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EINLEITUNG
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Die
vorliegende Erfindung liefert neue Moleküle, die einen Tyrosinkinase-Rezeptor
aktivieren können,
und Verfahren zu ihrer Herstellung und Verwendung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Die
Fähigkeit
von Polypeptidliganden, an Zellen zu binden und dabei eine phänotypische
Antwort wie Zellwachstum, -überleben
oder -differenzierung in solchen Zellen hervorzurufen, wird oft
von Rezeptor-Tyrosinkinasen vermittelt. Der extrazelluläre Teil
jeder Rezeptor-Tyrosinkinase (RTK) ist im allgemeinen der am meisten
kennzeichnende Teil des Moleküls,
da er das Protein mit seiner Liganden erkennenden Eigenschaft versieht.
Bindung eines Liganden an die extrazelluläre Domäne resultiert in Signaltransduktion über eine
intrazelluläre
katalytische Tyrosinkinasedomäne,
die ein biologisches Signal an intrazelluläre Zielproteine überträgt. Die
spezielle Aneinanderreihung von Sequenzmotiven dieser cytoplasmatischen,
katalytischen Domäne
bestimmt ihren Zugang zu möglichen
Kinasesubstraten (Mohammadi, et al., 1990, Mol. Cell. Biol. 11:
5068–5078; Fantl,
et al., 1992, Cell 69: 413).
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Die
Gewebeverteilung eines einzelnen Tyrosinkinase-Rezeptors in höheren Organismen
liefert hinsichtlich der biologischen Funktion des Rezeptors wichtige
Daten. Zum Beispiel lieferte die Lokalisation eines Rezeptors der
Trk-Familie, TrkB, in Gewebe einen gewissen Einblick in die mögliche biologische Rolle
dieses Rezeptors sowie der Liganden, die diesen Rezeptor binden
(hier als Zugehörige
bzw. zugehörig
bezeichnet). Folglich wurde zum Beispiel in erwachsenen Mäusen trkB
bevorzugt in Hirngewebe exprimiert gefunden, obwohl bedeutende Mengen von
trkB-mRNA auch in Lunge, Muskel und Eierstöcken gefunden wurden. Darüber hinaus
wurden trkB-Transkripte in Embryonen mittlerer und später Schwangerschaft
nachgewiesen. In situ-Hybridisierungsanalyse von 14 und 18 Tage
alten Mausembryonen zeigte, dass trkB-Transkripte im zentralen und peripheren
Nervensystem, einschließlich
Gehirn, Rückenmark,
Spinal- und Cranialganglien, dem paravertebralen Ast des sympathischen
Nervensystems und verschiedener Innervierungswege, lokalisiert waren,
was nahelegt, dass das trkB-Genprodukt ein Rezeptor sein kann, der
an der Neurogenese und frühen
Entwicklung des Nervensystems beteiligt ist, sowie eine Rolle im
erwachsenen Nervensystem spielt.
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Die
zelluläre
Umgebung, in der eine RTK exprimiert wird, kann die biologische
Antwort beeinflussen, die auf die Bindung eines Liganden an den
Rezeptor erfolgt. So erfolgen zum Beispiel, wenn eine neuronale
Zelle, die einen Trk-Rezeptor exprimiert, mit einem Neurotrophin
in Kontakt kommt, das diesen Rezeptor bindet, neuronales Überleben
und Differenzierung. Wenn der gleiche Rezeptor von einer Fibroblastenzelle
exprimiert wird, resultiert der Kontakt mit dem Neurotrophin in
der Proliferation des Fibroblasten (Glass, et al., 1991, Cell 66:
405–413). Folglich
scheint es, dass die extrazelluläre
Domäne den
bestimmenden Faktor liefert, was die Ligandenspezifität angeht,
und wenn die Signaltransduktion ausgelöst wurde, wird die zelluläre Umgebung
das phänotypische
Ergebnis dieser Signaltransduktion bestimmen.
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Eine
Reihe von RTK-Familien wurden identifiziert, basierend auf Sequenzhomologien
ihrer intrazellulären
Domänen.
Zum Beispiel besitzen zwei Mitglieder der TIE- (Tyrosinkinase mit
Immunglobulin- und EGF-Homologiedomänen) Familie, bekannt als TIE-1
und TIE-2, 79% Sequenzhomologie in ihrem intrazellulären Bereich
(Maisonpierre, et al., 1993, Oncogene 8: 1631–1637). Obwohl diese Rezeptoren ähnliche
Motive in ihrer extrazellulären
Domäne
teilen, sind nur 32% der Sequenzen identisch.
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Ein
Rezeptor mit einer Kinase-Domäne,
der zu der Trk-Familie verwandt ist, wurde in dem elektrischen Rochen
Torpedo californica gefunden, und kann eine Rolle in von Motoneuronen
induzierten Synapsen für
Muskelfasern spielen (Jennings, et al., 1993, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90: 2895–2899). Diese
Kinase wurde aus dem elektrischen Organ isoliert, einem Gewebe,
das eine spezialisierte Form eines Skelettmuskels ist. Die Tyrosinkinasedomäne dieses
Proteins ist mit der Trk-Familie verwandt, während die extrazelluläre Domäne sich
ein wenig von den Trks unterscheidet. Das Protein wurde in Skelettmuskel
von Torpedo in hohen Mengen und in viel geringeren Mengen in Gehirn.,
Rückenmark, Herz,
Leber und Hoden von erwachsenem Torpedo exprimiert gefunden.
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Oft
werden solche neuen RTKs bei der Suche nach zusätzlichen Mitgliedern bekannter
Familien von Tyrosinkinase-Rezeptoren mittels zum Beispiel PCR basierten
Absuchens, betreffend bekannte Bereiche von Homologien zwischen
den Trk-Familienmitgliedern, gefunden und isoliert. (Vgl. zum Beispiel
Maisonpierre, et al., 1993, Oncogene 8: 1631–1637). Die Isolierung von
solchen sogenannten „Waisen"-Tyrosinkinase-Rezeptoren,
für die
kein Ligand bekannt ist, und die anschließende Bestimmung von Geweben,
in denen solche Rezeptoren exprimiert werden, liefert Einblick in
die Regulation des Wachstums, der Proliferation und Regeneration
von Zellen in Zielgeweben. Die Identifizierung und Isolierung neuer
RTKs kann als Mittel zur Identifizierung neuer Liganden oder aktivierender
Moleküle
verwendet werden, die dann verwendet werden können, um das Überleben,
das Wachstum, die Differenzierung und/oder Regeneration von Zellen,
die den Rezeptor exprimieren, zu regulieren. Da RTKs eine Reihe wichtiger
Funktionen während
der Entwicklung zu vermitteln scheinen, verstärken die Identifizierung und
Isolierung solcher Rezeptoren, Liganden und aktivierender Moleküle unser
Verständnis
von Entwicklungsvorgängen
und können
unsere Fähigkeit
verbessern, abnormale Zustände
zu diagnostizieren oder zu behandeln.
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Zum
Beispiel können
die vorstehend beschriebenen Verfahren verwendet werden, um ein Ereignis,
das in der Entwicklung der neuromuskulären Verbindung (NMJ) – die Lokalisation
von Acetylcholin-Rezeptoren an der Synapse – vorkommt, zu untersuchen.
Es war lange bekannt, dass wichtige Signale über die NMJ ausgetauscht werden
(Nitkin, et al., 1987, J. Cell. Biol. 105: 2471–2478; Hall, Z. W. und Sanes,
J. R., 1993, Cell/Neuron (Erg.) 72/10: 99–121; Bowe, M. A. und Fallon,
J. R., 1995, Ann. Rev. Neurosci. 18: 443–462; Sanes, J. R., 1995, Devel.
Biol. 6: 163–173;
Burden, S. J., et al., 1995, Devel. Biol. 6: 59–65). Diese Signale schließen den
chemischen Transmitter, Acetylcholin, ein, der aus Vesikeln in der
Nervenendigung ausgeschüttet,
von Acetylcholinrezeptoren (AChRs) auf dem Muskel erkannt wird und
schließlich
in elektrischer Aktivierung und Kontraktion des Muskels resultiert.
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Der
Muskel stellt auch neurotrophe Faktoren bereit, die das Überleben
von Motoneuronen unterstützen
(DeChiara, T., et al., 1995, Cell 83: 313–322), und der Nerv kann seinerseits
myotrophe Faktoren bereitstellen, die die Muskelmasse aufrechterhalten (Helgren,
M. E., et al., 1994, Cell 76: 493–504). Gegenseitige Signalinteraktionen
sind auch sowohl für die
Bildung als auch Aufrechterhaltung der neuromuskulären Verbindung
selbstentscheidend. Solche Signale regulieren die Erkennung des
Nerv-an-Muskel-Kontakts, stoppen das Wachstum der einwachsenden
Nervenendigung und induzieren die Bildung einer hochspezialisierten
Nervenendigung, die durch eine polarisierte Anordnung von synaptischen
Vesikeln und aktiven Zonen gekennzeichnet ist. Gleichzeitig bildet
sich genau neben der Nervenendigung ein komplexer molekularer Apparat
auf der Muskelmembran. Diese spezialisierte postsynaptische Struktur
mit der Bezeichnung motorische Endplatte umfasst einen winzigen
Fleck auf der Muskelmembran, der durch eine dichte Gruppierung spezieller Proteine
gekennzeichnet ist; einige von diesen können vom Nerven stammende Signale
erhalten, wie AChRs bekannterweise tun, während andere an der Schaffung
des molekularen Gerüsts
für diese
postsynaptische Spezialisierung beteiligt sein können.
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Vom
Nerven hergestellte Signale induzieren postsynaptische Cluster durch
mindestens zwei Mechanismen. Erstens können diese Signale die Umverteilung
schon vorhandener Moleküle,
die anfänglich
in der ganzen Myofaser exprimiert sind, induzieren, und zweitens
können
sie die lokalisierte Transkription spezifischer Gene nur durch die
subsynaptischen Nuclei, die unter der NMJ liegen, induzieren. Zwischen
der Nervenendigung und der motorischen Endplatte ist ein schmaler
synaptischer Spalt, der eine komplexe Basallamina enthält. Diese
Basallamina unterscheidet sich von der benachbarten extrazellulären Matrix
durch die Ansammlung einer Reihe von Proteinen wie Acetylcholinesterase
und s-Laminin. Die synaptische Basallamina dient auch als ein Reservoir
für Signalmoleküle, die
zwischen dem Nerv und dem Muskel ausgetauscht werden.
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Obwohl
die gegenseitigen Interaktionen zwischen Nerv und Muskel intensiv
für Jahrzehnte
untersucht wurden, bleiben noch viele Fragen, die die genaue Beschaffenheit
der Signale, die an der Bildung der NMJ beteiligt sind, betreffen.
Die Realisierung, dass leere Hüllen
der synaptischen Basallamina die Bildung von sowohl Nervenendigungsspezialisierungen
als auch motorischen Endplatten induzieren konnten, legte nahe,
dass Schlüsselsignalmoleküle in der
extrazellulären
Matrix eingebettet sein könnten (Sanes,
J. R., et al., 1978, J. Cell. Biol. 78: 176–198; Burden, S. J., et al.,
1979, J. Cell. Biol. 82: 412–425; McMahan,
U. J. und Slater, C. R., 1984, J. Cell. Biol. 98: 1453–1473; Kuffler,
D. P., 1986, J. Comp. Neurol. 250: 228–235). Tatsächlich deuten jüngste Befunde an,
dass ein Protein, dass aufgrund seiner AChR-induzierenden Aktivität entdeckt
und folglich ARIA genannt wurde (Jessell, T. M., et al., 1979, PNAS
(USA) 76: 5397–5401;
Falls, D. L., et al., 1990, Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol.
55: 397–406;
Falls D. L., et al., 1993, Cell 72: 801–815), das die Expression mehrerer
AChR-Untereinheitengene erhöhen
kann (Harns, D. A., et al., 1989, Nature 337: 173–176; Martinou,
J.-C., et al., 1991, PNAS (USA) 88: 7669–7673; Jo, S. A., et al., 1995,
Nature 373: 158–161;
Chu, G. C., et al., 1995, Neuron 14: 329–339), an der synaptischen
Basallamina lokalisiert ist (Jo, S. A., et al., 1995, Nature 373:
158–161;
Goodearl, A. D., et al., 1995, J. Cell. Biol. 130: 1423–1434).
Molekulare Clonierung zeigte, dass ARIA einem Faktor entspricht, der
alternativ als Neuregulin, NDF, Heregulin oder Gliawachstumsfaktor
bezeichnet wird, und an die erbB-Familie von RTKs bindet (Carraway,
K. L. und Burden, S. J., 1995, Curr. Opin. Neurobiol. 5: 606–612). Interessanterweise
wurde die Neuregulin-Herstellung
in Motoneuronen gezeigt, und die Neuregulin-Rezeptoren erbB3 und
erbB4 wurden jüngst
an der motorischen Endplatte lokalisiert, was die Idee unterstützt, dass
vom Nerven stammendes Neuregulin ein wichtiges Signal an den Muskel
liefert, das die Transkription von subsynaptischen Nuclei reguliert
(Altiok, N., et al., 1995, EMBO J. 14: 4258–4266; Moscoso, L. M., et al.,
1995, Dev. Biol. 172: 158–169;
Zhu, X., et al., 1995, EMBO J. 14: 5842–5848).
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Ein
anderes Protein, bekannt als Agrin, wurde aus der synaptischen Basallamina
isoliert, basierend auf seiner Fähigkeit,
die Neuverteilung schon vorhandener AChRs in Cluster auf der Oberfläche von
kultivierten Myotuben zu verursachen (Godfrey, E. W., et al., 1984,
J. Cell. Biol. 99: 615–627;
Rupp, F., et al., 1991, Neuron 6: 811–823; Tsim, K. W., et al., 1992,
Neuron 8: 677–689).
Im Gegensatz zu Neuregulin scheint Agrin die AChR-Expression nicht
zu regulieren. Agrin verursacht jedoch die Gruppierung einer Reihe
von synaptischen Bestandteilen, zusammen mit AChRs, in kultivierten
Myotuben (Wallace, B. G., 1989, J. Neurosci. 9: 1294–1302).
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Eine
Vielfalt von Daten stimmt mit der Vorstellung überein, dass Agrin auch in
vivo agiert, um die postsynaptische Membranspezialisierung zu induzieren
und zu unterstützen.
Am wichtigsten darunter sind die Befunde, dass die aktivsten Formen
von Agrin ausschließlich von
Neuronen gemacht und in der synaptischen Basallamina lokalisiert
werden (Ruegg, M. A., et al., 1992, Neuron 8: 691–699; Ferns, M.,
et al., 1993, Neuron 11: 491–502;
Hoch, W., et al., 1993, Neuron 11: 479–490) und dass Antikörper gegen
Agrin die Nerven induzierte Gruppierung von AChRs auf kultivierten
Myotuben blockieren (Reist, N. E., et al., 1992, Neuron 8: 865–868).
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Der
genaue Mechanismus der Wirkung von Agrin bleibt ein Geheimnis (Sealock,
R. und Froehner, S. C., 1994, Cell 77: 617–619). Es ist bekannt, dass
Agrin die Tyrosinphosphorylierung von AChRs induziert, und Inhibitoren
der Tyrosinphosphorylierung blockieren die Agrinvermittelte Gruppierung (Wallace,
B. G., et al., 1991, Neuron 6: 869–878; Wallace, B. G., 1994,
J. Cell. Biol. 125: 661–668;
Qu, Z. und Huganir, R. L., 1994, J. Neurosci. 14: 6834–6841; Wallace,
B. G., 1995, J. Cell. Biol. 128: 1121–1129).
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Interessante
jüngste
Befunde zeigten, dass Agrin direkt an α-Dystroglycan binden kann, ein
extrinsisches peripheres Membranprotein, das an die Zelloberfläche über kovalente
Bindung an β-Dystroglycan
gebunden ist, das seinerseits an das intrazelluläre Cytoskelettgerüst über einen
assoziierten Proteinkomplex koppelt (Bowe, M. A., et al., 1994,
Neuron 12: 1173–1180;
Campanelli, J. T., et al., 1994, Cell 77: 673–674; Gee, S. H., et al., 1994,
Cell 77: 675–686;
Sugiyama, J., et al., 1994, Neuron 13: 103–115; Sealock, R. und Froehner,
S. C., 1994, Cell 77: 617–619).
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Extrasynaptisch
bindet der Dystroglycan-Komplex Laminin auf seiner extrazellulären Seite
und koppelt an das Actingerüst über ein
Spectrin-ähnliches
Molekül,
bekannt als Dystrophin. An der Synapse jedoch kann Agrin (über seine
eigenen Laminin-ähnlichen
Domänen)
eventuell Laminin ersetzen, wohingegen Utrophin (ein Dystrophin-ähnliches
Protein) Dystrophin als die Verbindung zu Actin ersetzt (im Überblick
dargestellt in Bowe, M. A. und Fallon, J. R., 1995, Ann. Rev. Neurosci.
18: 443–462).
Der Dystroglycan-Komplex gruppiert sich zusammen mit AChRs als Antwort
auf Agrin in vitro, und Bestandteile dieses Komplexes werden an
der Endplatte in vivo konzentriert (im Überblick dargestellt in Bowe,
M. A. und Fallon, J. R., 1995, Ann. Rev. Neurosci. 18: 443–462).
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Jüngste Hinweise
legen nahe, dass ein cytoplasmatisches Protein von 43 kD, bekannt
als Rapsyn, AChRs an einen subsynaptischen Cytoskelett-Komplex verankert,
wahrscheinlich über
Interaktionen mit dem Dystroglycan-Komplex (Cartaud, J. und Changeux,
J. P., 1993, Eur. J. Neurosci. 5: 191–202; Apel, E. D., et al.,
1995, Neuron 15: 115–126).
Gendisruptionsstudien decken auf, dass Rapsyn absolut notwendig
zur Gruppierung von AChRs sowie des Dystroglycan-Komplexes ist.
Jedoch werden andere Gesichtspunkte der NMJ-Bildung, die präsynaptische
Differenzierung und Synapsen-spezifische Transkription einschließen, in
Mäusen,
denen Rapsyn fehlt, gesehen (Gautam, M., et al., 1995, Nature 377:
232–236).
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Trotz
der Befunde, dass Agrin direkt an α-Dystroglycan binden kann, und
dass AChRs und der Dystroglycan-Komplex verbunden sind und als Antwort
auf Agrin zusammen gruppieren, bleibt die Rolle von Dystroglycan
als ein Agrin-Rezeptor unklar (Sealock, R. und Froehner, S. C.,
1994, Cell 77: 617–619;
Ferns, M., et al., 1996, J. Cell. Biol. 132: 937–944). Es wurde jüngst berichtet,
dass ein 21 kD-Fragment von Agrin von Küken ausreichend ist, um die
AChR-Aggregation zu induzieren (Gesemann, M., et al., 1995, J. Cell.
Biol. 128: 625–636). Dystroglycan
könnte
direkt an der Aktivierung von Signalwegen, die zur Gruppierung erforderlich
zu sein scheinen, wie solche, die Tyrosinphosphorylierung beinhalten,
durch einen unbekannten Mechanismus (zum Beispiel durch Assoziation
mit einer cytoplasmatischen Tyrosinkinase) beteiligt sein.
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Andererseits
könnte
Dystroglycan an Kopplungen von Agrin nicht nur an AChRs, sondern
an einen neuen Signalrezeptor beteiligt sein. Es bleibt auch möglich, dass
Dystroglycan keine aktive oder erforderliche Rolle in der Initiierung
der Gruppierung spielt und sich nur in einer Auswahl von postsynaptischen
Molekülen,
die sich gruppieren, befindet. Jüngste
Hinweise deuten an, dass das Agrinfragment, das in der Induktion
der AChR-Aggregation aktiv ist, nicht an α-Dystroglycan bindet, und es
wurde vielmehr eine strukturelle Rolle in der Aggregation als eine
Signaltransduktionsrolle für
die Bindung von Agrin an α-Dystroglycan
vorgeschlagen (Gesernann, M., et al., 1996, Neuron 16: 755–767).
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Tyrosinkinase mit der Bezeichnung „MuSK" für „Muskel-spezifische
Kinase" wird in
normalem und denerviertem Muskel exprimiert, sowie in anderen Geweben,
einschließlich
Herz, Milz, Eierstöcken
oder Retina (vgl. Valenzuela, D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584). Die
Tyrosinkinase wurde alternativ als „Dmk" für „Denervierte
Muskelkinase" bezeichnet
(vgl. Internationale PCT-Anmeldung Nr. PCT/LTS94/08039, veröffentlicht
am 1. Februar 1996 als WO 96/02643 unter dem Titel Denervated Muscle Kinase
(DMK), A Receptor Of the Tyrosine Kinase Superfamily). Folglich
können
die Begriffe MuSK und Dmk austauschbar verwendet werden. Das Protein scheint
mit der Trk-Familie der Tyrosinkinasen verwandt zu sein.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurden neue Polypeptide identifiziert, die den MuSK-Rezeptor aktivieren.
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Der
Begriff „MuSK
aktivierendes Molekül", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Molekül,
das die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors in einer differenzierten
Muskelzelle induzieren kann. Ein solches aktivierendes Molekül ist Agrin,
wie in den hier aufgeführten
Beispielen beschrieben.
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Die
Erfindung liefert ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das den Teil des menschlichen
Agrins codiert, der den MuSK-Rezeptor aktiviert, wobei die Nucleotidsequenz
ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus:
- (a) der
Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten
Aminosäuren
60 bis 492 oder ein Fragment davon codiert, das mindestens die Aminosäuren 300
bis 492 codiert;
- (b) einer Nucleotidsequenz, die sich von der Nucleotidsequenz
von (a) unterscheidet durch die Abwesenheit eines Inserts, das dem
Insert an Position Y in 15 entspricht,
und/oder durch die Abwesenheit eines Inserts, das dem Insert an
Position Z in 15 entspricht,
und/oder durch die Anwesenheit einer Nucleinsäure, die ein weiteres Insert
codiert, das die Aminosäuresequenz
VLSASHPLTVSGASTPR hat, die unmittelbar auf das Insert an Position
Y in 15 folgt;
- (c) einer Nucleotidsequenz, die unter stringenten Bedingungen
mit einer Nucleotidsequenz von (a) oder (b) hybridisiert und die
ein Polypeptid codiert, das den MuSK-Rezeptor aktiviert und das
zu nicht mehr als dem in (a) oder (b) definierten Agrinfragment äquivalent
ist; und
- (d) einer Nucleotidsequenz, die sich aufgrund der Degeneration
des genetischen Codes von den Nucleotidsequenzen (a), (b) oder (c)
unterscheidet und die ein Polypeptid codiert, das den MuSK-Rezeptor
aktiviert.
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Die
Nucleinsäuremoleküle der Erfindung können ein
Nucleotidsequenzinsert enthalten oder nicht, so dass das codierte
Polypeptid die acht Aminosäuren
ELANEIPV an der Position, die der Aminosäureposition 1780 entspricht,
wie in 14 gezeigt, enthält oder
nicht (Insert Z in 15).
Die Nucleinsäure
kann in einer anderen Ausführungsform
ein Nucleinsäureinsert
enthalten oder nicht, so dass das codierte Polypeptid die vier Aminosäuren KSRK
an der Position, die der Aminosäureposition
1643 entspricht, wie in 14 gezeigt,
enthält
oder nicht (Insert Y in 15).
Ein weiteres Insert von 17 Aminosäuren VLSASHPLTVSGASTPR kann
dem Insert Y direkt folgen.
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Stringente
Bedingungen, wie hier angewendet, sind solche, die (1) niedrige
Ionenstärke
und hohe Temperatur zum Waschen verwenden, zum Beispiel 0.15 M NaCl/0.015
M Natriumcitrat/0.1% NaDodSO4 bei 50°C; oder die
(2) ein denaturierendes Agens während
der Hybridisierung, wie Formamid, zum Beispiel 50% (Vol./Vol.) Formamid
mit 0.1% Rinderserumalbumin/0.1% Ficoll/0.1% Polyvinylpyrrolidon/50
mM Natriumphosphat-puffer bei pH 6.5 mit 750 mM NaCl, 75 mM Natriumcitrat
bei 42°C,
verwenden.
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Die
Erfindung liefert auch ein Verfahren zur Förderung des Wachstums, Überlebens
oder der Differenzierung einer den MuSK-Rezeptor exprimierenden
Zelle in vitro, umfassend das Verabreichen einer wirksamen Menge
Agrin oder eines Teils davon, die die Aktivierung des MuSK-Rezeptors
bewirkt, an die den MuSK-Rezeptor exprimierende Zelle. In einer Ausführungsform
dieses Verfahrens ist Agrin menschliches Agrin. In einer anderen
Ausführungsform
dieses Verfahrens ist die MuSK-Rezeptor exprimierende Zelle eine
Zelle, die normalerweise im Herzen, in der Milz, den Eierstöcken, der
Retina oder dem Skelettmuskel vorkommt. In einer anderen Ausführungsform
ist die MuSK-Rezeptor exprimierende Zelle eine Zelle, die genetisch
verändert
wurde, um den MuSK-Rezeptor zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung liefert weiter Polypeptide, die von den Nucleinsäuren der
Erfindung codiert werden. Solche Polypeptide können wahlweise durch kovalentes
Anhängen
eines Polyethylenglykolmoleküls
verändert
werden.
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Die
Erfindung liefert weiter Vektoren, einschließlich Expressionsvektoren,
die ein Nucleinsäuremolekül gemäß der Erfindung
umfassen, Wirtvektorsysteme, umfassend solche Vektoren in einer
geeigneten Wirtszelle, und Verfahren, Polypeptide der Erfindung
herzustellen, die das Züchten
von Wirtszellen eines solchen Systems unter Bedingungen, die die
Herstellung des Polypeptids und die Gewinnung des so hergestellten
Polypeptids erlauben, umfassen.
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Die
Erfindung betrifft auch die Verwendung eines Polypeptids oder einer
Nucleinsäure
der Erfindung für
die Herstellung eines Medikaments zur Behandlung einer Krankheit
oder Erkrankung bzw. Störung,
die Muskeln befällt.
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Die
Erfindung betrifft weiter noch Arzneimittel, umfassend ein Polypeptid
oder eine Nucleinsäure der
Erfindung und einen pharmazeutisch verträglichen Träger.
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Die
vorliegende Erfindung schließt
auch ein Verfahren zur Herstellung eines monoclonalen oder polyclonalen
anti-Agrin-Antikörpers
oder eines Fragments davon ein, wobei ein Polypeptid der Erfindung oder
ein Fragment oder Derivat davon als ein Immunogen verwendet wird.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER FIGUREN
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1 – Nucleotid- und abgeleitete
Aminosäure-
(Einzelbuchstabencode) Sequenzen von MuSK der Ratte. Die Nucleotidsequenz,
die reife MuSK codiert, beginnt um Nucleotid 192 herum.
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2 – Northern Blot, der die Verteilung
von MuSK in der Ratte während
der frühen
Entwicklung zeigt. Spur 1: Gesamtembryo E9; Spur 2: Gesamtembryo
E11; Spur 3: Placenta E11; Spur 4: Embryokopf E12; Spur 5: Embryokörper E12;
Spur 6: Embryorückenmark
E12; Spur 7: Placenta E12; Spur 8: Embryokopf E13; Spur 9: Embryokörper E13;
Spur 10: Embryogehirn E17; Spur 11: Embryogehirn P1; Spur12: Embryogehirn
P10; Spur13: Embryogehirn P19; Spur14: Erwachsenes Gehirn; Spur15:
Erwachsener Muskel; Spur16: Erwachsener denervierter Muskel; wobei
der Tag des positiven Spermienergebnisses als Tag E1 bezeichnet
wird und der Tag der Geburt als Tag P1.
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3 – Northern Blot, der die Verteilung
von MuSK in Geweben der erwachsenen Ratte zeigt. Spur 1: Gehirn;
Spur 2: Riechkolben; Spur 3: Cortex; Spur 4: Hippocampus; Spur 5:
Thalamus/Hypothalamus; Spur 6: Mittelhirn; Spur 7: Hinterhirn; Spur
8: Cerebellum; Spur 9: Rückenmark;
Spur 10: Thymus; Spur 11: Milz; Spur 12: Leber; Spur 13: Niere;
Spur 14: Lunge; Spur 15: Ischiasnerv; Spur 16: Retina; Spur 17:
Herz; Spur 18: Eierstock; Spur 19: Muskel; Spur 20: Denervierter
Muskel.
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4 – Nucleotid- und abgeleitete
Aminosäure-
(Einbuchstabencode) Sequenzen von menschlichem MuSK-Rezeptor.
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5 – Schematische Darstellung
der genomischen DNA, umfassend die drei Exons der Kinasedomäne des MuSK-Gens
der Maus, des hergestellten Steuerungs-Vektors und des mutierten
Locus nach erfolgreicher Ansteuerung. Die drei Exons der MuSK-Kinasedomäne sind
als schwarze Boxen angezeigt, enthaltend die angezeigten Kinasesubdomänen (SD).
Die PGK-neo- und MC1-tk-Kassetten sind als offene Boxen angezeigt.
Die neuen EcoRI(R)- und NcoI(N)-Fragmente, die nach erfolgreicher
Ansteuerung entstehen, sind markiert. Die EcoRI/HpaI-5'-Sonde, die verwendet
wird, um die endogenen und mutierten EcoRI-Fragmente nachzuweisen, wurde aus genomischer
DNA abgeleitet, die nicht im Ansteuerungs-Konstrukt enthalten ist.
B, BamHI; Hp, HpaI; S, SpeI (Spaltstellen in Klammern werden während des
Clonierungsprozesses zerstört).
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6 – MuSK-Knockout-Mouse – Southern-Blot
von Schwanz-DNA von Wildtyp, heterozygoten und homozygoten F2-Nachkommen,
der endogene und mutierte EcoRI-Fragmente,
nachgewiesen mittels der RI/HpaI-5'-Sonde, sowie die endogenen NcoI-Fragmente, nachgewiesen
mittels der Kinasebereichsonde, die in der homozygoten Mutanten
nicht vorhanden sind, zeigt.
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7A–7D – Histologische
Post-mortem-Analyse der Lunge, die zeigt, dass die Luftsäcke der
Alveoli in den MuSK-/--Neugeborenen nicht expandiert sind (7A) wie in der Lunge von
Kontrolltieren desselben Wurfes (7B),
was andeutet, dass mutierte Neugeborene keinen einzigen Atemzug
machen. Histologische Post-mortem-Analyse der Muskulatur des Hinterbeins
deckt auf, dass MuSK-/--Mäuse
(7C) im wesentlichen
eine normale Muskelarchitektur ähnlich
zu der der Kontrollmäuse
besitzen (7D).
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8A–8C – Agrin
induziert AChR-Gruppierung in Myotuben von Kontroll-, aber nicht MuSK-/--Mäusen. Myotuben
von Kontroll- und MuSK-/-Mäusen
wurden über
Nacht mit wechselnden Konzentrationen von Agrin4,8 behandelt,
mit Rhodamin konjugiertem α-Bungarotoxin (α-BGT) gefärbt, um
Oberflächen-AChRs
zu färben,
dann entweder bei 64facher Vergrößerung unter
Rhodamin-Optik fotografiert (8A,
Stimulierung mit 100 nM Agrin gezeigt) oder der AChR-Clusterquantifizierung
unterzogen (8B, jeder
Punkt zeigt die mittlere ± SEM von
40 Mytotuben-Segmenten). Die Gesamtmenge an AChRs auf den Myotuben
vor der Agrin-Behandlung wurde bestimmt durch Bindung mit 125I-α-BGT (8C, jeder Balken stellt
die mittlere ± SEM
von gebundenen CPM pro μg
Gesamtzellprotein dar; Kontrolle: N = 6; MuSK-/-: N = 5).
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9A–9D – c-Agrin4,8 und c-Agrin0,8 induzieren
spezifisch schnelle Tyrosinphosphorylierung der MuSK-Rezeptoren.
C2C12 und primäre
Rattenmyoblasten wurden in Myotuben differenziert und stimuliert
mit konditionierten Medien von COS-Zellen, transfiziert mit einer
Plasmidkontrolle (Schein) oder Plasmiden, die die verschiedenen
Formen von löslichem
Agrin codieren, mit konditionierten Medien, die Neuregulin enthalten,
oder mit gereinigtem bFGF oder Insulin, wie angezeigt. Stimuliert
wurde für
10 Minuten mit 10 nM-Konzentrationen der verschiedenen Faktoren,
außer
wie in den 9C und 9D angezeigt. Nach den Faktorstimulationen
wurden die Zellen lysiert und Immunpräzipitationen (I. P.) für entweder
MuSK- oder ErbB3-Rezeptoren, wie angezeigt, unterzogen, dann einem
Immunblot-Verfahren für Phosphotyrosinmengentestung
unterworfen. Nur Agrine, die das Insert an Position Z mit acht Aminosäuren enthielten,
aber nicht andere Faktoren, konnten die MuSK-Phosphorylierung induzieren
(9A). Agrin konnte die
Phosphorylierung eines anderen Muskelrezeptors, ErbB3, nicht induzieren
(9B). Die MuSK-Phosphorylierung
erfolgte bei niedrigen Agrin-Konzentrationen (9C) und sehr schnell nach der Agrinzugabe
(9D).
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FIGUREN 10A&10B – Agrin
kann nicht nachweisbar an die isolierte Ektodomäne von MuSK binden. Agrin wurde
auf seine Bindung an immobilisiertes MuSK-Fc oder an immobilisierten
Agrin-spezifischen monoclonalen Antikörper (mAb) getestet, jeweils
gekoppelt an eine BIAcore-Sensorchip-Oberfläche (10A); Bindungen an die MuSK-Fc-Oberfläche wurden
auch in Gegenwart von 2 mM Ca++ oder Heparin
(0.01 mg/ml), wie angezeigt, durchgeführt, während Bindungen an die Antikörperoberfläche auch
mit überschüssigem löslichem
monoclonalen Antikörper
oder MuSK-Fc (jeweils bei 25 μg/ml), wie
angezeigt, kompetiert wurden. Umgekehrt wurde die Bindung von löslichem
MuSK-Fc oder monoclonalem Antikörper
an immobilisiertes Agrin durch Bindung zuerst von konditionierten
Medien, transfiziert mit einer Plasmidkontrolle (Schein) oder einem
Plasmid, das c-Agrin4,8 (cAg4,8)
codiert, an Nitrocellulose, gefolgt von dem Nachweis mittels entweder
löslichem
MuSK-Fc oder dem Agrin-spezifischen monoclonalen Antikörper, wie
angezeigt, getestet (10B);
TrkB-Fc-Nachweis von Nitrocellulose immobilisiertem BDNF diente
als zusätzliche
Kontrolle.
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11 – Agrin kann die MuSK-Phosphorylierung
nur in einer differenzierten Myotube induzieren: Hinweis auf eine
Myotube spezifische zusätzliche Komponente.
Agrin induzierbare Phosphorylierung eines eingeführten MuSK-Rezeptors aus Küken wurde
in einem Clon von C2C12-Myoblasten, stabil transfiziert mit einem
Küken-MuSK-Expressionsvektor,
gemessen. Die eingeführte
MuSK aus Küken
wird unabhängig
davon exprimiert, ob dieser C2C12-Clon undifferenziert („Undif") oder in Myotuben
(„Dif") differenziert (mittleres
Feld) ist, im Gegensatz zur endogenen MuSK der Maus, die nur in
differenzierten Zellen exprimiert wird (unteres Feld). Die MuSK
des Huhns kann als Antwort auf Agrin nur induzierbar phosphoryliert
werden, wenn in differenzierten Myotuben gemessen wird (oberes Feld).
Die MuSK aus Küken
zeigt die gleiche Spezifität
für die
Aktivierung durch verschiedene Agrin-Isoformen (jeweils bei 10 nM
für 10
Minuten) wie die endogene MuSK der Maus (vergleiche transfizierte
MuSK des Huhns und endogene MuSK der Maus im oberen Feld).
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12A–12C – Relevante
Modelle für
den Agrin/MuSK-Rezeptorkomplex.
-
12A – Schematische Darstellung,
die die schrittweise Zusammenstellung des Multikomponenten-Rezeptorkomplexes
für den
ziliaren neurotrophen Faktor (CNTF) darstellt; b1, gp130; b2, LIFRb.
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12B – Schematische Darstellung
der Verwendung von löslichen
b-Rezeptorkomponenten (mit
Fc-Marker), um einen CNTF-Rezeptorkomplex aufzubauen, der an die
Zelloberfläche über nur
einen seiner Bestandteile, die nicht-signalleitende a-Komponente, angeheftet
ist; die Oberflächenbindung
der löslichen
b-Komponenten kann mittels Antikörper,
die den Fc-Marker erkennen, nachgewiesen werden.
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12C – Schematische Darstellung
eines mehrerer möglicher
Modelle des MuSK-Rezeptorkomplexes
für Agrin,
die das Erfordernis einer Myotube assoziierten Spezifitätskomponente
(M.A.S.C.) und mögliche
Interaktionen mit zusätzlichen
Komponenten darstellt, die zur Signaltransduktion oder Kopplung
an verschiedene Effektoren oder Substrate erforderlich sein können; diese
Kopplungen können extracellulär (zum Beispiel über Agrinbindung
an den Dystroglycan-Komplex) oder intracellulär (zum Beispiel über Interaktionen
von SH2-Domänen
enthaltenden Proteinen mit phosphorylierten Tyrosinen in MuSK) vermittelt
sein.
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13A–13C – Hinweis
auf einen Agrin/MuSK Rezeptorkomplex, der eine Myotube-spezifische zusätzliche
Komponente verwendet.
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13A – Bildung von Agrin/MuSK-Komplexen
auf der Oberfläche
von Myotuben: undifferenzierte (undiff.) oder in Myotuben differenzierte
(diff.) C2C12-Zellen wurden auf ihre Fähigkeit getestet, entweder
MuSK-Fc oder eine Kontroll-Rezeptor-Fc-Fusion (TrkB-Fc) zu binden,
in Abwesenheit oder Anwesenheit verschiedener Agrin-Isoformen (bereitgestellt
in konditionierten Medien von transienten COS-Transfektionen); spezifische
Bindung von MuSK-Fc an die Myotubenoberfläche, die durch exogen zugegebenes
Agrin verstärkt
wird, schließt
vermutlich zu denen in 12B analoge
Komplexe ein.
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13B – Direkte Bindung von Agrin
an MuSK wird durch Quervernetzungs-Analyse gezeigt. Radiomarkiertes
Agrin (ein rekombinantes C-terminales Fragment (oder ein Teil) von
menschlichem Agrin mit der Bezeichnung hAgrin4.8)
bei 1 nM wurde chemisch an die Oberfläche von Myotuben quervernetzt.
Nach dem Quervernetzung wurden die Lysate mit einem MuSK-spezifischen
Antikörper
immunpräzipitiert
(Spur 1). Das Quervernetzung wurde auch in Gegenwart eines Überschusses
(150 nM) an unmarkiertem Agrin (Spur 2) durchgeführt, während die Immunpräzipitation
auch in Gegenwart eines Überschusses
an Peptid (entsprechend dem, das zur Herstellung des Antikörpers verwendet
wurde) durchgeführt
wurde, um die MuSK-Präzipitation
zu blockieren; die Positionen des Agrin/MuSK-Komplexes sowie der
verschiedenen Formen von ungebundenem monomerem und dimerem Agrin
(vgl. Text) sind angegeben.
-
13C – Hemmung des Agrin induzierten AChR-Clusterings
durch MuSK-Fc: Agrin induziertes AChR-Clustering (mit 10 nM c-Agrin4.8) wurde mit C2C12-Myotuben-Kulturen in
Gegenwart verschiedener Konzentrationen an löslichem MuSK-Fc oder einer
Kontroll-Rezeptor-Fc-Fusion
(Ret-Fc) durchgeführt;
das lösliche
MuSK-Fc hemmt spezifisch, vermutlich durch Bildung inaktiver Komplexe
mit Agrin und der Myotuben-spezifischen zusätzlichen Komponente auf der
Zelloberfläche.
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14 – Aminosäure- (Einbuchstabencode) Sequenz
von Agrin der Ratte, die die Y- und Z-Stellen der Aminosäureinserts,
die in Spleißvarianten
gefunden werden, anzeigt.
-
15 – Nucleotid- und Aminosäure-(Einbuchstabencode)
Sequenzen von menschlichem Agrinexpressionskonstrukt, das das Signalpeptid
und einen flg-Marker (FLAG-Marker) einschließt. Der Start des codierenden
Bereichs für
das aktive C-terminale Fragment (Teil) von menschlichem Agrin 4–8 ist angegeben.
Auch angegeben sind die Position Y- und Position Z-Insertstellen,
an denen die Inserts von 4 und 8 Aminosäuren liegen. Überall in
dieser Anmeldung geben Bezugnahmen auf menschliches Agrin 4,8; c-Agrin
4,8; oder menschliches c-Agrin 4,8 das aktive C-terminale Fragment
(Teil) von menschlichem Agrin 4–8,
wie in der Figur dargelegt, an.
-
16 – Ergebnisse des Phosphorylierungstests,
die zeigen, dass der aktive C-terminale 50 kD-Teil von menschlichem
Agrin 4,8 und der verkürzte
Delta 9-Teil von menschlichem Agrin jeweils die Phosphorylierung
des MuSK-Rezeptors induzieren können.
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17 – Ergebnisse der pharmakokinetischen
Untersuchung, die die Halbwertszeiten im Serum des aktiven C-terminalen
50 kD-Teils von menschlichem Agrin 4,8 (c-Agrin 4,8) mit dem aktiven C-terminalem
50 kD-Teil von menschlichem Agrin 4,8, das durch kovalente Bindung
von Polyethylenglykol verändert
wurde, vergleicht.
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GENAUE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Das
MuSK-Tyrosinkinasemolekül
ist mit der trk-Familie von Tyrosinkinasen verwandt. Die Sequenz
des Proteins ist in 1 als
SEQ ID Nr.: 1 dargestellt. Es wird angenommen, dass der codierende Bereich
des reifen Proteins bei oder um das Serin-Glycin-Threonin an oder
um Position 20 herum des codierenden Bereichs beginnt.
-
Es
wurde gefunden, dass diese Tyrosinkinase in denerviertem Skelettmuskel
induziert wird. Entsprechend wurde sie MuSK (Muskel-spezifische
Kinase) genannt. Sie wurde früher
auch als Dmk (denervierte Muskelkinase) bezeichnet. Zusätzlich dazu, dass
sie in Skelettmuskel, sowohl normalem als auch denerviertem, gefunden
wird, wurde MuSK auch, aber nicht darauf beschränkt, in Milz, Eierstock und Retina
gefunden. Sie scheint während
der frühen Entwicklung
vorhanden zu sein, aber wird auch in erwachsenem Gewebe gefunden.
-
MuSK
ist möglicherweise
mit der Torpedo-RTK, nachgewiesen von Jennings, et al., vorstehend,
verwandt. MuSK unterscheidet sich jedoch darin, dass sie in denerviertem
Muskel induziert zu sein scheint, während keine solche Induktion
in Bezug auf die Torpedo-RTK
berichtet wurde. Weiter besitzt die Torpedo-RTK eine extrazelluläre Kringle-Domäne, während die
MuSK diese nicht besitzt. Diese Kinasen können jedoch Mitglieder der
gleichen oder verwandter Familien sein.
-
Das
Gen, das MuSK der Ratte codiert, wurde cloniert und die DNA-Sequenz
bestimmt ( 1; SEQ ID
Nr.: 2). Es wird angenommen, dass die extrazelluläre Domäne des reifen
Proteins von der Nucleotidsequenz, die bei oder um Position 192
herum beginnt und an oder um Position 1610 herum endet, codiert
wird. Es wird angenommen, dass der Transmembranteil des Proteins
von der Nucleotidsequenz, die an oder um Position 1611 herum beginnt
und an oder um Position 1697 herum endet, codiert wird. Es wird
angenommen, dass die intrazelluläre
Domäne von
der Nucleotidsequenz, die an oder um Position 1698 herum beginnt
und an oder um Position 2738 herum endet, codiert wird. Ein cDNA-Clon,
der Dmk (MuSK) codiert, wurde bei der American Type Culture Collection
am 13. Juli 1993 hinterlegt, und ihm wurde die Eingangsnummer ATCC
Nr. 75498 erteilt.
-
Es
wird angenommen, dass die extrazelluläre Domäne des Proteins von den Aminosäuren an oder
um die Positionen 20 bis 492 herum des codierenden Bereichs, wie
in SEQ ID Nr.: 1 dargelegt, umfasst wird.
-
Die Ähnlichkeit
zwischen MuSK und der Torpedo-RTK legt die Verwendung von Bereichen
von Sequenzhomologien innerhalb dieser Gene nahe, um Primer zu entwickeln,
die zur Suche nach zusätzlichen,
verwandten RTKs nützlich
sind.
-
Die
Aminosäuresequenz
des MuSK-Proteins ist in 1 dargelegt
(SEQ ID Nr.: 1). Funktionell äquivalente
Moleküle
schließen
Derivate ein, in denen Aminosäurereste
durch Reste in der Sequenz ersetzt sind, die zu einem stillen Austausch
führen. Zum
Beispiel können
ein oder mehrere Aminosäurereste
in der Sequenz durch eine andere Aminosäure ähnlicher Polarität, die als
ein funktionelles Äquivalent
fungiert, ersetzt werden, was zu einer stillen Veränderung
führt.
Ersatz für
eine Aminosäure
in der Sequenz kann aus anderen Mitgliedern der Klasse, zu der die
Aminosäure
gehört,
ausgewählt
werden. Zum Beispiel schließen
die unpolaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin, Leucin, Isoleucin,
Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin ein. Die polaren
neutralen Aminosäuren
schließen
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin
ein. Die positiv geladenen (basischen) Aminosäuren schließen Arginin, Lysin und Histidin
ein. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren schließen Asparaginsäure und
Glutaminsäure
ein.
-
MuSK-Proteine
schließen
auch Proteine oder Fragmente (Teile) oder Derivate davon ein, die während oder
nach der Translation verschieden verändert werden, z. B. durch Glycosylierung,
proteolytische Spaltung, Bindung an ein Antikörpermolekül oder einen anderen zellulären Liganden,
etc..
-
Im
Wesentlichen ähnliche
Proteine sind solche von verschiedenen Arten oder sind Mitglieder
einer Familie in einer Art, und sie sind an mindestens 40% der Positionen
gleich. Wesentliche Ähnlichkeit auf
Proteinebene schließt
die Fähigkeit
eines interessierenden Proteins ein, mit MuSK um die Bindung an monoclonale
Antikörper,
die gegen MuSK-Epitope entwickelt wurden, zu konkurrieren.
-
Das
MuSK-Protein ist nützlich
in 1) Absuchstrategien, 2) Aufreinigungsstrategien und 3) diagnostischen
Anwendungen. In Bezug auf Absuchstrategien liefern Expressionsclonierungsstrategien,
basierend auf Zellüberlebens-
und Proliferationstests, ein Verfahren zur Suche nach verwandten Liganden
(Class, et al., 1991, Cell 66: 405–413). Da Liganden, die MuSK
binden, membrangebunden sein können,
können
andere Strategien zur Suche nach solchen Rezeptoren besser geeignet
sein (Armitage, et al., 1992, Nature 357: 80–82; Smith, et al., 1993, Cell
73: 1349–1360).
In bevorzugten Ausführurigsformen
ist die extrazelluläre
Domäne
von MuSK mit einem Marker fusioniert, um ein chimäres Protein zu
schaffen, das die Identifikation und Reinigung der extrazellulären Domäne, wenn
sie an einen verwandten Liganden gebunden ist, ermöglicht.
-
Weiterer
Einblick in die physiologische Rolle von MuSK wird aus der weiteren
Definition des aktivierenden Moleküls der vorliegenden Erfindung
kommen. Die Kinasedomäne
des MuSK-Rezeptors scheint mit anderen Rezeptortyrosinkinasen verwandt
zu sein, daher ist es wahrscheinlich, dass der MuSK-Rezeptor an
der Signaltransduktion in Zellen, in denen er exprimiert wird, beteiligt
ist. Entsprechend kann das MuSK aktivierende Molekül der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, um die Signaltransduktion nicht nur
in natürlich
vorkommenden MuSK exprimierenden Zellen zu induzieren, die in Muskelgewebe,
Herz, Milz, Eierstock und Retina vorkommende Zellen einschließen, sondern
auch in Zellen, die verändert
wurden, um den MuSK-Rezeptor zu exprimieren. Das MuSK aktivierende
Molekül
der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um das Wachstum
oder das Überleben
solcher Zellen zu fördern.
-
Der
Begriff „MuSK
aktivierendes Molekül", wie hier verwendet,
bezieht sich auf ein Molekül,
das die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors in einer differenzierten
Muskelzelle induzieren kann. Ein solches aktivierendes Molekül ist Agrin,
wie in den hier dargelegten Beispielen beschrieben.
-
Wie
hier verwendet, schließt
der Begriff „MuSK
aktivierendes Molekül" hier beschriebene, den
isolierten und gereinigten MuSK-Rezeptor aktivierende Polypeptide
ein sowie funktionell äquivalente
Moleküle,
in denen Aminosäurereste
durch Reste in der Sequenz ersetzt werden, die zu einem stillen Austausch
führen.
Zum Beispiel können
ein oder mehrere Aminosäurereste
in der Sequenz durch eine anderen Aminosäure einer ähnlichen Polarität ausgetauscht
werden, die als ein funktionelles Äquivalent agiert, was zu einer
stillen Veränderung
führt.
Ersatz für
eine Aminosäure
in der Sequenz kann aus anderen Mitgliedern der Klasse, zu der die
Aminosäure
gehört,
ausgewählt
werden. Zum Beispiel schließen
die nichtpolaren (hydrophoben) Aminosäuren Alanin, Leucin, Isoleucin,
Valin, Prolin, Phenylalanin, Tryptophan und Methionin ein. Die polaren
neutralen Aminosäuren
schließen
Glycin, Serin, Threonin, Cystein, Tyrosin, Asparagin und Glutamin
ein. Die positiv geladenen (basischen) Aminosäuren schließen Arginin, Lysin und Histidin
ein. Die negativ geladenen (sauren) Aminosäuren schließen Asparaginsäure und
Glutaminsäure
ein. Auch im Rahmen der Erfindung eingeschlossen sind Proteine oder Fragmente
(Teile) oder Derivate davon, die die gleiche oder ähnliche
biologische Aktivität
zeigen, und Derivate, die während
oder nach der Translation verschieden verändert wurden, z. B. durch Glycosylierung,
proteolytische Spaltung, Bindung an ein Antikörpermolekül oder einen anderen zellulären Liganden,
etc..
-
Die
Erfindung liefert weiter ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das den Teil des menschlichen Agrins
codiert, der den MuSK-Rezeptor aktiviert, wobei die Nucleotidsequenz
aus der Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus:
- (a) der Nucleotidsequenz,
die die in 15 dargestellten
Aminosäuren
60 bis 492 codiert;
- (b) einer Nucleotidsequenz, die sich von der Nucleotidsequenz
von (a) unterscheidet durch die Abwesenheit eines Inserts, das dem
Insert an Position Y in 15 entspricht,
und/oder durch die Abwesenheit eines Inserts, das dem Insert an
Position Z in 15 entspricht,
und/oder durch die Anwesenheit einer Nucleinsäure, die ein weiteres Insert
codiert, das die Aminosäuresequenz
VLSASHPLTVSGASTPR hat, die unmittelbar auf das Insert an Position
Y in 15 folgt;
- (c) einer Nucleotidsequenz, die unter stringenten Bedingungen
mit einer Nucleotidsequenz von (a) oder (b) hybridisiert und die
ein Polypeptid codiert, das im Wesentlichen die gleiche Anzahl von
Aminosäuren
besitzt und das den MuSK-Rezeptor
aktiviert; und
- (d) einer Nucleotidsequenz, die sich aufgrund der Degeneration
des genetischen Codes von den Nucleotidsequenzen (a), (b) oder (c)
unterscheidet und die ein Polypeptid codiert, das den MuSK-Rezeptor
aktiviert.
-
Die
Erfindung liefert weiter ein isoliertes Nucleinsäuremolekül, das eine Nucleotidsequenz
umfasst, die den aktiven Teil des menschlichen Agrins codiert, wobei
die Nucleotidsequenz ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus:
- (a) einer
Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten
Aminosäuren
60 bis 492 codiert;
- (b) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 76
bis 492 codiert;
- (c) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 126
bis 492 codiert;
- (d) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 178
bis 492 codiert;
- (e) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 222
bis 492 codiert;
- (f) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 260
bis 492 codiert; und
- (g) einer Nucleotidsequenz, die die in 15 dargestellten Aminosäuren 300
bis 492 codiert.
-
Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein isoliertes und gereinigtes Nucleinsäuremolekül, das Agrin
0-8 codiert, umfassend eine Nucleotidsequenz, die den aktiven Teil
von menschlichem Agrin codiert, wobei die Nucleotidsequenz ein Teil
der in 15 dargestellten
Sequenz ist, mit der Ausnahme, dass es kein Insert an Position Y
gibt. Eine andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein isoliertes und gereinigtes Nucleinsäuremolekül, das Agrin
4-0 codiert, umfassend eine Nucleotidsequenz, die den aktiven Teil
des menschlichen Agrins codiert, wobei die Nucleotidsequenz ein
Teil der in 15 dargestellten Sequenz
ist, mit der Ausnahme, dass es kein Insert an Position Z gibt.
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Die
vorliegende Erfindung liefert ein isoliertes Polypeptid, das von
irgendeinem der Nucleinsäuremoleküle der Erfindung,
wie hier dargelegt, codiert wird. Weiter liefert die vorliegende
Erfindung die durch kovalentes Anhängen eines Polyethylenglykolmoleküls veränderten
Polypeptide.
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Folglich
liefert die vorliegende Erfindung verkürzte Formen des menschlichen
Agrinpolypeptids, die den MuSK-Rezeptor aktivieren. Wie hier dargelegt,
liefert die Erfindung auch Nucleinsäuresequenzen, die solche verkürzten Formen
codieren. Diese verkürzten
Formen behalten die Fähigkeit,
die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors zu induzieren.
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In
Bezug auf 15, beginnend
am N-terminalen Ende (Aminosäuren
24-KSPC), besitzen diese verkürzten
Formen von menschlichem Agrin bevorzugt Deletionen von bis zu 40,
50, 100, 150, 200 oder 250 Aminosäuren. Besonders bevorzugte
verkürzte Formen
werden hier als Delta 3 bis Delta 9 beschrieben.
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Die
Erfindung liefert auch ein Verfahren zur Förderung des Wachstums oder Überlebens
einer den MuSK-Rezeptor exprimierenden Zelle in Kultur, umfassend
das Verabreichen einer wirksamen Menge an Agrin oder eines Derivats
von Agrin an die MuSK-Rezeptor exprimierende Zelle. In einer Ausführungsform
dieses Verfahrens ist Agrin menschliches Agrin. In einer anderen
Ausführungsform
dieses Verfahrens ist die den MuSK-Rezeptor exprimierende Zelle
eine Zelle, die normalerweise in Herz, Milz, Eierstock oder Retina
gefunden wird. In einer anderen Ausführungsform ist die den MuSK-Rezeptor
exprimierende Zelle eine Zelle, die genetisch verändert wurde,
um den MuSK-Rezeptor zu exprimieren.
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Muskelkrankheiten
oder neuromuskuläre Störungen können durch
Verabreichen einer wirksamen Menge eines aktiven Teils von Agrin
oder eines Derivats davon an den Patienten behandelt werden. Der
aktive Teil des menschlichen Agrinmoleküls kann irgendeines der verkürzten Fragmente
(Teile) des menschlichen Agrins sein, wie hier beschrieben, der die
Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors induzieren kann.
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Insbesondere
können
Muskelkrankheiten oder neuromuskuläre Störungen durch Verabreichen einer
wirksamen Menge eines aktiven Teils von Agrin oder eines Derivats
davon zusammen mit dem Ziliaren Neurotrophen Faktor (CNTF) oder
dem veränderten
Ziliaren Neurotrophen Faktor an den Patienten behandelt werden,
wie in dem Patent Nr. 5,349,056 der Vereinigten Staaten beschrieben
ist, erteilt am 20. September 1994 an Panayotatos.
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Monoclonale
oder polyclonale Antikörper,
die den aktiven Teil von menschlichem Agrin spezifisch binden können, können verwendet
werden, um die Anwesenheit von menschlichem Agrin in einer Probe nachzuweisen
durch:
- (a) Reaktion der Probe mit einem Antikörper, der menschliches
Agrin unter Bedingungen spezifisch binden kann, in denen der Antikörper in
der Probe vorhandenes menschliches Agrin bindet; und
- (b) Nachweis des gebundenen Antikörpers, dadurch Nachweis der
Anwesenheit von menschlichem Agrin in der Probe.
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Der
verwendete Antikörper
kann monoclonal oder polyclonal sein. Die Probe kann biologisches Gewebe
oder Körperflüssigkeit
sein. Das biologische Gewebe kann Gehirn, Muskel oder Rückenmark sein.
Die Körperflüssigkeit
kann Cerebrospinalflüssigkeit,
Urin, Speichel, Blut oder eine Blutfraktion wie Serum oder Plasma
sein.
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Der
hier beschriebene cDNA-Clon, der den aktiven Teil von menschlichem
Agrin codiert, wird das Absuchen von cDNA und genomischen Banken
erleichtern, um die Vollängen-Sequenz, die das
ganze menschliche Agrinmolekül
codiert, zu clonieren. Die Zellen können genetisch verändert sein,
um den aktiven Teil oder das Vollängen-Agrinmolekül herzustellen,
z. B. durch Transfektion, Transduktion, Elektroporation, Mikroinjektion, über ein
transgenes Tier einer Nucleotidsequenz, die den aktiven Teil oder
das Vollängen-Agrinmolekül in einem
geeigneten Expressionsvektor codiert. Die Erfindung liefert auch
einen Vektor, der ein isoliertes Nucleinsäuremolekül umfasst, das einen aktiven
Teil oder das menschliche Vollängen-Agrinmolekül codiert.
-
Die
Erfindung liefert weiter ein Wirts-Vektor-System zur Herstellung
eines Polypeptids, das die biologische Aktivität von menschlichem Agrin besitzt,
in einer geeigneten Wirtszelle. Die geeignete Wirtszelle kann eine
bakterielle Zelle wie E. coli, eine Hefezelle wie Pichia pastoris,
eine Insektenzelle wie Spodoptera frugiperda oder eine Säugerzelle
wie eine COS- oder
CHO-Zelle sein. Die Erfindung liefert auch ein Verfahren zur Herstellung
eines Polypeptids, das die biologische Aktivität von menschlichem Agrin besitzt,
umfassend das Züchten
von Zellen des Wirts-Vektor-Systems unter Bedingungen, die die Herstellung
des Polypeptids und die Gewinnung des so hergestellten Polypeptids
erlauben.
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Die
Erfindung liefert weiter einen Expressionsvektor, umfassend ein
Nucleinsäuremolekül, das menschliches
Agrin oder einen Teil davon codiert, wobei das Nucleinsäuremolekül funktionell
mit einer Expressionskontrollsequenz verbunden ist. Die Erfindung
liefert auch ein Wirts-Vektor-System zur Herstellung eines Polypeptids,
das die biologische Aktivität
von menschlichem Agrin besitzt, umfassend den Expressionsvektor
der Erfindung in einer geeigneten Wirtszelle. Die geeignete Wirtszelle
kann eine bakterielle Zelle wie E. coli, eine Hefezelle wie Pichia
pastoris, eine Insektenzelle wie Spodoptera frugiperda, oder eine
Säugerzelle
wie eine COS- oder CHO-Zelle sein. Die Erfindung liefert weiter
ein Verfahren zur Herstellung eines Polypeptids, das die biologische Aktivität von menschlichem
Agrin besitzt, umfassend das Züchten
von Zellen des Wirtsvektorsystems der Erfindung unter Bedingungen,
die die Herstellung des Polypeptids erlauben, und die Gewinnung
des so hergestellten Polypeptids.
-
Jedes
der dem Fachmann bekannten Verfahren zur Insertion von DNA-Fragmenten
in einen Vektor kann verwendet werden, um Expressionsvektoren zu
entwerfen. Diese Verfahren können
in vitro rekombinante DNA und synthetische Techniken und in vivo
Rekombinationen (genetische Rekombination) einschließen. Die
Expression der Nucleotidsequenz, die das Polypeptid codiert, kann
durch eine zweite Nucleotidsequenz reguliert sein, so dass das Polypeptid
in einem Wirt exprimiert wird, der mit dem rekombinanten DNA-Molekül transformiert
ist. Zum Beispiel kann die Expression des Polypeptids durch jeden
im Fachgebiet bekannten Promotor/Enhancer kontrolliert sein. Promotoren,
die verwendet werden können,
um die Expression zu kontrollieren, schließen die folgenden Promotoren
ein, sind aber nicht darauf beschränkt: die lange terminale Wiederholung,
wie in Squinto et al. (1991, Cell 65: 1–20) beschrieben, den frühen SV40-Promotorbereich (Bernoist
und Chambon, 1981, Nature 290: 304–310), den CMV-Promotor, die
5'-terminale M-MuLV-Wiederholung,
den in der langen 3'-terminalen
Wiederholung des Rous-Sarkom-Virus enthaltenen Promotor (Yamamoto,
et al., 1980, Cell 22: 787–797),
den Herpes-Thymidinkinase-Promotor (Wagner, et al., 1981, Proc.
Natl. Acad. Sci. U.S.A. 78: 144–1445),
die regulatorischen Sequenzen des Metallothioneingens (Brinster,
et al., 1982, Nature 296: 39–42),
prokaryotische Expressionsvektoren wie der β-Lactamasepromotor (Villa-Kamaroff, et al., 1978,
Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 75: 3727–3731) oder den tac-Promotor
(DeBoer, et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80: 21–25); Vgl.
auch "Useful proteins
from recombinant bacteria" in
Scientific American, 1980, 242: 74–94; Promotorelemente aus Hefe
oder anderen Pilzen wie der Gal4-Promotor, ADH- (Alkoholdehydrogenase)
Promotor, PGK- (Phosphoglycerinkinase) Promotor, Alkalische Phosphatase-Promotor
und die folgenden tierischen transkriptionalen Kontrollbereiche,
die Gewebsspezifität besitzen
und in transgenen Tieren verwendet wurden: Elastase I-Genkontrollbereich,
der in Pankreas-Acinarzellen
aktiv ist (Swift, et al., 1984, Cell 38: 639–646; Ornitz, et al., 1986,
Cold Spring Harbor Symp. Quant. Biol. 50: 399–409; MacDonald, 1987, Hepatology
7: 425–515),
Insulin-Genkontrollbereich, der
in Pankreas-Betazellen aktiv ist (Hanahan, 1985, Nature 315: 115–122), Immunglobulin-Genkontrollbereich,
der in lymphoiden Zellen aktiv ist (Grosschedl, et al., 1984, Cell
38: 647–658;
Adames, et al., 1985, Nature 318: 533–538; Alexander, et al., 1987, Mol.
Cell. Biol. 7: 1436–1444),
Brusttumorvirus-Kontrollbereich der Maus, der in Testis-, Brust-,
lymphoiden und Mastzellen aktiv ist (Leder, et al., 1986, Cell 45:
485–495),
Albumin-Genkontrollbereich,
der in Leber aktiv ist (Pinkert, et al., 1987, Genes and Devel. 1:
268–276),
Alpha-Fetoprotein-Genkontrollbereich, der in Leber aktiv ist (Krumlauf,
et al., 1985, Mol. Cell. Biol. 5: 1639–1648; Hammer, et al., 1987,
Science 235: 53–58),
Alpha-l-Antitrypsin-Genkontrollbereich, der
in der Leber aktiv ist (Kelsey, et al., 1987, Genes and Devel. 1:
161–171),
Beta-Globin-Genkontrollbereich, der in Myeloidzellen aktiv ist (Mogram,
et al., 1985, Nature 315: 338–340;
Kollias, et al., 1986, Cell 46: 89–94), Basisches Myelinprotein-Genkontrollbereich,
der in Oligodendrocytenzellen im Gehirn aktiv ist (Readhead, et
al., 1987, Cell 48: 703–712),
Genkontrollbereich der leichten Kette-2 des Myosins, der in Skelettmuskel
aktiv ist (Sani, 1985, Nature 314: 283–286) und gonadotropin-Freisetzungshormon-Genkontrollbereich,
der im Hypothalamus aktiv ist (Mason, et al., 1986, Science 234:
1372–1378).
-
Expressionsvektoren,
die Geninserts enthalten, können
durch drei allgemeine Ansätze
identifiziert werden: (a) DNA-DNA-Hybridisierung, (b) Anwesenheit
oder Abwesenheit von "Marker"-Genfunktionen, und
(c) Expression inserierter Sequenzen. Im ersten Ansatz kann die
Anwesenheit eines fremden Gens, das in einen Expressionsvektor eingefügt wurde,
durch DNA-DNA-Hybridisierung mittels Sonden, die Sequenzen umfassen,
die zu einem inserierten Gen homolog sind, nachgewiesen werden.
Im zweiten Ansatz kann das rekombinante Vektor/Wirtssystem identifiziert
und selektiert werden, auf der Grundlage der Anwesenheit oder Abwesenheit
bestimmter "Marker"-Genfunktionen (z.
B. Thymidinkinaseaktivität,
Antibiotikaresistenzen, Transformationsphänotyp, Einschluss-körperbildung
in Baculovirus, etc.), die durch die Insertion fremder Gene in den
Vektor verursacht werden. Zum Beispiel können, wenn das fremde Gen in
die Markergensequenz des Vektors einfügt wurde, Rekombinante, die
das Geninsert enthalten, durch die Abwesenheit der Markergenfunktion
identifiziert werden. Im dritten Ansatz können rekombinante Expressionsvektoren
durch Test auf das fremde Genprodukt, das durch den rekombinanten Vektor
exprimiert wird, identifiziert werden. Solche Tests können zum
Beispiel auf den physikalischen oder funktionalen Eigenschaften
des Rezeptor codierenden Genprodukts basiert werden, zum Beispiel durch
Bindung des Rezeptors an neurotrophen Faktor oder einen Antikörper, der
den Rezeptor direkt erkennt. Zellen der vorliegenden Erfindung können transient
oder bevorzugt konstitutiv und permanent das Polypeptid der Erfindung
exprimieren.
-
Wie
vorstehend beschrieben, scheint der MuSK-Tyrosinkinaserezeptor in
denerviertem Muskel exprimiert zu sein. Sonden, die diese Rezeptoren
erkennen können,
können
verwendet werden, um Krankheiten oder Störungen durch Messen veränderter
Mengen des Rezeptors in Zellen und Geweben zu identifizieren. Solche
Krankheiten oder Störungen
können
ihrerseits durch Verwendung des hier offenbarten aktivierenden Moleküls behandelt
werden. Solche Störungen
schließen
folgende ein, sind aber nicht auf solche beschränkt, in denen atrophe oder
dystrophe Veränderungen
von Muskel der grundlegende pathologische Befund sind. Zum Beispiel
kann Muskelatrophie aus Denervation (Verlust des Kontakts des Muskels
mit seinem Nerv) aufgrund von Nervenverletzung, degenerativer, metabolischer oder
inflammatorischer Neuropathie (z. B. Guillian-Barre-Syndrom), peripherer
Neuropathie oder Nervenverletzung, die durch Umweltgifte oder Arzneistoffe
verursacht wird, resultieren. In einer anderen Ausführungsform
resultiert die Muskelatrophie aus Denervation aufgrund einer Motoneuronopathie. Solche
Motoneuronopathien schließen
folgende ein, sind aber nicht auf sie beschränkt: erwachsene Motoneuronkrankheit,
einschließlich
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS oder Lou Gehrig's Krankheit); Kinder- oder Jugend-Spinalmuskularatrophien
und Autoimmunmotoneuropathien mit multifokalem Leitungsblock. In
einer anderen Ausführungsform
resultiert die Muskelatrophie aus chronischem Nichtgebrauch. Solche
Nichtgebrauchsatrophie kann aus Bedingungen resultieren, die folgende
einschließen, aber
nicht auf sie beschränkt
sind: Paralyse aufgrund von Herzinfarkt, Rückenmarksverletzung, Skelettimmobilisierung
aufgrund einer Verletzung (wie Bruch, Verstauchung oder Verrenkung)
oder längere
Bettruhe. In noch einer anderen Ausführungsform resultiert die Muskelatrophie
aus metabolischem Stress oder Unternährung, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Auszehrung durch Krebs und andere chronische Krankheiten, Fasten
oder Rhabdomyolyse, endokrine Erkrankungen wie Erkrankungen der Schilddrüse und Diabetes,
aber nicht darauf beschränkt.
Die Muskelatrophie kann auch aus einem Muskelatrophiesyndrom resultieren,
einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
des Duchenne-Syndroms, Becker-Syndroms, Myotonie, Fascioscapulohumeral-Syndrom,
Emery-Dreifuss,
oculopharyngeale Krankheit, scapulohumerale Krankheit, Gürtelrose und
angeborene Syndrome und die Dystrophie, die als Erbliche Distale
Myopathie bekannt ist. In einer weiteren Ausführungsform resultiert die Muskelatrophie
aus einer angeborenen Myopathie, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, Gutartige
Angeborene Hypotonie, Zentrale Kern-Krankheit, Nemalin-Myopathie
und Myotubuläre
(centronucleäre)
Myopathie. Zusätzlich
kann MuSK und sein assoziierter Ligand zur Behandlung von erworbenen
(toxischen oder inflammatorischen) Myopathien verwendet werden.
Myopathien, die aus einer inflammatorischen Krankheit des Muskels
resultieren, schließen
Polymyositis und Dermatomyositis ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Toxische
Myopathien können
aufgrund von Agenzien resultieren, einschließlich, aber nicht darauf beschränkt, Adiodaron,
Chloroquin, Clofibrat, Colchicin, Doxorubicin, Ethanol, Hydroxychloroquin,
Organophosphate, Perihexilin und Vincristin.
-
Obwohl
die Anmelder nicht an eine Theorie gebunden sein wollen, zeigte
eine vorläufige
Kartierung des musk in der Maus, dass dieses Gen auf dem Chromosom
4 der Maus in einem Bereich, der mit dem menschlichen Chromosom
9q homolog ist, lokalisiert ist. Mutationen in Mäusen, die mit diesem Bereich
von Chromosom 4 assoziiert sind, schließen die "wi"-Mutation (whirler)
ein, die in Symptomen des Shaker-Syndroms resultiert, einschließlich Taubheit, Kopfschütteln, Kreisen
und Hyperaktivität
(Lane, P. W., 1963, J. Hered. 54: 263–266). Eine andere Mutation
in Mäusen,
die mit diesem Bereich von Chromosom 4 assoziiert ist, ist die "vc"-Mutation (vacillans), die
mit den Symptomen des heftigen Zitterns beim Laufen und Schwankens
der Hinterbeine assoziiert ist (Sirlin, J. L., 1956, J. Genet. 54:
42–48).
-
Im
Menschen ist die Krankheit, die als idiopathische Torsionsdystonie
(ITD) bekannt ist, mit einem Gen assoziiert, das mittels Nachbarschaftsanalyse auf
dem menschlichen Chromosom 9q, Bande 34 kartiert wurde. Diese Krankheit
ist durch ständige
unfreiwillige Muskelkontraktionen gekennzeichnet, die häufig Verzerrungen
und wiederholte Bewegungen oder abnormale Haltungen verursachen.
-
Die
vorliegende Erfindung kann, wo angezeigt, in der Gentherapie zum
Ersatz des menschlichen Agrin-Gens in situ verwendet werden.
-
Jedes
der dem Fachmann bekannten Verfahren zum Transfer von Genen in Skelettmuskelgewebe
kann in Agrin-Gentherapieprotokollen verwendet werden. Als nichteinschränkendes
Beispiel kann der Fachmann direkte Injektion nackter DNA in Muskelgewebe,
Adenovirus assoziierten Gentransfer, primäre Myoblastentransplantation
oder kationischen Liposomen:DNA-Komplex-Gentransfer verwenden.
-
Zum
Beispiel kann direkte Injektion von DNA in Muskel verwendet werden,
um die Vektorkonstruktion zu optimieren, wie von Manthorpe et al.
(1993, Hum. Gene Ther. 4: 419–431)
beschrieben, wobei kovalent geschlossene zirkuläre Plasmid-DNA, die das Leuchtkäfer-Luciferase-Reportergen
codiert, in Skelettmuskel von erwachsenen Mäusen injiziert wurde, um die
Wirksamkeit verschiedener regulatorischer Elemente, die im DNA-Expressionsvektor
enthalten sind, zu beurteilen. In einer biologischen Studie wurden
die systemischen immunologischen Wirkungen von Cytokingenen mittels
direkter Injektion von DNA, die die Gene für IL-2, IL-4 oder TGF-β-1 codiert
(Raz, et al., 1993, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90: 4523–7), in
Muskel beurteilt. Eine andere Studie testete die Fähigkeit
des menschlichen Kallikrein-Genprodukts, den Blutdruck in Ratten
mit spontan hohem Blutdruck nach direkter DNA-Injektion von menschlichem
Kallikrein-Gen in Skelettmuskel der Maus zu verringern (Mong, et
al., 1995).
-
Plasmid-DNA,
komplexiert mit kationischen Lipiden, wurde ebenfalls auf ihre Fähigkeit,
Gene in Muskelgewebe zu transportieren, getestet. Trivedi, et al.
(1995, J. Neurochem. 64: 2230–38)
führten
in vitro-Studien durch, die polykationische Liposomen verwendeten,
um das Reportergen LacZ erfolgreich in die kultivierte Myoblastenzellinie
C2C12 der Maus und in primäre
Myoblasten der Maus, die von normalen und mdx-Mäusen stammten, zu transportieren, wobei
diese Studien die Grundlage zur Anpassung an die Gentherapie in
vivo bilden.
-
Gemäß der Erfindung
können
der aktive Teil von Agrin oder Fragmente davon als ein Immunogen verwendet
werden, um anti-Agrin-Antikörper
herzustellen. Durch Ermöglichen
der Herstellung relativ reichlicher Mengen an Protein mittels rekombinanter Techniken
zur Proteinsynthese (basierend auf den Nucleotidsequenzen der Erfindung)
wurde das Problem begrenzter Mengen an Protein beseitigt.
-
Um
weiter die Wahrscheinlichkeit der Erzeugung einer anti-Agrin-Immunantwort
zu verbessern, kann die Aminosäuresequenz
des aktiven Teils von Agrin analysiert werden, um testeten Adenovirus
vermittelten Transfer von Vollängen-
und verkürzten
Formen des Dystrophingens in Muskel von normalen und mdx-Mäusen.
-
Transplantation
von retroviral transformierten primären Myoblasten, die rekombinante
Gene exprimieren, in Skelettmuskelgewebe wurde auch intensiv als
ein möglicher
Ansatz zur Gentherapie für Muskel-
als auch Nicht-Muskel-Krankheiten untersucht. Es ist bekannt, dass
der Erfolg der Myoblastentransplantation zur Korrektur intrinsischer
Muskeldefekte von der Fähigkeit
der transplantierten Myoblasten, mit den Wirtsmyofasern zu fusionieren,
abhängt.
Um diesen Punkt zu adressieren, entwickelten Rando & Blau (1994, J.
Cell. Biol. 125: 1275–87)
ein neues Kultursystem zur Isolierung angereicherter und clonaler
Populationen primärer
Myoblasten. Es wurde gezeigt, dass durch dieses Verfahren isolierte Myoblasten
wirksam mit Wirtsmyofasern fusionieren, um Hybridmyofasern zu bilden,
die bis zu sechs Monaten bestehen, gezeigt durch die β-Galactosidase-Reportergenexpression.
Da Immunabstossung transplantierter Myoblasten ein mögliches
Problem in diesem Gentherapieansatz ist, wurde dieses Problem in
Studien angesprochen, die autologe versus heterologe Myoblasten
zur Transplantation (Huard, et al., 1994, Hum. Gene Ther. 5: 949–58) und
mit Cyclosporin A induzierte Immunsuppression in erwachsenen Mäusen, die
Myoblasten-Transplantate nach Muskelverletzung erhalten (Irintchev,
et al., 1995, J. Neurocytol. 24: 319–331), vergleichen. Repräsentative
Krankheitsziele zur Gentherapie, die Myoblasten-Transplantation
verwenden, schließen
Hämophilie
B, bei der zirkulierender Faktor IX des Menschen oder des Hundes
im Plasma von Mäusen
nach Transplantation rekombinanter Myoblasten in Skelettmuskeln
von normalen und SCID-Mäusen
gemessen wurde (Roman, et al., 1992, Somat. Cell. Mol. Genet. 18:
247–58;
Dai, et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 10892–5; Yao,
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89: 3357–61; Yao, et al., 1994, Gene
Ther. 1: 99–107)
und primäre
Myopathien wie Duchenne Muskuläre
Dystrophie ein, bei der Myoblasten, die das Dystrophin-Gen exprimieren,
in normale und mdx-Mäuse
transplantiert wurden (Partridge, et al., Nature 337: 176–9; Sopper,
et al., 1994, Gene Ther. 1: 108–113).
-
Plasmid-DNA,
komplexiert mit kationischen Lipiden, wurde ebenfalls auf ihre Fähigkeit
hin untersucht, Gene in Muskelgewebe zu transportieren. Trivedi,
et al. (1995, J. Neurochem. 64: 2230–38) führten in vitro-Studien durch,
die polykationische Liposomen verwendeten, um das Reportergen LacZ
erfolgreich in die kultivierte Myoblastenzellinie C2C12 der Maus
und in primäre
Myoblasten der Maus, die von normalen und mdx-Mäusen stammten, zu transportieren,
wobei diese Studien die Grundlage zur Anpassung an die Gentherapie
in vivo bilden.
-
Gemäß der Erfindung
können
der aktive Teil von Agrin oder Fragmente oder Derivate davon als Immunogen
verwendet werden, um anti-Agrin-Antikörper herzustellen. Durch Herstellung
relativ reichlicher Mengen an Protein mittels rekombinanter Techniken
zur Proteinsynthese (basierend auf den Nucleotidsequenzen der Erfindung)
wurde das Problem begrenzter Mengen an Protein beseitigt.
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Um
weiter die Wahrscheinlichkeit der Erzeugung einer anti-Agrin-Immunantwort
zu verbessern, kann die Aminosäuresequenz
des aktiven Teils von Agrin analysiert werden, um Teile des Moleküls zu identifizieren,
die mit erhöhter
Immunogenität
assoziiert sind. Zum Beispiel kann die Aminosäuresequenz der Computeranalyse
unterzogen werden, um Oberflächenepitope
zu identifizieren, die Computer erzeugte Darstellungen der Hydrophilie,
Oberflächen-wahrscheinlichkeit,
Flexibilität,
des antigenen Index, der amphiphilen Helix, des amphiphilen Blatts und
der Sekundärstruktur
darstellen. In einer anderen Ausführungsform könnten abgeleitete
Aminosäuresequenzen
verschiedener Arten verglichen werden und relativ nicht-homologe
Bereiche identifiziert werden; diese nicht-homologen Bereiche wären wahrscheinlicher
in verschiedenen Arten immunogen.
-
Zur
Herstellung monoclonaler Antikörper
gegen den aktiven Teil von Agrin kann jede Technik verwendet werden,
die die Herstellung von Antikörpermolekülen durch
fortlaufende Zellinien in Kultur ermöglicht. Zum Beispiel liegen
die Hybridom-Technik, ursprünglich
entwickelt von Köhler
und Milstein (1975, Nature 256: 495–497) sowie die Triom-Technik,
die menschliche B-Zell-Hybridom-Technik (Kozbor, et al., 1983, Immunology
Today 4: 72) und die EBV-Hybridom-Technik, um menschliche monoclonale
Antikörper
herzustellen (Cole, et al., 1985, in "Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy", Alan R. Liss, Inc.
S. 77–96),
und dergleichen im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
-
Monoclonale
Antikörper,
hergestellt gemäß der Erfindung
zur therapeutischen Verwendung, können menschliche monoclonale
Antikörper
oder monoclonale chimäre
Mensch-Maus- (oder
andere Arten) Antikörper
sein. Menschliche monoclonale Antikörper können mittels jeder von zahlreichen,
im Fachgebiet bekannten Techniken hergestellt werden (z. B. Teng
et al., 1983, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 80: 7308–7312; Kozbor,
et al., 1983, Immunology Today 4: 72–79; Olsson, et al, 1982, Meth.
Enzymol. 92: 3–16).
Chimäre
Antikörpermoleküle, enthaltend
eine Antigen-bindende Domäne
der Maus mit konstanten Bereichen des Menschen, können hergestellt
werden (Morrison, et al., 1984, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 81:
6851; Takeda, et al., 1985, Nature 314: 452).
-
Verschiedene
im Fachgebiet bekannte Verfahren können zur Herstellung polyclonaler
Antikörper
verwendet werden. Zur Herstellung von Antikörpern können verschiedene Wirtstiere
durch Injektion mit Protein oder einem Fragment oder Derivat davon, einschließlich, aber
nicht darauf beschränkt,
Kaninchen, Mäuse,
Ratten, etc., immunisiert werden. Verschiedene Adjuvantien können verwendet
werden, um die Immunantwort zu erhöhen, abhängig von der Wirtsart, und
einschließlich,
aber nicht darauf beschränkt,
Freundsches Adjuvans (komplett und inkomplett), Mineralgele wie
Aluminiumhydroxid, oberflächenaktive
Substanzen, wie Lysolecithin, pluronische Polyole, Polyanionen,
Peptide, Ölemulsionen, KLH
(„keyhole
limpet hemocyanin"),
Dinitrophenol und möglicherweise
brauchbare menschliche Adjuvantien wie BCG (Bacille-Calmette-Guerin)
und Corynebacterium parvum.
-
Ein
molekularer Clon eines Antikörpers
gegen ein Agrin-Epitop kann mittels bekannter Techniken hergestellt
werden. Rekombinante DNA-Methoden (vgl. z. B. Maniatis, et al.,
1982, Molecular Cloning, A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory, Cold Spring Harbor, New York) können verwendet werden, um Nucleotidsequenzen
zu entwerfen, die ein monoclonales Antikörpermolekül oder den Antigen-bindenden
Bereich davon codieren.
-
Antikörpermoleküle können mittels
bekannter Techniken gereinigt werden, z. B. Immunabsorptions- oder
Immunaffinitätschromatographie,
chromatographische Methoden wie HPLC (Hochdruckflüssigkeitschromatogaphie)
oder eine Kombination davon, etc..
-
Die
vorliegende Erfindung kann auch verwendet werden, um Fragmente von
Antikörpermolekülen herzustellen.
Antikörperfragmente,
die den Idiotyp des Moleküls
enthalten, können
mittels bekannter Techniken hergestellt werden. Zum Beispiel schließen solche
Fragmente folgende ein, sind aber nicht auf diese beschränkt: das
F(ab')2-Fragment, das
durch Pepsin-Spaltung des Antikörpermoleküls hergestellt
werden kann; die Fab'-Fragmente, die durch
Reduktion der Disulfidbrücken
des F(ab')2-Fragments
hergestellt werden können,
und die Fab-Fragmente, die durch Behandlung des Antikörpermoleküls mit Papain
und einem reduzierenden Agens hergestellt werden können.
-
BEISPIEL 1 – HOMOLOGE
REKOMBINATION, UM DAS MuSK-GEN ZU UNTERBRECHEN
-
Die
Tyrosinkinasedomäne
von MuSK umfasst 11 Subdomänen,
die sich auf drei codierende Exons aufteilen. Subdomäne I, die
die ATP bindende Domäne
codiert, befindet sich auf dem ersten Kinase-Exon, während die
Subdomänen
5–11,
die den katalytischen Bereich codieren, sich auf dem dritten Kinase-Exon
befinden (5). Um die
MuSK-Tyrosinkinaseaktivität
zu unterbrechen, wurde ein Steuerungs-Vektor entworfen, der den
größten Teil
des dritten Kinase-Exons nach homologer Rekombination mit dem endogenen
MuSK-Locus der Maus entfernen würde
(5); dieser Steuerungs-Vektor
enthielt eine Gesamtheit von 3.8 kb homologer Region mit dem MuSK-Gen
der Maus.
-
Der
MuSK-Ansteuerungs-Vektor wurde aus genomischen DNA-Fragmenten der
Maus entworfen, die aus einer Lambda FIX II Phagen-Genbank, hergestellt
mit genomischer DNA der Maus vom Stamm 129 (Stratagene), isoliert
wurden. Das 1.7 kb-SpeI-Fragment, dargestellt in 5, wurde in die kompatiblen Enden einer
einmal vorkommenden XbaI-Stelle
stromaufwärts
der PGK-Neo-Kassette ligiert (wobei die SpeI- und die XbaI-Stellen
zerstört wurden),
während
das 2.1 kb-BamHI-DNA-Fragment, dargestellt in 5, mit glatten Enden in die einmal vorkommende
HindIII-Stelle zwischen die PGK-Neo-Kassette und MCl-tk-Expressionskassetten
ligiert wurde (wobei die BamHI- und die HindIII-Stellen zerstört wurden).
Der Targeting-Vektor wurde durch Spaltung mit NotI linearisiert
und dann in embryonale E14.1-Stammzellen durch Elektroporation übertragen,
die einem zweifachen Selektionsprotokoll unterzogen (Gancyclovir-Zugabe
resultierte in einer 5–10fachen
Anreicherung, verglichen mit einer Selektion in G418 allein) und
dann verwendet wurden, um chimäre
Mäuse herzustellen,
wie zuvor beschrieben (Conover, et al., 1995; DeChiara, et al., 1995).
-
Es
wurde vorhergesagt, dass erfolgreiche Gensteuerung mit diesem Konstrukt
in der Erzeugung eines neuen 3.8 kb-EcoRI-Fragmentes des angesteuerten
Allels, wie mit einer 5'-Sonde nachgewiesen,
sowie dem Verlust von zwei NcoI-Fragmenten resultiert, die mit der
Kinase-Sonde hybridisieren (5).
Das testen auf diese Fragmente mittels des Southern-Blot-Verfahrens enthüllte, dass
eine erfolgreiche Ansteuerung des MuSK-Gens der Maus in vier von
etwa 400 embryonalen Stamm(ES)zellclonen erreicht wurde, die mittels
eines doppelten Selektionsschemas erhalten wurden, das zur Verstärkung der Selektion
angesteuerter Clone führen
sollte; die ES-Zellen waren aus dem 129-Stamm der Maus. Männliche
Chimären,
die von allen vier dieser angesteuerten Clone stammten, wurden mit C57BL/6-Weibchen
verpaart. Chimäre
von zwei der angesteuerten Clone gaben das mutierte Allel an die F1-Generation
weiter. Die resultierenden F1-Nachkommen, heterozygot für die MuSK-Mutation,
waren lebensfähig
und erschienen normal und fruchtbar.
-
BEISPIEL 2 – MuSK-GENUNTERBRECHUNG
RESULTIERT IN PERINATALER LETALITÄT
-
Die
heterozygoten F1-Nachkommen wurden miteinander verpaart, um Mäuse zu erzeugen,
die homozygot für
die MuSK-Genunterbrechung waren (bezeichnet als MuSK-/--Mäuse). Unter
den F2-Würfen,
die von den Kreuzungen stammten, waren neugeborene Mäuse, die
perinatal starben. Genotypanalyse der Schwanz-DNA der Mäuse zeigte,
dass die toten Jungen homozygot für das mutierte MuSK-Allel waren
(6); bezeichnenderweise überlebte
keine einzige Maus den perinatalen Zeitraum, die homozygot für die Mutation
war (37 Homozygote wurden festgestellt unter den ersten 138 jungen,
die genotypisiert wurden, entsprechend einer 26.8%igen Häufigkeit
von Homozygoten).
-
Um
den Phänotyp
der MuSK-/--Neugeborenen sofort bei Geburt zu bestimmen, waren die
Anmelder vorsichtig, indem sie die Geburten von mehreren Würfen, die
von heterozygoten Kreuzungen stammten, beobachteten. Obwohl sie
normal in ihrer groben Anatomie und ihrem Körpergewicht waren, unterschieden
sich die MuSK-/--Jungen in mehreren auffälligen Weisen von ihren Wurfkontrollen.
Erstens zeigten sie keine spontane Bewegung und antworteten nicht
auf einen sanften Kniff in Schwanz oder Fuss. Nur ein starker Kniff
in den Schwanz konnte eine schwache unkoordinierte Bewegung hervorrufen.
Dagegen zeigten Wurfkontrollen intensive Bewegung und antworteten
kräftig
auf einen milden Kniff in den Schwanz. Zweitens waren die MuSK-/--Jungen zyanotisch
bei Geburt und schienen nicht zu atmen, obwohl ihre Herzen für eine kurze
Zeit nach der Geburt weiter schlugen. Um zu bestimmen, ob die MuSK-/--Jungen
jemals einen Atemzug gemacht hatten, untersuchten die Anmelder die
Lungen histologisch. Die Lungenalveoli sind in utero kollabiert
und expandieren mit dem ersten Atemzug des Lebens; wenn die Atmung
dann beendet ist, bleiben die Alveoli ausgedehnt.
-
Die
histologische Untersuchung (7A) zeigte,
dass die Alveoli von MuSK-/--Jungen nicht expandiert waren, was
andeutete, dass die Jungen nie einen Atemzug getan hatten. Dagegen
zeigten die Lungen der Wurfkontrollen expandierte Alveoli (7B).
-
BEISPIEL 3 – NORMALER
SKELETTMUSKEL IN MuSK-/--MAUS
-
Da
MuSK sich an synaptischen Stellen im Skelettmuskel befindet (Valenzuela,
D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584) und da mutierte MuSK-/--Mäuse bei
Geburt nicht beweglich sind und kurz danach sterben, überlegten
die Anmelder, dass die neuromuskuläre Synapsenbildung in MuSK-/--Mutanten unnormal
sein könnte.
Die Anmelder untersuchten zuerst den Diaphragma-Muskel, da seine
einfache Organisation und seine dünne Struktur es erlauben, synaptische
Stellen in ihrer Gesamtheit präparierten Präparationen
sichtbar zu machen. Der Diaphragma-Muskel wird durch den phrenischen
Nerv innerviert, der normalerweise nahe des Zentrums des Diaphragma-Muskels
eintritt. Der hauptsächliche
intramuskuläre
Nerv ist senkrecht zur Längsachse
der Muskelfasern orientiert und erstreckt sich durch den zentralen
Bereich des Muskels.
-
Für die in
ihrer Gesamtheit präparierten
Diaphragma-Präparationen
wurden neugeborene Mäuse
in 1% Paraformaldehyd in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung (PBS)
bei 4°C
für mehrere
Stunden fixiert und darin kurz in PBS gewaschen. Die Diaphragma-Muskeln
wurden herauspräpariert,
zweimal für
10 Minuten in PBS gewaschen, in 0.1 M Glycin in PBS für 15 Minuten
inkubiert, für
5 Minuten in PBS gespült
und mit 0.5% Triton X-100 in PBS (PBT) für 5 Minuten permeabilisiert.
Die Muskeln wurden dann mit Kaninchen-Antikörpern gegen Synaptophysin (freundlicherweise
von Dr. R. Jahn, Yale University Medical School, zur Verfügung gestellt),
die 1/1000 in PBT mit 2% BSA verdünnt wurden, über Nacht
bei 4°C
inkubiert, anschließend
für 5 Minuten
in PBT gespült,
dreimal für
eine Stunde in PBT gewaschen und dann gleichzeitig mit Fluorescein
konjugiertem Schaf-anti-Kaninchen IgG (Boehringer Mannheim) und
Tetramethylrhodamin konjugiertem α-Bungarotoxin
(α-BGT)
(Molecular Probes, Oregon) über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Die Gewebe wurden dann dreimal für 1 Stunde mit PBT gewaschen,
einmal mit PBS für 5
Minuten gespült,
in 100% Methanol bei –20°C fixiert und
in 90% Glycerol, 0.1 M Tris, pH 7.5 mit 1 mg/ml p-Phenylendiamin
aufgezogen. Die in ihrer Gesamtheit präparierten Präparationen
wurden mit Epifluoreszenz und Filtern angeschaut, die für Rhodamin oder
Fluorescein selektiv waren, und Bilder wurden entweder auf Film
oder mit einer CCD-Kamera (Princeton Instruments) aufgenommen.
-
Die
Anordnung und grobe Struktur der Muskelfasern (vergleiche 7C und 7D) sowie des hauptsächlichen intramuskulären Nervs
schienen in mutierten MuSK-/--Mäusen
unverändert
zu sein. Folglich, obwohl das Anschalten der MuSK-Expression etwa
am embryonalen Tag 11 in sich entwickelnden Somiten der Maus (im
mutmaßlichen
Myotom) erfolgt, scheint MuSK nicht notwendig für die Schaffung, Proliferation
und Fusion von Myoblasten oder für
das Wachstum der Motoaxone vom Rückenmark zum
Muskel zu sein.
-
BEISPIEL 4 – AGRIN
KANN DIE AChR-GRUPPIERUNG IN MYOTUBEN, DIE KEINE MuSK BESITZEN,
NICHT INDUZIEREN
-
Die
Lokalisation von MuSK an der NMJ regte uns an, zu fragen, ob MuSK
für die
Ansprechbarkeit auf Agrin notwendig ist. Um das zu testen, isolierten die
Anmelder zuerst Myoblasten aus neugeborenen MuSK-/-Mäusen oder
von Kontrolljungen, versuchten, sie in Myotuben in Kultur zu differenzieren,
und testeten dann ihre Ansprechbarkeit auf Agrin.
-
Primäre Myoblasten-Kulturen
wurden aus der Muskulatur des Hinterbeins von neugeborenen MusK-/--
oder Wurfkontroll-Jungen angelegt. Das Gewebe wurde aufeinanderfolgend
mit Kollagenase und Trypsin behandelt, dann auf Plastik-Gewebekulturschalen
plattiert. Nach 1 Stunde wurden nicht-anhaftende Zellen (vor allem
Myoblasten) entfernt und auf Kammer-Objektträger, beschichtet mit Poly-D-Lysin
und Fibronectin, plattiert. Myoblasten-Kulturen wurden in Dulbecco's modifizierten Eagle-Medium (DMEM),
enthaltend 25% fötales Kälberserum,
10% Pferdeserum und 50 μg/ml
Gentamycin, gehalten. Um die Myotuben-Bildung zu induzieren, wurden die Kulturen
in ein Medium überführt, das
aus DMEM, enthaltend 5% Pferdeserum, L-Glutamin und Gentamycin,
besteht, zu dem 20 μM
Cytosinarabinosid nach 24 h zugegeben wurden. Nach zusätzlichen
2–3 Tagen
hatten sich kontraktile Myotuben reichlich in den Kulturen von sowohl
MuSK-/-- als auch den Kontroll-Jungen
gebildet. C2C12-Zellen wurden in einem Serum-armen Medium gehalten
und zur Differenzierung veranlasst, wie zuvor beschrieben (Ferns,
M., et al., 1993, Neuron 11: 491–502).
-
Für Agrin
vermittelte AChR-Gruppierungstests auf primären Myotuben wurden die Kulturen
auf Kammer-Objektträgern über Nacht
mit c-Agrin4,8 bei 0.01–100
nM behandelt; zur Beurteilung von MuSK-Fc als einen Inhibitor der
Gruppierung wurden differenzierte C2C12-Zellen auf Kammer-Objektträgern, beschichtet
mit Fibronectin und Poly-D-Lysin, mit MuSK-Fc oder einem Kontroll-Rezeptorkörper für 1 h bei
37°C vorbehandelt
vor der Zugabe von etwa 10 nM Agrin4,8 zur Übernachtinkubation. Nach Übernachtbehandlungen
mit Agrin wurden die Zellen als nächstes in Rhodamin konjugiertem α-Bungarotoxin inkubiert,
um AChRs zu markieren, dann fixiert und für Fluoreszenzmikroskopie präpariert.
Um das Ausmaß an
AChR-Gruppierung zu quantifizieren, wurden zufällig ausgewählte Myotuben unter Fluorescein-Optik
angesehen, dann zu Rhodamin-Optik gewechselt, und die Anzahl an
AChR-Clustern innerhalb eines Fadenkreuzgitters, angeordnet entlang der
Längsachse
der Myotube, wurden gezählt. AChRs
auf der Oberfläche
der kultivierten primären Myotuben
wurden durch Inkubation von lebenden Kulturen mit 25 mM Ci 125I-α-BGT
für 1 h
bei Raumtemperatur, Waschen und anschließende Lyse der Zellen in 0.1
N NaOH quantifiziert. Die Proteinkonzentration in Aliquoten jedes
Extrakts wurde mittels eines BCA-Proteintest-Kits (Pierce) bestimmt, während der
Rest des Extrakts in einem Gamma-Zähler gezählt wurde.
-
Myoblasten
von sowohl den Kontroll- als auch MuSK-/--Mäuse konnten fusionieren und
lange, kontraktierende Myotuben in Kultur bilden. Zusammen mit der
Beobachtung, dass der Skelettmuskel ziemlich normal in MuSK-/--Mäusen zu
sein scheint, zeigen diese Befunde, dass MuSK nicht kritisch für die frühe Muskelentwicklung
und Myoblastenfusion ist. Andererseits scheint MuSK absolut notwendig
für die
AChR-Gruppierung als Antwort auf Agrin zu sein. Nach Stimulation
mit der aktivsten Form von c-Agrin, enthaltend sowohl die vier als
auch acht Aminosäurehangen
Insertionen (c-Agrin4,8), waren AChR-Cluster nur
in den Myotuben aus Kontrollmäusen
erkennbar (8A). Während Cluster
in normalen Myotuben mit nur 1 nM c-Agrin4,8 induziert
wurden, konnte keine Gruppierung in MuSK-/--Myotuben sogar nach Erhöhung der
Konzentration an c-Agrin4,8 auf 100 nM beobachtet
werden (8B). Das Fehlen
einer nachweisbarer Gruppierung erfolgte nicht aufgrund der Abwesenheit
der AChRs, da Myotuben von MuSK-/--Mäusen eine ähnliche Anzahl an AChRs auf ihrer
Oberfläche
wie die Myotuben von Kontrollmäusen
exprimierten (8C). Folglich
erschien MuSK absolut notwendig für die AChR-Gruppierung als
Antwort auf Agrin zu sein.
-
BEISPIEL 5 – AGRIN
INDUZIERT DEUTLICHE UND SCHNELLE TYROSINPHOSPHORYLIERUNG VON MuSK
-
Das
Unvermögen
von Agrin, AChR-Gruppierung in Myotuben von MuSK-/--Mäusen zu
induzieren, zeigt, dass MuSK für
die Reaktion auf Agrin notwendig ist, und stimmt mit der Möglichkeit überein, dass
MuSK als der funktionelle Agrin-Rezeptor dient. Da die Gruppierung
jedoch über
einen Zeitraum von Stunden stattfindet, stimmen diese Ergebnisse
auch mit der Möglichkeit überein,
dass MuSK viel weiter stromabwärts
im Agrin-Signalweg wirkt. Um zu beginnen, zwischen diesen Möglichkeiten
zu unterscheiden, zogen die Anmelder den Vorteil aus der Tatsache,
dass RTKs schnell am Tyrosin nach Stimulation mit ihrem zugehörigen Liganden
autophosphoryliert werden. Die Anmelder entschieden, vier der bekannten
Formen von löslichem
Agrin, die unterschiedliche AChR-Gruppierungsaktivitäten zeigen (Ruegg,
M. A., et al., 1992, Neuron 8: 691–699; Ferns, M., et al., 1992,
Neuron 8: 1079–1086;
Ferns, M., et al., 1993, Neuron 11: 491–502; Hoch, W., et al., 1994,
EMBO J. 13: 2814–2821),
auf ihre Fähigkeit
zu testen, die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors zu induzieren.
-
Die
Fähigkeit
verschiedener Agrine und Wachstumsfaktoren, MuSK- oder ErbB3-Tyrosinphosphorylierung
für die
angegebenen Zeiten und die angegebenen Konzentrationen zu induzieren, wurde
in primären
Myoblasten der Ratte und in entweder untransfizierten C2C12-Myoblasten
oder in C2C12-Myoblasten, die stabil mit einem Küken-MuSK exprimierenden Plasmid
transfiziert waren, beurteilt. Die Zellen wurden in konfluentem
Zustand in einem undifferenzierten Zustand oder etwa 4–5 Tage
nach Induktion zur Differenzierung in Myotuben in Serum-armem Medium
stimuliert. Nach Stimulation wurden die Zellen lysiert, die Extrakte
der Immunpräzipitation
mit Rezeptor-spezifischen Antikörpern
unterzogen und dann wurde mit entweder Rezeptor-spezifischen oder
Phosphotyrosin-spezifischen
Antikörpern
ein Immunblot erstellt, wobei zuvor beschriebene Verfahren verwendet
wurden (Stitt, T., et al., 1995, Cell 80: 661–670). Polyclonale Antikörper gegen
MuSK wurden wie folgt erzeugt: für MuSK
der Ratte wurden Kaninchen mit einem Peptid, das den carboxyterminalen
20 Aminosäuren
des MuSK-Proteins der Ratte entspricht, immunisiert (Valenzuela,
D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584; die Nomenklatur für diesen
Antikörper
ist: 41101K); für MuSK
des Kükens
wurden Kaninchen mit einem Peptid, das den ersten 19 Aminosäuren der
cytoplasmatischen Domäne
von MuSK des Kükens
entspricht, immunisiert (Peptid: TLPSELLLDRLHPNPMYQ; die Nomenklatur
für diesen
Antikörper
ist 52307K). Die Spezifität
der Antikörper
wurde auf COS-Zellen exprimierten MuSK-Proteinen bestimmt, sowohl
durch Immunpräzipitation
als auch durch das Western-Verfahren, wobei untransfizierte COS-Zelllysate
mit Lysaten von mit MuSK der Ratte und des Kükens transfizierten COS-Zellen
verglichen wurden. 41101K immunpräzipitiert und detektiert MuSK
von Nagetieren auf dem Western-Blot, aber erkennt MuSK des Kükens nicht.
52307 immunpräzipitiert und
detektiert MuSK des Kükens
auf dem Western Blot. Antikörper
gegen ErbB3 wurden von Santa Cruz Biotechnology, Inc. erhalten.
-
Kulturen
von konfluenten C2C12-Zellen, entweder undifferenziert oder in Serum-armem
Medium für
vier bis fünf
Tage, wie vorstehend beschrieben, differenziert, wurden in eine
Temperatur von 4°C übertragen
und für
90 Minuten mit entweder MuSK-Fc oder TrkB-Fc (bei 5 mg/ml) inkubiert,
jeweils in Anwesenheit der angegebenen Schein- oder Agrin enthaltenden
konditionierten Medien (mit 100 nM Agrin). Agrinmengen wurden durch
Western-Analyse der konditionierten Medien mit einem Ratten-Agrin-Antikörper (131,
von StressGen, Inc.) bestimmt, unter Verwendung einer gereinigten
Agrin-Kontrolle bekannter Konzentration. Nach diesen Inkubationen wurden
die Zellen viermal mit PBS, enthaltend Calcium und Magnesium, gewaschen
und dann eine zusätzliche
Stunde mit radioiodiertem Ziege-anti-Mensch IgG (NEN/Dupont; 1 mCi/ml
in PBS) inkubiert, um oberflächengebundenes
Rezeptor-Fc nachzuweisen. Nach viermal weiterem Waschen wurden die
Zellen in 0.1 N NaOH solubilisiert, und die gebundene Radioaktivität wurde
bestimmt. Der Test ist dem ähnlich,
der an einer anderen Stelle beschrieben wurde (Davis, S., et al.,
1994, Science 266: 816–819).
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Transiente
Transfektionen, die entweder zuvor beschriebene Agrin-Konstrukte
verwendeten (Ferns, M., et al., 1993, Neuron 11: 491–502) oder leere
Vektorkontrollen, oder stabile Transfektionen eines Küken-MuSK-Expressionskonstrukts
wurden, wie beschrieben, durchgeführt (Glass, D., et al., 1991,
Cell 66: 405–413;
Ip, N.Y., et al., 1992, PNAS (USA) 89: 3060–3064). Agrinkonzentrationen
in konditionierten Medien, die von transienten Transfektionen stammten,
wurden durch Immunblot-Vergleiche mit gereinigtem Agrin bekannter
Konzentration bestimmt.
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Phosphorylierung
wurde am endogenen MuSK-Rezeptor bestimmt, der in Myotuben-Kulturen stark exprimiert
wird, die durch Differenzierung von entweder der C2C12-Myoblastenzellinie
der Maus (Valenzuela, D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584) oder
primären
Myoblasten der Ratte erhalten wurden. Eindrucksvollerweise waren
lösliche
Agrine, die das Insert von acht Aminosäuren an Position Z (c-Agrin4,8 und c-Agrin0,8)
enthielten, die die Formen sind, die die AChR-Gruppierung induzieren
können, auch
die Formen, die deutliche Tyrosinphosphorylierung von MuSK induzierten
(9A). Das Agrin, das am
aktivsten bei der Gruppierung ist (c-Agrin4,8),
war auch das aktivste in der Induktion der MuSK-Phosphorylierung (9A). Dagegen konnten die löslichen
Agrine, denen das Insert von acht Aminosäuren fehlte (c-Agrin4,0 und c-Agrin0,0)
und die die AChR-Gruppierung nicht induzieren können, auch die MuSK-Phosphorylierung
nicht induzieren (9A).
-
Die
Spezifität
der Wirkung von Agrin wurde weiter untersucht durch Vergleich seiner
Aktivität
mit der von Wachstumsfaktoren, von denen bekannt ist, dass sie Rezeptoren
auf Muskeln besitzen. Von mehreren solchen getesteten Faktoren,
einschließlich
Insulin, Fibroblastenwachstumsfaktor (FGF) und ARIA/Neuregulin,
konnte nur Agrin die Phosphorylierung von MuSK induzieren (9A); da FGF auch die AChR-Gruppierung
auf Myotuben induzierte (Peng, H. B., et al., 1991, Neuron 6: 237–246), zeigen diese
Ergebnisse auch, dass die MuSK-Phosphorylierung spezifisch für Antworten
auf Agrin ist und nicht nur auf Agenzien, die die Gruppierung induzieren können. Darüber hinaus
konnte Agrin, während
gezeigt werden konnte, dass solche Faktoren die Phosphorylierung
ihrer eigenen RTKs auf Myotuben induzieren (z. B. Neuregulin induziert
die Phosphorylierung seiner zugehörigen RTK, erbB3), nur MuSK
aktivieren und nicht andere RTKs (9B).
-
Die
Aktivierung einer RTK durch ihren zugehörigen Liganden erfolgt typischerweise
schnell, und die Anmelder konnten zeigen, da s Agrin die Tyrosinphosphorylierung
von MuSK mit Kinetiken, die denen ähnlich sind, die bei gut charakterisierten
RTK/Ligandensystemen beobachtet werden, induziert (z. B. Kaplan,
D. R., et al., 1991, Nature 350: 158–160); die Induktion war innerhalb
einer Minute nachweisbar, erreichte ihre Spitze innerhalb der ersten
fünf Minuten und
blieb über
eine Stunde erhöht
(9D). Die Tyrosinphosphorylierung
von MuSK erfolgte auch bei Verwendung von Agrin in Konzentrationen,
die denen ähnlich
waren, die für
andere Liganden, die auf RTKs wirken, beobachtet wurden (Ip, N.Y.,
et al., 1993, Neuron 10: 137–149),
wobei die Phosphorylierung mit 1 nM Agrin nachweisbar war (9C).
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Das
erforderliche Vorhandensein von MuSK für die Antwort auf Agrin, die
Fähigkeit
von Agrin, schnelle und deutliche MuSK-Phosphorylierung zu induzieren,
die Spezifität
von Agrin für
MuSK, verglichen mit anderen getesteten Faktoren, und die genaue
Korrelation von Agrinformen in AChR-Gruppierungstests und in MuSK-Phosphorylierungstests,
all das zusammen unterstützt
weiter die Vorstellung, dass MuSK als der funktionale Agrin-Rezeptor
dient.
-
BEISPIEL 6 – AGRIN
BINDET NICHT DIREKT AN EINE ISOLIERTE MuSK-EKTODOMÄNE
-
Wenn
MuSK tatsächlich
der funktionelle Agrin-Rezeptor ist, würden die Anmelder erwarten,
die Bindung von Agrin an MuSK zeigen zu können. In einem Versuch, diese
Bindung zu zeigen, entwarfen die Anmelder zuerst ein Expressionskonstrukt,
das ein Fusionsprotein zwischen der Ektodomäne von MuSK der Ratte und dem
Fc-Teil des menschlichen Immunglobulins G1 (bezeichnet als MuSK-Fc)
codiert, und stellten dann das Fusionsprotein her und reinigten
es. Ähnliche
Rezeptor-Fc-Fusionen wurden zuvor verwendet, um die Bindung zwischen
RTKs und ihren Liganden zu charakterisieren (Davis, S., et al.,
1994, Science 266: 816–819;
Stitt, T., et al., 1995, Cell 80: 661–670).
-
Baculovirus-Expressionsvektoren,
die MuSK-Fc, TrkB-Fc und Ret-Fc codieren, stellten Fusionsproteine
her, in denen die Ektodomänen
von TrkB der Ratte, Ret der Ratte beziehungsweise MuSK der Ratte
mit einem Spacer mit der Sequenz Gly-Pro-Gly verbunden waren, gefolgt
von der Gelenkregion und den CH2- und CH3-Bereichen von menschlichem
IgG1, beginnend mit den Resten Glu-Pro-Lys, wie beschrieben (Davis,
S., et al., 1994, Science 266: 816–819). Baculovirus-Infektionen
in Spodoptera frugiperda-SF-21AE-Insektenzellen
wurden mittels Standardverfahren durchgeführt (Stitt, T., et al., 1995,
Cell 80: 661–670).
Die löslichen
Fc enthaltenden Proteine wurden mittels Protein A-Sepharose (Pharmacia)-Chromatographie
gereinigt.
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Die
Bindung von Agrin an immobilisiertes MuSK-Fc, verglichen mit einem
monoclonalen, für Agrin
spezifischen Antikörper,
wurde mittels BIAcore-Biosensor-Technologie (Pharmacia Biosensor) gemessen,
unter Verwendung von zuvor beschriebenen Ansätzen (Stitt, T., et al., 1995,
Cell 80: 661–670).
Heparin und CaCl2 wurden von Sigma Chemical
Co. (St. Louis, MO) geliefert und ohne weitere Reinigung verwendet.
Der Agrin-spezifische monoclonale Antikörper (Clon AGR131, hergestellt
gegen Agrin der Ratte) wurde von StressGen Biotechnologies Corp.
(Victoria, BC, Canada) gekauft.
-
In
einem ersten Ansatz verwendeten die Anmelder MuSK-Fc zusammen mit
der BIAcore-Biosensor-Technologie.
Die BIAcore-Technologie erlaubt die direkte und quantitative Messung
der Bindung von löslichen
Liganden an Rezeptoren, die an einen Sensor-Chip gekoppelt sind.
Rekombinantes MuSK-Fc wurde kovalent an eine Oberfläche auf dem
BIAcore-Sensor-Chip gekoppelt, und als eine Kontrolle wurde auch
ein monoclonaler, für
Agrin der Ratte spezifischer Antikörper an eine getrennte Oberfläche auf
dem Sensor-Chip gekoppelt; Medien, die c-Agrin4,8 enthielten,
wurden dann über
die zwei Oberflächen
geschickt. Während
starke Bindung des Agrins an die Antikörperoberfläche leicht nachgewiesen werden
konnte, konnte keine Bindung des Agrins an die MuSK-Oberfläche gesehen
werden (10A). Darüber hinaus
war die Bindung nicht durch überschüssiges lösliches
MuSK-Fc kompetierbar, während
die Bindung an die Antikörperoberfläche spezifisch
durch überschüssigen löslichen
Antikörper,
der dem Agrin-enthaltenden Medium zugegeben wurde, kompetierbar
war (10A). Da Agrin-Aktivität Calcium
erfordert (Bowe und Fallon, 1995, Ann. Rev. Neurosci. 18: 443–462) und
da einige Heparin bindende Faktoren Heparin brauchen, um an ihre
Rezeptoren zu binden (Goldfarb, M., 1990, Cell Growth & Differentiation
1: 439–445),
versuchten die Anmelder auch die Bindung in Gegenwart von Calcium
oder Heparin; in keinem Fall wurde eine Bindung an die MuSK-Oberfläche beobachtet (10A).
-
Als
nächstes
versuchten die Anmelder die Bindung von MuSK und Agrin zu zeigen,
indem sie versuchten, MuSK-Fc zu verwenden, um auf Nitrocellulose
immobilisiertes Agrin nachzuweisen. Im Gegensatz zu unseren Kontrollexperimenten,
in denen immobilisierter vom Gehirn stammender neurotropher Faktor
(BDNF) leicht durch eine Fc-Fusion seines zugehörigen Rezeptors (TrkB-Fc) nachgewiesen
werden konnte und in denen immobilisiertes Agrin leicht durch den
Agrin-spezifischen monoclonalen Antikörper nachgewiesen werden konnte,
konnte immobilisiertes Agrin nicht durch MuSK-Fc nachgewiesen werden
( 10B).
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Die
vorstehend beschriebenen, negativen Bindungsergebnisse zeigen, dass
der isolierte MuSK-Rezeptor nicht ausreicht, um Agrin zu binden. Folglich
dient MuSK vielleicht nicht direkt als ein Rezeptor für Agrin,
trotz der Vielfalt an funktionellen Daten, die andeuten, dass Agrin über MuSK
wirkt. Alternativ dazu braucht MuSK vielleicht zusätzliche
Komponenten oder Veränderungen,
die zur Bindung und Antwort auf Agrin erforderlich sind.
-
BEISPIEL 7 – AGRIN
AKTIVIERT MuSK AUF EINE ZELLKONTEXT-ABHÄNGIGE WEISE: ERFORDERNIS FÜR EINE MYOTUBEN-SPEZIFISCHE
ZUSÄTZLICHE
KOMPONENTE
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Basierend
auf den vorstehend beschriebenen Ergebnissen zogen die Anmelder
die Möglichkeit in
Betracht, dass die Agrin-MuSK-Interaktion zusätzliche Komponenten erfordert.
Um diese Möglichkeit weiter
zu erforschen, bestimmten die Anmelder die Zellkontext-Abhängigkeit
für die
Agrinaktivierung von MuSK, wobei sie überlegten, dass, wenn eine
zusätzliche
Komponente erforderlich war, sie spezifisch nur auf Zellen exprimiert
sein könnte,
die normalerweise auf Agrin antworten. Folglich exprimierten die
Anmelder Vollängen-cDNAs,
die MuSK der Ratte, des Menschen und des Kükens codierten, ektopisch in
Fibroblasten und testeten darauf, ob diese MuSK-Rezeptoren induzierbar
durch Agrin phosphoryliert werden konnten. Wenn sie in Fibroblasten
exprimiert wurden, konnte keine der drei Arten von MuSK als Antwort
auf Agrin phosphoryliert werden. Während das die Möglichkeit
unterstützte,
dass MuSK eine zusätzliche
Myotuben-spezifische Komponente braucht, um auf Agrin zu antworten,
war es auch möglich,
dass unsere cDNAs MuSK-Varianten
codierten, die nicht auf Agrin antworten konnten. Das war eine möglicherweise
beunruhigende Möglichkeit,
da es vielfache, verschieden gespleißte Versionen des MuSK- Transkripts gibt (Valenzuela,
D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584); die Anmelder wussten
nicht, welche der Formen normalerweise auf Agrin antworteten, und
unsere cDNAs machten nur einen Teil der verschiedenen Formen aus.
Folglich entschieden die Anmelder, unsere cDNAs in Myoblasten zu
exprimieren, um zu überprüfen, dass
sie Antworten auf Agrin vermitteln konnten, wenn sie im richtigen
Kontext exprimiert wurden. Zu diesem Zweck entschieden die Anmelder,
MuSK des Huhns in der C2C12-Myoblasten-Zellinie der Maus zu exprimieren,
da MuSK des Kükens
leicht von der endogenen MuSK der Maus auf der Grundlage der Größe und durch
Verwendung spezieller Antikörper unterschieden
werden konnte. Bei Expression in undifferenzierten Myoblasten wurde
MuSK des Kükens in
Antwort auf jede Isoform von Agrin nicht phosphoryliert (11, vgl. Spuren mit der
Bezeichung "Undif", oberes Feld), genauso
wie sie nicht in Fibroblasten phosphoryliert wurde; undifferenzierte C2C12-Zellen
exprimieren keine signifikanten Mengen an endogener MuSK (11, Spuren mit der Bezeichnung "Undif", unteres Feld und
auch (Valenzuela, D., et al., 1995, Neuron 15: 573–584); daher konnten
die Anmelder die Aktivierung der endogenen MuSK der Maus in Myoblasten
nicht vergleichen. Nach Differenzierung in Myotuben wurde die eingeführte MuSK
des Kükens
genauso wirksam durch Agrin aktiviert, wie die endogene MuSK der
Maus (11, Spuren mit
der Bezeichnung "Diff", oberes Feld); sowohl
eingeführte
als auch endogene MuSK besaßen
identische Profile der Antwort auf die verschiedenen Formen von
Agrinen, mit Aktivierungen, die nur von Formen mit dem Insert von
8 Aminosäuren
an der Z-Position vermittelt wurden. Folglich codieren unsere cDNAs
MuSK-Proteine, die vollkommen zur Agrin induzierten Phosphorylierung
fähig sind,
aber sie können
nur von Agrin im Kontext einer differenzierten Myotube aktiviert
werden, was in Übereinstimmung
mit der Vorstellung ist, dass die Agrin-Aktivierung von MuSK eine
Myotuben-spezifische zusätzliche
Komponente erfordert, die nicht in Fibroblasten oder undifferenzierten
Myoblasten exprimiert wird.
-
BEISPIEL 8 – EIN REZEPTOR-KOMPLEX
KANN ZWISCHEN AGRIN, MuSK UND EINER MYOTUBEN-SPEZIFISCHEN ZUSÄTZLICHEN
KOMPONENTE GEZEIGT WERDEN
-
Insgesamt
zeigen die vorstehenden Daten, dass Agrin MuSK braucht, um eine
Gruppierung zu vermitteln, und dass Agrin MuSK sehr schnell aktiviert,
aber dass Agrin nicht direkt an eine gereinigte MuSK-Ektodomäne bindet
und MuSK nur im Kontext einer Myotube aktivieren kann. Diese Befunde
sind in Übereinstimmung
mit der Möglichkeit,
dass MuSK ein erforderlicher Teil eines Agrin-Rezeptor-Komplexes
ist, aber dass es, obwohl MuSK eine Schlüsselsignalfunktion für diesen
Komplex bereitstellt, eine oder mehrere andere Komponenten erfordert,
um an Agrin zu binden. Ähnliche
Typen von Rezeptorkomplexen wurden für andere Liganden beschrieben.
Vielleicht schließen
einige der am besten charakterisierten Beispiele die Rezeptorkomplexe
für den
ziliaren neurotrophen Faktor (CNTF) und seine Cytokin-Verwandten
ein (Davis, S., et al., 1993, Science 260: 1805–1808; Stahl und Yancopoulos,
1993, Cell 74: 587–590).
Um mit seinen zwei Signal transduzierenden "b"-Rezeptorkomponenten,
gp130 und LIFRb, zu interagieren, muss CNTF zuerst an seine "a"-Rezeptorkomponente binden, bekannt
als CNTFRa. CNTFRa besitzt keine Signalfunktion und ist tatsächlich an die
Oberfläche über eine
Glycosylphosphatidylinositolverbindung gebunden und besitzt folglich
keine cytoplasmatische Domäne.
Der Rezeptorkomplex für CNTF
wird auf schrittweise Art gebildet: CNTF bindet zuerst an CNTFRa;
dieser anfängliche
Komplex kann dann an eine einzelne "b"-Komponente
binden und sie aufnehmen; zuletzt bildet sich ein vollständiger Komplex,
der eine "b"-Komponentendimerisierung einschließt, die
zur Signalinitiation erforderlich ist (12A). Im endgültigen Komplex scheint CNTF Kontakte
mit allen drei Rezeptorkomponenten zu bilden. Interessanterweise
können
Rezeptorkomplexe für
CNTF in Lösung
nur mit den löslichen
Ektodomänen
der verschiedenen Komponenten gebildet werden. Darüber hinaus,
kann, wenn nur eine der Rezeptorkomponenten an die Oberfläche gebunden
ist, darum ein Rezeptorkomplex mit löslichen Versionen der anderen
Komponenten gebildet werden, aber nur auf eine CNTF-abhängige Art
(12B).
-
Wenn
Agrin an MuSK in einem Rezeptorkomplex bindet, überlegten die Anmelder, dass
sie diesen Komplex manipulieren könnten, auf im Grossen und Ganzen
die gleiche Art, auf die der CNTF-Rezeptorkomplex manipuliert werden
kann. Um die Möglichkeit
zu erforschen, dass Myotuben spezifisch eine oder mehrere zusätzliche
Komponenten exprimieren, die erforderlich sind, damit Agrin an MuSK
binden kann (12C), entschieden
die Anmelder, zu testen, ob die Anmelder spezifisch einen Rezeptorkomplex
auf der Oberfläche
von Myotuben, aber nicht auf anderen Zellen bilden könnten, wobei Agrin
zusammen mit einer löslichen
Version des MuSK-Rezeptors verwendet wurden, um mit mögliche(n)
zusätzliche(n)
Komponente(n) auf der Oberfläche
von Myotuben einen Komplex zu bilden. Diese Möglichkeit bestätigend,
fanden die Anmelder, dass die Bindung von löslichem MuSK- Fc an die Oberfläche von
Zellen mit Agrin erhöht
werden kann, aber nur auf der Oberfläche von differenzierten Myotuben und
nicht auf der Oberfläche
von Fibroblasten oder Myoblasten (13A).
Diese Daten zeigen, dass sich Komplexe zwischen Agrin und MuSK bilden
können,
aber nur in Gegenwart einer oder mehrerer Myotuben-spezifischenr
Komponenten (wie in 12C vorgeschlagen).
Interessanterweise können,
obwohl Formen von c-Agrin, die das Insert von acht Aminosäuren an
der Z-Position enthalten, die Agrin-abhängige MuSK-Komplexbildung am besten unterstützen können, Formen
von c-Agrin ohne dieses Insert auch diese Komplexe bilden. Die Fähigkeit
all dieser löslichen
Formen, die Komplexbildung zu unterstützen, einschließlich solcher,
denen das Insert von acht Aminosäuren
für die
Aktivität
fehlt, kann mit vorherigen Befunden in Einklang stehen, dass Matrix
gebundene Formen von Agrin, denen das Z-Insert fehlt, die Gruppierung
aktivieren können
(Ferns, M., et al., 1992, Neuron 8: 1079–1086). Folglich, obwohl lösliche Agrine,
denen Inserts an der Z-Position fehlen, scheinbar keine Signalfunktion
ausüben
können, können sie
fähig sein
Teilkomplexe zu bilden, während
Matrix assoziierte Formen dieser gleichen Agrine weiter vollständige Komplexe
mit Signalfunktion bilden können.
Interessanterweise bilden Liganden für die EPH-Familie von RTKs
ein Beispiel von Liganden, die an ihre Rezeptoren binden, sie aber
nicht aktivieren, wenn sie in löslichen
Formen präsentiert werden,
aber die als wirksame Aktivatoren agieren können, wenn sie an die Zelloberfläche gebunden sind
(Davis, S., et al., 1994, Science 266: 816–819); absichtliche Gruppierung
der löslichen
Liganden kann ebenfalls T eine Aktivierung
ermöglichen,
was nahelegt, dass die Rolle der Oberflächenanheftung die ist, die
Liganden-Gruppierung ermöglichen
(Davis, S., et al., 1994, Science 266: 816–819).
-
In
Abwesenheit zugegebenen Agrins zeigte MuSK-Fc eine viel größere Bindung
an Myotuben-Oberflächen
als mehrere Kontroll-Rezeptor-Fc-Fusionsproteine (13A, Daten gezeigt für TrkB-Fc); MuSK-Fc jedoch
zeigte eine ähnliche
Agrin unabhängige
Bindung an sowohl Myoblasten als auch Fibroblasten wie Kontroll-Rezeptor-Fc-Proteine (13A). Spezifische Bindung
von MuSK-Fc an Myotuben-Oberflächen,
in Abwesenheit von exogen zur Verfügung gestelltem Agrin, kann
anzeigen, dass MuSK eine Affinität
für seine
Myotuben-spezifische zusätzliche
Komponente in Abwesenheit von Liganden besitzt. Alternativ, da Myotuben
Muskel-spezifische Formen von Agrin bilden (denen das Insert von acht
Aminosäuren
an der Z-Position fehlt), könnte
die spezifische Bindung von MuSK-Fc an Myotuben in Abwesenheit von
zugegebenem Agrin durch die Bildung eines Komplexes zwischen dem
zugegebenen MuSK-Fc und endogen exprimiertem Muskel-Agrin zusammen mit
der zusätzlichen
Komponente erklärt werden;
Zugabe von zusätzlichem
exogenem löslichem
Agrin könnte
einfach ermöglichen,
dass noch mehr MuSK von Komplexen mit der Myotuben-spezifischen
zusätzlichen
Komponente aufgenommen wird. Obwohl sowohl Myoblasten als auch Myotuben endogenes
Agrin produzieren, können
Myoblasten scheinbar keine Komplexe mit zugegebenem MuSK-Fc bilden,
da sie die erforderliche zusätzliche Komponente
nicht exprimieren.
-
Um
zu bestätigen,
dass MuSK direkt mit Agrin als Teil seines Rezeptorkomplexes interagiert, zeigten
die Anmelder als nächstes,
dass radiomarkiertes Agrin an MuSK-Rezeptoren auf der Oberfläche von
Myotuben quervernetzt werden konnte.
-
Menschliches
Agrin-Protein mit Flg-Marker, das den COOH-terminalen 50 kD von
menschlichem Agrin 4,8 entspricht, wurde in COS-Zellen exprimiert und
durch Affinitäts- und Größenausschlußchromatographie
auf > 95% Reinheit
gereinigt. 20 μg
wurden durch ein verändertes
Lactoperoxidase-Verfahren, wie zuvor beschrieben, iodiert (DiStefano,
P., et al., 1992, Neuron 8: 983–993).
Der Einbau von 125I war größer als
80%; 125I-h-Agrin 4,8-flg wurde von freiem 125I auf einer 1 × 3 cm-Sephadex G-25-Säule vor
der Verwendung in den Querverknüpfimgs-Tests
getrennt. Die spezifische Aktivität betrug 4000 CpM/fMol (~2400
Ci/mMol). Die biologische Aktivität von 125I-h-Agrin
4,8-flg wurde durch Tyrosinphosphorylierung von MuSK in C2C12-Myotuben
verfolgt und war von ihrem unmarkierten Gegenstück nicht zu unterscheiden.
Für Querverknüpfungs-Studien
wurden 10 cm-Platten differenzierter C2C12 Myotuben in 1 nM [125I]-Agrin4,8 in
1.5 ml PBS, enthaltend 1% BSA und 1 mg/ml Glucose, in Anwesenheit
oder Abwesenheit eines 150fachen Überschusses unmarkierten Agrins4,8 für
75 min bei 4°C
inkubiert. Das Querverknüpfungs-Agens DSS (Disuccinimidylsuberat) wurde
in einer Endkonzentration von 0.2 mM zugegeben, und die Platten
wurden bei Raumtemperatur für 30
min inkubiert, dreimal mit 50 mM Tris/150 mM NaCl, pH 7.5, gewaschen,
lysiert und der Immunpräzipitation
mit MuSK-spezifischen
Antikörpern
unterzogen. Für
die Peptidkompetition wurde Peptidantigen in der Immunpräzipitation
in einer Endkonzentration von 20 μg/ml
eingeschlossen. Die Proben wurden dann der Elektrophorese unterzogen,
und die fixierten und getrockneten Gele wurden der Autoradiographie
ausgesetzt.
-
Immunpräzipitationen
von Lysaten von Myotuben, die chemisch mit radiomarkiertem, rekombinantem
menschlichem Agrin quervernetzt waren, mit einem MuSK-spezifischen
Antikörper,
enthielten Komplexe, die in der Größe Agrin/MuSK-Komplexen entsprachen
(13B). Diese Agrin/MuSK-Komplexe
konnten in Gegenwart eines Überschusses
unmarkierten Agrins oder wenn ein Peptid verwendet wurde, um die
MuSK-Präzipitation
zu blockieren, nicht gesehen werden (13B).
Zusätzliche
radiomarkierte Arten, die mit dem MuSK-Antikörper immunpräzipitierten,
entsprechen Formen von Agrin, die mit MuSK assoziiert, aber nicht
quervernetzt sind, vermutlich aufgrund der geringen Effizienz der
Quervernetzung (13B);
geringe Mengen zusätzlicher Agrinkomplexe,
die vielleicht MASC einschließen, konnten
auch in diesen Immunpräzipitationen
nachgewiesen werden.
-
Zuletzt,
wenn unsere Befunde, dass lösliche MuSK
Komplexe mit ihrer erforderlichen Myotuben-spezifischen zusätzlichen
Komponente bilden kann, richtig sind, dann sollte dieser lösliche Rezeptor
auch als ein Inhibitor Agrin-vermittelter Antworten wirken, wobei
die zusätzliche
Komponente maskiert und daran gehindert wird, mit der endogen exprimierten,
zur Signalübertragung
fähigen
MuSK zu interagieren. Tatsächlich
hemmte die Zugabe steigender Mengen an MuSK-Fc die Agrin-vermittelte
Gruppierung von AChRs (13C)
sowie die Agrin induzierte MuSK-Phosphorylierung in einer Dosis-abhängigen Weise,
während
Kontroll-Rezeptor-Fc-Proteine keine hemmende Wirkung besaßen.
-
BEISPIEL 9 – CLONIERUNG
MENSCHLICHER AGRIN-cDNA
-
Sonden,
die menschlichem Agrin entsprechen, wurden mittels PCR hergestellt,
auf der Grundlage von partiellen Sequenzen von menschlichem Agrin,
die aus der Genbank-Datenbank
verfügbar waren.
-
Zwei
Paare von PCR-Primern wurden synthetisiert, auf der Grundlage von
menschlichen Agrin-cDNA-Sequenzen, erhalten aus der Genbank-Datenbank.
Die Sequenzen der Oligonucleotid-Primer waren wie folgt:
-
Primer-Paar 18:
-
- h-Agrin 18-5':
5'-GACGACCTCTTCCGGAATTC-3'
- h-Agrin 18-3':
5'-GTGCACATCCACAATGGC-3'
-
Primer-Paar 35:
-
- h-Agrin 35-5':
5'-GAGCAGAGGGAAGGTTCCCTG-3'
- h-Agrin 35-3':
5'-TCATTGTCCCAGCTGCGTGG-3'.
-
Die
Oligonucleotidprimer wurden für
die PCR-Amplifikation von zwei Abschnitten von DNA von etwa 100
Nucleotiden (Primer-Paar 18) und 85 Nucleotiden (Primer-Paar 35)
mit 300 ng menschlicher genomischer DNA als eine Matrize verwendet. Die
PCR-Amplifikation wurde, wie vom Hersteller (Perkin-Elmer) empfohlen,
unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: 35 Zyklen bei 94°C für 60 sec,
55°C für 50 sec
und 72°C
für 30
sec. Die erhaltenen PCR-Fragmente wurden aus einem Agarosegel gereinigt
und wieder für
30 Zyklen unter den gleichen, vorstehend beschriebenen PCR-Bedingungen amplifiziert.
-
Nach
der Amplifikation wurden die PCR-Reaktionen in Agarosegelen der
Elektrophorese unterzogen, die Agarose, die die DNA-Banden von 100 beziehungsweise
85 Nucleotiden enthielt, wurde ausgeschnitten, mit QiaEx II (Qiagen)
gereinigt und dann in das Plasmid pCR-script mittels Stratagenes-pCR-Script-Clonierungskit
cloniert, gefolgt von bakterieller Transformation und Plattierung
auf Agar-Ampicillin-Platten, wie vom Hersteller empfohlen. Bakterienkolonien,
die die 100 und 85 Nucleotide langen Inserts enthielten, wurden
mittels PCR mit den vorstehend beschriebenen Primern identifiziert. Die
erhaltenen PCR-Fragmente wurden zur Verwendung als Sonden mittels
einer Standard-PCR-Reaktion (Perkin-Elmer) mit 20 ng DNA-Matrize
radiomarkiert, mit der Ausnahme dass jewails 5 nMol an dATP, dGTP
und dTTP und 0.2 mM Curie alpha-32P-dCTP (DuPont
3000 Ci/mMol) zu dem Reaktionsgemisch zugegeben wurden, und dann
7 PCR-Zyklen unterzogen. Nicht-eingebaute Markierung wurde von den Sonden
auf einer G50-NICK-Säule
(Pharmacia) abgetrennt. Diese Sonden wurden verwendet, um eine menschliche
fötale
Gehirn-cDNA-Genbank (Stratagene Cat# 936206) mittels Standard-Genbank-Absuchverfahren
(Sambrook, Fritsch und Maniatis, Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 1989, Zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor Laboratory Press)
abzusuchen. Eineinhalb Millionen Phagen-Plaques wurden in XL-1 Blue-Bakterien plattiert,
wie von Stratagene empfohlen, und auf Nitrocellulosefilter im Duplikat,
wie zuvor beschrieben (id.), transferiert. Die Filter wurden weiter
bearbeitet, und jedes Filterreplikat wurde zur Hybridisierung mit
einer der vorstehenden Sonden, wie zuvor beschrieben (id.), verwendet. Plaques,
die mit beiden Sonden hybridisierten, wurden isoliert und gereinigt,
und ein das cDNA-Insert enthaltendes Plasmid wurde aus dem Lambda-Clon gemäß des von
Stratagene empfohlenen Verfahrens (EXASSIST/SOLR-System) ausgeschnitten.
Das pBluescript-Plasmid, das menschliches Agrin-Insert enthielt,
wurde gereinigt, und das Insert wurde dann mittels eines automatisierten
Sequenzierungskits (Applied Biosystems) sequenziert.
-
Als
ein Ergebnis dieser Suche wurde ein Clon (pBL-hAgrin1) erhalten,
der eine Nucleotidsequenz enthält,
die eine Aminosäuresequenz
von menschlichem Agrin codiert. Die erste Aminosäure, die von der clonierten
Nucleotidsequenz codiert wird, entspricht etwa der Aminosäure 424
des Agrins der Ratte (vgl. 14).
Die Nucleotidsequenz des Clons endet stromabwärts des Stoppcodons. Clon pBL-hAgrin1
enthält
ein Insert von vier Aminosäuren, das
an der Position beginnt, die der Position 1643 von 14 entspricht, ein Punkt, der zuvor für die Ratte
als Position "Y" beschrieben wurde
(Stone, D. M. und Nikolics, K., J. Neurosci. 15: 6767–6778 (1995)).
Die Sequenz des Inserts von vier Aminosäuren sowohl im Clon pBL-hAgrin1
als auch in der Ratte ist KSRK.
-
Ein
zweiter Clon wurde aus dieser Suche erhalten. Dieser zweite Clon
(pBL-hAgrin 23) enthält auch
eine Nucleotidsequenz, die eine Aminosäuresequenz von menschlichem
Agrin codiert. Die erste Aminosäure,
die von der clonierten Nucleotidsequenz codiert wird, entspricht
etwa der Aminosäure 1552
des Agrins der Ratte (vgl. 14).
Die Nucleotidsequenz des Clons endet stromabwärts des Stoppcodons. Clon pBL-hAgrin23
enthält
ein Insert von acht Aminosäuren,
das an einer Position beginnt, die der Position 1780 von 14 entspricht, ein Punkt,
der zuvor für
die Ratte als Position "Z" beschrieben wurde
(Stone, D. M. und Nikolics, K., J. Neurosci. 15: 6767–6778 (1995)).
Die Sequenz des Inserts von acht Aminosäuren sowohl im Clon pBL-hAgrin23
als auch in der Ratte ist ELANEIPV. Wie zuvor diskutiert, wurde
berichtet, dass das Insert von acht Aminosäuren eine wichtige Rolle in
der Regulation der AChR-Gruppierungsaktivität verschiedener Agrinformen
spielt. Daher kann durch Einfügen einer
Nucleotidsequenz, die die Sequenz von acht Aminosäuren ELANEIPV
codiert, in den Clon pBL-hAgrin1 an der Position, die der Position
Z des Agrins der Ratte entspricht, ein menschlicher 4-8-Agrinclon
erhalten werden. Das Hinzufügen
des Inserts von acht Aminosäuren
an Position Z sollte hohe biologische Aktivität auf den menschlichen 4-8-Clon übertragen.
-
Clon
pBL-hAgrin23 enthält
auch das "Y"-Insert von vier
Aminosäuren,
wie vorstehend für
Clon pBL-hAgrin1 beschrieben. Clon pBL-hAgrin23 enthält jedoch
17 zusätzliche
Aminosäuren
an der gleichen "Y"-Position, so dass
die Sequenz des "Y"-Inserts in Clon
pBL-hAgrin23 KSRKVLSASHPLTVSGASTPR
ist. Daher werden zusätzlich
zu den vorstehend beschriebenen menschlichen (4-0)- und (4-8)-Agrin-Spleißvarianten
menschliche Clone, die den Spleißvarianten entsprechen, die
(Y-Z)-Inserts von (17-0), (17-8), (21-0) und (21-8) enthalten, durch dieses
Ergebnisse angedeutet und liegen im Rahmen der vorliegenden Erfindung.
-
BEISPIEL 10 – EXPRESSION
VON MENSCHLICHEM AGRIN
-
Konstruktion eines Expresssionsvektors
für menschliches
Agrin
-
Ein
SfiI – AatII-Fragment
für menschliches Agrin,
enthaltend das Insert von vier Aminosäuren an der Position, die der
für Agrin
der Ratte beschriebenen Y-Stelle entspricht (vgl. 14), wurde aus dem Clon pBL-hAgrin1 ausgeschnitten.
Ein AatII – NotI-Fragment
für menschliches
Agrin, enthaltend das Insert von acht Aminosäuren an der Position, die der für Agrin
der Ratte beschriebenen Z-Stelle entspricht (vgl. 14), wurde aus dem Clon pBL-hAgrin 23 ausgeschnitten.
Ein XhoI – SfiI-Fragment
wurde dann mittels PCR geschaffen, das ein Präprotrypsin-Signalpeptid, das
flg-Peptid von acht Aminosäuren
(aus dem flag-Markierungssystem, IBI/Kodak, Rochester, NY) und die
menschliche Agrinsequenz enthielt, die der Sequenz von Aminosäuren von
Position 1480 bis zu der SfiI-Stelle bei den Aminosäuren 1563–1566 von
Agrin der Ratte entspricht (vgl. 14).
Die drei Fragmente wurden dann in einen mit XhoI – NotI gespaltenen
pMT21 Expressionsvektor ligiert, um den Expressionsvektor pMT21-Agrin 4-8
für menschliches
Agrin 4-8 zu bilden. Die Sequenz von menschlichem Agrin 4-8, die
im Expressionsvektor codiert wurde, ist in 15 gezeigt. Expressionsvektoren für die menschlichen
Clone, die den Spleißvarianten
entsprechen, die (Y-Z)-Inserts von (0-8) und (4-0) enthielten, wurden
auch konstruiert.
-
Expression von menschlichem
Agrin (4-8) in E. coli
-
Das
Gen für
menschliches Agrin 4-8 wurde aus pMT21-Agrin 4-8 mit dem Primer-Paar
AGS' (5'-GAGAGAGGTTTAAACATGAGCCCCTGCCAGCCCAACCCCTG-3') und AG3' (5'-CTCTGCGGCCGCTTATCATGGGGTGGGGCAGGGCCGCAG-3') PCR-amplifiziert. Das
PCR-Produkt wurde mit den Restriktionsenzymen PmeI und NotI gespalten
und in die PmeI- und NotI-Stellen des Vektors pRG501 cloniert, ein
pMB1-Replicon, das Kanamycin-Resistenz überträgt und entworfen ist, um clonierte
Gerte vom Phagen-T7-Promotor
aus zu exprimieren. Ein Isolat wurde charakterisiert und pRG531
genannt. Das 1315 Basenpaare lange NcoI – NaeI-Fragment innerhalb von
Agrin in pRG531 wurde dann mit dem entsprechenden Fragment von pMT21-Agrin
4-8 ersetzt. Das resultierende Plasmid, pRG451, wurde in den Expressionsstamm
RFJ209 [IN(rrnD-rrn/E)1 lacIQ lacZpL8 fhuAD322-405
rpoS(MC4100) ara::(lacUV5-T7 Gen 1)8] transformiert.
Kulturen von RFJ209/pRG541, induziert mit IPTG, exprimieren menschliches
Agrin zu etwa 5% des gesamten zellulären Proteins und Fraktionen
mit löslichem
Protein nach Zellaufbruch. Es wurde gefunden, dass die rohe lösliche Proteinfraktion,
die menschliches Agrin 4-8 enthält,
sowie menschliches Agrin 4-8, gereinigt durch Q-Sepharose-Chromatographie,
aktiv in der Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors sind.
-
Expression von menschlichem
Agrin (4-8) in Pichia pastoris
-
Das
aktive 50 kD-Fragment (Teil) von menschlichem Agrin 4-8 wurde mittels
PCR cloniert unter Verwendung von einem Primer, der einen Teil des
Prä-Pro-Sekretionssignals
des α-Paarungsfaktors von
S. cerevisiae und das 5'-Ende
des Bereichs, der das 50 kD Agrin-Fragment codiert, enthält
(GTATCTCTCGAGAAAAGAGAGGCTGAAGCTAGCCCCTGCCAGCCCAACC),
und einem Primer, der Sequenzen aus dem Bereich 3' des codierenden
Bereichs von Agrin und eine NotI-Stelle enthält
(AATAGTGCGGCCGCCAACACTCAGGCAAGAAAATCATATC).
-
Nach
der PCR wurde das Fragment mit XhoI, das Sequenzen im 5'-Primer erkennt,
und NotI gespalten und wurde in pPIC9 (Invitrogen), gespalten mit
XhoI und NotI, cloniert. Der resultierende Clon wurde mit NotI gespalten
und partiell mit NcoI gespalten, um den Hauptteil der PCR amplifizierten
Agrin-Sequenzen zu entfernen. Dieser Bereich wurde durch ein NotI – NcoI-Fragment
von Agrin aus pRG541 ersetzt. Die PCR amplifizierten Bereiche wurden
sequenziert und als Wildtyp identifiziert. Dieser Clon, pRG543,
wurde mit SalI gespalten und in Pichia pastoris durch Elektroporation
transformiert. Transformanten wurden auf einen His+Mut+-Phänotyp selektiert.
Induktion des AOX1-Promotors, der die Expression von hAgrin steuert,
wurde durch Züchten der
Zellen in gepuffertem Glycerin-Komplex-Medium, enthaltend 0.5% Glycerin, pH
= 6.0, für
24 h durchgeführt,
bis das Glycerin verbraucht war, dann wurde Methanol in einer Endkonzentration
von 0.5% zugegeben. Die Kultur wurde zentrifugiert, und der Überstand
wurde gegen PBS dialysiert. Die Konzentration an hAgrin war etwa
10 μg/ml
und wurde bestimmt, in der Phosphorylierung von MuSK-Rezeptor aktiv zu sein.
-
Herstellung von menschlichem
Agrin 4,8 aus Baculovirus infizierten Insektenzellen
-
Virusherstellung
-
Das
flg-markierte Gen für
menschliches Agrin 4-8 wurde in ein Baculovirus-Expressionsplasmid cloniert und mit
viraler DNA rekombiniert, um rekombinanten Baculovirus zu erzeugen,
amplifiziert und geerntet mittels zuvor beschriebener Verfahren (O'Reilly, D. R., L.
K. Miller, und V. A. Luckow, Baculovirus Expression Vectors – A Laboratory
Manual 1992, New York: W. H. Freeman). SF21-Insektenzellen (Spodoptera
frugiperda), erhalten von Invitrogen, wurden angepasst und bei 27°C in serumfreiem
Gibco SF900 II-Medium expandiert. Man ließ nichtinfizierte Zellen bis
zu einer Dichte von 1 × 106 Zellen/ml wachsen. Die Zelldichte wurde
durch Zählen
lebender Zellen mittels eines Hämacytometers
bestimmt. Die Virusstammlösung
für FLAG-Agrin
wurde zu dem Bioreaktor in einer niedrigen Multiplizität von 0.01–0.1 PBE/Zelle
zugegeben, um die Infektion zu beginnen. Der Infektionsprozess wurde
für 3–4 Tage laufen
gelassen, wobei die maximale Virusreplikation ohne einhergende wesentliche
Zelllyse ermöglicht wurde.
Die Zellsuspension wurde aseptisch in sterile Zentrifugenflaschen
aliquotiert, und die Zellen wurden durch Zentrifugation (1600 UpM,
30 min) entfernt. Der zellfreie Überstand
wurde in sterilen Flaschen gesammelt und bei 4°C in Abwesenheit von Licht bis
zur weiteren Verwendung gelagert.
-
Der
Virustiter wurde durch Plaquetest bestimmt, wie von O'Reilly, Miller und
Luckow beschrieben. Das Verfahren wurde in 60 mm-Gewebekulturschalen
durchgeführt,
in denen 1.5 × 106 Zellen ausgesät wurden. Reihenverdünnungen
der Virusstammlösung
wurden zu den angehefteten Zellen zugegeben, und das Gemisch wurde
unter Schütteln
inkubiert, damit das Virus an einzelne Zellen adsorbieren konnte.
Eine Agarschicht wird darüber
gegeben, und die Platten werden für 5 Tage bei 27°C inkubiert. Lebende
Zellen werden mit Neutralrot gefärbt, was zirkuläre Plaques
zeigte, die gezählt
wurden, um den Virustiter als Plaque-bildende Einheit per Milliliter (PBE/ml)
zu ergeben.
-
Infektion von Zellen zur
Proteinherstellung
-
Nichtinfizierte
SF21-Zellen wurden in einem 60 l-ABEC-Bioreaktor, enthaltend 40
l Gibco SF900 II-Medium mit Gentamicinsulfat (25 mg/l) und Amphotericin
B (1 mg/l), wachsen gelassen. Die Temperatur wurde auf 27°C kontrolliert,
und die gelöste Sauerstoffmenge
wurde bei 50% Sättigung
durch Kontrolle der Flussrate an Sauerstoff im Einlassgasstrom gehalten.
Wenn eine Dichte von 2 × 106 Zellen/ml erreicht wurde, wurden die Zellen
im Bioreaktor auf 20 l mittels einer mit Dampf sterilisierbaren Pumpe
mit geringer Scherung und einer Tangentialströmungs-Filtrationsvorrichtung
mit Millipore-Prostak-0.45 Micron-Membranen konzentriert. Nach der Konzentration
wurde frisches, steriles Wachstumsmedium langsam zu dem Bioreaktor
zugegeben, während
das Filtrationssystem fortfuhr, das verbrauchte Wachstumsmedium
durch Diafiltration zu entfernen. Nach zwei Volumenaustauschen wurden 20
l zusätzliches
frisches Medium zum Bioreaktor zugegeben, um die Zellen zum ursprünglichen
Volumen von 401 zu resuspendieren.
-
Die
Menge an erforderlicher Virusstammlösung wurde auf der Grundlage
der Zelldichte, des Virustiters und der gewünschten Multiplizität der Infektion
(MOI) berechnet. Die Multiplizitätsanteile
zwischen 1 und 10 PBE/Zelle wurden wirksam genutzt. Die Virusstammlösung wurde
aseptisch zum Bioreaktor zugegeben, und die Infektion wurde für drei bis vier
Tage laufen gelassen.
-
Gewinnung und chromatographische
Reinigung
-
Nach
Abschluss der Infektionsphase des Bioreaktorprozesses wurden die
Zellen im Bioreaktor mittels einer 30 ft2-Millipore-Prastak-Filter
(0.45 micron-Porengröße) konzentriert.
Das zellfreie Permeat, das durch den Filter läuft, wurde in einem sauberen Verarbeitungssgefäß gesammelt.
Das Protein wurde in einen Puffer mit niedriger Leitfähigkeit
(20 mM Citrat, pH 5.5) mittels Millipore-Pellicon-Ultrafiltrationsmembrankassetten
mit insgesamt 20 ft2 mit einem nominellem
Ausschluss von 10 Kilodalton diafiltriert. Das zurückgehaltene
Protein wurde auf eine Kationenaustauschsäule (Pharmacia SP Sepharose
FF) geladen, die mit 20 mM Citratpuffer, pH 5.5, äquilibriert
wurde. Nach Laden wurde das Protein zuerst mit 20 mM Citrat, 200
mM Natriumchlorid, pH 5.5, gewaschen, dann mit 20 mM Bicin, pH 8.0,
um verunreinigende Proteine zu entfernen. Das Protein wurde mit einem
0–750
mM linearen Natriumchloridgradienten über 7.5 Säulenvolumina eluiert. Es erfolgte
ein Pufferaustausch des eluierten Agrins in 20 mM Tris, pH 8.5,
um Salze für
die anschließende
Bindung an eine Anionenaustauschsäule zu entfernen.
-
Das
Agrin wurde dann an eine Pharmacia-Q Sepharose FF-Säule gebunden,
die mit 20 mM Tris, pH 8.5, äquilibriert
war. Nach Laden wurde die Säule mit
dem gleichen Puffer gewaschen, um verunreinigende Proteine zu entfernen,
und das Protein mit einem 0–250
mM Natriumchloridgradienten eluiert. Die Fraktionen, die Agrin enthielten,
wurden gesammelt und konzentriert und gegen PBS dialysiert, enthaltend
Calcium und Magnesium.
-
Expression von menschlichem
Agrin (4-8) in COS-7-Zellen
-
Lipofectamin-Reagens
(GIBCO-BRL, Inc.) und empfohlene Protokolle wurden verwendet, um COS-7-Zellen
mit dem menschlichen Agrin-cDNA-Clon pMT21-Agrin 4-8, das eine Nucleotidsequenz
enthält,
die die Sequenz der acht Aminosäuren
ELANEIPV an der der Position Z des Agrins der Ratte entsprechenden
Position enthält,
zu transfizieren. COS-Medien,
die den sezernierten Liganden enthielten, wurden nach drei Tagen
geerntet und 20fach durch Diafiltration konzentriert (DIAFLO Ultrafiltrationsmembranen,
Amicon, Inc.). Die Menge an aktivem menschlichem Agrin, die in den
Medien vorhanden ist, wurde bestimmt und als die Menge (in Resonanzeinheiten,
R. U.) von MuSK-Rezeptor-spezifischer Bindungsaktivität exprimiert,
die mittels eines BIAcore-Bindungstests gemessen wurde.
-
BEISPIEL 11 – HERSTELLUNG
VERKÜRZTER
MOLEKÜLE,
ENTHALTEND DEN MuSK AKTIVIERENDEN TEIL VON MENSCHLICHEM AGRIN
-
Es
wurde kürzlich
berichtet, dass ein 21 kD-Fragment von Agrin des Kükens ausreichend
ist, um die AChR-Aggregation zu induzieren (Gesemann, M., et al.,
1995, J. Cell. Biol. 128: 625–636). Die
Anmelder entschieden daher, die Eigenschaften der verschiedenen
Teile von menschlichem Agrin zu untersuchen und die Fähigkeit
von jedem zu testen, die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors zu
induzieren.
-
Wie
in 15 dargelegt, ist
die Aminosäuresequenz
des aktiven 50 kD-Teils von menschlichem Agrin 4,8 492 Aminosäuren lang.
Eine Präprotrypsin-Signalsequenz
(Stevenson, et al., 1986, Nucleic Acids Res. 21: 8307–83330)
geht einer FLAG-Marker-Sequenz
voraus (Hopp, et al., 1988, Bio/Technology 6: 1204–1210);
zusammen machen sie die ersten 23 Aminosäuren aus. Folglich beginnt
die Agrin 4,8-Sequenz mit Aminosäure
24. Verkürzte
Moleküle wurden
entworfen, von denen jedes die Signalsequenz und den FLAG-Marker (23 Aminosäuren) enthielt,
gefolgt von der Agrin 4,8-Sequenz, die N-terminalen Deletionen unterzogen
wurde, um Teile von Agrin zu schaffen (mit der Bezeichnung Delta
3 bis 9), wie folgt:
Delta 3: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #60: QTAS...
Delta
4: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #76: NGFS...
Delta
5: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #126: VSLA...
Delta
6: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #178: GPRV...
Delta
7: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #222: GFDG...
Delta
8: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #260: ASGH...
Delta
9: Agrinsequenz beginnt mit Aminosäure #300: AGDV...
-
Alle
Sequenzen erstrecken sich bis zu den terminalen Aminosäuren PCPTP,
wie bei dem 50 kD-Agrin.
-
Die
verkürzten
Moleküle
wurden wie folgt gemacht: PCR-Primer wurden entworfen, in Übereinstimmung
mit den Nucleotidsequenzen, die die ersten und letzten 10 Aminosäuren jedes
Konstrukts codieren. In den 5'-Primer
eingeschlossen waren Sequenzdaten, um die Präprotrypsin-Signalsequenz und
den "FLAG-Marker" an den Aminoterminus
jedes Agrinfragments anzuhängen.
Folglich enthält
das kürzeste
verkürzte
Molekül
(Delta 9) die Signalsequenz und den FLAG-Marker und die menschliche Agrinsequenz
von Aminosäure
300 bis 492 von menschlichem c-Agrin 4,8. DNA, codierend die "Delta"-Formen von verkürztem c-Agrin
4,8, wurde dann in einen eukaryontischen Expressionsvektor cloniert, und
transiente Transfektionen wurden, wie zuvor beschrieben, durchgeführt (Glass,
D., et al., 1991, Cell 66: 405–413;
Ip, N.Y., et al., 1992, PNAS (USA) 89: 3060–3064).
-
Die
Agrinmengen in den COS transfizierten Überständen wurden durch Western-Analyse
der konditionierten Medien mit einem Agrin-spezifischen Antikörper (Stressgen
131) bestimmt, mittels einer gereinigten Agrinkontrolle bekannter
Konzentration. Jedes der verkürzten
Moleküle
wurde exprimiert und es wurde gezeigt, dass es die Tyrosinphosphorylierung
des MuSK-Rezeptors induzieren kann.
-
16 zeigt, dass das verkürzte Delta
9-Molekül
die Phosphorylierung des MuSK-Rezeptors
induzieren kann, wenn auch mit geringerer Effizienz als das 50 kD-Agrin
4,8-Molekül. Folglich
zeigte jedes der hergestellten verkürzten Moleküle die biologische Aktivität von menschlichem
Agrin 4,8 in Bezug auf den MuSK-Rezeptor.
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BEISPIEL 12 – PEGYLIERUNG
VON AGRIN 4,8 UND PHARMAKOKINETISCHE STUDIE
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Nach
intravenöser
Verabreichung wurde das 50 kD-Agrin 4,8 schnell aus der systemischen
Zirkulation mit einer Halbwertszeit von < 10 Minuten entfernt (vgl. 17). Es war bekannt, dass
die Eigenschaften bestimmter Proteine durch Anhängen von Polyethylenglykol
(PEG)-Polymeren
verändert
werden können,
was das hydrodynamische Volumen des Proteins erhöht und daher seine Entfernung
durch Nierenfiltration verlangsamt. (Vgl. z. B. Clark, R., et al.,
1996, J. Biol. Chem. 271: 21969–21977).
Daher, als Versuch, seine zirkulierende Halbwertszeit zu erhöhen, wurde
Agrin 4,8 durch kovalentes Anhängen eines
Polyethylenglykolmoleküls
verändert,
und die Wirkung auf die Halbwertszeit des Proteins im Serum wurde
untersucht.
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Eine
Lösung
von 500 mg menschlichem Agrin 4,8 zu 3.0 mg/ml wurde zu dem Reaktionsgefäß zugegeben,
und die PEGylierungs-Reaktion wurde durch Zugabe von Monomethoxypolyethylenglykolsuccinimidylpropionat
(PEG) gestartet (ungefähres Molekulargewicht
= 20,000 Dalton). Ein Verhältnis von
1.75 Mol PEG-Reagens zu Agrin wurde für die Reaktion verwendet, die
bei einem pH-Wert von 7.3 bis 8.5 in Phosphat gepufferter Kochsalzlösung über einen
Zeitraum von 2 Stunden durchgeführt
wurde. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 mM Trishydrochlorid
gestoppt.
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Das
PEGylierte Agrin wurde mit einem Puffer bei einem pH-Wert von 8.2
verdünnt,
um sowohl die Leitfähigkeit
als auch die Konzentration an Tris zu verringern, bevor es auf eine
Kationenaustauschsäule
(Pharmacia-SP High Performance) geladen wurde. Die Säule wurde mittels
eines Gradienten von 0 bis 600 mM Natriumchlorid in Tris-Puffer
bei einem pH-Wert von 8.2 eluiert. Zahlreiche verschiedenen Formen
von PEGyliertem Agrin eluierten entlang des Gradienten, und unverändertes
Agrin eluierte bei hohen Salzgehalt am Ende des Gradienten. Monopegylierte
Formen wurden selektiv für
das anschließende Testen
in vivo vereint.
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Erwachsene
Sprague-Dawley-Ratten (männlich
oder weiblich) mit einem Gewicht von 300–500 g wurden mit Ketamin/Xylazin
(50/10 mg/kg) anästhetisiert,
und die Muskeln des rechten Hinterbeins wurden durch Zertrennen
des Ischiasnervs auf mittlerer höhe
des Oberschenkels denerviert. Nach 10–14 Tagen (wenn die MuSK-Expression
im denervierten Muskel deutlich erhöht war) wurden die Ratten wieder
anästhetisiert,
und die rechte Jugularvene wurde durch Schnitt-Chirurgie bloßgelegt.
Den Ratten wurden Dosen von Agrin 4,8 oder PEG-Agrin 4,8, die von
1–10 mg/kg
reichten, in die Jugularvene mit einer 27 Gauge-Nadel verabreicht. Nach
Injektion wurde die Wunde genäht,
und Blutproben des Schwanzes wurden bei 0 (vor der Injektion), 5,
10, 15, 30 Minuten und 1, 2, 4, 6, 8, 16, 24 und 48 Stunden nach
der Injektion entnommen. Serumproben wurden aus dem zentrifugierten
Blut geerntet und mittels eines ELISAs getestet. Serummengen wurden
in μg/ml
Serum ausgedrückt.
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Wie
in 17 gezeigt, wurde
Agrin 4,8 in einer Menge von 10 mg/kg, i. v., schnell aus dem Blut mit
einer Halbwertszeit von ~10 Minuten entfernt. Dagegen war die Halbwertszeit
von PEG-Agrin 4,8 (auch bei 10 mg/kg, i. v.) dramatisch ~10fach
erhöht. Diese
Ergebnisse zeigen, dass die Veränderung
von Agrin 4,8 mit PEG seine apparente Halbwertszeit im Blut sehr
erhöht.
Folglich kann PEGyliertes Agrin eine verlängerte Aktivität auf MuSK
in denerviertem Skelettmuskel besitzen und kann so eine wirksamere Behandlung
für muskuläre Erkrankungen
und Zustände
wie Muskelatrophie ergeben. Es wird erwartet, dass die PEGylierung
der vorstehend beschriebenen verkürzten Agrinmoleküle ihre
apparenten Halbwertszeiten im Blut ähnlich erhöhen würden.
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HINTERLEGUNG
VON MIKROORGANISMEN
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Ein
Clon mit der Bezeichnung pBluescript SK enthaltend-containing dmk
wurde bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville,
Maryland 20852 am 13. Juli 1993 unter der ATCC-Eingangsnr. 75498
hinterlegt. Rekombinantes Autographa california-Baculovirus, codierend Dmk-RB
der Ratte (z. B. MuSK-IgG1-Rezeptorkörper der Ratte), wurde als "vDmk-Rezeptorkörper" bezeichnet und bei
der American Type Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville,
Maryland 20852 am 16. Mai 1995 unter der ATCC-Eingangsnr. VR-2507
hinterlegt. Der cDNA-Clon pBL-hAgrin1 wurde bei der American Type
Culture Collection, 12301 Parklawn Drive, Rockville, Maryland 20852 am
12. Dezember 1995 unter der ATCC-Eingangsnr. 97378 hinterlegt.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht im Rahmen durch die hier beschriebenen
spezifischen Ausführungsformen
eingeschränkt.
Tatsächlich
werden verschiedene Veränderungen
der Erfindung zusätzlich
zu denen, die hier beschrieben wurden, dem Fachmann von der vorstehenden
Beschreibung und den begleitenden Figuren offensichtlich werden.
Solche Veränderungen
sind beabsichtigt, in den Rahmen der angehängten Patentansprüche zu fallen.