 1994; Hirayama et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 89: 5907–5911,
1992; Primitive hematopoietic colony forming cells with high proliferative potential,
McNiece, I. K. und Briddell, R. A. In Culture of Hematopoietic Cells.
R. I. Freshney, et al. Hrsg. Vol pp. 23–39, Wiley-Lins, Inc., New
York, N.Y. 1994; Neben et al., Experimental Hematology 22: 353–359, 1994; Cobblestone
area forming cell assay, Ploemacher, R. E. In Culture of Hematopoietic
Cells. R. I. Freshney, et al. Hrsg. Vol pp. 1–21, Wiley-Liss, Inc., New
York, N.Y. 1994; Long term bone marrow cultures in the presence of
stromal cells, Spooncer, E., Dexter, M. and Allen, T. In Culture
of Hematopoietic Cells. R. I. Freshney, et al. Hrsg. Vol pp. 163–179, Wiley-Liss,
Inc., New York, N.Y. 1994; Long term culture initiating cell assay,
Sutherland, H. J. In Culture of Hematopoietic Cells. R. I. Freshney,
et al. Hrsg. Vol pp. 139–162,
Wiley-Liss, Inc., New York, N.Y. 1994.
-
Gewebewachstumsaktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch in Zusammensetzungen
Nutzen haben, die für
Knochen-, Knorpel-, Sehnen-, Bänder-
und/oder Nervengewebewachstum oder -regeneration, sowie für Wundheilung
und Gewebereparatur und -ersatz und bei der Behandlung von Verbrennungen,
Schnitten und Geschwüren
verwendet werden.
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung, das Knorpel- und/oder Knochenwachstum
unter Umständen induziert,
in denen normalerweise kein Knochen gebildet wird, hat Anwendung
bei der Heilung von Knochenfrakturen und Knorpelschäden oder
-defekten bei Menschen und anderen Tieren. Solch ein Präparat, das
ein erfindungsgemäßes Protein
einsetzt, kann prophylaktische Verwendung bei der Reduktion von
geschlossenen und auch offenen Frakturen und auch bei der verbesserten
Fixierung von künstlichen
Gelenken haben. De novo Knochenbildung, die durch ein osteogenes
Mittel induziert wird, trägt
zur Reparatur von angeborenen, traumainduzierten oder durch onkologische
Resektion hervorgerufenen Defekten im Gesichtsschädel bei
und ist auch in der kosmetischen, plastischen Chirurgie von Nutzen.
-
Ein
erfindungsgemäßes Protein
kann auch bei der Behandlung von Parodontose und bei anderen Zahnreparaturprozessen
verwendet werden. Solche Mittel können eine Umgebung bieten,
um knochenbildende Zellen anzuziehen, Wachstum von knochenbildenden
Zellen zu stimulieren oder Differenzierung von Progenitoren von
knochenbildenden Zellen zu induzieren. Ein erfindungsgemäßes Protein
kann auch bei der Behandlung von Osteoporose oder Osteoarthrits
von Nutzen sein, wie z. B. durch Stimulierung von Knochen- und/oder
Knorpelreparatur oder durch Blockierung von Entzündungen oder Prozessen der
Gewebezerstörung (Kollagenaseaktivität, Osteoklastenaktivität, usw.),
die durch entzündliche
Prozesse vermittelt werden.
-
Eine
weitere Kategorie von Geweberegenerationsaktivität, die dem Protein der vorliegenden
Erfindung zugeschrieben werden kann, ist die Bildung von Sehnen/Bändern. Ein
Protein der vorliegenden Erfindung, das sehnen-/bänderähnliche
Gewebe oder andere Gewebebildung unter Umständen induziert, in denen ein
solches Gewebe normalerweise nicht gebildet wird, hat Anwendung
bei der Heilung von Sehnen- oder Bänderrissen, Verformungen und
anderen Defekten von Sehnen oder Bändern bei Menschen und anderen
Tieren. Ein solches Präparat,
das ein sehnen-/bänderähnliches
Gewebe induzierendes Protein einsetzt, kann prophylaktische Verwendung
bei der Verhinderung von Schäden
am Sehnen- oder Bändergewebe
und auch Verwendung bei der verbesserten Fixierung von Sehnen oder
Bändern
an Knochen oder anderen Geweben und bei der Reparatur von Defekten
am Sehnen- oder
Bändergewebe
haben. De novo Bildung von sehnen-/bänderähnlichem Gewebe, die durch
eine Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung induziert wird,
trägt zur Reparatur
von angeborenen, traumainduzierten oder anderen Sehnen- oder Bänderdefekten
anderen Ursprungs bei, und ist auch in der kosmetischen, plastischen
Chirurgie für
die Befestigung oder Reparatur von Sehnen oder Bändern von Nutzen. Die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung können
eine Umgebung bieten, um sehnen- oder bänderbildende Zellen anzuziehen,
das Wachstum der sehnen- oder bänderbildenden
Zellen zu stimulieren, Differenzierung von Progenitoren von sehnen-
oder bänderbildenden
Zellen zu induzieren oder Wachstum von Sehnen-/Bänderzellen oder Progenitoren
ex vivo für
eine Rückführung in
vivo zu induzieren, um eine Gewebereparatur zu bewirken. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
können auch
bei der Behandlung von Tendinitis, Karpaltunnel-Syndrom und anderen
Sehnen- oder Bänderdefekten von
Nutzen sein. Die Zusammensetzungen können auch ein geeignetes Matrix-
und/oder Sequestrierungsmittel als einen Träger enthalten, wie es auf dem
Fachgebiet wohlbekannt ist.
-
Das
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch für die Proliferation von Nervenzellen
und für
die Regeneration von Nerven- und Gehirngewebe von Nutzen sein, d.
h. für
die Behandlung von zentralen und peripheren Nervensystemserkrankungen
und Neuropathien, und auch mechanischen und traumatischen Störungen,
die Degenration, Tod oder Trauma von Nervenzellen oder Nervengewebe
umfassen. Insbesondere kann ein Protein bei der Behandlung von Erkrankungen
des peripheren Nervensystems verwendet werden, wie zum Beispiel
peripheren Nervenverletzungen, peripherer Neuropathie und lokalisierten
Neuropathien, und Erkrankungen des zentralen Nervensystems wie zum
Beispiel Morbus Alzheimer, Parkinson, Chores Huntington, Amyothropher
Lateralsklerose und Shy-Drager-Syndrom.
Weitere Zustände,
die gemäß der vorliegenden Erfindung
behandelt werden können,
umfassen mechanische und traumatische Störungen, wie zum Beispiel Störungen des
Rückenmarks,
Kopftraumata und zerebrovaskulären
Erkrankungen wie z. B. Schlaganfall. Periphere Neuropathien, die
eine Folge einer Chemotherapie oder anderer medizinischer Therapien
sind, können auch
unter Verwendung eines erfindungsgemäßen Proteins behandelbar sein.
-
Erfindungsgemäße Proteine
können
auch von Nutzen sein, um eine bessere oder schnellere Verschließung von
nicht heilenden Wunden zu begünstigen,
einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Druckgeschwüren,
Geschwüren,
die mit vaskulärer
Insuffizienz einhergehen, chirurgischen und traumatischen Wunden,
und dergleichen.
-
Es
wird erwartet, dass ein Protein der vorliegenden Erfindung auch
Aktivität
für die
Erzeugung oder Regeneration anderer Gewebe zeigen kann, wie zum
Beispiel Organen (einschließlich,
zum Beispiel, Pankreas, Leber, Darm, Niere, Haut, Endothel), Muskel
(glatt, Skelett- oder Herzmuskel) und vaskulärem (einschließlich vaskulärem Endothel)
Gewebe, oder für
die Begünstigung
des Wachstums von Zellen, aus denen diese Gewebe bestehen. Ein Teil
der gewünschten
Wirkungen kann durch Inhibierung oder Modulierung der fibrotischen
Vernarbung sein, um einem normalen Gewebe die Regeneration zu ermöglichen.
Ein erfindungsgemäßes Protein
kann auch angiogenische Aktivität
aufweisen.
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch für den Schutz des Darms oder
zur Regeneration und Behandlung von Lungen- oder Leberfibrose, Reperfusionsverletzungen
in verschiedenen Geweben und Zuständen, die aus einem systemischen
Cytokinschaden resultieren, von Nutzen sein.
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch für die Begünstigung oder Inhibierung der
Differenzierung von oben beschriebenen Geweben aus Vorläufergeweben
oder -zellen von Nutzen sein; oder für die Inhibierung des Wachstums
der oben beschriebenen Gewebe.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Assays für
Gewebeerzeugungsaktivität
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Internationale Patentveröffentlichung
Nr.
WO 95/16035 (Knochen,
Knorpel, Sehne); Internationale Patentveröffentlichung Nr.
WO 95/05846 (Nerven, neuronal); Internationale
Patentveröffentlichung
Nr.
WO 91/07491 (Haut,
Endothel).
Assays für
Wundheilungsaktivität
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Winter, Epidermal Wound
Healing, pps. 71–112
(Maibach, HI und Rovee, DT, Hrsg.), Year Book Medical Publishers,
Inc., Chicago, modifiziert von Eaglstein und Mertz, J. Invest. Dermatol
71: 382–84
(1978).
-
Activin-/Inhibin-Aktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch mit Activin oder Inhibin
verbundene Aktivitäten
aufweisen. Inhibine sind durch ihre Fähigkeit gekennzeichnet, die
Freisetzung des follikelstimulierenden Hormons (FSH) zu inhibieren,
während
Activine durch ihre Fähigkeit
gekennzeichnet sind, die Freisetzung des follikelstimulierenden
Hormons (FSH) zu stimulieren. So kann ein Protein der vorliegenden
Erfindung, allein oder in Heterodimeren mit einem Mitglied der Inhibin-a-Familie,
als ein Verhütungsmittel
von Nutzen sein, basierend auf der Fähigkeit von Inhibinen, die
Fruchtbarkeit in weiblichen Säugetieren
zu vermindern und die Spermatogenese in männlichen Säugetieren zu vermindern. Die
Verabreichung von ausreichenden Mengen anderer Inhibine kann in
diesen Säugetieren
Unfruchtbarkeit induzieren. Alternativ kann das erfindungsgemäße Protein, als
ein Homodimer oder als ein Heterodimer mit anderen Proteinsubunits
der Inhibin-β-Gruppe
als ein Fruchtbarkeit induzierendes Therapeutikum verwendet werden,
basierend auf der Fähigkeit
von Activinmolekülen, die
FSH-Freisetzung aus Zellen des Hypophysenvorderlappens zu stimulieren.
Siehe, zum Beispiel,
U.S. Patent
4,798,885 . Ein erfindungsgemäßes Protein kann für die Vorverlagerung
des Beginns der Fruchtbarkeit in sexuell unreifen Säugetieren
von Nutzen sein, um zum Beispiel die reproduktive Leistung während der
Lebensdauer von Haustieren wie zum Beispiel Kühen, Schafen und Schweinen
zu erhöhen.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Assays für
Activin-/Inhibinaktivität
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Vale et al., Endocrinology
91: 562–572,
1972; Ling et al., Nature 321: 779–782, 1986; Vale et al., Nature 321:
776–779,
1986; Mason et al., Nature 318: 659–663, 1985; Forage et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83: 3091–3095, 1986.
-
Chemotaktische/Chemokinetische Aktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann chemotaktische oder chemokinetische
Aktivität
(z. B. als ein Chemokin wirken) für Säugetierzellen, einschließlich, zum
Beispiel, Monozyten, Fibroblasten, neutrophile Zellen, T-Zellen,
Mastzellen, eosinophile Zellen, Epithel- und/oder Endothelzellen
besitzen. Chemotaktische und chemokinetische Proteine können verwendet
werden, um eine gewünschte
Zellpopulation zu mobilisieren oder sie an einem gewünschten
Wirkort anzuziehen. Chemotaktische oder chemokinetische Proteine
bieten besondere Vorteile bei der Behandlung von Wunden oder anderem
Trauma auf Geweben, und auch bei der Behandlung von lokalisierten
Infektionen. Zum Beispiel kann die Anziehung von Lymphozyten, Monozyten oder
neutrophilen Zellen an Tumor- oder Infektionsstellen verbesserte
Immunantworten gegen den Tumor oder das Infektionsmittel zur Folge
haben.
-
Ein
Protein oder Peptid hat eine chemotaktische Aktivität für eine bestimmte
Zellpopulation, wenn es die gerichtete Orientierung oder Bewegung
einer solchen Zellpopulation direkt oder indirekt stimulieren kann. Vorzugsweise
hat das Protein oder Peptid die Fähigkeit, die gerichtete Bewegung
der Zellen direkt zu stimulieren. Ob ein bestimmtes Protein chemotaktische
Aktivität
für eine
Zellpopulation aufweist, kann ohne weiteres durch den Einsatz eines
solchen Proteins oder Peptids in jeglichem bekannten Assay für Zellchemotaxis
bestimmt werden.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Assays für
eine chemotaktische Aktivität
(die Proteine identifizieren werden, die Chemotaxis induzieren oder verhindern)
bestehen aus Assays, welche die Fähigkeit eines Proteins, die
Migration der Zellen durch eine Membran zu induzieren, und auch
die Fähigkeit
eines Proteins, die Haftung einer Zellpopulation auf einer anderen
Zellpopulation zu induzieren, messen. Geeignete Assays für Bewegung
und Haftung umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein, solche, die beschrieben
werden in: Current Protocols in Immunology, Hg. von J. E. Coligan,
A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies, E. M. Shevach, W. Strober, Pub.
Greene Publishing Associates and Wiley-Interscience (Kapitel 6.12,
Measurement of alpha and beta Chemokines 6.12.1–6.12.28; Taub et al. J. Clin.
Invest. 95: 1370–1376,
1995; Lind et al. APMIS 103: 140–146, 1995; Muller et al. Eur.
J. Immunol. 25: 1744–1748;
Gruber et al. J. of Immunol. 152: 5860–5867, 1994; Johnston et al.,
J. of Immunol, 153: 1762–1768,
1994.
-
Hämostatische und thrombolytische
Aktivität
-
Ein
erfindungsgemäßes Protein
kann auch hämostatische
oder thrombolytische Aktivität
zeigen. Als Folge wird von einem solchen Protein erwartet, dass
es bei der Behandlung von verschiedenen Koagulationsstörungen (einschließlich erblicher
Störungen
wie z. B. Hämophilien)
von Nutzen ist oder die Koagulation und andere hämostatische Ereignisse bei
der Behandlung von Wunden, die durch Traumata, Chirurgie oder andere Ursachen
verursacht wurden, verstärkt.
Ein erfindungsgemäßes Protein
kann auch für
die Auflösung
oder Inhibierung der Bildung von Thrombosen und für die Behandlung
und Vorbeugung von Zuständen,
die daraus resultieren (wie zum Beispiel Infarkte am Herzen und
den Gefäßen des
zentralen Nervensystems (z. B. Schlaganfall) von Nutzen sein.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Assays für
hämostatische
und thrombolytische Aktivität
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Linet et al., J. Clin.
Pharmacol. 26: 131–140,
1986; Burdick et al., Thrombosis Res. 45: 413–419, 1987; Humphrey et al.,
Fibrinolysis 5: 71–79
(1991); Schaub, Prostaglandins 35: 467–474, 1988.
-
Rezeptor-/Ligandenaktivität
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann auch Aktivität als Rezeptoren,
Rezeptorliganden oder Inhibitoren oder Agonisten von Rezeptor/Liganden-Wechselwirkungen
zeigen. Beispiele für
solche Rezeptoren und Liganden umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
Cytokinrezeptoren und ihre Liganden, Rezeptorkinasen und ihre Liganden,
Rezeptorphosphatasen und ihre Liganden, Rezeptoren, die an Zell-Zell-Wechselwirkungen
beteiligt sind, und ihre Liganden (einschließlich ohne auf diese beschränkt zu sein,
zelluläre
Adhäsionsmoleküle (wie
z. B. Selektine, Integrine und ihre Liganden) sowie Rezeptor/Liganden-Paare,
die an Antigenpräsentation,
Antigenerkennung und Entwicklung von zellulären und humoralen Immunantworten
beteiligt sind). Rezeptoren und Liganden sind auch für das Screening
von potentiellen Peptid- oder kleinmoleküligen Inhibitoren der relevanten
Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung von Nutzen. Ein Protein der vorliegenden
Erfindung (einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Fragmenten von Rezeptoren und Liganden) kann selbst als
Inhibitoren von Rezeptor/Liganden-Wechselwirkungen von Nutzen sein.
-
Die
Aktivität
eines erfindungsgemäßen Proteins
kann, unter anderen Mitteln, durch die folgenden Verfahren gemessen
werden:
Geeignete Assays für
Rezeptor-Liganden-Aktivität
umfassen, ohne auf diese beschränkt
zu sein, solche, die beschrieben werden in: Current Protocols in
Immunology, Hg. von J. E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Margulies,
E. M. Shevach, W. Strober, Pub. Greene Publishing Associates and
Wiley-Interscience (Kapitel 7.28, Measurement of Cellular Adhesion
under static conditions 7.28.1–7.28.22),
Takai et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 84: 6864–6868, 1987;
Bierer et al., J. Exp. Med. 168: 1145–1156, 1988; Rosenstein et
al., J. Exp. Med. 169: 149–160
1989; Stoltenborg et al., J. Immunol. Methods 175: 5 59–68, 1994;
Stitt et al., Cell 80: 661–670, 1995.
-
Entzündungshemmende Aktivität
-
Proteine
der vorliegenden Erfindung können
auch eine entzündungshemmende
Aktivität
aufweisen. Die entzündungshemmende
Aktivität
kann erreicht werden, indem Zellen, die an der entzündlichen
Reaktion beteiligt sind, durch Inhibierung oder Begünstigung
von Zell-Zell-Wechselwirkungen (wie, zum Beispiel, Zelladhäsion), durch
Inhibierung oder Begünstigung
der Chemotaxis von Zellen, die am entzündlichen Prozess beteiligt
sind, durch Inhibierung oder Begünstigung
von Zellextravasation, oder durch Stimulierung oder Unterdrückung der
Produktion von anderen Faktoren, die eine entzündliche Reaktion direkter inhibieren
oder begünstigen,
ein Stimulans geboten wird. Proteine, die solche Aktivitäten zeigen,
können
verwendet werden, um entzündliche
Zustände
(einschließlich
chronischer oder akuter Zustände),
einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Entzündungen,
die mit Infektionen einhergehen (wie z. B. septischer Schock, Sepsis,
systemisches inflammatorisches Reponse-Syndrom (SIRS)), Ischämie-Reperfusionsverletzung,
Endotoxinletalität, Arthritis,
Komplement vermittelter hyperakuter Abstoßung, Nephritis, Cytokin- oder
Chemokin induzierter Lungenverletzung, entzündlicher Darmerkrankung, Morbus
Crohn oder resultierend aus einer Überproduktion von Cytokinen
wie z. B. TNF oder IL-1, zu behandeln. Erfindungsgemäße Proteine
können
auch bei der Behandlung von Anaphylaxie und Überempfindlichkeit gegenüber einer
antigenen Substanz oder einem antigenen Material von Nutzen sein.
-
Cadherin-/Tumorinvasionssuppressoraktivität
-
Cadherine
sind von Calcium abhängige
Adhäsionsmoleküle, die
wesentliche Rollen bei der Entwicklung, insbesondere bei der Definierung
von spezifischen Zellarten zu spielen scheinen. Verlust oder Veränderung
der normalen Cadherinexpression kann zu Veränderung der Zelladhäsionseigenschaften
führen,
die mit Tumorwachstum und Metastasierung zusammenhängen. Eine
Cadherin-Fehlfunktion ist auch an anderen menschlichen Erkrankungen
wie Pemphigus vulgaris und Pemphigus foliaceus (blasenbildende Autoimmunerkrankungen
der Haut), Morbus Crohn und einigen Entwicklungsanormalitäten beteiligt.
-
Die
Cadherin-Superfamilie umfasst weit mehr als vierzig Mitglieder,
die jeweils ein anderes Expressionsmuster aufweisen. Alle Mitglieder
der Superfamilie haben konservierte extrazelluläre Repeats (Cadherindomänen) gemeinsam,
aber in anderen Teilen des Moleküls
werden strukturelle Unterschiede gefunden. Die Cadherindomänen binden
Calcium, um ihre tertiäre
Struktur zu bilden und daher wird Calcium benötigt, um ihre Adhäsion zu
vermitteln. Nur einige wenige Aminosäuren in der ersten Cadherindomäne liefern
die Grundlage für
homophile Adhäsion;
Modifizierung dieser Erkennungsstelle kann die Spezifizität eines
Cadherins verändern,
so dass anstatt, dass es nur sich selbst erkennt, das mutierte Molekül nun auch
an ein anderes Cadherin binden kann. Außerdem sind einige Cadherine
an der heterophilen Adhäsion
mit anderen Cadherinen beteiligt.
-
E-Cadherin,
ein Mitglied der Cadherin-Superfamilie, wird in Epithelzellarten
exprimiert. Pathologisch werden, wenn E-Cadherinexpression in einem
Tumor verloren geht, die malignen Zellen invasiv und der Krebs metastasiert.
Transfektion von Krebszelllinien mit E-Cadherin exprimierenden Polynucleotiden
hat die mit Krebs einhergehenden Veränderungen umgekehrt, indem
veränderte
Zellformen zu normalen zurückgewandelt
wurden, was das Haftvermögen
der Zellen aneinander und an ihrem Substrat wiederherstellte, die
Zellwachstumsgeschwindigkeit verminderte und das von der Verankerung
unabhängige
Zellwachstum drastisch verminderte. So führt die Wiedereinführung von
E-Cadherinexpression
Karzinome in ein weniger weit fortgeschrittenes Stadium zurück. Es ist
wahrscheinlich, dass andere Cadherine die gleiche Invasionssuppressorrolle
in Karzinomen spielen, die von anderen Gewebearten stammen. Daher
können
Proteine der vorliegenden Erfindung mit Cadherinaktivität und für solche
Proteine kodierende Polynucleotide der vorliegenden Erfindung zur
Behandlung von Krebs verwendet werden. Die Einführung solcher Proteine oder
Polynucleotide in Krebszellen kann die Veränderungen durch Krebs, die
in diesen Zellen beobachtet werden, durch das Ermöglichen einer
normalen Cadherinexpression vermindern oder beseitigen.
-
Es
wurde auch gezeigt, dass Krebszellen Cadherin einer anderen Gewebeart
als ihrer Herkunft exprimieren, was diesen Zellen eine Invasion
und Metastasierung in einem anderen Gewebe im Körper ermöglicht. Proteine der vorliegenden
Erfindung mit Cadherinaktivität
und für
solche Proteine kodierende Polynucleotide der vorliegenden Erfindung
können
in diesen Zellen anstelle der ungeeignet exprimierten Cadherine
ersetzt werden, was die normalen zelladhäsiven Eigenschaften wiederherstellt
und die Neigung der Zellen, zu metastasieren, vermindert oder beseitigt.
-
Demzufolge
können
Proteine der vorliegenden Erfindung mit Cadherinaktivität und für solche
Proteine kodierende Polynucleotide der vorliegenden Erfindung zur
Erzeugung von Antikörpern,
die Cadherine erkennen und an diese binden, verwendet werden. Solche
Antikörper
können
verwendet werden, um die Adhäsion von
ungeeignet exprimierten Tumorzell-Cadherinen zu blockieren, was
die Zellen daran hindert, andernorts einen Tumor zu bilden. Solch
ein Anti-Cadherin-Antikörper
kann auch als ein Marker für
den Grad, den pathologischen Typ und die Prognose eines Krebses
verwendet werden, d. h. je weiter der Krebs fortgeschritten ist, desto
geringer wird die Cadherinexpression sein, und diese Verminderung
bei der Cadherinexpression kann durch Verwendung eines Cadherin-bindenden Antikörpers nachgewiesen
werden.
-
Fragmente
der Proteine der vorliegenden Erfindung mit Cadherinaktivität, vorzugsweise
ein Polypeptid, das ein Decapeptid der Cadherin-Erkennungsstelle
umfasst, und für
solche Proteinfragmente kodierende Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung können
auch zur Blockierung der Cadherinfunktion verwendet werden, indem
sie an Cadherine binden und diese an einer Bindung einer Art hindern,
die unerwünschte
Effekte erzeugt. Außerdem
können
Fragmente der Proteine der vorliegenden Erfindung mit Cadherinaktivität, vorzugsweise
trunkierte, lösliche
Cadherinfragmente, von denen man herausgefunden hat, dass sie im
Kreislauf von Krebspatienten stabil sind, sowie solche Proteinfragmente
kodierende Polynucleotide verwendet werden, um die richtige Zell-Zell-Adhäsion zu
stören.
-
Assays
für adhäsive und
invasive Suppressoraktivität
von Cadherin umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein, solche, die beschrieben
werden in: Hortsch et al., J Biol. Chem. 270 (32): 18809–18817, 1995;
Miyaki et al. Oncogene 11: 2547–2552,
1995; Ozawa et al. Cell 63: 1033–1038, 1990.
-
Tumorinhibierungsaktivität
-
Zusätzlich zu
den oben für
eine immunologische Behandlung oder Vorbeugung von Tumoren beschriebenen
Aktivitäten
kann ein erfindungsgemäßes Protein
andere Antitumoraktivitäten
aufweisen. Ein Protein kann Tumorwachstum direkt oder indirekt (wie
zum Beispiel über
Antikörper
abhängige,
zellvermittelte Cytotoxizität
(ADCC)) inhibieren. Ein Protein kann seine tumorinhibierende Aktivität zeigen,
indem es auf Tumorgewebe oder Tumorvorläufergewebe wirkt, indem es
die Bildung von Geweben inhibiert, die für die Unterstützung des
Tumorwachstums notwendig sind (wie, zum Beispiel, durch Inhibierung
der Angiogenese), indem es die Produktion von anderen Faktoren,
Mitteln oder Zellarten verursacht, die Tumorwachstum inhibieren,
oder indem es Faktoren, Mittel oder Zellarten unterdrückt, eliminiert
oder inhibiert, die Tumorwachstum begünstigen.
-
Andere Aktivitäten
-
Ein
erfindungsgemäßes Protein
kann auch eine oder mehrere der folgenden Aktivitäten oder
Wirkungen ausüben:
Inhibierung des Wachstums, der Infektion oder Funktion, oder der
Tötung,
von Krankheitserregern, einschließlich, ohne auf diese beschränkt zu sein,
Bakterien, Viren, Pilzen und anderen Parasiten; Bewirken (Unterdrücken oder
Verstärken)
von körperlichen
Eigenschaften, einschließlich,
ohne auf diese beschränkt
zu sein, Größe, Gewicht,
Haarfarbe, Augenfarbe, Haut, Fett-zu-Muskel-Verhältnis oder andere Hautpigmentierung,
oder Organ- oder Körperteilgröße oder
-form (wie, zum Beispiel, Brustvergrößerung oder -verkleinerung,
Veränderung
der Knochenform oder -gestalt); Auswirkung auf Biorhythmen oder
zirkadiane Zyklen oder Rhythmen; Auswirkung auf die Fruchtbarkeit
von männlichen
oder weiblichen Subjekten; Auswirkung auf den Metabolismus, Katabolismus,
Anabolismus, die Verarbeitung, Verwendung, Speicherung oder Eliminierung
von diätischem
Fett, Lipid, Protein, Kohlenhydrat, Vitaminen, Mineralstoffen, Cofaktoren
oder anderen Ernährungsfaktoren
oder Bestandteil(en); Auswirkung auf Verhaltenseigenschaften, einschließlich, ohne
auf diese beschränkt
zu sein, Appetit, Libido, Stress, Erkennung (einschließlich kognitiven
Störungen),
Depression (einschließlich
depressiver Störungen)
und gewalttätigem
Verhalten; Bereitstellung von analgetischen Wirkungen oder anderen
schmerzvermindernden Wirkungen; Begünstigen der Differenzierung
und des Wachstums von embryonalen Stammzellen in anderen Zelllinien
als hämatopoetischen
Linien; hormonale oder endokrine Aktivität; im Falle von Enzymen, Korrektur
von Mängeln
des Enzyms und Behandlung von mit dem Mangel einhergehenden Erkrankungen;
Behandlung von hyperproliferativen Störungen (wie, zum Beispiel,
Psoriasis); Immunglobulin-ähnliche
Aktivität
(wie, zum Beispiel, die Fähigkeit,
Antigen oder Komplement zu binden); und die Fähigkeit als ein Antigen in
einer Impfstoffzusammensetzung zu wirken, um eine Immunantwort gegen
ein solches Protein oder ein anderes Material oder eine andere Einheit
zu bewirken, die mit einem solchen Protein kreuzreaktiv ist.
-
Verabreichung und Dosierung
-
Ein
Protein der vorliegenden Erfindung (aus welcher Quelle auch immer
stammend, einschließlich, ohne
auf diese beschränkt
zu sein, aus rekombinanten und nicht rekombinanten Quellen) kann
in einer pharmazeutischen Zusammensetzung verwendet werden, wenn
es mit einem pharmazeutisch zulässigen
Träger kombiniert
wird. Eine solche Zusammensetzung kann auch (zusätzlich zum Protein und einem
Träger)
Verdünnungsmittel,
Füllstoffe,
Salze, Puffer, Stabilisierungsmittel, Lösungsvermittler und andere
auf dem Fachgebiet wohlbekannte Materialien enthalten. Der Begriff „pharmazeutisch
zulässig" meint ein nicht
toxisches Material, das die Wirksamkeit der biologischen Aktivität des/der
aktiven Bestandteils/Bestandteile nicht beeinträchtigt. Die Eigenschaften des
Trägers
werden vom Verabreichungsweg abhängen.
Die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann auch Cytokine, Lymphokine oder andere hämatopoetische
Faktoren wie beispielsweise M-CSF, GM-CSF, TNF, IL-1, IL-2, IL-3,
IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-10, IL-11, IL-12, IL-13, IL-14,
IL-15, IFN, TNF0, TNF1, TNF2, G-CSF, Meg-CSF, Thrombopoietin, Stammzellfaktor
und Erythropoietin enthalten. Die pharmazeutische Zusammensetzung
kann des Weiteren andere Mittel enthalten, die entweder die Aktivität des Proteins
verstärken
oder seine Aktivität
oder Verwendung bei der Behandlung komplementieren. Solche zusätzlichen
Faktoren und/oder Mittel können
in der pharmazeutischen Zusammensetzung eingeschlossen sein, um
eine synergistische Wirkung mit einem erfindungsgemäßen Protein
zu erzeugen oder Nebenwirkungen zu minimieren. Umgekehrt kann ein
Protein der vorliegenden Erfindung in Formulierungen eines bestimmten
Cytokins Lymphokins oder eines anderen hämatopoetischen Faktors, thrombolytischen
oder anti-Thrombosefaktors oder entzündungshemmenden Mittels eingeschlossen
sein, um Nebenwirkungen des Cytokins, Lymphokins, der anderen hämatopoetische
Faktoren, thrombolytischen oder anti-Thrombosefaktoren oder entzündungshemmenden
Mittel zu minimieren.
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Ein
Protein der vorliegenden Erfindung kann in Multimeren (z. B., Heterodimeren
oder Homodimeren) oder in Komplexen mit sich selbst oder anderen
Proteinen aktiv sein. Als Folge können erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzungen ein erfindungsgemäßes Protein in solch einer
multimeren oder komplexierten Form enthalten.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann in der Form eines Komplexes des/der Protein(s/e)
der vorliegenden Erfindung zusammen mit anderen Protein- oder Peptidantigenen
vorliegen. Das Protein- und/oder Peptidantigen wird ein stimulatorisches
Signal sowohl an B- als auch an T-Lymphozyten senden. B-Lymphozyten
werden auf das Antigen durch ihre Immunglobulinrezeptoren auf der
Oberfläche
reagieren. T-Lymphozyten
werden auf das Antigen durch die T-Zellrezeptoren (TCR) im Anschluss
an die Präsentation
des Antigens durch MHC-Proteine reagieren. MHC und strukturell verwandte
Proteine, einschließlich
solcher, die durch die MHC-Klasse I- und Klasse II-Gene kodiert
werden, auf Wirtszellen werden dazu dienen, das/die Peptidantigen(e)
T-Lymphozyten zu präsentieren.
Die Antigenbestandteile könnten
auch als gereinigte MHC-Peptidkomplexe allein oder mit costimulierenden
Molekülen
bereitgestellt werden, die den T-Zellen direkt signalisieren können. Alternativ
können
Antikörper,
die Oberflächenimmunglobulin
und andere Moleküle
auf B-Zellen binden können,
und auch Antikörper,
die den TCR und andere Moleküle
auf T-Zellen binden können,
mit der erfindungsgemäßen pharmazeutischen
Zusammensetzung kombiniert werden.
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Die
erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung kann in der Form eines Liposoms vorliegen, in dem
das Protein der vorliegenden Erfindung zusätzlich zu anderen pharmazeutisch
zulässigen
Trägern,
mit amphipatischen Mitteln wie z. B. Lipiden kombiniert ist, die
in aggregierter Form als Mizellen, unlösliche Monolagen, Flüssigkristalle
oder lamelläre
Schichten in wässriger
Lösung
vorkommen. Geeignete Lipide für
liposomale Formulierung umfassen, ohne auf diese beschränkt zu sein,
Monoglyceride, Diglyceride, Sulfatide, Lysolecithin, Phospholipide,
Saponin, Gallensäuren
und dergleichen. Die Herstellung von solchen liposomalen Formulierungen
liegt innerhalb des Könnens
eines Fachmanns auf dem Gebiet, wie, zum Beispiel, beschrieben in
U.S. Patent Nr. 4,235,871 ;
U.S. Patent Nr. 4,501,728 ;
U.S. Patent Nr. 4,837,028 ;
und
U.S. Patent Nr. 4,737,323 ,
die alle durch Bezugnahme hier aufgenommen sind.
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Wie
hier verwendet meint der Begriff „therapeutisch wirksame Menge" die Gesamtmenge
an jedem aktiven Bestandteil der pharmazeutischen Zusammensetzung
oder des Verfahrens, die ausreichend ist, dem Patienten einen sinnvollen
Nutzen zu zeigen, z. B. die Behandlung, Heilung, Vorbeugung oder
Verbesserung des betreffenden medizinischen Zustands oder eine Erhöhung der
Geschwindigkeit der Behandlung, Heilung, Vorbeugung oder Verbesserung
solcher Zustände.
Wird der Begriff auf einen einzelnen, allein verabreichten aktiven
Bestandteil angewandt, so bezieht er sich auf den Bestandteil allein.
Wird er auf eine Kombination angewandt, bezieht sich der Begriff
auf die vereinigten Mengen der aktiven Bestandteile, die zu der
therapeutischen Wirkung führen,
gleich ob in Kombination, nacheinander oder gleichzeitig verabreicht.
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In
der Ausführung
des Verfahrens zur Behandlung oder Verwendung der vorliegenden Erfindung
wird eine therapeutisch wirksame Menge an Protein der vorliegenden
Erfindung einem Säugetier
verabreicht, das einen zu behandelnden Zustand hat. Das Protein
der vorliegenden Erfindung kann gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
entweder allein oder in Kombination mit anderen Therapien wie zum
Beispiel Behandlungen, die Cytokine, Lymphokine oder andere hämatopoetischen
Faktoren einsetzen, verabreicht werden. Wenn mit einem oder mehreren
Cytokinen, Lymphokinen oder anderen hämatopoetischen Faktoren co-verabreicht, kann
das Protein der vorliegenden Erfindung entweder gleichzeitig mit
dem/den Cytokin(en), Lymphokin(en), anderen hämatopoetischen Faktor(en),
thrombolytischen oder anti-thromoblytischen Faktor(en) verabreicht werden,
oder nacheinander. Wenn nacheinander verabreicht, wird der behandelnde
Arzt über
die geeignete Abfolge der Verabreichung von Protein der vorliegenden
Erfindung in Kombination mit Cytokin(en), Lymphokin(en), dem/den
anderen hämatopoetischen
Faktor(en), thrombolytischen oder anti-thromoblytischen Faktor(en)
entscheiden.
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Verabreichung
des Proteins der vorliegenden Erfindung, das in der pharmazeutischen
Zusammensetzung verwendet wird oder zur Ausführung des Verfahrens der vorliegenden
Erfindung, kann auf eine Vielzahl von herkömmlichen Wegen, wie orale Einnahme,
Inhalation, topische Anwendung oder kutane, subkutane, intraperitoneale,
parenterale oder intravenöse
Injektion erfolgen. Intravenöse
Verabreichung an den Patienten ist bevorzugt.
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Wenn
eine therapeutisch wirksame Menge an Protein der vorliegenden Erfindung
oral verabreicht wird, wird das Protein der vorliegenden Erfindung
in der Form einer Tablette, Kapsel, eines Pulvers, einer Lösung oder
eines Elixiers vorliegen. Wenn es in Tablettenform verabreicht wird,
kann die erfindungsgemäße pharmazeutische
Zusammensetzung zusätzlich
einen festen Träger
wie eine Gelatine oder ein Adjuvans enthalten. Die Tablette, Kapsel
und das Pulver enthalten von etwa 5 bis 95% an Protein der vorliegenden
Erfindung und vorzugsweise von etwa 25 bis 90% an Protein der vorliegenden
Erfindung. Wenn es in flüssiger
Form verabreicht wird, kann ein flüssiger Träger wie beispielsweise Wasser,
Petroleum, aus Tieren oder Pflanzen gewonnene Öle wie Erdnussöl, Mineralöl, Sojabohnenöl oder Sesamöl oder synthetische Öle zugegeben
werden. Die flüssige
Form der pharmazeutischen Zusammensetzung kann des Weiteren physiologische
Kochsalzlösung,
Dextrose oder andere Saccharidlösungen
oder Glykole wie zum Beispiel Ethylenglykol, Propylenglykol oder
Polyethylenglykol enthalten. Wenn sie in flüssiger Form verabreicht wird,
enthält
die pharmazeutische Zusammensetzung von etwa 0,5 bis 90 Gew.-% an
Protein der vorliegenden Erfindung und vorzugsweise von etwa 1 bis
50% an Protein der vorliegenden Erfindung.
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Wenn
eine therapeutisch wirksame Menge eines Proteins der vorliegenden
Erfindung durch intravenöse,
kutane oder subkutane Injektion verabreicht wird, wird das Protein
der vorliegenden Erfindung in der Form einer pyrogenfreien, parenteral
zulässigen,
wässrigen
Lösung
vorliegen. Die Herstellung von solchen parenteral zulässigen Proteinlösungen unter
gebührender
Beachtung des pH-Werts, der Isotonizität, Stabilität und dergleichen, liegt innerhalb
der Fähigkeit
des Fachgebiets. Eine bevorzugte pharmazeutische Zusammensetzung
für intravenöse, kutane
oder subkutane Injektion sollte zusätzlich zu einem Protein der
vorliegenden Erfindung ein isotonisches Vehikel wie eine Natriumchloridinjektion,
Ringer-Injektion,
Dextroseinjektion, Dextrose- und Natriumchloridinjektion, Ringer-Lactat-Injektion
oder andere auf dem Fachgebiet bekannte Vehikel enthalten. Die pharmazeutische
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann auch Stabilisierungsmittel,
Konservierungsmittel, Puffer, Antioxidantien oder andere Additive
enthalten, die Fachleuten auf dem Gebiet bekannt sind.
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Die
Menge an Protein der vorliegenden Erfindung in der pharmazeutischen
Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung wird von der Art und
Schwere des zu behandelnden Zustands und von der Art der früheren Behandlungen,
denen sich der Patient unterzogen hat, abhängen. Letztlich wird der behandelnde
Arzt über
die Menge an Protein der vorliegenden Erfindung entscheiden, mit
der jeder einzelne Patient behandelt werden soll. Anfangs wird der
behandelnde Arzt niedrige Dosen des Proteins der vorliegenden Erfindung
verabreichen und die Reaktion des Patienten beobachten. Größere Dosen
des Proteins der vorliegenden Erfindung können verabreicht werden, bis
die optimale therapeutische Wirkung für den Patienten erreicht wird
und an diesem Punkt wird die Dosierung nicht weiter erhöht. Es wird
in Erwägung
gezogen, dass die verschiedenen pharmazeutischen Zusammensetzungen,
die zur Ausführung
des Verfahrens der vorliegenden Erfindung verwendet werden, etwa
0,01 μg
bis etwa 100 mg (vorzugsweise etwa 0,1 ng bis etwa 10 mg, mehr bevorzugt etwa
0,1 μg bis
etwa 1 mg) eines Proteins der vorliegenden Erfindung pro kg Körpergewicht
enthalten sollten.
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Die
Dauer der intravenösen
Therapie unter Verwendung der pharmazeutischen Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung wird in Abhängigkeit von der Schwere der
behandelten Krankheit und dem Zustand und einer möglichen
idiosynkratischen Reaktion von jedem einzelnen Patienten variieren.
Es ist zu erwägen, dass
die Dauer von jeder Anwendung des Proteins der vorliegenden Erfindung
in einem Bereich von 12 bis 24 Stunden einer kontinuierlichen intravenösen Verabreichung
liegt. Letztlich wird der behandelnde Arzt über die angemessene Dauer der
intravenösen
Therapie unter Verwendung der pharmazeutischen Zusammensetzung der
vorliegenden Erfindung entscheiden.
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Das
erfindungsgemäße Protein
kann auch verwendet werden, um Tiere zu immunisieren, um polyklonale
und monoklonale Antikörper
zu erhalten, die spezifisch mit dem Protein reagieren. Wie hierin
verwendet, umfasst der Begriff „Antikörper", ohne auf diese beschränkt zu sein,
einen polyklonalen Antikörper,
einen monoklonalen Antikörper,
einen Chimären
Antikörper,
einen einkettigen Antikörper,
einen CDR-grafted Antikörper, einen
humanisierten Antikörper
oder Fragmente davon, die an das angegebene Protein binden. Ein
solcher Begriff umfasst auch beliebige andere Spezies, die von einem
Antikörper
oder einer Antikörpersequenz,
die das angegeben Protein binden kann, abstammen.
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Antikörper für ein bestimmtes
Protein können
durch Verfahren hergestellt werden, die Fachleuten auf dem Gebiet
wohlbekannt sind. Zum Beispiel können
monoklonale Antikörper
durch Erzeugung von antikörperproduzierenden
Hybridomas gemäß bekannter
Verfahren hergestellt werden (siehe zum Beispiel, Goding, 1983,
Monoclonal antibodies: principles and practice, Academic Press Inc.,
New York; und Yokoyama, 1992, „Production
of Monoclonal Antibodies" in
Current Protocols in Immunology, Unit 2.5, Greene Publishing Assoc. and
John Wiley & Sons).
Polyklonale Seren und Antikörper
können
durch Inokulation eines Säugetiersubjekts mit
dem relevanten Protein oder Fragmenten davon gemäß bekannter Verfahren hergestellt
werden. Fragmente von Antikörpern,
Rezeptoren oder anderen reaktiven Peptiden können aus den entsprechenden
Antikörpern durch
deren Spaltung und Sammeln der gewünschten Fragmente gemäß bekannter
Verfahren hergestellt werden (siehe zum Beispiel, Goding, supra;
und Andrew et al., 1992, „Fragmentation
of Immunglobulins" in
Current Protocols in Immunology, Unit 2.8, Greene Publishing Assoc.
and John Wiley & Sons).
Chimäre
Antikörper und
einkettige Antikörper
können
auch gemäß bekannter
rekombinanter Verfahren hergestellt werden (siehe zum Beispiel,
5,169,939, 5,194,594 und 5,576,184). Humanisierte Antikörper können außerdem aus
korrespondierenden murinen Antikörpern
gemäß wohlbekannter
Verfahren hergestellt werden (siehe zum Beispiel,
U.S. Patente Nr. 5,530,101 ,
5,585,089 und
5,693,762 ). Außerdem können humane Antikörper in
nicht humanen Tieren hergestellt werden wie zum Beispiel Mäusen, die
genetisch verändert
wurden, um humane Antikörpermoleküle zu exprimieren
(siehe, zum Beispiel, Fishwild et al., 1996, Nature Biotechnology
14: 845–851; Mendez
et al., 1997, Nature Genetics 15: 146–156 (erratum Nature Genetics
16: 410); und
U.S. Patente 5,877,397 und
5,625,126 ). Solche Antikörper können erhalten
werden, indem entweder das gesamte Protein oder Fragmente davon
als ein Immunogen verwendet werden. Die Peptidimmunogene können zusätzlich einen
Cysteinrest am Carboxylterminus enthalten und sind an ein Hapten
konjugiert wie zum Beispiel Napfschnecken-Hämocyanin (KLH). Verfahren zur
Synthese solcher Peptide sind im Fachgebiet bekannt, zum Beispiel
wie in R. P. Merrifield, J. Amer. Chem. Soc. 85, 2149–2154 (1963);
J. L. Krstenansky, et al., FEBS Lett. 211, 10 (1987).
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Monoklonale
Antikörper,
die an das erfindungsgemäße Protein
binden, können
nützliche
diagnostische Mittel für
den immunologischen Nachweis des Proteins sein. Neutralisierende
monoklonale Antikörper, die
ans das Protein binden, können
auch nützliche
Therapeutika sowohl für
Zustände
sein, die mit dem Protein einhergehen, als auch bei der Behandlung
von einigen Formen von Krebs, wo eine anormale Expression des Proteins
beteiligt ist. Im Falle von Krebszellen oder Leukämiezellen
können
neutralisierende monoklonale Antikörper gegen das Protein beim
Nachweis und der Vorbeugung der metastatischen Ausbreitung der Krebszellen
von Nutzen sein, die durch das Protein vermittelt werden kann.
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Für Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung, die für die Regeneration von Knochen,
Knorpel, Sehne oder Bändern
von Nutzen sind, umfasst das therapeutische Verfahren die topische,
systemische oder lokale Verabreichung als ein Implantat oder eine
Vorrichtung. Wird die therapeutische Zusammensetzung für eine Verwendung
in dieser Erfindung verabreicht, liegt diese, selbstverständlich,
in einer pyrogenfreien, physiologisch zulässigen Form vor. Des Weiteren
kann die Zusammensetzung wünschenswerterweise
verkapselt sein oder in einer viskosen Form zum Transport zur Stelle
der Knochen-, Knorpel- oder
Gewebeschädigung injiziert
werden. Topische Verabreichung kann für Wundheilung und Gewebereparatur
geeignet sein. Andere therapeutisch nützliche Mittel als ein erfindungsgemäßes Protein,
die gegebenenfalls auch in der Zusammensetzung wie oben beschrieben
eingeschossen werden können,
können
alternativ oder zusätzlich
gleichzeitig oder aufeinander folgend mit der Zusammensetzung in
den erfindungsgemäßen Verfahren
verabreicht werden. Für
Knochen- und/oder Knorpelbildung würde die Zusammensetzung vorzugsweise
eine Matrix umfassen, welche die Protein enthaltende Zusammensetzung
zur Stelle der Knochen- und/oder Knorpelschädigung transportieren kann,
eine Struktur für
den sich entwickelnden Knochen und Knorpel bietet und optimalerweise im
Körper
resorbiert werden kann. Solche Matrizes können aus Materialien gebildet
werden, die für
andere implantierte medizinische Anwendungen verwendet werden.
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Die
Wahl des Matrixmaterials basiert auf biologischer Verträglichkeit,
biologischer Abbaubarkeit, mechanischen Eigenschaften, kosmetischem
Aussehen und Eigenschaften der Grenzfläche. Die bestimmte Anwendung
der Zusammensetzungen wird die geeignete Formulierung definieren.
Mögliche
Matrizes für
die Zusammensetzungen können
biologisch abbaubares und chemisch definiertes Calciumsulfat, Tricalciumphosphat,
Hydroxylapatit, Polymilchsäure,
Polyglykolsäure
und Polyanhydride sein. Andere mögliche
Materialien sind biologisch abbaubar und biologisch wohldefiniert,
wie zum Beispiel Knochen oder dermales Kollagen. Weitere Matrizes
bestehen aus reinen Proteinen oder Bestandteilen der extrazellulären Matrix.
Andere mögliche
Matrizes sind nicht biologisch abbaubar und chemisch definiert wie
z. B. gesintertes Hydroxylapatit, Bioglas, Aluminate oder andere
Keramiken. Matrizes können
aus Kombinationen von jeglichem der oben genannten Arten von Material
bestehen, wie beispielsweise Polymilchsäure und Hydroxylapatit oder
Kollagen und Tricalciumphosphat. Die Biokeramiken können in
der Zusammensetzung verändert
werden, wie z. B. in Calcium-Aluminat-Phosphat, und verarbeitet
werden, um Porengröße, Partikelgröße, Partikelform
und biologische Abbaubarkeit zu verändern.
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Derzeit
ist ein 50:50 (Molgewicht) Copolymer aus Milchsäure und Glykolsäure in der
Form von porösen Partikeln
mit Durchmessern im Bereich von 150 bis 800 Mikrometern bevorzugt.
In einigen Anwendungen wird es von Nutzen sein, ein Sequestrierungsmittel,
wie z. B. Carboxymethylcellulose oder autologe Blutgerinnsel zu
nutzen, um die Proteinzusammensetzungen an einer Ablösung von
der Matrix zu hindern.
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Eine
bevorzugte Familie an Sequestrierungsmitteln sind Cellulosematerialien
wie z. B. Alkylcellulosen (einschließlich Hydroxyalkylcellulosen),
einschließlich
Methylcellulose, Ethylcellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose,
Hydroxypropylmethylcellulose, und Carboxymethylcellulose, wobei
kationische Salze von Carboxymethylcellulose (CMC) am meisten bevorzugt
sind. Andere bevorzugte Sequestrierungsmittel umfassen Hyaluronsäure, Natriumalginat,
Poly(ethylenglykol), Polyoxyethylenoxid, Carboxyvinylpolymer und
Poly(vinylalkohol). Die hierin nützliche
Menge an Sequestrierungsmittel beträgt 0,5–20 Gew.-%, vorzugsweise 1–10 Gew.-%,
basierend auf dem Gesamtgewicht der Formulierung, welche die Menge
darstellt, die für
eine Verhinderung der Desorption des Proteins von der Polymermatrix
und eine Bereitstellung einer geeigneten Handhabung der Zusammensetzung
notwendig ist, aber nicht so viel, dass die Progenitorzellen daran
gehindert werden, in die Matrix einzufiltrieren, wodurch dem Protein
die Möglichkeit
gegeben wird, die osteogene Aktivität der Progenitorzellen zu unterstützen.
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In
weiteren Zusammensetzungen können
erfindungsgemäße Proteine
mit anderen Mitteln kombiniert werden, die für die Behandlung der fraglichen
Knochen- und/oder Knorpeldefekte, Wunden oder des fraglichen Gewebes
von Nutzen sind. Diese Mittel umfassen verschiedene Wachstumsfaktoren
wie den epidermalen Wachstumsfaktor (EGF), Thrombozyten-Wachstumsfaktor
(PDGF), transformierende Wachstumsfaktoren (TGF-α und TGF-β), und den insulinähnlichen
Wachstumsfaktor (IGF).
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen sind derzeit auch für tierärztliche
Anwendungen wertvoll. Insbesondere Haustiere und Vollblutpferde
sind, zusätzlich
zu Menschen, erwünschte
Patienten für
eine solche Behandlung mit Proteinen der vorliegenden Erfindung.
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Der
Dosierungsplan für
eine Protein enthaltende pharmazeutische Zusammensetzung, die bei
einer Geweberegeneration verwendet werden soll, wird durch den behandelnden
Arzt bestimmt, unter Berücksichtung
von Faktoren, welche die Wirkung der Proteine modifizieren, z. B.
Menge an Gewebe, das gebildet werden soll, dem Ort der Schädigung,
dem Zustand des beschädigten
Gewebes, der Größe einer
Wunde, Art des beschädigten
Gewebes (z. B. Knochen), dem Alter des Patienten, dessen Geschlecht
und Ernährung,
der Schwere einer beliebigen Infektion, Zeit der Verabreichung und
anderer klinischer Faktoren. Die Dosierung kann mit der Art der
bei der Rekonstituierung verwendeten Matrix und mit dem Einschluss
von anderen Proteinen in der pharmazeutischen Zusammensetzung variieren.
Zum Beispiel kann der Zusatz von anderen bekannten Wachstumsfaktoren,
wie z. B. IGF I (insulinähnlicher
Wachstumsfaktor I), zu der Endzusammensetzung auch die Dosierung
beeinflussen. Der Fortschritt kann überwacht werden, indem periodisch
das Gewebe-/Knochenwachstum
und/oder die Wiederherstellung untersucht wird, zum Beispiel, durch
Röntgenstrahlung,
histomorphometrische Bestimmungen und Tetracyclinmarkierung.
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Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung können
auch für
eine Gentherapie verwendet werden. Solche Polynucleotide können entweder
in vivo oder ex vivo in Zellen für
Expression in einem Säugetiersubjekt eingeführt werden.
Erfindungsgemäße Polynucleotide
können
auch durch andere bekannte Verfahren zur Einführung von Nucleinsäuren in
eine Zelle oder einen Organismus verabreicht werden (einschließlich, ohne
auf diese beschränkt
zu sein, in der Form von viralen Vektoren oder nackter DNA).
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Zellen
können
auch ex vivo in der Gegenwart der Proteine der vorliegenden Erfindung
kultiviert werden, um zu proliferieren oder um eine gewünschte Wirkung
auf solche Zellen oder Aktivität
in diesen zu erzeugen. Behandelte Zellen können dann in vivo für therapeutische
Zwecke eingeführt
werden.
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Diese
Erfindung wird des Weiteren durch die folgenden Beispiele erläutert, die
nicht als einschränkend ausgelegt
werden sollten. Die Inhalte des „Sequence Listing" sind hierin eingeschlossen.
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BEISPIELE
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Identifizierung und Charakterisierung
von Klon „hGIL-19/AE289"
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Ein
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung wurde als Klon „hGIL-19/AE289" identifiziert. Klon hGIL-19/AE289
wurde gemäß dem folgenden
Verfahren isoliert. Eine murine EST wurde aus einer murinen cDNA-Bibliothek
isoliert, die aus Splenozyten, die sowohl mit ConA als auch mit
aus Knochenmark stammenden dendritischen Zellen aktiviert wurden,
hergestellt wurde. Die EST wurde unter Verwendung von Verfahren identifiziert,
die für
cDNAs, die für
sezernierte Proteine kodieren, selektiv sind (siehe
U.S. Pat. Nr. 5,536,637 ). Die murine
EST-Sequenz wurde verwendet, um einen murinen Volllängenklon
aus der gleichen cDNA-Bibliothek zu isolieren. Analyse der Sequenz
des murinen Klons zeigte eine signifikante Homologie zu Interleukin-10 (IL-10).
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Um
ein humanes Homolog des murinen Klons zu isolieren, wurden PCR-Primer
konstruiert, die auf der Region der murinen Sequenz basierten, die
Homologie zu IL-10 zeigt. Die Verwendung von solchen Primern für die Amplifizierung
in einer humanen PBMC-Bibliothek
ergab ein PCR-Produkt mit signifikanter Größe. Die Analyse der Sequenz
des PCR-Produkts bestätigte,
dass es sich um ein Homolog der murinen cDNA handelte. Aus der Sequenz
des teilweise humanen Klons wurden Oligonucleotide konstruiert und
verwendet, um einen humanen Volllängen-Klon aus der PBMC-Bibliothek
zu isolieren.
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hGIL-19/AE289
ist ein humaner Volllängen-Klon,
einschließlich
der gesamten kodierenden Sequenz eines sezernierten Proteins (hierin
auch als „hGIL-19/AE289-Protein" bezeichnet). Analyse
seiner Aminosäuresequenz
deutete darauf hin, dass etwa 23% Homologie zu hIL-10 besteht. Basierend
auf den putativen Rezeptorbindungseinheiten in IL-10 wurden durch Computermodelling
drei Einheiten in hGIL-19/AE289 vorgeschlagen, die an analogen Funktionen
beteiligt sind. Dies sind die Regionen von SEQ ID NO: 2 von Rest
50 bis 60, von Rest 63 bis 81 und von Rest 168 bis 177. Analysen
der Datenbanken ergaben, dass hGIL-19 auch ähnliche Niveaus an Homologie
mit IL-10 von anderen Spezies zeigt.
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Die
Nucleotidsequenz von hGIL-19/AE289 wie derzeit bestimmt, wird in
SEQ ID NO: 1 berichtet und umfasst einen Poly(A)-Schwanz. Die Aminosäuresequenz
des Proteins hGIL-19/AE289, die der vorangegangenen Nucleotidsequenz
entspricht, wird in SEQ ID NO: 2 berichtet.
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Charakterisierung des hGIL-19/AE289-Proteins
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Zelllinien,
die das Volllängen-hGIL-19/AE289-Protein
stabil exprimieren und sezernieren, wurden durch Transfektion von
CHO-Zellen mit hGIL-19/AE289-cDNA in geeigneten Expressionsvektoren
geschaffen. Transient transfizierte COS-Zellen, bei denen geeignete
hGIL-19/AE289-Expressionsvektoren verwendet wurden, wurden verwendet,
um hGIL-19/AE289-Protein für
die Analyse herzustellen. Transfektionen wurde erreicht, indem das
kommerziell erhältliche
Lipofectamine-Reagenz (Gibco) verwendet wurde. Interessanterweise
wurde beobachtet, dass COS-Zellen, die hGIL-19 exprimieren, sich
nicht gleichmäßig ablösen und
Löcher in
der Zellkulturmonolayer bilden. Medien, die durch transfizierte
COS-Zellen konditioniert wurden, wurden verwendet, um die Cytokin-ähnliche
Aktivität
des hGIL-19/AE289-Proteins nachzuweisen. Western Blot Analyse der
Zelllysate zeigte, dass Stat-3 phosphoryliert (aktiviert) wird in
einer Zelllinie, die von Mesangiumgewebe der Niere abstammt und
Makrophagen ähnliche
Eigenschaften zeigt (MES-13; siehe, Dumoutier et al. (2000) J. of
Immunology 164: 1814–1819),
wenn diese Zellen Medium ausgesetzt werden, das durch hGIL-19/AE289 exprimierende
Zellen konditioniert wurde. Zusätzlich
wird Phosphorylierung von Stat-3 in nicht transfizierten COS-Zellen induziert,
die mit hGIL-19-Protein behandelt werden.
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Elektrophoretische
Analyse des hGIL-19/AE289-Proteins (das von den hierin beschriebenen
transfizierten COS-Zelllinien gewonnen wurde) deutet darauf hin,
dass das exprimierte Protein in verschiedenen Größen existiert. Die Behandlung
des von COS abstammendem hGIL-19-Proteins mit N-Glykanase vor der
Elektrophorese führt
zu einer einzelnen Bande, die der Spezies mit der höchsten Mobilität entspricht
(z. B. dem geringsten Molekulargewicht), die in unbehandeltem hGIL-19/AE289
gesehen wird. Dies stimmt mit den vorhergesagten Glykosylierungsereignissen überein,
die an den in der Aminosäuresequenz
von hGIL-19/AE289 (Aminosäurereste
54–56,
68–70,
97–99
und 176–178
von SEQ ID NO: 2) identifizierten, putativen N-verknüpften Glykosylierungsstellen
auftreten können.
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N-terminale
Edman-Sequenzierung zeigte, dass der N-Terminus des reifen hGIL-19/AE289-Proteins mit
dem Rest an Position 34 von SEQ ID NO: 2 (Alanin) beginnt. Es wurden
Expressionsvektoren geschaffen, die einen „6x-Histidin"-Affinitätstag und
ein FLAG-Epitoptag
an den N-Terminus des reifen hGIL-19/AE289-Proteins fusionieren.
(Der angehängte
Aminosäuretag
ist in SEQ ID NO: 3 gegeben und hat die folgenden Aminosäuresequenz:
-
Diese
getaggten Konstrukte wurden verwendet, um stabil exprimierende CHO-Zelllinien
und transient exprimierende COS-Zelllinien zu erschaffen. Die Tags
bieten ein geeignetes Mittel zum Nachweis von hGIL-19/AE289 (z.
B. Anti-6x-His-Antikörper,
Anti-FLAG-Antikörper)
und für
die Reinigung des Proteins aus dem konditionierten Medium (unter
Verwendung von Ni2+-Harz). Humanes GIL-19-Protein,
das durch diesen Tag von den hGIL-19/AE289 exprimierenden COS-Zelllinien
gereinigt wurde, konnte verwendet werden, um Stat-3-Aktivierung in MES-13-Zellen
zu induzieren.
-
Vergleich
von hGIL-19-mRNA-Transkripten in aktivierten Th1- und Th2-Zellen
(siehe, zum Beispiel, Syrbe et al, (1999) Springer Seminars in Immunopathology,
21: 263–85)
deuteten auf einen wesentlich höheren
Expressionsspiegel an GIL-19 in aktivierten Th1-Zellen als in aktivierten Th2-Zellen
hin. Eine Analyse von GIL-19-mRNA wurde mit RNAse-Protektionsassays
erreicht.
-
Immunologische Wirkungen von GIL-19
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Die
immunologischen Wirkungen von GIL-19 wurden in einem Metazoenkontext
durch virale Einführung
der cDNA von murinem GIL-19 in Mäuse
untersucht. Es wurde ein Adenovirusvektor verwendet, um eine cDNA
von murinem GIL-19 in 8 Wochen alten, weiblichen C57/B6-Mäusen durch
Injektion von 5 × 1010 viralen Partikel zu exprimieren. Die Testmäuse wurden
7 bzw. 14 Tage nach der Injektion geopfert und mit Kontrollmäusen verglichen,
denen nur Puffer oder nur Grün
fluoreszierendes Protein (GFP) exprimierender Adenovirus injiziert
wurde. An Tagen 7 und 14 wurde gefunden, dass die absoluten und
relativen Gewichte des Thymus in den Mäusen, die das virale murine
GIL-19 exprimierten, deutlich vermindert war. Das absolute mittlere
Gewicht der Milz war an Tag 14 vermindert und die Lebergewichte
waren an Tag 7 geringfügig
erhöht.
Eine grob verallgemeinerte Atrophie des Thymus und auch eine Verarmung
an Lymphozyten (mikroskopisch beobachtet) wurde an Tag 7 und 14
offensichtlich.
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Außerdem gab
es eine Anzahl an hämatologischen
Auswirkungen, die an Tag 7 offensichtlich waren, einschließlich einer
verminderten Anzahl an roten Blutkörperchen, Hämoglobin und Hämatokrit.
Diese Wirkungen deuten, zusammen genommen, auf Anämie in diesen
Tieren hin. Darüber
hinaus gab es einen Anstieg der Thrombozyten und auch eine Zunahme
der Anzahl an weißen
Blutkörperchen,
aufgrund einer Zunahme der neutrophilen Zellen. Im Hinblick auf
diese Beobachtungen gab es keinen Beweis für eine regenerative Antwort, was
darauf hindeutet, dass die Wirkungen auf dem Niveau des Knochenmarks
sein könnten.
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Darüber hinaus
gab es eine geringfügige
Abnahme der Albuminspiegel an Tag 7 und Tag 14. Eine mögliche Ursache
dafür ist
der Verlust an kleinen Molekülen
durch die Niere oder den Darm.
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Äquivalente
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Fachleute
auf diesem Gebiet werden erkennen oder in der Lage sein, sicherzustellen,
das unter Verwendung von nur routinemäßigen Experimenten viele Äquivalente
der spezifischen Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung möglich sind. Solche Äquivalente
sollen in den folgenden Ansprüchen
eingeschlossen sein.
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