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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Dimere des Kleeblatt-Peptids, ein
Verfahren zur Herstellung von Dimeren der Kleeblatt-Peptide, Dimere
des Kleeblatt-Peptids umfassende Arzneimittel und deren Verwendung bei
der Behandlung von Magen-Darm-Störungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kleeblatt-Peptide
bilden eine Peptidfamilie, die hauptsächlich in Verbindung mit dem
Magen-Darm-Trakt zu finden ist. Kleeblatt-Peptide des Säugers enthalten
eine oder mehrere charakteristische Kleeblatt-Domänen (Thim
et al., 1989), wobei jede davon aus einer Sequenz von 38 oder 39
Aminosäureresten besteht,
in welchen 6 Halb-Cystein-Reste in der Konfiguration 1-5, 2-4 und
3-6 verknüpft
sind, wodurch eine charakteristische Kleeblatt-Struktur gebildet
wird (Thim, 1989).
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Die
gegenwärtig
bekannten Kleeblatt-Peptide des Säugers enthalten entweder eine
oder zwei Kleeblatt-Domänen
(für einen Überblick
siehe Thim, 1994; Poulsom & Wright,
1993; Hoffmann & Hauser,
1993), wohingegen Peptide und Proteins des Froschs, Xenopus laevis,
die eine (Hauser & Hoffmann,
1991), zwei (Hauser et al., 1992a), vier (Hoffmann, 1988) oder sechs
(Hauser & Hoffmann,
1992b) Kleeblatt-Domänen
enthalten, beschrieben wurden. Bei den eine Domäne enthaltenden Kleeblatt-Peptiden
des Säugers
handelt es sich um das mit Brustkrebs verbundene pS2-Peptid, das
bisher vom Menschen (Jakowlev et al., 1984, Prud'homme et al., 1985) und von der Maus
(Lefebvre et al., 1993) her bekannt ist, und der Magen-Darm-Kleeblatt-Faktor
(intestinal trefoil factor, ITF), der bisher vom Menschen (Podolsky
et al., 1993; Hauser et al., 1993) und von der Ratte (Suemori et
al., 1991; Chinery et al., 1992) her bekannt ist. Spasmolytisches
Polypeptid (SP), das zwei Kleeblatt-Domänen enthält, wurde vom Menschen (Tomasetto
et al., 1990), vom Schwein (Thim et al., 1982) und von der Maus
(Tomasetto et al., 1990) beschrieben. Beim Menschen werden alle
sämtliche der
drei Kleeblatt-Peptide hpS2, hITF und hSP unter normalen Bedingungen
im Magen-Darm-Trakt exprimiert: hSP und hpS2 in der epithelialen
Schleimhautschicht des Magens (Tomasetto et al., 1990; Rio et al.,
1988) und HITF in der epithelialen Schleimhautschicht des Dünndarms
und Dickdarms (Podolsky et al., 1993). Die Reinigung und Charakterisierung
von rekombinant in Hefe hergestelltem hSP wurde ebenfalls beschrieben (Thim
et al., 1993, FEBS Lett. 318(3), S. 345-352).
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Die
physiologische Funktion der Kleeblatt-Peptide ist nicht sehr gut
verstanden. Eine erhöhte
Expression von Kleeblatt-Peptiden im Magen-Darm-Trakt wurde in verschiedenen
Zuständen,
an welchen eine Schleimhautverletzung beteiligt ist, wie bei entzündlicher
Darmerkrankung (Rio et al., 1991; Poulsom et al., 1992; Wright et
al., 1993) und bei einer Geschwürbildung
im Magen und Zwölffingerdarm
(Rio et al., 1991; Hanby et al., 1993; Wright et al., 1990) berichtet.
Demzufolge wurde eine Schleimhautreparaturfunktion der Kleeblatt-Peptide
nahe gelegt (z.B. Wright et al., 1993). Ein Beweis dafür, dass
Kleeblatt-Peptide die epitheliale Schleimhautwiederherstellung nach
einer Verletzung fördern,
wurde von Dignass et al., 1994, Playford et al., 1994, und Babyatsky
et al., 1994, bereitgestellt. Der Mechanismus, durch welchen Kleeblatt-Peptide
ihre Reparaturfunktion vorantreiben, kann eine Vernetzung von Mucin-Glycoproteinen
unter Bildung einer viskoelastischen Gelschicht, die gegen Verdauungsenzyme
resistent ist, beinhalten (Thim, 1994; Gajhede et al., 1993).
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Das
Klonieren eines Darm-Kleeblatt-Faktors der Ratte und des Menschen
Mensch mit einer einzelnen Domäne
und die Verwendung des Darm-Kleeblatt-Faktors bei der Behandlung
einer Magen-Darm-Verletzung sind in WO 92/14837 beschrieben.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
wurde nun gefunden, dass es möglich
ist, Dimere der Kleeblatt-Faktoren herzustellen, die nur eine Kleeblatt-Domäne und interessante
pharmakologische Eigenschaften aufweisen.
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Demzufolge
betrifft die vorliegende Erfindung ein Kleeblatt-Peptid, das eine
einzelne Kleeblatt-Domäne
enthält,
wobei das Peptid dadurch gekennzeichnet ist, dass es in dimerer
Form vorliegt.
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Wie
vorstehend angegeben, wird angenommen, dass Kleeblatt-Peptide zum
Heilen von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren und
anderen Schleimhautbeschädigungen
durch Stabilisieren der Schleimhautschicht des Darmtrakts beitragen.
Der Mechanismus dieser Stabilisation ist gegenwärtig unbekannt. Jedoch zeigt
die Röntgenstruktur
von spasmolytischem Schweine-Bauchspeicheldrüsen-Polypeptid (PSP) (vgl. Gajhede et al.,
1993), das zwei Kleeblatt-Domänen
aufweist, dass die Mehrzahl an bewahrten Resten zu einer Spalte
mit einer Breite von 8-10 Å beiträgt, die
in jeder der Kleeblatt-Domänen
zu finden ist. Erste Kupplungsversuche zeigten, dass die Spalte
einen Teil einer Oligosaccharidkette, z.B. das an einem Mucinglycoprotein angelagert
Kohlenhydrat, aufnehmen könnte.
Ist dies der Fall, kann PSP mit zwei derartigen Spalten Muzine vernetzen,
was sie dabei unterstützt,
ein schützendes
Gel über
dem Schleimhautepithelium zu bilden. Es ist gegenwärtig nicht
bekannt, ob Kleeblatt-Peptide mit einer einzelnen Kleeblatt-Domäne (wie
ITF und pS2) in vivo Dimere bilden, um eine ähnliche Funktion auszuüben, oder
ob sie einen unterschiedlichen Wirkungsmechanismus aufweisen. Jedoch
wird gegenwärtig
angenommen, dass Dimere derartiger Kleeblatt-Peptide tatsächliche Muzine vernetzen können und
deshalb die aktive Form der Peptide darstellen könnten.
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In
einem anderen Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zur Herstellung eines Dimers eines Kleeblatt-Peptids, das eine einzelne
Kleeblatt- Domäne enthält, wobei
das Verfahren Folgendes umfasst: Züchten einer geeigneten Wirtszelle,
die mit einer DNA-Sequenz transformiert ist, die ein eine Kleeblatt-Domäne enthaltendes
Kleeblatt-Peptid kodiert unter die Herstellung des Peptids gewährenden
Bedingungen; Abtrennen des erhaltenen Monomers des Kleeblatt-Peptids
und Dimers des Kleeblatt-Peptids von der Kultur durch ein chromatographisches
Verfahren; und Gewinnen des erhaltenen Dimers des Kleeblatt-Peptids aus der Kultur.
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In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Arzneimittel, das
ein Dimer eines eine einzelne Kleeblatt-Domäne enthaltenden Kleeblatt-Peptids
umfasst, zusammen mit einem pharmazeutisch verträglichen Verdünnungsmittel
oder Vehikulum.
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In
noch weiteren Aspekten betrifft die Erfindung ein Dimer eineseine
Kleeblatt-Domäne enthaltenden Kleeblatt-Peptids
zur Verwendung als Medikament, und die Verwendung eines Dimers eines
eine Kleeblatt-Domäne
enthaltenden Kleeblatt-Peptids
zur Herstellung eines Medikaments zur Prophylaxe oder Behandlung
von Magen-Darm-Störungen.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Dimer des Kleeblatt-Peptids kann insbesondere ein Dimer vom Darm-Kleeblatt-Faktor
(ITF) oder vom mit Brustkrebs verbundenem Peptid (pS2) sein.
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Insbesondere
ist das Kleeblatt-Peptid Human-ITF, wobei die monomere Aminosäuresequenz
davon lautet:
ZEYVGLSANQCAVPAKDRVDCGYPHVTPKECNNRGCCFDSRIPGVPWCFKPLQEAECTF
wobei
Z Glu, Gln oder pyrGlu ist,
oder
Human-pS22, wobei die
monomere Aminosäuresequenz
davon lautet:
ZAQTETCTVAPRERQNCGFPGVTPSQCANKGCCFDDTVRGVPWCFYPNTIDVPPEEECEF
wobei
Z Glu, Gln oder pyrGlu ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Dimer des Kleeblatt-Peptids der Erfindung ein ungefähres Molekulargewicht
von 13000 auf. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist ein ITF-Dimer der Erfindung aus zwei ITF-Monomeren zusammengesetzt, die durch
eine Disulfidbindung zwischen zwei Cysteinresten in Position 57
jedes Monomers verknüpft
sind. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist ein pS2-Dimer
der Erfindung aus zwei pS2-Monomeren
zusammengesetzt, die durch eine Disulfidbindung zwischen zwei Cysteinresten
in Position 58 jedes Monomers verknüpft sind.
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Das
Dimer des Kleeblatt-Peptids wird vorzugsweise durch rekombinante
DNA-Techniken hergestellt. Zu
diesem Zweck kann eine das Kleeblatt-Peptid kodierende DNA-Sequenz
durch Herstellen einer genomischen oder cDNA-Bibliothek und Durchmustern
auf DNA-Sequenzen, die das gesamte oder einen Teil des Peptid/s
kodieren, durch Hybridisierung unter Verwendung von synthetischen
Oligonukleotidsonden gemäß Standardtechniken
(vgl. Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold
Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New York, 1989) isoliert
werden. Für
den vorliegenden Zweck ist die das Peptid kodierende DNA-Sequenz
vorzugsweise menschlichen Ursprungs, d.h. von einer menschlichen
genomischen DNA- oder cDNA-Bibliothek abgeleitet.
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Die
das Kleeblatt-Peptid kodierende DNA-Sequenz kann auch synthetisch
durch etablierte Standardverfahren, z.B. das Phosphoamidit-Verfahren,
beschrieben von Beaucage und Caruthers, Tetrahedron Letters 22 (1981),
1859-1869, oder das Verfahren beschrieben von Matthes et al., EMBO
Journal 3 (1984), 801-805, hergestellt werden. Gemäß dem Phosphoamidit-Verfahren
werden Oligonukleotide, z.B. in einer automatischen DNA-Syntheseapparatur,
synthetisiert, gereinigt, ausgeglüht, ligiert und in geeignete
Vektoren kloniert.
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Die
DNA-Sequenz kann auch durch Polymerasekettenreaktion unter Verwendung
von spezifischen Primern, z.B. wie beschrieben in
US 4,683,202 , Saiki et al., Science
239 (1988), 487-491, oder Sambrook et al., vorstehend, hergestellt
werden.
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Die
das Kleeblatt-Peptid kodierende DNA-Sequenz wird gewöhnlich in
einen rekombinanten Vektor eingefügt, der ein beliebiger Vektor
sein kann, der günstigerweise
rekombinanten DNA-Verfahren unterzogen werden kann, und die Wahl
des Vektors hängt
häufig
von der Wirtszelle ab, in welche er einzubringen ist. Folglich kann
der Vektor ein autonom replizierender Vektor, d.h. ein Vektor, der
als extrachromosomale Einheit vorliegt, wobei deren Replikation
von der chromosomalen Replikation unabhängig ist, z.B. ein Plasmid,
sein. Alternativ dazu kann der Vektor einer sein, der nach dem Einbringen
in eine Wirtszelle in das Wirtszellengenom integriert und zusammen
mit dem (den) Chromosom(en), in welche(s) er integriert wurde, repliziert.
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Der
Vektor ist vorzugsweise ein Expressionsvektor, in welchem die das
Kleeblatt-Peptid
kodierende DNA-Sequenz funktionsfähig mit zusätzlichen Segmenten, die zur
Transkription der DNA erforderlich sind, verknüpft ist. Im Allgemeinen ist
der Expressionsvektor von Plasmid- oder viraler DNA abgeleitet oder
kann Elemente von beiden enthalten. Der Begriff „funktionsfähig verknüpft" weist darauf hin,
dass die Segmente derart angeordnet werden können, dass sie für ihre beabsichtigten
Aufgaben zusammen wirken, z.B. beginnt eine Transkription in einem
Promotor und verläuft
durch die für
das Polypeptid kodierende DNA-Sequenz.
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Der
Promotor kann eine beliebige in der Wirtszelle der Wahl Transkriptionsaktivität zeigende
DNA-Sequenz und von Proteine entweder homolog oder heterolog zu
der Wirtszelle kodierenden Genen abgeleitet sein.
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zum Leiten der Transkription der das Kleeblatt-Peptid
kodierenden DNA in Säugerzellen
sind der SV40-Promotor (Subramani et al., Mol. Cell Biol. 1 (1981),
854-864), der MT-1(Metallothionein-Gen-)-Promotor (Palmiter et al., Science 222
(1983), 809-814) oder der späte
Adenovirus-2-Hauptpromotor.
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Ein
Beispiel für
einen geeigneten Promotor zur Verwendung in Insektenzellen ist der
Polyhedrin-Promotor (
US 4,745,051 ;
Vasuvedan et al., FEBS Lett. 311, (1992 7-11), der P10-Promotor
(J.M. Vlak et al., J. Gen. Virology 69, 1988, S. 765-778), der Polyhedrose-Virus-Basisproteinpromotor
von Autographa californica (
EP
397 485 ), der zwischenfrühe Gen-1-Promotor von Baculovirus
(
US 5,155,037 ;
US 5,162,222 ) oder der verzögerte frühe Gen-Promotor
von Baculovirus 39K (
US 5,155,037 ;
US 5,162,222 ).
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Beispiele
für geeignete
Promotoren zur Verwendung in Hefewirtszellen schließen Promotoren
von glycolytischen Hefegenen (Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255
(1980), 12073-12080; Alber und Kawasaki, J. Mol. Appl. Gen. 1 (1982),
419-434) oder Promotoren von Alkoholdehydrogenasegenen (Young, et
al., in Genetic Engineering of Microorganisms for Chemicals (Hollaender
et al., Hrsg.), Plenum Press, New York, 1982) oder die TPI1- (
US 4,599,311 ) oder ADH2-4c-
(Russell et al., Nature 304 (1983), 652-654) ein.
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Beispiel
für geeignete
Promotoren zur Verwendung in Fadenpilzwirtszellen sind, z.B., der
ADH3-Promotor (McKnight et al., The EMBO J. 4 (1985), 2093-2099)
oder der tpiA-Promotor. Beispiele für andere nützliche Promotoren sind diejenigen,
die von dem Gen, kodierend TAKA-Amylase von A. oryzae, Aspartanproteinase
von Rhizomucor miehei, neutrale α-Amylase
von A. niger, säurestabile α- Amylase von A. niger,
Glucoamylase (gluA) von A. niger oder A. awamori, Lipase von Rhizomucor
miehei, alkalische Protease von A. oryzae, Triosephosphatisomerase
von A. oryzae oder Acetamidase von A. nidulans, abgeleitet sind.
Bevorzugt sind die TAKA-Amylase- und gluA-Promotoren. Geeignete
Promotoren sind z.B. in
EP 238
023 und
EP 383 779 erwähnt.
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Die
das Kleeblatt-Peptid kodierende DNA-Sequenz kann auch gegebenenfalls
funktionsfähig
an einen geeigneten Terminator, wie den Humanwachstumshormonterminator
(Palmiter et al., Science 222, 1983, S. 809-814) oder (für Pilzwirte)
die Terminatoren von TPI1 (Alber und Kawasaki, J. Mol. Appl. Gen.
1, 1982, S. 419-434) oder ADH3 (McKnight et al., The EMBO J. 4,
1985, S. 2093-2099) gebunden sein. Der Vektor kann des Weiteren
Elemente, wie Polyadenylierungssignale (z.B. von SV40 oder der Adenovirus-5-Elb-Region), Transkriptionsverstärkersequenzen
(z.B. den SV40-Verstärker)
und Translationsverstärkersequenzen
(z.B. diejenigen, die Adenovirus VA-RNAs kodieren) umfassen.
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Der
rekombinante Vektor kann des Weiteren eine DNA-Sequenz umfassen,
die es dem Vektor ermöglicht,
in der fraglichen Wirtszelle zu replizieren. Ein Beispiel für eine derartige
Sequenz (falls die Wirtszelle eine Säugerzelle ist) ist der SV40-Replikationsursprung.
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Ist
die Wirtszelle eine Hefezelle, sind geeignete Sequenzen, die dem
Vektor die Replikation ermöglichen,
die Hefeplasmid-2μ-Replikationsgene
REP 1-3 und der Replikationsursprung.
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Der
Vektor kann auch eine selektierbare Markierung, z.B. ein Gen, dessen
Produkt einen Fehler in der Wirtszelle ausgleicht, wie das Gen,
das für
Dihydrofolatreduktase (DHFR) kodiert, oder das TPI-Gen von Sschizosaccharomyces
pombe (beschrieben von P.R. Russell, Gene 40, 1985, S. 125-130),
oder eines, das gegen ein Arzneimittel, z.B. Ampicillin, Kanamycin,
Tetracyclin, Chloramphenicol, Neomycin, Hygromycin oder Methotrexat,
Resistenz verleiht, sein. Für
Fa denpilze schließen
selektierbare Markierungen amdS, pyrG, argB, niaD oder sC ein.
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Zum
Leiten eines Kleeblatt-Peptids der vorliegenden Erfindung in den
Sekretionsweg der Wirtszellen kann eine Sekretionssignalsequenz
(auch bekannt als Leader-Sequenz, Präpo-Sequenz oder Präsequenz)
im rekombinanten Vektor bereitgestellt werden. Die Sekretionssignalsequenz
ist in korrektem Ableseraster mit der das Kleeblatt-Peptid kodierenden
DNA-Sequenz verbunden. Sekretionssignalsequenzen befinden sich gewöhnlich in
5'-Position an der
das Peptid kodierenden DNA-Sequenz. Die Sekretionssignalsequenz
kann diejenige sein, die normalerweise mit dem Peptid verbunden
ist, oder kann von einem Gen abstammen, das ein anderes sekretiertes
Protein kodiert.
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Zur
Sekretion aus Hefezellen kann die Sekretionssignalsequenz ein beliebiges
Signalpeptid kodieren, was eine effiziente Leitung des exprimierten
Kleeblatt-Peptids
in den Sekretionsweg der Zelle gewährleistet. Das Signalpeptid
kann ein natürlich
vorkommendes Signalpeptid oder ein funktioneller Teil davon oder
ein synthetisches Peptid sein. Es wurde gefunden, dass geeignete
Signalpeptide das α-Faktor-Signalpeptid
(vgl.
US 4,870,008 ),
das Signalpeptid der Mäusespeichelamylase
(vgl. O. Hagenbuchle et al., Nature 289, 1981, S. 643-646), ein
modifiziertes Carboxypeptidase-Signalpeptid (vgl. L.A. Valls et
al., Cell 48, 1987, S. 887-897), das
Hefe-BAR1-Signalpeptid (vgl. WO 87/02670) oder das Hefeaspartamprotease-3-(YAP3)-Signalpeptid
(vgl. M. Egel-Mitani et al., Yeast 6, 1990, S. 127-137) ist.
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Für eine effiziente
Sekretion in Hefe kann eine ein Leader-Peptid kodierende Sequenz
auch stromabwärts
der Signalsequenz und stromaufwärts
der das Kleeblatt-Peptid
kodierenden DNA-Sequenz eingefügt werden.
Die Funktion des Leader-Peptids
ist es, dass es dem exprimierten Peptid erlaubt wird, von dem endoplasmatischen
Retikulum zu der Golgi-Apparatur und weiter zu einem sekretorischen
Vesikulum zur Sekretion in das Kulturmedium (d.h. der Export des
Kleeblatt- Peptids über die
Zellwand oder zumindest durch die Zellmembran in den periplasmatischen
Raum der Wirtszelle) geleitet zu werden. Das Leader-Peptid kann
der Hefe-α-Faktor-Leader
sein (dessen Verwendung z.B. in
US
4,546,082 ,
US 4,870,008 ,
EP 16201 ,
EP 123 294 ,
EP 123 544 und
EP 163 529 beschrieben ist). Alternativ
dazu kann das Leader-Peptid ein synthetisches Leader-Peptid sein,
das als Leader-Peptid gilt, das nicht in der Natur zu finden ist.
Synthetische Leader-Peptide können z.B.
wie in WO 89/02463 oder WO 92/11378 beschrieben konstruiert werden.
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Zur
Verwendung in Fadenpilzen kann das Signalpeptid günstigerweise
von einem Gen, das eine Amylase oder Glucoamylase von Aspergillus
sp. kodiert, einem Gen, das eine Lipase oder Protease von Rhizomucor
miehei oder eine Lipase von Humicola lanuginosa kodiert, abgeleitet
sein. Das Signalpeptid ist vorzugsweise von einem Gen abgeleitet,
das eine TAKA-Amylase von A. oryzae, eine neutrale α-Amylase
von A. niger, eine säurestabile
Amylase von A. niger oder eine Glucoamylase von A. niger kodiert.
Geeignete Signalpeptide sind z.B. in
EP
238 023 und
EP 215 594 offenbart.
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Zur
Verwendung in Insektenzellen kann das Signalpeptid günstigerweise
von einem Insektengen (vgl. WO 90/05783), wie dem lepidopteranen
adipokinetischen Hormonvorläufersignalpeptid
von Manduca sexta (vgl.
US 5,023,328 ),
abgeleitet sein.
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Die
Verfahren, die zum Ligieren der das Kleeblatt-Peptid kodierenden
DNA-Sequenzen, des
Promotors bzw. optional der Terminator- und/oder sekretorischen
Signalsequenz und zu deren Einfügen
in geeignete die zur Replikation nötige Information enthaltenden
Vektoren verwendet werden, sind dem Fachmann bekannt (vgl. z.B.
Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor, New York, 1989).
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Die
Wirtszelle, in welche die das Kleeblatt-Peptid kodierende DNA-Sequenz
eingebracht wird, kann eine beliebige Zelle sein, die das Peptid
in dimerer Form herstellen kann, und schließt Hefe-, Pilz- und höhere eukaryontische
Zellen ein.
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Beispiele
für geeignete
Säugerzelllinien
sind die Zelllinien COS (ATCC CRL 1650), BHK (ATCC CRL 1632, ATCC
CCL 10), CHL (ATCC CCL39) oder CHO (ATCC CCL61). Verfahren zum Transfizieren
von Säugerzellen
und Exprimieren von in die Zellen eingebrachten DNA-Sequenzen sind
z.B. in Kaufman und Sharp, J. Mol. Biol. 159 (1982), 601-621; Southern
und Berg, J. Mol. Appl. Genet. 1 (1982), 327-341; Loyter et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 79 (1982), 422-426; Wigler et al., Cell
14 (1978), 725; Corsaro und Pearson, Somatic Cell Genetics 7 (1981),
603, Graham und van der Eb, Virology 52 (1973), 456; und Neumann
et al., EMBO J. 1 (1982), 841-845, beschrieben.
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Beispiele
für geeignete
Hefezellen schließen
Zellen von Saccharomyces spp. oder Schizosaccharomyces spp., insbesondere
Stämmen
von Saccharomyces cerevisiae oder Saccharomyces kluyveri, ein. Verfahren
zum Transformieren von Hefezellen mit heterologer DNA und Herstellen
von heterologen Polypeptiden daraus sind z.B. in
US 4,599,322 ,
US 4,931,373 ,
US 4,870,008 ,
US 5,037,743 und
US 4,845,075 beschrieben.
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Transformierte
Zellen werden durch einen Phänotyp
ausgewählt,
der durch eine selektierbare Markierung, üblicherweise durch Arzneimittelresistenz
oder die Fähigkeit,
in Abwesenheit eines bestimmten Nährstoffs, z.B. von Leucin,
zu wachsen, bestimmt wird. Ein bevorzugter Vektor zur Verwendung
in Hefe ist der in
US 4,931,373 offenbarte
POT1-Vektor. Der das Kleeblatt-Peptid kodierenden DNA-Sequenz kann eine
Signalsequenz und wahlweise eine wie z.B. vorstehend beschriebene
Leadersequenz vorangehen. Weitere Beispiele für geeignete Hefezellen sind
Stämme
von Kluyveromyces, wie K lactis, Hansenula, z.B. H. polymorpha, oder
Pichia, z.B. P. pastoris (vgl. Gleeson et al., J. Gen. Microbiol.
132, 1986, S. 3459-3465;
US 4,882,279 ).
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Beispiele
für andere
Pilzzellen sind Zellen von Fadenpilzen, z.B. Aspergillus spp., Neurospora
spp., Fusarium spp. oder Trichoderma spp. insbesondere Stämmen von
A. oryzae, A. nidulans oder A. niger. Die Verwendung von Aspergillus
spp. zur Expression von Proteinen ist z.B. in
EP 272 277 ,
EP 238 023 ,
EP 184 438 beschrieben. Die Transformation
von F. oxysporum kann z.B. wie beschrieben von Malardier et al.,
1989, Gene 78: 147-156, durchgeführt
werden. Die Transformation von Trichoderma spp. kann z.B. wie in
EP 244 234 beschrieben durchgeführt werden.
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Wird
ein Fadenpilz als Wirtszelle verwendet, kann er mit dem DNA-Konstrukt
der Erfindung, günstigerweise
durch Integrieren des DNA-Konstrukts in das Wirtschromosom zum Erhalt
einer rekombinanten Wirtszelle transformiert werden. Diese Integration
wird im Allgemeinen als Vorteil betrachtet, da die DNA-Sequenz in der Wirtszelle
wahrscheinlicher stabil gehalten wird. Die Integration der DNA-Konstrukte
in das Wirtschromosom kann gemäß herkömmlichen
Verfahren, z.B. durch homologe oder heterologe Rekombination, durchgeführt werden.
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Die
Transformation von Insektenzellen und Herstellung von heterologen
Polypeptiden darin kann wie beschrieben in
US 4,745,051 ;
US 4,879,236 ;
US 5,155,037 ;
US 5,162,222 ;
EP 397,485 durchgeführt werden. Die Insektenzelllinie,
die als Wirt verwendet wird, kann geeigneterweise eine Lepidoptera-Zelllinie,
wie Zellen von Spodoptera frugiperda oder Zellen von Trichoplusia
ni (vgl.
US 5,077,214 ),
sein. Die Züchtungsbedingungen
können
geeigneterweise wie z.B. in WO 89/01029 oder WO 89/01028 oder einer
beliebigen der vorstehend erwähnten
Bezugnahmen beschrieben, sein.
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Die
vorstehend beschriebene transformierte oder transfizierte Wirtszelle
wird dann in einem geeigneten Nährmedium
unter Bedingungen, die die Expression des Kleeblatt-Peptids erlauben,
gezüchtet,
wonach das gesamte oder ein Teil des erhaltenen Peptids aus der
Kultur in dimerer Form gewonnen werden kann. Das zum Züchten der
Zellen verwendete Medium kann jedes beliebige herkömmliche
Medium, das zum Wachsen der Wirtszellen geeignet ist, wie Minimal-
oder Komplexmedien, die geeignete Ergänzungsstoffe enthalten, sein.
Geeignete Medien sind von Händlern
erhältlich
oder können
gemäß veröffentlichten
Rezepturen (z.B. in Katalogen der American Type Culture Collection)
hergestellt werden. Das durch die Zellen hergestellte Kleeblatt-Peptid
kann dann durch herkömmliche
Verfahren, einschließlich
Abtrennen der Wirtszellen von dem Medium durch Zentrifugation oder
Filtration, Ausfällen
der proteinhaltigen Bestandteile des Überstands oder Filtrats durch
ein Salz, z.B. Ammoniumsulfat, Reinigung durch eine Vielfalt an
chromatographischen Verfahren, z.B. Ionenaustauschchromatographie,
Gelfiltrationschromatographie, Affinitätschromatographie oder dergleichen,
je nach fraglichem Polypeptidtyp, gewonnen werden. In einem Verfahren
der Erfindung zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Dimers
des Kleeblatt-Peptids
werden das Monomer des Kleeblatt-Peptids und das Dimer des Kleeblatt-Peptids von der Kultur
durch chromatographische Verfahren abgetrennt, wonach das Dimer
gewonnen wird.
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Im
Arzneimittel der Erfindung kann das Dimer des Kleeblatt-Peptids
durch jedes beliebige der etablierten Verfahren der Formulierung
von Arzneimitteln, z.B. wie beschrieben in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 1985, formuliert werden. Die Zusammensetzung kann in einer
Form vorliegen, die zur systemischen Injektion oder Infusion geeignet
ist und kann als solche mit sterilem Wasser oder einer isotonischen
Kochsalzlösung
oder Glucoselösung
formuliert werden. Die Zusammensetzungen können durch herkömmliche
Sterilisationstechniken sterilisiert werden, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind. Die erhaltenen wässrigen
Lösungen können zur
Verwendung verpackt oder unter aseptischen Bedingungen filtriert
und lyophilisiert werden, wobei das lyophilisierte Präparat mit
der sterilen wässrigen
Lösung
vor der Verabreichung kombiniert wird. Die Zusammensetzung kann
pharmazeutisch verträgliche
Hilfsstoffe, wie für
angenäherte
physiologische Bedingungen erforderlich, wie Puffermittel, tonizitätseinstellende
Mittel und der gleichen, z.B. Natriumacetat, Natriumlactat, Natriumchlorid,
Kaliumchlorid, Calciumchlorid usw., enthalten.
-
Das
Arzneimittel der vorliegenden Erfindung kann für eine nasale, transdermale
oder rektale Verabreichung angepasst werden. Das pharmazeutisch
verträgliche
Vehikulum oder Verdünnungsmittel,
das in der Zusammensetzung eingesetzt wird, kann ein beliebiger
herkömmlicher
fester Träger
sein. Beispiele für
feste Träger
sind Laktose, Terraalba, Saccharose, Talkum, Gelatine, Agar, Pektin,
Akaziengummi, Magnesiumstearat und Stearinsäure. Gleichermaßen kann
das Vehikulum oder das Verdünnungsmittel
jedes beliebige auf dem Fachgebiet bekannte Material mit Dauerfreisetzung
wie Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat, allein oder gemischt
mit einem Wachs, einschließen.
Die Menge eines festen Trägers
variiert breit, beträgt
jedoch gewöhnlich
etwa 25 mg bis etwa 1 g.
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Die
Konzentration des Dimers des Kleeblatt-Peptids in der Zusammensetzung
kann breit, d.h. von etwa 5 bis etwa 100 Gew.-%, variieren. Eine
bevorzugte Konzentration liegt im Bereich von 50-100 Gew.-%. Eine
Dosierungseinheit der Zusammensetzung kann typischerweise etwa 1
bis etwa 200 mg, vorzugsweise etwa 25 bis etwa 75 mg, insbesondere
etwa 50 mg des Dimers enthalten.
-
Wie
vorstehend angegeben, wird angenommen, dass das Dimer des Kleeblatt-Peptids die aktive
Form des Peptids ist. Als solche wird sie zur Verwendung zur Vorbeugung
oder Behandlung von Magen-Darm-Störungen als vorteilhaft erwogen.
Insbesondere wird sie zur Verwendung bei der Behandlung von Magen-
oder Zwölffingerdarmgeschwüren, entzündlicher
Darmerkrankung, Crohn-Krankheit oder durch Strahlentherapie, bakterielle
oder andere Infektionen verursachte Verletzung des Darmtrakts erwogen.
Die Dosierung des an einen Patienten verabreichten Polypeptids variiert
mit dem Typ und der Schwere des zu behandelnden Zustands, liegt
jedoch im Allgemeinen im Bereich von 0,1-1,0 mg/kg Körpergewicht.
-
Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung eines Dimers
des Kleeblatt-Peptids der Erfindung zur Herstellung eines Medikaments
zur Prophylaxe oder Behandlung von Magen-Darm-Störungen, wie einer der letzteren
erwähnten
Störungen.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Die
vorliegende Erfindung wird in weiteren Details beispielhaft mit
Bezug auf die beiliegenden Zeichnungen beschrieben, bei welchen
es sich um Folgendes handelt:
-
1 Vorgeschlagene
Struktur von menschlichem Darm-Kleeblatt-Faktor ITF. Die primäre Aminosäuresequenz
ist von Hauser et al., 1993, entnommen, und die Disulfidbindungen
sind homolog zu PSP und pS2 (Thim, 1988) angeordnet.
-
2 Umkehrphasen-HPLC
auf einer Säule
des Typs Vydac 214TP54 des Überstands
vom Ratten-ITF exprimiereneden Hefestamm HW756.
-
3 Ionenaustauschchromatographie
auf einer Fast-Flow-SP-Sepharose-Säule von
teilweise gereinigtem Human-ITF. Die Mengen von hITF (Monomer) und
hITF (Dimer) wurden durch analytische HPLC bestimmt. Die Balken
geben die Fraktionen an, die zur weiteren Reinigung der monomeren
und dimeren Formen gepoolt wurden. Die gestrichelte Linie zeigt
die NaCl-Konzentration im eluierenden Lösungsmittel.
-
4 Umkehrphasen-HPLC
auf einer C4-Säule
des Typs Vydac 214TP54 von gereinigtem Ratten-ITF, Dimer (A), Human-ITF
(Monomer) (B) und Human-ITF (Dimer) (C). Die gestrichelten Linien
zeigen die Konzentration von Acetonitril im eluierenden Lösungsmittel.
-
5 Rekonstruierte
Massenspektren von gereinigtem Ratten-ITF (Dimer) (A), Human-ITF
(Monomer) (B) und Human-ITF (Dimer) (C).
-
6 Struktur
der dimeren Form von Human-ITF.
-
7 Restriktionsabbildung
von Plasmid KFN 1003.
-
8 Konstruktion
von Plasmid pHW756.
-
9 Konstruktion
von Plasmid pHW1066.
-
BEISPIEL
-
MATERIALIEN
UND VERFAHREN
-
Klonieren von Ratten-ITF
(rITF) und Human-ITF (hITF)
-
Das
Klonieren von Ratten- und Human-ITF wurde wie in WO 92/14837 beschrieben
und wie von Suemori et al., 1991, und Chinery et al., 1992 (Ratten-ITF),
und Podolsky et al., 1993, und Hauser et al., 1993 (Human-ITF),
beschrieben durchgeführt.
-
Konstruktion
von rITF- und hITF-Expressionsplasmiden
-
Die
Expressionsplasmide pHW756 zur Sekretion von Ratten-ITF und pHW1066
zur Sekretion von Human-ITF wurden wie in 7-9 umrissen
konstruiert. Der Hefeexpressionsvektor pKFN1003 (beschrieben in
WO 90/10075) ist ein Derivat von Plasmid CPOT (Kawasaki, G., International
Conference on Yeast Genetics and Molecular Biology, 17.-24. Sept.
1984, Edinburgh, Schottland, Abstr. P15.). Er weist das TPI-Gen von
Schizosaccharomyes pombe (POT) als Selektionsmar kierung (Russell,
P.R., Gene 40 (1985), 125-130) und den Triosephosphatisomerase(TIP-)-Promotor
und -Terminator von S. cerevisiae zur Steuerung der Expression auf
(Alber, T. und Kawasaki, G., J. Mol. Appl. Genet. 1 (1982), 419-434).
-
Das
Ratten-ITF-Gen wurde anfänglich
in Bluescript II KS(-) (Stratagene) kloniert, von welchem es gemäß
8 vermehrt
wurde. Der nützliche
Klonierungsstellen bereitstellende Helfervektor pSX54 ist aus pUC18
und pDN1050 zusammengesetzt (Diderichsen, B., Poulsen, G.B., Jørgensen,
S.T., Plasmid 30 (1993), 312-315).
Die synthetische DNA-Verknüpfungsgruppe
Nco1-Pf1M1 weist die folgende Sequenz auf:
-
Die
Verknüpfungsgruppencodes
für die
C-terminalen 8 Aminosäuren
der Leader-Sequenz,
wie beschrieben in Thim, L., Norris, K., Norris, F., Nielsen, P.F.,
Bjørn,
S., Christensen, M. Petersen, J., FEBS Lett. 318 (1993), 345-352,
mit ein paar Änderungen
in der Kodonauswahl, und der N-terminale Teil des Ratten-ITF-Gens: QEFVGLSPSQC.
Die Aminosäuresequenz
der Signal- und der Leader-Sequenz
ist nachstehend beschrieben:
MKAVFLVLSLIGFCWAQPVTGDESSVEIPEESLIIAENTTLANVAMAERLEKR.
-
Das
Human-ITF-Gen wurde in PUC19 kloniert und wie in
9 beschrieben
vermehrt. Die synthetische DNA-Verknüpfungsgruppe Nco!-BsaA1 weist
die folgende Sequenz auf:
-
Die
Verknüpfungsgruppencodes
für die
C-terminalen 8 Aminosäuren
der Leader-Sequenz
wie für
die rITF-Konstruktion und für
die N-terminalen 3 Aminosäuren
des hITF-Gens beschrieben: EEY. Die Signal- und Leader-Sequenz sind
dieselben wie vorstehend.
-
Die
Expressionsplasmide wurden in den Stamm MT 663 von S. cerevisiae
(ES-7B X E11-36 a/α, Δtpi/Δtpi, pep
4-3/pep 4/3) durch Selektion auf Wachstum auf Glucose als einzige
Kohlenstoffquelle transformiert.
-
Die
Hefetransformanten, die Ratten-ITF und Human-ITF exprimierten, wurden
HW756 bzw. HW1066 genannt.
-
Fermentationen
-
Die
vorstehend beschriebenen Transformanten wurden bei 30°C für eine Dauer
von 72 h in Hefepeptondextrose(YPD)-Medium (Sherman et al., 1981),
ergänzt
mit zusätzlichem
Hefeextrakt (60 Gramm/l), gezüchtet.
OD-Werte bei 660 nm von 153 und 232 für HW756 (rITF) bzw. HW1066
(hITF) wurden am Ende der Fermentationen erreicht. Der pH-Wert wurde
mit 1 M Phosphorsäure
am Ende der Fermentation auf 2,5 eingestellt, und die Hefezellen
wurden durch Zentrifugation bei 3000 UpM für eine Dauer von 15 Min. entfernt.
-
Reinigung
von rekombinantem rITF
-
Die
rITF-Konzentration in der Hefefermentationsbrühe und während der Reinigung erhaltenen
Fraktionen wurde durch analytische HPLC gemessen. Aliquote (gewöhnlich 50-200 μl) wurden
auf eine Umkehrphasen-C4-HPLC-Säule
des Typs Vydac 214TP54 (0,46 × 25
cM) äquilibriert
bei 30°C,
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 1,5 ml/Min. mit 0,1 Vol.-%igem TFA in 15 Vol.-%igem Acetonitril
injiziert. Nach 10-minütiger
isokratischer Elution wurde die Konzentration von Acetonitril im
eluierenden Lösungsmittel
auf 55% über
eine Dauer von 40 Min. angehoben. Die Absorption wurde bei 214 nm
gemessen. Es wurde gefunden, dass die drei Peaks, die bei 26,5 Min.
27,3 Min. und 28,2 Min. (2) eluierten, dimere Formen
von rITF darstellen. Die Peptide wurden unter Verwendung eines kalibrierten
hSP-Standards (Thim et al., 1993) quantifiziert.
-
Der
Expressionsgrad für
rekombinante Ratten-ITF im vorliegenden Hefesystem betrug 113 mg/l.
-
Von
einem Fermentator mit 10 l wurden 8,7 l Fermentationsbrühe durch
Zentrifugation isoliert. Der Überstand
wurde mit 14,8 l destilliertem Wasser zum Vermindern der Leitfähigkeit
verdünnt.
Die Probe wurde auf eine Fast-Flow-S-Sepharose- (Pharmacia) -Säule (5 × 42 cM)
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 600 ml/Std. gepumpt. Vor dem Aufbringen wurde die Säule in 50
mM Ameisensäurepuffer,
pH 3,7, äquilibriert.
Ratten-ITF wurde von der Säule
durch 50 mM Ameisensäure,
pH 3,7, enthaltend 50 mM NaCl, eluiert. Fraktionen von 100 ml wurden
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 600 ml/Std. aufgefangen und auf den rITF-Gehalt analysiert.
Fraktionen des vorstehenden Schritts, enthaltend rITF, wurden gepoolt
(2,3 l) und auf eine Amberchrome-(G-71)-Säule (5 × 10 cM) gepumpt. Vor dem Aufbringen
wurde die Säule
mit 10 mM Ammoniumacetatpuffer, pH 4,8, mit einer Fließgeschwindigkeit
von 0,5 l/Std. äquilibriert.
Nach dem Aufbringen wurde die Säule
mit 0,5 l Äquilibrierungspuffer
gewaschen und mit 10 mM Ammoniumacetatpuffer, pH 4,8, enthaltend
60 Vol.-% Ethanol, mit einer Fließgeschwindigkeit von 0,1 l/Std.
eluiert. Fraktionen von 10 ml wurden aufgefangen und gemäß ihrem
rITF-Gehalt gepoolt. Die Ethanolkonzentration im Pool wurde durch
die Zugabe von 2 Volumen Ethanol (99,9 Vol.-%ig ) von 60 Vol.-%
auf 87 Vol.-% angehoben, und rITF wurde durch Kühlen des erhaltenen Gemischs
auf minus 25°C
für eine
Dauer von 16 Std. ausgefällt.
-
Der
Niederschlag wurde durch Zentrifugation für eine Dauer von 1 Std. bei
10.000 g bei -25°C
aufgefangen und bei Raumtemperatur in 130 ml 20 mM Ameisensäure, pH
3,0, erneut gelöst.
Die Probe wurde auf eine Fast-Flow-SP-Sepharose-(Pharmacia)-Säule (5 × 20 cM)
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 50 ml/Std. gepumpt. Vor dem Aufbringen wurde die Säule mit
20 mM Ameisensäure,
pH 3,0, äquilibriert.
Peptide wurden von der Säule
durch einen linearen Gradienten zwischen 1,5 l von 50 mM Ameisensäure, pH
3,0, und 1,5 l Ameisensäure,
pH 3,0, enthaltend 0,5 M NaCl, eluiert. Fraktionen (10 ml) wurden
mit einer Fließgeschwindigkeit
von 80 ml/h aufgefangen, und die Absorption bei 280 nm wurde gemessen.
Die Fraktionen wurden auf den rITF-Gehalt getestet. Fraktionen,
die rITF entsprachen, wurden gepoolt. Ratten-ITF wurde weiter durch
präparative
HPLC gereinigt. Die gepoolten Fraktionen (900 ml) wurden auf eine
präparative
C4-HPLC-Säule
des Typs Vydac 214TP1022 (2,2 × 25
cM), äquilibriert
in 0,1 Vol.-%igem TFA, gepumpt. Die Peptide wurden bei 25°C und mit
einer Fließgeschwindigkeit
von 5 ml/Min. mit einem linearen Gradienten (540 ml), gebildet aus MeCN/H2O/TFA (10:89,9:0,1, V/V/V) und MeCN/H2O/TFA (65:34,9:0,1, V/V/V), eluiert. Die
UV-Absorption wurde bei 280 nm überwacht
und Fraktionen, entsprechend 10 ml, wurden aufgefangen und auf den
rITF-Gehalt analysiert.
Fraktionen, enthaltend rITF, wurden gepoolt und das Volumen durch
Vakuumzentrifugation auf 30% reduziert. Aus dem erhaltenen Pool
wurde rITF durch Lyophilisierung isoliert. Die Gesamtausbeute von
rITF aus 8,7 l Fermentationsmedium betrug 236 mg, entsprechend einer
Gesamtreinigungsausbeute von 24%.
-
Reinigung
von rekombinantem hITF
-
Die
Konzentration von hITF in der Hefefermentationsbrühe und während der
Reinigung erhaltenen Fraktion wurde in einem HPLC-System, das mit
demjenigen, das für
rITF beschrieben wurde, identisch war, gemessen. In diesem System
wurde durch Massenspektrometrie und Sequenzanalyse gefunden, dass
zwei Peaks, die mit 21,2 Min. und 27,1 Min. eluierten, eine dimere
und eine monomere form von hITF darstellten. Der Expressionsgrad
für rekombinantes
Human-ITF im vorliegenden Hefesystem betrug 90 mg/l.
-
Von
einem Fermentator mit 10 l wurden 8,0 l Fermentationsbrühe durch
Zentrifugation isoliert. Die Probe wurde 3 Mal (jedes Mal in 24
Std.) gegen 40 l 10 mM Ameisensäure,
pH 2,5, dialysiert. Die Probe wurde auf eine SP-Sepharose-Fast-Flow-(Pharmacia)-Säule (5 × 40 cm)
gepumpt (0,25 l/Std.). Die Säule
wurde mit 5 l 20 mM Ameisensäure,
pH 2,5, gewaschen und mit einem linearen Gradienten, gebildet aus
5 l 20 mM Ameisensäure,
pH 2,5, und 5 l Ameisensäure,
pH 2,5, enthaltend 1 M NaCl, eluiert. Fraktionen von 100 ml wurden aufgefangen
und auf den Gehalt an hITF analysiert (3). Zwei
hITF-Formen wurden von der Säule
eluiert: eine, entsprechend einer monomeren Form von hITF (eluierend
mit 0,5 M NaCl) und eine, entsprechend einer dimeren Form von hITF
(eluierend mit 0,78 M NaCl). Fraktionen, entsprechend den beiden
Formen, wurden getrennt gepoolt.
-
Jede
Fraktion wurde in drei gleiche Teile unterteilt (Volumen: etwa 700
ml) und auf eine C4-Säule
des Typs Vydac 124TP1022 (2,2 × 25
cM), äquilibriert
in 0,1 Vol.-%igem TFA, gepumpt. Die Peptide wurden mit einer Fließgeschwindigkeit
von 4 ml/Min. mit einem linearen Gradienten (540 ml) zwischen MeCN/H2O/TFA (10:89,9:0,1, V/V/V) und MeCN/H2O/TFA (65:34,9:0,1, V/V/V) eluiert. Die
UV-Absorption wurde bei 280 nm überwacht,
und Fraktionen, entsprechend 10 ml, wurden aufgefangen und auf den
hITF-Gehalt analysiert.
-
Fraktionen
von dem vorstehenden Schritt, enthaltend hITF (Monomer) und hITF
(Dimer), wurden getrennt gepoolt, und der pH-Wert wurde auf 3,0
eingestellt. Die Proben wurden getrennt auf eine SP-Sepharose-Säule des
Typs HiLoad 16/10 (Pharmacia) (1,6 × 10 cM), äquilibriert in 20 mM Ameisensäure, pH
3,0, enthaltend 40 Vol.-% Ethanol, aufgebracht. Die Säule wurde
mit 80 ml Äquilibrierungspuffer
gewaschen und mit einer Fließgeschwindigkeit
von 4 ml/Min. mit einem linearen Gradienten zwischen 200 ml 20 mM
Ameisensäure,
pH 3,0, 40 Vol.-% Ethanol und 200 ml 20 mM Ameisensäure, pH
3,0, 40 Vol.-%, enthaltend 1 M NaCl, eluiert. Fraktionen (5 ml)
wurden aufgefangen und auf den hITF-Gehalt analysiert.
-
Fraktionen,
enthaltend hITF (Monomer) bzw. hITF (Dimer) wurden gepoolt, und
der Peptidgehalt durch Einstellen der Ethanolkonzentration auf 90
Vol.-% und Kühlen
des Gemischs für
eine Dauer von 72 Std. bei -25°C
ausgefällt.
Der Niederschlag wurde durch Zentrifugation aufgefangen und lyophilisiert.
Die Gesamtausbeute von 81 Fermentationsbrühe betrug 256 mg hITF (Monomer)
und 133 mg hITF (Dimer), entsprechend einer Gesamtreinigungsausbeute
von 50% bzw. 65% für
die monomere und dimere Formen.
-
Charakterisierung
von rekombinantem rITF und hITF
-
Nach
der Hydrolyse in 6 M HCl bei 110°C
in vakuumversiegelten Röhrchen
für eine
Dauer von 24, 48 und 96 Std. wurden die Proben (50 μg) auf einem
automatischen Aminosäureanalysator
des Typs Beckman (Modell 121 MB) analysiert. Halbcystein wurde als
S-β-(4-Pyridylethyl)-Derivat
nach Reduktion der Disulfidbindungen durch Tributylphosphin (Rüegg & Rudinger, 1974),
gefolgt von Kuppeln mit 4-Vinylpyridin (Friedman et al., 1970) bestimmt.
Hydrolysen von mit 4-Vinylpyridin
behandelten Proben wurden durch 4 M Methansulfonsäure oder
3 M Mercaptoethansulfonsäure
bei 110°C
für eine
Dauer von 24 Std., wie vorstehend beschrieben, durchgeführt. Aminosäuresequenzanalyse
wurde durch automatischen Edman-Abbau unter Verwendung einer Gasphasen-Sequenzapparatur
von Applied Biosystems, Modell 470A (Thim et al., 1987), bestimmt.
-
Eine
Massenspektrometrieanalyse wurde unter Verwendung eines DC/MS/MS-Systems des Typs
API III (Sciex, Thornhill, Ont., Kanada) durchgeführt. Das
Triple-Quadrupole-Instrument weist einen Masse-zu-Ladung(m/z)-Bereich
von 2400 auf und ist mit einem pneumatisch unterstützten Elektronensprüh-(auch
be zeichnet als Ionensprüh)-Interface
ausgestattet (Bruins et al., 1987; Covey et al., 1988). Die Probeneinbringung
wurde mit einer Spritzeninfusionspumpe (Sage Instruments, Cambridge,
MA) durch eine geschmolzene Kapillare (75 μm i.d.) mit einer flüssigen Fließgeschwindigkeit,
eingestellt auf 0,5-1 μl/min,
durchgeführt.
Die Instrument-m/z-Skala wurde mit einzeln geladenen Ammoniumadduktioen
von Poly(propylenglykolen) (PPGs) unter Einheitsauflösung kalibriert.
Die Genauigkeit der Massemessungen ist im Allgemeinen besser als
0,02%.
-
4 zeigt
die analytischen HPLC-Chromatogramme, die von dem gereinigten rITF
(4A) und hITF (4B und 4C) erhalten wurden. Rekombinantes rITF
enthält
ein Gemisch aus 3 eng verwandten Peptiden, und keine Versuche wurden
unternommen, diese Formen zu trennen. Beim Analysieren durch Elektronensprüh-Massenspektrometrie
wurden drei dominierende Molekulargewichte gefunden, entsprechend: 13112,2,
13096,6 und 13078,8 (5A). Das berechnete
Molekulargewicht von Ratten-ITF in monomerer Form, in welcher Cys-57
eine freie -SH-Gruppe enthält,
beträgt
6558,3. Das berechnete Molekulargewicht von Ratten-ITF in dimerer
Form (z.B. ist eine S-S-Brücke
zwischen zwei Cys-57 aufgebaut) beträgt 13114,6. Aus diesen für das rekombinante
Ratten-ITF gefundenen Molekulargewichten ist es klar, dass alle
drei Peptide dimere Formen von rITF darstellen. Von anderen Kleeblatt-Peptiden,
in welchen der N-terminale Aminosäurerest Gln ist, z.B. PSP (THim
et al., 1985, und Tomasetto et al., 1990), ist es bekannt, dass
dieser Rest die Neigung dazu aufweist, unter Bildung einer Pyrrolidoncarbonsäure (pyrGlu)
zu zyklisieren. Im Falle von Ratten-ITF mit einer vorhergesagten
N-terminalen Sequenz von Gln-Glu-Phe-Val-Gly, scheint die Annahme
vernünftig,
dass das N-terminale Gln ebenfalls unter Bildung von pyrGlu zyklisieren
könnte.
Eine derartige Derivatisierung würde
zu einer Verminderung im Molekulargewicht von Ratten-ITF (Dimer)
auf 17 (ein pyrGlu) bzw. 34 (zwei pyrGlu) Masseneinheiten führen. Die
beobachteten Molekulargewichte von 13096,6 und 13078,8 (5A) entsprechen der dimeren Form von Ratten-ITF,
in welcher eine bzw. zwei N-terminale Gln-Reste zyklisiert wurden. Das
berechnete Molekulargewicht dieser Formen beträgt 13097,6 und 13080,6, was
in guter Ü bereinstimmung mit
den experimentell bestimmten Werten liegt. Folglich wird aus der
HPLC (4A) und Massenanalyse (5A) geschlossen, dass das rekombinante
Ratten-ITF aus 3 verschiedenen dimeren Formen besteht: eine, enthaltend
2N-terminales Gln, eine, enthaltend 1 N-terminales Gln und 1 N-terminales pyrGlu
und eine, enthaltend 2 N-terminales pyrGlu. Tabelle I zeigt die
Aminosäurezusammensetzung
von Ratten-ITF, die in guter Übereinstimmung
mit den erwarteten Werten liegt.
-
5A und 5B zeigen
die Reinheit von hITF (Monomer) bzw. hITF (Dimer), wie analysiert
durch analytische HPLC. Die dimere Form (5C)
sieht relativ rein aus, wohingegen die monomere Form (5B) mit vor dem Peptid eluierendem Material
kontaminiert zu sein scheint. Jedoch wurde nach einer erneuten Chromatographie
des im Hauptpeak eluierenden Materials ein ähnliches Chromatogramm erhalten
(Ergebnisse nicht dargestellt). Dies scheint eher auf ein atypisches
Verhalten des hITF (Monomer) auf Umkehrphasensäulen als auf Verunreinigungen
hinzuweisen. Wir beobachteten zuvor ein ähnliches Verhalten von hoch
gereinigtem Schweine-PSP sowie hoch gereinigtem rekombinantem hSP
(Thim et al., 1993).
-
Eine
Massenspektrometrieanalyse des hITF (Monomer) zeigt ein Molekulargewicht
des dominierenden Peaks, entsprechend 6694,0 (5B).
Das Molekulargewicht, wie berechnet von der Aminosäuresequenz
(1), beträgt
6574,4, unter Voraussetzung, dass Cys-57 auf der -SH-Form vorliegt.
Die Aminosäuresequenzanalyse
(Tabelle II) zeigt die erwartete N-terminale Sequenz von Glu-Glu-Tyr-Val-Gly-. Die Aminosäurezusammensetzungsanalyse
(Tabelle I) zeigt die erwarteten Werte, außer für die Gegenwart von 7,3 (8) Cysteinen.
Ein zusätzliches
Cystein, geknüpft
an Cy-57 von hITF-Monomer, würde
das Molekulargewicht auf 6694,7 ansteigen lassen, was sehr nahe
an dem Wert liegt, der durch Massenspektrometrie bestimmt wurde (6694,0).
Es wird deshalb vorausgesetzt, dass im hITF (Monomer) Cys-57 an
ein zusätzliches
Cystein durch Disulfid verknüpft
ist. Der kleinere Molekulargewichtspeak im Massenspektrum (5B) kann ein anderes Derivat von Cys-57
darstellen oder kann eine Verunreinigung im Präparat sein.
-
Das
berechnete Molekulargewicht von hITF (Dimer), in welchem zwei Monomere
durch eine Disulfidbindung zwischen zwei Cys-57-Resten verknüpft sind,
beträgt
13146,8. Dies liegt in guter Übereinstimmung mit
dem Wert, der durch Massenspektrometrie bestimmt wurde (13147,
5C). Der andere Peak im Massenspektrum
(13169) stellt möglicherweise
das Na
+-Addukt von hITF (Dimer) dar. Die
Sequenzanalyse (Tabelle I) sowie die Aminosäurezusammensetzungsanalyse
(Tabelle II) liegen ebenfalls in guter Übereinstimmung mit den erwarteten
Werten. Tabelle
I Aminosäurezusammensetzung
von Ratten-ITF (Dimer), Human-ITF (Monomer) und Human-ITF (Dimer)
-
Werte
in Klammern sind diejenigen, die aus der cDNA gefolgert wurden:
Ratten-ITF (Chinery
et al., 1992), Human-ITF (Hauser et al., 1993).
- a) Bestimmt durch Extrapolation auf eine
Nullzeit-Hydrolyse
- b) Bestimmt durch Hydrolyse in 4 M Methansulfonsäure
- c) Nicht bestimmt
Tabelle
II Automatisierter
Edman-Abbau von Ratten-ITF (Dimer), Human-ITF (Monomer) und Human-ITF
(Dimer)
-
LITERATURANGABEN
-
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