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Hintergrund
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Das
Gebiet der Erfindung betrifft Peptide, welche für die Diagnose, Vorbeugung
oder die Behandlung von Wunden nützlich
sind, einschließlich
solcher, die mit einer gastrointestinalen Funktionsstörung in
Zusammenhang stehen.
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Jørgensen
et al. (Regulatory Peptides 3:231, 1982) beschreiben ein Schweinepankreaspeptid,
ein spasmolytisches Pankreaspeptid (PSP). Für PSP wurde gefunden dass es
die „gastrointestinale
Beweglichkeit und Magensäuresekretion
nach parenteraler sowie oraler Verabreichung in einem Versuchstier" inhibiert. Es wurde
vorgeschlagen, dass, „wenn
die Ergebnisse in Tierversuchen im Mensch bestätigt werden können, könnte PSP
einen möglichen
Nutzen für
die Behandlung gastroduodenaler Ulkuskrankheiten aufweisen".
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WO 92/14837 offenbart einen
intestinalen Kleeblattfaktor für
die Behandlung und Diagnose des Verdauungssystems und für den Schutz
des Darmtraktes vor einer durch eine bakterielle Infektion oder
Bestrahlung verursachten Verletzung.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt die Verwendung eines Polypeptids umfassend einen
intestinalen Kleeblattfaktor zur Herstellung eines Medikamentes
bereit, um die Bildung einer Läsion
der Haut, einer Läsion
der Hornhautoberfläche
des Auges, einer Läsion
der Atemwege oder einer Läsion
des Urogenitaltraktes in einem Patienten zu behandeln oder zu hemmen,
wobei der besagte intestinale Kleeblattfaktor mindestens 90% Sequenzidentität zu der
SEQ ID NO: 18 über
mindestens 35 zusammenhängende
Aminosäurereste
aufweist. Weitere Ausführungsformen
werden in den Ansprüchen
definiert.
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Mit „intestinalem
Kleeblattfaktor" („ITF") ist ein Protein
gemeint, das zu Ratten-intestinalem Kleeblattfaktor im Wesentlichen
homolog ist (2; SEQ ID NO: 2) und welches
in dem Dickdarm, Dünndarm
oder Kolon in größerem Umfang
exprimiert wird, als es in anderen Geweben als im Dünndarm,
Dickdarm oder Kolon exprimiert wird. Auch umfasst sind: allelische Änderungen;
natürliche
Mutanten; erzeugte Mutanten; Proteine, die durch DNA kodiert werden,
die unter hoch- oder niedrig stringenten Bedingungen an ITF kodierende
Nukleinsäuren
hybridisieren, die aus natürlich
vorkommendem Material gewonnen wurden; und Polypeptide oder Proteine,
die mit Antiseren gegen ITF gewonnen werden, insbesondere durch
Antiseren gegen die aktive Stelle oder Bindedomäne des ITFs. Der Begriff umfasst
auch andere chimäre
Polypeptide, die ein ITF umfassen.
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Der
Begriff ITF umfasst auch Analoga natürlich vorkommender ITF-Polypeptide.
Analoga können
sich auch von natürlich
vorkommendem ITF durch Aminosäuresequenzunterschiede
oder Veränderungen,
welche die Sequenz nicht betreffen, oder durch beides unterscheiden.
Analoga der Erfindung werden im Allgemeinen mindestens 90% und am
meisten bevorzugt 95% oder sogar 99% Homologie mit allen oder einem
Teil der natürlich
vorkommenden ITF-Sequenz aufweisen. Die Länge der Vergleichssequenzen
wird im Allgemeinen mehr als 35 Aminosäurereste umfassen. Änderungen
umfassen in vivo oder in vitro chemische Derivatbildung der Polypeptide,
z. B. Acetylierung oder Carboxylierung. Auch umfasst sind Veränderungen
der Glykosylierung, z. B. solche, die aus einer Veränderung
der Glykosylierungsmuster eines Polypeptids während seiner Synthese und Prozessierung
oder aus weiteren Prozessierungsschritten hervorgehen, z. B. indem
das Polypeptid Glykosylierung bewirkenden Enzymen ausgesetzt wird,
die von Zellen abstammen, welche normalerweise solch eine Prozessierung
zur Verfügung
stellen, z. B., Säugetierglykosylierungsenzyme.
Auch umfasst sind Varianten derselben primären Aminosäuresequenz, die phosphorylierte
Aminosäurereste,
z. B. Phosphortyrosin, Phosphorserin oder Phosphorthreonin aufweisen.
Analoga können
sich von natürlich
vorkommendem ITF durch Veränderungen
ihrer Primärsequenz
unterscheiden. Diese umfassen genetische Varianten, sowohl natürliche als
auch erzeugte. Erzeugte Mutanten können durch verschiedene Techniken,
einschließlich
zufälliger
Mutagenese der kodierenden Nukleinsäuren unter Verwendung von Bestrahlung
oder Einwirkung von Ethanmethylsulfat (EMS) abgeleitet werden oder
können
Veränderungen
enthalten, die durch ortspezifische Mutagenese oder durch andere
molekularbiologische Techniken erzeugt wurden. Siehe, Sambrook,
Fritsch und Maniatis (1989), Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(2. Ausgabe), CSH Press, Cold Spring Harbor, New York). Auch umfasst
sind Analoga, die andere Reste als die natürlich vorkommenden L-Aminosäuren umfassen,
z. B. D-Aminosäuren oder
nicht natürlich
vorkommende oder synthetische Aminosäuren, z. B. β- oder γ-Aminosäuren.
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Ein
ITF-Polypeptid oder Analogon ist biologisch aktiv, wenn es eine
biologische Aktivität
eines natürlich vorkommenden
ITFs aufweist, z. B. die Fähigkeit,
gastrointestinale Beweglichkeit in einem Säugetier zu verändern. Die
Bezeichnung „im
Wesentlichen rein",
wie sie hierin verwendet wird, beschreibt einen Stoff, z. B. eine
Nukleinsäure,
ein Protein, oder ein Polypeptid, z. B. ein ITF-Protein oder Polypeptid,
das von Bestandteilen, die es normalerweise begleiten, im Wesentlichen
frei ist. Typischerweise ist ein Stoff im Wesentlichen rein, wenn
er mindestens 60%, mehr bevorzugt mindestens 75%, mehr bevorzugt
mindestens 90% und am meisten bevorzugt mindestens 99% des gesamten
Materials (nach Volumen, Nass- oder Trockengewicht oder nach Mol-%
oder Mol-Anteilen) in einer Probe den interessierenden Stoff darstellt.
Die Reinheit kann mit jedem angemessenen Verfahren gemessen werden,
z. B. in dem Fall von Polypeptiden durch Säulenchromatographie, Polyacrylamidgelelektrophorese
oder HPLC-Analyse.
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Mit „isolierter
DNA" wird DNA gemeint,
die von Genen frei ist, welche in dem natürlich vorkommenden Genom des
Organismuses, von welchem die bestimmte DNA abstammt, an die DNA
angrenzen. Der Begriff „isolierte
DNA" umfasst deshalb
z. B. cDNA, klonierte genomische DNA und synthetische DNA. Eine „gereinigte
Nukleinsäure", wie sie hierin
verwendet wird, bezieht sich auf eine Nukleinsäuresequenz, die im Wesentlichen
frei von anderen Makromolekülen
(z. B. andere Nukleinsäuren
und Proteinen) ist, mit denen es auf natürliche Weise innerhalb einer
Zelle vorkommt. In bevorzugten Ausführungsformen besteht weniger
als 40% (und noch bevorzugter weniger als 25%) des gereinigten Nukleinsäurepräparats aus
solch anderen Makromolekülen.
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„Homolog", wie es hierin verwendet
wird, bezieht sich auf die Untereinheitsequenzähnlichkeit zwischen zwei polymeren
Molekülen,
z. B. zwischen zwei Nukleinsäuremolekülen, z.
B. zwei DNA-Molekülen, oder
zwei Polypeptidmolekülen.
Wenn eine Untereinheitsposition in beiden Molekülen durch dieselbe monomere
Untereinheit belegt wird, z. B. wenn eine Position in jedem der
zwei DNA-Moleküle
durch Adenin belegt ist, dann sind diese an dieser Position homolog.
Die Homologie zwischen zwei Sequenzen ist eine direkte Funktion
der Anzahl übereinstimmender
oder homologer Positionen, z. B. wenn die Hälfte, z. B. 5 von 10, der Positionen
in zwei Stoffsequenzen homolog sind, dann sind diese zwei Sequenzen
50% homolog; wenn 90% der Stellen, z. B. 9 von 10 übereinstimmen
oder homolog sind, teilen die zwei Sequenzen 90% Homologie. Als Beispiel
teilen die DNA-Sequenzen 5'-ATTGCC-3' und 5'-TATGCC-3' 50% Homologie. Mit „im Wesentlichen homolog" wird größtenteils
aber nicht gänzlich
homolog gemeint.
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Die
gemäß der Erfindung
verwendbaren ITF-Proteine sind gegen die Zerstörung in dem Verdauungstrakt
resistent.
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Im
Allgemeinen können
Kleeblattproteine, umfassend ITF, entweder zur Behandlung oder zur
Hemmung der Bildung von Läsionen
der äußeren Oberfläche der
Haut der Hornhautoberfläche
des Auges und der Atemwege und des Urogenitaltraktes verwendet werden.
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Zusätzliche
Gewebe, die durch ein ITF geschützt
oder behandelt werden können,
umfassen die, die oben aufgeführt
sind, die außerhalb
des Verdauungstrakts liegen.
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Der
Begriff „identisch", wie er hierin in
Bezug auf Polypeptide oder DNA-Sequenzen verwendet wird, bezieht
sich auf die Untereinheitsequenzidentität zwischen zwei Molekülen. In
dem Fall von Aminosäuresequenzen,
die zu einer Bezugssequenz weniger als 100% identisch sind, stellen
die nicht identischen Positionen vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise,
konservative Austausche für
die Bezugsequenz dar. Konservative Austausche umfassen typischerweise
Austausche innerhalb der folgenden Gruppen: Glycin, Alanin; Valin,
Isoleucin, Leucin; Asparaginsäure,
Glutaminsäure;
Asparagin, Glutamin; Serin, Threonin; Lysin, Arginin; und Phenylalanin,
Tyrosin. Die Sequenzidentität
wird typischerweise unter Verwendung von Sequenzanalysesoftware
wie z. B. das Sequenzanalysesoftwarepaket der Genetics Computer
Group an der Universität
von Wisconsin (Biotechnology Center, 1710 University Avenue, Madison,
WI 53705), und der darin angegebenen, voreingestellten Parameter
gemessen.
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Gewebe,
die, wie oben aufgeführt,
außerhalb
des Verdauungstraktes liegen, können
auch behandelt werden, indem dem Patienten mindestens ein Kleeblattpeptid
verabreicht wird, falls solche Gewebe durch eine Läsion beschädigt sind
oder gefährdet
sind, auf die Art verletzt zu werden (d.h. die Methode kann prophylaktisch
ausgeführt
werden).
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Das
Peptid, das verabreicht wird, stellt intestinales Kleeblattpeptid
(ITF) dar. Zur Behandlung menschlicher Patienten wird es erwartet,
dass das Peptid durch ein humanes Gen exprimiert wird. Es wird erwartet, dass
der normale Weg der Verabreichung oral sein wird. Andere Verabreichungswege
und die wirksame Dosis zu ermitteln, befindet sich leicht innerhalb
der Fähigkeiten
eines durchschnittlichen Fachmanns, und wird von vielen Faktoren
abhangen, die diesen Fachmännern
bekannt sind. Die Kleeblattproteine können einzeln, in Verbindung
miteinander und/oder in Kombination mit Mucinglykoproteinzubereitungen
verabreicht werden. Eine „Behandlung
von Läsionen" umfasst sowohl die
Hemmung der Bildung einer Läsion
als auch die Heilung schon bestehender Läsionen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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1 ist
eine Abbildung der Nukleotidsequenz des Rattenkleeblattfaktors (SEQ
ID NO: 1).
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2 ist
eine Abbildung der abgeleiteten Aminosäuresequenz des Rattenkleeblattfaktors
(SEQ ID NO: 2).
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3 ist
eine Abbildung der Aminosäuresequenzen
des Rattenkleeblattfaktors, pS2-Proteins, und des Pankreas-spasmolytischen
Polypeptids (PSP). Die Sequenzen sind abgeglichen, um die Aminosäuresequenz-Homologie
zwischen den Proteinen darzustellen. Gedankenstriche (-) bezeichnen
die Einfügung
von Zwischenräumen,
die den Abgleich verbessern. Balken bezeichnen Sequenzidentität.
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4 stellt die Disulfidbindungsstruktur,
welche für
pS2 vorgeschlagen wird (SEQ ID NO: 15; Panel A) und PSP (SEQ ID
NO: 16, Panel B) dar.
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5 ist
eine Darstellung der vorgeschlagenen Disulfidbrückenstruktur des rattenintestinalen
Kleeblattfaktors (SEQ ID NO: 17).
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6 ist
eine Darstellung der Nukleotidsequenz der humanen intestinalen Kleeblattfaktor-cDNA
und der entsprechenden abgeleiteten Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 3).
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7 ist
ein Diagramm, welches die Strategie beschreibt, die verwendet wurde,
um das ITF-Gen in embryonalen Stammzellen zu mutieren.
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8 ist
ein Diagramm, das das Überleben
nach einer Verabreichung von Dextransulfatnatrium (DSS; 2,5% w/v
in Trinkwasser für
9 aufeinander folgende Tage) gezeigt als Kaplan-Meier-Transformation
der Wahrscheinlichkeit versus Tage der DSS-Behandlung darstellt.
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Ausführliche Beschreibung
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Aufreinigung und Klonierung der rITF
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Ein
Hemmstoff der Softagarkoloniebildung von aus humanen Brustkrebs
stammenden BT-20-Zellen (ATTC HTB79) wurde aus Zytologie-positiven
humanen bösartigen
Ergüssen
(Podolsky et al., Cancer Res. 48:418, 1988) isoliert. Der Faktor
inhibierte auch Softagarkoloniebildung von aus humanem Kolonkarzinom stammenden
HOT 15-Zellen (ATTC-CCL225). Bei Polyoma und Maussarcomavirus transformierten
Nagerfibroblastenlinien wurde eine Hemmung nicht beobachtet. Der
isolierte Faktor (transformierter Zellwachstums-hemmender Faktor
oder TGIF) wies ein scheinbares Molekulargewicht von 110,000 Da
auf und schien zwei 55,000 Da Untereinheiten, welche durch Sulfhydrylbindungen
verknüpft
sind, zu umfassen.
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Das
aufgereinigte Protein wurde teilweise sequenziert. Die Sequenz der
aminoterminalen 14 Aminosäuren
wurde verwendet, um einen Satz degenerierter Oligonukleotidproben
für das
Screenen einer rattenintestinalen Epithelzell-cDNA-Bibliothek zu erzeugen.
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Eine
rattenintestinale cDNA-Bibliothek (Lambda ZAP° II, Stratagene, La Jolla, CA)
wurde mit üblichen Techniken
(Ausubel et al., Hrsg., In Current Protocols in Molecular Biology,
John Wiley & Sons,
New York, 1989) unter Verwendung von Zellen, welche nach einem Verfahren
von Weisner (J. Biol. Chem. 248:2536, 1973) aufgereinigt wurden,
hergestellt. Das Screenen der cDNA-Bibliothek mit der oben beschriebenen,
völlig degenerierten
Oligonukleotidsonde führte
zu der Auswahl von 21 Klonen. Einer der Klone (T3411) umfasste eine
Kernsequenz, die für
einen einzelnen offenen Leserahmen kodierte. Die Nukleotidsequenz
des offenen Leserahmens und der angrenzenden DNA ist in 1 (SEQ
ID NO: 1) dargestellt. Das Insert, welches in T3411 anwesend ist,
wurde Nick-translatiert (Ausubel et al., supra), um eine radioaktiv
markierte Sonde für eine
Northern Blot-Analyse von Rattenpoly(A)+-RNA
herzustellen. Die Northern Analyse zeigte, dass RNA die dem klonierten
cDNA-Fragment entspricht, im Dünndarm,
im Dickdarm und Niere exprimiert wird; keine Expression wurde in
der Lunge, Milz, Herz, Hoden, Muskel, Magen, Pankreas oder Leber
nachgewiesen. In den Geweben, in welchen die RNA exprimiert war,
war das Niveau vergleichbar mit dem von Aktin.
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Der
offene Leserahmen des Klons T3411 kodierte ein 81 Aminosäurenpeptid
(2; SEQ ID NO: 2). Ein Vergleich der Sequenz des
kodierten Peptids, genannt rattenintestinaler Kleeblattfaktor (rITF),
mit der Sequenz der Proteine in der GenBank-Datenbank offenbarte
eine wesentliche Homologie zu dem humanen Brustkrebsassoziierten
Peptid (pS2; Jakowlev et al., Nucleic Acids Res. 12:2861, 1984)
und dem Schweinepankreas-spasmolytischen Peptid (PSP; Thim et al.,
Biochem. Biophys. Acta. 827:410, 1985). Die 3 stellt
die Homologie zwischen rITF, PSP und pS2 dar. Von sowohl Schweinepankreas-spasmolytischem
Faktor (PSP) als auch von pS2 wird angenommen, dass sie sich in
eine charakteristische Struktur, genannt Kleeblatt, falten. Eine
Kleeblattstruktur besteht aus drei Schleifen, welche durch drei
Disulfidbrücken
gebildet werden. Man denkt, dass pS2 ein Kleeblatt umfasst (4A)
und man denkt, dass PSP zwei Kleeblätter umfasst (4B).
Die Region des rITF (Nukleotid 114 bis Nukleotid 230, welche cys
bis phe kodieren), die zu PSP und pS2 höchst ähnlich ist, umfasst sechs Cysteine,
die insgesamt an der gleichen Stelle liegen wie die Cysteine, die
das Kleeblatt in pS2 bilden (3). Fünf dieser
sechs Cysteine befinden sich an der gleichen Stelle wie die Cysteine,
die das aminoterminale Kleeblatt des PSPs (3) bilden. 5 stellt
die vorgeschlagene Disulfidbrückenkonfiguration
des rITF dar.
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Basierend
auf der Homologie zu PSP und pS2 (Mori et al., Biochem. Biophys.
Res. Comm. 155:366, 1988; Jakowlev et al., Nucleic Acids Res. 12:2861,
1984) umfasst rITF eine mutmaßliche
Prosequenz (Met1 bis Ala22), in welcher 12 der 22 Aminosäuren hydrophobe
Seitenketten aufweisen.
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Herstellung von Anti-rITF-Antikörpern
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Ein
Peptid, das den carboxyterminalen 21 Aminosäuren des rITFs entspricht,
wurde synthetisiert und mit Rinderserumalbumin (BSA) verbunden.
Dieses Konjugat (und das nicht-konjugierte Peptid) wurde verwendet,
um in Kaninchen polyklonale Antikörper zu erzeugen. Alle Verfahren
stellten Standardprotokolle wie z. B. solche, die in Ausubel et
al. (supra) beschrieben sind, dar. Die Anti-rITF-Antikörper wurden in einem indirekten Immunfluoreszenzassay
zur Sichtbarmachung von rITF in Rattengeweben verwendet. Cryoschnitte
von Rattengeweben wurden unter Verwendung von Standardtechniken
hergestellt und ein Fluorescein-markierter, Ziege-anti-Kaninchen
monoklonaler Antikörper
(markierte Antikörper
sind von solchen Anbietern erhältlich
wie Kirkegaard und Perry Laboratories, Gaithersberg, MD; und Bioproducts
for Science, Inc., Indianapolis, IN) wurde verwendet, um die Bindung
der Kaninchen-Anti-rITF-Antikörper
nachzuweisen. Nach dieser Analyse scheint rITF in den Becherzellen
des Dünndarms
aber nicht im Magen oder der Bauchspeicheldrüse vorhanden zu sein.
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Klonierung des humanen intestinalen
Kleeblattfaktors
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DNA,
welche für
den rattenintestinalen Kleeblattfaktor kodiert, kann verwendet werden,
um einen cDNA-Klon, der für
den humanen intestinalen Kleeblattfaktor (hITF) kodiert, zu ermitteln.
Dies kann durch ein Screenen der humanen Kolon-cDNA-Bibliothek mit einer Sonde, die
von rITF stammt, oder mit einer Sonde, die von einem Teil des hITF-Gens
stammt, erreicht werden. Die letztere Sonde kann aus einer humanen
Kolon- oder intestinalen cDNA unter Verwendung der Polymerasekettenreaktion
um einen Teil des hITF-Gens zu isolieren, erhalten werden. Diese
Sonde kann dann als spezifische Sonde zur Erkennung von Klonen dienen,
die für
das gesamte hITF-Gen kodieren.
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Herstellung einer cDNA-Bibliothek
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Eine
humane Kolon- oder intestinale cDNA-Bibliothek in λgt10 oder λgt11 oder
einem anderen geeigneten Vektor ist für die Isolierung von hITF nützlich.
Solche Bibliotheken können
gekauft werden (Clontech Laboratories, Palo Alto, CA: HLI034a, HLI0346b).
Andernfalls kann eine Bibliothek unter Verwendung von Schleimhautabschabungen
von humanem Kolon oder Darm hergestellt werden. In Kürze, Gesamt-RNA
wird aus dem Gewebe im Wesentlichen wie von Chirgwin et al. beschrieben
(Biochemistry 18:5294, 1979; siehe auch Ausubel et al., supra) gewonnen.
Eine Oligo (dT)-Säule
wird dann verwendet, um Poly(A)+-RNA nach dem
Verfahren von Aviv et al. (J. Mol. Biol. 134:743, 1972; siehe auch
Ausubel et al., supra) zu isolieren. Doppelstrang-cDNA wird dann
durch reverse Transkription unter Verwendung von Oligo (dT)12-18 oder zufälligen Hexamer-Primern (oder
beidem) hergestellt. RNase H und E. coli-DNA-polI werden dann verwendet,
um den RNA-Strang mit einem zweiten DNA-Strang zu ersetzen. In einem
anschließenden
Schritt werden E. coli-DNA-Ligase und T4-DNA-Polymerase verwendet,
um Lücken
in dem zweiten DNA-Strang zu schließen und stumpfe Enden zu erzeugen.
Im Allgemeinen wird die erzeugte cDNA als nächstes mit EcoRI-Methylase
methyliert und es werden EcoRI-Linker
hinzugefügt
(andere Linker können
abhängig
von dem verwendeten Vektor verwendet werden). In nachfolgenden Schritten
werden die überschüssigen Linker
durch Restriktionsverdau entfernt und die cDNA-Fragmente werden
in den gewünschten
Vektor eingesetzt. Siehe Ausubel et al., supra und Sambrook et al.
(In Molecular Cloning: A Laboratory Manual, CSH Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY, 1990) für
detaillierte Protokolle.
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Nützliche
Vektoren umfassen: λgt11, λgt10, Lambda
ZAP® II-Vektor,
Lambda Uni-ZAPTM XR-Vektor, alle verfügbar von Stratagene (La Jolla,
CA).
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Die
cDNA-Bibliothek muss in Phagen verpackt werden; dies ist am leichtesten
durch die Verwendung eines kommerziellen in vitro-Verpackungskits,
z. B. Gigapack® II
Gold oder Gigapack® II Plus (Stratagene,
La Jolla, CA) zu erreichen. Siehe Ausubel et al. (supra) für Verpackungsprotokolle
und geeignete Wirtsstämme. Die
Bibliothek wird vorzugsweise bald nach der Verpackung vervielfältigt; dieser
Schritt erzeugt ausreichend Klone für mehrfaches Screenen der Bibliothek.
Siehe Ausubel et al., supra oder Sambrook et al., supra für Einzelheiten
der Vervielfältigungsprotokolle
und Verfahren für
das Lager der Vervielfältigten
Bibliothek.
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Screenen der cDNA-Bibliothek
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Um
die Bibliothek zu screenen, muss sie in einen geeigneten Wirtsstamm
(z. B. Y1090 oder Y1088 für λgt10-Bibliotheken,
C600hf1A für λgt10-Bibliotheken)
untergebracht werden. Nach dem Ausplattieren des Phagen werden Plaques
auf Nitrocellulose oder Nylonfilter überführt (siehe Ausubel et al.,
supra und Sambrook et al., supra). Die Filter werden dann mit einer α32-P-markierten
Nick-translatierten Sonde, die von rITF abgeleitet ist, untersucht.
Die Sonde wird vorzugsweise unter Verwendung eines Teils der rITF-DNA-Region, die
für die
Kleeblattstruktur (Nukleotide 114 bis 230 der SEQ ID NO: 1, welche
für Cys32
bis Phe71 der SEQ ID NO: 2 kodieren) kodiert, hergestellt. Diese
Region ist zwischen rITF, pS2 und PSP konserviert und es ist wahrscheinlich,
dass diese Region zwischen rITF und hITF konserviert ist. Sobald
ein Plaque identifiziert wurde, sind mehrere Zyklen der Plaque-Aufreinigung
nötig,
um einen reinen Klon, der für
hITF kodiert, zu isolieren. Eine Phagen-DNA-Isolierung wird durchgeführt und
das cDNA-Insert kann in einen geeigneten Vektor für eine Restriktionskartierung
und Sequenzierung subkloniert werden. Wenn der Phagenvektor Lambda
ZAP® II
ist, ermöglicht
eine Koinfektion mit einem Helferphagen die Rettung und Rezirkularisierung
des pBluescript SK-Phagemid-Vektors
(Stratagene, La Jolla, CA), der die cDNA beherbergt; alternativ
wird der Phagenklon aufgereinigt und das cDNA-Insert wird in einen
geeigneten Vektor, der für
eine Restriktionskartierung und Sequenzierung geeignet ist, subkloniert.
Wenn der Klon nicht das gesamte hITF-Gen (festgestellt durch die
Homologie zu rITF und das Vorhandensein von Start- und Stoppcodons)
umfasst, kann die Bibliothek mit der ursprünglichen rITF-Sonde oder, vorzugsweise
mit einer Sonde, die von dem hITF Klon erzeugt wurde, erneut gescreent
werden. Wenn keiner der Klone das intakte Gen enthält, kann
es aus Klonen, die sich überlappende Fragmente
des hITFs tragen, wieder hergestellt werden.
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Unmittelbare Isolierung einer
hITF-Sonde mittels PCR
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Es
ist möglich,
einen Teil des hITF-Gens direkt aus der verpackten Bibliothek oder
cDNA zu isolieren. Um einen Teil des hITFs unmittelbar aus der verpackten
Bibliothek zu isolieren, wird ein Oligonukleotidprimerpaar und Taq-Polymerase
verwendet, um die DNA, die dem hITF-Gen entspricht, zu vervielfältigen.
Die verwendeten Primer wären
ungefähr
15 bis 20 Nukleotide lang und entsprechen in Sequenz den äußersten
5'- und 3'-Teilen der rITF-Kodierungssequenz.
Friedman et al. (In PCR Protocols: A Guide to Methods and Applications,
Inns et al., Hrsg., Academic Press, San Diego, CA) beschreiben ein
Verfahren für
eine solche Vervielfältigung.
In Kürze,
Phagenpartikel werden durch Erhitzung zerstört; Taq-Polymerase-Primer (300
pmol von jedem), dNTPs, und Taq-Polymerase-Puffer werden hinzugefügt; und
die Mischung wird thermisch Zyklen unterworfen, um DNA zu vervielfältigen.
Die vervielfältigte
DNA wird durch Agarose-Gel-Elektrophorese isoliert. Die Enden des
Fragmentes werden für
die Ligation in einen geeigneten Vektor vorbereitet, indem sie mit T4-Polymerase
glatt gemacht werden und, wenn erwünscht, indem Linker hinzugefügt werden.
Wahlweise kann eine Restriktionsstelle in das Fragment eingebaut
werden, indem Primer verwendet werden, an welche an ihre 5'-Enden eine Sequenz
hinzugefügt
wurde, welche Sequenz ein geeignetes überhängendes Ende nach Verdau erzeugt.
Es kann z. B. die Sequenz: 5'-GGGCGGCCGC-3' (SEQ ID NO: 4) an
das 5'-Ende jedes
Primers hinzugefügt
werden. Diese Sequenz beinhaltet die NotI-Restriktionsstelle, die
an dem 5'-Ende durch
die Sequenz: GG flankiert wird. Die zusätzlichen Nukleotide verhindern,
dass die 5'-Enden
abgebaut werden, und den nachfolgenden Restriktionsverdau mit NotI
behindern. Als nächstes
wird die Gel-gereinigte DNA von geeigneter Größe in einen Klonierungsvektor
zur Sequenzierung und Restriktionskartierung kloniert. Dieser Klon wird
nicht die gesamte hITF-Sequenz umfassen, sondern er wird eine Kombination
von hITF (die Region zwischen den Sequenzen, die den Primern entspricht)
und rITF (die 5'-
und 3'-Enden, die
den Primersequenzen entsprechen) darstellen. Dennoch kann diese
DNA dazu verwendet werden, eine markierte Probe zu erzeugen (herstellbar
durch Nick-Translation oder zufällige
Primermarkierung), welche, da sie die korrekte hITF-Sequenz darstellt,
in einem hochstringenten Screen der Bibliothek, aus welcher die
cDNA ursprünglich
isoliert wurde, verwendet werden kann. In einem alternativen Ansatz
kann die cDNA in dem obigen Verfahren anstelle der verpackten Bibliothek
verwendet werden. Dies vermeidet die Schritte, die cDNA für die Einführung in
einen Vektor zu verändern,
sowie die cDNA-Verpackung und die Bibliotheksvervielfältigung.
Ausubel et al., supra, stellt ein Protokoll für die Vervielfältigung
eines bestimmten DNA-Fragmentes direkt aus cDNA und ein Protokoll
zur Vervielfältigung
von Poly(A)+-RNA zur Verfügung.
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Identifizierung eines mutmaßlichen
humanen ITF-Klons
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Eine
Nick-translatierte Sonde, die von rITF-cDNA stammt (die den Nukleotiden
1 bis 431 von SEQ ID NO: 1 entspricht), wurde für eine Northern Blot-Analyse
einer Po1y(A)+-RNA verwendet, welche aus
humanen intestinalen Schleimhautschabungen stammt. Die Sondenhybridisierung
und das Blotwaschen wurden gemäß Standardverfahren
durchgeführt.
Die Sonde (5 × 105 cpm/ml Hybridisierungspuffer) wurde bei
45°C in
5X SSC mit 30% Formamid an den Filter hybridisiert. Der Filter wurde
dann bei 60°C
in 5X SSC mit 40% Formamid gewaschen. Unter Verwendung dieses Protokolls
war eine Bande nach einer Übernachtentwicklung
des Filters mit einem Verstärkungsscreen
klar sichtbar. Dieses Ergebnis deutete darauf hin, dass zwischen
rITF und hITF ausreichend Homologie besteht, sodass die Verwendung
von Proben, welche von Sequenzen des rITF-Gens stammen, den Nachweis
des hITF-Gens ermöglicht.
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Eine
menschliche intestinale cDNA-Bibliothek wurde von Clontech (Palo
Alto, CA) bezogen. Alternativ kann eine humane intestinale cDNA-Bibliothek
aus Schleimhautabschabungen wie oben beschrieben hergestellt werden.
Vier Oligonukleotidsonden wurden für das Screenen der Bibliotheks-cDNA
ausgewählt.
Zwei der Sonden entsprechen den Sequenzen innerhalb der Region des
rITF, die das Kleeblatt kodieren und werden als interne Sonden (5'-GTACATTCTGTCTCTTGCAGA-3' (SEQ ID NO: 5) und
5'-TAACCCTGCTGCTGCTGGTCCTGG-3' (SEQ ID NO: 6))
bezeichnet.
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Die
andern zwei Sonden erkennen Sequenzen innerhalb von rITF aber außerhalb
der Kleeblatt-kodierenden Region und werden als externe Sonden (5'-GTTTGCGTGCTGCCATGGAGA-3' (SEQ ID NO: 7) und 5'-CCGCAATTAGAACAGCCTTGT-3' (SEQ ID NO: 8))
bezeichnet. Diese Sonden wurden auf ihre Nützlichkeit überprüft, indem sie benutzt wurden,
die rattenintestinale cDNA-Bibliothek, die oben beschrieben wird,
zu screenen. Jede der vier Sonden konnte verwendet werden, um einen
Klon, der das gesamte oder einen Teil des rITF-Gens beherbergt, zu identifizieren.
Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass diese Sonden verwendet werden
können,
um die humane intestinale Bibliothek auf das Vorhandensein von hITF
zu screenen.
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Die
internen Sonden wurden wie oben beschrieben verwendet, um ein DNA-Fragment
von humaner Kolon-Bibliotheks-cDNA (Clontech, Palo Alto, CA) zu
vervielfältigen.
Zu dem isolierten DNA-Fragment, welches dann in pBluescript-Phagemin-Vektor (Stratagene,
La Jolla, CA) eingefügt
wurde, wurden Linker hinzugefügt.
Der Bereich dieses Klons, der der Sequenz der humanen cDNA entspricht
(d.h. nicht die Sequenz, die den internen Sonden entspricht, umfassend),
wurde verwendet, um eine radioaktiv markierte Sonde mit zufällig Oligonukleotid-geprimter
Synthese (Ausubel et al., supra) herzustellen. Diese Sonde wurde
dann verwendet, um die humane Kolon-cDNA-Bibliothek zu screenen.
Dieses Screenen führte
zu der Identifizierung von 29 Klonen. Einer dieser Klone (HuPCR-ITF)
wurde Nicktranslatiert, um eine Sonde für Northern Analyse von Poly(A)+-RNA, welche aus humanen intestinalen Schleimhautschabungen
isoliert wurde, herzustellen. Es wurde eine einzelne Bande von ungefähr derselben
Größe wie das
Rattentranskript (ungefähr
0,45 kD) beobachtet.
-
Die
Northern Analyse der Poly(A)+, die aus humanen
Geweben isoliert war, wies darauf hin, dass RNA, die dieser Sonde
entspricht, im Dünndarm
und Dickdarm aber nicht im Magen oder der Leber exprimiert wurde. Diese
Ergebnisse weisen darauf hin, dass der Klon nicht für das humane
Homolog des Schweine-PSP kodiert. Schweine-PSP wird in Schweinepankreas
exprimiert und wird nicht bedeutsam in Dünn- oder Dickdarm exprimiert.
Diese Ergebnisse unterscheiden auch das klonierte Gen von pS2, was
im Magen exprimiert wird.
-
6
zeigt die Nukleinsäuresequenzinformation
für humane
ITF-cDNA zusammen mit der abgeleiteten Aminosäuresequenz im Einbuchstabencode
(SEQ ID NO: 3). Dieser Klon wurde durch die Verfahren, welche oben
beschrieben sind, erhalten.
-
Herstellung von hITF
-
Das
isolierte hITF-Gen kann in einen Säugetierexpressionsvektor für Proteinexpression
kloniert werden. Geeignete Vektoren umfassen pMAMneo (Clontech,
Palo Alto, CA), welcher einen RSV-LTR-Enhancer, der mit einem Dexamethason-induzierbaren
MMTV-LTR-Promotor, einem SV40-Replikationsursprung (ermöglicht die
Vermehrung in COS-Zellen), ein Neomycin-Gen und SV40 Splice- und
Polyadenylierungsstellen zur Verfügung stellt. Dieser Vektor
kann verwendet werden, um das Protein in COS-Zellen, CHO-Zellen,
oder Mausfibroblasten zu exprimieren. Das Gen kann auch in einen
Vektor für
die Expression in Drosophilazellen unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
kloniert werden.
-
Aufreinigung des intestinalen
Kleeblattfaktors
-
Intestinaler
Kleeblattfaktor kann aus intestinalen Schleimhautschabungen vom
Menschen, Ratten oder jeder anderen Spezies aufgereinigt werden,
die ITF exprimiert (Schweine und Kühe können eine Quelle von ITF bieten).
Das Reinigungsverfahren, welches für PSP verwendet wurde, wird
für die
Aufreinigung von ITF nützlich
sein, da die Proteine voraussichtlich homolog sind. Jorgensen et
al. beschreibt ein Verfahren zur Aufreinigung von PSP (Regulatory
Peptides 3:207, 1982). Das bevorzugte Verfahren ist der zweite Ansatz
der von Jorgensen et al (supra) beschrieben wird. Dieses Verfahren
umfasst Chromatographie von SP-Sephadex C-25- und QAE Sephadex A-25-Säulen (Sigma,
St. Louis, MO) in saurem Puffer.
-
Anti-intestinale Kleeblattfaktor
monoklonale Antikörper
-
Anti-intestinale
Kleeblattfaktor-monoklonale Antikörper können gegen synthetische Peptide
erzeugt werden, deren Sequenzen auf der abgeleiteten Aminosäuresequenz
des klonierten hITFs (SEQ ID NO: 3) basieren. Am üblichsten
basiert das Peptid auf den amino- oder carboxyterminalen 10-20 Aminosäuren des
interessierenden Proteins (hier hITF). Das Peptid wird normalerweise
chemisch mit einem Trägermolekül wie z.
B. Rinderserumalbumin oder Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin
quervernetzt. Das Peptid wird mit dem Ziel ausgewählt, Antikörper zu
erzeugen, die mit dem nativen hITF kreuzreagieren werden. Folglich
sollte das Peptid einem antigenen Bereich des interessierenden Peptids
entsprechen. Dies wird erreicht, indem ein Bereich des Proteins
gewählt
wird, welcher (1) Oberflächen-exponiert, z.
B. ein hydrophober Bereich oder (2) relativ flexibel ist, z. B.
ein Schleifenbereich oder ein β-Schleifen-Bereich.
Auf jeden Fall muss das Peptid, wenn es an einen Träger gekoppelt
werden soll, eine Aminosäure
mit einer Seitenkette besitzen, die fähig ist, an der Kopplungsreaktion
teilzunehmen. Für
eine Diskussion über
die Probleme, die die Auswahl antigener Peptide mit sich bringt
siehe Hopp et al. (Mol. Immunol. 20:483, 1983; J. Mol. Biol. 157:105,
1982). Ein zweiter Gesichtspunkt ist das Vorhandensein eines zu
hITF homologen Proteins in dem Tier, das immunisiert werden soll. Wenn
solch ein Protein existiert, ist es wichtig, einen Bereich des hITF
zu wählen,
welcher nicht sehr homolog zu diesem Homolog ist.
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Für hITF sind
Peptide, die dem aminoterminalen oder carboxyterminalen 15 Aminosäuren entsprechen,
voraussichtlich weniger homolog über
die Arten und sind der Oberfläche
ausgesetzt (und deswegen antigen). Deshalb sind sie für die Herstellung
monoklonaler Antikörper
bevorzugt. Aufgereinigtes hITF kann auch für die Erzeugung von Antikörpern verwendet
werden.
-
Die
genetische Unterbrechung eines Kleeblattproteins beeinträchtigt die
Abwehrkraft der intestinalen Schleimhaut.
-
Wie
oben angegeben, ist ITF ein Mitglied der Familie der Kleeblattproteine,
die besonders und reichlich auf der Schleimhautoberfläche des
Verdauungstraktes exprimiert werden. Andere Mitglieder dieser Familie umfassen
pS2, das fast ausschließlich
von Foveolarzellen des Magens exprimiert wird (Masiakowski et al.,
Nucl. Acids. Res. 10:7896, 1982; Jorgensen et al., Regulatory Peptides
3:231, 1982) und Pankreas-spasmolytisches Peptid (SP), welches von
dem Pankreas und dem Magenantrum exprimiert wird (Jørgensen
et al., supra). Wie oben beschrieben ist die Expression dieser Proteine
in der Nähe
des verletzten Darmes verstärkt.
Um die Aufgabe des ITFs in vivo zu untersuchen, wurde dieses Gen
durch gezielte Unterbrechung in Mäusen nicht funktionsfähig gemacht.
-
Isolierung des Maus-ITF-Gens
und Erzeugung ITF-defizienter Mäuse
-
Das
Maus-ITF-Gen wurde, unter Verwendung der Ratten ITF cDNA Sequenz
als Sonde, aus einer Phagengenombibliothek isoliert und seine Identität wurde
durch Nukleotidsequenzierung unter Verwendung von Standardtechniken
bestätigt
(Mashimo et al., Biochem. Biophys. Res. Comm. 210:31, 1995).
-
Es
wurde ein Targetingvektor für
die Unterbrechung des Gens durch homologe Rekombination in embryonalen
Stammzellen (ES) entworfen und erstellt wie in 7 gezeigt.
Das gesamte zweite Exon (Ex2) des Maus-ITF-Gens, welches in dem
gezeigten XbaI-EcoRI-Fragment enthalten ist, wurde mit der Neomycinresistenz
(neo)-Genkassette
ersetzt. Da die deletierte Sequenz für den größten Teil der „Kleeblattdomäne" kodiert, wird die
Fähigkeit
aller resultierenden Peptide, die schleifenartige Struktur zu erzeugen,
die für
Kleeblattproteine charakteristisch ist, vernichtet. Eine Positiv-Negativ-Auswahlstrategie
(Mansour et al., Nature 336:348, 1988) wurde verwendet, um in den
embryonalen Stamm (ES)-Zellen homologe Rekombinationsereignisse
anzureichern, indem innerhalb der homologen DNA für neo und
gegen ein Herpes simplex-Virus Thymidinkinase-Gen (hsv-tk), welches
an das 3'-Ende des
Targetingvektors gesetzt wurde, selektiert wurde. Das pPNT-Plasmid (Tybulewicz
et al., Cell 65:1153, 1991) wurde verwendet, um den Targetingvektor
zu erstellen. Der Targetingvektor wurde mit dem Restriktionsenzym
NotI linearisiert und unter zuvor beschriebenen Bedingungen (Strittmatter
et al., Cell 80:445, 1995) in pluripotente J1 ES-Zellen elektroporiert
(Li et al., Cell 69:915, 1992). Die auf die homologe Rekombination
folgende Unterbrechung des ITF-Gens in ES-Zellen wurde von einer
zufälligen
Integration des Targetvektors durch Southern Blot-Analyse der genomischen
DNA von einzelnen Zellklonen, die mit dem Restriktionsenzym XhoI
verdaut waren, unterschieden. Die pITF2-Sonde identifizierte ein
19 kb „Wildtyp"-Fragment und ein
23 kb „knock
out"-Fragment, welches
durch die Einführung
einer XhoI-Stelle nach homologer Einführung des Targetvektors erzeugt
worden war. Es wurde herausgefunden, dass unter Verwendung dieser
Methode ungefähr
10% der Neomycin-resistenten ES-Klone eine homologe ITF-Rekombination
durchgemacht hatten.
-
Die
Polymerasekettenreaktion (PCR) wurde verwendet, die Targetmutation
wie folgt zu bestätigen.
Ein 200 bp DNA Bereich wurde unter Verwendung der Primer, die Exon
2 des ITF umspannen (5'-GCAGTGTAACAACCGTGGTTGCTGC-3' (SEQ ID NO: 9) und
5'-TGACCCTGTGTCATCACCCTGGC-3' (SEQ ID NO: 10)) vervielfältigt; und
ein 400 bp-Bereich des neo-Gens wurde mit einem zweiten Primersatz
(5'-CGGCTGCTCTGATGGCCGCC-3' (SEQ ID NO: 11)
und 5'-GCCGGCCACAGTCGATGAATC-3' (SEQ ID NO: 12))
vervielfältigt.
Die DNA-Matrize für
die PCR-Reaktion wurde aus Schwanzgewebe erhalten. Jedem Tier wurde
ungefähr 0,5
cm des Schwanzes abgetrennt und die Proben wurden mit Proteinase
K (200 μl
zu 0,5 mg/ml in 50 mM Tris-HCl pH 8,0 und 0,5% Triton X-100; Sigma,
St. Louis, MO) bei 55°C über Nacht
verdaut. Ein μl
dieser Mischung wurde direkt zu einer 25 μl PCR-Reaktion (gemäß Stratagene,
Menosha, WI) hinzugegeben. Die Reaktion wurde mit einen „Heißstart" (Inkubation bei
96°C für 10 Minuten)
begonnen und der folgende Zyklus wurde 30 mal wiederholt: 72°C für 120 Sekunden
(Hybridisierung und Verlängerung)
und 96°C
für 30
Sekunden (Denaturierung). Zehn μl
jeder Reaktionsmischung wurde auf einem 2% Agarose-Gel einer Elektrophorese
unterworfen. Wildtyp-Tiere wurden durch die Anwesenheit eines 200
bp-Fragmentes, welches einem intakten ITF-Gen entspricht, identifiziert,
heterozygote Tiere wurden durch die Anwesenheit dieser Bande und
zusätzlich
eines 400 bp-Fragments, das durch die Vervielfältigung des neo-Gens erzeugt
wurde, identifiziert und ITF defiziente (knock out) Tiere wurden
durch die Anwesenheit des Fragmentes alleine, das dem neo-Gen entspricht,
identifiziert.
-
Zwei
ES-Klone, welche unabhängig
voneinander auftraten, wurden verwendet, um zwei Mäuselinien zu
erlangen, denen ITF fehlt. Diese Mäuse wurden wie für ES-Klone beschrieben
durch Southern genomische Blot-Analyse oder mit PCR gescreent.
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Analyse der Kleeblattpeptidexpression
in wildtyp- und mutanten Mäusen
-
Obwohl
die ITF Expression in den mutanten Mäusen aufgehoben wurde, ist
die Expression anderer Kleeblattgene erhalten geblieben. Northern
Blot-Analyse wurde unter Verwendung von cDNA-Sonden für ITF (Suemori
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88:11017, 1991), SP (Jeffrey
et al. Gastroenterology 106:336, 1994) und als Positivkontrolle,
Glyceraldehyd 3-Phosphatdehydrogenase (GAPDH) durchgeführt. Die
Nukleinsäuresonde
für Maus-pS2
wurde durch reverse transkriptions-Polymerasekettenreaktion (RT-PCR)
unter Verwendung des Oligonukleotidpaares durchgeführt: 5'-GAGAGGTTGCTGTTTTGATGACA-3' (SEQ ID NO: 13)
und 5'-GCCAAGTCTTGATGTAGCCAGTT-3' (SEQ ID NO: 14),
die aufgrund der publizierten Maus pS2 cDNA Sequenz (GenBank Zugangsnummer:
221858) synthetisiert wurden. Das GeneAmp RNA-PCR-Kit (Perkin Elmer) wurde
gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet, genauso wie der pCRTM II
(Invitrogen) Klonierungsvektor. RNA wurde aus den folgenden Geweben
von sowohl Wildtyp als auch ITF-defizienten (knock out) Mäusen extrahiert:
Magen, Duodenum, terminales Ileum, rechter Kolon, Blinddarm, querverlaufender
Kolon, linker Kolon und Rektum. Von jeder Probe wurden 15 μg Gesamt-RNA
auf einem 1% Agarose-Gel der Elektrophorese unterworfen und auf
Nitrocellulosepapier transferiert. Nach der Hybridisierung, Waschen
und der Autoradiographie wiesen Wildtypmäuse ein als normal angesehenes
Gewebeexpressionsmuster auf: ITF wurde im Dünndarm und Kolon exprimiert,
was dasselbe Expressionsmuster darstellt, welches für ITF in
der Ratte und im Mensch beobachtet wurde. Die Analyse mutanter Mäuse bestätigte das
Fehlen der ITF-Expression im Verdauungstrakt. Demgegenüber blieb
die Expression der anderen Kleeblattproteine SP und pS2 in dem Verdauungstrakt
der mutanten Mäuse
unverändert.
SP wurde im Magen und in geringerer Menge in dem Zwölffingerdarm
von sowohl Wildtyp als auch mutanten Mäusen exprimiert. Ebenso wurde
pS2 in dem Magen von sowohl Wildtyp als auch ITF defizienter Mäuse exprimiert.
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Immunocytochemie offenbart, dass ITF nicht
im Kolon ITF-defizienter Mäuse
exprimiert wird
-
Um
zu bestätigen,
dass ITF-Protein nicht von ITF knock-out Mäusen exprimiert wird, wurde
Immunocytochemie wie folgt durchgeführt. Gewebe des Kolons und
des Dünndarms
wurde im Verlauf der Perfusion fixiert, in 4% Paraformaldehyd (McLean
et al., J. Histochem. Cytochem. 22:1077, 1974) getaucht und in Paraffin
eingebettet. Es wurden Schnitte gesammelt und entweder mit einem
polyklonalen Antikörper,
der für
ein synthetisches Peptid der vorhergesagten 18 carboxyterminalen
Aminosäuren
des Maus-ITFs erzeugt worden war oder einem monoklonalen Antikörper für Kolon-Mucin
(Podolsky et al., J. Clin. Inwest. 77:1263, 1986) gefärbt. Primäre Antikörperbindung
wurde mit einem biotinylierten Zweitantikörper, Avidin DH, biotinylierter
Meerrettichperoxidase H, und Diaminobenzidin-tetrahydrochlorid Reagenzien
gemäß den Anweisungen
des Herstellers (VectaStain ABC, Vector Laboratories, Bulingame,
CA) sichtbar gemacht. Nach der Immunocytochemie wurden die Schnitte
mit Hämatoxylin
gegengefärbt
und betrachtet. Becherzellen in dem Kolon der Wildtyp-Mäuse waren
mit beiden Antikörpern
immunoreaktiv und färbten
positiv für
ITF und Mucin. Demgegenüber fehlten
den Becherzellen in dem Kolon ITF-defizienter Mäuse nachweisbares ITF aber
sie exprimierten weiterhin Kolon-Mucin.
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Erzeugung einer gelinden Kolon-Epithelverletzung
mit Dextransulfatnatrium
-
ITF-defiziente
Mäuse,
die von jedem ES-Klon stammten, schienen sich normal zu entwickeln
und sind oberflächlich
betrachtet nicht von Heterozygoten und Wildtypwurfgeschwistern zu
unterscheiden. Ihr Wachstum ist nicht verlangsamt und sie gelangen
ohne offensichtlichen Durchfall oder verborgenen fäkalen Blutverlust
zur Reife. Jedoch kann der Kolon ITF-defizienter Mäuse für eine Verletzung
anfälliger
sein als der Kolon von Wildtyp-Mäusen.
Um diese Hypothese zu prüfen,
wurde Dextransulfatnatrium (DSS), welches in Mäusen reproduzierbar eine milde
Kolonepithelverletzung mit Geschwürbildung erzeugt (Kim et al.,
Scand. J. Gastroent. 27:529, 1992; Wells et al., J. Acquired Immune
Deficiency Syndrome 3:361, 1990; Okayasu et al., Gastroenterology
98:694, 1990), mit dem Trinkwasser der Tiere verabreicht. Nach einem
Abgleich der DSS-Effekte in vergleichbaren Wildtyp-Mäusen wurde
eine Gruppe von 20 Wildtyp- und 20 ITF-defizienter Mäuse (Wurfgeschwister
von heterozygoten Kreuzungen, von denen jeder > 20 g wiegt) mit 2,5% DSS in ihrem Trinkwasser für 9 Tage
behandelt.
-
Obwohl
85% der Wildtyp-Mäuse
und 100% der ITF-defizienten Mäuse,
die mit DSS behandelt worden waren, während der Behandlungszeit in
ihrem Stuhl verborgenes Blut (unter Verwendung von Hemoccult, Smith
Kline Diagnostics, San Jose, CA) zeigten, waren die ITF-defizienten
Mäuse weitaus
sensibler gegenüber
den schädlichen
Wirkungen des DSS. 50% der ITF-defizienten Mäuse entwickelten einen offenen
Blutdurchfall und starben (8). Demgegenüber wiesen
nur 10% der Wildtyp-Mäuse,
die ähnlich
behandelt worden waren, Blutdurchfall auf und nur 5% starben. Auch
der Gewichtsverlust war in ITF-defizienten Mäusen wesentlich ausgeprägter als
in Wildtyp-Mäusen,
die DSS erhielten.
-
ITF-defiziente Mäuse, die mit Dextransulfatnatrium
(DSS) behandelt werden, entwickeln schweren Kolon-Erosion
-
Nach
sieben tägiger
Behandlung mit DSS (2,5% w/v) wurden die Kolons von Wildtyp- und
ITF-defizienten Mäusen
histologisch untersucht. Linke Kolonschnitte wurden in 4% Paraformaldehyd
fixiert, in Paraffin gebettet und mit Hämatoxylin und Eosin gefärbt. Es
waren in dem Kolon ITF defizienter Mäuse mehrere Bereiche offensichtlicher
Geschwüre
und Blutung vorhanden, während
die Kolons der meisten wildtyp Mäuse
von denen der unbehandelten Mäuse
oberflächlich
betrachtet nicht unterscheidbar waren. Eine histologische Untersuchung
des DSS-behandelten
ITF-defizienten Kolons bestätigte
die Anwesenheit mehrfacher Erosionen und starken entzündlichen
Veränderungen,
die Kryptengeschwüre
umfassen. Der Schaden war im distalen Kolon, d.h. dem absteigenden
Kolon, S-förmig verlaufendem
Kolon und Rektum, der große,
weite Gebiete von Schleimhautgeschwürbildung umfasste, stärker ausgebildet.
Während
einer ähnlichen
Betrachtung konnten Schleimhauterosionen in dem Gewebe von 80% der DSS-behandelten
Wildtyp-Mäusen
beobachtet werden, aber die meisten stellen kleine Läsionen dar,
die mit einer kompletten Reepitheliarisierung der meisten Läsionen zu
heilen schienen. In den Kolons ITF-defizienter Mäuse, die DSS ausgesetzt waren,
gab es kein Anzeichen einer Reepitheliarisierung.
-
Im
normalen Verlauf von Wachstum und Entwicklung entstehen intestinale
Epithelzellen aus Stammzellen in den intestinalen Krypten und schreiten
schnell die Krypte und den Villus hoch, um innerhalb von 5 Tagen
von der Villus-Spitze ausgestoßen
zu werden. Nach einer intestinalen Verletzung wird die Epithelbeschichtung
von Zellen erneut besiedelt, die Signale zu erzeugen scheinen, um
die Läsionen
durch eine Anpassung des epithelialen und mesenchymalen Zellwachstums
und der Matrixbildung (Poulsom et al., J. Clin. Gastroenterol. 17:S78,
1993) zu heilen. Ein in vitro Nachweis weist darauf hin, dass Kleeblattproteine
eine Schlüsselrolle
in der Wiederherstellung der Schleimhautintegrität nach Verletzungen spielen.
Trotz der normalen Begrenzung der SP- und pS2-Expression auf den
proximalen Verdauungstrakt werden diese Kleeblattproteine und ITF
im Überfluss
an Stellen von Kolonverletzung und Reparatur exprimiert. Das DSS-Modell,
welches oben beschrieben wurde, bietet ein System, die schützenden
Wirkungen von ITF, anderen Kleeblattpeptiden, oder aktiven Polypeptidfragmenten
oder Varianten davon zu untersuchen. Man kann ein zu testendes Molekül DSS-behandelten
Mäusen,
entweder Wildtyp- oder ITF-defizienten Mäusen, verabreichen und ermitteln,
ob das Molekül
therapeutische Wirkungen aufweist, indem die oben beschriebenen
Untersuchungen durchgeführt
werden.
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Außer der
Verwendung von DSS kann jede chemische Verbindung, von der bekannt
ist, dass sie die Schleimhaut schädigt, die den Verdauungstrakt
säumt,
verwendet werden, um die Proteine der Erfindung zu untersuchen.
Diese Verbindungen umfassen sind aber nicht beschränkt auf
Alkohol, Indomethazin und Methotrexat. Zum Beispiel kann Mäusen intraperitoneal
Methotrexat (MTX) mit einer Dosierung von 40 mg/kg verabreicht werden.
Einer Gruppe MTX-behandelter Tiere kann zusätzlich das fragliche Protein
gegeben werden. Verschiedene Parameter wie Körpergewicht, das Vorhandensein
von Läsionen
im Verdauungstrakt und die Mortalität dieser Tiere können dann
mit entsprechenden Messungen verglichen werden, die von Tieren enthalten
wurden, die nicht mit dem Protein behandelt worden waren.
-
In situ H. pylori-Bindeuntersuchung
-
Ein
Verfahren, um festzustellen, ob ein bestimmtes Protein (oder ein
Proteinfragment oder Variante) für
die Prävention
oder Behandlung von Krankheiten nützlich ist, die mit einer H.
pylori-Infektion in Zusammenhang stehen, ist es, es im Zusammenhang
mit einem etablierten Tiermodell einer H. pylori-Infektion zu untersuchen.
Ein solches Modell wurde kürzlich
von Falk et al. (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 92:1515-1519, 1995) entwickelt.
Dieses Modell umfasst die Verwendung transgener Mäuse, welche
das Enzym α-1,3/4-Fucosyltransferase
exprimieren und die als Folge auf der Oberfläche von Mucosazellen Leb exprimieren, die klinische Isolate des
H. pylori gebunden haben. Falls die Zugabe eines Proteins wie z.
B. ITF zu diesem System den Grad der H. pylori-Bindung an die Mukosazelle
verringert, würde
das Protein als Inhibitor von H. pylori angesehen werden. Noch spezifischer
könnte
die Untersuchung wie folgt durchgeführt werden. H. pylori werden
z. B. aus Patienten mit Magengeschwüren oder chronisch aktiver
Gastritis erhalten, bis zur stationären Phase angezogen und beispielsweise
mit Digoxigenin oder Fluoresceinisothiocyanat (FITC) markiert. Die
markierten Bakterien werden dann zusammen mit dem interessierenden
Protein gefrorenen Schnitten ausgesetzt, die aus Magen, Zwölffingerdarm,
Ileum oder Leber erwachsener transgener Mäuse (wie oben beschrieben)
hergestellt worden waren. Als Kontrolle könnte das Experiment gleichzeitig
unter Verwendung von Gewebe aus einem Wurfgeschwister durchgeführt werden.
Die Schnitte werden für
5 Minuten mit eiskaltem Methanol fixiert, dreimal mit Waschpuffer
(TBS; 0,1 mM CaC12, 1 mM MnCl2, 1 mM MgCl2; 10 Minuten/Zyklus) gespült und mit
Blockierpuffer (Boehringer Mannheim; siehe auch Falk, supra) behandelt.
Die Bakterien werden mit Verdünnungspuffer
[TBS; 0,1 mM CaCl2, 1 mM MnCl2,
1 mM MgCl2, welches Leupeptin (1 μg/ml), Aprotinin
(1 μg/ml), [-1-p-Tosylamido-2-phenylethylchlormethylketon
(100 μg/ml),
Phenylmethylsulfonylfluorid (100 μg/ml)
und Pepstatin A (1 μg/ml)
enthält]
zu einer OD600 von 0,05 verdünnt und
werden bei Raumtemperatur in einer befeuchteten Kammer für zwei Stunden über die
Schnitte gelegt. Die Schnitte werden dann sechsmal in Waschpuffer
auf einer rotierenden Plattform (5 Minuten/Zyklus bei Raumtemperatur)
gewaschen. Digoxigenin-markierte Bakterien werden auf gewaschenen
Schnitten mit FITC konjugiertem Schaf-anti-Digoxigenin-Immunoglobulin (Boehringer
Mannheim), das zu 1:100 in Histoblockingpuffer verdünnt ist,
sichtbar gemacht. Die Nuklei wurden mit Bisbenzimid (Sigma) gefärbt. Als
Blockierungskontrollen können
Digoxigenin-konjugierte stationäre-Phase-Bakterien in Verdünnungspuffer
zu einem OD600 von 0,05 suspendiert und
mit oder ohne Leb-HSA oder Lea-HSA
(Endkonzentration 50 μg/ml;
Reaktionsgemisch, 200 μl)
für eine
Stunde bei Raumtemperatur geschüttelt
werden. Die spension vird dann über
Methanol-fixierte gefrorene Schnitte gelegt.
-
Verwendung
-
In
der Anwendung der vorliegenden Erfindung kann ITF auf die Haut,
die Hornhautoberfläche
des Auges, und die Gewebe innerhalb des Atems und Urogenitaltraktes
appliziert werden. Die Art der Verabreichung, die Dosierung und
die Rezeptur des ITF wird von den Bedingungen abhängen, die
behandelt werden. Weitere Anleitungen hinsichtlich der Behandlungssysteme
werden unten angegeben. Des Weiteren kann die Behandlung anfangen,
bevor eine Verletzung aufgetreten ist, da angenommen wird, dass
die Polypeptide und Verbindungen der Erfindung eine schützende Wirkung
ausüben.
-
Verabreichung des ITFs, um Gewebe außerhalb
des Verdauungstraktes zu schützen
oder zu behandeln
-
Die
Polypeptide der Erfindung, die ITF, Analoge umfassen, können verwendet
werden, um Gewebe, welche nicht innerhalb des Verdauungstraktes
zu finden sind, zu schützen
oder zu behandeln. Die Polypeptide können beispielsweise verwendet
werden, um jede Art Wunde, wie z. B. eine Läsion, ein Geschwür, eine
Verbrennung oder eine Hautabschürfung,
die Oberfläche
des Auges (d.h. die Cornea) oder innerhalb der Atemwege oder des
Urogenitaltraktes zu behandeln. Die genaue Art der Verletzung und
die Ursache der Verletzung muss nicht klar definiert werden.
-
Ungeachtet
des Ortes der Verletzung (d.h. ungeachtet, ob die Verletzung innerhalb
des Verdauungstraktes liegt oder nicht) kann die Toxizität und die
therapeutische Wirksamkeit einer bestimmten Verbindung durch normale
pharmazeutische Verfahren ermittelt werden, indem entweder Zellen
in Kultur oder Versuchstiere verwendet werden, um die LD50 (die letale Dosis für 50% der Population) und die
ED50 (die therapeutische Dosis, die für 50% der
Population wirksam ist) zu ermitteln. Das Dosisverhältnis zwischen
toxischen und therapeutischen Wirkungen ist der therapeutische Index
und dieser kann als Verhältnis
von LD50/ED50 ausgedrückt werden.
Verbindungen, die große
therapeutische Indexe aufweisen, sind bevorzugt. Wenn Verbindungen,
die toxische Nebenwirkungen aufweisen, verwendet werden, sollte
darauf geachtet werden, ein Zuführungssystem
zu entwickeln, das solche Verbindungen genau zu der Stelle des betroffenen
Gewebes bringt, um einen möglichen
Schaden für
nicht-betroffene Zellen zu minimieren und dadurch Nebenwirkungen
zu verringern.
-
Die
Daten, welche aus Zellkulturuntersuchungen und Tierstudien erhalten
wurden, können
dazu verwendet werden, einen Dosisbereich für die Verwendung in Menschen
zu entwerfen. Die Dosis solcher Verbindungen liegt vorzugsweise
innerhalb eines Bereiches zirkulierender Konzentrationen, die die
ED50 mit geringer oder keiner Toxizität umfassen.
Die Dosis kann innerhalb dieses Bereiches abhängig von der angewandten Dosisart
und dem verwendeten Verabreichungsweg variieren. Für eine Verbindung,
die in dem Verfahren der Erfindung verwendet wird, kann die therapeutisch
wirksame Dosis anfänglich
durch Zellkulturuntersuchungen abgeschätzt werden. Eine Dosis kann
in Tiermodellen entworfen werden, um einen zirkulierenden Plasmakonzentrationsbereich,
der die IC50 (d.h. die Konzentration der
Testverbindung, die eine halbmaximale Inhibition der Symptome erzielt)
wie in der Zellkultur ermittelt, erreicht werden. Solche Information
kann dazu verwendet werden, eine nützliche Dosierung für Menschen
genauer zu bestimmen. Die Pegel im Plasma können z. B. durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
gemessen werden.
-
Pharmazeutische
Verbindungen für
die Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung können
nach herkömmlicher
Weise unter Verwendung einer oder mehrerer physiologisch annehmbarer
Träger
oder Hilfsstoffe formuliert werden. Die pharmazeutischen Verbindungen
können
auch Mucin Glykoproteine enthalten.
-
Deshalb
können
die Verbindungen und ihre physiologisch annehmbaren Salze und Solvate
für die
Verabreichung von Inhalation oder Insufflation (entweder durch den
Mund oder die Nase) oder oraler, bukkaler, parenteraler oder rektaler
Verabreichung formuliert werden.
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Da
Kleeblattpolypeptide innerhalb des Verdauungstraktes nicht abgebaut
werden, ist es zu erwarten, dass die Art der Verabreichung oral
sein wird. Das Polypeptid könnte
z. B. in Form einer Tablette, Kapsel oder Pille verabreicht werden
oder könnte
in einer Lösung
suspendiert werden, wie z. B. einem Sirup, den der Patient schluckt.
-
Alternativ
dazu kann die Lösung,
die das Polypeptid umfässt,
als Magenspülung
verabreicht werden. Das Polypeptid kann auch in einer Lösung eingesetzt
werden, die als Einlauf verabreicht wird, oder es kann als Zäpfchen verabreicht
werden.
-
Für eine orale
Verabreichung, die verwendet werden kann, um verletztes Gewebe innerhalb
des Verdauungstraktes zu behandeln, kann die pharmazeutische Zusammensetzung
die Gestalt von z. B. Tabletten oder Kapseln einnehmen, die auf
herkömmliche
Weise mit pharmazeutisch annehmbaren Hilfsmitteln wie z. B. Bindemitteln
(z. B. vor-gelatinisierter Maisstärke, Polyvinylpyrrolidon oder
Hydroxypropylmethylcellulose); Füllstoffen
(z. B. Lactose, mikrokristalline Cellulose oder Calciumhydrogenphosphat);
Gleitmittel (z. B. Magnesiumstearat, Talkum oder Kieselerde); Sprengmittel
(z. B. Kartoffenstärke
oder Natriumstärkeglykolat);
oder Benetzungsmittel (z. B. Natriumlaurylsulfat) hergestellt werden.
Die Tabletten können
durch im Stand der Technik wohlbekannte Verfahren beschichtet werden.
Flüssige
Zusammensetzungen für
eine orale Verabreichung können
die Form von beispielsweise Lösungen,
Sirupen oder Suspensionen annehmen oder sie können als ein Trockenprodukt
für eine
Zusammensetzung mit Wasser oder einem anderen geeigneten Träger vor
Verwendung dargereicht werden. Solche flüssigen Zusammensetzungen können auf
herkömmliche
Weise mit pharmazeutisch annehmbaren Zusätzen wie z. B. Trägermitteln
(z. B. Sorbitolsirup, Cellulosederivate oder hydrierte essbare Fette);
Emulgierungsmittel (z. B. Lecithin oder Acacia); nichtwässrigen
Trägern
(z. B. Mandelöl, ölige Ester,
Ethylalkohol oder fraktionierte Pflanzenöle); und Konservierungsmitteln
(z. B. Methyl- oder Propyl-p-hydroxybenzoate
oder Sorbinsäure)
zubereitet werden. Die Zusammensetzungen können auch Puffersalze, Aromastoffe,
Farbstoffe und Süßungsmittel
soweit erforderlich umfassen. Präparate
zur oralen Verabreichung können
entsprechend formuliert werden, um eine kontrollierte Abgabe der
aktiven Verbindung zu geben.
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Für eine bukkale
Verabreichung, die dazu verwendet werden kann, um verletztes Gewebe
innerhalb des Mundes, Halses oder der oberen Speiseröhre zu behandeln,
können
die Zusammensetzungen die Form von Tabletten oder Pastillen einnehmen,
die auf herkömmliche
Weise formuliert werden.
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Für die Verabreichung
durch Inhalation, die dazu verwendet werden kann, um verletztes
Gewebe innerhalb der Atemwege zu behandeln, werden die Verbindungen
für die
Verwendung gemäß der vorliegenden Erfindung
in Form einer Aerosolspraygestaltung aus unter Druck gesetzten Packungen
oder einem Vernebler unter Verwen dung eines geeigneten Treibmittels,
z. B. Dichlordifluormethan, Trichlorfluormethan, Dichlortetrafluorethan,
Kohlendioxid oder einem anderen geeigneten Gas zweckdienlich abgegeben
werden. In dem Fall eines unter Druck gesetzten Aerosols kann die
Dosiseinheit ermittelt werden, indem ein Ventil zur Verfügung gestellt
wird, um eine abgemessene Menge abzugeben. Kapseln und Patronen
für z.
B. Gelatine zur Verwendung in einem Inhalator oder Insufflator können formuliert
werden, die eine Pulvermischung der Verbindung und eine geeignete
Pulverbasis, wie z. B. Lactose oder Stärke, umfassen.
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Zusammensetzungen,
die die Polypeptide der Erfindung umfassen, können auch zur parenteralen Verabreichung
durch Injektion formuliert werden, z. B. durch Bolusinjektion oder
kontinuierliche Infusion. Formulierungen für eine Injektion können in
einheitlicher Dosisform, z. B. in Ampullen oder Multidosisbehältern mit einem
zugefügten
Konservierungsstoff dargestellt werden. Die Zusammensetzungen können solche
Formen wie Suspensionen, Lösungen
oder Emulsionen in öligen
oder wässrigen
Trägern
annehmen und können
Formulierungsmittel wie z. B. Träger,
Stabilisierungs- und/oder Dispersionsmittel umfassen. Alternativ
kann der aktive Bestandteil für
die Verbindung mit einem geeigneten Träger, z. B. sterilem Pyrogen-freiem
Wasser, vor Verwendung in Pulverform vorliegen.
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Die
Zusammensetzungen können
auch in rektalen Zusammensetzungen formuliert werden, wie z. B. Zäpfchen oder
Retentionseinläufen,
die gebräuchliche
Hilfsgrundstoffe wie z. B. Kokosbutter oder andere Glyceride umfassen.
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Zusätzlich zu
den vorher beschriebenen Formulierungen können die Zusammensetzungen
auch als Depotpräparate
formuliert werden. Solche lange wirkenden Formulierungen können durch
Implantierung verabreicht werden (z. B. subkutan oder intramuskulär) oder
durch eine intramuskuläre
Injektion. Deshalb können z.
B. die Zusammensetzungen mit geeigneten Polymeren oder hydrophoben
Materialien (z. B. als Emulsion in einem annehmbaren Öl) oder
Ionenaustauschharzen oder als schwer lösliche Derivate z. B. als schwer
lösliches
Salz formuliert werden.
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Die
Zusammensetzungen können,
wenn erwünscht,
in einer Verpackung oder einem Spenderapparat vorhanden sein, der
eine oder mehrere Einheitsdosisformen umfasst, die den aktiven Bestandteil
umfassen. Die Verpackung kann z. B. Metall-oder Plastikfolie umfassen, wie z. B.
eine Blisterverpackung. Der Verpackung oder dem Verteilerapparat
können
Anweisungen für
die Verabreichung beiliegen.
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Die
therapeutischen Zusammensetzungen der Erfindung können auch
einen Träger
oder Hilfsstoff umfassen, von denen viele dem erfahrenen Fachmann
bekannt sind. Hilfsstoffe, die verwendet werden können, umfassen
Puffer (z. B. Citratpuffer, Phosphatpuffer, Acetatpuffer und Bicarbonatpuffer),
Aminosäuren,
Harnstoff, Alkohole, Ascorbinsäure,
Phospholipide, Proteine (z. B. Serumalbumin), EDTA, Natriumchlorid,
Liposome, Mannitol, Sorbitol und Glycerol. Die Nukleinsäuren, Polypeptide,
Antikörper
oder regulierenden Verbindungen der Erfindung können auf jeder gewöhnlichen
Art der Verabreichung verabreicht werden. Zum Beispiel kann die
Verabreichung parenteral, intravenös, subkutan, intramuskulär, intrakraneal,
intraorbital, ophthalmisch, intraventrikulär, intrakapsulär, intraspinal,
intrazisternal, intraperitoneal, transmukosal oder oral sein. Die
regulatorische Verbindung kann auf viele Arten gemäß dem entsprechenden
Weg der Verabreichung formuliert werden. Zum Beispiel können flüssige Lösungen für die Nahrungsaufnahme
oder Injektion gemacht werden, Gele und Pulver können für Nahrungsmittelaufnahme, Inhalation
oder oberflächliche
Anwendung hergestellt werden. Verfahren zur Herstellung solcher
Formulierungen sind wohl bekannt und können z. B. in „Remington's Pharmaceutical
Sciences" gefunden
werden. Es ist zu erwarten, dass der bevorzugte Weg der Verabreichung
oral sein wird.
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Es
ist im medizinischen Bereich wohlbekannt, dass Dosen für jeweils
einen Patienten von vielen Faktoren abhängen, die die allgemeine Gesundheit,
Geschlecht, Gewicht, Körperoberfläche und
Alter des Patienten sowie die bestimmte Verbindung, die verabreicht
werden soll, den Zeitpunkt und Weg der Verabreichung und andere
Arzneimittel, die zeitgleich verabreicht werden, umfassen.
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Die
Dosierungen für
die Polypeptide und Antikörper
der Erfindung werden unterschiedlich sein. Für eine orale Verabreichung
kann das Polypeptid in Dosierungen von ungefähr 10 mg bis ungefähr 500 mg
verabreicht werden. Es können
zum Beispiel 10, 50, 100, 200, 250, 300, 400 oder 500 mg verabreicht
werden. Diese Dosierungen können
auf regelmäßiger Basis
verabreicht werden. Zum Beispiel kann eine Dosis 1- bis 4-mal täglich genommen
werden. Für
eine oberflächliche
Verabreichung kann das Polypeptid in Dosierungen von ungefähr 1 bis
ungefähr
10 mg/ml in einer Salbe oder Creme verabreicht werden. Diese Zusammensetzung
kann auch regelmäßig verabreicht
werden, falls nötig.
Für andere
Wege der Verabreichung wird die Dosierung auch unterschiedlich sein,
z. B. von ungefähr
0,1 bis 1000 mg pro Anwendung. Die Ermittlung der richtigen Dosierung
innerhalb eines bestimmten therapeutischen Behandlungsschemas ist
gut innerhalb der Fähigkeiten
von jemandem von durchschnittlichem Können in der Kunst der Pharmakologie.
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Um
die Wirksamkeit eines Polypeptids für die Behandlung einer bestimmten
Funktionsstörung
zu bestimmen, können
die Fachmänner
Routinestudien unter Verwendung jedes der mehreren wohlbekannten
Verletzungsmodellen durchführen.
Zum Beispiel kann die Wirksamkeit eines Polypeptids für die Behandlung
von Verletzungen an der Cornea unter Verwendung des in vitro-Modells
für Cornea-Wundheilung,
welches von Collin et al. beschrieben wurde (Current Eye Res. 14:331-339,
1995), durchgeführt
werden. In diesem Modellsystem wurden Corneas, die für eine Transplantation
ungeeignet waren, von menschlichen Organspendern erhalten und innerhalb
von fünf
Tagen nach dem Tod verwendet. Die Spitze eines Brenneisens wurde
verwendet, um eine nicht perforierende thermale Verbrennung von
ungefähr
5 mm Länge
auf der Cornea zu erzeugen. Die verwundeten Hornhäute wurden
sofort präpariert
und in ein Luft/Flüssigkeit
Organkultursystem (wie beschrieben in Richard et al., Curr. Eye
Res. 10:739-749, 1991; und Anderson et al., Ophthalmol. Vis. Sci.
3:442-449, 1993) gelegt. Deshalb würde man, um die Wirksamkeit
eines Polypeptids der Erfindung für die Behandlung solch einer
Verletzung zu ermitteln, einfach das Polypeptid auf die verwundete
Cornea auftragen, z. B. indem man das Polypeptid in das Gewebekulturmedium
einbringt und die Wirkung des Polypeptids auf die Wundheilung von
verletzten vs. nicht verletzten Hornhäuten bewertet. Wenn zusätzliche
Leitungen bei der Beurteilung der Wunde nötig ist, können erfahrene Fachmänner wieder
Collin et al. (supra) konsultieren, der auch eine histochemische
Analyse verwundeter Hornhäute
beschreibt. Protokolle für
ein Wundschlielungsmodell unter Verwendung von kultivierten Kaninchen-Cornea-Endothelzellen
kann auch verwendet werden (z. B. siehe Joyce et al., Invest. Ophthalmol.
Vis. Sci. 31:1816-1826, 1990). Alternativ kann, um die Wirksamkeit
eines Polypeptids im Zusammenhang mit einer physischen Wunde an
der Cornea zu ermitteln, die Verletzung, die wie von Kessler (Curr.
Eye Res. 14:985-992, 1995) beschrieben herbeigeführt wird, verwendet werden.
Ebenso stehen zahlreiche Modelle zur Verfügung, in denen die Wirksamkeit
eines Polypeptids zur Verhinderung oder Heilung einer Wunde in der
Epidermis getestet wird. SEQUENZLISTE