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Technisches
Gebiet
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Diese
Erfindung betrifft die Verwendung eines CXCR4-Inhibitors als Wirkstoff als neuer Vaskularisierungsinhibitor,
ein Mittel gegen festen Krebs und ein Therapeutikum für eine Erkrankung,
die pathologisch durch eine Neovaskularisierung ausgelöst wird.
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Stand der
Technik
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In
der Vergangenheit war es bekannt, dass, wenn Tumorzellen aus den
Blutgefäßen austreten,
die vaskulären
Endothelzellen aufbrechen. Es war auch bekannt, dass die Neovaskularisierung
intensiv an einer Proliferation und Migration von Krebs beteiligt
ist und dass Tumorzellen eine Vielzahl von Neovaskularisierungsfaktoren
erzeugen und freisetzen. Insbesondere wird die Neovaskularisierung
als grundlegend für
die Proliferation von festen Tumoren angesehen.
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Daher
hat eine Substanz, die die Neovaskularisierung inhibiert, das Potential,
ein Antikrebsmittel zu sein, das mit einem neuen Wirkungsmechanismus
ausgestattet ist. Aus diesem Grund wurden etliche Arten von Neovaskularisierungs-inhibitorischen Substanzen,
wie z.B. Steroide und Stoffwechselprodukte von Mikroorganismen,
bereits für
diese Verwendung getestet. ("Manual
for Studies on Cancer Invasion and Metastasis", The Cancer Metastasis Society Hrsg.,
Kinhodo Publisher, 159-182 (1994)). Es besteht jedoch ein starker
Bedarf, dass neue Neovaskularisierungs-inhibitorischer Substanzen
mit einer Wirkung einer effektiveren Inhibition der Proliferation
und Metastase von Krebs entdeckt wurden.
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Offenbarung
der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt die Verwendung einer Substanz bereit, die die Wirkung
aufgrund von CXCR4 inhibiert bei der Herstellung eines Medikaments
zur Inhibition der Vaskularisierung, eines Mittels gegen festen Krebs
oder eines Therapeutikums für
eine Erkrankung, die pathologisch durch Neovaskularisierung ausgelöst wird,
jeweils umfassend einen Inhibitor eines Chemokin-Rezeptors mit einer
effektiven Inhibition der Proliferation, Invasion und Metastase
von Krebs, wobei die Substanz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus (1) einer Substanz, die die Bindung zwischen SDF-1 und CXCR4
inhibiert; (2) einer Substanz, die die Signalbildung von CXCR4 zu
den Kernen inhibiert; (3) einer Substanz, die die Expression von
CXCR4 inhibiert und (4) einer Substanz, die die Expression von SDF-1
inhibiert.
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Spezifisch
verfolgten die gegenwärtigen
Erfinder intensive Untersuchungen, um die oben identifizierten Probleme
zu lösen,
und im Ergebnis haben sie entdeckt, dass, wenn Knockout-Mäuse, denen
der Prä-B-Zellwachstum-stimulierende
Faktor/Stromazellen-ableitete Faktor (hiernach bezeichnet als "PBSF/SDF-1" oder "SDF-1") fehlte, wobei es
sich um ein CXC-Chemokin
handelt, wie auch CXCR4, wobei es sich um einen Chemokinrezeptor
handelt, erzeugt werden, die Vaskularisierung bei den Mäusen unterdrückt ist,
und insbesondere die Unterdrückung
von CXCR4 führt
zu einer Unterdrückung
der Vaskularisierung. Eine solche Feststellung bedeutet, dass der
Chemokinrezeptor CXCR4 für
die Neovaskularisierung essentiell ist.
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Die
Neovaskularisierung von lebenden Geweben tritt allgemein durch eine
Neu-Modellierung eines vorher existierenden vaskulären Systems
auf, wenn sie wachsen, um ihre spezifischen Funktionen während der
Entwicklung auszuüben.
Analysen der mutierten Mäuse
haben bestimmt, dass die für
die frühen
vaskulären
Systeme nötigen
Moleküle
im wesentlichen Rezeptortyrosinkinase und ihre Liganden sind. (W.
Risau, Nature 386, 671-674 (1997); J. Folkman & D'Amore, P. A. Cell 87, 1158-1155 (1996);
und P. Lindahl et al., Science 277, 242-245 (1997)). Die für die Vaskularisierung
während
der Organogenese verantwortlichen Substanzen wurden jedoch noch
nicht identifiziert, da die meisten dieser Mäuse während der früheren Gestation
vor der Entwicklung ihrer Gewebe sterben.
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Die
Struktur des Chemokinrezeptors CXCR4 gemäß dieser Erfindung war bereits
bekannt. (C.C. Bleul et al., Nature 382, 829-883 (1996); E. Oberlin
et al., Nature 382, 888-835 (1996); und T. Nagasawa et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 93, 14726-14729 (1996)). CXCR4 ist ein Sieben-Transmembranüberbrückendes
G-Protein-gekoppeltes Protein und ein Rezeptor für PBSF/SDF-1, wobei es sich
um ein CXC-Chemokin handelt. Der vorher genannte Faktor soll vermutlich
für die
B-Zelllymphopoese
verantwortlich sein, für
die Knochenmarkmyelopoese und die Bildung des ventrikulären Septums
des Herzens (T. Nagasawa et al., Nature 382, 685-688 (1996)).
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CXCR4
wirkt auch als Co-Rezeptor für
T-Zelllinien-tropischen HIV-1 (Y. Feng et al., Science 272, 872-877
(1996)). Es wurde weiterhin berichtet, dass CXCR4 in kultivierten
Endothelzellen exprimiert wird (M. V. Volin et al., Biochem. Biophys.
Res. Commun. 242, 46-53 (1998)).
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Zusätzlich haben
die gegenwärtigen
Erfinder entdeckt, dass der oben erwähnte CXCR4 in sich entwickelnden
vaskulären
Endothelzellen exprimiert wird und dass Mäuse, denen CXCR4 oder der Ligand PBSF/SDF-1
fehlt, eine defekte Bildung der großen Blutgefäße zeigen, die dem Gastrointestinaltrakt
zugeführt werden.
Eine solche Feststellung bedeutet, dass die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Signalsysteme
für die
Bildung der Medianarteriovene (arteriovein) essentiell sind, die
Nährmittel
zum Gastrointestinaltrakt führt.
Weiterhin haben die gegenwärtigen
Erfinder festgestellt, dass Mäuse,
denen CXCR4 fehlt, dazu neigen, in der Gebärmutter zu sterben, genau wie
dies bei Mäusen
beobachtet wird, denen PGSF/SDF-1 fehlt. Eine solche Feststellung
legt nahe, dass CXCR4 der besonders kritische, primäre physiologische
Rezeptor für
PBSF/SDF-1 ist.
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Basierend
auf den vorstehenden Beobachtungen durch die gegenwärtigen Erfinder
wurde betrachtet, dass Substanzen, die die Aktion aufgrund von CXCR4
inhibieren können,
eine Vaskularisierung inhibieren könnten und so effektive Antikrebsmittel
sein könnten,
dass die Vaskularisierung für
den Erhalt und die Vergrößerung von
Krebsgeweben essentiell ist.
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Es
wurde außerdem
betrachtet, dass Substanzen, die CXCR4 inhibieren können, Therapeutika
für die Behandlung
von Erkrankungen sein könnten,
die eine Neovaskularisierung involvieren.
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Es
wurde weiter betrachtet, dass die Unterstützung der Wirkung aufgrund
von CXCR4 die Vaskularisierung beschleunigt und so ein Heilmittel
für eine
Erkrankung sein kann, bei der die Vaskularisierung gewünscht ist.
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Genauer
gesagt und wie unten zusammengefasst, stellt diese Erfindung einen
Vaskularisierungsinhibitor, ein Krebsmittel gegen festen Krebs oder
ein Therapeutikum für
eine Erkrankung bereit, die pathologisch durch eine Neovaskularisierung
ausgelöst
wird, die jeweils als Wirkstoff eine Substanz umfassen, die die
Wirkung aufgrund von CXCR4 inhibiert.
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So
stellt diese Erfindung die Verwendung eines CXCR4-Inhibitors als Wirkstoff
als Vaskularisierungsinhibitor bereit.
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Diese
Erfindung stellt auch die Verwendung eines CXCR4-Inhibitors als Wirkstoff als ein Mittel
gegen feste Krebsarten bereit.
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Weiterhin
stellt diese Erfindung die Verwendung eines CXCR4-Inhibitors als Wirkstoff
als Therapeutikum für
eine Erkrankung bereit, die pathologisch durch eine Neovaskularisierung
ausgelöst
wird.
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Da
die Bildung der medianen oder großen Arteriovenen für den Erhalt
und die Vergrößerung eines Krebsgewebes
essentiell sind, das eine bestimmte Größe überschreitet, blockiert der
Vaskularisierungsinhibitor dieser Erfindung das CXCR4 oder PBSF/SDF-1-Signalsystem
und unterdrückt
so den Erhalt und die Vergrößerung des
Krebsgewebes.
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Die
durch diese Erfindung erhaltene Feststellung legt die Möglichkeit
nahe, dass die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Signalsysteme zu der allgemeinen
Vaskularisierung beitragen. Daher ist es bei Erkrankungen, bei denen
eine bestimmte Krebsart oder Neovaskularisierung die hauptpathologische
Ursache ist, wahrscheinlich, dass CXCR4 oder PBSF/SFD-1 intensiv
an dem pathologischen Grund beteiligt sind; oder es besteht die Möglichkeit,
dass diese Erkrankungen durch die Blockierung von CXCR4 oder PBSF/SDF-1
unterdrückt
werden können,
und zwar individuell oder zusammen mit anderen Molekülen.
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In
der gegenwärtigen
Beschreibung und den Zeichnungen sind die Abkürzungen für Basen oder Aminosäuren diejenigen,
die der IUPAC-IUB Commission on Biochemistry Nomenclature folgen
oder diejenigen, die auf den Üblichen
auf dem Gebiet basieren. Illustriert werden unten ihre Beispiele.
Wenn Aminosäuren
gemeint werden und es ihre optischen Isomere geben kann, repräsentieren
sie die L-Formen, wenn dies nicht anders angegeben ist.
- DNA:
- Desoxyribonucleinsäure
- cDNA:
- komplementäre Desoxyribonucleinsäure
- A:
- Adenin
- T:
- Thymin
- G:
- Guanin
- C:
- Cytosin
- RNA:
- Ribonucleinsäure
- mRNA:
- Boten-Ribonucleinsäure
- G oder Gly:
- Glycin
- A oder Ala:
- Alanin
- V oder Val:
- Valin
- L oder Leu:
- Leucin
- I oder Ile:
- Isoleucin
- S oder Ser:
- Serin
- T oder Thr:
- Threonin
- C oder Cys:
- Cystein
- M oder Met:
- Methionin
- E oder Glu:
- Glutaminsäure
- D oder Asp:
- Aspartinsäure
- K oder Lys:
- Lysin
- R oder Arg:
- Arginin
- H oder His:
- Histidin
- F oder Phe:
- Phenylalanin
- Y oder Tyr:
- Tyrosin
- W oder Trp:
- Tryptophan
- P oder Pro:
- Prolin
- N oder Asn:
- Asparagin
- Q oder Gln:
- Glutamin
- BSA:
- Rinderserumalbumin
- FBS:
- fötales Rinderserum
- PBS:
- Phosphatpuffer-Salzlösung
- SDS:
- Natriumdodecylsulfat
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine Grafik, die eine Zielstrategie für das CXCR4-Gen darstellt. In der Figur werden das CXCR4-Wildtyp-Allel
oben dargestellt, ein Zielvektor in der Mitte und ein vorhergesagtes
mutiertes Allel unten. Die codierenden Bereiche der Gene sind durch
schwarze Kästen
angegeben. Leere Kästen
zeigen die 5'- und 3'-nicht-translatierten
Bereiche. Punktierte Linien zeigen homologe Fragmente, die in dem
Zielvektor verwendet werden. Sonde A ist eine externe Sonde für die Southern-Hybridisierung.
Restriktionsstellen sind E (EcoRI), Sh (SphI) bzw. X (XhoI).
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2A ist
eine Fotografie, die die Southern-Blot-Analyse von Schwanz-DNAs
vom Wildtyp (+/+) und heterozygoten mutierten (+/–)-Mäusen darstellt.
Die EcoRI-EcoRI-Fragmente von dem 11,8-kb Wildtyp und dem 8,2-kb
Zielallel, die durch Sonde A identifiziert wurden, sind in der Figur
dargestellt.
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2B ist
eine Fotografie, die die RT-PCR-Amplifikationsanalyse
der CXCR4-Expression darstellt. Gesamt-RNAs wurden aus E18.5 Wildtyp und homozygoten
mutierten Embryos hergestellt und mit den CXCR4-spezifischen Primern
amplifiziert. Die RT-PCR-Amplifikation verwendete G3PDH-mRNA, die
universell exprimiert wurde als Kontrolle für die Gegenwart irgendeiner
amplifizierbaren RNA.
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3 ist
eine Fotografie, die Defekte der Gastrointestinalblutgefäße in Mesenterium
und Mitteldarm-Schleifenbereichen
bei einem Wildtyp CXCR4–/–-Embryo an E13.5 darstellt,
die sich aus einer Immunhistofärbung
des Mesenteriums und Verdauungstrakts mit anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
Der Pfeil zeigt eine große
Verzweigung der Arteria mesenterica superior oder der Vena mesenterica
superior an, die zu dem Dünndarm
im Wildtyp-Mesenterium führen. "du" repräsentiert
das Duodenum; "p" den proximalen Teil
der Mitteldarmschleife und "dm" den distalen Teil
der mittleren Schleife.
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4 ist
eine Fotografie, die Defekte der gastrointestinalen Blutgefäße in Querschnitten
des Mesenteriums in dem Wildtyp CXCR4–/–-Embryo
an E13.5 darstellt, die sich aus einer Immunhistofärbung des
Mesenteriums und des Verdauungstrakts mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben. "a" bedeutet Arterie und "v" Vene.
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5 ist
eine Fotografie, die Defekte von Gastrointestinalblutgefäßen im Jejunum
in einem Wildtyp-CXCR4–/–-Embryo
an E17.5 darstellt, die sich aus einer Immunhistofärbung des
Mesenteriums und des Verdauungstrakts mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
Der Pfeil zeigt eine große
Verzweigung der Arteria mesenterica superior oder der Vena mesenterica
superior an, die zu dem Dünndarm
führen,
im Wildtyp-Mesenterium.
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6 ist
eine Fotografie, die Defekte von gastrointestinalen Blutgefäßen im distaleren
Teil des Jejunum in dem Wildtyp-CXCR4–/–-Embryo
an E17.5 darstellt, die sich aus einer Immunhistofärbung des
Mesenteriums und des Verdauungstrakts mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
Der Pfeil zeigt eine große
Verzweigung der Arteria mesenterica superior oder Vena mesenterica
superior, die zum Dünndarm
führen,
im Wildtyp-Mesenterium.
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7 ist
eine Fotografie, die Defekte von Gastrointestinalblutgefäßen in dem
Mesenterium und Mitteldarm-Schleifenregionen
an einem mutierten CXCR4–/–-Embryo an E13.5 darstellt,
die sich aus einer Immunhistofärbung
des Mesenteriums und Verdauungstrakts von Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben. "p" bedeutet den proximalen Teil der Mitteldarmschleife
und "dm" den distalen Teil
der Mitteldarmschleife.
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8 ist
eine Fotografie, die Defekte von gastrointestinalen Blutgefäßen an Querschnitten
des Mesenteriums in dem mutierten CXCR4–/–-Embryo
an E13.5. darstellt, die sich aus einer Immunhistofärbung des Mesenteriums
und Verdauungstrakts des Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
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9 ist
eine Fotografie, die Defekte der gastrointestinalen Blutgefäße im Jejunum
in einem mutierten CXCR4–/–-Embryo an E17.5 darstellt,
die sich aus einer Immunhistofärbung
des Mesenteriums und des Verdauungstrakts des Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
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10 ist
eine Fotografie, die Defekte von gastrointestinalen Blutgefäßen in einem
distaleren Teil des Jejunums in dem mutierten CXCR4–/–-Embryo
an 17,5 darstellt, die sich aus einer Immunhistofärbung des
Mesenteriums und Verdauungstrakts des Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
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11 ist
eine Fotografie, die Defekte von gastrointestinalen Blutgefäßen darstellt,
die eine hämorrhagische
Läsion
des nicht-gefärbten
Verdauungstrakts einer mutierten Maus sind, einem E16,5-mutierten CXCR4–/–-Embryo, die sich
aus einer Immunhistofärbung
des Mesenteriums und Verdauungstrakts des Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper ergeben.
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12A ist eine Fotografie, die das Ergebnis der
Immunhistofärbung
des Magens eines E13.5-Wildtyps mit dem anti-PECAM-1-Antikörper darstellt.
Der Pfeil zeigt das große
Gefäß, das nur
beim Wildtyp gesehen wird.
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12B ist eine Fotografie, die das Ergebnis der
Immunhistofärbung
des Magens eines E13.5-Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper darstellt.
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12C ist eine Fotografie, die das Ergebnis der
Immunhistofärbung
des Magens eines E15,5-Wildtyps mit dem anti-PECAM-1-Antikörper darstellt.
Der Einsatz in der Fotografie zeigt Hämatoxylin und Eosin-gefärbte Sektionen
von großen
Gefäßen in der
Wand von einem gefärbten
Magen an E15.5. Der Pfeil zeigt ein großes Gefäß an, das nur im Wildtyp beobachtet
wird.
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12D ist eine Fotografie, die das Ergebnis der
Immunhistofärbung
des Magens eines E15.5-Mutanten mit dem anti-PECAM-1-Antikörper darstellt.
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13A ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression im Gastrointestinaltraktgewebe
durch in situ-Hybridisierung
darstellt. Serielle Sektionen des Wildtyp-Mesenteriums, die mit der Mitteldarmschleife
verbunden sind, wurden mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt. "m" bedeutet Mesenterium, "i" Verdauungstrakt, "a" Arteria
mesenterica superior und "v" Vena mesenterica
superior.
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13B ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression in einem
Gastrointestinaltraktgewebe durch in situ-Hybridisierung darstellt.
Die Hybridisierung wurde mit einer CXCR4-spezifischen Sonde durchgeführt. Die
Pfeile zeigen die gefärbten
Endothelzellen der Mesenteriumsgefäße.
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13C ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression in einem
Gastrointestinaltraktgewebe durch in situ-Hybridisierung darstellt.
Die Hybridisierung wurde mit einer PBSF/SDF-1-spezifischen Sonde
durchgeführt.
PBSF/SDF-1 wurde in Mesenchymzellen exprimiert, die die Endothelzellen
im Mesenterium umgeben.
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13D ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression im Gastrointestinaltraktgewebe
durch in situ-Hybridisierung
darstellt. Serielle Sektionen des Wildtyp-Mesenteriums, die mit der Mitteldarmschleife
verbunden sind, wurden mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt. 13D ist eine Vergrößerung von Blutgefäßen, die
sich aus der Arteria mesenterica superior erheben, wie dargestellt
in 13A, wo eine starke Expression von CXCR4 in den
vaskulären
Endothelzellen beobachtet wurde.
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13E ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression im Gastrointestinaltraktgewebe
durch in situ-Hybridisierung
darstellt. Die Hybridisierung wurde mit der CXCR4-spezifischen Sonde durchgeführt. 13E ist eine Vergrößerung von Blutgefäßen, die
sich aus der Arteria mesenterica superior, wie dargestellt in 13B, erheben, wo eine starke Expression von CXCR4
in den vaskulären
Endothelzellen beobachtet wurde. Der Pfeil zeigt die gefärbten Endothelzellen
der Mesenteriumsgefäße.
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13F ist eine Fotografie, die die CXCR4 und PBSF/SDF-1-Expression in einem
Gastrointestinaltraktgewebe durch in situ-Hybridisierung darstellt.
Es handelt sich um eine Sektion eines E18.5-Wildtyp-embryonalen
Knochenmarks und zeigt die CXCR4-Expression in hämatopoetischen Zellen, jedoch
keine Expression in spindelförmigen
Stromazellen.
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Beste Ausführungsform
der Erfindung
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Der
Vaskularisierungsinhibitor, das Krebsmittel gegen festen Krebs oder
das Therapeutikum für
eine Erkrankung, die pathologisch durch eine Neovaskularisierung
gemäß dieser
Erfindung ausgelöst
wird, umfasst als Wirkstoff eine Substanz, die die Wirkung von CXCR4
inhibiert, wobei es sich um einen Chemokinrezeptor handelt.
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Die
Aminosäuresequenz
von CXCR4 war bereits bekannt. Spezifisch sind die Aminosäuresequenz von
menschlichem CXCR4 und die Aminosäuresequenz von murinem CXCR4
in SEQ ID NO: 1 bzw. 3 dargestellt. Die Basensequenz von menschlichem
CXCR4 und die Basensequenz von murinem CXCR4 sind in SEQ ID No:
2 (Basenpositionen 1-1056) bzw. SEQ ID NO: 4 (Basenpositionen 1-1077)
dargestellt.
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Außerdem war
die Aminosäuresequenz
von SDF-1, wobei es sich um einen an CXCR4 bindenden Liganden handelt,
bereits bekannt. Es gibt zwei Arten von SDF-1, die sich in der Länge der
Aminosäuresequenz unterscheiden,
d.h. SDF-1-α und
SDF-1-β.
Spezifisch ist die Aminosäuresequenz
vom menschlichem SDF-1-α in
SEQ ID NO: 5 und die Basensequenz in SEQ ID NO: 6 (Basenpositionen
474-740) dargestellt. Menschliches SDF-1-β (SEQ ID NO: 9) ist von menschlichem
SDF-1-α durch
Anhängung
von vier Aminosäureresten,
Arg Phe Lys Met, an den C-Terminus davon abgeleitet.
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Die
Aminosäuresequenz
von murinem SDF-1-α ist
in SEQ ID NO: 7 und die Basensequenz in SEQ ID NO: 8 (Basenpositionen
82-348) dargestellt. Murines SDF-1-β (SEQ ID NO: 10) ist von murinem
SDF-1-α durch
Anhängung
von vier Aminosäureresten,
Arg Leu Lys Met, an den C-Terminus davon abgeleitet. Für menschliche
und murine SDF-1 ist die Sequenz von der ersten Aminosäure (Met)
bis zur 21. Aminosäure
(Gly) eine Signalsequenz.
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CXC-Chemokine,
die bis jetzt bekannt waren, beinhalten zusätzlich zu dem oben erwähnten PBSF/SDF-1
IL-8 (T. Yoshimura et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 84, 9233-9237
(1987)), NAP-2 (A. Walz et al., Biochem. Biophys. Res. Comun., 159,
969-975 (1989)), NAP-4, GRO alpha (A. Richmondo et al., J. Cell. Biochem.,
36, 185-198 (1988)), GRO beta (S. Haskill et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. U.S.A., 87, 77732-7736 (1990)), GRO gamma (S. Haskill et al.,
ibid. (1990)), GCP-2 (P. Proost et al., J. Immunol., 150, 1000-1010 (1993)),
ENA-78 (A. Wayz et al., J. Exp. Med., 174, 1355-1362 (1991)), PF-4
(T. F. Deuel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A. 74, 2256-2258
(1977)), und IP-10 (B. Dewald et al., Immunol. Lett., 32, 81-84
(1992)).
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Spezifisch
sind die Substanzen der vorliegenden Erfindung: (1) eine Substanz,
basierend auf der Inhibition der Bindung selbst zwischen dem Liganden
(SDF-1) und dem Rezeptor (CXCR4); (2) eine Substanz, basierend auf
der Inhibition der Signalbildung von CXCR4 zu den Kernen; (3) eine
Substanz, die die Expression von CXCR4 selbst inhibiert; und (4)
eine Substanz, die die Expression von SDF-1 selbst inhibiert.
- (1) Für
die Substanz, die die Bindung selbst zwischen SDF-1 und CXCR4 inhibiert,
gibt es eine Substanz, die SDF-1 inhibiert und eine Substanz, die
CXCR4 inhibiert.
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Genauer
gesagt ist die Substanz, die SDF-1 inhibiert, in eine Substanz klassifiziert,
die CXCR4 in antagonistischem Wettstreit mit SDF-1 inhibiert und
eine Substanz, die SDF-1 an einer Bindung an CXCR4 durch Bindung
an SDF-1 inhibiert. Für
die Substanz, die CXCR4 in antagonistischem Wettstreit mit SDF-1
inhibiert, werden konkret ein Protein erwähnt mit einer SDF-1-ähnlichen
Struktur, ein Fusionsprotein des vorstehenden Proteins mit einem
anderen Peptid oder Polypeptid oder ein Teilpeptid von SDF-1.
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Für die Substanz,
die SDF-1 an einer Bindung an CXCR4 durch Bindung an SDF-1 hindert,
werden konkret ein anti-SDF-1-Antikörper, ein
Fragment davon, das eine Bindungsaktivität besitzt, ein Fusionsprotein, das
eine Bindungsaktivität
an SDF-1 besitzt, erwähnt.
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Genauer
gesagt, wird die Substanz, die CXCR4 inhibiert, in eine Substanz
klassifiziert, die CXCR4 in antagonistischer Weise zur CXCR4-Bindung
an SDF-1 inhibiert und eine Substanz, die SDF-1 an einer Bindung
an CXCR4 durch Bindung an CXCR4 hindert. Für die Substanz, die CXCR4 in
antagonistischem Wettstreit mit CXCR4 im Hinblick auf die Bindung
an SDF-1 inhibiert, werden konkret ein lösliches CXCR4 erwähnt, das
mit CXCR4 in der Inhibition in antagonistischer Weise wirkt, ein
Protein mit einer CXCR4-ähnlichen
Struktur, ein Fusionsprotein des vorstehenden Proteins mit einem
anderen Peptid oder Polypeptid oder ein Teilpeptid von CXCR4.
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Für die Substanz,
die SDF-1 an einer Bindung an CXCR4 durch Bindung an CXCR4 inhibiert,
werden konkret ein anti-CXCR4- Antikörper, ein
Fragment davon, das dessen Bindungsaktivität besitzt, und ein Fusionsprotein,
das eine Bindungsaktivität
an CXCR4 besitzt, erwähnt.
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Beispiele
für die
Substanz, die die Bindung selbst zwischen CXCR4 und SDF-1 inhibieren,
beinhalten T22 (T. Murakami et al., J. Exp. Med., 186, 1389-1393
(1997)), ALX40-4C (J. Exp. Med., 186, 1395-1400 (1997)), AMD3100
(J. Exp. Med., 186, 1383-1388 (1997); Nat. Med., 4, 72-77 (1998))
und dergleichen. Im Hinblick auf Herstellungsverfahren für diese
Substanzen können
diese beispielsweise durch das in J. Exp. Med., 186, 1189-1191 (1997)
beschriebene Verfahren mit allen möglichen Modifikationen durchgeführt werden.
- (2) Es gibt keine besondere Begrenzung für die Substanz,
basierend auf einer Inhibition der Signalbildung von CXCR4 zu den
Kernen, soweit es sich um eine Substanz mit einer solchen Wirkung
handelt. Für
die Substanz, basierend auf der Inhibition der Signalbildung von
CXCR4 zu den Kernen, werden Inhibitoren des Signalbildungssystems
erwähnt,
die stromabwärts
von einem G-Protein-gekoppelten Protein existieren, wie z.B. der
MAK-Kaskadeninhibitor, ein Phospholipase C (PLC)-Inhibitor und ein
Kinaseinhibitor für die
PI3-Kinase.
- (3) Für
die Substanz, die die Expression von CXCR4 selbst inhibiert, wird
eine Substanz erwähnt,
die die Expression von CXCR4 selbst inhibiert.
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Für die Substanz,
die die Expression von CXCR4 selbst inhibiert, werden konkret ein
Antigen, ein Antisinn-Molekül
(Antisinn-Oligonucleotid und Antisinn-RNA, exprimiert durch einen
Antisinn-Vektor), ein Ribozym und eine Substanz erwähnt, die
die Expressionskontrollstelle von CXCR4 inhibiert, wie z.B. einen
Promotor oder einen Enhancer.
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Aus
den Beispielen, die später
beschrieben werden, wird deutlich, dass, wenn ein Vektor, enthaltend einen
Teil des CXCR4-Gens, verwendet wird, um die Defizienz von CXCR4
auszulösen,
die Vaskularisierung unterdrückt
wird. Daher wird die Inhibition von CXCR4 durch das Antigen, Antisinnmolekül oder Ribozym
von CXCR4 die Vaskularisierung unterdrücken.
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Antisinn-Oligonucleotide,
die in dieser Erfindung vorzugsweise verwendet werden können, beinhalten CXCR4-Gene,
SDF-1-Gene gegen CXCR4, Nucleotide (DNAs oder RNAs), selektiv hybridisierbar
mit den Genen der Substanzen, die am Signalbildungssystem involviert
sind, basierend auf CXCR4, und Derivate davon (wie z.B. Antisinn-Oligonucleotide).
Diese Erfindung umfasst beispielsweise Antisinn-Oligonucleotide,
die mit irgendeiner Stelle der Basensequenz des menschlichen CXCR4-Gens,
wie dargestellt in SEQ ID NO: 2, hybridisieren.
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Vorzugsweise
ist das Antisinn-Oligonucleotid ein Antisinn-Oligonucleotid mit bis zu mindestens
20 aufeinanderfolgenden Nucleotiden in der Basensequenz, wie dargestellt
in SEQ ID NO: 2. Noch bevorzugter ist das Antisinn-Oligonucleotid
die mindestens 20 aufeinanderfolgende Nucleotide, enthaltend ein
Translationsinitiationscodon.
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Wie
hier verwendet, ist ein "Antisinn-Oligonucleotid" nicht nur ein solches
mit Nucleotiden, die zu den Nucleotiden korrespondieren, die die
bestimmte Region der DNA oder RNA bilden und die alle komplementär dazu sind,
sondern kann auch kein oder mehr Fehlpaarungen eines Nucleotids
darin vorliegend aufweisen, solange das Oligonucleotid und die DNA
oder die RNA dazu in der Lage sind, mit der Basensequenz gemäß SEQ ID
NO: 2 selektiv und stabil zu hybridisieren. Unter "selektiv und stabil
hybridisieren" werden
diejenigen verstanden, die mindestens 70%, vorzugsweise mindestens
80%, noch bevorzugter mindestens 90%, besonders bevorzugt 95% oder
mehr, Homologie zu der Basensequenz in der Nucleotidsequenzregion
von mindestens 20 und vorzugsweise 30 aufeinanderfolgenden Nucleotiden
aufweisen. In der gegenwärtigen
Beschreibung bedeutet "Homologie" "Identität".
-
Wenn
das in dieser Erfindung verwendete Oligonucleotidderivat ein Desoxyribonucleotid
ist, wird die Struktur von jedem Derivat durch Formel 1 repräsentiert:
-
In
der Formel kann X unabhängig
jedes von Sauerstoff (O), Schwefel (S), eine Niederalkylgruppe,
ein primäres
Amin und ein sekundäres
Amin sein. Y kann unabhängig
entweder Sauerstoff (O) oder Schwefel (S) sein. B wird aus Adenin,
Guanin, Thymin oder Cytosin gewählt
und ist prinzipiell ein Oligonucleotid, komplementär zu der
DNA oder RNA des menschlichen CXCR4-Gens. R ist unabhängig Wasserstoff
(H), eine Dimethoxytrytylgruppe oder eine Niederalkylgruppe. n ist
7 bis 28.
-
Bevorzugte
Oligonucleotidderivate sind nicht auf Oligonucleotide begrenzt,
die nicht modifiziert wurden, sondern können auch modifizierte Oligonucleotide
sein, wie unten illustriert. Diese modifizierten Formen beinhalten
Niederalkylphosphonatderivate solcher Arten wie Methylphosphonat
oder Ethylphosphonat, Phosphorthioatderivate, Phosphoramidate und ähnliche.
-
-
Diese
Oligonucleotidderivate können
durch Standardverfahren, wie unten beschrieben, erhalten werden.
Die Oligonucleotide der Formel (1), worin X und Y beide O sind,
können
einfach mit einem kommerziellen Synthetisierer hergestellt werden,
wie z.B. dem von Applied Biosystems erhältlichen; für ihr Herstellungsverfahren
können
eine Festphasensynthese unter Verwendung von Phosphoramiditen, eine
Festphasensynthese unter Verwendung von Hydrogenphosphonaten und ähnliches
verwendet werden, um sie zu erhalten.
-
Die
Phosphorsäuretriester-modifizierten
Formen, worin X eine Niederalkoxygruppe ist, können durch Standardverfahren
erhalten werden: beispielsweise werden durch chemische Synthese
erhaltene Oligonucleotide mit einer DMF/Methanol/2,6-Lutidin-Lösung von
Tosylchlorid behandelt. Die Alkylphosphonat-modifzierten Formen,
worin X eine Alkylgruppe ist, können
gemäß Standardverfahren
beispielsweise unter Verwendung von Phosphoamiditen erhalten werden.
Die Phosphorthioat-modifizierten Formen, worin X 5 ist, können gemäß Standardverfahren
erhalten werden, beispielsweise durch Festphasensynthese unter Verwendung
von Schwefel oder alternativ durch Festphasensynthese unter Verwendung
von Tetraethylthiuramdisulfid. Die Phosphordithioat-modifizierten
Formen, worin X und Y beide S sind, können gemäß einer Festphasensynthese erhalten
werden, beispielsweise durch Umwandlung von Bisamiditen in Thioamidite,
und indem man Schwefel auf die Thioamidite einwirken lässt. Die
Phosphoramidat-modifizierten Formen, worin X ein primäres oder
sekundäres
Amin ist, können
gemäß einer
Festphasensynthese erhalten werden, beispielsweise durch Behandlung
von Hydrogenphosphonaten mit einem primären oder sekundären Amin;
alternativ können
sie durch Oxidation von Amiditen mit tert-Butylhydrogenperoxid erhalten
werden.
-
Die
Reinigung und die Sicherstellung der Reinheit können durch Hochgeschwindigkeitsflüssigchromatographie
oder Polyacrylamidgelelektrophorese durchgeführt werden. Die Bestätigung der
Molekulargewichte kann durch Elektrosprayionisierungsmassenspektrometrie
oder durch Fast-Atom-Bombardment-Massenspektrometrie
durchgeführt
werden.
-
Die
Antisinn-Oligonucleotidderivate, die in dieser Erfindung verwendet
werden, wirken auf einen CXCR4-Rezeptor oder einen Liganden davon,
wie auch auf Zellen, die eine Signalsubstanz erzeugen, basierend
auf CXCR4, und binden an DNA oder RNA, codierend das Peptid und
inhibieren dadurch die Transkription oder Translation oder unterstützen den
Abbau von mRNR; im Ergebnis besitzen sie eine inhibitorische Wirkung auf
die Wirkung aufgrund von CXCR4 durch Unterdrückung der Expression des Peptids.
-
Demzufolge
haben die Antisense-Oligonucleotide, die in dieser Erfindung verwendet
werden, eine Nützlichkeit
bei der Inhibition der Neovaskularisierung.
-
Neovaskularisierungsinhibitoren,
umfassend die Antisinn-Oligonucleotide
dieser Erfindung, sind als Therapeutika für Krebs, insbesondere feste
Krebstypen, nützlich.
-
Die
Herstellung von CXCR4-Antisinnvektoren kann entsprechend üblicherweise
verwendeten Verfahren geschehen. Spezifisch wird eine cDNA, die
CXCR4 codiert, an einen AAV-Vektor (Adeno-assoziierten Virusvektor),
MLV-Vektor (murinen Leukämievirusvektor),
HIV-Vektor oder ähnliches
in Antisinn-Richtung
gebunden. Unter "Antisinn-Richtung" wird die Bindung
an die 3'-Seite
der cDNA verstanden, die stromabwärts vom Promotor eingeführt werden
soll. Die Antisinn-RNAs, die aus cDNAs synthetisiert wurden, enthalten
in diesen Vektoren, supprimieren die Expression von CXCR4 in den
Wirten konstitutiv.
-
Antisinn-DNAs
oder RNAs können
in Zellen unter Verwendung von Mitteln, wie dem Liposomenverfahren,
dem HVJ-Liposomenverfahren
oder dem positiv geladenen Liposomenverfahren eingeführt werden. Die
Einführung
einer CXCR4-Antisinn-DNA oder -RNA ermöglicht eine konstitutive Inhibition
der Expression von CXCR4.
- (4) Für die Substanz,
die die Expression von SDF-1 selbst gegen CXCR4 inhibiert, werden
eine Antisinn-Substanz erwähnt,
die die Expression von SDF-1 inhibiert und eine Substanz, die die
Expressionskontrollstelle, wie z.B. einen Promotor, inhibiert.
-
Die
oben beschriebenen Antikörper,
die in dieser Erfindung verwendet werden können, wie z.B. anti-SDF-1-Antikörper und
anti-CXCR4-Antikörper
können
als polyklonale oder monoklonale Antikörper unter Verwendung von Techniken,
die auf dem Gebiet bekannt sind, hergestellt werden. Insbesondere
werden monoklonale Antikörper,
die von Säugern
abgeleitet sind, als Antikörper
bevorzugt, die in der Erfindung verwendet werden. Die von Säugern abstammenden
monoklonalen Antikörper
beinhalten diejenigen, die von Hybridomen erzeugt werden und diejenigen,
die von den Wirten erzeugt werden, die mit Expressionsvektoren transformiert wurden,
die Antikörpergene
enthielten, und zwar durch genetische Manipulationsverfahren. Diese
Antikörper sind
diejenigen, die die oben erwähnten
Eigenschaften besitzen.
-
Antikörper-erzeugende
Hybridome können
prinzipiell unter Verwendung von auf dem Gebiet bekannten Verfahren
auf die folgende Weise hergestellt werden. Das heißt, ein
gewünschtes
Antigen wird als sensibilisierendes Antigen verwendet, um eine Immunisierung
gemäß einem
konventionellen Immunisierungsverfahren durchzuführen; und die resultierenden
immunisierten Zellen werden mit Elternzellen, wie bekannt auf dem
Gebiet, durch ein konventionelles Zellfusionsverfahren fusioniert,
und monoklonale Antikörper-erzeugende
Zellen werden einer Klonierung durch ein konventionelles Klonierungsverfahren
unterworfen.
-
Die
mit dem sensibilisierenden Antigen zu immunisierenden Säuger sind
nicht besonders begrenzt, sollten jedoch vorzugsweise unter Betrachtung
ihrer Kompatibilität
mit den Elternzellen, die bei der Zellfusion verwendet werden sollen,
gewählt
werden. Allgemein werden Tiere, die zu der Familie der Nager gehören, wie z.B.
Mäuse,
Ratten und Hamster, verwendet. Die Immunisierung von Tieren mit
dem sensibilisierenden Antigen wird durch ein auf dem Gebiet bekanntes
Verfahren durchgeführt.
-
Für die als
andere Elternzellen für
die Fusion mit den Immunozyten verwendeten Säuger-Myelomzellen kann eine
Vielzahl von Zelllinien, die bereits auf dem Gebiet bekannt sind,
in geeigneter Weise verwendet werden. Die Zellfusion zwischen den
Immunozyten und Myelomzellen kann im Grunde gemäß einem konventionellen Verfahren
durchgeführt
werden, wie z.B. dem Verfahren von Milstein et al. (G. Köhler und
C. Milstein, Methods Enzymol., 73, 3-46 (1981)), mit allen möglichen
Modifikationen.
-
Die
erhaltenen Hybridome werden durch Kultivierung in einem üblichen
Selektionsmedium, wie z.B. einem HAT-Medium (Medium, das Hypoxanthin,
Aminopterin und Thymidin enthält),
selektiert. Die Kultivierung in dem HAT-Medium wird für eine ausreichende
Zeitspanne fortgesetzt, um ein Abtöten aller anderen Zellen als
der Ziel-Hybridome (die nicht fusionierten Zellen) zu ermöglichen,
wobei es sich in der Regel um einige Tage bis einige Wochen handelt.
Das übliche
limitierende Verdünnungsverfahren
wird dann für
das Screening und Klonieren von Hybridomen durchgeführt, die
die Zielantikörper
erzeugen. Antikörper
können
aus den so erhaltenen Hybridomen, folgend einem Verfahren, erworben
werden, das üblicherweise
verwendet wird.
-
Zusätzlich zu
dem Erwerb der Hybridome durch Immunisierung eines anderen Tiers
als einem Menschen mit dem Antigen, wie oben beschrieben, werden
menschliche Lymphozyten in vitro mit einem gewünschten Antigenprotein oder
einer Antigen-exprimierenden
Zelle sensibilisiert, und die sensibilisierten B-Lymphozyten werden
mit menschlichen Myelomzellen, wie z.B. U266, fusioniert, wodurch
gewünschte
humanisierte Antikörper,
die die Bindungsaktivität
an das gewünschte
Antigen oder die Antigen-exprimierende Zellen besitzen, erhalten
werden können.
Weiterhin können
die gewünschten
humanisierten Antikörper
gemäß dem vorher
erwähnten
Verfahren durch Verabreichung des Antigens oder der Antigen-exprimierenden
Zelle an ein transgenes Tier mit einem Repertoire menschlicher Antikörpergene
erhalten werden.
-
Ein
Antigengen wird als monoklonaler Antikörper aus dem Hybridom kloniert
und in einen geeigneten Vektor inkorporiert, und dieser wird in
einen Wirt eingeführt
und die Genmanipulationstechnologie wird verwendet, um einen rekombinanten
Antikörper
zu erzeugen, der dann in dieser Erfindung verwendet werden kann. Siehe
beispielsweise Carl, A.K. Borrenbaeck, James, W. Larrick, Therapeutic
Monoclonal Antibodies, veröffentlicht
in UK durch Macmillan Publishers Ltd., 1990.
-
In
dieser Erfindung können
rekombinante Antikörper,
die künstlich
zum Zweck der Erniedrigung der heterogenen Antigenizität gegen
Menschen modifiziert wurden, wie z.B. chimäre Antikörper (Europäische Patentveröffentlichung
EP 0 125 023 ) und humanisierte
Antikörper
(Europäische
Patentveröffentlichung
EP 125 023 ), verwendet werden.
Diese Antikörper
können
durch bekannte Verfahren erzeugt werden.
-
Der
chimäre
Antikörper
umfasst die variable Region eines Antikörpers, der von einem anderen
Säuger als
einem Menschen abstammt und die konstante Region (C-Region), die
von einem menschlichen Antikörper abstammt.
Der humanisierte Antikörper
umfasst einen Komplementaritäts-bestimmenden
Bereich eines Antikörpers,
der von einem anderen Säuger
als einem Menschen abstammt, eine Framework-Region (FR), abgeleitet
von einem menschlichen Antikörper,
und eine C-Region. Sie sind als Wirkstoff in dieser Erfindung geeignet,
da sie eine verminderte Antigenizität im menschlichen Körper aufweisen.
-
Die
in dieser Erfindung verwendeten Antikörper können Fragmente von Antikörpern oder
modifizierte Substanzen davon sein, soweit sie in gewünschter
Weise in der Erfindung verwendet werden können. Die Fragmente des Antikörpers beinhalten
beispielsweise Fab, F(ab')2, Fv und Einzelketten-Fv (scFv), erhältlich durch Bindung von Fv
der H-Kette und Fv der L-Kette über
einen geeigneten Linker. Spezifisch wird ein Antikörper mit
einem Enzym, wie z.B. Papain oder Pepsin, behandelt, um Antikörperfragmente
zu erzeugen. Alternativ werden Gene, die diese Antikörperfragmente
codieren, konstruiert und in einen Expressionsvektor eingeführt, woraufhin
sie in geeignete Wirtszellen exprimiert werden.
-
Das
Phagenbibliotheksverfahren kann verwendet werden, um die Antikörper zu
erhalten, die in dieser Erfindung verwendet werden (C. Marks et
al., The New England Journal Medicine 335, 730-733). Beispielsweise
wird eine cDNA-Bibliothek von menschlichen B-Zellen erworben, die
eine menschliche Antikörper-V-Region
umfassen, wie z.B. das Gen, codierend scFv. Diese cDNA-Bibliothek
wird in einen Phagenvektor, wie z.B. den M13-Phagenoberflächen-präsentierenden
Vektor eingeführt,
und man lässt
diesen E. coli infizieren. Die cDNA-Bibliothek wird in E. coli exprimiert,
und die Antikörper-V-Region
wird auf den Zelloberflächen
erzeugt. wenn eine Selektion auf einer Platte durchgeführt wird,
die mit dem gewünschten
Antigen beschichtet ist, und zwar basierend auf der Antigenbindungsaktivität, kann
ein Gen, codierend den gewünschten
Antikörper,
erhalten werden.
-
Antikörper, die
eine stärkere
Bindungsaktivität
an Antigene besitzen, können
durch das Ketten-Shuffling-Verfahren erhalten werden, unter Anwendung
des Phagenbibliotheksverfahrens. (Y. Akamatsu und N. Tsurushita, Medical
Immunology 27, 273-286 (1994)). Spezifisch wird ein Mitglied der
V-Region eines Antikörpergens,
das abgetrennt wurde (wie z.B. VH), fixiert und eine neue Bibliothek
wird aus der Mischung des einen Mitglieds und eines anderen Mitglieds,
hergestellt aus B-Zellen (wie z.B. VL) konstruiert. Klone, die an
das Antigen stärker
binden als die anderen, können
aus der Bibliothek abgetrennt werden.
-
Es
ist auch möglich,
Antikörper
zu erhalten, die eine stärkere
Bindungsaktivität
an Antigene besitzen, indem künstliche
Mutationen in die Aminosäuresequenzen
der Antikörper
eingeführt
werden (Y. Akamatsu und N. Tsurushita, N. Medical Immunology 27,
273-286 (1994)). Genauer gesagt wird die Mutation in ein Gen eingeführt, das
die klonierte Antikörper-V-Region
codiert, und dieses Gen wird durch das Phagenbibliotheksverfahren,
wie oben beschrieben, exprimiert. Dadurch wird es möglich, ein
Gen zu erhalten, das den Antikörper codiert,
der eine stärkere
Bindungsaktivität
an das Antigen besitzt.
-
Diese
Antikörperfragmente
können
durch Wirte erzeugt werden, nachdem ihre Gene auf dieselbe Weise
wie vorher oben beschrieben, erworben und exprimiert wurden. Wie
in der gegenwärtigen
Beschreibung verwendet, umfasst "Antikörper" diese Fragmente
von Antikörpern.
-
Modifizierte
Formen des Antikörpers
können
Antikörper
verwenden, die an verschiedene Moleküle gebunden sind, wie z.B.
Polyethylenglykol (PEG). Wie in der vorliegenden Beschreibung verwendet,
umfasst der "Antikörper" diese modifizierten
Antikörperformen.
Der Erwerb dieser modifizierten Antikörperformen kann durchgeführt werden,
indem man die erhaltenen Antikörper
einer chemischen Modifikation unterwirft. Diese Verfahren wurden
auf dem Gebiet bereits etabliert.
-
Die
Antikörper,
die wie oben beschrieben, exprimiert und erzeugt wurden, können aus
den Wirtszellen intrazellulär
oder extrazellulär
abgetrennt werden und können
zur Homogenität
gemäß Verfahren,
die allgemein verwendet werden, gereinigt werden. Eine Konzentrationsmessung
kann durch die Messung der Absorption, ELISA oder ähnliches
durchgeführt
werden.
-
Für den in
dieser Erfindung verwendeten CXCR4-Inhibitor wird ein Protein erwähnt, dass
eine SDF-1- oder CXCR4-ähnliche
Struktur aufweist (strukturähnelndes
Protein). Diese Substanz ist eine, die eine Bindungsaktivität an SDF-1
oder CXCR4 besitzt und die biologische Aktivität nicht überträgt. Das heißt, sie blockiert die Signalbildung
durch SDF-1, da sie in kompetitiver Weise zu SDF-1 an CXCR4 bindet,
jedoch die biologische Aktivität
von SDF-1 nicht überträgt.
-
SDF-1-strukturähnelnde
Proteine können
durch Einführung
von Mutationen in die Aminosäuresequenz
von SDF-1 durch Substitution von Aminosäureresten davon hergestellt
werden. Für
SDF-1, worauf die SDF-1-strukturähnelnden
Proteine basieren, ist die Quelle nicht von Wichtigkeit; es wird
jedoch bevorzugt, menschliches SDF-1 im Hinblick auf seine Antigenizität oder ähnliche
zu verwenden. Spezifisch wird die Aminosäuresequenz von SDF-1 verwendet,
um die Sekundärstruktur
unter Verwendung von molekularen Modellierungsprogrammen, die auf
dem Gebiet bekannt sind, vorherzusagen, wie z.B. WHATIF (Vriend
et al., J. Mol. Graphics 8, 52-56 (1990)); und weiterhin wird der
Einfluss des zu substituierenden Aminosäurerestes auf die Gesamtheit
bewertet, um die Präparation
durchzuführen.
-
Nachdem
ein geeigneter Aminosäurerest,
der substituiert werden soll, bestimmt wurde, wird ein Vektor, der
die Basensequenz enthält,
die das menschliche SDF-1-Gen codiert, als Matrize verwendet, und
die Einführung
einer Mutation wird durch das PCR-Verfahren (Polymerasekettenreaktion)
durchgeführt,
was üblicherweise
durchgeführt
wird, so dass die Aminosäure
ersetzt werden kann. Dies ermöglicht
es, ein Gen zu erhalten, das ein SDF-1-strukturähnelndes Protein codiert. Dieses
Gen wird in einen geeigneten Expressionsvektor je nach Bedarf inkorporiert
und das SDF-1-strukturähnelnde
Protein kann gemäß Verfahren
für die
Expression, Produktion und Reinigung der rekombinanten Antikörper, wie
vorher beschrieben, erhalten werden. SDF-1, dessen N-Terminus deletiert
wurde, ist als SDF-1-strukturähnelndes
Protein bekannt (EMBO J. 16, 6996-7007 (1997)).
-
Das
SDF-1-Teilpeptid oder das CXCR4-Teilpeptid, das in dieser Erfindung
verwendet wird, ist eine Substanz, die eine Bindungsaktivität an CXCR4
oder SDF-1 besitzt und die biologische Aktivität von SDF-1 nicht überträgt. Das
heißt,
das SDF-1-Teilpeptid oder CXCR4-Teilpeptid inhibieren SDF-1 spezifisch
an einer Bindung an CXCR4, da sie jeweils an CXCR4 oder SDF-1 binden,
und eines von Beiden einfangen.
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Dementsprechend
blockieren sie die Signalbildung durch SDF-1, da sie die biologische
Aktivität
von SDF-1 nicht übertragen.
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Das
SDF-1-Teilpeptid oder das CXCR4-Teilpeptid ist ein Peptid, umfassend
einen Teil oder die Gesamtheit der Aminosäuresequenz der Region, die
für die
Bindung zwischen SDF-1 und CXCR4 verantwortlich ist, und zwar in
der Aminosäuresequenz
von SDF-1 oder von CXCR4. Ein solches Peptid umfasst üblicherweise
10 bis 80 Aminosäurereste,
vorzugsweise 20 bis 50 Aminosäurereste
und noch bevorzugter 20 bis 40 Aminosäurereste.
-
Das
SDF-1-Teilpeptid oder das CXCR4-Teilpeptid kann hergestellt werden,
indem in der Aminosäuresequenz
von SDF-1 oder von CXCR4 die Region identifiziert wird, die für die Bindung
zwischen SDF-1 und CXCR4 verantwortlich ist und durch Herstellung
eines Teils oder der Gesamtheit der Aminosäuresequenz der Region gemäß einem
Verfahren, das üblicherweise
bekannt ist, wie z.B. einer Technik einer genetischen Manipulation
oder Peptidsynthese.
-
Um
das SDF-1-Teilpeptid oder das CXCR4-Teilpeptid durch eine Technik
der genetischen Manipulation herzustellen, wird eine DNA-Sequenz,
die das gewünschte
Peptid codiert, in einen Expressionsvektor eingebaut und die Verfahren
für die
Expression, Produktion und Reinigung der rekombinanten Antikörper, wie
früher
beschrieben, werden mit jeden möglichen
Modifikationen befolgt und ermöglichen
so die Präparation.
-
Um
das SDF-1-Teilpeptid oder das CXCR4-Teilpeptid durch eine Peptidsynthese
herzustellen, werden Verfahren, die üblicherweise bei der Peptidsynthese
verwendet werden, wie z.B. eine Festphasensynthese oder eine Flüssigphasensynthese,
verwendet. Konkret kann das Verfahren, wie in "Development of Drugs", Peptide Synthesis, Band 14, herausgegeben
durch Nariaki Yajima, Hirokawa Publisher (1991) beschrieben, mit
jeden möglichen
Modifikationen befolgt werden. Für
die Festphasensynthese wird beispielsweise das folgende Verfahren
verwendet: Eine Aminosäure,
korrespondierend zum C-Terminus des zu synthetisierenden Peptids
lässt man
an einen Träger
binden, der in einem organischen Lösungsmittel unlöslich ist
und eine Reaktion, worin eine Aminosäure mit einer geeigneten Schutzgruppe
an der α-Aminogruppe
und einer Seitenkettenfunktionalen Gruppe geschützt wird, wird mit der vorstehenden
Aminosäure
kondensiert, und zwar Aminosäure
pro Aminosäure
in Richtung vom C-Terminus zum N-Terminus, und die Reaktion für die Ablösung der Schutzgruppe
für die α-Aminogruppe
der Aminosäure
oder der Peptidbindung an das Harz werden alternierend wiederholt,
um die Peptidkette zu verlängern.
Die Festphasenpeptidsynthese ist grob in das Boc-Verfahren und das
Fmoc-Verfahren klassifiziert, abhängig von der Art der zu verwendenden
Schutzgruppen.
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Nachdem
das Zielpeptid auf diese Weise synthetisiert wurde, wird eine Reaktion
zur Entfernung von Schutzgruppen durchgeführt, und das Peptid wird von
dem Träger
für die
Peptidkette gespalten. Bei der Spaltungsreaktion von der Peptidkette
kann das Boc-Verfahren üblicherweise
Hydrogenfluorid oder Trifluormethansulfonsäure verwenden, und das Fmoc-Verfahren
kann üblicherweise
TFA verwenden. Bei dem Boc-Verfahren wird das oben erwähnte geschützte Peptidharz
beispielsweise in Hydrogenfluorid in Gegenwart von Anisol behandelt.
Darauffolgend wird durch Entfernung der Schutzgruppen und Spaltung
von dem Träger
das Peptid gewonnen.
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Das
Produkt wird lyophilisiert, um ein Rohpeptid zu ergeben. Bei dem
Fmoc-Verfahren können
die Entfernung der Schutzgruppen und die Spaltungsreaktion von dem
Träger
für die
Peptidgruppe auch in TFA unter Verwendung von ähnlichen Manipulationen, wie
den oben erwähnten,
durchgeführt
werden.
-
Das
resultierende Rohpeptid kann durch Anwendung auf HPLC getrennt und
gereinigt werden. Die Elution kann dann unter optimalen Bedingungen
mit einem Lösungsmittel
des Wasser-Acetonitril-Systems durchgeführt werden,
das üblicherweise
verwendet wird, um Proteine zu reinigen. Die Fraktionen, die zu
den Peaks des erhaltenen Profils der Chromatographie korrespondieren,
werden fraktional getrennt und lyophilisiert. Die so gereinigten
Peptidfraktionen werden durch eine Molekulargewichtsanalyse durch
Massenspektrometrie, Aminosäurezusammensetzungsanalyse,
Aminosäuresequenzierung
oder ähnliches
identifiziert.
-
Für das SDF-1-Teilpeptid
oder das CXCR4-Teilpeptid, das in dieser Erfindung verwendet wird,
ist die Sequenz nicht von Bedeutung, soweit dies jeweils an CXCR4
oder SDF-1 bindet und keine Signalaktivität besitzt. Die Aminosäuresequenzen,
die bereits bekannt sind, können
für sowohl
das SDF-1-Teilpeptid als auch das CXCR4-Teilpeptid verwendet werden.
Wenn der Ligand beispielsweise SDF-1 ist, sind die Aminosäuresequenzen
gemäß SEQ ID
NO: 5 (Mensch) und SEQ ID NO: 7 (Maus) verwendbar.
-
Wie
oben erklärt,
ermöglicht
die Verwendung des Vaskularisierungsinhibitors gemäß dieser
Erfindung, umfassend den CXCR4-Inhibitor als Wirkstoff, die Inhibition
der Vaskularisierung; daher wird dieser eine Antitumorwirkung (Inhibition
der Neovaskularisierung) auf festen Krebs zusätzlich zu Antitumorwirkungen
auf ein Angiosarkom (Krebs der Blutgefäße selbst) oder ein Kaposi-Sarkom
ausüben.
Sie werden auch therapeutische Wirkungen gegen Erkrankungen ausüben, die
pathologisch durch eine Neovaskularisierung ausgelöst werden,
wie z.B. chronischer Gelenkrheumatismus, Psoriasis und Diabetes-Retinopathie.
-
Wenn
das Therapeutikum, das die Substanz umfasst, die die Wirkung von
CXCR4 potenziert, für
eine Erkrankung, die pathologisch durch eine Neovaskularisierung
ausgelöst
wird, verwendet wird, wird es möglich, die
Neovaskularisierung zu unterstützen.
Die Verwendung wird therapeutische Wirkungen auf einen Myokardinfarkt
und Erkrankungen ausüben,
die eine Neovaskularisierung nach einer Chirurgie involvieren, wie
z.B. eine Wundheilung, eine Reparatur und Remodellierung von Knochen,
eine Reparatur von Knorpel, das Wachstum von Haar, einen Myokardinfarkt,
einen Gehirnschlag und ein Gehirntrauma.
-
Für die Neovaskularisierungsinhibitions-
und Unterstützungstestverfahren,
die in dieser Erfindung verwendet werden können, kann ein Neovaskularisierungsassay
verwendet werden. Es gibt keine besondere Begrenzung für den Assay
und ein Verfahren, das üblicherweise
bekannt ist, kann vorzugsweise verwendet werden. ("Research Manual for
the Invasion and Metastasis of Cancers" the Cancer Metastasis Study Group, Hrsg.,
Kinhodo, 159-182, (1994)). Spezifisch werden unter anderem (I) das
Verfahren zur Messung der Abstände
zwischen den Räumen
zwischen vaskulären
Endothelzellen verwendet werden (d.h. die Wirkung auf die vaskulären Endothelzellen),
das auf der Feststellung basiert, dass die vaskulären Endothelzellen
aufbrechen, wenn Tumorzellen aus den Blutgefäßen austreten (aus der Permeabilität von FITC-Dextran);
(II) das Cornea-Verfahren, das als ein in vivo-Messverfahren zur
Identifizierung eines Kandidatenfaktors bekannt ist, der die Funktion
eines Neovaskularisierungs-induzierenden Faktors in vivo ausübt; (IV)
das CAM-Verfahren (Hühnerembryochorioallantoinsäuremembran);
(V) das dorsale Subcutanea-Verfahren zur Messung der Menge des induzierten
Blutgefäßes mit
dem bloßen
Auge und (VI) das Verfahren zur Bestimmung der Bildung von Lumen
durch vaskuläre
Endothelzellen.
-
Um
die Antitumorwirkung zu bestätigen,
können
in vivo-Experimente
erwähnt
werden, die ein Transplantatmodell oder ein Transplantatmetastasemodell
verwenden, und in vitro-Experimente
mit Krebszellen. Spezifisch kann das Verfahren verwendet werden,
das in "Research
Manual for the Invasion and Metastasis of Cancers" the Cancer Metastasis
Study Group, Hrsg., Kinhodo, 7-158 (1994) beschrieben wird.
-
Der
Vaskularisierungsinhibitor, das Mittel gegen festen Krebs, das Therapeutikum
gemäß dieser
Erfindung, können
systemisch (auf dem oralen Weg) oder lokal verabreicht werden. Beispielsweise
kann eine intravenöse
Injektion (wie z.B. eine intravenöse Tropfinfusion), eine intramuskuläre Injektion,
eine intraperitoneale Injektion oder subkutane Injektion gewählt werden:
ein geeignetes Verabreichungsverfahren kann abhängig von dem Alter oder der
Schwere des Subjekts gewählt
werden.
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Die
effektive Einheitsdosis wird in einem Bereich von 0,09 bis 100 mg
pro kg Körpergewicht
gewählt. Alternativ
kann eine Dosis von 1 bis 1.000 mg, vorzugsweise eine Dosis von
5 bis 50 mg, für
das Subjekt gewählt
werden.
-
Der
Vaskularisierungsinhibitor, das Mittel gegen festen Krebs und das
Therapeutikum gemäß dieser Erfindung
können
zusammen pharmazeutisch annehmbare Träger oder Additive enthalten,
abhängig
vom Verabreichungsweg. Beispiele für solche Träger und Additive beinhalten
Wasser, organische Lösungsmittel,
die pharmazeutisch annehmbar sind, Collagen, Poly(vinylalkohol),
Poly(vinylpyrrolidon), Carboxyvinylpolymer, Natriumcarboxymethylcellulose,
Natriumpolyacrylat, Natriumalginat, wasserlösliches Dextran, Natriumcarboxymethylstärke, Pektin,
Methylcellulose, Xanthangummi, Gummi arabicum, Casein, Gelatine,
Agar, Diglycerin, Propylenglykol, Poly(ethylenglykol), Vaseline,
Paraffin, Stearylalkohol, Stearinsäure, menschliches Serumalbumin
(HSA), Mannit, Sorbit, Lactose, Tenside, die als Arzneimitteladditive
akzeptiert sind, usw.
-
Die
zu verwendenden Additive können
in geeigneter weise (oder in Kombination) unter den oben erwähnten ausgewählt werden,
abhängig
von der Dosierungsform, sind jedoch nicht hierauf begrenzt.
-
Die
Erfindung wird hiernach in größerem Detail
durch die Beispiele illustriert.
-
Beispiele
-
Erzeugung und Analyse
von Mäusen,
denen CXCR4 vollständig
fehlt
-
Genomische
DNA, die den CXCR4-Locus enthielt, wurde aus der murinen Zelllinie
129DNA-Bibliotheken (STRATAGENE) isoliert.
-
Ein
1,1-kb-genomisches Fragment, enthaltend die 5'-codierende Region von Exon-2 wurde
durch das Neomycin-Resistenzgen ersetzt, und das Herpes simplex-Thymidinkinasegen
wurde mit dem 5'-Terminus
verbunden.
-
Der
Zielvektor wurde in die Zellen am Tag 14.1 der Embryogenese (hiernach
bezeichnet als "E14.1") durch Elektroporation
eingeführt
und eine homologe Rekombination wurde durch Verwendung von G418
und Ganciclovir selektiert und durch PCR identifiziert.
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Die
Struktur des mutierten Locus und die Gegenwart eines einzelnen Inserts
in der ES-Zellkolonie wurden durch Southern-Hybridisierung bestätigt. Gemäß dem von
T. Nagasawa et al., Nature 382, 685-688 (1996) beschriebenen Verfahren
wurde die mutierte ES-Zellkolonie verwendet, um eine mutierte Maus
durch Injektion von nicht-differenzierten embryonalen Zellen zu
erzeugen.
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Für die Southern-Hybridisierung
wurde eine Schwanz-DNA mit EcoRI verdaut, auf eine Nylonmembran übertragen
und mit einer 550 bp-Sonde A mit der 5'-Homologieregion hybridisiert.
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Die
RT-PCR wurde für
40 Zyklen durchgeführt,
wobei 3 μg
Gesamt-RNA, isoliert aus der fötalen
Leber von E18.5 Embryos als Startmaterial, verwendet wurde, und
zwar gemäß dem Standardverfahren.
Ein 630-bp PCR-Produkt wurde unter Verwendung von CXCR4-spezifischen
Primern amplifiziert, d.h. einem Vorwärtsprimer (SEQ ID NO: 11) und
einem reversen Primer (SEQ ID NO: 12). Histologische Analyse und
Flusszytometrieanalyse wurden im Wesentlichen gemäß dem Verfahren
von T. Nagasawa et al., Nature 382, 685-688 (1996) durchgeführt.
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Die
Immunhistofärbung
folgte im Wesentlichen dem Verfahren von S. Adachi, H. Yoshida,
H. Kataoka, S.-I. Nishikawa, Int. Immunol. 9, 507-514. Die Sektionen
von Embryos und Organen wurden mit 4% Paraformaldehyd fixiert, mit
Methanol dehydratisiert, mit 30% Hydrogenperoxid in Methanol entfärbt und
wiederum hydratisiert.
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Nach
einer Inkubation in PBSMT (PBS, enthaltend 1 entfettetes Milchpulver
und 0,3% V/V Triton X-100) wurde die Probe mit verdünntem anti-PECAM-Antikörper (1:250)
(PharMingen) in PBSMT über
Nacht bei 4°C
inkubiert. Dann wurde die Probe mit PBSMT gewaschen und mit verdünntem Meerrettichperoxidase-markiertem
Anti-Ratten-Ig-Antikörper
(1:500) (Biosource) in dem PBST über
Nacht bei 4°C
inkubiert.
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Darauffolgend
wurde die Probe ausgiebig gewaschen. Der Embryo wurde in PBS inkubiert,
enthaltend 250 μg/ml
Diaminobenzidin (Dojin Chemicals) und 0,08% NiCl2 für 30 Minuten.
Hydrogenperoxid wurde der Probe zur Bereitstellung einer Endkonzentration
von 0,01% zugefügt,
woraufhin die Peroxidasefärbung
durchgeführt
wurde. Die Reaktion wurde nach ungefähr 30 Minuten gelöscht.
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Gemäß dem von
T. Nagasawa et al. in Nature 382, 685-688 (1996) beschriebenen Verfahren
wurde ein Fragment von muriner CXCR4 oder PBSF/SDF-1-cDNA als Sonde
verwendet, um eine Antisinn-Transkription durchzuführen.
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Mäuse, denen
CXCR4 fehlte, wurden erzeugt, um die physiologische Funktion von
CXCR4 zu bestimmen. Spezifisch wurde ein Zielvektor konstruiert,
so dass das Meiste von Exon-2 innerhalb des CXCR4-Gens, das alle
Transmembran überspannenden
Regionen enthielt, die für
die Rezeptorfunktion kritisch sind, deletiert war, und der deletierte
Bereich wurde durch das Neomycinresistenzgen (neo) ersetzt. Dies
würde dazu
führen, dass
nach homologer Rekombination das vollständige CXCR4-Gen im Wesentlichen
deletiert sein würde.
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1 ist
eine Graphik, die eine Zielstrategie für das CXCR4-Gen darstellt (bezeichnet
als oben, Mitte und unten).
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Dort
sind das CXCR4-Wildtyp-Allel oben, ein Zielvektor in der Mitte und
ein vorhergesagtes mutiertes Allel unten dargestellt. Die codierenden
Regionen der Gene sind durch schwarze Kästen angegeben. Leere Kästen zeigen
die 5'- und 3'-untranslatierten
Regionen an. Gepunktete Linien zeigen homologe Fragmente an, die
in dem Zielvektor verwendet werden. Sonde A ist eine externe Sonde
für die
Southern-Hybridisierung.
Hier sind die Restriktionsstellen E (EcoRI), Sh (SphI) bzw. X (XhoI).
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2A ist
eine Fotografie, die die Southern-Blot-Analyse von Schwanz-DNAs
von Wildtyp (+/+) und heterozygot-mutierten (+/–) Mäusen darstellt. Die EcoRI-EcoRI-Fragmente
von dem 11,8-kb Wildtyp und dem 8,2-kb Zielallel, die durch Sonde
A identifiziert wurden, sind in der Figur dargestellt. 2B ist
eine Fotografie, die die RT-PCR-Amplifikationsanalyse der CXCR4-Expression
darstellt. Gesamt-RNAs wurden aus E18.5 Wildtyp und homozygot-mutierten
Embryos hergestellt und mit CXCR4 spezifischen Primern amplifiziert.
Die RT-PCR-Amplifikation
verwendete G3PDH mRNA, die universell exprimiert wurde, als Kontrolle
für die
Gegenwart von jeder amplifizierten RNA.
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Mäuse mit
einer CXCR4+/– heterozyten
Mutation wurden erzeugt. Die Mäuse
waren gesund und fertil. CXCR4–/– homozygote mutierte
Embryos waren in den erwarteten Anteilen bis E15.5 der Embryogenese
vorhanden. Jedoch ungefähr
die Hälfte
der CXCR4–/–-Embryos
waren an E18.5 tot und CXCR4–/–Neugeborene starben
innerhalb einer Stunde, ähnlich
wie Mäuse,
denen PBSF/SDF-1 fehlte, wie früher
berichtet (T. Nagasawa et al., Nature 382, 685-688 (1996)).
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Um
die Funktionen von CXCR4 während
der Embryogenese zu erhellen, wurde die Expression von CXCR4 in
sich entwickelnden Embryos durch in situ-Hybridisierung untersucht.
Hohe Niveaus der CXCR4-Transkripts wurden im Endothel von sich entwickelnden
Blutgefäßen während der
Embryogenese nachgewiesen.
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Basierend
auf dieser Feststellung wurde die Wirkung der CXCR4-Gendefizienz
auf die Vaskularisierung untersucht. Bei visueller Überprüfung waren
Vitellin und Nabelschnurgefäße normal.
Die histologische Überprüfung von
E18.5 CXCR4–/–-Embryos
demonstrierte die Gegenwart der Hauptblutgefäße, einschließlich der
Aorta, der Vena cava, Carotidarterie, der Jugularvene, der Arteria
coeliaca und der Arteria mesenterior superior und der Vena mesenterior
superior. Um das vaskuläre
System der Organe zu visualisieren, wurden Gesamtpräparationen
von Wildtyp und mutierten Embryos dann mit einem anti-PECAM-1-Antikörper immungefärbt. Es
ist bekannt, dass PECAM-1 in allen Endothelzellen spezifisch und
stabil, während
der embryonalen Periode exprimiert wird. (A. Vecchi et al., Eur.
J. Cell Biol. 63, 247-255 (1994); H. S. Baldwin et al., Development
120, 2539-2558 (1994)).
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Dementsprechend
wurde im Gastrointestinaltrakt, einschließlich des Magens, dem Verdauungstrakt und
dem Mesenterium ein hoch verzweigtes homogenes vaskuläres Netzwerk
sowohl bei dem Wildtyp als auch bei dem Mutanten an E11.5 beobachtet.
Die Bildung großer
und kleiner Gefäße durch
Remodellierung im Mesenterium, verbunden mit der Mitteldarmschleife
wurde an ungefähr
E12.5 beobachtet. Wie 3 darstellt, wurden viele große Verzweigungen
der Arteria mesenterica superior und Vena mesenterica superior,
die dem Verdauungstrakt Nährstoffe
zuführen,
in Wildtypembryos an E13.5 gebildet. Andererseits waren diese großen Verzweigungen
in den Mesenterien von CXCR4–/–-Embryos an E13.5 nicht
vorhanden; stattdessen wurden nur kleine Gefäße gebildet. Die histologische
Analyse durch Mikroskopie ergab obere Mesenteriumsarterien und -venen
in den Mesenterien von Wildtypembryos an E13.5. Dies zeigte, dass
die verzweigten Gefäße zwischen
der Arterie und der Vene gepaart waren (4). Demgegenüber waren
die meisten der Gefäße in den
CXCR4–/–-Embryos
nicht gepaart, jedoch einzeln, wie in 8 beobachtet
werden kann. Die oberen Mesenteriumsarterien und -venen in den Mesenterien
der Wildtyp-Embryos waren normal. In E17.5-Wildtyp-Embryos verzweigten
sich die großen
Mesenteriumsgefäße in viele
Verzweigungen und erreichten den Verdauungstrakt (5 und 6).
In den CXCR4–/–-Embryos
lagen jedoch solche Gefäße, die
zu den großen
Mesenteriumsgefäßen korrespondierten,
im wesentlichen nicht vor (6 und 9).
Außerdem
wurden einige große
Gefäße mit einer
abweichenden Verzweigung in den mutierten Mesenterien beobachtet
(6 und 9). Bei den meisten von E16.5
mutierten Embryos wurden multiple hämorrhagische Läsionen in
ihrem Dünndarm
beobachtet, und zwar aufgrund dieses defekten vaskulären Systems.
Diese Pathogenese ist vermutlich das Ergebnis der Abweichung des
Kreislaufsystems, das den Verdauungstrakt beherrscht (11).
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Die
oben erwähnten
Ergebnisse haben demonstriert, dass CXCR4 für eine normale Vaskularisierung im
Dünndarm
essentiell ist: es wird angenommen, dass der Mechanismus darauf
zurückzuführen ist,
dass CXCR4 an einer Verzweigung und/oder Remodellierung der Mesenteriumsgefäße beteiligt
ist.
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Im
Magen wurden große
Gefäße, die
sich aus den Mesenchymalgefäßen entlang
der geringeren Kurvatur abzweigten, gebildet und verteilten sich
hin zu den gesamten ventralen und dorsalen Oberflächen der Wildtyp-Embryos
an E13.5 (12A und 12C).
Die histologische Analyse ergab, dass diese Gefäße zwischen der Arterie und
der Vene an den E15.5-Wildtyp-Mäusen
gepaart waren, wie der Einsatz in 12C zeigt.
Die korrespondierenden Gefäße wurden
in den mutierten Embryos jedoch nicht angetroffen (12B und 12D).
Die Bildung des Netzwerkes kleiner Gefäße, die den Magen umgeben,
schien bei den mutierten Embryos normal zu sein (12D).
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Eine
histologische Analyse des Magens und des Verdauungstrakts von E18.5
mutierten Embryos wies keine deutlichen Abnormalitäten der
Organogenese nach. Beispielsweise schienen die Schichten der glatten Muskeln
(sowohl die äußeren als
auch die inneren Schichten) des Gastrointestinaltrakts von mutierten
Mäusen in
Längs-
und vertikalen Richtungen normal zu sein.
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Die 3 bis 6 sind
Fotografien, die die Defekte der Gastrointestinalgefäße bei den CXCR4–/–-Embryos
darstellen, und auch Fotografien, die eine Immunhistofärbung von
Mesenterien und Verdauungstrakts von Wildtypen mit dem anti-PECAM-Antikörper darstellen. 3 zeigt
das Mesenterium und die Mitteldarfschleifenregionen an E13.5. 5 zeigt
ein Jejunum an E17.5. 6 zeigt ein Jejunum an E17.5. 7 zeigt
einen Querschnitt eines gefärbten
Mesenteriums an E13.5. Die Pfeile in den 3, 5 und 6 zeigen
große
Verzweigungen der Arteria mesenterica superior und der Vena mesenterica
superior, die Nährstoffe
zum Dünndarm
zuführen
bei Wildtyp-Mesenterien.
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In ähnlicher
Weise sind die 7 bis 11 Fotografien,
die Defekte der Gastrointestinalgefäße in den CXCR4–/–-Embryos
darstellen, und auch Fotografien, die eine Immunhistofärbung von
Mesenterien und Verdauungstrakts von Mutanten mit dem anti-PECAM-Antikörper darstellen. 7 zeigt
das Mesenterium und die Mitteldarmschleifenregionen an E13.5. 9 zeigt
ein Jejunum an E17.5. 10 zeigt ein Jejunum an E17.5. 7 zeigt
einen Querschnitt des gefärbten
Mesenteriums an E13.5. 11 zeigt die hämorrhagischen
Läsionen
eines ungefärbten
Verdauungstrakts einer mutierten Maus an E16.5. Die Pfeile in den 9 und 10 geben
große
Gefäße an, die
einen abweichenden Verlauf und/oder eine Verzweigung bei mutierten
Mäusen
zeigen.
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Die 12A bis 12D sind
Fotografien, die die Ergebnisse einer Immunhistofärbung von
Mägen mit
dem anti-PECAM-Antikörper darstellen.
Die 12A und 12B zeigen
E13.5; die 12C und 12D zeigen
E15.5; die 12A und 12C zeigen
die Wildtypen; und die 12B und 12D zeigen die Mutanten. Der Einsatz in der Fotografie
von 12C zeigt eine Hämatoxylin-
und Eosin-gefärbte
Sektion der großen
Gefäße in der
Wand eines gefärbten
Magens an E15.5. Die Pfeile in den 12A und 12C zeigen große Gefäße, die nur bei den Mutanten
beobachtet werden. "du" bedeutet Duodenum; "p" bedeutet den proximalen Teil der Mitteldarmschleife; "dm" bedeutet den distalen
Teil der Mitteldarmschleife; "a" bedeutet Arterie" und "v" bedeutet Vene.
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Diese
Feststellungen zeigen an, dass die Abnormalitäten bei der Vaskularisierung
bei den CXCR4–/–-Mäusen kein
sekundäres
Ergebnis derjenigen im Gastrointestinaltrakt selbst sind. Ähnliche
Abnormalitäten
wie die bei der Vaskularisierung wurden auch bei den Mäusen beobachtet,
denen PBSF/SDF-1 fehlte.
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Die
in situ-Hybridisierungsanalyse zeigte an, dass die CXCR4-Transkripte in den
Endothelzellen von Blutgefäßen im Mesenterium
und in der Wand des Verdauungstrakts und des Magens bei E12.5 Wildtyp-Embryos
exprimiert wurden (13B und 13E).
Insbesondere wurde bei den Endothelzellen von Verzweigungen, die
sich aus der Arteria mesenterica superior ergaben, eine starke Expression
beobachtet (13B und 13E).
Demgegenüber
wurde PBSF/SDF-1 in hohen Niveaus in Mesenchymzellen, die die Endothelzellen
des Mesenteriums umgeben, exprimiert, jedoch nicht in den Endothelzellen
oder der Wand des Verdauungstrakts und Magens (13C).
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Die 13A bis 13F sind
Fotografien, die eine Analyse der CXCR4- und PBSF/SDF-1-Expression
im Gastrointestinaltrakt durch in situ-Hybridisierung darstellen.
Serielle Sektionen des Wildtyp-Mesenteriums, die die mittlere Verdauungstraktschleife
verbinden, wurden verwendet; ein Stück wurde mit Hämatoxylin und
Eosin gefärbt
(13A und 13D);
ein anderes Stück
wurde mit der CXCR4-spezifischen Sonde hybridisiert (13B und 13E);
ein zusätzliches
Stück wurde
mit PBSF/SDF-1-spezifischen Sonde hybridisiert (13E). Die 13D und 13E sind Vergrößerungen
von verzweigten Gefäßen, die
sich auf der Arterica mesenterica superior ergeben, wie dargestellt
in den 13A und 13B und
zeigen eine starke Expression von CXCR4 in Endothelzellen des Gefäßes. Die
Pfeile und Pfeilspitzen in den 13B und 13E zeigen die Endothelzellen von Mesenteriumsblutgefäßen mit
einer beobachteten CXCR4-Expression. PBSF/SDF-1 wird in den Mesenchymzellen
exprimiert, die die Endothelzellen im Mesenterium umgeben (13E). 13F ist
ein Querschnitt von Knochenmark des E18.5 Wildtyp-Embryos und zeigt
die CXCR4-Expression in hämatopoetischen
Zellen, jedoch nicht in spindelförmigen
Stromazellen. "m" bedeutet Mesenterium, "i" bedeutet Verdauungstrakt, "a" bedeutet obere Mesenteriumsarterie;
und "v" bedeutet obere Mesenteriumsvene.
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Die
erhaltenen Expressionsmuster zeigen an, dass von Mesenchymzellen
erzeugtes PBSF/SDF-1 auf CXCR4 auf Endothelzellen wirkt und dies
legt deutlich die Gegenwart eines parakrinen Signals durch ein Zytokin
nahe, das eine extrem wichtige Rolle in dem Mesenteriumsmesenchym
spielt. So kann sich ein Phänotyp, dem
große
Gefäße im Magen
von CXCR4–/– und
PBSF/SDF-1–/– fehlen,
aus Abnormalitäten
in der vaskulären Verzweigung
und/oder Remodellierung im Mesenchym entlang der geringeren Kurvatur
des Magen ergeben.
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Um
die vaskulären
Systeme anderer Organe zu untersuchen, wurden ein Gesamtdottersack,
Gehirn und Herz mit einem anti-PECAM-1-monoklonalen
Antikörper
gefärbt.
Es gab keinen deutlichen Unterschied zwischen CXCR4–/– und
PBSF/SDF-1–/– und
dem Wildtyp bei der Bildung der großen und kleinen Gefäße in dem
Dottersack (E12.5, E14.5), im Kopfbereich (E11.5) und dem Herzen
(E12.5-E14.5).
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Zusammengefasst
haben die oben erwähnten
experimentellen Ergebnisse gezeigt, dass CXCR4 und PBSF/SDF-1 für die Bildung
eines reifen vaskulären
Systems essentiell sind, das dem Gastrointestinaltrakt zugeführt wird
durch Wirkung auf die Endothelzellen von Blutgefäßen und Regulierung der vaskulären Verzweigung
und/oder Remodellierung.
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Eine
flusszytometrische Analyse ergab, dass die Zahl von B-Zellvorläufern in
fötalen
Lebern von CXCR4–/–-Mäusen deutlich reduziert war.
In der histologischen Analyse wurden keine Myelozyten und ihre Vorläufer in
der medullären
Höhlung
nachgewiesen. Zusätzlich
wurden Defekte des membranösen
Teils des Herz-ventrikulären
Septums in den Herzen von E18.5-mutierten
Mäusen
angetroffen. Diese Abnormalitäten sind
sehr ähnlich
zu dem Phänotyp,
der bei den Mäusen
angetroffen wird, denen PBSF/SDF-1 fehlt und unterstützt den
Glauben, dass CXCR4 ein primärer
physiologischer Rezeptor für
PBSF/SDF-1 ist.
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Bei
dem E18.5-Wildtyp-embryonalen Knochenmark, wie durch in situ-Hybridisierung
bestimmt, wurden CXCR4-Transkripte in hämatopoetischen Zellen exprimiert,
während
sie nicht in spindelförmigen
Stromazellen exprimiert wurden, wo eine Expression von PBSF/SDF-1-Transkripten
beobachtet worden war (3D). Die Ergebnisse
dieser Expressionsmuster bedeuten die Gegenwart eines parakrinen
Signals im Knochenmark.
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Analysen
der Rezeptortyrosinkinasen (RTKs), wie z.B. Flk-1 und Tie-2, und
ihrer Liganden, wie z.B. VEGF, Angiopoietin-1 und PDGF-B, über die
bis jetzt berichtet wurde, wobei mutierte Mäuse verwendet wurden, haben
angezeigt, dass sie eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des
vaskulären
Systems spielen und dass viele von ihnen auf einer sehr frühen Stufe
der Vaskularisierung bei der Genese wie auch für die Vaskularisierung in allen
Teilen des Körpers,
einschließlich
dem Dottersack und der Extraembryonalvaskulatur, benötigt werden.
(Shalaby, F. et al., Nature 376, 62-66 (1995); Fong, G.-H., Rossant,
J., Gertsenstein, M. & Breitman,
M. L., Nature 376, 66-70 (1995); Dumount, D. H. et al., Genes Dev.
8, 1897-1909 (1994); Sato, T. N. et al., Nature, 376, 70-74 (1995);
Carmeliet, P. et al., Nature, 880, 435-439 (1996); Ferrara, N. et
al., Nature, 380, 439-442 (1996); und Suri, C. et al., Cell 87,
1171-1180 (1996)).
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Demgegenüber wirken
die Funktionen von CXCR4 und PBSF/SDF-1 auf spätere Stufen der Genese und
sind organspezifisch. Tie-2 und sein Ligand, Angiopoietin-1, sind
wohl für
die Verzweigung und/oder Remodellierung in frühen vaskulären Systemen nötig. (Sato,
T. N. et al., Nature 376, 70-74 (1995); Suri, C. et al., Cell 87,
1171-1180 (1996)). Ihre Rollen bei der Bildung des reifen vaskulären Systems
im Gastrointestinaltrakt sind nicht klar. Eindeutige Abnormalitäten, die
im Dottersack-vaskulären
System von Tie-2 oder Angiopoietin-1–/–-Mäusen angetroffen
werden, wurden bei den CXCR4- oder PBSF/SDF-1–/–-Mäusen nicht
bemerkt. CXC-Chemokine, wie z.B. PF4 (Maione, T. E. et al., Science
247, 77-79 (1990)), IL-8 (Koch, A. E. et al., Science 258, 1798-1801
(1992)), IP-10 (Luster, A. D. et al., J. Exp. Med. 182, 219-231
(1995)), und Gro beta (Cao, Y. H., et al., J. J. Exp. Med. 182,
2069-2077 (1995)), sind wie berichtet Neovaskularisierungsregulatoren.
Die Expression ihrer Rezeptoren in Endothelzellen und ihre physiologischen
Rollen wurden jedoch noch nicht aufgeklärt. Obwohl der Koagulationsfaktor
V (Cui, J., et al., Nature, 384, 66-68 (1996)) und der Gewebefaktor (Carmeliet,
P. et al., Nature 883, 75-78 (1996)) offensichtlich für das Dottersackvaskuläre System
essentiell sind, ist nicht klar, welche Art von Akzeptor diese Faktoren
vermittelt.
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Vor
dem oben erwähnten
Hintergrund kann festgehalten werden, dass diese Erfindung die Gegenwart eines
neuen Signalisierungssystems – Chemokine
und Sieben-Transmembranüberspannende,
G-Protein-gekoppelter Rezeptoren – die für die Vaskularisierung essentiell
sind, demonstriert hat.
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Es
wurde kürzlich
gezeigt, dass Mäuse,
denen die α-Untereinheit
des heterotrimeren GTP-bindenden Proteins Gα13 fehlte, Abnormalitäten aufweisen,
wie z.B. keine Bildung des Dottersack-vaskulären Systems und eine Vergrößerung von
embryonalen kleinen Gefäßen. Obwohl
sich die Phänotypen
von denjenigen von Mäusen
unterscheiden, denen CXCR4 fehlt, ist es notwendig, die Möglichkeit
der CXCR4-Kopplung
an Gα13 zu
untersuchen.
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Es
ist bekannt, dass CXCR4 und CCR5 essentielle Co-Rezeptoren sind,
wenn T-Zelllinien-tropische bzw. Makrophagen-tropische HIV-1-Stämme Wirtszellen
infizieren. (Feng, Y., et al., Science 272, 872-877 (1996); Fauci,
A. S., Nature 884, 529-584 (1996)). Zwischen den beiden wurden die
für eine
CCR5-Deletion homozygoten Personen entdeckt, und sie sind gegen
eine HIV-1-Infektion resistent und haben keine offensichtlichen
Gesundheitsprobleme. (Liu, R et al., Cell 86, 367-377 (1996); Samson,
M. et al., Nature 382, 722-725 (1996); und Dean, M. et al., Science
273, 1856-1861).
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Betreffend
das andere CXCR4, wurde jedoch intensiv vorgeschlagen, dass eine
homologe CXCR4-Deletion vermutlich beim Menschen nicht auftritt,
da Mäuse,
denen CXCR4 fehlt, üblicherweise
in der Gebärmutter
sterben. Es bleibt immer noch die Möglichkeit, dass zusätzliche
genetische Faktoren oder homologe lebensfähige Mutationen bei Langzeitüberlebenden
existieren könnten,
die gegen T-Zelllinientropisches HIV-1 resistent sind.
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Gewerbliche
Anwendbarkeit
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Basierend
auf den Feststellungen dieser Erfindung, dass die Vaskularisierung
bei CXCR4-Knockout-Mäusen
unterdrückt
ist, kann ein Vaskularisationsinhibitor, umfassend eine Substanz,
die die Wirkung von CXCR4 inhibiert, als Wirkstoff hergestellt werden:
da die Vaskularisierung für
den Erhalt und die Vergrößerung von
krebsartigen Geweben essentiell ist, wird diese Feststellung bei
der Herstellung eines Mittels gegen festen Krebs verwendet und eines
Therapeutikums für
eine Erkrankung, die pathologisch durch eine Neovaskularisierung
ausgelöst
wird, das als Wirkstoff eine Substanz umfasst, die die Wirkung von
CXCR4 inhibiert.
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