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Bereich der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft OB-Protein-Rezeptoren, damit zusammenhängende Zusammensetzungen
sowie Verfahren zum Herstellen und Verwenden von derartigen Rezeptoren
und von mit diesen zusammenhängenden
Zusammensetzungen.
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Hintergrund
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Obwohl
die molekulare Grundlage für
die Fettleibigkeit (Adipositas) weitgehend unbekannt ist, hat die Identifizierung
des „OB-Gens" und des kodierten
Proteins („OB-Protein") die Mechanismen,
die der Körper
verwendet, um die Einlagerung von Körperfett zu regulieren, etwas
erhellt. Zhang et al., Nature 372: 425–432 (1994); siehe auch die
Korrektur in Nature 374: 479 (1995). Das OB-Protein ist in vivo
sowohl in ob/ob-Mäusemutanten
(Mäuse,
die aufgrund eines Defekts in der Produktion des OB-Genprodukts
fettleibig sind) als auch in normalen Wildtyp-Mäusen aktiv. Die biologische
Aktivität äußert sich
unter anderem in Gewichtsverlust. Siehe allgemein Barinaga, „Obese" Protein Slims Mice,
Science 269: 475–476
(1995). Siehe die Offenlegungsschrift der internationalen PCT-Anmeldung
Nr. WO 96/05309, „Modulators
of Body Weight, Corresponding Nucleic Acids and Proteins, and Diagnostic
and Therapeutic Uses Thereof",
hier durch Bezugnahme aufgenommen.
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Die
anderen biologischen Wirkungen des OB-Proteins sind nicht gut charakterisiert.
Es ist beispielsweise bekannt, daß bei ob/ob-Mäusemutanten
eine Verabreichung von OB-Protein zu einer Abnahme der Insulin-Serumspiegel
und Glukose-Serumspiegel führt.
Es ist auch bekannt, daß eine
Verabreichung von OB-Protein zu einer Abnahme des Körperfetts
führt.
Dies wurde sowohl bei ob/ob-Mäusemutanten
beobachtet, als auch bei nicht fettleibigen, normalen Mäusen. Pelleymounter
et al., Science 269: 540–543
(1995); Halaas et al., Science 269: 543–546 (1995). Siehe auch Campfield
et al., Science 269: 546–549
(1995) (Peripheral and central administration of microgram doses
of OB protein reduced food intake and body weight of ob/ob and diet-induced
obese mice but not in db/db obese mice). Nach keinem dieser Berichte
sind Toxizitäten
beobachtet worden, selbst bei den höchsten Dosen nicht.
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Trotz
der Aussicht auf eine klinische Verabreichung des OB-Proteins ist
die Wirkungsweise des OB-Proteins in vivo nicht vollständig aufgeklärt, was
teilweise auf das Fehlen von Informationen über den OB-Rezeptor zurückzuführen ist.
Eine hochaffine Bindung des OB-Proteins
ist im Ratten-Hypothalamus nachgewiesen worden, was dem Bericht
zufolge auf die Lokalisierung des OB-Rezeptors hinweist. Stephens
et al., Nature 377: 530–532
(1995). Die db/db-Maus weist einen Phänotyp auf, der mit dem der
ob/ob-Maus identisch ist, d. h. extreme Fettleibigkeit und Typ II-Diabetes,
wobei angenommen wird, daß dieser
Phänotyp
auf einen fehlerhaften OB-Rezeptor zurückzuführen ist, insbesondere deshalb,
weil db/db-Mäuse
auf die Verabreichung von OB-Protein nicht ansprechen. Siehe Stephens
et al., oben.
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Eine
Identifizierung des OB-Rezeptors ist ein Schlüssel zum Aufklären des
Signaltransduktionswegs. Darüber
hinaus würde
eine Identifizierung des OB-Protein-Rezeptors eine wirksame Anwendung
zu diagnostischen Verwendungen verfügbar machen, beispielsweise
um Individuen zu bestimmen, die von einer OB-Protein-Therapie profitieren
würden.
Weiterhin könnte
der OB-Rezeptor ein Schlüsselbestandteil
in einem Test zum Bestimmen zusätzlicher
Moleküle
sein, die an den Rezeptor binden und zu der gewünschten biologischen Aktivität führen. Weiterhin
könnte
ein solcher löslicher
Rezeptor die Wirksamkeit des OB-Proteins (oder eines Analogons oder
Derivats davon) steigern oder verändern.
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Kurzfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine neue Klasse von Protein-Rezeptoren,
hier als „OB-Protein-Rezeptoren" oder „OB-Rezeptoren" bezeichnet, von
denen angenommen wird, daß sie
das OB-Protein selektiv binden. Als solche wird die neue OB-Rezeptor-Familie
verfügbar
gemacht, ebenso wie neue Mitglieder einer derartigen Familie. Ebenfalls
verfügbar
gemacht werden Nukleinsäuren,
Vektoren und Wirtszellen, die derartige Nukleinsäuren enthalten, damit zusammenhängende antisense-Nukleinsäuren, Moleküle, die
selektiv an den OB-Protein-Rezeptor
binden, und damit zusammenhängende
Zusammensetzungen von Bedeutung, wie etwa OB-Rezeptor-Protein/OB-Protein-Komplexe.
Unter anderen Aspekten betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren
zum Verwenden der oben genannten Zusammensetzungen, wie etwa therapeutische
und/oder diagnostische Verfahren, und Verfahren zum Herstellen von
OB-Rezeptor-Liganden.
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Genaue Beschreibung
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Es
wird eine neue Familie von OB-Rezeptoren verfügbar gemacht. Diese neue Familie
ist das Ergebnis einer Identifizierung eines PCR-Fragments, das
aus einer menschlichen Leberzell-cDNA-Bibliothek
isoliert wurde. Das ursprüngliche
PCR-Fragment, aus dem Primer isoliert wurden, enthielt ein „WSXWS"-Motiv, das Zytokin-Rezeptoren
gemeinsam ist. Wie durch die Arbeitsbeispiele unten veranschaulicht,
sind unter Verwendung dieses Fragments vier Mitglieder dieser OB-Protein-Rezeptor-Familie
identifiziert worden. Diese Mitglieder, hier als „A", „B" und „C" sowie „D" bezeichnet, sind
in den Aminosäure-Positionen
1–891
(wobei die Numerierung nach Seq. ID Nr. 1 verwendet wird) identisch,
unterscheiden sich jedoch in Position 892 bis zum C-Terminus. Sie
variieren in bezug auf ihre Länge
am C-Terminus hinter der Aminosäure
891, und die verschiedenen Formen scheinen verschiedene Gewebeverteilungen
aufzuweisen.
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Die
Verwendung der Hydrophobizitätsanalyse
ergab, daß die
Leader-Sequenz wahrscheinlich die Aminosäuren (Seq. ID Nr. 1) 1–21, 1–22 oder
1–28 enthält. Die
erste Aminosäure
des reifen Proteins ist wahrscheinlich 22 (F), 23 (N) oder 29 (T).
Auf der Grundlage einer eukaryotischen Zellexpression (CHO-Zellexpression,
siehe Beispiel 8, unten) ist es am wahrscheinlichsten, daß die erste
Aminosäure
des reifen Proteins 22 (F) ist. Der Anfang der transmembranären Domäne scheint
in Position 840 (A) oder 842 (L) lokalisiert zu sein. Das Ende der
transmembranären
Domäne
scheint in Position 862 (I), 863 (S) oder 864 (H) lokalisiert zu
sein. Auf der Grundlage von Vorhersagen aus der Hydrophobizitätsanalyse
ist für
eine OB-Protein-Bindung
mindestens die extrazelluläre
Domäne
des reifen Proteins, die Aminosäuren
22, 23 oder 29 bis zu den Aminosäuren 839
(D) oder 841 (G), notwendig. Deshalb besteht die vorliegende Klasse
von OB-Rezeptor-Proteinen aus solchen, die folgende Aminosäuren aufweisen
(gemäß Seq. ID
Nr. 1):
- (a) 1–896;
- (b) 22–896;
- (c) 23–896;
- (d) 29–896
- (e) 22–891;
- (f) 23–891;
- (g) 29–891;
- (h) die Sequenzen (e) bis (g), welche die C-terminalen Aminosäuren aufweisen,
die ausgewählt
sind aus:
- (i) OB-Rezeptor B (Seq. ID Nr. 3), Positionen 892–904;
- (ii) OB-Rezeptor C (Seq. ID Nr. 5), Positionen 892–958;
- (i) Aminosäuren
der Teilsequenzen b, c, d, e, f g, und h, denen eine Leader-Sequenz fehlt, die
einen N-terminalen Methioninrest aufweisen; und
- (j) ein chemisch modifiziertes Derivat aus einer der Teilsequenzen
(a) bis (h).
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Die
funktionellen Domänen
des OB-Rezeptors können
unter Verwendung der Information, die in Bazan et al., PNAS-USA
87: 6934–6938
(1990) (hier durch Bezugnahme aufgenommen), enthalten ist, vorhergesagt
werden. Für
den vorliegenden OB-Rezeptor gibt es zwei Hämatopoetin-Domänen, eine
Random coil-Region, die transmembranäre Domäne und die intrazelluläre Domäne. Die
Gesamtgeographie kann wie folgt veranschaulicht werden:
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Unter
Verwendung der durch Bazan oben verfügbar gemachten Information
können
die Domänen
mit im wesentlichen einem Fehler von ungefähr plus oder minus drei Basenpaaren
(angewendet auf die Lage aller Aminosäuren, die zum Zweck der Identifizierung
der mittels Bazan vorhergesagten Domänen angegeben wurden) vorhergesagt
werden. Die präzisen
Lagen können
empirisch durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind,
bestimmt werden, wie etwa durch Herstellen und Exprimieren von modifizierten
rekombinanten DNAs. Es wird angenommen, daß die strukturellen Eigenschaften
zum Erhalten der strukturellen Integrität des Moleküls wichtig sind und deshalb,
soweit eine derartige Struktur zur Funktion wichtig ist, ebenso
für funktionelle
Eigenschaften wichtig sind.
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Von
den Hämatopoetin-Domänen (H1
und H2) wird angenommen, daß sie
jeweils zwei Fibronektin-Typ 3-Repeats, jeweils einen Satz von gepaarten
Cysteinresten (von denen angenommen wird, daß sie eine Disulfidbrücke bilden)
und eine „WSXWS-Box" (was sich auf den
Aminosäure-Einzelbuchstaben-Code bezieht,
wobei „X" jede Aminosäure sein
kann) aufweisen. Die Fibronektin Typ 3-Domänen können durch die Lage eines doppelten
Prolins („PP") identifiziert werden,
welches den Anfang des zweiten Fibronektin Typ 3-Repeats markiert,
wobei der tatsächliche
Anfang eines solchen zweiten Fibronektin Typ 3-Repeats wahrscheinlich
ungefähr
3 Aminosäuren
stromaufwärts
von diesem doppelten Prolin beginnt.
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Die
erste Hämatopoetin-Domäne beginnt
wahrscheinlich mit der Aminosäure
123 (wobei die Numerierung von beispielsweise Seq. ID Nr. 1 verwendet
wird), wobei es sich um einen Isoleucinrest (I) handelt. Die letzte
Aminosäure
der Hämatopoetin-Domäne ist wahrscheinlich
die Aminosäure
339, wobei es sich um einen Lysinrest (K) handelt. Die beiden Fibronektin
Typ 3-Repeats sind wahrscheinlich ungefähr bei den Aminosäuren 123
bis 235 und 236 bis 339 lokalisiert. Es gibt ein Einzelpaar von
Cysteinresten, die wahrscheinlich eine Disulfidbrücke bilden,
die in Position 131 und Position 142 lokalisiert ist. Die „WSXWS-Box" ist in Position
319 bis 323 lokalisiert.
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Die
zweite Hämatopoetin-Domäne beginnt
wahrscheinlich in Position 428, wobei es sich um ein Isoleucin (I)
handelt, und endet in Position 642 mit einem Glycin (G). Die gepaarten
Fibronectin Typ 3-Repeats sind ungefähr in Position 428 bis Position
535 und ungefähr
in Position 536 bis ungefähr
Position 642 lokalisiert. Ein Paar von Cysteinen ist in Position
436 und Position 447 lokalisiert, und das zweite Paar ist in Position 473
und 488 lokalisiert. Die „WSXWS-Box" ist in Position
622 bis 626 lokalisiert.
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Zwischen
der ersten und der zweiten Hämatopoetin-Domäne (ungefähr Aminosäuren 339
bis 428) gibt es eine Region von unbekannter funktioneller Bedeutung.
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Die
Random coil-Domäne
(„RC" zwischen der H2-Domäne und der
transmembranären
Domäne „TM") beginnt wahrscheinlich
mit der Aminosäure,
die auf das Ende der zweiten Hämatopoetin-Domäne folgt,
und endet wahrscheinlich mit Beginn der transmembranären Domäne. Diese
erstreckt sich wahrscheinlich von ungefähr Aminosäure 642 bis Aminosäure 839
oder 841 (wobei die transmembranäre
Domäne
in den Positionen 840 (A) oder 842 (L) beginnt). Die intrazelluläre Domäne („IC") beginnt wahrscheinlich
in Position 861 (L), 862 (I), 863 (S) oder 864 (H).
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Die
intrazelluläre
Domäne
(„IC") enthält drei
Regionen oder „Boxen", von denen angenommen
wird, daß sie
an der Signaltransduktion beteiligt sind (zwei „JAK"-Boxen und eine ein zelne „STAT"-Box, „Box 1", „Box 2" und „Box 3"). Im Hinblick auf
die Numerierung der Position der Aminosäuren der „D"-Form des OB-Rezeptors (Seq. ID Nr.
7, unten) ist Box 1 bei den Aminosäuren 871 (F) bis 878 (P) lokalisiert.
Box 2 ist ungefähr bei
den Aminosäuren
Nr. 921 (I) bis 931 (K) lokalisiert. Box 3 der „D"-Form ist ungefähr in den Positionen 1141 bis
1144 (Aminosäuren
YMPO, da die „STAT"-Box normalerweise
eine konservierte Region von „YXXQ" ist, wobei „X" jede Aminosäure bezeichnet)
lokalisiert. Es wird angenommen, daß die intrazelluläre Domäne für die Signaltransduktion
verantwortlich ist. Eine mögliche
Wirkungsweise besteht in einer Phosphorylierung verschiedener Reste.
Siehe Ihle et al., Cell 84: 331–334
(1996) (Übersichtsartikel,
hier durch Bezugnahme aufgenommen).
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Eine
mögliche
Wirkungsweise ist, daß nach
Ligandenbindung (hier nach Bindung des OB-Proteins) der OB-Rezeptor mit einem
anderen Rezeptor dimerisiert. Eine Kinase („JAK") bindet an Box 1 und wird phosphoryliert.
(Die JAK-Kinase kann bereits vor der Dimerisierung gebunden sein.)
Auch „STATs" binden an die Box
3 und werden an einem bestimmten Tyrosin phosphoryliert. Es wird
angenommen, daß diese
Phosphorylierung wahrscheinlich indirekt zu einer Produktion von
DNA-bindendem Protein führt,
was zu einer veränderten
DNA-Transkription und damit zu einer veränderten Expression führt. Wie
dem Beispiel 6 unten entnommen werden kann, stellt eine Messung
der Fähigkeit
eines OB-Rezeptors, ein Signal zu transduzieren, die Messung des
Grads der Phosphorylierung von JAK/STAT-Molekülen dar.
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Die
C-terminale Region (des zellgebundenen OB-Rezeptors) befindet sich
intrazellulär.
Die Unterschiede im C-Terminus zwischen den Mitgliedern der vorliegenden
OB-Rezeptor-Familie
können
zu Unterschieden in der Signaltransduktion zwischen den Spezies
führen.
Folglich schließt
der vorliegende OB-Rezeptor mindestens die extrazelluläre Domäne ein,
die zur Bindung des Protein-Liganden wichtig ist. Nukleinsäuren, welche
die vorliegenden OB-Rezeptoren
kodieren, Vektoren und Wirtszellen werden hier ebenfalls verfügbar gemacht.
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Die
extrazelluläre
Domäne
kann modifiziert sein und die Funktion zur Ligandenbindung noch
beibehalten, insbesondere durch eine oder mehrere der folgenden
Modifikationen: (a) die Random coil-Domäne (die, wie oben angegeben,
stromabwärts
von der zweiten Hämatopoetin-Domäne bis zum
Anfang der transmembranären
Domäne
auftritt) kann deletiert sein (dies kann ungefähr die Positionen 642 bis 839
oder 841 betreffen); (b) die „WSXWS"-Box kann modifiziert
sein durch (i) Substitution des ersten Serins durch eine andere
Aminosäure,
insbe sondere eine solche, die in bezug auf Hydrophobizität und/oder
Lage konserviert ist, wie etwa Glycin; (ii) das letzte Serin kann
durch eine andere Aminosäure,
wie etwa Threonin substituiert sein; (iii) das erste Tryptophan
kann durch eine andere Aminosäure,
beispielsweise ein Tyrosin, substituiert sein.
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Die
menschliche genomische DNA, welche das OB-Rezeptor-Protein kodiert,
wird hier ebenfalls verfügbar
gemacht. Die genomische DNA ist auf dem menschlichen Chromosom 1P31
lokalisiert, von dem angenommen wird, daß es mit dem Mäusechromosom
4, auf dem der Mäuse-db-Locus
lokalisiert ist, korrespondiert.
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Die
Analyse der Gewebeverteilung zeigt, daß das Vorhandensein von OB-Rezeptor-Nukleinsäuren nahezu
ubiquitär
ist, aber insbesondere in der Leber festzustellen ist. Sie werden
auch im Ovar und im Herzen und, in einem geringeren Ausmaß, im Dünndarm,
der Lunge, der Skelettmuskulatur, der Niere und, in einem noch geringeren
Ausmaß,
der Milz, dem Thymus, der Prostata, den Testes, der Plazenta und
dem Pankreas beobachtet (Beispiel 2, unten). Von dem im Serum vorhandenen
OB-Rezeptor kann es auch eine oder mehrere Formen geben, wie etwa
dem löslichen
OB-Rezeptor, der mit einer oder mehreren Formen des OB-Proteins komplexiert
sein kann.
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Aminosäuresequenzen
und Zusammensetzungen
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung werden neue OB-Protein-Rezeptoren und DNA-Sequenzen, die alle
derartigen OB-Rezeptoren oder einen Teil davon kodieren, verfügbar gemacht.
Die vorliegende Erfindung macht gereinigte und isolierte Polypeptid-Produkte
verfügbar,
die einen Teil oder die Gesamtheit der primären strukturellen Konformation
(d. h. eine kontinuierliche Sequenz von Aminosäureresten) und eine oder mehrere der
biologischen Eigenschaften (z. B. immunologische Eigenschaften und
biologische Aktivität
in vitro) und physikalische Eigenschaften (z. B. Molekulargewicht)
des natürlicherweise
vorkommenden Säugetier-OB-Rezeptors,
einschließlich
Allel-Varianten davon, aufweisen. Der Begriff „gereinigt und isoliert" bedeutet hier im wesentlichen
frei von unerwünschten
Substanzen, damit die vorliegenden Polypeptide für den beabsichtigten Zweck
nützlich
sind. Beispielsweise kann man einen rekombinanten menschlichen OB-Rezeptor
zur Verfügung
haben, der im wesentlichen frei ist von menschlichen Proteinen oder
pathologischen Agenzien. Diese Polypeptide sind auch dadurch charakterisiert,
daß sie
ein Produkt von Säugetierzellen
sind oder das Produkt eines chemischen Syntheseverfahrens oder einer
Expression von exogenen DNA-Sequenzen,
die durch Klonieren von genomischer DNA oder cDNA oder durch Gensynthese
erhalten worden sind, in einem prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirt (z. B. Bakterien oder Zellen von Hefe, einer höheren Pflanze,
einem Insekt oder Säugetier
in Kultur). Die Produkte einer Expression in Wirtszellen, normalerweise
Hefe (z. B. Saccharomyces cerevisiae), einem Insekt oder Prokaryonten
(z. B. E. coli), sind frei davon, mit Säugetierproteinen in Verbindung
zu stehen. Die Produkte einer Expression in Wirbeltierzellen (z.
B. von einem nicht menschlichen Säugetier, z. B. COS oder CHO,
oder einem Vogel) sind frei davon, mit menschlichen Proteinen in
Verbindung zu stehen. In Abhängigkeit
von dem eingesetzten Wirt und anderen Faktoren können die Polypeptide der Erfindung
mit Kohlenwasserstoffen vom Säugetier
oder anderen Eukaryoten glykosyliert oder nicht glykosiliert sein.
Man kann die Nukleinsäure
modifizieren, damit Glykosylierungsstellen in dem resultierenden
Polypeptid eingeschlossen sind. Wahlweise kann man ein glykosyliertes
Polypeptid teilweise oder vollständig
deglykosylieren. Polypeptide der Erfindung können auch einen Aminosäurerest
einschließen,
bei dem es sich um ein Start-Methionin (in Position –1, bezogen
auf den ersten Aminosäurerest
des reifen Polypeptids) handelt.
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Zusätzlich zu
den natürlicherweise
vorkommenden Formen von Allelen des OB-Rezeptors beschreibt die
vorliegende Erfindung auch andere OB-Rezeptor-Produkte, wie etwa
Polypeptid-Analoga des OB-Rezeptors und Fragmente des OB-Rezeptors.
Wenn man die Verfahren der oben erwähnten offengelegten Anmeldung
von Alton et al. (WO 83/04053) nacharbeitet, kann man Gene, die
für eine
mikrobielle Expression von Polypeptiden mit primären Konformationen kodieren,
die sich von den hier angegebenen in bezug auf die Identität oder Lage
von einem oder mehreren Resten (z. B. Substitutionen, terminalen
und zwischen den Termini liegenden Additionen und Deletionen) unterscheiden,
leicht entwerfen und herstellen. Alternativ können Modifikationen von cDNA
und genomischen Genen leicht durch die gut bekannten Techniken der
ortsgerichteten Mutagenese (Site-directed mutagenesis) erzielt und
eingesetzt werden, um Analoga und Derivate des OB-Rezeptors zu erzeugen.
Derartige Produkte würden
mindestens eine der biologischen Eigenschaften des Säugetier-OB-Rezeptors
teilen, können
sich jedoch in anderen unterscheiden. Als Beispiele schließen geplante
Produkte solche ein, die durch z. B. Deletionen verkürzt sind,
oder solche, die gegenüber
einer Hydrolyse stabiler sind (und deshalb stärker ausgeprägte oder
länger
anhaltende Wirkungen als natürlicherweise
vorkommende Proteine aufweisen), oder solche, die verändert worden
sind, indem eine oder mehrere potentielle Stellen für eine Glykosylierung
deletiert sind (was zu höheren
Aktivitäten
bei durch Hefe produzierten Produkten führen kann) oder solche, bei
denen ein oder mehrere Cysteinreste deletiert oder durch z. B. Alanin-
oder Serinreste ersetzt sind und die potentiell in der aktiven Form
aus mikrobiellen Systemen einfacher isoliert werden, oder solche,
bei denen ein oder mehrere Tyrosinreste durch Phenylalanin ersetzt
sind, oder solche, die eine veränderte
Lysin-Zusammensetzung aufweisen (wie etwa solche, die zu Zwecken
einer Derivatisierung hergestellt wurden). Es werden solche Polypeptide
mit Aminosäure-Substitutionen
beschrieben, die in bezug auf Azidität, Ladung, Hydrophobizität, Polarität, Größe oder
andere Eigenschaften, die denjenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig
sind, bekannt sind, „konservativ" sind. Siehe allgemein
Creighton, Proteins, W. H. Freeman and Company, N. Y., (1984) 498
Seiten plus Index, passim. Man kann Änderungen in den ausgewählten Aminosäuren vornehmen,
solange derartige Änderungen
die Gesamtfaltung oder Gesamtaktivität des Proteins erhalten (siehe
Tabelle 1, unten). Kleine aminoterminale Erweiterungen, wie etwa
ein aminoterminaler Methioninrest, ein kleines Linker-Peptid mit
bis zu ungefähr
20 bis 25 Resten oder eine kleine Erweiterung, welche die Reinigung
erleichtert, wie etwa ein Polyhistidinteil, ein antigenes Epitop
oder eine bindende Domäne,
können ebenfalls
vorhanden sein. Siehe allgemein Ford et al., Protein Expression
and Purification 2: 95–107,
1991.
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Tabelle
1: Konservative Aminosäure-Substitutionen
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Ebenfalls
beschrieben werden Polypeptidfragmente, die nur einen Teil der kontinuierlichen
Aminosäuresequenz
oder von sekundären
Konformationen innerhalb des OB-Rezeptors duplizieren, wobei die
Fragmente eine Aktivität
(z. B. eine immunologische Aktivität) des Säugetier-OB-Rezeptors (insbesondere
des menschlichen Rezeptors) und keine anderen Aktivitäten (z.
B. OB-Protein bindende Aktivität)
aufweist.
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Anwendbar
auf OB-Rezeptor-Fragmente und OB-Rezeptor-Polypeptid-Analoga sind
Berichte über
die immunologische Aktivität
synthetischer Peptide, die im wesentlichen die Aminosäuresequenz,
die in natürlicherweise
vorkommenden Proteinen, Glycoproteinen und Nucleoproteinen noch
vorhanden sind, dupliziert. Genauer gesagt, es ist gezeigt worden,
daß Polypeptide
mit einem relativ kleinen Molekulargewicht an Immunreaktionen teilnehmen,
die in bezug auf Dauer und Ausmaß den Immunreaktionen von physiologisch
bedeutsamen Proteine ähnlich
sind, wie etwa virale Antigene, Polypeptidhormone und derartiges.
Von den Immunreaktionen derartiger Polypeptide ist das Auslösen der
Bildung spezifischer Antikörper
in immunologisch aktiven Tieren umfasst. Siehe z. B. Lerner et al.,
Cell 23: 309–310
(1891); Ross et al., Nature 294: 654–656 (1891); Walter et al.,
PNAS-USA 77: 5197–5200
(1980); Lerner et al., PNAS-USA, 78: 3403–3407 (1891); Walter et al.,
PNAS-USA 78: 4882–4886
(1891); Wong et al., PNAS-USA 79: 5322–5326 (1982); Baron et al.,
Cell 28: 395–404
(1982); Dressmann et al., Nature 295: 185–160 (1982); und Lerner, Scientific
American 248: 66–74 (1983).
Siehe auch die Publikation von Kaiser et al., Science 223: 249–255 (1984),
die sich auf biologische und immunologische Aktivitäten synthetischer
Peptide bezieht, die sekundäre
Strukturen von Peptidhormonen annähernd teilen, nicht jedoch
die primäre
strukturelle Konformation. Die vorliegende Erfindung beschreibt
Klassen von Polypeptiden, die durch Bereiche der DNA kodiert werden,
die zu dem das Protein kodierenden Strang der menschlichen cDNA
oder genomischen DNA-Sequenzen des OB-Rezeptors komplementär sind,
d. h. „invers
komplementäre
Proteine", wie durch
Tramontano et al., Nucleic Acid 12: 5049–5059 (1984) beschrieben. Polypeptide
oder Analoga davon können
auch eine oder mehrere Aminosäure-Analoga,
wie etwa Peptidomimetika, enthalten.
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Folglich
ist die vorliegende Klasse von OB-Rezeptor-Proteinen eine solche,
deren Mitglieder die folgende Aminosäuren (gemäß Seq. ID Nr. 1) aufweisen:
- (a) 1–896;
- (b) 22–896;
- (c) 23–896;
- (d) 29–896
- (e) 22–891;
- (f) 23–891;
- (g) 29–891;
- (h) die Sequenzen (e) bis (g), welche die C-terminalen Aminosäuresequenzen
aufweisen, die in Position 892 des OB-Rezeptors B (Seq. ID Nr. 3)
oder C (Seq. ID Nr. 5) beginnen;
- (i) Aminosäuren
der Teilsequenzen b, c, d, e, f, g, und h, denen eine Leader-Sequenz fehlt, die
einen N-terminalen Methioninrest aufweisen; und
- (j) ein chemisch modifiziertes Derivat von jeder der Teilsequenzen
(a) bis (h).
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Wie
oben ausgeführt,
kann man einen löslichen
Rezeptor durch Eliminierung der transmembranären und intrazellulären Regionen
herstellen. Beispiele für
lösliche
Rezeptoren schließen
solche ein, die in Seq. ID Nr. 10 und 13 dargestellt werden. Eine
Form eines löslichen
menschlichen OB-Rezeptors, von der angenommen wird, daß sie eine
native, sezernierte Form darstellt, wird hier ebenfalls beschrieben.
Diese Form eines OB-Rezeptor-Proteins weist eine Aminosäuresequenz
auf, die ausgewählt
ist aus folgenden (gemäß Seq. ID Nr.
13):
- (a) Aminosäuren der Teilsequenzen 1–804;
- (b) Aminosäuren
22–804;
- (c) Aminosäuren
23–804;
- (d) Aminosäuren
29–804;
und
- (e) Aminosäuren
der Teilsequenzen (b), (c) oder (d) mit einem N-terminalen Methioninrest.
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Da
zusätzlich
die C-terminale Region der oben aufgeführten Polypeptide in Position
892 abweicht (bezogen auf die Seq. ID Nr. 1, 3, 5, 7 und 13), kann
man wünschen,
nur Polypeptide herzustellen, die sich folgendermaßen unterscheiden:
- (a) Solche, die nur die Aminosäuren 892–896 nach
Seq. ID Nr. 1 aufweisen;
- (b) Solche, die nur die Aminosäuren 892–904 nach Seq. ID Nr. 3 aufweisen;
- (c) Solche, die nur die Aminosäuren 892–958 nach Seq. ID Nr. 5 aufweisen;
- (d) Solche, die nur die Aminosäuren 892–1165 nach Seq. ID Nr. 7 aufweisen;
und
- (e) Solche, die nur die Aminosäuren 799–804 nach Seq. ID Nr. 13 aufweisen;
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Die
oben aufgeführten
Polypeptide, die eine extrazelluläre Domäne aufweisen, können modifiziert sein,
wie oben angegeben, und die Funktion zur Ligandenbindung noch beibehalten.
Eine derartige Modifikation kann eine oder mehrere der folgenden
einschließen:
- (a) Die Random coil-Domäne (die, wie oben angegeben,
stromabwärts
von der zweiten Hämatopoetin-Domäne bis zum
Anfang der transmembranären
Domäne
auftritt) kann deletiert sein (dies kann ungefähr die Positionen 642 bis 839
oder 841 betreffen);
- (b) Die „WSXWS"-Box kann modifiziert
sein durch (i) Substitution des ersten Serins mit einer anderen
Aminosäure,
insbesondere einer, die im Hinblick auf Hydrophobizität und/oder
Ladung konserviert ist, wie etwa Glycin; (ii) das letzte Serin kann
durch eine andere Aminosäure,
wie etwa Threonin substituiert sein; (iii) das erste Tryptophan
kann durch eine andere Aminosäure,
beispielsweise ein Tyrosin, substituiert sein.
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Folglich
schließen
die vorliegenden Polypeptide folgende ein (gemäß der Numerierung nach Seq.
ID Nr. 7):
- (a) 1–896;
- (b) 22–896;
- (c) 23–896;
- (d) 29–896;
- (e) 22–891;
- (f) 23–891;
- (g) 29–891;
- (h) Sequenzen (e) bis (g), welche die C-terminalen Aminosäuresequenzen,
ausgewählt
aus den C-terminalen Aminosäuren
892 bis 904 des OB-Rezeptors B (Seq. ID Nr. 3) oder den Aminosäuren 892
bis 958 des OB-Rezeptors C (Seq. ID Nr. 5), aufweisen;
- (i) Aminosäuren
der Teilsequenzen b, c, d, e, f g und h, denen eine Leader-Sequenz fehlt und
die einen N-terminalen Methioninrest aufweisen; und
- (j) Aminosäuren
der Teilsequenzen (a) bis (i) oben, die mindestens eine der folgenden
Modifikationen aufweisen:
- (i) Deletion der gesamten Sequenz der Random coil-Domäne oder
eines Teils davon, ausgewählt
aus folgenden Teilsequenzen:
- (a) 640 bis 839 (wobei die Numerierung nach Seq. ID Nr. 1 verwendet
wird);
- (b) 641 bis 839;
- (c) 642 bis 839;
- (d) 640 bis 841;
- (e) 641 bis 841;
- (f) 642 bis 841; und
- (ii) Modifikation einer „WSXWS"-Sequenz, die in
folgendem besteht:
- (a) Einer Substitution des ersten Serins durch eine andere Aminosäure, insbesondere
eine, die konserviert ist in bezug auf die Hydrophobizität und/oder
Ladung, wie etwa einem Glycin;
- (b) Einer Substitution des letzten Serins durch eine andere
Aminosäure,
wie etwa einem Threonin;
- (c) Einer Substitution des ersten Tryptophans durch eine andere
Aminosäure,
beispielsweise einem Tyrosin.
-
Man
kann den OB-Rezeptor modifizieren, um ein Fusionsmolekül mit einer
anderen Peptidsequenz zu erschaffen. Wenn man beispielsweise wünscht, den
OB-Rezeptor mit einem immunogenen Peptid zu „taggen", d. h. ein entsprechendes Peptid anzuhängen, kann
man eine DNA konstruieren, die zu einem solchen Fusionsprotein führen würde. Das „Etikett" („tag") kann sich am N-Terminus
befinden. Da offensichtlich ist, daß der C-Terminus für die Ligandenbindungsaktivität nicht
notwendig ist, kann man auch den C-Terminus von beispielsweise einem
löslichen
OB-Rezeptor chemisch modifizieren. Man kann beispielsweise eine
Herstellung wünschen,
bei der eines oder mehrere Polymermoleküle, wie etwa Polyethylenglykol-Moleküle angefügt sind. Folglich
ist ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ein chemisch
modifiziertes OB-Rezeptor-Protein (ebenfalls unten näher beschrieben).
-
Ein
Beispiel eines solchen Etiketts wird hier unter Verwendung des C-Terminus
eines rekombinanten löslichen
OB-Rezeptors verfügbar
gemacht. Die Seq. ID Nr. 12 macht eine „FLAG-tag"-Version
eines derartigen löslichen
OB-Rezeptors verfügbar
(es wird die Nukleinsäuresequenz
verfügbar
gemacht, die transkribiert werden kann, um das Polypeptid herzustellen).
Ein derartiger „FLAG-tag" kann auch an den
N-Terminus oder eine andere Region eines OB-Rezeptor-Proteins angefügt sein.
Diese Art von „Tagging" ist nützlich,
um das Protein unter Verwendung von Reagenzien, wie etwa Antikörpern, die
für einen
solches Etikett selektiv sind, zu binden. Eine derartige Bindung
kann zum Nachweis der Lokalisierung oder Menge von Protein vorgesehen sein
oder zu Verfahren eines „Einfangens" („Capturing") von Proteinen,
bei denen beispielsweise eine Affinitätssäule verwendet wird, um das
Etikett und damit das gewünschte
Protein zu binden. Andere Arten von nachweisbaren Markierungen,
wie etwa Radioisotope, einem Licht emittierenden (z. B. fluoreszierende
oder phosphoreszierende Verbindungen), enzymatisch spaltbaren, nachweisbaren
Antikörper
(oder einer Modifikation davon) oder anderen Substanzen können für eine solche
Markierung der vorliegenden Proteine verwendet werden. Das Nachweisen
von Protein durch Verwendung der Markierungen kann zum Identifizieren
der Anwesenheit oder Menge von OB-Rezeptor-Protein oder einer Verbindung,
die ein solches Protein enthält
(z. B. OB-Protein, das mit dem OB-Rezeptor komplexiert ist) nützlich sein.
Darüber
hinaus kann ein derartig markiertes Protein nützlich sein, um ein exogenes
OB-Rezeptor-Protein von der endogenen Form zu unterscheiden.
-
Nukleinsäuren
-
Neue
Nukleinsäuresequenzen
der Erfindung schließen
Sequenzen ein, die zum Feststellen einer Expression von Polypeptidprodukten,
die mindestens einen Teil der primären strukturellen Konformation
und eine oder mehrere der biologischen Eigenschaften eines rekombinanten
menschlichen OB-Rezeptors aufweisen, in prokaryotischen oder eukaryotischen
Wirtszellen nützlich
sind. Die Nukleinsäuren
können
gereinigt und isoliert werden, damit die gewünschte kodierende Region nützlich ist,
um die vorliegenden Polypeptide beispielsweise zu diagnostischen
Zwecken, wie unten ausführlicher
beschrieben, herzustellen. Die DNA-Sequenzen der Erfindung umfassen
speziell: (a) jede DNA-Sequenz, die in Seq. ID Nr 2, 4 und 6 (und
komplementären Strängen) dargestellt
ist; (b) eine DNA-Sequenz, die (unter Hybridisierungsbedingungen,
die im Abschnitt über das
Durchmustern einer cDNA-Bibliothek unten offenbart werden, wobei
das 300 bp große
PCR-Fragment verwendet wird, wie beschrieben, um selek tiv mit einer
cDNA zu hybridisieren, die ein OB-Rezeptor-Protein in einer menschlichen
Leber-cDNA-Bibliothek kodiert, oder unter äquivalenten Bedingungen oder
stringenteren Bedingungen) mit der DNA-Sequenz der Teilsequenz (a)
oder Fragmenten davon hybridisiert; und (c) eine DNA-Sequenz, die,
abgesehen von der Degeneration des genetischen Codes, mit der DNA-Sequenz
der Teilsequenz (a) hybridisieren würde. In den Teilsequenzen (b)
und (c) speziell enthalten sind genomische DNA-Sequenzen, die variante
Formen von Allelen des menschlichen OB-Rezeptors kodieren und/oder
eine OB-Rezeptor-Form anderer Säugetierspezies
kodieren, sowie hergestellte DNA-Sequenzen, die den OB-Rezeptor, Fragmente
des OB-Rezeptors und Analoga des OB-Rezeptors kodieren, wobei die
DNA-Sequenzen Kodons umfassen können,
welche die Transkription und Translation von messenger-RNA in mikrobiellen
Wirten erleichtert. Derartige hergestellte Sequenzen können leicht
nach den Verfahren von Alton et al., offengelegte PCT-Anmeldung
WO93/04053, konstruiert werden.
-
Genomische
DNA, wie etwa die von Seq. ID Nr. 9, welche die vorliegenden OB-Rezeptoren
kodiert, kann zusätzlich
nicht kodierende Basen oder Introns enthalten, und derartige genomische
DNAs sind durch Hybridisieren der gesamten cDNA, veranschaulicht
in Seq. ID Nr. 2, 4, 6, 8, 11 und 14 oder eines Teils davon, mit
einer genomischen DNA-Quelle, wie etwa einer menschlichen genomischen
DNA-Bibiliothek, erhältlich. Derartige
genomische DNA wird ein funktionelles OB-Rezeptor-Polypeptid kodieren,
allerdings kann eine Verwendung der cDNAs insofern besser durchführbar sein,
als eine rekombinante Manipulation erleichtert wird, da nur die
kodierende Region beteiligt ist. Die Intron/Exon-Lage von genomischer
DNA wird in Seq. ID Nr. 9 unten dargelegt.
-
Nukleinsäuresequenzen
schließen
die Aufnahme von Kodons ein, welche eine Expression durch ausgewählte Nicht-Säugetierwirte
steigern, die Bereitstellung von Stellen zur Spaltung durch Restriktionsendonuklease-Enzyme
und die Bereitstellung von zusätzlichen
anfänglichen,
terminalen oder dazwischen liegenden DNA-Sequenzen, welche die Konstruktion
von Klonierungs- und/oder Expressionsvektoren erleichtern.
-
Die
vorliegende Erfindung beschreibt auch DNA-Sequenzen, welche Polypeptidanaloga
oder Derivate des OB-Rezeptors kodieren, welche sich von den natürlicherweise
vorkommenden Formen im Hinblick auf die oben beschriebenen Eigenschaften
unterscheiden. Die Leader-Sequenz-DNA
kann zur Erleichterung der Expression oder zu anderen Zwecken durch
eine andere Leader-Sequenz substituiert sein.
-
Auch
kann man antisense-Nukleinsäuren
gegen die vorliegenden DNAs herstellen. Derartige antisense-Nukleinsäuren können zum
Modulieren der Wirkungen des OB-Rezeptor-Proteins in vivo nützlich sein.
Beispielsweise kann man eine antisense-Nukleinsäure herstellen, die wirksam
die Fähigkeit
einer Zelle, einen OB-Rezeptor zu produzieren, inaktiviert, indem
sie an die Nukleinsäure,
welche einen solchen OB-Rezeptor kodiert, bindet.
-
Die
DNA-Sequenzen der Erfindung sind auch geeignete Materialien zur
Verwendung als markierte Sonden beim Isolieren menschlicher genomischer
DNA, welche den OB-Rezeptor kodiert, wie oben erwähnt, und
damit in Beziehung stehender Proteine ebenso wie von cDNA und genomischen
DNA-Sequenzen anderer Säugetierspezies.
Die DNA-Sequenzen können
auch nützlich
sein bei verschiedenen alternativen Verfahren der Proteinsynthese
(z. B. in Insektenzellen) oder, wie unten beschrieben, bei der Gentherapie
an Menschen und anderen Säugetieren.
Es wird angenommen, daß die
DNA-Sequenzen der Erfindung nützlich
sind beim Entwickeln transgener Säugetierspezies, die als eukaryotische „Wirte" zur quantitativen
Herstellung eines OB-Rezeptors oder eines OB-Rezeptor-Produkts dienen.
Siehe allgemein Palmiter et al., Science 222: 809–814 (1983).
-
Vektoren und
Wirtszellen
-
Gemäß eines
anderen Aspekts der vorliegenden Erfindung sind die hier beschriebenen
DNA-Sequenzen, welche
OB-Rezeptor-Polypeptide kodieren, wertvoll für die Information, die sie
in bezug auf die Aminosäuresequenz
des Säugetierproteins
verfügbar
machen, die vordem nicht verfügbar
gewesen ist. Anders ausgedrückt,
DNA-Sequenzen, die durch die Erfindung verfügbar gemacht werden, sind nützlich zum
Herstellen neuer und nützlicher
viraler und ringförmiger
Plasmid-DNA-Vektoren, neuer und nützlicher transformierter und transfizierter
prokaryotischer und eukaryotischer Wirtszellen (einschließlich in
Kultur gewachsener Bakterienzellen, Hefezellen, Insektenzellen und
Säugetierzellen)
und neuer und nützlicher
Verfahren zum Wachstum derartiger Wirtszellen in Kultur, die zur
Expression des OB-Rezeptors und seiner verwandten Produkte in der Lage
sind.
-
Die
hier verfügbar
gemachte DNA (oder entsprechende RNAs) können auch zur Gentherapie verwendet
werden, beispielsweise zur Behandlung von Zuständen, die durch die Überexpression
des OB-Proteins charakterisiert sind, wie etwa Anorexie oder Kachexie.
Alternativ kann die Gentherapie in Fällen verwendet werden, in denen
eine erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber
dem OB-Protein gewünscht
ist, wie etwa in Fällen, in
denen ein Individuum einen Zustand aufweist, der durch solche OB-Protein-Rezeptoren
charakterisiert ist, deren Fähigkeit,
das OB-Protein zu binden oder die Bindung aufrecht zu erhalten,
gestört
ist. Gegenwärtig
können
Vektoren, die zur Gentherapie geeignet sind (wie etwa retrovirale
oder adenovirale Vektoren, die zu gentherapeutischen Zwecken modifiziert
sind und die außerdem
rein und pharmazeutisch zulässig
sind) zur Abgabe an beispielsweise die Lunge verabreicht werden.
Derartige Vektoren können
eine Nukleinsäure
einschließen,
welche die vorliegenden Peptide zur Expression an einem gewünschten
Ort kodiert. Eine Gentherapie kann mehr als ein Gen eines gewünschten
Proteins oder verschiedener gewünschter
Proteine beinhalten.
-
Alternativ
kann man keinen Vektor verwenden, um ein relativ stabiles Vorhandensein
im Wirt zu erleichtern. Beispielsweise kann eine homologe Rekombination
einer DNA, wie sie hier verfügbar
gemacht wird, oder einer geeigneten Transkriptions- oder Translationskontrollregion
eine Integration in oder eine Expression von einem Wirtsgenom erleichtern.
(Dies kann ebenfalls zu Herstellungszwecken durchgeführt werden,
z. B. US-Patent Nr. 5,272,071 und WO91/09955). Die Nukleinsäure kann
in einem pharmazeutisch zulässigen
Träger
untergebracht sein, um die Aufnahme durch die Zelle zu erleichtern,
wie etwa einem Träger
aus einer Lipidlösung
(z. B. ein geladenes Lipid), einem Liposom oder einem Polypeptid-Träger (z.
B. Polylysin). Ein Übersichtsartikel
zur Gentherapie ist Verma, Scientific American, November 1990, S.
68–84,
der im Wege der Bezugnahme hier aufgenommen ist.
-
Folglich
macht die vorliegende Erfindung eine Population von Zellen verfügbar, die
einen OB-Rezeptor der vorliegenden OB-Rezeptor-Familie exprimieren.
Derartige Zellen sind zur Transplantation oder Implantation in ein
Individuum zu therapeutischen Zwecken geeignet. Beispielsweise kann
man eine Population von Zellen herstellen, welche den OB-Rezeptor
(wie etwa einen, der in den Seq. IDs identifiziert oder auf andere
Weise hier erwähnt
wird) überexprimieren
oder eine gewünschte
Form eines OB-Rezeptors exprimieren, wie etwa eine, die besonders
empfindlich ist gegenüber
dem OB-Protein (d. h. eine Form, die eine gewünschte Fähigkeit zur Signaltransduktion
aufweist). Man kann dann derartige Zellen dann in ein Individuum
implantieren, um die Empfindlichkeit des Individuums gegenüber dem
OB-Protein zu steigern.
Derartige Zellen können
beispielsweise Leberzellen, Knochenmarkszellen oder Zellen, die
aus der Nabelschnur stammen, sein. Alternativ kann man wünschen,
eine Überexpression
von Zellen, die in der Zirkulation auftreten, zu verwenden; wie
etwa Blutvor läuferzellen,
T-Zellen oder andere Blutzellen. Beim Menschen können menschliche Zellen verwendet
werden. Die Zellen können
in Form von Gewebe vorliegen. Derartige Zellen können vor der Transplantation
oder Implantation kultiviert werden. Eine derartige OB-Rezeptor-Überexpression oder eine Expression
von besonders empfindlichen Formen des OB-Rezeptors kann durch beispielsweise
Verändern
des regulatorischen Mechanismus zur Expression des OB-Rezeptors
erreicht werden, wie etwa unter Verwendung homologer Rekombinationstechniken,
wie oben beschrieben. Folglich wird eine Population von Wirtszellen
verfügbar
gemacht, die modifiziert sind, damit die Expression von endogener
OB-Rezeptor-DNA gesteigert ist.
-
Die
Zellen, die auf den Empfänger übertragen
werden sollen, können
unter Verwendung eines oder mehrerer Faktoren, welche das Wachstum
oder die Proliferation solcher Zellen beeinflussen, falls notwendig, kultiviert
werden. Es können
Hämatopoese-Faktoren
beim Kultivieren von hämatopoetischen
Zellen verwendet werden. Derartige Faktoren schließen G-CSF,
EPO, MGDF, SCF, Flt-3-Ligand, Interleukine (z. B. IL1–IL13), GM-CSF,
LIF und Analoga und Derivate davon ein, wie sie für diejenigen,
die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, verfügbar sind.
-
Nervenzellen,
wie etwa Neurone oder Gliazellen, können ebenfalls verwendet werden,
und diese können
mit neurotrophen Faktoren, wie etwa BDNF CNTF, GDNF, NT3 und anderen
kultiviert werden.
-
Es
kann eine Gen-Kombinationstherapie stattfinden, an der die Transplantation
von Zellen beteiligt ist, welche mehr als ein gewünschtes
Protein exprimieren. Beispielsweise können Zellen, die ein OB-Rezeptor-Protein
exprimieren, gleichzeitig oder nacheinander in Verbindung mit Zellen
verwendet werden, die ein OB-Protein exprimieren.
-
In
bezug auf die Dosierungen in der Gentherapie wird man im allgemeinen
zwischen einer Kopie und mehreren tausend Kopien der vorliegenden
Nukleinsäure
pro Zelle verwenden, was von dem Vektor, dem Expressionssystem,
dem Alter, Gewicht und Zustand des Empfängers und anderen Faktoren,
die denjenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, offensichtlich
sind, abhängt.
Die zelluläre
Abgabe eines solchen Proteins kann derart gestaltet sein, daß sie über eine
ausgewählte
Zeitdauer anhält,
wie etwa einer Dauer von Tagen, Wochen, Monaten oder Jahren. Am
Ende der wirksamen Zeitdauer kann der Empfänger derartiger transformierter
Zellen eine andere „Dosis" (z. B. Transplantation
von Zellen) erhalten. Die Zellen können nach ihrer Lebenszeit,
ihrer Zeitdauer der Expression des gewünschten Proteins oder ihrer
Fähigkeit,
aus einem Individuum re-isoliert zu werden (d. h. bei Blutzellen
kann eine Leukaphorese verwendet werden, um transformierte Zellen
unter Verwendung von Markern, die auf der Zelloberfläche vorhanden
sind, zu gewinnen) ausgewählt werden.
Vektoren können
auf ähnliche
Weise entworfen werden, wobei beispielsweise Viren, die eine bekannte
Expressionsdauer von cDNAs, die in ihnen enthalten sind, aufweisen,
verwendet werden.
-
Die
gewünschten
Zellen oder Vektoren können
unter Verwendung von Techniken, wie etwa Einfrieren, die für diejenigen,
die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, verfügbar sind, gelagert werden.
-
Folglich
beschreibt die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren zum Verabreichen
eines OB-Rezeptor-Proteins an ein Individuum, wobei die Quelle des
OB-Rezeptor-Proteins ausgewählt
ist aus (i) einer Population von Zellen, welche ein OB-Rezeptor-Protein
exprimieren, und (ii) einer Population von Vektoren, welche ein
OB-Rezeptor-Protein exprimieren. Das genannte OB-Rezeptor-Protein
kann ausgewählt
sein aus den hier beschriebenen. Die genannten Vektoren können virale
Vektoren sein, die in der Lage sind, menschliche Zellen zu infizieren.
Die genannten Zellen können
ausgewählt
sein aus Gewebe oder individuellen Zellen. Die genannten individuellen
Zellen können
ausgewählt
sein aus Adipozyten, Fibroblasten, Knochenmarkszellen, peripheren
Blutvorläuferzellen,
roten Blutzellen und weißen
Blutzellen, einschließlich
T-Zellen, und Nervenzellen. Die genannte Population von Zellen oder
Vektoren kann gemeinsam mit einer Population von Zellen oder Vektoren,
welche ein OB-Protein oder ein anderes gewünschtes Protein exprimieren,
verabreicht werden. Die genannten Zellen oder Vektoren können zur
Verwendung in einem Individuum gelagert werden. Die Lagerung kann
durch Einfrieren erfolgen.
-
Komplexe
-
Zusätzlich zu
dem OB-Rezeptor-Protein, wie es hier beschrieben wird, kann man
Komplexe aus einem OB-Rezeptor-Protein und einem OB-Protein, Analogon
oder Derivat herstellen.
-
Das
OB-Protein kann ausgewählt
sein aus solchen, die in der PCT-Publikation WO96/05309 beschrieben
wurden. 3 dieser Publikation (Seq.
ID Nr. 4, wie hier angeführt)
stellt die volle deduzierte Aminosäuresequenz dar, die für das menschliche
OB-Gen abgeleitet wurde. Die Aminosäuresequenzen sind von 1 bis 167
numeriert. Eine Signalsequenz-Spaltstelle ist nach der Aminosäure 21 (Ala)
lokalisiert, so daß sich
das reife Protein von der Aminosäure
22 (Val) zu der Aminosäure
167 (Cys) erstreckt. Für
die vorliegende Offenbarung wird hier eine andere Numerierung verwendet,
wobei die Aminosäure-Position
1 der Valinrest ist, der sich am Anfang des reifen Proteins befindet.
-
Allgemein
wird das zur Verwendung vorgesehene OB-Protein in der Lage sein,
mit dem ausgewählten OB-Protein-Rezeptor
zu komplexieren. Folglich wird man die Fähigkeit zur Bindung (an die
gesamte extrazelluläre
Domäne
des OB-Rezeptors oder eines Teils davon, wie oben angegeben) empirisch
testen, um zu bestimmen, welche Form von OB-Protein verwendet werden
können.
Allgemein können
Modifikationen, die allgemein anwendbar sind, wie oben angegeben,
auf das OB-Rezeptor-Protein hier ebenfalls angewendet werden. Wie
in WO 96/05309 ausgeführt,
behalten das OB-Protein in seiner nativen Form oder Fragmente (wie etwa
Enzym-Spaltungsprodukte) oder andere trunkierte Formen, Analoga
und Derivate alle die biologische Aktivität bei. Derartige Formen können verwendet
werden, solange die Form an mindestens einen Teil der extrazellulären Domäne der vorliegenden
OB-Rezeptor-Proteine bindet.
-
Eine
wirksame Menge eines OB-Proteins, Analogons oder Derivats davon
kann ausgewählt
sein aus der Aminosäuresequenz,
wie sie in der PCT-Publikation WO 96/05309, 3,
dargestellt wird, die derart numeriert ist, daß die erste Aminosäure des
reifen Proteins mit der Nummer 1 versehen ist:
- (a)
Die Aminosäuresequenz
1–146,
der wahlweise ein Glutaminrest in Position 28 fehlt, und die wahlweise weiterhin
einen Methionrest am N-Terminus aufweist;
- (b) Eine Aminosäuresequenz
mit der Teilsequenz (a), die eine andere Aminosäure aufweist, die in einer oder
mehreren der folgenden Positionen substituiert ist: 4, 8, 32, 33,
35, 48, 50, 53, 60, 64, 66, 67, 68, 71, 74, 77, 78, 89, 97, 100,
102, 105, 106, 107, 108, 111, 112, 118, 136, 138, 142 und 145;
- (c) Ein trunkiertes OB-Protein-Analogon, ausgewählt aus
Analoga mit den folgenden Teilsequenzen (wobei die Numerierung der
Teilsequenz (a) oben verwendet wird):
- (i) Aminosäuren
98–146;
- (ii) Aminosäuren
1–32;
- (iii) Aminosäuren
1–35;
- (iv) Aminosäuren
40–116;
- (v) Aminosäuren
1–99 und
112–146;
- (vi) Aminosäuren
1–99 und
112–146,
die eine oder mehrere der Aminosäuren
100–111
aufweisen, die nacheinander zwischen den Aminosäuren 99 und 112 untergebracht
sind; und
- (vii) Das trunkierte OB-Analogon der Teilsequenz (i), bei dem
eine oder mehrere der Aminosäuren
100, 102, 105, 106, 107, 108, 111, 112, 118, 136, 138, 142 und 145
durch eine andere Aminosäure
substituiert sind;
- (viii) Das trunkierte Analogon der Teilsequenz (ii), bei dem
eine oder mehrere der Aminosäuren
4, 8 und 32 durch eine andere Aminosäure substituiert sind;
- (ix) Das trunkierte Analogon der Teilsequenz (iv), bei dem eine
oder mehrere der Aminosäuren
50, 53, 60, 64, 66, 67, 68, 71, 74, 77, 78, 89, 97, 100, 102, 105,
106, 107, 108, 111 und 112 durch eine andere Aminosäure ersetzt
sind;
- (x) Das trunkierte Analogon der Teilsequenz (v), bei dem eine
oder mehrere der Aminosäuren
4, 8, 32, 33, 35, 48, 50, 53, 60, 64, 66, 67, 68, 71, 74, 77, 78,
89, 97, 112, 118, 136, 138, 142 und 145 durch eine andere Aminosäure ersetzt
sind;
- (xi) Das trunkierte Analogon der Teilsequenz (vi), bei dem eine
oder mehrere der Aminosäuren
4, 8, 32, 33, 35, 48, 50, 53, 60, 64, 66, 67, 68, 71, 74, 77, 78,
89, 97, 100, 102, 105, 106, 107, 108, 111, 112, 118, 136, 138, 142
und 145 durch eine andere Aminosäure
ersetzt sind;
- (xii) Das trunkierte Analogon von einer der Teilsequenzen (i)
bis (xi), die einen N-terminalen Methionrest aufweisen; und
- (d) Das OB-Protein oder analoge Derivat von jeder der Teilsequenzen
(a) bis (c), die einen chemischen Rest umfassen, der mit dem Proteinrest
verbunden ist;
- (e) Ein Derivat einer Teilsequenz (d), wobei der genannte chemische
Rest ein Rest eines wasserlöslichen Polymers
ist;
- (f) Ein Derivat einer Teilsequenz (e), wobei der genannte Rest
eines wasserlöslichen
Polymers Polyethylenglykol ist;
- (g) Ein Derivat einer Teilsequenz (f), wobei der genannte Rest
eines wasserlöslichen
Polymers ein Polyaminosäurerest
ist;
- (h) Ein Derivat der Teilsequenz (g), wobei der Rest des wasserlöslichen
Polymers nur an den N-Terminus des genannten Proteinrests angefügt ist;
- (i) Ein OB-Protein, Analogon oder Derivat einer der Teilsequenzen
(a) bis (h) in einem pharmazeutisch zulässigen Träger.
-
Von
OB-Proteinen, Analoga und verwandten Molekülen wird auch in den folgenden
Publikationen berichtet, allerdings gibt es keine Darstellung im
Hinblick auf die Aktivität
irgendeiner berichteten Zusammensetzung:
- US-Patent
Nr. 5,521,283; 5,532,336; 5,552,522; 5,552,523; 5,552,524; 5,554,727;
5,559,208; 5,563,243; 5,563,244; 5,563,245; 5,567,678; 5,567,803;
5,569,744; 5,569,743 (alle übertragen
auf Eli Lilly and Company);
- PCT-Anmeldungen WO96/23517; WO96/23515; WO96/23514; WO96/24670;
WO96/23513; WO96/23516; WO96/23518; WO96/23519; WO96/23520; WO96/23815;
WO96/24670; WO96/27385 (alle übertragen
auf Eli Lilly and Company);
- PCT-Anmeldung WO96/22308 (übertragen
auf Zymogenetics);
- PCT-Anmeldung WO96/29405 (übertragen
auf Ligand Pharmaceuticals, Inc.);
- PCT-Anmeldung WO96/31526 (übertragen
auf Amyin Pharmaceuticals, Inc.);
- PCT-Anmeldung WO96/34885 (übertragen
auf Smithkline Beecham PLC);
- PCT-Anmeldung WO96/35787 (übertragen
auf Chiron);
- EP 0 725 079 (übertragen
auf Eli Lilly and Company);
- EP 0 725 078 (übertragen
auf Eli Lilly and Company);
- EP 0 736 599 (übertragen
auf Takeda);
- EP 0 741 187 (übertragen
auf F. Hoffman LaRoche).
-
Soweit
diese Referenzen nützliche
OB-Proteine oder Analoga oder Derivate davon oder damit verbundene
Zusammensetzungen oder Verfahren verfügbar machen, können derartige
Zusammensetzungen und/oder Verfahren zusammen mit den vorliegenden
OB-Rezeptor-Proteinen
verwendet werden, wie etwa zur gemeinsamen Verabreichung (zusammen
oder einzeln in einem ausgewählten
Dosierungsplan) oder durch Komplexieren von Zusammensetzungen mit
den vorliegenden OB-Protein-Rezeptoren.
-
Derivate und
Formulierungen
-
Der
vorliegende OB-Protein-Rezeptor und/oder das OB-Protein (der Begriff „Protein", wie hier verwendet,
schließt,
wenn nicht anders angegeben, ein „Peptid" und OB-Protein-Analogon oder OB-Protein-Rezeptor-Analoga
ein, wie etwa jene, die unten aufgelistet sind) können auch
durch das Anfügen
von einer oder mehreren chemischen Resten an den Proteinrest derivatisiert
sein. Falls die vorliegenden pharmazeutischen Zusammensetzungen
als den aktiven Inhaltsstoff einen Komplex aus OB-Protein-Rezeptor
und OB-Protein enthalten, kann eines dieser Proteine oder es können beide
derivatisiert sein. Die chemisch modifizierten Derivate können weiter
formuliert sein zur intraarteriellen, intraperitonealen, intramuskulären, subkutanen,
intravenösen,
oralen, nasalen, pulmonaren oder topischen Verabreichung oder zu
anderen Arten der Verabreichung. Es ist festgestellt worden, daß eine chemische
Modifikation von biologisch aktiven Proteinen unter bestimmten Umständen zusätzliche
Vorteile verfügbar
macht, wie etwa ein Verbessern der Stabilität und ein Verlängern der
Verweilzeit in der Zirkulation des therapeutischen Proteins und
ein Abnehmen der Immunogenität.
Siehe US-Patent Nr. 4,179,337, Davis et al., erteilt am 18. Dezember
1979. Zur Übersicht
siehe Abuchowski et al., in Enzymes as Drugs. (J. S. Holcerberg
und J. Roberts, Hrsg. S. 367–383
(1991)). Ein Übersichtsartikel,
der eine Proteinmodifikation und Fusionsproteine beschreibt, ist
Francis, Focus on Growth Factors 3: 4–10 (Mai 1992) (herausgegeben
von Mediscript, Mountview Court, Friern Barnet Lane, London N20,
OLD, UK).
-
Vorzugsweise
wird zur therapeutischen Verwendung der Zubereitung des Endprodukts
der chemische Rest zur Derivatisierung pharmazeutisch zulässig sein.
Es kann ein Polymer verwendet werden. Jemand, der auf dem Fachgebiet
sachkundig ist, wird in der Lage sein, das gewünschte Polymer auf der Grundlage
von Überlegungen
auszuwählen,
wie etwa, ob das Polymer/Protein-Konjugat therapeutisch verwendet
werden wird, und wird, falls dies der Fall ist, die gewünschte Dosierung,
die Verweildauer in der Zirkulation, die Resistenz gegenüber Proteolyse
und andere Überlegungen
einbeziehen. In bezug auf die vorliegenden Proteine und Peptide
kann die Wirksamkeit der Derivatisierung durch Verabreichung des
Derivats in der gewünschten Form
(d. h. beispielsweise durch eine osmotische Pumpe oder durch Injektion
oder Infusion oder in einer weiteren Formulierung zur oralen, pulmonaren
oder nasalen Abgabe) und Beobachten der biologischen Wirkungen,
wie sie hier beschrieben werden, festgestellt werden.
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Die
chemischen Reste, die zur Derivatisierung geeignet sind, können ausgewählt sein
aus verschiedenen wasserlöslichen
Polymeren. Das ausgewählte
Polymer sollte wasserlöslich
sein, damit das Protein, an welches es angefügt wird, in einer wäßrigen Umgebung,
wie etwa einer physiologischen Umgebung, mischbar ist. Das wasserlösliche Polymer
kann ausgewählt
sein aus der Gruppe, bestehend aus beispielsweise Polyethylenglykol,
Copolymeren von Ethylenglykol/Propylenglykol, Carboxymethylcellulose,
Dextran, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrolidon, Poly-l,3-dioxalan,
Poly-1,3,6-trioxan, Ethylen/Maleinsäureanhydrid-Copolymer, Polyaminosäuren (entweder
Homopolymere oder zufällige
Copolymere oder nicht zufällige
Copolymere) (siehe oben in bezug auf Fusionsmolekülen) und
Dextran oder Poly(n-vinylpyrolidon)polyethylenglykol, Propylenglykol-Homopolymere,
Polypropylenoxid/Ethylenoxid-Copolymere, polyoxyethylierte Polyole,
Polystyrolmaleat und Polyvinylalkohol. Polyethylenglykolpropionaldehyd
kann beim Herstellen aufgrund seiner Stabilität in Wasser vorteilhaft sein.
-
Fusionsproteine
können
durch Anfügen
von Polyaminosäuren
an den OB-Protein-Rezeptor oder den OB-Protein-Rest (oder ein Analogon
oder einen Komplex) hergestellt werden. Beispielsweise kann die
Polyaminosäure
ein Trägerprotein
sein, das dazu dient, die Halbwertszeit des Proteins in der Zirkulation
zu erhöhen. Zu
den vorliegenden therapeutischen oder kosmetischen Zwecken sollte
eine derartige Polyaminosäure
eine solche sein, die keine neutralisierende antigene Antwort oder
eine andere nachteilige Antwort hervorruft. Eine derartige Polyaminosäure kann
ausgewählt
sein aus der Gruppe, bestehend aus Serumalbumin (wie etwa humanem
Serumalbumin), einem Antikörper
oder einem Teil davon (wie etwa einer konstanten Region eines Antikörpers, manchmal
als „Fc" bezeichnet)
oder anderen Polyaminosäuren.
Wie unten angegeben, kann sich die Lage der Anfügung der Polyaminosäure am N-Terminus
des OB-Protein-Rests oder an einem anderen Ort befinden, und sie
kann auch durch einen chemischen „Linker"-Rest mit dem OB-Protein verbunden sein.
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Das
Polymer kann jedes Molekulargewicht aufweisen, und es kann verzweigt
oder unverzweigt sein. Bei Polyethylenglykol liegt das bevorzugte
Molekulargewicht zugunsten der Einfachheit in der Handhabung und
Herstellung zwischen ungefähr
2 kDa und ungefähr
100 kDa (der Begriff „ungefähr" gibt an, daß in Zubereitungen
von Polyethylenglykol einige Moleküle ein größeres und einige ein geringeres
Molekulargewicht als das angegebene aufweisen). Andere Größen können verwendet
werden, was von dem gewünschten
therapeutischen Profil (z. B. der Dauer der gewünschten verzögerten Freisetzung,
den Wirkungen, falls es eine Wirkung auf die biologische Aktivität gibt,
der Einfachheit in der Handhabung, dem Grad oder Fehlen einer antigenen
Wirkung und anderen bekannten Wirkungen des Polyethylenglykols auf
ein therapeutisches Protein oder Analogon) abhängt.
-
Die
Anzahl an Polymermolekülen,
die auf diese Weise angefügt
werden, kann variieren, und jemand, der auf dem Fachgebiet sachkundig
ist, wird in der Lage sein, die Wirkung auf die Funktion sicherzustellen. Man
kann eine einfache („mono") Derivatisierung
vornehmen, oder man kann eine di-, tri-, tetra- oder eine sonstige
Kombination von Derivatisierungen mit denselben oder verschiedenen
chemischen Resten (z. B. Polymeren, wie etwa Polyethylenglykolen
mit verschiedenen Gewichten) verfügbar machen. Das Verhältnis von Polymermolekülen zu Protein-
(oder Peptid-)Molekülen
wird variieren, so wie ihre Konzentrationen in der Reaktionsmischung
variieren wird. Im allgemeinen wird das optimale Verhältnis (in
bezug auf die Wirksamkeit der Reaktion, dadurch bestimmt, daß es keinen Überschuß an nicht
umgesetztem Protein oder Polymer gibt) durch verschiedene Faktoren
bestimmt werden, wie etwa dem gewünschten Grad der Derivatisierung
(z. B. mono-, di-, tri- etc.), dem Molekulargewicht des ausgewählten Polymers,
der Tatsache, ob das Polymer verzweigt oder unverzweigt ist, und
den Reaktionsbedingungen.
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Die
chemischen Reste sollten an das Protein unter Berücksichtigung
der Wirkungen auf funktionelle oder antigene Domänen des Proteins angefügt sein.
Es gibt eine Anzahl von Verfahren zum Anfügen, die für jemanden, der auf dem Fachgebiet
sachkundig ist, verfügbar
sind. Beispielsweise
EP 0 401
384 (betrifft die Kopplung von PEG an G-CSF), siehe auch
Malik et al., Exp. Hematol. 20: 1028–1035 (1992) (worin über die Pegylierung
von GM-CSF unter Verwendung von Tresylchlorid berichtet wird). Beispielsweise
kann Polyethylenglykol kovalent durch Aminosäurereste über eine reaktive Gruppe, wie
etwa eine freie Amino- oder Carboxygruppe, gebunden sein. Reaktive
Gruppen sind solche, an die ein aktiviertes Polyethylenglykol-Molekül (oder
ein anderer chemischer Rest) gebunden werden kann. Die Aminosäurereste
mit einer freien Aminogruppe können
Lysinreste und den N-terminalen Aminosäurerest einschließen. Diejenigen,
die eine freie Carboxygruppe aufweisen, können Asparaginsäurereste,
Glutaminsäurereste
und den C-terminalen Aminosäurerest einschließen. Sulfhydrylgruppen
können
ebenfalls als eine reaktive Gruppe zum Anfügen des/der Polyethylenglykol-Moleküls/e (oder
eines anderen chemischen Rests) verwendet werden. Zur Herstellung
zu therapeutischen Zwecken bevorzugt ist das Anfügen an eine Aminogruppe, wie
etwa ein Anfügen
an den N-Terminus oder die Lysingruppe. Ein Anfügen von Resten, die für die Rezeptorbindung
wichtig sind, sollte vermieden, falls eine Rezeptorbindung gewünscht ist.
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Man
kann ein speziell am N-Terminus chemisch modifiziertes Protein wünschen.
Unter Verwendung von Polyethylenglykol als einem Beispiel für die vorliegenden
Zusammensetzungen kann man auswählen
aus einer Vielfalt von Polyethylenglykol-Molekülen (in bezug auf Molekulargewicht,
Verzweigung etc.), dem Verhältnis
von Polyethylenglykol-Molekülen
zu Proteinmolekülen
in der Reaktionsmischung, der Art der Pegylierungsreaktion, die
durchgeführt
werden soll, und dem Verfahren zum Erhalten des ausgewählten N-terminal pegylierten
Proteins. Das Verfahren zum Erhalten der N-terminal pegylierten
Zubereitung (d. h. das Trennen dieses Rests von anderen monopegylierten
Resten, falls erforderlich) kann durch Reinigung des N-terminal pegylierten
Materials aus einer Population von pegylierten Proteinmolekülen erfolgen.
Eine selektive N-terminale chemische Modifikation kann durch reduktive
Alkylierung erreicht werden, welche die unterschiedliche Reaktivität von verschiedenen
Arten von primären
Aminogruppen (Lysin vs. die N-terminale Aminogruppe), die zur Derivatisierung
in einem bestimmten Protein verfügbar
sind, ausnutzen. Siehe PCT-Anmeldung WO 96/11953. Unter den geeigneten
Reaktionsbedingungen wird eine im wesentlichen selektive Derivatisierung des
Proteins am N-Terminus mit einer Carbonylgruppe, die ein Polymer
enthält,
erzielt. Beispielsweise kann man das Protein selektiv am N-Terminus
pegylieren, indem die Reaktion bei einem pH-Wert durchgeführt wird, der
es einem ermöglicht,
die pKa-Unterschiede zwischen der ε-Aminogruppe
der Lysinreste und der α-Aminogruppe
des N-terminalen Rests des Proteins auszunutzen. Durch eine derartige
selektive Derivatisierung wird das Anfügen eines Polymers an ein Protein
gesteuert: die Konjugation mit dem Polymer findet vorrangig am N-Terminus des Proteins
statt, und es findet keine bedeutende Modifikation anderer reaktiver
Gruppen, wie etwa den Aminogruppen der Lysinseitenkette, statt.
Unter Verwendung einer reduktiven Alkylierung kann das Polymer von
der oben beschriebenen Art sein, und es sollte ein einzelnes reaktives
Aldehyd zur Kopplung an das Protein aufweisen. Polyethylenglykolpropionaldehyd,
das ein einzelnes reaktives Aldehyd enthält, kann verwendet werden.
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Ein
am N-Terminus chemisch modifiziertes Derivat wird aus Gründen der
Einfachheit bei der Produktion eines Therapeutikums (gegenüber anderen
Arten einer chemischen Modifikation) bevorzugt. Eine N-terminale
chemische Modifikation gewährleistet
ein homogenes Produkt, da eine Charakterisierung des Produkts im
Verhältnis
zu di-, tri- oder anderen multiderivatisierten Produkten vereinfacht
ist. Die Verwendung des oben beschriebenen Verfah rend der reduktiven
Alkylierung zur Herstellung eines N-terminal chemisch modifizierten Produkts
wird aus Gründen
der Einfachheit bei der kommerziellen Herstellung bevorzugt.
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Unter
noch einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden Verfahren
zur Verwendung von pharmazeutischen Zusammensetzungen der Proteine
und Derivate verfügbar
gemacht. Derartige pharmazeutische Zusammensetzungen können zur
Verabreichung durch Injektion oder zur oralen, pulmonaren, nasalen oder
transdermalen Verabreichung oder zu anderen Formen der Verabreichung
vorgesehen sein. Im allgemeinen werden von der Erfindung pharmazeutische
Zusammensetzungen umfaßt,
die wirksame Mengen an Protein- oder Derivatprodukten der Erfindung
zusammen mit pharmazeutisch zulässigen
Verdünnungsmitteln, Konservierungsmitteln,
Lösungsvermittlern,
Emulgatoren, Adjuvantien und/oder Trägern umfassen. Derartige Zusammensetzungen
schließen
Verdünnungsmittel
mit unterschiedlichem Puffergehalt (z. B. Tris-HCl, Acetat, Phosphat),
pH-Wert und unterschiedlicher Ionenstärke, Additiven, wie etwa Detergentien
und Lösungsvermittlern
(z. B. Tween 80, Polysorbat 80), Antioxidantien (z. B. Ascorbinsäure, Natriummetabisulfit),
Konservierungsmittel (z. B. Thimerson, Benzylalkohol) und Volumensubstanzen
(z. B. Lactose, Mannitol) ein. Eingeschossen ist auch das Aufnehmen
des Materials in partikuläre
Zubereitungen von polymeren Verbindungen, wie etwa Polymilchsäure, Polyglykolsäure etc.,
oder in Liposomen. Siehe z. B. PCT-Anmeldung WO 96/29989, Collins
et al., "Stable
protein: phospholipid compositions and methods", offengelegt am 3. Oktober 1996. Hyaluronsäure kann
ebenfalls verwendet werden, und dies kann die Wirkung haben, einen
verlängerten
Verbleib in der Zirkulation zu fördern.
Derartige Zusammensetzungen können
den physikalischen Zustand, die Stabilität, die Freisetzungsrate in
vivo und die Clearance-Rate in vivo der vorliegenden Proteine und
Derivate beeinflussen. Siehe z. B. Remington's Pharmaceutical Sciences, 18. Auflg.
(1990, Mack Publishing Co., Easton, PA 18042) S. 1435–1712. Die
Zusammensetzungen können
in flüssiger
Form hergestellt werden, oder sie können als trockenes Pulver,
wie etwa in lyophilisierter Form, vorliegen. Implantierbare Formulierungen
zur verzögerten
Freisetzung werden ebenso wie transdermale Formulierungen in Betracht
gezogen.
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Besonders
in Betracht gezogen werden orale Dosierformen der oben beschriebenen
derivatisierten Proteine. Ein Protein kann chemisch modifiziert
sein, damit die orale Abgabe des Derivats wirksam ist. Allgemein
ist die in Betracht gezogene chemische Modifikation das Anfügen von
mindestens einem Rest an das Protein- (oder Peptid-) Molekül selbst,
wobei der Rest (a) eine Hemmung der Proteolyse, und (b) eine Aufnahme
in den Blutstrom aus dem Magen oder dem Darm erlaubt. Ebenfalls
gewünscht
ist eine Verbesserung der Gesamtstabilität des Proteins und eine Verlängerung
der Verweildauer in der Zirkulation des Körpers. Siehe PCT-Anmeldung WO 95/21629,
Habberfield, „Oral
Delivery of Chemically Modified Proteins" (offengelegt am 17. August 1995) und
US-Patent Nr. 5,574,018, Habberfield et al., „Conjugates of Vitamin B12
and Proteins", erteilt
am 12. November 1996.
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Hier
ebenfalls in Betracht gezogen wird eine pulmonare Abgabe des vorliegenden
Proteins oder eines Derivats davon. Das Protein (Derivat) wird an
die Lungen eines Säugetiers
während
des Inhalierens abgegeben und überschreitet
die epitheliale Auskleidung der Lungen, um in dem Blutstrom zu gelangen.
Siehe PCT-Anmeldung WO 94/20069, Niven et al., "Pulmonary administration of granulocyte
colony stimulating factor",
offengelegt am 15. September 1994.
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Eine
nasale Abgabe des Proteins (oder eines Analogons oder Derivats)
wird ebenfalls in Betracht gezogen. Eine nasale Abgabe erlaubt die
Passage des Proteins in den Blutstrom direkt nach Verabreichen des therapeutischen
Produkts an die Nase ohne die Notwendigkeit, das Produkt in der
Lunge abzusetzen. Formulierungen zur nasalen Abgabe schließen solche
mit die Absorption steigernden Mitteln, wie etwa Dextran oder Cyclodextran,
ein. Eine Abgabe durch Transport über andere Mucosamembranen
wird ebenfalls in Betracht gezogen.
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Dosierungen
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Diejenigen,
die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, werden in der Lage sein,
wirksame Dosierungen durch Verabreichen und Beobachten der gewünschten
therapeutischen Wirkung festzustellen. Vorzugsweise wird die Formulierung
des Moleküls
oder Komplexes in einer pharmazeutischen Zusammensetzung derart sein,
daß eine
Dosierung zwischen ungefähr
0,10 μg/kg/Tag
und 10 mg/kg/Tag die gewünschte
therapeutische Wirkung liefern wird. Die wirksamen Dosierungen können unter
Verwendung diagnostischer Werkzeuge über die Zeit bestimmt werden.
Beispielsweise kann eine Diagnose zum Messen der Menge von OB-Protein
oder OB-Rezeptor-Protein im Blut (oder Plasma oder Serum) zunächst verwendet
werden, um endogene Spiegel an OB-Protein (oder Rezeptor) zu bestimmen.
Ein derartiges diagnostisches Werkzeug kann in Form eines Antikörpertests
vorliegen, wie etwa einem Antikörper-Sandwich-Test. Die
Menge an endogenem OB-Rezeptor-Protein (wie etwa einem löslichen
Rezeptor) wird anfänglich
quantifiziert, und es wird eine Grundlinie bestimmt. Die therapeu tischen
Dosierungen werden ermittelt, indem die Quantifizierung von endogenem
und exogenem OB-Rezeptor-Protein (d. h. Protein, ein Analogon oder
Derivat, das im Körper
gefunden wird, das entweder selbst produziert oder verabreicht wird)
im Verlauf der Therapie fortgeführt
wird. Die Dosierungen können
deshalb im Verlauf der Therapie variieren, wobei eine relativ hohe
Dosierung anfänglich
verwendet wird, bis ein therapeutischer Erfolg beobachtet wird,
und es werden niedrigere Dosierungen verwendet werden, um die therapeutischen
Erfolge aufrechtzuerhalten.
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Während des
anfänglichen
Verlaufs der Therapie einer fettleibigen Person können Dosierungen
verabreicht werden, durch die ein Gewichtsverlust und eine damit
einhergehende Abnahme des Gewebefetts erzielt wird. Wenn einmal
ein ausreichender Gewichtsverlust erzielt worden ist, kann eine
Dosierung verabreicht werden, die ausreicht, um ein Zurückgewinnen
des Gewichts zu verhüten,
die aber noch ausreicht, um das gewünschte Gewicht oder den gewünschten
Fettanteil zu erhalten. Diese Dosierungen können empirisch bestimmt werden,
da die Wirkungen des OB-Proteins reversibel sind. Beispielsweise
B. Campfield et al., Science 269; 546–549 (1995), S. 547. Wenn folglich
beobachtet wird, daß eine
Dosierung zu einem Gewichtsverlust führt und ein Gewichtsverlust
nicht erwünscht
ist, würde
man eine niedrigere Dosis verabreichen, um das gewünschte Gewicht
noch aufrechtzuerhalten.
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Therapeutische
Zusammensetzungen und Verfahren
-
Die
vorliegenden OB-Rezeptor-Proteine, allein oder in Kombination mit
einem OB-Protein, und Nukleinsäuren
können
für Verfahren
zur Behandlung oder für
Verfahren zur Herstellung von Medikamenten zur Behandlung verwendet
werden. Eine derartige Behandlung schließt Zustände ein, die durch eine übermäßige Produktion
von OB-Proteinen gekennzeichnet sind, wobei die vorliegenden OB-Rezeptoren,
insbesondere in löslicher
Form, verwendet werden können,
um derart übermäßiges OB-Protein
zu komplexieren und dadurch zu inaktivieren. Alternativ kann ein
derartiges OB-Rezeptor-Protein, insbesondere in löslicher
Form, wirken, indem die Aktivität
des OB-Proteins geschützt
wird. Während
nicht gewünscht
wird, durch eine Theorie festgelegt zu werden, kann man postulieren,
daß die
Aktivität
eines OB-Protein-Rezeptoragonisten
durch eine protektive Wirkung erreicht werden kann, die erzielt
wird, wenn ein OB-Protein-Rezeptor (insbesondere ein löslicher
Rezeptor) mit dem OB-Protein komplexiert wird. Eine derartige Wirkung
kann die Halbwertszeit des OB-Proteins im Serum in vivo verlängern. Derartige
Behandlungen können
erreicht werden, indem ein löslicher Re zeptor
hergestellt (z. B. unter Verwendung einer extrazellulären Domäne, wie
oben beschrieben) und eine derartige Zusammensetzung an ein Individuum,
das einer solchen Zusammensetzung bedarf, verabreicht wird, oder
durch Herstellung einer Population von Zellen, welche einen derartigen
OB-Rezeptor enthalten oder exprimieren, und durch Transplantieren
derartiger Zellen in das Individuum, das dieser Behandlung bedarf.
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Die
vorliegenden OB-Rezeptoren können
auch zur Behandlung solcher Individuen verwendet werden, die fehlerhafte
OB-Rezeptoren aufweisen. Beispielsweise kann man ein Individuum,
das fehlerhafte OB-Rezeptoren aufweist, behandeln, indem eine Population
von Zellen hergestellt wird, die einen derartigen, nicht fehlerhaften
OB-Rezeptor enthalten, und durch Transplantieren derartiger Zellen
in das Individuum. Alternativ kann ein Individuum eine unzureichende
Anzahl an OB-Rezeptoren aufweisen, und es können Zellen, die derartige
Rezeptoren enthalten, transplantiert werden, um die Anzahl an OB-Rezeptoren,
die dem Individuum zur Verfügung
stehen, zu steigern.
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Die
vorliegenden OB-Rezeptor-Proteine und damit zusammenhängende Zusammensetzungen,
wie etwa ein OB-Rezeptor-Protein/OB-Protein-Komplex, machen einen
Gewichtsverlust, Fettabbau, einen Anstieg der Magermasse, einen
Anstieg der Insulinempfindlichkeit, eine Zunahme der Kraft insgesamt,
einen Anstieg der roten Blutzellen (und der Oxygenierung im Blut),
eine Abnahme der Knochenresorption oder Osteoporose, verminderte
oder aufrechterhaltene Cholesterin-Serumspiegel (LDL oder VLDL),
verminderte oder aufrechterhaltene Triglyceridspiegel, eine Verhütung oder
Reduktion der Bildung arterieller Plaques, eine Behandlung von arteriellem
Bluthochdruck und eine Verhütung
oder Reduktion der Bildung von Gallensteinen verfügbar. Da
die Zusammensetzung von Körperfett
mit bestimmten Krebsarten korreliert werden kann, sind die vorliegenden
Zusammensetzungen zur Verhütung
oder Besserung bestimmter Krebsarten nützlich. Die vorliegende Erfindung
schließt
auch Verfahren zur Herstellung eines Medikaments zur Verwendung
in Verbindung mit den hier beschriebenen kosmetischen/therapeutischen
Zuständen
ein, wobei die Verfahren mindestens eine der vorliegenden Zusammensetzungen
betreffen.
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Die
vorliegenden Zusammensetzungen und Verfahren können in Verbindung mit anderen
Medikamenten verwendet werden, wie etwa solchen, die zur Behandlung
von Diabetes (z. B. Insulin oder Analoga davon, Thiazolidindione
oder andere antihyperglykämische
Mittel und möglicherweise
Amylin oder Antagonisten davon) nützlich sind, Medikamenten,
die Choles terin und den Blutdruck senken (wie etwa solche, welche
die Blutlipidspiegel senken und andere kardiovaskuläre Medikamente)
und Medikamenten, welche die Aktivität steigern (z. B. Amphetamine).
Appetitzügler
können
ebenfalls verwendet werden (wie etwa Serotonin-Modulatoren und Neuropeptid Y-Antagonisten).
Eine solche Verabreichung kann gleichzeitig erfolgen oder nacheinander
erfolgen.
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Zusätzlich können die
vorliegenden Verfahren in Verbindung mit chirurgischen Verfahren
verwendet werden, wie etwa kosmetischen Eingriffen, die dazu vorgesehen
sind, die gesamte Erscheinung des Körpers zu verändern (z.
B. Liposuktion oder Laseroperationen, die dazu vorgesehen sind,
die Körpermasse
zu reduzieren, oder Implantationsoperationen, die dazu vorgesehen
sind, die Erscheinung von Körpermasse
zu steigern). Die gesundheitlichen Vorteile von Herzoperationen,
wie Bypass-Operationen und andere Operationen, die dazu vorgesehen
sind, einen schädlichen
Zustand, der durch Verengung von Blutgefäßen durch Fettablagerungen,
wie etwa einer arteriellen Plaque, verursacht wird, zu verbessern,
können
durch gleichzeitige Anwendung der vorliegenden Zusammensetzungen
und Verfahren gesteigert werden. Verfahren zum Entfernen von Gallensteinen,
wie etwa Ultraschall- oder Laserverfahren, können ebenfalls verwendet werden,
entweder vor, während
oder nach einem Verlauf der vorliegenden therapeutischen Verfahren.
Weiterhin können
die vorliegenden Verfahren als Zusatz zu Operationen oder Therapien
bei Knochenbrüchen
oder Muskelverletzungen angewendet werden oder zu anderen Therapien,
die durch eine Zunahme der Magergewebemasse verbessert würden.
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Unter
einem weiteren Aspekt macht die vorliegende Erfindung Verfahren
zur Herstellung eines Medikaments zur Behandlung von Fettleibigkeit,
Typ II-Diabetes und zu hohen Blutspiegeln an Lipid oder Cholesterin
verfügbar,
indem die Empfindlichkeit gegenüber
Insulin und die Magermasse gesteigert wird, und von anderen Zuständen, wie
oben ausgeführt.
Ebenfalls verfügbar
gemacht werden lediglich kosmetische Behandlungen von Individuen,
die wünschen,
ihre Erscheinung durch Gewichtsverlust, und genauer durch Verlust
von Fettablagerungen zu verbessern, selbst ohne irgendeinen therapeutischen
Vorteil.
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Diagnostische
Zusammensetzung und Verfahren
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Wie
oben angegeben, können
Polypeptidprodukte der Erfindung durch Verbindung mit einer nachweisbaren
Markersubstanz (z. B. radioaktiv markiert mit 125I,
Fluoreszenz, Chemilumi neszenz, Enzym) markiert werden, um Reagenzien
verfügbar
zu machen, die beim Nachweis und Quantifizieren des OB-Rezeptors (oder
von Komplexen) in solidem Gewebe und flüssigen Proben, wie etwa Blut
oder Urin, nützlich
sind. Nukleinsäureprodukte
der Erfindung können
auch mit nachweisbaren Marken (wie etwa radioaktiven Markierungen
und Markierungen, die keine Isotope darstellen, wie etwa Biotin)
markiert und in Hybridisierungsverfahren eingesetzt werden, um die
Position des menschlichen OB-Rezeptor-Gens und/oder die Position
irgendeiner verwandten Genfamilie in einer Chromosomenkarte zu lokalisieren.
Nukleinsäuresequenzen,
die selektiv an das menschliche OB-Rezeptor-Gen binden, sind zu
diesem Zweck nützlich.
Sie können
auch verwendet werden, um Störungen
des menschlichen OB-Rezeptor-Gens auf DNA-Ebene zu identifizieren,
und sie können als
Genmarkierungen zum Identifizieren benachbarter Gene und von deren
Störungen
verwendet werden. Derartige Nukleinsäuresequenzen können zum
Nachweis von OB-Rezeptor-mRNA oder zur Messung der OB-Rezeptor-mRNA-Konzentration
in einer biologischen Probe verwendet werden. Hier in Betracht gezogen werden
Kits, die derartige markierte Materialien enthalten.
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Das
hier verfügbar
gemachte Protein und/oder die Nukleinsäuren können auch durch einen Teil
eines Kits oder Herstellungsartikels verkörpert sein. In Betracht gezogen
wird ein Herstellungsartikel, der ein Verpackungsmaterial und eine
oder mehrere Zubereitungen der vorliegend zur Verfügung gestellten
Zusammensetzungen umfaßt.
Derartiges Verpackungsmaterial wird eine Markierung umfassen, die
anzeigt, daß die
Präparation
aus Protein- oder Nukleinsäure
zum Nachweisen und/oder Quantifizieren der Menge an OB-Rezeptor
in einer biologischen Probe oder von OB-Rezeptor-Defekten in einer
biologischen Probe nützlich
ist. Als solches kann das Kit wahlweise Materialien einschließen, um
einen derartigen Test durchzuführen,
wie etwa Reagenzien, die zum Durchführen einer Analyse der DNA-
oder RNA-Hybridisierung
oder einer PCR-Analyse in Blut, Urin oder Gewebeproben nützlich ist.
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Weiterhin
werden selektiv bindende Moleküle,
wie etwa monoklonale Antikörper,
die einen OB-Rezeptor selektiv binden, beschrieben. Die ursprünglich durch
Köhler
und Milstein beschriebene Hybridomtechnik (Eur. J. Immunol. 6: 511–519 (1976))
ist umfangreich angewendet worden, um Hybridzellinien herzustellen,
die hohe Konzentrationen an monoklonalen Antikörpern gegen viele spezifische
Antigene sezernieren. Rekombinante Antikörper (siehe Huse et al., Science
246: 1275 (1989)) können
ebenfalls hergestellt werden. Derartige rekombinante Antikörper können weiter
modifiziert werden, wie etwa durch Modifikation von die Komplementarität bestimmenden
Regionen, um die Affinität
zu steigern oder zu verändern, oder
durch „Humanisieren" solcher Antikörper. Derartige
Antikörper
können
beispielsweise in einem Kit zu diagnostischen Zwecken aufgenommen
sein. Ein diagnostisches Kit kann eingesetzt werden, um die Lage
und/oder Menge an OB-Rezeptor eines Individuums zu bestimmen. Diagnostische
Kits können
auch verwendet werden, um zu bestimmen, ob ein Individuum Rezeptoren
aufweist, die das OB-Protein binden, oder solche, die in unterschiedlichen
Ausprägungen
eine reduzierte Bindungskapazität
oder Fähigkeit
zur Bindung aufweisen. Wie unten festgestellt, können derartige Antikörper unter
Verwendung von immunogenen Bereichen eines OB-Rezeptor-Proteins
hergestellt werden. Derartige selektiv bindende Moleküle können selbst
Alternativen zum OB-Protein sein, und sie können in einer pharmazeutischen
Zusammensetzung formuliert sein.
-
Derartige
Proteine und/oder Nukleinsäuren
können
zu Tests verwendet werden, mit denen die Gewebeverteilung untersucht
wird (wie beispielsweise in dem Arbeitsbeispiel unten verfügbar gemacht)
oder zu anderen Tests, um den OB-Rezeptor zu lokalisieren.
-
Die
Familie des vorliegenden OB-Rezeptor-Proteins kann bei Verfahren
verwendet werden, um OB-Protein-Analoga, Mimetika oder kleine Moleküle („small
molecules") zu erhalten.
Man würde
einfach ein gewünschtes
OB-Rezeptor-Protein herstellen, insbesondere eines mit der Fähigkeit,
an natives OB-Protein zu binden, und das Testmolekül, das mit
einer nachweisbaren Markierungssubstanz markiert sein kann, auf
die Fähigkeit,
an einen derartigen Rezeptor zu binden, testen. Andere Parameter,
wie etwa Affinität
und Lage der Bindung können
auch durch Verfahren, die denjenigen, die auf dem Fachgebiet sachkundig
sind, verfügbar sind,
festgestellt werden. Beispielsweise kann man Bereiche des vorliegenden
OB-Rezeptors verwenden, insbesondere Bereiche in der extrazellulären Domäne, die
zur Ligandenbindung wichtig sind, um die Lage einer derartigen Bindung
zu bestimmen. Man könnte
OB-Rezeptoren herstellen,
die verschiedene Trunkierungen oder Deletionen von Regionen der
extrazellulären
Domäne
aufweisen, die verwendet werden könnten, um die Lage der Bindung
des Testmoleküls
zu bestimmen. Man könnte
einen OB-Rezeptor verwenden, von dem bekannt ist, daß er bezüglich der
Bindung des nativen OB-Proteins fehlerhaft ist, wie etwa potentiell
einer aus einem Individuum, das derartige fehlerhafte Rezeptoren
aufweist, und diesen als Grundlage zum Feststellen eines OB-Proteins,
das wirksam zu der gewünschten
biologischen Aktivität
führen
würde (d.
h. Gewichtsverlust, Reduktion von Blutdyslipidämien oder Senkung von Cholesterinspiegeln,
Reduktion des Auftretens oder der Schwere von Diabetes) verwenden.
Andere Verwendungen schließen
lediglich kosmetische Verwendungen zur Änderung der Körpererscheinung
ein, insbesondere die Entfernung von Fett.
-
Das
vorliegende OB-Rezeptor-Protein oder die OB-Rezeptor-Nukleinsäuren können auch
nützlich sein,
um Substanzen zu identifizieren, welche das OB-Protein oder den
OB-Rezeptor aufregulieren. Beispielsweise kann eine zeitliche Expression
des OB-Rezeptors in vivo nützlich
sein, um zu bestimmen, ob eine verabreichte Substanz eine Zunahme
oder Abnahme des OB-Rezeptors verursacht. Man kann schlußfolgern,
daß eine
Zunahme der OB-Rezeptor-Expression
zu einer Modulierung des Gewichts oder des Lipidstoffwechsels führt.
-
Die
Abweichung im C-Terminus kann OB-Rezeptoren mit verschiedenen Fähigkeiten
im Hinblick auf die Signaltransduktion darstellen. Deshalb können die
verschiedenen Mitglieder der Rezeptorfamilie für verschiedene Tests verwendet
werden, abhängig
von der beobachteten Art der Signaltransduktion. Es wird angenommen,
daß mindestens
ein Bereich der intrazellulären
Domäne
für die
Signaltransduktion notwendig ist (siehe oben).
-
Die
folgenden Beispiele werden angeboten, um die Erfindung vollständiger zu
veranschaulichen, sollen jedoch nicht derart ausgelegt werden, daß sie deren
Umfang begrenzen.
-
BEISPIEL 1: Identifizierung
von menschlichem OB-Rezeptor-Protein
-
DNA
des menschlichen OB-Rezeptor-Proteins wurde in einer menschlichen
Leber-cDNA-Bibliothek
in zwei Schritten identifiziert. Der erste Schritt verwendete zwei
Primer in einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR), um eine ausgewählte 300
Basenpaar-Region aus der menschlichen Leber-cDNA-Bibliothek zu amplifizieren.
Der zweite Schritt verwendete das PCR-Fragment als eine Sonde, um
die menschliche Leber-cDNA-Bibliothek durchzumustern. Es wurden
dreizehn Klone erhalten, die jedoch am 5'-Ende unvollständig waren. Es wurde ein Verfahren
durchgeführt,
um das 5'-Ende zu
vervollständigen,
um vollständige
Klone herzustellen. Zwölf
Klone wurden sequenziert. Diese zwölf Klone wurden identifiziert
als entweder „A", „B" oder „C", wie durch den C-Terminus
der vorhergesagten Aminosäuresequenz
bezeichnet.
-
Polymerase-Kettenreation
-
Der
ursprüngliche
PCR-Primer beruhte auf dem 5'-Ende
und dem 3'-Ende
einer 416 Basenpaar-Sequenz mit der Zugangsnr. T73849 zu der Datenbank
GenBank. Diese Sequenz wurde auf der Grundlage eines bekannten Motivs
ausgewählt,
das in Zytokin-Rezeptoren vorhanden ist, nämlich „WSXWS".
-
Der
5'-Primer wies die
Sequenz 73–96
der 416 bp-Sequenz auf. Der 3'-Primer
wies die Sequenz 337–360
der 416 bp-Sequenz auf.
-
Diese
Primer wurden verwendet, um eine menschliche cDNA-Leber-Bibliothek
(Stratagene) zu sondieren. Es wurden Standardverfahren verwendet.
-
Dies
führte
zu einem PCR-Fragment mit der Sequenz 73–360 des 416 bp-Fragments.
-
Hybridisierung
-
Das
300 bp große
PCR-Fragment wurde verwendet, um eine menschliche Leber-cDNA-Bibliothek (Stratagene)
unter Verwendung von Standardverfahren zu sondieren. Die zweite
Hybridisierung führte
zu dreizehn positiven Klonen. Bei diesen handelte es sich um partielle
Klone, die am 5'-Ende
unvollständig
waren.
-
Vervollständigung
des 5'-Endes
-
Es
wurde ein Verfahren zur Amplifizierung („rapid amplification") des cDNA-Endes
(„RACE"-Kit, GIBCO/BRL)
verwendet, um die Volllänge-Klone
zu erhalten.
-
Ergebnisse
der Sequenzierung
-
Die
Sequenzierung ergab die drei Arten von OB-Rezeptor-DNAs. Von dreizehn
Klonen waren 4 Klone vom „A"-Typ (Seq. ID Nr.
1 und 2), 1 Klon war vom „B"-Typ (Seq. ID Nr.
3 und 4) und 4 Klone waren vom „C"-Typ (Seq. ID Nr. 5 und 6).
-
Wie
der Sequenzbeschreibung (unten) entnommen werden kann, weist der
OB-Rezeptor „A" eine Länge von
896 Aminosäuren, „B" von 904 Aminosäuren und „C" von 958 Aminosäuren auf.
Diese verschiedenen OB-Rezeptoren sind in den Aminosäure-Positionen
1–891
identisch, und sie unterscheiden sich fast vollständig ab
Position 892. Aufgrund einer Hydrophobizitätsanalyse wird postuliert,
daß die
Leader-Sequenz die Aminosäuren
1–21(M-A),
1–22(M-F)
oder 1–28(M-I)
darstellt, wobei das reife Protein in den Positionen 22 (F), 23 (N)
oder 29 (T) beginnt. Auf der Grundlage der Hydrophobizitätsanalyse
befindet sich die Leader-Sequenz am wahrscheinlichsten in den Positionen
1–21 (M-A).
Die zelluläre
Produktion der sezernierten Form des OB-Rezeptor-Proteins durch
Ovarialzellen vom chinesischen Hamster („Chinese hamster ovary", CHO) produzierte auch
ein Protein, das die Aminosäure
Nr. 22 als die erste Aminosäure
des reifen Proteins aufwies. Es ist wahrscheinlich, daß die transmembranäre Region
entweder in Position 840 (A) oder 842 (L) bis Position 862 (I), 863
(S) oder 864 (H) beginnt. Bei dem OB-Rezeptor von Typ „A" befindet sich die
letzte Aminosäure
in Position 896, und sie ist ein Lysin (L). Bei dem OB-Rezeptor
vom Typ „B" befindet sich die
letzte Aminosäure
in Position 904, und sie ist ein Glutamin (Q). Bei dem OB-Rezeptor
vom Typ „C" befindet sich die
letzte Aminosäure
in Position 958, und sie ist eine Glutaminsäure (E).
-
Bei
dem OB-Rezeptor-Protein vom Typ „C" besitzt die C-terminale Region eine
ausgeprägte
Homologie zu einem bekannten menschlichen transponierbaren Element.
Bei den Nukleotiden 2737 bis 2947 des vorliegenden menschlichen
OB-Rezeptor-Proteins vom Typ „C" gibt es eine Homologie
von 98,1% mit einem Abschnitt von 211 Basen eines menschlichen retrotransponierbaren
Elements, beschrieben in Ono et al., Nucl. Acids Res. 15: 8725–8737 (1987)
(Basen 520 bis 731, SINE-R11, GeneBank-Zugangsnr. x07417).
-
BEISPIEL 2: Gewebeverteilung
-
Die
Gewebeverteilung wurde unter Verwendung von zwei Verfahren festgestellt.
Das erste Verfahren umfaßte
die Verwendung des vollständigen
Typ „A"-OB-Rezeptors. Das
zweite Verfahren umfaßte
die Verwendung von Sonden, die für
die C-terminale Region des Proteins spezifisch sind. Da sich diese
C-terminalen Regionen unterscheiden, wies das zweite Verfahren die
Gewebeverteilung der verschiedenen Mitglieder der OB-Rezeptor-Familie
nach.
-
Das
erste Verfahren verwendete einen Northern blot-Kit (Clontech), wobei
die gesamte Typ „A"-OB-Rezeptor-DNA
als eine Sonde verwendet wurde. Das zweite Verfahren verwendete
die PCR mit Primern; welche für
die Nukleinsäuren
spezifisch waren, die den abweichenden C-Terminus der drei Typen
kodierten. Es wurden Standardverfahren verwendet.
-
Tabelle
2 zeigt die Ergebnisse aus dem Northern blot und den PCR-Verfahren.
Das „+" bezeichnet die durch
den Erfinder subjektiv vorgenommene Bestimmung der Signalstärke. In
der Northern blot-Analyse gibt ein dreifaches „+++" an, daß ein Ergebnis (eine dunkle
Bande auf dem Röntgenfilm)
nach Exponierung des Films über
Nacht beobachtet wurde. Ein doppeltes „++" gibt an, daß Banden nach einer Exponierung
von zwei Wochen beobachtet wurden. Ein einzelnes „+" gibt an, daß die Banden
nach einer Exposition von drei Wochen zu sehen waren. Zusätzlich wurden
unter Verwendung dieses Verfahrens zwei Molekulargewichte beobachtet, eine
Bande bei 4 kb und eine bei 6,2 kb. Obwohl die Verteilung ubiquitär war, wurden
die stärksten
Signale für das
Ovar, das Herz und die Leber beobachtet. In der PCR-Analyse wurde der
OB-Rezeptor „A" in allen getesteten
Arten von Geweben (Prostata, Ovar, Dünndarm, Herz, Lunge, Leber
und Skelettmuskel) beobachtet, Typ „B" wurde nur in der Lunge und der Leber
beobachtet, und Typ „C" wurde im Ovar, in
Herz, Lunge und Leber beobachtet.
-
Tabelle
2: Gewebeverteilung des neuen OB-Rezeptors
-
-
BEISPIEL 3: Identifizierung
der genomischen DNA und der chromosomalen Lage des menschlichen
OB-Rezeptors sowie Identifizierung des menschlichen OB-Rezeptors „D"
-
Die
genomische Volllänge-DNA
des menschlichen OB-Rezeptors wurde ebenfalls hergestellt. Die gesamte
cDNA des OB-Rezeptors „A" wurde als eine Sonde
gegen eine menschliche genomische DNA-Bibliothek verwendet, wobei
Materialien und Verfahren aus einem kommerziell verfügbaren Kit
verwendet wurden (Genome Systems, unter Verwendung einer menschlichen
genomischen Bibliothek in einem P1-Vektor). Es wurde ein einzelner
positiver Klon nachgewiesen. Es gibt Introns, die bei den folgenden
Basenpaaren lokalisiert sind (im bezug auf die OB-Rezeptor „A"-DNA): 559, 1059,
1350, 1667, 1817, 1937, 2060, 2277, 2460, 2662 und 2738.
-
Das
menschliche OB-Rezeptor-Gen wurde auf dem menschlichen Chromosom
1P31 durch FISH-Analyse (Genom Systems) lokalisiert. Es wird angenommen,
daß das
menschliche Chromosom 1 mit dem Mäusechromosom 4C7 korrespondiert,
von dem vermutet wird, daß auf
diesem der db-Lokus liegt.
-
Es
wurde eine weitere chromosomale Sequenz isoliert. Diese chromosomale
DNA-Sequenz wurde aus einer genomischen Bibliothek isoliert, wie
oben beschrieben. Diese chromosomale Sequenz kodiert das, was hier
als menschlicher OB-Rezeptor „D" bezeichnet wird,
und die kodierte Aminosäuresequenz
wird in Seq. ID Nr. 7 dargelegt. Eine cDNA, die diese Aminosäuresequenz
kodiert, wird in Seq. ID Nr. 8 dargelegt. Die Karte der Intron/Exon-Übergänge auf
der chromosomalen DNA- wird als Seq. ID Nr. 9 dargelegt.
-
Wie
bei den Formen „A", „B" und „C" beginnt bei der
vorliegenden Form „D" des OB-Rezeptor-Proteins die
erste Aminosäure
des reifen Proteins wahrscheinlich (aufgrund einer Hydrophobizitätsanalyse)
in Position 22 (F), 23 (N) oder 29 (P). Die letzte Aminosäure des
Proteins befindet sich in Position 1165 und ist ein Valinrest. Bei
den anderen Formen erstreckt sich die extrazelluläre Domäne von Position
22 (F), 23 (N) oder 29 (P) zu Position 839 (D) oder 841 (G). Die
transmembranäre
Domäne
scheint in Position 840 (A) oder 842 (L) zu beginnen. Das Ende der
transmembranären
Domäne
scheint in Position 862 (I), 863 (S) oder 864 (H) lokalisiert zu
sein. Die C-terminale Region hinter der transmembranären Region
ist wahrscheinlich an der Signaltransduktion beteiligt, und sie
ist in Position 863 (S), 864 (H) oder 865 (Q) bis Position 1165
(V) lokalisiert.
-
Die
vorliegende OB-Rezeptor-Form „D" ist mit der von
Tartaglia et al., Cell 83: 1263–1271
(29. Dezember 1995) publizierten identisch, abgesehen von einem
einzelnen Aminosäureaustausch
in der Aminosäure-Position
976 (das Nukleotid-Kodon beginnt in Position 3022). Die vorliegende
Typ „D"-Aminosäure in Position
976 ist Asparaginsäure,
und die publizierte Aminosäure,
die derselben Position entspricht, ist Alanin. Hierbei handelt es
sich um eine nicht konservative Substitution, siehe unten, und da
sich die Lage der Substitution in einer Region befindet, von der
angenommen wird, daß sie
für die
Signaltransduktion wichtig ist, könnte diese Änderung die Funktion des Moleküls beeinflussen.
-
BEISPIEL 4: Herstellung
eines löslichen
OB-Rezeptors
-
Es
wurden drei Formen des löslichen
menschlichen OB-Rezeptors hergestellt.
-
1. Leader-Sequenz + extrazelluläre Domäne (Seq.
ID Nr. 10 und 11)
-
Es
wurde eine rekombinante Form des löslichen menschlichen OB-Rezeptors
hergestellt. Diese Form überspannt
das unreife Protein, die Leader-Sequenz und die extrazelluläre Domäne (Aminosäuren 1–839). Bei dem
reifen Protein wäre
die Leader-Sequenz deletiert, und die erste Aminosäure des
reifen rekombinanten löslichen
menschlichen OB-Rezeptors wäre
22 (F), 23 (N) oder 29 (T). Dieses Protein wurde exprimiert, wie
unten beschrieben.
-
2. Leader-Sequenz + extrazelluläre Domäne + C-terminales
FLAG (Seq. ID Nr. 12)
-
Eine
zweite Form des rekombinanten löslichen
menschlichen OB-Rezeptors wurde ebenfalls hergestellt. Diese Form
wies ein „FLAG"-Etikett auf, das
an dem C-Terminus des Proteins lokalisiert war. Das „FLAG"-Peptid ist ein nützliches
Forschungswerkzeug, da es einem erlaubt, das Protein unter Verwendung
eines Antikörpers,
der das „FLAG"-Peptid erkennt,
zu verfolgen. Derartige Reagenzien sind kommerziell verfügbar (IBI,
New Haven, CT). Dieses Protein wurde exprimiert, wie unten beschrieben.
-
3. Native Splice-Variante
(Seq. ID Nr. 13 und 14)
-
Von
dieser Form wird angenommen, daß es
sich um die rekombinante Form eines natürlicherweise vorkommenden,
sezernierten löslichen
menschlichen OB-Rezeptors handelt. Diese Form weist die meisten der
Aminosäuren
auf, die in der extrazellulären
Domäne
gefunden werden (Aminosäuren
22–798),
und eine einzigartige Sequenz von 6 Aminosäuren am Carboxyterminus. Beginnend
in der Aminosäure-Position
799 gemäß Seq. ID
Nr. 13 ist die Aminosäuresequenz
dieser nativen Splice-Variante des menschlichen OB-Rezeptor-Proteins „G K F
T I L".
-
BEISPIEL 5: Herstellung
von Expressionsvektoren
-
Vektoren
zur Expression des rekombinanten menschlichen OB-Rezeptors wurden
zur Expression in Säugetierzellen
hergestellt. Wie oben angegeben, kann eine Expression auch in Nicht-Säugetierzellen erfolgen, wie
etwa in Bakterienzellen. Die Typ „A"-cDNA (Seq. ID Nr. 2) wurde in einem
kommerziell verfügbaren Säugetiervektor
(pCEP4, Invitrogen) zur Expression in Säugetierzellen, einschließlich Zellen
der kommerziell verfügbaren
menschlichen Embryonieren-Zellinie „293", untergebracht.
-
Rekombinante
menschliche OB-Rezeptor-Expressionsvektoren sind zur Expression
des rekombinanten löslichen
OB-Rezeptors hergestellt worden, die aus der Leader-Sequenz und
der extrazellulären
Domäne (Seq.
ID Nr. 10 und 11) bestehen, wobei dasselbe System wie oben (der
kommerziell verfügbare
Säugetiervektor
pCEP4 und „293"-Zellen) verwendet
wurde. Dieser rekombinante lösliche
menschliche OB-Rezeptor wurde auch in CHO-Zellen auf ähnliche
Weise exprimiert.
-
Die
Form mit dem „FLAG"-Etikett (Seq. ID
Nr. 12) des rekombinanten löslichen
menschlichen OB-Rezeptors und die „D"-Form (Seq. ID Nr. 7) wurden ebenfalls
in „293"-Zellen auf eine ähnliche
Weise wie oben beschrieben exprimiert.
-
Ein
Nachweis des gewünschten
Proteins wurde unter Verwendung einer BIACORE-Analyse (Pharmacia)
erreicht. Diese entspricht der in Bartley et al., Nature 368: 558–560 (1994)
beschriebenen Analyse.
-
Im
wesentlichen mißt
die BIACORE-Maschine Affinitätsinteraktionen
zwischen zwei Proteinen. In diesem Fall wurde das OB-Protein an
der Maschine immobilisiert, und es wurden konditionierte Medien
von Zellinien, die den OB-Rezeptor exprimieren, zu der Maschine
gegeben. Jedes Rezeptorprotein, das in den konditionierten Medien
vorhanden war, wurde an die OB-Protein-Oberfläche gebunden. Die BIACORE-Maschine lieferte
eine Anzeige, die zeigte, daß das
Rezeptorprotein exprimiert wurde. Bei der Expression des rekombinanten
löslichen
Rezeptors (Seq. ID Nr. 10) in „293"-Zellen betrug der
Anzeigewert 191,0 im Verhältnis
zum Anzeigewert Null der Grundlinie. Bei der Expression des rekombinanten
löslichen
Rezeptors (Seq. ID Nr. 10) in CHO-Zellen betrug der Anzeigewert
150,9 im Verhältnis
zum Anzeigewert Null der Grundlinie. Bei dem rekombinanten löslichen
Rezeptor mit einem C-terminalen
FLAG-Etikett (Seq. ID Nr. 12) betrug der Anzeigewert 172,0 im Verhältnis zu
einer Grundlinie von Null.
-
Zur
Expression in Bakterienzellen würde
man normalerweise den Teil eliminieren, der die Leader-Sequenz kodiert
(z. B. potentiell die Aminosäuren
1–21,
1–22 oder
1–28).
Zur bakteriellen Expression würde
man ein zusätzliches
Methionin am N-Terminus anfügen.
Zusätzlich
würde man
die native Leader-Sequenz durch eine andere Leader-Sequenz oder
eine andere Sequenz zur Spaltung zur Erleichterung der Expression
substituieren.
-
BEISPIEL 6: Nachweis der
Signaltransduktion
-
Dieses
Beispiel zeigt, daß die „D"-Form aktiv ist,
um ein Signal in einer Zelle zu erzeugen, wobei die „A"-Form dies in dem
selbem Zelltyp nicht tut. Der Test zur Signaltransduktion wurde
unter Verwendung von „293"-Zellen durchgeführt, die
entweder die „A"- oder die „D"-Form transient exprimieren
(siehe oben zur Herstellung der „293"-Expressionsklone). Eine Phosphorylierung
von Molekülen,
für die
vorhergesagt wurde; daß sie
an der Signaltransduktion in der Zelle beteiligt sind, wurde nach
Bindung des OB-Proteins an das getestete OB-Rezeptor-Protein untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, daß nach
Bindung des OB-Proteins
an die extrazelluläre
Domäne
die „D"-Form des vorliegenden
OB-Protein-Rezeptors ein Signal transduziert, das ausreicht, um
eine Phosphorylierung von Signalmolekülen auszulösen.
-
Verfahren
-
1. OB-Rezeptor-Moleküle
-
Wie
oben angegeben, wurden die „A"-Form (Seq. ID Nr.
1) und die „D"-Form (Seq. ID Nr.
7) untersucht.
-
2. Expressionssystem
-
Das
pCEP4-System (wie oben beschrieben), das eine intertierte DNA aufwies,
welche die „A"-Form (Seq. ID Nr.
2) oder die „D"-Form (Seq. ID Nr.
8) kodierte, wurde verwendet, um „293"-Zellen zu transfizieren. Diese Zellen
erlaubten nicht, daß sich
der pCEP4-Vektor in das Genom integrierte, so daß eine derartige Expression
transient war. Nicht rekombinante (scheintransfizierte) Zellen wurden
als Kontrollen ebenfalls hergestellt.
-
3. Nachweis einer Phosphorylierung
-
Scheintransfizierte
Zellen und Zellen, welche die „A"-Form oder die „D"-Form exprimierten,
wurden analysiert. Vor der Behandlung wurden die Zellen durch Inkubation
in Medien mit 0,5% Serum 16 Stunden vor den Behandlungen durch Serumentzug
hungern gelassen. Die Zellen wurden mit dem OB-Protein (10 mg/ml) 15
Minuten bei 37°C
behandelt, wonach die Zellen in modifiziertem NP40-Puffer (50 mM
Tris, pH 8,0, 150 mM Natriumchlorid, 1% NP40, 10 mg/ml Aprotinin,
5 mM EDTA, 200 mM Natriumorthovanadat) lysiert wurden. Phosphotyrosin
enthaltende Proteine wurden immunpräzipiert (anti-Phosphotyrosin-Antikörper 4G10,
UBI, Lake Placid, NY) und durch SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
aufgetrennt. Nach der Elektrophorese und einem Elektroblot auf Membranen
wurden die Immunpräzipitate
mit Antikörpern
gegen verschiedene Signaltranduktionsmoleküle sondiert. Antikörper gegen
STATs, JAKs und ERKs wurden von Santa Cruz Biotechnology Inc. bezogen.
Immunkomplexe wurden durch mit Meerrettichperoxidase konjugierte
sekundäre
Reagenzien unter Verwendung von Chemolumineszenz nachgewiesen, wie
durch den Hersteller (ECL, Amersham) beschrieben. Als eine positive
Kontrolle wurden 32D-Zellen mit IL-3 be handelt, von dem bekannt
ist, daß es die
Tyrosin-Phosphorylierung der meisten analysierten Moleküle aktiviert.
-
Ergebnisse
-
Die
Ergebnisse werden in Tabelle 3 unten dargestellt. Wie zu sehen ist,
war nur die „D"-Form in der Lage,
auf OB-Protein entweder der Maus oder des Menschen zu antworten,
wie durch die Phosphorylierung von JAK- und STAT-Molekülen nachgewiesen
wurde. Eine Angabe von „+" gibt an, daß ein Signal
nachgewiesen wurde, eine Angabe von „-" bedeutet, daß kein Signal beobachtet wurde. Tabelle
3:
- ‡ Ziel
des Antikörpernachweises
- * 293-Zellen, welche die Form „D" des Rezeptors exprimieren, behandelt
mit rekombinantem menschlichen OB
- ** 293-Zellen, welche die „D"-Form des Rezeptors
exprimieren, behandelt mit rekombinantem Mäuse-OB
- # 293-Zellen, welche die Form „A" des Rezeptors exprimieren, behandelt
mit rekombinantem menschlichen OB
- ## 293-Zellen, welche die „A"-Form des Rezeptors
exprimieren, behandelt mit rekombinantem Mäuse-OB
-
Die „D"-Form ist in der
Lage, eine Signaltransduktion über
die JAK/STAT-Wege in 293-Zellen
auszulösen,
während
die „A"-Form dies nicht
kann.
-
BEISPIEL 7: Verwendung
des löslichen
OB-Rezeptors als Therapeutikum
-
Dieses
Beispiel zeigt, daß das
lösliche
OB-Rezeptor-Protein die Wirkung hat, die Aktivität des OB-Proteins zu schützen. Im
folgenden wurde ein löslicher
OB-Rezeptor und/oder ein OB-Protein an ein Säugetier durch „Gentransplantation" abgegeben, d. h. über Knochenmarkszellen,
die manipuliert wurden, damit sie die gewünschten DNAs exprimieren. Wenn
der lösliche
OB-Rezeptor in Kombination mit dem OB-Protein abgegeben wurde, verloren
die Tiere mehr Gewicht als bei einer Abgabe von nur dem OB-Protein.
Dies zeigt die protektive Aktivität des OB-Rezeptor-Proteins.
-
Während es
nicht gewünscht
ist, durch eine Theorie festgelegt zu sein, ist eine Erklärung der
Wirkungsweise die, daß ein
lösliches
OB-Rezeptor-Protein wirkt, indem es das OB-Protein im Serum vor
Mitteln oder Bedingungen schützt,
welche seine Aktivität
verringern könnten.
Die protektive Wirkung scheint die Halbwertszeit des Proteins in
der Zirkulation zu erhöhen.
Als solches zeigt das vorliegende Beispiel, daß der OB-Rezeptor, entweder
alleine oder als ein Komplex mit OB-Protein (oder einem Analogon
oder Derivat davon) verabreicht, als ein therapeutisches Mittel
wirken könnte.
-
Material und Methoden
-
1. Herstellung
von Verpackungszellen für
einen rekombinanten retroviralen ob-Vektor
-
Verwendung
von Mäuse-ob-cDNA:
Mäuse-Wildtyp-ob-Vollänge-cDNA
wurde durch die PCR unter Verwendung von synthetischen Oligonukleotiden,
die anhand der von Zhang et al., Nature 372: 425–432 (1994) publizierten Sequenz
entworfen wurden, amplifiziert. Es wurden Linker (ein EcoRI-Linker
und ein BglII-Linker) verwendet, um das Subklonieren zu erleichtern.
-
Verwendung
der cDNA von löslichem
rekombinantem menschlichem OB-Rezeptor: Es wurden Verfahren verwendet,
die den oben beschriebenen ähnlich
sind: Ein Konstrukt, das den rekombinanten menschlichen löslichen
Rezeptor nach Seq. ID Nr. 10 enthielt, wurde verwen det und mit Linkern
modifiziert, um das Klonieren zu erleichtern (d. h. Einführen einer
BglII-Restriktionsendonuklease-Erkennungsstelle).
-
Unterbringen
der gewünschten
cDNA in einem Vektor: Die PCR-Produkte wurden mit EcoRI und BglII verdaut
und in einen ähnlich
verdauten parentalen Vektor (pMSCV2.1) unter der transkriptionellen
Kontrolle des viralen LTR-Promotors kloniert. Der parentale MSCV-Vektor (geliefert
durch R. Hawley, University of Toronto, Canada) wurde vom MESV (Mäuseembryostammzellen-Virus)
abgeleitet, und er enthielt ein Neomycin-Phosphotransferase-Resistenzgen (neo®),
das durch einen internen Mäuse-Phosphoglyceratkinase-(PGK)Promotor
angetrieben wurde, wie in Hawley et al., J. Exp. Med. 176: 1149–1163 (1992)
beschrieben. Das parentale Plasmid pMSCV2.1 und pMSCV-OB wurden
unabhängig
voneinander in die Verpackungszellinie GP+E-86 (geliefert von Dr.
A. Bank, Columbia University, NY) elektroporiert (Markowitz et al.,
J. Virol. 62: 1120–1124
(1988)). Transiente Überstände elektroporierter
Populationen wurden geerntet und verwendet, um mit Tunicamycin behandelte
parentale GP+E-86-Zellen zu infizieren. Eine Behandlung mit Tunicamycin
setzt die Blockierung gegenüber
der Superinfektion der parentalen Verpackungszellen frei. Klone,
die gegen G418 (0,78 mg/ml, 67% Aktivität, GIBCO Laboratories, Life
Technologies, Inc., Grand Island, NY) resistent waren, wurden aus
jeder infizierten Population ausgewählt und durch Infektion von
NIH3T3-Zellen titriert. Klone mit dem höchsten Titer bezüglich der
G418-Resistenz wurden expandiert und in Aliquots eingefroren. Jedes
Experiment einer Knochenmarksinfektion und Knochenmarkstransplantation
verwendete Aliquots aus derselben Passage von gefrorenen viralen
Verpackungszellen. Sowohl die parentalen als auch die ob-Verpackungszellinien
wurden auf die Anwesenheit von replikationskompetentem Virus unter
Verwendung eines empfindlichen Tests zum Nachweis eines Markers
getestet (Moore, et al., (1993) in: Gene Targeting: A Practical
Approach, Joyner, Hrsg. (Oxford University, Press, New York, NY),
und sie erwiesen sich als frei davon.
-
2. Herstellung von retroviralen Überständen
-
Rekombinante
virusproduzierende Verpackungszellinien wurden in 175 cm2-Gewebekulturkolben
in Iscove's Modified
Dulbecco's Medium
(IMDM) (GIBCO), 10% (Vol./Vol.) FBS, bei 37°C wachsen gelassen. Sub-konfluente
(ungefähr
60%) Einzelzellschichten („Monolayer") von Zellen wurden
mit frischem Medium 24 Stunden bevor Virus enthaltende Überstände geerntet
wurden gefüttert.
Virale Überstände wurden
von den Verpackungszellinien durch Aspiration entfernt, steril filtriert
(0,45 mM bzw. μm)
und direkt zu Knochenmarkkulturen gegeben. Es wurden frische Aliquots
von gefrorenen Verpackungszellinien zur Verwendung in jedem Experiment
aufgetaut.
-
3. Infektion und Transplantation
von Knochenmark
-
C57BL/6J
(+/+) oder (ob/ob)-Mäuseweibchen
wurden als Knochenmarkspender und Knochenmarkempfänger verwendet.
Alle Mäuse
wurden von The Jackson Laboratory (Bar Harbor, ME) bezogen und unter besonderen
pathogenfreien Bedingungen in einem Vivarium in Übereinstimmung mit amtlichen
Vorschriften und institutionellen Richtlinien gehalten.
-
Knochenmarkszellen
wurden aus dem Femur und der Tibia der Spendermäuse 4 Tage nach einer Behandlung
mit 5-Fluoruracil (5-FO, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO; 150
mg/kg i. v.) geerntet. Die Knochenmarkszellen (6 × 105/ml) wurden in 150 mm-Gewebekulturschalen
(30 ml/Schale) inkubiert, die frischen viralen Überstand (wie oben beschrieben),
15% FBS, 6 mg/ml Polybren (Sigma), 0,1% Rinderserumalbumin (BSA, Fraction
V, Sigma), 2,5 ng/ml rekombinantes Mäuse-IL-3 (rmIL-3), jeweils
100 ng/ml rekombinantes menschliches IL-6 (rhIL-6), rekombinantes
menschliches IL-11 (rhIL-11) und rekombinantes Ratten-SCF (rrSCF)
enthielten. Alle Wachstumsfaktoren wurden durch Amgen, Inc. (Thousand
Oaks, CA) hergestellt. Die Kulturmedien wurden täglich für drei Tage durch frischen,
das Virus enthaltenden Überstand
und Wachstumsfaktoren ersetzt.
-
Am
Ende des Infektionszeitraums wurde die Gesamtheit der nicht adhärenten und
adhärenten
Zellen gewaschen und in 1% BSA/Salzlösung resuspendiert und in γ-bestrahlte
(12 Gy, Cs137) Mäuse transplantiert. Jedes Tier
wurde mit 2,5 × 106 syngenen Zellen transplantiert. Es gab
ungefähr
10 Tiere pro Kohorte.
-
4. Analyse der OB-Protein-Expression
in transfizierten Zellen und transplantierten Tieren
-
Mit
den transfizierten Knochenmarkszellen wurde eine Western blot-Analyse
durchgeführt.
Zellüberstand
der Vektorverpackungszellen wurde durch SDS-PAGE (16% Acrylamid)
aufgetrennt, dann auf Hybond-ECL (Amersham, Arlington Heights, IL) übertragen.
Die Filter wurden mit affinitätsgereinigtem
polyklonalem Kaninchen-anti-Maus-OB-Protein-Antikörper (1
mg/ml) in T-TBS-Puffer (20 mM Tris-Chlorid, pH 7,6, 137 mM NaCl,
0,1% Tween 20) bei Raumtemperatur 45 Minuten inkubiert. Mit Meerrettichperoxidase
(„Horseradish peroxidase", HRP) konjugiertes
Esel-anti-Kaninchen-IgG (Amersham) wurde in T-TBS (1:2500) verdünnt und mit
dem Filter bei Raumtemperatur 45 Minuten inkubiert. Der Nachweis
der verstärkten
Chemilumineszenz (ECL, Amersham) wurde durchgeführt, wie vom Hersteller empfohlen.
-
Das
Serum der transplantierten Tiere wurde analysiert. Den Tieren wurden
unter Isofluoran-Anästhesie
retroorbital Blut entnommen. Serum von transplantierten ob/ob-Tieren
wurde durch SDS-PAGE (4–20% Acrylamid)
unter nicht reduzierenden und reduzierenden Bedingungen aufgetrennt,
dann wurden die Proteine auf Trans-Blot-Membranen (Bio-Rad Laboratories,
Hercules, CA) übertragen.
Die Membranen wurden zwei Stunden bei Raumtemperatur mit HRP-konjugiertem
Kaninchen-anti-Maus-OB-Protein-Antikörper (0,125 mg/ml) in T-TBS-Puffer, der 5%
fotales Rinderserum und 1% Rinderserumalbumin enthielt, inkubiert.
Gebundenes OB-Protein wurde durch ECL (Amersham) nachgewiesen, durchgeführt, wie
durch den Hersteller empfohlen.
-
Zur
Quantifizierung von Konzentrationen an löslichem OB-Protein wurde Serum
von transplantierten Tieren einer ELISA-Analyse unterzogen. Kurz,
96-well-Platten wurden mit affinitätsgereinigtem polyklonalem Kaninchen-anti-OB-Protein-Antikörper beschichtet.
Es wurden Standards (gereinigtes rekombinantes OB-Protein-Monomer;
Pelleymounter et al., Science 269: 540–543 (1995)) und Proben aus
dem Experiment zugegeben, und die Platten wurden bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Platten wurden zweimal gewaschen, und es wurde affinitätsgereinigter
Kaninchen-anti-OB-Protein-Antikörper,
der mit Meerrettich-Peroxidase konjugiert war, zugegeben. Nach Inkubation
bei Raumtemperatur wurden die Platten viermal mit TNE-Tween 20 gewaschen.
Es wurde TMB/Peroxid-Substrat zugesetzt, und die Farbreaktion wurde
bei 450 nm in einem Molecular Devices-Plattenlesegerät abgelesen.
Die OB-Protein-Konzentrationen
in den Seren wurden durch Vergleich mit einer Standardkurve, die
aus internen Standards hergestellt worden war, bestimmt. OB-Protein-Konzentrationen
von > 160 pg/ml in
den Proben wurden zuverlässig
gemessen.
-
5. Körpergewicht und Nahrungsaufnahme
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Den
Mäusen
wurde pelletiertes Nagerfutter (PMI Feeds, Inc., St. Louis, MO)
ad libitum angeboten. Das Körpergewicht
von individuellen Tieren wurde während
der ersten zwei Monate der Untersuchung täglich und danach wöchentlich
gemessen. Der Nahrungskonsum wurde täglich bei ausgewählten Gruppen
von individuell gehaltenen Tieren gemessen.
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Ergebnisse
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Die
Ergebnisse werden in den Tabellen 4 und 5 unten dargestellt. Die
Verabreichung von OB-Protein-Rezeptor
steigerte die Wirksamkeit des OB-Proteins. Dies könnte durch
eine verlängerte
Verweilzeit des OB-Proteins in der Zirkulation in Gegenwart des
OB-Protein-Rezeptors erreicht worden sein.
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Wie
der Tabelle entnommen werden kann, zeigten Tiere, denen eine Kombination
aus OB-Protein und OB-Protein-Rezeptor
(durch Gentherapie) verabreicht wurde, einen größeren Gewichtsverlust nach
28 Tagen als solche, die eine Zusammensetzung von nur einem der
beiden erhalten hatten. Die Tabelle stellt die Ergebnisse von zwei
Experimenten („_/_") dar. Wie der Tabelle
entnommen werden kann, führte
eine Verwendung von nur dem OB-Protein dazu, daß Tiere am Tag 40 87,5% und
72,2% des Ausgangsgewichts aufwiesen. Die Verwendung des OB-Rezeptors
in Kombination mit dem OB-Protein allerdings führte dazu, daß Tiere
68% und 53,6% des Ausgangsgewichts aufwiesen. Es schien, daß die Verwendung
von nur dem Rezeptor wenig Wirkung ausübte, wenn überhaupt. Tabelle
4:
- * 50% Knochenmarkszellen, transfiziert
mit OB-Protein-cDNA, wie oben beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen
ohne genetische Veränderung;
- ** 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-Rezeptor-Protein-cDNA,
wie oben beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen ohne genetische
Veränderung;
- *** 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-cDNA, wie oben
beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-Rezeptor-Protein-cDNA,
wie oben beschrieben.
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Tabelle
5 unten enthält
die Ergebnisse für
die OB-Konzentrationen, die im Serum von Tieren gefunden wurden,
denen nur das OB-Protein verabreicht wurde oder denen das OB-Protein
in Kombination mit dem OB-Protein-Rezeptor (durch das „Gentherapie"-Verfahren dieses
Beispiels) verabreicht wurde. Die Daten geben Nanogramm OB-Protein
pro Milliliter Serum plus oder minus den Standardfehler des Mittelwerts
wieder. Tabelle
5:
- * 50% Knochenmarkszellen, transfiziert
mit OB-Protein-cDNA, wie oben beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen
ohne genetische Veränderung;
- ** 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-Rezeptor-Protein-cDNA,
wie oben beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen ohne genetische
Veränderung;
- *** 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-cDNA, wie oben
beschrieben, und 50% Knochenmarkszellen, transfiziert mit OB-Rezeptor-Protein-cDNA,
wie oben beschrieben;
- ‡ Experiment
Nr. 1 wurde wie oben beschrieben durchgeführt, wobei die Serumspiegel
von OB-Protein nach 38 Tagen gemessen wurden;
- ‡‡ Experiment
Nr. 2 wurde ebenfalls wie oben beschrieben durchgeführt, wobei
die Serumspiegel von OB-Protein nach 24 Tagen gemessen wurden.
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Die
Daten zeigen die protektiven Wirkungen des OB-Rezeptors. Wie der
Tabelle entnommen werden kann, weist das OB-Protein in Gegenwart
des OB-Rezeptors eine höhere
Akkumulation im Serum auf. Es wird beobachtet, daß das Ausmaß der Akkumulation
umgekehrt proportional zu den Serumspiegeln an OB-Protein ansteigt.
Im Experiment Nr. 1 (mit einer OB-Protein-Ausgangskonzentration von ungefähr 2,93
ng/ml) stieg der OB-Protein-Serumspiegel ungefähr um 400% bei Zugabe des Rezeptors
an, wobei in Experiment Nr. 2 (mit einer Ausgangskonzentration von
ungefähr
9,74) der OB-Protein-Serumspiegel um ungefähr 25% anstieg.
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Der
OB-Rezeptor, verabreicht entweder alleine oder in Verbindung mit
OB-Protein (oder Analoga oder Derivaten davon), kann dazu dienen,
die Verweilzeit des OB-Proteins in der Zirkulation zu verlängern und
dadurch die therapeutische Wirksamkeit von entweder exogenem oder
endogenem OB-Protein zu steigern.
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BEISPIEL 8: Herstellung
von selektiv bindenden Molekülen
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Es
wurden Tiere zum Herstellen von polyklonalen Antikörpern unter
Verwendung der folgenden Peptide immunisiert (wobei sich die Numerierung
der Aminosäuren
auf den OB-Rezeptor
A, Seq. ID Nr. 1 bezieht): 54–64,
91–100,
310–325,
397–406,
482–496,
874–885
und unter Bezugnahme auf die Aminosäuren des OB-Rezeptors „C" (Seq. ID Nr. 5),
910–929.
Einige der (in Kaninchen) erzeugten polyklonalen Antikörper wurden
auf ihre Fähigkeit
getestet, an das rekombinante menschliche OB-Rezeptor-Protein zu
binden. Es zeigte sich, daß der
gegen die Aminosäuren
54–64
hergestellte polyklonale Antikörper
die größte Affinität zum rekombinanten
menschlichen OB-Rezeptor-Protein aufwies. Es wurde gefunden, daß auch der
gegen die Aminosäuren
397–406
hergestellte polyklonale Antikörper
an rekombinantes menschliches OB-Rezeptor-Protein bindet. Es zeigte
sich, daß der
gegen die Aminosäuren
91–100
hergestellte polyklonale Antikörper
an rekombinantes menschliches OB-Rezeptor-Protein schwach bindet. Es zeigte sich,
daß eine
Bindung des gegen die Aminosäuren
874–885
hergestellten polyklonalen Antikörpers
an rekombinantes menschliches OB-Rezeptor-Protein nicht stattfand.
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Es
wurde eine zusätzliche
Untersuchung durchgeführt,
welche die Expression und Reinigung der extrazellulären Domäne des OB-Rezeptor-Proteins
in CHO-Zellen zeigt, und Antikörper,
welche diese extrazelluläre
Domäne
des OB-Protein-Rezeptors erkennen.
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Die
extrazelluläre
Domäne
des menschlichen OB-Rezeptor-Proteins wurde als ein sezerniertes
lösliches
Protein in CHO-Zellen exprimiert, wie zuvor oben beschrieben. Es
wurden individuelle Zellinien isoliert und in ansteigenden Mengen
von Methotrexat wachsen gelassen (100, 200 oder 500 Mikrogramm Methotrexat pro
ml Medium), um die Selektion/Expression des rekombinanten Rezeptorproteins
zu steigern. Es wurden konditionierte Medien der CHO-Zellinien gesammelt,
und die Proteine in den konditionierten Medien wurden durch SDS-PAGE aufgetrennt.
Die extrazelluläre
Domäne
des OB-Rezeptors wanderte als eine breite Bande mit einer apparenten
Größe im Bereich
von ungefähr
140 kDa bis ungefähr
200 kDa.
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Die
extrazelluläre
Domäne
des OB-Rezeptor-Proteins wurde durch Western blot-Analyse unter
Verwendung von polyklonalen Antikörpern, die gegen einen Bereich
der extrazellulären
Domäne
des OB-Rezeptor-Proteins hergestellt worden waren, nachgewiesen.
Das ungefaltete, bakteriell exprimierte Protein wurde als ein Antigen
verwendet, um Antiseren in Kaninchen zu erzeugen. Die identifizierte
extrazelluläre
Domäne
des OB-Rezeptors wurde durch Affinitätschromatographie gereinigt.
Das gereinigte Protein wurde am Aminoterminus sequenziert, um zu
bestätigen,
daß es
sich um den OB-Rezeptor handelte, und auch, um den Anfang des reifen
Proteins (nach Abspaltung des Signalpeptids) zu bestimmen, wie es
in CHO-Zellen exprimiert wurde. Es wurde festgestellt, daß die Aminosäure Nr.
22 (gemäß der Numerierung
der Aminosäuresequenz
nach Seq. ID Nr. 1, unten) die erste Aminosäure des reifen Proteins, wie
es in CHO-Zellen exprimiert wurde, war.
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Es
können
andere immunogene Peptide verwendet werden. Es können polyklonale, monospezifisch polyklonale,
monoklonale Antikörper,
Antikörperfragmente
und rekombinante Antikörper
unter Verwendung von Verfahren, die für diejenigen, die auf dem Fachgebiet
sachkundig sind, verfügbar
sind, hergestellt werden.
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Man
kann weiterhin rekombinante Techniken oder Peptidsyntheseverfahren
verwenden, um die Eigenschaft von derartigen selektiv bindenden
Molekülen
zu verändern.
Dies kann durch Herstellen von rekombinanten Antikörpern erreicht
werden, bei denen die die Komplementarität bestimmenden Regionen verändert sind
(im Stand der Technik manchmal als „CDRs" für „Complementarity
determining regions" bezeichnet),
um beispielsweise die Antikörper
durch Verwendung von menschlichen Fc (konstante)-Regionen
zu „humanisieren". Andere Arten von
rekombinanten Antikörpern,
beispielsweise solchen, bei denen die CDRs verändert sind, um die Affinität zu einem
oder mehreren Mitgliedern der OB-Rezeptor-Familie oder die Selektivität dafür zu steigern,
können
unter Verwendung von Verfahren, die denjenigen, die auf dem Fachgebiet
sachkundig sind, zur Verfügung
stehen, hergestellt und verwendet werden. Siehe Winter et al., Nature
349: 293–299 (1991).
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Das
vorliegende OB-Rezeptor-Protein kann als ein Test verwendet werden,
um nach den gewünschten
selektiv bindenden Molekülen
zu suchen. Ein derartiger Test kann auf der Fähigkeit zur Bindung oder auf einer
biologischen Aktivität
oder anderen Mitteln zum Nachweis einer Signaltransduktion beruhen.
Wenn man beispielsweise man eine Reihe modifizierter Antikörper herstellt,
kann man sie auf die Affinität
(d. h. Bindungsstärke)
zu dem Ziel-OB-Rezeptor
testen.
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Die
selektiv bindenden Moleküle
können
zu diagnostischen Zwecken nützlich
sein, wie etwa zur Analyse der Gewebeverteilung oder um die relative
Affinität
der OB-Rezeptoren eines Individuums zu derartigen selektiv bindenden
Molekülen
zu diagnostizieren, um die Funktionsfähigkeit des OB-Rezeptors eines
Individuums während
eines Therapieverlaufs zu bestimmen. Selektiv bindende Moleküle können zum
OB-Protein alternative therapeutische oder kosmetische Produkte
sein.
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BEISPIEL 9: Gentherapie
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Man
kann das vorliegende OB-Rezeptor-Protein mittels Gentherapie verabreichen,
wie oben beschrieben.
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Man
kann sich unter Verwendung von Materialien und Verfahren, die für diejenigen,
die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, verfügbar sind, und die hier verfügbar gemacht
werden, die Verwendung von T-Zellen, die DNA zur OB-Rezeptor-Expression
tragen, als ein Mittel zur Gentherapie vorstellen. Ein Individuum
würde T-Zellen
aufweisen, selektioniert unter Verwendung einer CD34+-Selektion
und einer Vorrichtung zur Selektion durch magnetische Mikropartikel.
Derartige Zellen würden
mit der gewünschten
DNA transfiziert werden, oder es könnte die Regulation der gewünschten
kodierenden Region unter Verwendung von homologer Rekombination
oder anderen in situ-Techniken verändert werden. Die transduzierten
Zellen könnten
empirisch ausgewählt
werden unter Verwendung von Mitteln zum Nachweis des gewünschten
Proteins, oder es könnte
ein Marker beteiligt sein, der einen indirekten Nachweis ermöglicht (d.
h. ein selektierbarer Marker, wie er im Stand der Technik bekannt
ist). Wahlweise könnten
derartige Zellen expandiert werden, beispielsweise unter Verwendung
von einem oder mehreren Wachstumsfaktoren, wie etwa SCF oder einem
Interleukin, und derartige Zellen könnten zur zukünftigen
Verwendung gelagert werden. Auf diese Weise würde das Verfahren nur einmal oder
jedenfalls nicht häufig
im Leben eines Individuums zum späteren Transfer in das Individuum
angewendet werden. Die Zellen würden
in das Individuum zurückimplantiert
werden, und das Individuum würde
auf die gewünschte
therapeutische Wirkung, wie etwa Gewichtsverlust/Gewichtserhaltung,
ein Wiederauftreten von Diabetes, die Entwicklung der Blutlipidspiegel
und andere Zustände überwacht
werden.
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Erläuternde
Nukleinsäure-
und Aminosäuresequenzen
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Die
unten aufgeführten
Aminosäure-
und DNA-Sequenzen sind diejenigen, auf die Bezug genommen worden
ist. Ein Stern („*") bezeichnet die
Position eines Stop-Kodons.
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Aminosäuresequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „A" (Seq. ID Nr. 1,
Aminosäure,
Einzelbuchstaben-Code):
-
DNA-Sequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „A" (Seq. ID Nr. 2,
DNA):
-
-
-
Aminosäuresequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „B" (Seq. ID Nr. 3,
Aminosäure):
-
DNA-Sequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „B" (Seq. ID Nr. 4,
DNA):
-
-
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Aminosäuresequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „C" (Seq. ID Nr. 5,
Aminosäure):
-
DNA-Sequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „C" (Seq. ID Nr. 6,
DNA):
-
-
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Aminosäuresequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „D" (Seq ID Nr. 7):
-
DNA-Sequenz
des menschlichen OB-Rezeptors „D" (Seq. ID Nr. 8):
-
-
-
Chromosomale
DNA des menschlichen OB-Rezeptor-Proteins „D" (Seq. ID Nr. 9):
-
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Menschliches
OB-Rezeptor-Protein, Aminosäuresequenz
des rekombinanten sezernierten Rezeptors (Seq. ID Nr. 10):
-
Menschliches
OB-Rezeptor-Protein, DNA-Sequenz des rekombinanten sezernierten
Rezeptors Seq. ID Nr. 11):
-
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Menschliches
OB-Rezeptor-Protein, DNA-Sequenz des rekombinanten sezernierten
Rezeptors mit einem C-terminalen FLAG (Seq. ID Nr. 12):
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Rekombinantes
menschliches OB-Rezeptor-Protein, Aminosäuresequenz einer natürlichen
Splice-Variante (Seq. ID Nr. 13):
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Menschliches
OB-Rezeptor-Protein, DNA einer natürlichen Splice-Variante (Seq
ID Nr 14):
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Während die
vorliegende Erfindung in Bezug auf bevorzugte Ausführungen
beschrieben worden ist, soll verstanden werden, daß denjenigen,
die auf dem Fachgebiet sachkundig sind, Variationen und Modifikationen
in den Sinn kommen werden. Deshalb ist beabsichtigt, daß die angefügten Ansprüche alle
derartigen äquivalenten
Variationen abdecken, die innerhalb des beanspruchten Umfangs der
Erfindung liegen.
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