-
Die
PDGF-Proteine und deren Rezeptoren (PDGFRs) sind an der Regulation
der Zellproliferation, am Überleben
und der Migration etlicher Zelltypen beteiligt. Die VEGF-Proteine
und deren Rezeptoren (VEGFRs) spielen eine bedeutende Rolle sowohl
bei der Vaskulogenese, der Entwicklung der embryonalen Vaskulatur aus
frühen
differenzierenden Endothelzellen, und der Angiogenese, dem Vorgang
der Bildung neuer Blutgefäße aus bereits
existierenden [Risau et al., Dev Biol 125 : 441–450 (1988); Zachary, Intl
J Biochem Cell Bio 30 : 1169–1174
(1998); Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999) Ferrara, J Mol Med
77: 527–543
(1999)]. Beide Prozesse hängen
von der/dem streng kontrollierten Endothelzell-Proliferation, -Migration,
-Differenzierung und -Überleben
ab. Die Fehlfunktion des Endothelzellregulationssystems ist ein
Schlüsselmerkmal
von Krebs und etlichen Krankheiten, die mit einer anormalen Angiogenese
verbunden sind, wie beispielsweise proliferativen Retinopathien,
altersbedingter Muskeldegeneration, rheumatoider Arthritis und Psoriasis.
Das Verständnis
der spezifischen biologischen Funktion der Schlüsselakteure, die an der Regulation
von Endothelzellen beteiligt sind, wird zu effizienteren therapeutischen
Anwendungen zur Behandlung solcher Erkrankungen führen [Zachary,
Intl J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174 (1998); Neufeld et al.,
FASEB J 13: 9–22
(1999); Ferrara, J Mol Med 77: 527–543 (1999)].
-
Die PDGF/VEGF-Familie
-
Die
PDGF/VEGF-Familie von Wachstumsfaktoren beinhaltet zumindest die
folgenden Mitglieder: PDGF-A (siehe z.B. GenBank- Zugriffsnummer Q16889, hier aus Gründen der
Klarheit als VEGF-A oder durch eine bestimmte Isoform bezeichnet),
PlGF (siehe z.B. GenBank-Zugriffsnummer X54936, Plazentawachstumsfaktor),
VEGF-B (siehe z.B. GenBank-Zugriffsnummer U48801; auch als bekannt
als VEGF-verwandter Faktor (VEGF related factor, VRF)), VEGF-C (GenBank-Zugriffsnummer
X94216; auch bekannt als VEGF-verwandtes Protein (VEGF related Protein,
VRP)), VEGF-D (auch bekannt als c-fos-induzierter Wachstumsfaktor (FIGF);
siehe z.B. GenBank-Zugriffsnummer S67522), NZ2 VEGF (auch bekannt
als OV NZ2; siehe z.B. GenBank-Zugriffsnummer
S67520), D1701 VEGF-artiges Protein (siehe z.B. GenBank-Zugriffsnummer AF106020;
Meyer et al., EMBO J 18:363–374),
und NZ10 VEGF-artiges Protein (beschrieben in der internationalen
Patentanmeldung
PCT/US99/25869 )
[Stacker und Achen, Growth Factors 17:1–11 (1999); Neufeld et al.,
FASER J 13:9–22
(1999); Ferrara, J Mol Med 77:527–543 (1999)].
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Die
Mitglieder der PDGF/VEGF-Familie sind gekennzeichnet durch eine
Anzahl von Strukturmotiven, einschließlich einem konservierten PDGF-Motiv,
das definiert ist durch die Sequenz: P-[PS]-C-V-X(3)-R-C-[GSTA]-G-C-C
(SEQ ID NO: 1200). Die eckigen Klammern zeigen an, dass an dieser
Position in dem Polypeptid jede der innerhalb der Klammern enthaltenen
Aminosäuren
stehen kann. Die in runden Klammern angegebene Ziffer zeigt die
Zahl von Aminosäuren
an, die den "V"- und "R"-Rest voneinander trennen. Dieses konservierte
Motiv fällt
in eine große
Domäne
von 70–150
Aminosäuren,
die teilweise durch acht hochkonservierte Cystein-Reste definiert
ist, die inter- und intramolekulare Disulfidbindungen bilden. Diese
Domäne
bildet ein Cystein-Knoten-Motiv, bestehend aus zwei Disulfidbindungen,
die eine kovalent verknüpfte
Ringstruktur zwischen zwei benachbarten β-Strängen bildet, und einer drit ten
Disulfidbindung, die den Ring durchdringt [siehe zum Beispiel 1 in
Muller et al., Structure 5: 1325–1338 (1997)], ähnlich derjenigen, die
in anderen Cystein-Knoten-Wachstumsfaktoren, z.B. dem transformierenden
Wachstumsfaktor β (TGF β) gefunden
wird. Die Aminosäuresequenz
aller bekannten PDGF/VEGF-Proteine, mit Ausnahme von VEGF-E, enthält die PDGF-Domäne. Die
Proteine der PDGF/VEGF-Familie sind vornehmlich sekretierte Glykoproteine, die
entweder Disulfidverknüpfte
oder nicht-kovalent gebundene Homo- oder Heterodimere bilden, deren
Untereinheiten in einer antiparallelen Weise angeordnet sind [Stacker
und Achen, Growth Factors 17: 1–11 (1999);
Muller et al., Structure 5: 1325–1338 (1997)].
-
Die PDGF-Unterfamilie
-
Die
PDGFs regulieren die Zellproliferation, das Zellüberleben und die Chemotaxis
vieler Zelltypen in vitro (Überblick
in Heldin et al., Biochimica et Biophysica Acta 1378: F79–113 (1998)].
Die beiden Ketten, die PDGF, PDGF-A und PDGF-B ausmachen, können homo-
oder heterodimerisieren, wodurch drei verschiedene Isoformen gebildet
werden: PDGF-AA, PDGF-AB oder PDGF-BB. PDGF-A ist lediglich in der
Lage, den PDGF-α-Rezeptor (PDGFR-α) zu binden,
wohingegen PDGF-B sowohl den PDGF-α- als auch einen zweiten PDGF-Rezeptor
(PDGF-ß)
binden kann. In vivo zeigen die PDGF-Proteine ihre Wirkungen in
einer parakrinen Weise, da sie oft in epithelialen (PDGF-A) oder
endothelialen (PDGF-B) Zellen in dichter Apposition zu den PDGF-Rezeptor
exprimierendem Mesenchym exprimiert werden (Übersicht in Ataliotis et al.,
Int Rev Cytology 172: 95–127
(1997)]. Die Überexpression
der PDGFs ist bei etlichen pathologischen Zuständen, einschließlich Malignitäten, Arteriosklerose
und fibroproliferativen Erkrankungen, beobachtet worden. Bei in
vitro angezogenen Tumorzellen und -zellinien erzeugte die Koexpression
der PDGFs und PDGF-Rezeptoren autokrine Schleifen, die für die zelluläre Transformation
wichtig sind [Betsholtz et al., Cell 39: 447–57 (1984); Keating et al.,
Science 239: 914–6
(1988)].
-
Die
Bedeutung der PDGFs als Regulatoren der Zellproliferation und des
Zellüberlebens
ist durch Gen-Targeting-Untersuchungen an Mäusen gut illustriert worden.
Homozygote Nullmutationen für
entweder PDGF-A oder PDGF-B sind in Mäusen lethal. Ungefähr 50% der
homozygoten PDGF-A-defizienten Mäuse
haben einen früh
lethalen Phänotyp,
während
die überlebenden
Tiere einen komplexen postnatalen Phänotyp, mit Lungenemphysem aufgrund
fehlerhafter Alveolarseptumbildung, und einen dermalen Phänotyp aufweisen, der
durch dünne
Dermis, missgestaltete Haarfollikel und dünnes Haar gekennzeichnet ist.
PDGF-A wird auch für
die normale Entwicklung von Oligodendrozyten und die anschließende Myelinisierung
des Zentralnervensystems benötigt.
Die PDGF-B-defizienten Mäuse
entwickeln renale, hämatologische
und kardiovaskuläre
Abnormalitäten;
wobei die renalen und kardiovaskulären Defekte zumindest teilweise
auf das Fehlen korrekter Rekrutierung muraler Zellen (vaskulärer glatter
Muskelzellen, Perizyten oder mesangialer Zellen) zu Blutgefäßen zurückzuführen sind.
-
Die VEGF-Unterfamilie
-
Die
VEGF-Unterfamilie ist zusammengesetzt aus PDGF/VEGF-Mitgliedern, denen
eine VEGF-Homologiedömäne (VHD)
gemeinsam ist, die gekennzeichnet ist durch die Sequenz: C-X(22-24)-P[PSR]-C-V-X(3)-R-C-[GSTA]-G-C-C-X(6)-C-X(32-41)-C
(SEQ ID NO: 1201). Die VHD-Domäne, bestimmt
durch Analyse der VEGF-Unterfamilienmitglieder,
umfasst das PDGF-Motiv, ist jedoch spezifischer.
-
VEGF-A
wurde ursprünglich
auf Basis seiner mitogenen Aktivität gegenüber Endothelzellen und auch anhand
seiner Fähigkeit
zur Induktion der mikrovaskulären
Permeabilität
aus verschiedenen Quellen gereinigt, und wird daher auch als vaskulärer Permeabilitätsfaktor
(vascular permeability factor, VPF) bezeichnet. Es ist anschließend gezeigt
worden, dass VEGF-A eine Reihe von biologischen Vorgängen induziert,
einschließlich der
Mobilisierung intrazellulären
Kalziums, der Induktion der Plasminogenaktivator- und Plasminogenaktivatorinhibitor-1-Synthese, der Förderung
der Monozytenmigration in vitro, der Induktion der antiapoptischen
Proteinexpression in menschlichen Endothelzellen, der Induktion
von Fenestrierungen in Endothelzellen, der Förderung der Zelladhäsionsmolekülexpression
in Endothelzellen und der Induktion der durch Stickstoffdioxid vermittelten
Vasodilatation und Hypotonie [Ferrara, J Mol Med 77:527–543 (1999);
Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22
(1999); Zachary, Intl J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174 (1998)].
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VEGF-A
ist ein aus 23 kDa-Untereinheiten zusammengesetztes sekretiertes,
Disulfid-verknüpftes
homodimeres Glykoprotein. Fünf
menschliche VEGF-A-Isoformen mit einer Länge von 121, 145, 165, 189
oder 206 Aminosäuren
(VEGF121–206),
kodiert durch verschiedene mRNA-Spleißvarianten, sind beschrieben
worden, die sämtlich
in der Lage sind, die Mitogenese in Endothelzellen zu stimulieren.
Jede Isoform unterscheidet sich jedoch in der biologischen Aktivität, Rezeptorspezifität und Affinität für Zelloberflächen- und
extrazellularmatrixassoziierte Heparansulfat-Proteoglykane, die
sich wie niederaffine Rezeptoren für VEGF-A verhalten. VEGFR121 bindet weder an Heparin noch an Heparansulfat;
VEGF145 und VEGF165 (GenBank-Zugriffsnummer M32977)
sind beide zur Bindung an Heparin befähigt; und VEGF189 und
VEGF206 zeigen die stärkste Affinität für Heparin
und Heparansulfat. VEGF121, VEGF145 und VEGF165 werden
in einer löslichen
Form ausgeschieden, obwohl der größte Teil des VEGF155 auf
Zelloberflächen-
und Extrazellularmatrix-Proteoglykane beschränkt ist, wohingegen VEGF189 und VEGF206 mit
der extrazellulären
Matrix assoziiert bleiben. Sowohl VEGF189 als
auch VEGF205 können durch Behandlung mit Heparin
oder Heparinase freigesetzt werden, was darauf hinweist, dass diese
Isoformen über
Proteoglykane an die extrazelluläre
Matrix gebunden sind. Zellgebundenes VEGF189 kann
auch durch Proteasen wie beispielsweise Plasmin gespalten werden,
was zur Freisetzung eines aktiven löslichen VEGF110 führt. Die
meisten Gewebe, die VEGF exprimieren, exprimieren mehrere VEGF-Isoformen
gleichzeitig, obwohl VEGF121 und VEGF165 die vorherrschenden Formen sind, wohingegen
VEGF206 selten festgestellt wird [Ferrara,
J Mol Med 77: 527–543
(1999)]. VEGF142 unterscheidet sich darin,
dass es primär
in Zellen exprimiert wird, die sich von Fortpflanzungsorganen ableiten
[Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999)].
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Das
Muster der VEGF-A-Expression legt seine Beteiligung an der Entwicklung
und Erhaltung des normalen Gefäßsystems
und an der mit Tumorwachstum und anderen pathologischen Zuständen wie
beispielsweise rheumatoider Arthritis verbundenen Angiogenese nahe.
VEGF-A wird in embryonalen Geweben, die mit dem sich entwickelnden
Gefäßsystem
verbunden sind, exprimiert und wird durch zahlreiche Tumorzelllinien sekretiert.
Die Analyse von Mäusen,
bei denen VEGF-A durch gezielte Genzerstörung ausgeschaltet wurde, zeigt,
dass VEGF-A kritisch für
das Überleben
ist, und dass die Entwicklung des kardiovaskulären Systems gegenüber VEGF-A-Konzentrationsgradienten
hoch empfindlich ist. Mäusen,
denen eine einzelne Kopie von VEGF-A fehlt, sterben zwischen Tag
11 und 12 der Gestation. Diese Embryos zeigen ein beeinträchtigtes Wachstum
und etliche Entwicklungsanormalitäten, einschließlich Defekten
in der Entwicklung der sich entwickelnden Kardiovaskulatur. VEGF-A
wird auch postnatal für
das Wachstum, die Organentwicklung, die Regulation der Wachstumsplatten-Morphogenese
und der endochondralen Knochenbildung benötigt. Der Bedarf an VEGF-A
erhöht
sich mit dem Alter, insbesondere nach der vierten postnatalen Woche.
Bei erwachsenen Tieren ist VEGF-A primär für die aktive Angiogenese bei
Vorgängen
wie beispielsweise der Wundheilung und der Entwicklung des Corpus
luteum erforderlich. [Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999);
Ferrara, J Mol Med 77: 527–543
(1999)]. Die VEGF-A-Expression wird primär durch Hypoxie und eine Reihe
von Hormonen und Zytokinen, einschließlich des epidermalen Wachstumsfaktors
(EGF), TGF-β und
verschiedenen Interleukinen, beeinflusst. Die Regulation erfolgt
transkriptionell und auch posttranskriptionell, beispielsweise durch
erhöhte mRNA-Stabilität [Ferrara,
J Mol Med 77: 527–543
(1999)].
-
PlGF,
ein zweites Mitglied der VEGF-Unterfamilie, ist im Vergleich zu
VEGF-A im Allgemeinen ein schlechter Stimulator der Angiogenese
und der Endothelzellen-Proliferation, und die Rolle von PlGF in
vivo wird nicht gut verstanden. Drei Isoformen von PlGF, hergestellt
durch alternatives mRNA-Spleißen, sind
beschrieben worden [Hauser et al., Growth Factors 9: 259–268 (1993);
Maglione et al., Oncogene 8: 925–931 (1993)]. PlGF bildet mit
VEGF-A sowohl Disulfid-verknüpfte
Homodimere als auch Heterodimere. Die PlGF-VEGF-A-Heterodimere sind
bei der Induzierung der Endothelzell-Proliferation und Angiogenese
wirksamer als die PlGF-Homodimere. PlGF wird primär in der
Plazenta exprimiert, und wird während
der frühen
Embryogenese auch zusammen mit VEGF-A in den trophoblastischen Riesenzellen
des parietalen Dottersacks exprimiert [Stacker und Achen, Growth
Factors 17: 1–11
(1999)].
-
VEGF-B,
im Detail in der Veröffentlichung
der internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 96/26736 und den
U.S.-Patenten 5.840.693 und
5.607.918 beschrieben, hat
ungefähr
44% Aminosäureidentität mit VEGF-A gemeinsam.
Obwohl die biologischen Funktionen von VEGF-B in vivo weiterhin
unvollständig
verstanden werden, ist gezeigt worden, dass es angiogene Eigenschaften
aufweist, und auch an der Zelladhäsion und -Migration und an
der Regulation des Abbaus der extrazellulären Matrix beteiligt sein kann.
Es wird in zwei Isoformen von 167 und 186 Aminosäureresten exprimiert, die durch
alternatives Spleißen
erzeugt werden. VEGF-B
167 ist über eine
Heparinbindende Domäne
mit der Zelloberfläche
oder der extrazellulären
Matrix assoziiert, wohingegen VEGF-B
186 sekretiert
wird. Sowohl VEGF-B
167 als auch VEGF-B
186 können
Disulfid-verknüpfte
Homodimere oder Heterodimere mit VEGF-A bilden. Die Verbindung von
VEGF-B
165-VEGF-B186-Heterodimeren mit der
Zelloberfläche
scheint durch die VEGF-B-Komponente bestimmt zu werden, was nahelegt, dass
die Heterodimerisierung für
die Sequestrierung von VEGF-A wichtig sein kann. VEGF-B wird primär in embryonalen
und adulten Herz- und Skelettmuskelgeweben exprimiert [Joukov et
al., J Cell Physiol 173: 211–215
(1997); Stacker und Achen, Growth Factors 17: 1–11 (1999)]. Mäuse, denen
VEGF-B fehlt, überleben, besitzen
jedoch kleinere Herzen, eine dysfunktionale koronare Vaskulatur
und zeigen eine beeinträchtigte
Erholung von Herzischämie
[Bellomo et al., Circ Res 2000; E29–E35].
-
Ein
viertes Mitglied der VEGF-Unterfamilie, VEGF-C, umfasst eine VHD,
die auf dem Aminosäureniveau
ungefähr
30% identisch zu VEGF-A ist. VEGF-C wird ursprünglich als ein größeres Vor läuferprotein, Präpro-VEGF-C,
exprimiert, das umfangreiche, die VHD flankierende amino- und carboxyterminale
Peptidsequenzen aufweist, wobei das C-terminale Peptid tandemartig
wiederholte Cystein-Reste in einem Motiv enthält, das für Balbiani-Ring-3-Protein typisch
ist. Präpro-VEGF-C
durchläuft
eine umfangreiche proteolytische Reifung, die die aufeinander folgende
Spaltung eines Signalpeptids, des C-terminalen Propeptids und des N-terminalen
Propeptids beinhaltet. Sekretiertes VEGF-C-Protein besteht aus einem
nichtkovalent verknüpften
Homodimer, bei dem jedes Monomer die VHD enthält. Die durch partielles proteolytisches
Processing hergestellten intermediären Formen von VEGF-C zeigen
eine zunehmende Affinität
für den
VEGFR-3-Rezeptor, und das reife Protein ist auch in der Lage, an
den VEGFR-2-Rezeptor zu binden. [Joikov et al., EMBO J., 16(13):
3898–3911
(1997)]. Es ist auch gezeigt worden, dass ein mutiertes VEGF-C,
bei dem ein einzelnes Cystein an Position 156 entweder durch eine
andere Aminosäure
ersetzt oder deletiert ist, die Fähigkeit verliert, VEGFR-2 zu
binden, jedoch in der Lage bleibt, VEGFR-3 zu binden und zu aktivieren
[Publikation der Internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 98/33917 ]. Bei Hausembryos wird
VEGF-C-mRNA primär in der
Allantois, im Halsbereich und im Metanephros exprimiert. [Joukov
et al., J Cell Physiol 173: 211–215
(1997)]. VEGF-C ist an der Regulation der lymphatischen Angiogenese
beteiligt: wenn VEGF-C in der Haut von transgenen Mäusen überexprimiert
wurde, wurde ein hyperplastisches lymphatisches Gefäßnetzwerk
beobachtet, was darauf hindeutet, dass VEGF-C lymphatisches Wachstum
induziert [Jeltsch et al., Science, 276: 1423–1425 (1997)]. Die fortgesetzte
Expression von VEGF-C im Erwachsenen deutet auch auf eine Rolle
bei der Erhaltung von differenziertem lymphatischen Endothel hin
[Ferrara, J Mol Med 77: 527–543
(1999)]. VEGF-C zeigt auch angiogene Eigenschaften: es kann die
Migration von kapillären Rinderendothelzellen
(bovine capillary endothelial (BCE) cells) in Kollagen stimulieren
und das Wachstum von menschlichen Endothelzellen fördern [siehe
z.B. die Publikation der internationale Patentanmeldung Nr.
WO 98/33917 , die hier durch Inbezugnahme
aufgenommen ist].
-
VEGF-D
ist strukturell und funktionell am nächsten mit VEGF-C verwandt
[siehe die Publikation der internationale Patentanmeldung Nr.
WO 98/07832 , durch Inbezugnahme
hier aufgenommen]. Wie VEGF-C, wird VEGF-D anfänglich als Präpro-Peptid
exprimiert, das einem N-terminalen und C-terminalen proteolytischen
Processing unterzogen wird, und nichtkovalent verknüpfte Dimere
bildet. VEGF-D stimuliert in vitro mitogene Reaktionen bei Endothelzellen.
Während
der Embryogenese wird VEGF-D in einem komplexen zeitlichen und räumlichen
Muster exprimiert und seine Expression dauert in Herz, Lunge und
Skelettmuskeln bei Erwachsenen an. Die Isolierung eines biologisch
aktiven Fragments von VEGF-D, das als VEGF-DΔNΔC bezeichnet wird, ist in der
Publikation der internationale Patentanmeldung Nr.
WO 98/07832 , die hier durch Inbezugnahme
aufgenommen ist, beschrieben. VEGF-DΔNΔC besteht aus den Aminosäureresten
93 bis 201 von VEGF-D, geknüpft
an das Affinitätsmarkerpeptid
FLAG
®.
-
Vier
weitere Mitglieder der VEGF-Unterfamilie sind bei Poxviren identifiziert
worden, die Menschen, Schafe und Ziegen infizieren. Der Orf-Virus-kodierte
VEGF-E und NZ-VEGF sind potente Mitogene und permeabilitätsverstärkende Faktoren.
Beide zeigen ungefähr
25% Aminosäureidentität mit Säugetier-VEGF-A, und
werden als Disulfid-verknüpfte
Homodimere exprimiert. Die Infektion durch diese Viren ist gekennzeichnet durch
eine pustuläre
Dermatitis, die eine Endothelzellen-Proliferation und eine Gefäßpermeabilität beinhalten kann,
die durch diese viralen VEGF-Proteine induziert wurde. [Ferrara,
J MoI Med 77: 527–543
(1999); Stacker und Achen, Growth Factors 17: 1–11 (1999)]. VEGF-artige Proteine
sind auch bei zwei weiteren Stämmen
des Orf-Virus, D1701 [GenBank-Zugriffsnummer AF106020; beschrieben
in Meyer et al, EMBO J 18: 363–374 (1999)]
und NZ10 [beschrieben in der internationalen Patentanmeldung
PCT/US99/25869 , durch Inbezugnahme
hier aufgenommen] identifiziert worden. Von diesen viralen VEGF-artigen
Proteinen wurde gezeigt, dass sie VEGFR-2 binden, der auf Wirtsendothel
vorhanden ist, und diese Bindung wichtig für die Infektionsentwicklung
und die virale Induktion der Angiogenese ist [Meyer et al., EMBO
J 18: 363–374
(1999); Internationale Patentanmeldung
PCT/US99/25869 ].
-
PDGFR/VEGF-Rezeptoren
-
Sieben
Zelloberflächenrezeptoren,
die mit PDGF/VEGF-Familienmitgliedern
Wechselwirken, sind identifiziert worden. Diese beinhalten PDGFR-α (siehe z.B.,
GenBank Zugr.-Nr. NM006206), PDGFR-β (siehe z.B., GenBank Zugr.-Nr.
NM002609), VEGFR-1/Flt-1 (fms-artige Tyrosinkkinase-1; GenBank Zugr.-Nr. X51602;
De Vries et al., Science 255: 989–991 (1992)); VEGFR-2/KDR/Flk-1 (Kinase-Insertionsdomänen-haltiger
Rezeptor/fötale
Leberkinase-1; GenBank Zugr.-Nrn. X59397 (Flk-1) und L04947 (KDR);
Tennan et al., Biochem Biophys Res Comm 187: 1579–1586 (1992);
Matthew et al., Proc Natl Acad Sci USA 88: 9026–9030 (1991)); VEGFR-3/Flt4
(fms-artige Tyrosinkinase 4 ; U.S.-Patent Nr. 5.776.755 und GenBank
Zugr.-Nr. X68203 und 566407; Pajusola et al., Oncogene 9: 3545–3555 (1994)),
Neuropilin-1 (GenBank Zugr.-Nr. NM003873), und Neuropilin-2 (GenBank
Zugr.-Nr. NM003872). Die beiden PDGF-Rezeptoren vermitteln die Signalübertragung
von PDGFs wie oben beschrieben. VEGF121,
VEGF165, VEGF-B, PlGF-1 und PlGF-2 binden
VEGF-R1; VEGF121, VEGF145,
VEGF165, VEGF-C, VEGF-D, VEGF-E und NZ2-VEGF
binden VEGF-R2; VEGF-C und VEGF-D binden VEGFR-3; VEGF165,
PlGF-2 und NZ2-VEGF binden Neuropilin-1; und VEGF165 bindet
Neuropilin-2. [Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999); Stacker und Achen,
Growth Factors 17: 1–11
(1999); Ortega et al., Fron Biosci 4: 141–152 (1999); Zachary, Intl
J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174
(1998); Petrova et al., Exp Cell Res 253: 117–130 (1999)].
-
Die
PDGF-Rezeptoren sind Protein-Tyrosinkinaserezeptoren (PTKs), die
fünf Immunglobulin-artige Schleifen
in ihren extrazellulären
Domänen
aufweisen. VEGFR-1, VEGFR-2 und VEGFR-3 umfassen eine Untergruppe
der PDGF-Unterfamilie von PTKs, die sich durch die Anwesenheit von
sieben Ig-Domänen
in ihrer extrazellulären
Domäne
und eine Split-Kinase-Domäne
in der zytoplasmatischen Region unterscheiden. Sowohl Neuropilin-1
als auch Neuropilin-2 sind Nicht-PTK-VEGF-Rezeptoren. NP-1 besitzt
einen extrazellulären Bereich,
der eine MAN-Domäne;
Homologieregionen zu den Gerinnungsfaktoren V und VIII, MFGPs und
der DDR-Tyrosinkinase; und zwei CUB-artige Domänen beinhaltet.
-
Mehrere
der VEGF-Rezeptoren werden in mehr als einer Isoform exprimiert.
Eine lösliche
Isoform von VEGFR-1, der die siebente Ig-artige Schleife, die Transmembrandomäne und die
zytoplasmatische Region fehlt, wird in Endothelzellen humaner Nabelvenen
exprimiert. Diese VEGFR-1-Isoform bindet VEGF-A mit hoher Affinität und ist
in der Lage, VEGF-A-induzierte mitogene Reaktionen zu verhindern
[Ferrara, J Mol Med 77: 527–543
(1999); Zachary, Intl J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174 (1998)].
Eine C-terminal trunkierte Form von VEGFR-2 ist ebenfalls beobachtet
worden [Zachary, Intl J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174 (1998)].
Beim Menschen existieren zwei Isofor men des VEGFR-3-Proteins, die
sich in der Länge
ihrer C-terminalen
Enden unterscheiden. Studien legen nahe, dass die längere Isoform
für die
meisten biologischen Eigenschaften von VEGFR-3 verantwortlich ist.
-
Die
Rezeptoren für
die PDGFs, PDGF-α-Rezeptor
(PDGFR-α)
und der β-Rezeptor
(PDGFR-β)
werden in vielen in vitro angezogenen Zellinien exprimiert, und
werden in vivo hauptsächlich
durch mesenchymale Zellen exprimiert (beschrieben in [Raines et
al., Peptide growth factors and their receptors, Heidelberg, Springer-Verlag
(1990)]. Wie oben erwähnt,
bindet PDGF-B beide
PDGFRs, während
PDGF-A PDGFR-α selektiv bindet.
-
Gen-Targeting-Untersuchungen
an Mäusen
haben, ungeachtet der überlappenden
Ligandenspezifitäten
der PDGFRs, eindeutige physiologische Rollen für die PDGF-Rezeptoren ergeben
[Rosenkranz et al., Growth Factors 16: 201–16 (1999)]. Homozygote Nullmutationen
für einen
der PDGF-Rezeptoren sind letal. PDGFR-α-defiziente Mäuse sterben
während
der Embryogenese bei e10 und zeigen unvollständigen Schädelschluss, beeinträchtigte
Neuralleistenentwicklung, Skelettdefekte und Ödeme. Die PDGFR-β-defizienten Mäuse entwickeln
Phänotypen,
die denen von Tieren mit PDGF-B-Mangel ähneln, die gekennzeichnet sind durch
renale, hämatologische
und kardiovaskuläre
Abnormalitäten;
wobei die renalen und kardiovaskulären Defekte zumindest teilweise
auf das Fehlen einer geeigneten Rekrutierung von muralen Zellen
(Gefäß-Glattmuskelzellen,
Perizyten oder mesangiale Zellen) zu Blutgefäßen zurückzuführen ist.
-
Die
Expression von VEGFR-1 erfolgt hauptsächlich in Gefäßendothelzellen,
obwohl einige auch auf Monozyten, Trophoblastenzellen und renalen
mesangialen Zellen zugegen sein können [Neufeld et al., FASEB J
13 : 9–22
(1999)]. Hohe Ni veaus von VEGFR-1-mRNA werden auch in adulten Organen
festgestellt, was darauf hindeutet, dass VEGFR-1 eine nicht mit
dem Zellwachstum verbundene Funktion in ruhendem Endothel von reifen
Gefäßen hat.
VEGFR-1-/-Mäuse
sterben in utero zwischen Tag 8,5 und 9,5. Obwohl sich bei diesen Tieren
Endothelzellen entwickelten, war die Bildung funktionsfähiger Blutgefäße stark
beeinträchtigt,
was darauf hindeutet, dass VEGFR-1 an Zell-Zell- oder Zell-Matrix-Wechselwirkungen,
die mit der Zellmigration verbunden sind, beteiligt ist. Kürzlich wurde
gezeigt, dass Mäuse,
die ein mutiertes VEGFR-1 exprimieren, bei dem lediglich die Tyrosinkinasedomäne fehlte,
normale Angiogenese und normales Überleben zeigen, was darauf
hindeutet, dass die Signalgebungsfähigkeit von VEGFR-1 nicht wesentlich
ist [Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999); Ferrara, J Mol
Med 77: 527–543
(1999)].
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Die
VEGFR-2-Expression ähnelt
derjenigen von VEGFR-1 darin, dass er allgemein im Gefäßendothel exprimiert
wird, er ist jedoch auch in hämatopoetischen
Stammzellen, Megakaryozyten und retinalen Vorläuferzellen vorhanden [Neufeld
et al., FASEB J 13: 9–22
(1999)]. Obwohl die Expressionsmuster von VEGFR-1 und VEGFR-2 ausgedehnt überlappen,
deuten Hinweise darauf hin, dass VEGFR-2 in den meisten Zelltypen
der Hauptrezeptor ist, durch den die meisten der VEGFs ihre biologischen
Aktivitäten
ausüben.
Die Untersuchung von Mausembryos mit einem VEGFR-2-Mangel zeigt
darüber
hinaus, dass dieser Rezeptor sowohl für die Endothelzelldifferenzierung
als auch die Entwicklung von hämatopoetischen
Zellen erforderlich ist [Joukov et al., J Cell Physiol 173: 211–215 (1997)].
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VEGFR-3
wird während
der frühen
Embryogenese allgemein in Endothelzellen exprimiert. Im Verlauf späterer Stadien
der Entwicklung wird die Expression von VEGFR-3 auf sich entwickeln de
Lymphgefäße beschränkt [Kaipainen,
A., et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 92: 3566–3570 (1995)]. Bei Adulten
exprimieren lymphatische Endothelien und einige Hochendothelvenolen
VEGFR-3, und eine erhöhte
Expression tritt in lymphatischen Sinusen in metastatischen Lymphknoten
und beim Lymphangiom auf. VEGFR-3 wird auch in einer Untergruppe
von hämatopoetischen
CD34
+-Zellen exprimiert, die die myelopoetische
Aktivität
von VEGF-C vermitteln können,
wie durch Überexpressionsstudien
gezeigt wurde [
WO 98/33917 ].
Zielgerichtete Zerstörung des
VEGFR-3-Gens in Mausembryos führt
zum Versagen der Remodellierung des primären Gefäßnetzwerks und zum Tod nach
dem embryonalen Tag 9,5 [Dumont et al., Science, 282: 946–949 (1998)].
Diese Studien weisen auf eine wichtige Rolle für VEGFR-3 bei der Entwicklung
der embryonalen Vaskulatur und auch während der Lymphangiogenese
hin.
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Strukturelle
Analysen der VEGF-Rezeptoren deuten darauf hin, dass die VEGF-A-Bindungsstelle
bei VEGFR-1 und VEGFR-2 in der zweiten und dritten Ig-artigen Schleife
lokalisiert ist. Gleichermaßen
sind die VEGF-C und VEGF-D-Bindungsstellen auf VEGFR-2 und VEGFR-3
ebenfalls innerhalb der zweiten Ig-Schleife enthalten [Taipale et al.,
Curr Top Microbiol Immnunol 237: 85–96 (1999)]. Die zweite Ig-artige
Schleife vermittelt auch die Ligandenspezifität, wie durch Domänenaustauschexperimente
gezeigt wurde [Ferrara, J Mol Med 77: 527–543 (1999)]. Rezeptor-Liganden-Studien
weisen darauf hin, dass durch Proteine der VEGF-Familie gebildete
Dimere in der Lage sind, zwei VEGF-Rezeptormoleküle zu binden, wodurch VEGF-Rezeptoren dimerisiert
werden. Die vierte Ig-artige Schleife bei VEGFR-1, und möglicherweise
auch bei VEGFR-2, fungiert als Rezeptordimerisierungsdomäne, die
zwei Rezeptormoleküle
bei Bindung der Rezeptoren an ein Ligandendimer verknüpft [Ferrara,
J Mol Med 77: 527–543
(1999)]. Obwohl die Regionen von VEGF-A, die VEGFR-1 und VEGFR-2
binden, weitgehend überlappen,
ergaben Studien zwei separate Domänen innerhalb vom VEGF-A, die
entweder mit VEGFR-1 oder VEGFR-2 interagieren, sowie spezifische
Aminosäurereste
innerhalb dieser Domänen,
die für
die Liganden-Rezeptor-Wechselwirkungen kritisch sind. Mutationen
innerhalb einer VEGF-Rezeptor-spezifischen Domäne, die die Bindung eines bestimmten
VEGF-Rezeptors spezifisch verhindern, sind ebenfalls entdeckt worden
[Neufeld et al., FASER J 13: 9–22
(1999)].
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VEGFR-1
und VEGFR-2 sind strukturell ähnlich,
haben gemeinsame Liganden (VEGF171 und VEGF165) und zeigen ähnliche Expressionsmuster während der
Entwicklung. Die durch VEGFR-1 und VEGFR-2 durch denselben Liganden
vermittelten Signale scheinen jedoch leicht unterschiedlich zu sein.
Von VEGFR-2 wurde gezeigt, dass er in Reaktion auf VEGF-A eine Autophosphorylierung
durchmacht, währende
eine Phosphorylierung von VEGFR-1
unter identischen Bedingungen jedoch kaum detektierbar. VEGFR-2-vermittelte
Signale verursachen auffällige
Veränderungen
in der Morphologie, der Aktinreorganisation und der Membrankräuselung
von Schweine-Aortaendothelzellen, die diesen Rezeptor rekombinant überexprimieren.
In diesen Zellen vermittelte VEGFR-2 auch die ligandeninduzierte
Chemotaxis und Mitogenität;
wohingegen VEGFR-1-transfizierten Zellen mitogene Reaktionen auf
VEGF-A fehlten. Mutationen in VEGF-A, die die Bindung an VEGFR-2
zerstören,
induzieren die Proliferation von Endothelzellen nicht, wohingegen
VEGF-A-Mutanten, die hinsichtlich der Bindung an VEGFR-1 defizient
sind, nach wie vor in der Lage sind, die endotheliale Proliferation
zu fördern.
Gleichermaßen
führt die
VEGFR-Stimulation von Zellen, die nur VEGFR-2 exprimieren, zu einer
mitogenen Reaktion, wohingegen eine vergleichbare Stimulierung von
Zellen, die nur VEGFR-1 exprimieren, auch zu einer Zellmigration führt, die
Zellproliferation jedoch nicht induziert. Darüber hinaus unterscheiden sich
Phosphoproteine, die mit VEGFR-1 und VEGFR-2 kopräzipitieren,
was darauf hindeutet, dass verschiedene Signalmoleküle mit rezeptorspezifischen
intrazellulären
Sequenzen Wechselwirken.
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Die
sich daraus ergebende Hypothese ist, dass die primäre Funktion
von VEGFR-1 bei der Angiogenese darin bestehen kann, die Aktivität von VEGF-A
durch dessen Bindung negativ zu regulieren und auf diese Weise seine
Wechselwirkung mit VEGFR-2 zu verhindern, wohingegen von VEGFR-2
angenommen wird, dass er der Hauptvermittler von VEGF-A-Signalen
in Endothelzellen ist. Diese Hypothes wird dadurch unterstützt, dass
Mäuse,
die hinsichtlich VEGFR-1 defizient sind, als Embryos sterben, während Mäuse, die
einen VEGFR-1-Rezeptor exprimieren, der in der Lage ist, VEGF-A
zu binden, dem jedoch die Tyrosinkinasedomäne fehlt, überleben und keine anormale
embryonale Entwicklung oder Angiogenese zeigen. Darüber hinaus
zeigen Analysen von VEGF-A-Mutanten, die nur VEGFR-2 binden, dass
sie die Fähigkeit
bewahren, mitogene Reaktionen in Endothelzellen zu induzieren. Die
VEGF-vermittelte Migration von Monozyten ist jedoch abhängig von
VEGFR-1, was darauf hindeutet, dass die Signalübertragung durch diesen Rezeptor
für zumindest eine
biologische Funktion wichtig ist. Darüber hinaus ist die Fähigkeit
von VEGF-A, die Reifung von dendritischen Zellen zu verhindern,
auch verbunden mit der VEGFR-1-Signalübertragung, was darauf hindeutet,
dass VEGFR-1 in anderen Zelltypen als Endothelzellen eine Funktion
ausüben
kann [Ferrara, J Mol Med 77: 527–543 (1999); Zachary, Intl
J Biochem Cell Bio 30: 1169–1174
(1998)].
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Neuropilin-1
wurde ursprünglich
als ein Rezeptor für
die Familie von Collapsin/Semaphorin-Proteinen, die an der Axonlen kung
beteiligt sind, kloniert [Stacker und Achen, Growth Factors 17:
1–11 (1999)].
Es wird sowohl in Endothelien als auch spezifischen Untergruppen
von Neuronen während
der Embryogenese exprimiert, und es wird angenommen, dass es an
der Koordination der Entwicklung des neuronalen und vaskulären Systems
beteiligt ist. Obwohl die Aktivierung von Neuropilin-1 in Abwesenheit
von Tyrosinkinase-Rezeptoren der VEGF-Familie keine biologischen
Reaktionen auszulösen
scheint, führt
ihre Anwesenheit auf Zellen zur effizienteren Bindung von VEGF165 und zu VEGFR-2-vermittelten Reaktionen
[Neufeld et al., FASEB J 13: 9–22 (1999)].
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Neuropilin-2
wurde durch Expressionsklonierung identifiziert und ist ein Collapsin/Semaphorin-Rezeptor,
der eng mit Neuropilin-1 verwandt ist. Neuropilin-2 ist dahingehend
ein Isoform-spezifischer VEGF-Rezeptor, dass er lediglich VEGF
165 bindet. Wie Neuropilin-1 wird Neuropilin-2
sowohl in Endothelien als auch bestimmten Neuronen exprimiert, und
soll aufgrund seiner vergleichsweise kurzen intrazellulären Domäne nicht unabhängig fungieren.
Die Funktion von Neuropilin-2 bei der Gefäßentwicklung ist unbekannt
[Neufeld et al., FASEB J 73: 9–22
(1999);
WO 99/30157 ].
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Therapeutische Anwendungen von VEGF-Polypeptiden
und -Antagonisten
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Die
Entdeckung von VEGF-A als Schlüsselregulator
der Gefäßentwicklung
hat die aktive Forschung unter Einsatz von VEGF-basierter therapeutischer Angiogenese
in der kardiovaskulären
Medizin sowie hinsichtlich der Behandlung von Krankheiten, die durch
pathologische Angiogenese gekennzeichnet sind, mit VEGF-Antagonisten,
angespornt. Die anschließende
Identifikation weiterer VEGF-Proteine der VEGF-Familie und deren
Rolle bei der Vaskularisierung haben auch zu der Entwicklung von
Therapien geführt,
die auf diesen Wachstumsfaktoren basieren [Ferrara und Alitalo,
Nature Med 5: 1359–1364
(1999)]. Tierversuche zur Ischämie
hinterer Gliedmaßen
und Myokardischämie
unter Verwendung von VEGF-A oder VEGF-C, zugeführt durch Verabreichung von
rekombinantem Protein oder Gentransfer unter Verwendung nackter
DNA oder adenoviraler Vektoren, bringen diese Moleküle in Verbindung
mit der Förderung
der Vaskularisierung und der Erhöhung
des koronaren Blutflusses. Diese viel versprechenden Ergebnisse
haben zu klinischen Versuchen geführt, bei denen Patienten mit
Gliedmaßenischämie durch
arteriellen oder intramuskulären
Gentransfer nackter VEGF165 kodierender
DNA behandelt wurden. Patienten mit Myokardischämie oder Burger-Krankheit (Thromboangiitis
obliterans) wurde ebenfalls lokal VEGF155-Plasmid
DNA injiziert. Obwohl diese Versuche nicht plazebokontrolliert waren,
zeigten die Patienten klinische Verbesserungen und Hinweise auf
Angiogenese in Ischämiegeweben.
Versuche, die den Gentransfer von nackter VEGF-C-DNA oder Gentherapie
mit VEGF121 unter Verwendung adenoviraler
Vektoren zur Behandlung von Patienten mit Myokardischämie einsetzen,
befinden sich gegenwärtig
in Phase I [Ferrara, J Mol Med 77: 527–543 (1999); Neufeld et al.,
FASEB J 13: 9–22 (1999);
Ferrara und Alitalo, Nature Med 5: 1359–1364 (1999)]. Die therapeutischen
Wirkungen der Verabreichung rekombinanten VEGF-A-Proteins werden
auch in laufenden klinischen Versuchen getestet. Ergebnisse aus
Phase-I-Studien von Patienten mit Koronarischämie, die mit einer intrakoronaren
Infusion von rekombinantem VEGF165 behandelt
wurden, zeigen Hinweise auf eine verbesserte Perfusion und Kollateralisierung. Bei
den anschließenden
Phase-II-Studien zeigten die Patienten jedoch keine signifikante
Verbesserung gegenüber
der plazebokontrollierten Gruppe. Andere potentielle therapeutische
Verwendungen für
die VEGF-Wachstumsfaktoren beinhalten die Verwendung von VEGF-C
zur Förderung
der Lymphangiogenese bei Patienten, deren axilläre Lymphknoten bei einer Brustkrebsoperation
entfernt wurden. Therapien unter Verwendung von Kombinationen von
Wachstumsfaktoren zur Förderung
der Vaskularisierung bei Geweben können sich ebenfalls als vorteilhaft
bei der Behandlung bestimmter Krankheiten erweisen [Ferrara und
Alitalo, Nature Med 5: 1359–1364
(1999)].
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Therapien,
die auf der Hemmung der Aktivität
von VEGF-Wachstumsfaktoren basieren, werden getestet, um Krankheitszustände zu behandeln,
die durch pathologische Angiogenese gekennzeichnet sind. Die VEGF-Expression
wird bei den meisten menschlichen Tumoren, einschließlich primärem Brustkrebs
und Magenkrebs, hochreguliert. Studien bei Mausen zeigen, dass die
Tumor-assoziierte Angiogenese und das Wachstum von Tumorzellen durch
Behandlung der Tiere mit monoklonalen Antikörpern gegen VEGF-A gehemmt
werden kann. Weitere Tierversuche zeigten, dass die Expression einer
dominant negativen VEGFR-2-Mutante,
die die Signalübertragung
durch diesen Rezeptor verhindert, oder die Verabreichung von rekombinanten
VEGFR-1- oder VEGFR-2-Mutanten,
die lediglich den extrazellularen Teil dieser Rezeptoren enthalten,
das Wachstum etlicher Tumorzelllinien supprimiert. Diese ermutigenden
Ergebnisse führten
zu klinischen Versuchen unter Verwendung humanisierter hochaffiner
monoklonaler Antikörper
gegen VEGF-A (rhuMAk VEGF) als VEGF-A-Inhibitoren. Phase-II-Studien
unter Verwendung von rhuMAk-VEGF zur Behandlung des nicht-kleinzelligen
Lungenkarzinoms, kolorektalen Karzinoms, Brust- und Nierenzellkarzinoms
laufen derzeit. Verbindungen, die auf die Hemmung der VEGF-C-Aktivität gerichtet
sind, werden ebenfalls auf therapeutische Verwendung bei Krebspatienten
getestet: kleinmolekulare Inhibitoren von VEGF-C befinden sich in
Phase-II- Versuchen
und monoklonale Antikörper
gegen VEGF-C treten in klinische Versuche ein.
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Retinopathie,
die mit Diabetes mellitus, Verschluss der retinalen Vene oder Frühgeburten
verbunden ist, ist mit erhöhten
Niveaus von VEGF-A korreliert worden. Tierversuche unter Verwendung
monoklonaler Antikörper
gegen VEGF-A oder löslicher
VEGFR-1- oder vor VEGFR-2-Mutanten, die lediglich die extrazelluläre Domäne enthalten,
fusioniert an die Immunglobulin-γFc-Domäne, zeigen
eine Suppression der retinalen Angiogenese. VEGF-A wird auch bei
der altersbedingten Makuladegeneration (AMD) festgestellt, und seine
Expression wird als Ursache für
die Neovaskularisierung bei dieser Erkrankung angenommen. Die intravitreale Zufuhr
von rekombinantem humanisierten Anti-VEGF-A-Fab-Antikörper-Fragment
oder die Injektion von 2'Fluorpyrimidin-RNA-Oligonukleotid-Liganden
(Aptameren) zur Behandlung von AMD befinden sich gegenwärtig in
klinischen Versuchen. Verbindungen, die die Aktivität von VEGF-Wachstumsfaktoren
hemmen, können
auch verwendet werden, um andere Krankheitszustände zu behandeln, die eine
anomale Angiogenese beinhalten. Diese beinhalten Ischämie/Reperfusionsbedingte
Hirnödeme
und -schäden,
Zustände,
die mit Ovarhyperplasie und Hypervaskularität verbunden sind, wie beispielsweise
das polyzystische Ovarsyndrom, Endometriose und ovarielles Hyperstimulationssyndrom
[Ferrara und Alitalo, Nature Med 5: 1359–1364 (1999)].
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Aus
der vorstehenden Diskussion wird ersichtlich, dass die VEGF-Familie
von Wachstumsfaktoren, und Inhibitoren davon, ein enormes Potenzial
als Therapeutika aufweist. Zum Beispiel sind solche Wachstumsfaktoren
und Inhibitoren nützlich
zur Förderung
oder Hemmung der Angiogenese, soweit erforderlich, wie beispielsweise
bei der Behandlung von Ischämie-Funktions störungen,
der Förderung
der Wundheilung oder der Hemmung oder Behebung neoplastischer Funktionsstörungen,
die Angiogenese-abhängig
sind. Die verschiedenen natürlich
vorkommenden Mitglieder dieser Wachstumsfaktorfamilie binden jedoch
oftmals mehrere Rezeptoren, und die verschiedenen bekannten Rezeptoren
werden von mehreren Zelltypen exprimiert und weisen Expressionsmuster
auf, die in Abhängigkeit
vom Entwicklungsstadium und der Anwesenheit oder Abwesenheit pathologischer
Zustände
variieren können.
Die biologischen Wirkungen jedes einzelnen Wachstumsfaktors können rezeptorabhängig, isoformabhängig und
zelltypabhängig
sein. Eine durch einen Rezeptor vermittelte wünschenswerte therapeutische
Wirkung kann von unerwünschten
Nebenwirkungen begleitet sein, die durch einen anderen Rezeptor
vermittelt werden. Alternativ kann eine gewünschte therapeutische Wirkung durch
Stimulation mehrerer Rezeptoren verstärkt werden, die mit einem einzelnen
bekannten Wachstumsfaktor, der in der Natur auftritt, nicht simuliert
werden kann. Es besteht daher ein Bedarf an neuen Peptid-Wachstumsfaktoren
mit ihrem eigenen einzigartigen Profil rezeptorbindender und rezeptorstimulierender
oder rezeptorhemmender Aktivitäten.
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Die
vorliegende Erfindung befriedigt die oben angegebenen Bedürfnisse
durch Bereitstellung neuer Polypeptid-bindender Moleküle für natürlich vorkommende
vaskuläre
endotheliale Wachstumsfaktorrezeptoren und Polynukleotide, die die
neuen Polypeptide kodieren und für
die rekombinante Expression der Polypeptide nützlich sind. Für die Zwecke
der Beschreibung der Erfindung wird der Ausdruck "vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor" und die Abkürzung "VEGF" (ohne Modifikator)
hier in einem allgemeinen Sinne verwendet, um jedes Polypeptid aus
einer Wachstumsfaktorfamilie zu beschreiben, einschließlich, aber
nicht beschränkt auf
den vaskulären
endo thelialen Wachstumsfaktor A (VEGF-A), vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor B
(VEGF-B), vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor C (VEGF-C), vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
D (VEGF-D), Plättchen-Wachstumsfaktor
A (PDGF-A), Plättchen-Wachstumsfaktor
B (PDG-B), Plazentawachstumsfaktor (PlGF) und viral kodierte VEGF-artige
Moleküle.
VEGF-A wird im Stand der Technik allgemein als "vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor" oder als "VEGF" bezeichnet, wird
hier jedoch aus Gründen
der Klarheit als VEGF-A bezeichnet oder in spezifischen Isoformen
(zum Beispiel VEGF165) von VEGF-A angegeben.
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In
einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Polypeptid bereitgestellt,
das eine Aminosäuresequenz umfasst,
die zu mindestens 95% identisch zu den in der SEQ ID NO: 51, SEQ
ID NO: 59, SEQ ID NO: 63 oder SEQ ID NO: 163 angegeben Aminosäuren 1–102 ist,
wobei das Polypeptid an mindestens einen Rezeptor bindet, der ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus menschlichem VEGFR-1, menschlichem
VEGFR-2 und menschlichem VEGFR-3.
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung stellt ein Polypeptid bereit, das eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die zu mindestens 95% identisch zu den in der SEQ ID NO:
67, SEQ ID NO: 71, SEQ ID NO: 75, SEQ ID NO: 77, SEQ ID NO: 153,
SEQ ID NO: 165, SEQ ID NO: 167, SEQ ID NO: 169, SEQ ID NO: 173 oder
SEQ ID NO: 175 angegebenen Aminosäuren 1–104 ist, wobei die Polypeptide
an mindestens einen Rezeptor binden, der ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus menschlichem VEGFR-1, menschlichem VEGFR-2 und menschlichem
VEGFR-3.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung stellt ein Polypeptid bereit, das eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die zu mindestens 95% identisch zu den in der SEQ ID NO:
155, SEQ ID NO: 157 oder SEQ ID NO: 159 angegebenen Aminosäuren 1–105 ist,
wobei das Polypeptid an genau einen Rezeptor bindet, der ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus menschlichem VEGFR-1, menschlichem
VEGFR-2 und menschlichem VEGFR-3.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung stellt ein Polypeptid bereit, das eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die zu mindestens 95% identisch zu den in der SEQ ID NO:
161 angegebenen Aminosäuren
1–103
ist, wobei das Polypeptid an menschlichen VEGFR-1, menschlichen VEGFR-2 und menschlichen
VEGFR-3 bindet.
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Ein
fünfter
Aspekt der Erfindung stellt ein Hybrid-Polypeptid bereit, das eine
Aminosäuresequenz
umfasst, die zumindestens 95% identisch zu dem Expressionsprodukt
des Klons Nummer 11.9 (SEQ ID NO: 433), 11.13 (SEQ ID NO: 945),
12.16 (SEQ ID NO: 1185), 13.9 (SEQ ID NO: 465), 13.11 (SEQ ID NO:
529), 13.13 (SEQ ID NO: 977), 13.15 (SEQ ID NO: 1041), 14.1 (SEQ
ID NO: 193), 14.5 (SEQ ID NO: 705), 14.7 (SEQ ID NO: 769), 22.3
(SEQ ID NO: 303), 22.4 (SEQ ID NO: 431), 23.12 (SEQ ID NO: 671),
23.14 (SEQ ID NO: 1119), 32.9 (SEQ ID NO: 485), 32.11 (SEQ ID NO:
549), 32.15 (SEQ ID NO: 1061), 32.16 (SEQ ID NO: 1189), 33.1 (SEQ
ID NO: 213), 33.3 (SEQ ID NO: 277), 33.9 (SEQ ID NO: 469), 43.1
(SEQ ID NO: 219), 52.9 (SEQ ID NO: 487), 52.11 (SEQ ID NO: 551),
52.14 (SEQ ID NO: 1127), 53.1 (SEQ ID NO: 215), 53.7 (SEQ ID NO:
791), 61.3 (SEQ ID NO: 249), 62.1 (SEQ ID NO: 233), 62.8 (SEQ ID
NO: 937), 62.10 (SEQ ID NO: 617), 62.13 (SEQ ID NO: 1001), 63.3
(SEQ ID NO: 281), 63.6 (SEQ ID NO: 857), 73.7 (SEQ ID NO: 797),
73.15 (SEQ ID NO: 1053), 74.8 (SEQ ID NO: 909), 74.10 (SEQ ID NO:
589), 74.12 (SEQ ID NO: 653), 81.9 (SEQ ID NO: 435), 81.13 (SEQ
ID NO: 947), 82.5 (SEQ ID NO: 739), 82.14 (SEQ ID NO: 1123), 82.16
(SEQ ID NO: 1187), 83.9 (SEQ ID NO: 467), 83.13 (SEQ ID NO: 979),
84.1 (SEQ ID NO: 195) oder 84.5 (SEQ ID NO: 707) ist, wobei das Polypeptid
an genau einen Rezeptor bindet, der ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus menschlichem VEGFR-1, menschlichem VEGFR-2 und menschlichem
VEGFR-3.
-
Ein
Polynukleotid, ein Vektor oder eine Wirtszelle, umfassend eine Nukleotidsequenz,
die ein Polynukleotid gemäß einer
der hinsichtlich des ersten bis fünften Aspekts der Erfindung
aufgeführten
Sequenzen kodiert, ist ebenfalls vorgesehen.
-
Der
Begriff "natürlich vorkommendes
Vertebraten-Gefäßendothelwachstumsfaktor-Polypeptid" bezeichnet Polypeptide
mit den folgenden Eigenschaften:
- (1) das Polypeptid
wird durch genomische DNA eines Wirbeltieres kodiert (zum Beispiel
ein Reptil, Amphib, Vogel oder Säugetier,
vorzugsweise ein Vogel oder Säugetier,
am meisten bevorzugt ein Säugetier;
insbesondere ein Primaten-Säugetier
wie beispielsweise ein Affe, Menschenaffe oder Mensch) oder wird
durch das Genom eines Vertebratenpathogens wie beispielsweise eines
Säugetier-Poxvirus
kodiert;
- (2) das Polypeptid umfasst vollständig oder teilweise eine Aminosäuresequenz,
die durch einen Vertebraten exprimiert wird (d.h. von der Transkription/Translation
der genomischen Vertebraten-DNA oder von viral induzierter Transkription/Translation
im Falle von Polypeptiden, die durch virale Nukleinsäuren kodiert
werden);
- (3) das Polypeptid oder der Teil umfasst eine VEGF/PDGF-Homologiedomäne (V/PHD)
von etwa 70–150 Aminosäuren, die
an natürlich
vorkommende Rezeptoren bindet, und die teilweise gekennzeichnet
ist durch das Aminosäuremotiv
C-X(18-28)-P-X-C-X(4)-R-C-X-G-C(1-2)-X(6-12)-C-X(30-46)-C
(SEQ ID NO: 1202), wobei X eine beliebige Aminosäure repräsentiert, und Ziffern in Klammern
einen erlaubten Bereich von Aminosäuren repräsentieren (z.B. repräsentiert
X(18–28)
einen Abschnitt von 18–28
beliebigen Aminosäuren;
C(1–2)
repräsentiert
eine oder zwei Cysteinreste). Die V/PHD beinhaltet im allgemeinen
acht konservierte Cysteine, die ein Cystein-Knoten-Motiv bilden, ähnlich demjenigen
das bei den menschlichen vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktoren A, B, C und D (VEGF-A, -B, -C und
-D) und bei menschlichen Plättchenwachstumsfaktoren
(PDGFs) gefunden wird. Bevorzugte Polypeptide oder Teile umfassen
V/PHD, das durch das speziellere Aminosäuremotiv C-X(22-24)-P-[PSR]-C-V-X(3)-R-C-X-G-C-C-X(6)-C-X(32-41)-C (SEQ
ID NO: 1203) gekennzeichnet ist, wobei die Aminosäuren in
eckigen Klammern (z.B. [PSR]) Alternativen für eine einzelne Position in
der Aminosäuresequenz
repräsentieren;
und
- (4) das Polypeptid bindet an mindestens einen Zelloberflächenrezeptor,
der auf Endothelzellen exprimiert wird, die Vertebraten-Blut- oder
-Lymphgefäße auskleiden
oder Perizyten/Glattmuskelzellen, die Blutgefäße auskleiden und stützen. Bevorzugte
Polypeptide binden an mindestens einen Zelloberflächenrezeptor, der
auf Endothelzellen exprimiert wird.
-
Der
Begriff "natürlich vorkommende
Vertebraten-VEGF-Polypeptide" bedeutet
daher Polypeptide, die bestimmte spezifizierte strukturelle und
funktionelle Eigenschaften besitzen. Der Begriff soll in diesem
Zusammenhang keine Herkunftsquelle implizieren. Rekombinant hergestellte
Polypeptide, die die oben genannten Kriterien erfüllen, weil
sie eine Aminosäuresequenzen
oder rezeptorbindende Eigenschaften von VEGF-Polypeptiden aufweisen, die in der Natur
vorkommen, werden daher als "natürlich vorkommend" angesehen. Zahlreiche
beispielhafte natürlich
vorkommende vaskuläre
endotheliale Wachstumsfaktor-Polypeptide sind bereits im Stand der
Technik bekannt, einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf humanen vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor A (VEGF-A), vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
B (VEGF-B) vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor C (VEGF-C), vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor
D (VEGF-D), Plättchenwachstumsfaktor
A (PDGF-A), Plättchenwachstumsfaktor
B (PDGF-B), Plazentawachstumsfaktor (PlGF); Säugetier- und Vogel-Orthologa
davon (wobei der Begriff "ortholog" spezieshomolog bedeutet);
und vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor E (VEGF-E), NZ2 VEGF und die beiden
in den Stämmen
D1701 und NZ10 identifizierten VEGF-artigen Proteine, die in Poxviren
identifiziert wurden. Die Verwendung natürlich vorkommender humaner
VEGFs ist bevorzugt für
die Zwecke der Entwicklung chimärer
Moleküle,
die als Humantherapeutika geeignet sind, um die Wahrscheinlichkeit
für die
Entwicklung von Chimerika zu minimieren, die eine Immunantwort beim
Menschen erzeugen. In vielen Fällen
besteht jedoch eine sehr hohe Homologie zwischen VEGF-Speziesorthologa,
insbesondere in rezeptorbindenden Domänen, und es ist vorgesehen,
dass nicht-menschliche natürlich
vorkommende VEGFs ebenfalls verwendet werden können, um chimäre Moleküle zur Verwendung
bei der Behandlung von Menschen zu erzeugen.
-
Chimäre Polypeptide
können
aus jedem Paar oder aus drei oder vier oder mehr der hier beschriebenen
VEGFs oder deren Speziesorthologa abgeleitet sein.
-
Der
Ausdruck "chimär" erfordert, dass
die Aminosäuresequenz
des chimären
Moleküls
mindestens einen Abschnitt aus ein oder mehreren Aminosäuren (vorzugsweise
Abschnitte von 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17, 18, 19, 20 oder mehr Aminosäuren) aus jedem der natürlich vorkommenden
VEGFs, aus denen sie abgeleitet sind, beinhaltet. Das chimäre Polypeptid
ist daher ein "Hybrid" oder "Mosaik" aus zwei oder mehr
Polypeptiden. Mit "chimär" ist gemeint, dass
das erfindungsgemäße Polypeptid
nicht identisch ist zu irgend einer natürlich vorkommenden VEGF-Sequenz
(oder einem Fragment einer natürlichen
VEGF-Sequenz).
-
Der
Begriff "abgeleitet
von" (wie in "abgeleitet von zwei
oder mehr natürlich
vorkommenden VEGF-Polypeptiden")
bedeutet, dass, wenn die Aminosäuresequenzen
des chimären
Polypeptids und die zwei oder mehr natürlich vorkommenden VEGFs unter
Verwendung eines Standardalgorithmus aliniert werden, im Wesentlichen
alle Aminosäuren
in dem chimären
Polypeptid mit einem identischen Rest in einem oder mehreren der
natürlich
vorkommenden VEGFs aliniert sind, aus denen das chimäre Molekül abgeleitet
wurde.
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Standard-Proteinalinierungsalgorithmen,
zum Beispiel das Clustal-Verfahren [Nucl Acids Res 22: 4673–80 (1994)],
das Jotun-Hein-Verfahren [Methds Enzymol 183: 626–645 (1990)]
oder das Feng-Doolittle-Verfahren [J Mol Evol 25: 351–360 (1987)],
können
verwendet werden, um natürlich
vorkommende Vertebraten-Gefäßendothelwachstumsfaktor-Polypeptide
zu alinieren, wobei solche Alinierungen durch die Anwesenheit der
acht hochkonservierten Cysteine, die über die V/PHD verteilt sind,
stark erleichtert wird. Es kann daher auf einfache Weise festgestellt
werden, dass ein chimäres
Polypeptid von zwei oder mehr natürlich vorkommenden VEGFs "abgeleitet" ist, indem eine
Alinierung unter Verwendung allgemein anerkannter Protein-Alinierungsalgorithmen
durchgeführt
wird. Wenn nach Alinierung der Aminosäuresequenzen eines chimären Polypeptids
und zweier oder mehr natürlich
vorkommender VEGFs unter Verwendung eines beliebigen Standardalgorithmus
im wesentlichen alle Aminosäuren
in dem chimären
Polypeptid mit einem identi schen Rest in einem oder mehr der natürlich vorkommenden
VEGFs aliniert wurden, dann wurde das chimäre Polypeptid von den natürlich vorkommenden
VEGFs abgeleitet.
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Die
Verwendung des Begriffs "im
Wesentlichen alle" spiegelt
die Tatsache wieder, dass hier beschriebene Techniken zur Herstellung
chimärer
Polypeptide manchmal Mutationen wie beispielsweise Insertionen, Deletionen
oder Substitutionen einführen,
wodurch 100% Korrelation zu den Elternsequenzen verhindert wird. In
solchen Fällen
alinieren mindestens etwa 90%, 92%, 94%, 95%, 96%, 97%, 98% oder
99% der Reste des chimären
Polypeptids mit identischen Resten von mindestens einem der natürlichen
VEGFs.
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Wenn
dem Fachmann ein chimäres
Polypeptid präsentiert
wird, das perfekt oder im Wesentlichen mit den natürlichen
VEGF-Polypeptiden,
aus denen es abgeleitet wurde, aliniert, liegt es innerhalb seines
Fachkönnens,
absichtlich Mutationen (insbesonder konservative Mutationen) in
das chimäre
Polypeptid einzuführen
und solch ein modifiziertes chimäres
Polypeptid auf sein Rezeptorbindungsprofil zu untersuchen.
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In
Zusammenhang mit solchen chimären
Polypeptiden bedeutet der Begriff "mehrere Peptiduntereinheiten" zwei oder mehr Peptiduntereinheiten.
Beispielhaft angegeben sind hier chimäre Polypeptide, die erhalten
wurden durch Fragmentierung zweier natürlich vorkommender VEGF-cDNAs
(humaner VEGF-A und humaner VEGF-C) zu neun Untereinheiten von jeweils
etwa 8–16
Kodons, Rekombinieren dieser Fragmente zu allen 512 Permutationen
dieser neun Untereinheiten (unter Beibehaltung der Untereinheitenreihenfolge)
und Exprimieren der erhaltenen chimären cDNAs. Die Anzahl und Größe der Fragmente
wird nicht als kritisches Merkmal angesehen. Wie hier beispielhaft
be schrieben, werden die "Untereinheiten" durch Peptidbindungen zur
Bildung einer Polypeptidkette verbunden.
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In
Zusammenhang mit chimären
erfindungsgemäßen chimären Polypeptiden
oder natürlich
vorkommenden VEGF-Polypeptiden bedeutet die Feststellung des "Gefäßendothel-Wachstumsfaktorrezeptor-Bindungsprofils" die Feststellung
der Rezeptoren, an die ein Polypeptid bindet, und der Rezeptoren,
an die es nicht bindet. Bekannte VEGF-Rezeptoren, einschließlich VEGFR-1, VEGFR-2 und VEGFR-3,
werden hier anderweitig in größerer Ausführlichkeit
beschrieben. Bekannte PDGF-Rezeptoren werden hier ebenfalls an anderer
Stelle in größerer Ausführlichkeit
beschrieben. Wenn ein chimäres
Polypeptid teilweise aus einer natürlich vorkommenden PDGF-Sequenz
abgeleitet wurde, ist die Untersuchung des chimären Polypeptids auf die Bindung
an PDGF-Rezeptoren als Teil der Feststellung des Rezeptorbindungsprofils
vorgesehen). Als Beispiel sei genannt, dass, wenn ein chimäres Polypeptid
von einem VEGF-A abgeleitet wurde, das an VEGFR-1 und VEGFR-2 bindet,
und von einem VEGF-C, das an VEGFR-2 und VEGFR-3 bindet, das chimäre Polypeptid
ein anderes Rezeptorbindungsprofil als seine beiden Elternmoleküle aufweist,
wenn es lediglich einen der drei Rezeptoren bindet, oder wenn es
an alle drei Rezeptoren bindet oder wenn es an VEGFR-1 und VEGFR-3,
nicht jedoch an VEGFR-2 bindet.
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Das
Screening von erfindungsgemäßen Polypeptiden
auf die Bindung an die Neuropiline NP-1 und NP-2 ist nicht als Teil
der Rezeptorbindungsprofilbestimmung vorgesehen, da die für die NP-1-
und NP-2-Bindung verantwortlichen Bereiche von VEGF (und anderen
Familienmitgliedern) Bereiche außerhalb der V/PHD-Kernregion
sind. Die NP-1-Bindung wird vermittelt durch die Aminosäurereste
142 bis 185 der SEQ ID NO: 2 für
VEGF-A und der Aminosäurereste
138 bis 182 für
VEGF-B [Soker et al., J Biol Chem 271: 5761–7 (1996); Makinen et al.,
J Biol Chem 274: 21217–22
(1999)]. Wie unten erläutert,
ist die Hinzufügung
von Sequenzen stromabwärts
oder stromaufwärts
zu erfindungsgemäßen chimären Polypeptiden
vorgesehen, und von einigen hinzugefügten Sequenzen ist vorgesehen,
dass sie zu einer NP-1- oder NP-2-Bindung führen.
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Es
wird davon ausgegangen, dass die vorliegende Erfindung die erste
Offenbarung eines Polypeptids bereitstellt, das in der Lage ist,
an VEGFR-1, VEGFR-2 sowie VEGFR-3 zu binden. Alle Polypeptide, die
dieses Rezeptorbindungsprofil aufweisen, werden als in den Bereich
der Erfindung fallend angesehen.
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Natürlich vorkommende
VEGF-Polypeptide binden ihre jeweiligen Rezeptoren im allgemeinen
mit hoher Affinität,
was in diesem Zusammenhang im allgemeinen dahingehend verstanden
wird, dass eine Bindung mit einer subnanomolaren Dissoziationskonstante
gemeint ist. Beispielsweise bindet VEGF-A VEGFR-1 und VEGFR-2 mit
einer Kd von ungefähr
16 pM beziehungsweise 760 pM; und VEGF-C bindet VEGFR-2 und VEGFR-3
mit einer Kd von ungefähr
410 pM beziehungsweise 135 pM. Da es möglich ist, ein therapeutisches Wachstumsfaktorprotein
zu verabreichen, um Konzentrationen zu erreichen, die normale Serumkonzentrationen übersteigen,
und solche Polypeptide so zu formulieren, dass ihre biologische
Halbwertszeit erhöht
ist, wird davon ausgegangen, dass chimäre Polypeptide, die eine niedrigere
Rezeptoraffinität
(d.h. höhere
Dissoziationskonstante) aufweisen, nichtsdestotrotz als Rezeptoragonisten
und -antagonisten geeignet sein werden. Für die Zwecke der Bewertung
der Rezeptorbindung von chimären
Polypeptiden wird ein Grenzwert bei einer Dissoziationskonstante
von 50 nanomolar gewählt.
Chimäre
Polypeptide, die einen Rezeptor mit einer Dissoziationskonstante
von weniger als 50 nanomolar binden, festge stellt durch ein beliebiges
konventionelles oder anerkanntes Verfahren, wie jene, die in Coligan
et al., Current Protocols in Protein Science, Vol. 2, New York, John
Wiley & Sons,
Inc., S. A.5 A.1–A.5
A.40 (1998), beschrieben sind, wird als an einen Rezeptor bindend gewertet,
und Polypeptide mit geringeren Affinitäten werden als nichtbindend
gewertet.
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Es
ist in der Literatur gut bekannt, dass natürlich vorkommende VEGF als
Spleißvarianten
und/oder als Präprotein-Moleküle und/oder
als Präpro-Proteinmoleküle exprimiert
werden, die einem proteolytischen Processing unterzogen werden.
Erfindungsgemäße chimäre Polypeptide
beinhalten chimäre
(hybride) Rezeptorbindungsdomänen,
wie in den vorstehenden Absätzen
erläutert,
und können
optional zusätzliche
Stromauf- oder Stromab-Sequenzen aus natürlich vorkommenden VEGFs beinhalten,
einschließlich
Stromauf- und Stromab-Sequenzen, die in reifen Isoformen von natürlich vorkommenden
zirkulierenden VEGFs vorhanden sind; und/oder Stromauf- oder Stromab-Propeptidsequenzen,
die während
des normalen intrazellulären
oder extrazellulären
Processings entfernt werden. Zur Veranschaulichung: die in Beispiel
1 beschriebenen Polypeptide wurden unter Verwendung der Reste 34–135 (SEQ
ID NO: 2) von VEGF-A und unter Verwendung von 112–216 von
humanem Präpro-VEGF-C (SEQ ID NO:
22) hergestellt. Erfindungsgemäße chimäre Polypeptide beinhalten
die Peptide, die tatsächlich
als Beispiele angegeben sind, und beinhalten auch solche Peptide,
die durch Hinzufügung
von Stromauf- oder Stromab-VEGF-A- oder -VEGF-C-Sequenzen aus SEQ
ID NO: 2 oder 22 modifiziert wurden. Hinsichtlich chimärer VEGF-A-/VEGF-C-Polypeptide,
wie sie hier beispielhaft beschrieben sind, ist insbesondere die
Hinzufügung
von Stromauf- und Stromab-Sequenzen, die mit amino- und/oder carboxyterminalen
Sequenzen übereinstimmen,
die für
natürliche
VEGF-A- oder VEGF-C-Isoformen charakteristisch sind, vorgesehen.
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Es
ist in der Literatur auch sehr gut bekannt, Proteine mit einem Initiator-Methionin,
mit einem heterologen Signalpeptid, mit einer oder mehr Markersequenzen
zur Erleichterung der Aufreinigung, als Fusionen mit anderen Polypeptiden
und dergleichen rekombinant zu exprimieren. Es ist ebenfalls gut
bekannt, Polypeptide durch Glykosylierung, Pegylierung oder andere
Modifikationen, von denen einige die Stabilität, die Zirkulationshalbwertszeit
verbessern oder (im Falle der Glykosylierung) das Polypeptid endogenen
vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktoren ähnlicher
machen können.
Chimäre
Polypeptide gemäß der Erfindung
können beliebige
solcher Modifikationen und Hinzufügungen zu der aus zwei oder
mehr natürlich
vorkommenden Invertebraten-Gefäßendothelwachstumsfaktor-Polypeptiden abgeleiten
Aminosäuresequenz
umfassen.
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Es
wird erwartet, dass eine erhöhte
Rezeptorbindungsaffinität
mit größerer Potenz
als Rezeptoraktivator oder -inhibitor korreliert. Im allgemeinen
sind die durch ein beliebiges anerkanntes Verfahren bestimmten Dissoziationskonstanten
(Kd) ein Hinweis auf die Rezeptoraffinität, wobei eine niedrigere Kd
auf eine größere Bindungsaffinität hinweist.
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Die
EC50, oder die halbwirksame Konzentration,
ist die Konzentration, die 50% der maximalen Wirkung erzeugt. Ein
beispielhafter Test für
die Bestimmung der EC50 eines mutmaßlichen Liganden für einen
bestimmten Rezeptor ist unten in Beispiel 6 erläutert.
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Das
unten erläuterte
Beispiel stellt eine Beschreibung für die Synthese und Testung
zahlreicher spezifischer Hybrid-Polypeptide
bereit.
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Anfängliche
Untersuchungen deuten darauf hin, dass die folgenden spezifischen
Konstrukte (unten im Detail beschrieben) an genau einen Rezeptor
binden, der ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus humanem VEGFR-1, humanem VEGFR-2
und humanem VEGFR-3: 82-14, 82-16, 22-3, 72-6, 12-14, 12-16, 32-11, 32-14, 32-15,
32-16, 52-9, 52-11, 52-14, 52-15, 14-7, 23-10, 23-12, 23-14, 33-1, 33-3, 33-6,
33-9, 53-1, 53-3, 53-7, 62-8, 62-10, 62-13, 63-3, 63-6, 73-7, 73-15,-8,
74-10, 74-12, 11-9, 11-13, 12-1, 12-5, 81-9, 81-13, 13-9, 13-11,
13-13, 13-15, 14-1,
14-5, 41-1, 43-1, 83-9, 83-13, 83-15, 61-1, 61-3, 62-1, 82-5, 84-1,
84-5.
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Anfängliche
Untersuchungen deuten darauf hin, dass die folgenden spezifischen
Konstrukte an VEGFR-1 und VEGFR-3, nicht jedoch an VEGFR-2 binden:
12-9, 12-13, 14-9, 82-9, 82-13, 84-9.
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Anfängliche
Untersuchungen deuten darauf hin, dass die folgenden spezifischen
Konstrukte an VEGFR-1, VEGFR-2 und VEGFR-3 binden: 12-7, 12-11, 82-11, 84-11.
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Wie
in größerer Ausführlichkeit
unten beschrieben, scheint das vierte Fragment (X4)
Reste zu beinhalten, die für
die Vermittlung der VEGFR-3-Bindungsaffinität wichtig sind. Die Fragmente
5 und 8 von VEGF-C scheinen ebenfalls zur VEGFR-3-Bindung beizutragen.
Gleichermaßen
deuten die Daten darauf hin, dass die Fragmente 2 und 7 von VEGF-A
zur VEGFR-1 Bindung beitragen.
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Die
unten beschriebenen Rekombinationsexperimente zur Erzeugung von
Hybridmolekülen
wurden nur mit Rezeptorbindungsdomänen von humanem VEGF-A und
VEGF-C durchgeführt
statt mit Sequenzen, die den natürlichen
sekretierten Formen von VEGF-A und VEGF-C oder Präprotein-
oder Präpro-Protein-Sequenzen
entsprechen. Routinemäßige rekombinante
DNA-Techniken, wie sie beispielsweise in Ausubel, et al. (Hrsg.),
Protocols in Molecular Biology, John Wiley & Sons (1994–1999) oder Sambrook et al.,
(Hrsg.), Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press: Cold Spring Harbor, New York (1989), beschrieben
sind, können
verwendet werden, um Polynukleotide, die die Hybridproteine kodieren,
mit Polynukleotiden, die VEGF-A- oder VEGF-C-Sequenzen kodieren,
die in natürlich
vorkommenden Proteinen stromaufwärts
oder stromabwärts
von der rezeptorbindenden Domäne
gefunden werden, insbesondere Sequenzen, die in natürlich vorkommenden
sekretierten und zirkulierenden Formen von VEGF-A oder VEGF-C gefunden
werden, zu verbinden.
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Die
Erfindung stellt Hydridpolypeptide wie oben beschrieben bereit,
wobei das Polypeptid darüber
hinaus ein oder mehrere Aminosäuresequenzen
beinhaltet, die ausgewählt
sind aus der Gruppe, bestehend aus einem Präpro-VEGF-C-Signalpeptid, einem
aminoterminalen Präpro-VEGF-C-Propeptid
und einem carboxyterminalen Präpro-VEGF-C-Propeptid.
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Die
Expression von erfindungsgemäßen Polypeptiden
ist jedoch nicht beschränkt
auf die Expression nur mit natürlich
vorkommenden flankierenden VEGF-A- oder VEGF-C-Sequenzen. Die Expression
von erfindungsgemäßen Polypeptiden
in Bakterien kann erreicht werden durch Einfügen eines Initiator-Methionins
oder -Methionin-Lysins stromaufwärts
von den Hybrid-VEGF-Sequenzen,
wohingegen die Expression und Sekretion bei Säuge tierzellen am einfachsten
dadurch erreicht wird, dass zumindest ein Signalpeptid eingefügt wird.
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Die
Expression von erfindungsgemäßen Polypeptiden
als Fusionen mit anderen heterologen Sequenzen wie beispielsweise
Markersequenzen zur Erleichterung der Aufreinigung oder die Expression
als Teil eines größeren Fusionspeptids
ist ebenfalls vorgesehen. Ein beispielhafter Marker dieses Typs
ist eine Polyhistidinsequenz von im Allgemeinen etwa sechs Histidin-Resten, die die Isolierung
einer solchermaßen
markierten Verbindung unter Einsatz von Nickel-Chelatbildung ermöglicht.
Andere Kennzeichnungen und Marker wie beispielsweise der FLAG®-Marker
(Eastman Kodak, Rochester, NY), die gut bekannt und routinemäßig im Stand der
Technik verwendet werden, sind von der Erfindung umfasst. Beispielhafte
Fusionen beinhalten die Verwendung von kommerziell erhältlichen
Vektoren, die ein gewünschtes
Polypeptid als Teil eines Glutathion-S-transferase(GST)-Fusionsproduktes
exprimieren. Nach der Abspaltung der GST-Komponente von dem gewünschten
Polypeptid kann ein zusätzlicher
Glycinrest an Position –1
verbleiben. Varianten, die sich durch Expression in anderen Vektorsystemen
ergeben, sind ebenfalls vorgesehen.
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Mittels
des hier beschriebenen Rezeptorbindungs- und -aktivitätstests
stellt die vorliegende Erfindung auch Varianten (Analoga) der erfindungsgemäßen Hybridpolypeptide
bereit, wobei ein oder mehrere Aminosäuren der Hybridpeptid-Aminosäuresequenz
addiert, deletiert oder durch eine andere Aminosäure substituiert wurde, und
wobei das Hybrid die rezeptorbindenden und/oder eine biologische
Aktivität,
die für
das Hybridpolypeptid charakteristisch ist, bewahrt.
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Substitutionsvarianten,
bei denen hauptsächlich
konservative Substitutionen eingeführt wurden (z.B. durch Modifikationen
von Polynukleotiden, die erfindungsgemäße Polypeptide kodieren) sind
als Äquivalente von
erfindungsgemäßen Hybridpolypeptiden
vorgesehen. Aminosäuren
können
nach ihren physikalischen Eigenschaften und ihrem Beitrag zur sekundären und
tertiären
Proteinstruktur klassifiziert werden. Als eine konservative Substitution
wird im Stand der Technik ein Austausch einer Aminosäure durch
eine andere Aminosäure
angesehen, die ähnliche
Eigenschaften aufweist. Beispielhafte konservative Austausche auf
Basis der Aminosäureseitenketteneigenschaften
sind in der unmittelbar folgenden Tabelle unter Verwendung der Standard-Ein-Buchstaben-Abkürzungen
dargelegt.
Seitenketteneigenschaft | Aminosäure |
Aliphatisch | |
unpolar | G, A, P,
I, L, V |
polar – ungeladen | C, S, T,
M, N, Q |
polar – geladen | D, E, K,
R |
Aromatisch | F, W, Y |
Andere | N, Q, D,
E |
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Alternativ
können
konservative Aminosäuren
wie in Lehninger [Biochemistry, Zweite Auflage; Worth Publishers,
Inc. NY: NY (1975), S. 71–77]
beschrieben gruppiert werden, wie in der unmittelbar folgenden Tabelle
dargestellt ist.
Unpolare
(hydrophobe) | Seitenkette |
aliphatisch: | A,
L, I, V, P |
aromatisch: | F,
W |
schwefelhaltig: | M |
grenzwertig: | G |
ungeladene
polare Seitenkette | |
Hydroxyl: | S,
T, Y |
Amide: | N,
Q |
Sulfhydryl: | C |
grenzwertig | G |
Positiv
geladen (basisch): | K,
R, H |
Negativ
geladen (sauer): | D,
E |
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Die
folgende Tabelle stellt noch eine weitere alternative Gruppe konservativer
Aminosäureaustausche bereit.
Sowohl Ein-Buchstaben-
als auch Drei-Buchstaben-Abkürzungen
sind dargestellt:
Ursprünglicher | Konservative |
Rest | Austausche |
Ala(A) | Val,
Leu, Ile |
Arg(R) | Lys,
Gln, Asn |
Asn(N) | Gln,
His, Lys, Arg |
Asp(D) | Glu |
Cys(C) | Ser |
Gln(Q) | Asn |
Glu(E) | Asp |
His(H) | Asn,
Gln, Lys, Arg |
Ile(I) | Leu,
Val, Met, Ala, Phe |
Leu(L) | Ile,
Val, Met, Ala, Phe |
Lys(K) | Arg,
Gln, Asn |
Met(M) | Leu,
Phe, Ile |
Phe(F) | Leu,
Val, Ile, Ala |
Pro(P) | Gly |
Ser(S) | Thr |
Thr(T) | Ser |
Trp(W) | Tyr |
Tyr(Y) | Trp,
Phe, Thr, Ser |
Val(V) | Ile,
Leu, Met, Phe, Ala |
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Für viele
Proteine ist es unwahrscheinlich, dass die Wirkungen einer beliebigen
einzelnen oder kleinen Gruppe von Aminosäureänderungen die biologischen
Eigenschaften wesentlich ändern,
insbesondere wenn die Änderungen
konservative Substitutionen sind, vorausgesetzt, die Änderungen
werden nicht an kritischen Resten eingeführt. Bevorzugte Varianten der
erfindungsgemäßen Hybridpolypeptide
haben mindestens etwa 70%, 80%, 90%, 95%, 96%, 97%, 98% oder 99%
Aminosäureidentität mit Hybriden
gemeinsam, die vollständig
aus Aminosäuresequenzen
bestehen, die von natürlich
vorkommenden VEGFs abgeleitet sind.
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Die
Identität
und Ähnlichkeit
von verwandten Nukleinsäuremolekülen und
Polypeptiden kann auf einfache Weise durch bekannte Verfahren berechnet
werden. Solche Verfahren beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf
jene, die in Computational Molecular Biology, Lesk, A. M., Hrsg.,
Oxford University Press, New York, 1988; Biocomputing: Informatics
and Genome Projects, Smith, D. W., Hrsg., Academic Press, New York, 1993;
Computer Analysis of Sequence Data, Teil 1, Griffin, A. M., und
Griffin, H. G., Hrsg., Humana Press, New Jersey, 1994; Sequence
Analysis in Molecular Biology, von Heinje, G., Academic Press, 1987;
Sequence Analysis Primer, Gribskov, M. und Devereux, J., Hrsg.,
M. Stockton Press, New York, 1991; and Carillo et al., SIAM J. Applied
Math., 48: 1073 (1988) beschrieben sind.
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Bevorzugte
Verfahren zur Feststellung der Identität und/oder Ähnlichkeit sind darauf ausgelegt,
die größte Übereinstimmung
zwischen den getesteten Sequenzen zu ergeben. Verfahren zur Feststellung
der Identität
und Ähnlichkeit
werden in öffentlich
verfügbaren
Computerprogrammen beschrieben. Bevorzugte Computerprogrammverfahren
zur Feststellung der Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf,
das GCG-Programmpaket, einschließlich GAP (Devereux et al.,
Nucl. Acid. Res., 12: 387 (1984); Genetics Computer Group, University
of Wisconsin, Madison, WI), BLASTP, BLASTN und FASIA (Altschul et
al., J. Mol. Biol., 215: 403–410
(1990)). Das BLASTX-Programm ist öffentlich erhältlich vom
National Center for Biotechnology Information (NCBI) und anderen
Quellen (BLAST-Manual, Altschul et al. NCB/NLM/NIH Bethesda, MD
20894; Altschul et al., oben). Der gut bekannte Smith-Waterman-Algorithmus
kann ebenfalls zur Feststellung der Identität verwendet werden.
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Bevorzugte
Parameter für
einen Polypeptidsequenzvergleich beinhalten folgendes:
Algorithmus:
Needleman et al., J. Mol. Biol., 48, 443–453 (1970);
Vergleichsmatrix:
BLOSUM 62 von Henikoff et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 10915–10919 (1992);
Lückenstrafe
("Gap Penalty"): 12
Lückenlängenstrafe
("Gap Length Penalty"): 4
Ähnlichkeitsschwellenwert
("Threshold of Similarity"): 0 Bevorzugte Parameter
für Sequenzvergleiche
von Nukleinsäuremolekülen beinhalten
folgendes:
Algorithmus: Needleman et al., J. Mol. Biol., 48,
443–453
(1970);
Vergleichsmatrix: Übereinstimmungen
= +10, Fehlpassung = 0 Lückenstrafe
("Gap Penalty"): 50
Lückenlängenstrafe
("Gap Length Penalty"): 3
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Unter
einer "nicht natürlich vorkommenden
Gefäßendothelwachstumsfaktor-Aminosäuresequenz" wird eine Sequenz
verstanden, die nicht identisch ist zu irgend einer bekannten natürlich vorkommenden
Aminosäuresequenz,
wie zum Beispiel in diesem Fall rezeptorbindenden Domänen von
bekannten VEGF-A- oder VEGF-C-Sequenzen.
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Die
Erfindung stellt Polynukleotide (z.B. cDNA, cDNA mit eingeführten Introns
zur Erleichterung der Expression in eukaryotischen Systemen, synthetische
DNA, RNA oder Kombinationen davon, einzel- oder doppelsträngig) bereit,
die eine Nukleotidsequenz umfassen, die eine Aminosäuresequenz
der erfindungsgemäßen Polypeptide
kodieren. Gereinigte und isolierte Polynukleotide sind bevorzugt.
Aufgrund der gut bekannten Degeneration des genetischen Codes existieren
mehrere Polynukleotidsequenzen, die jede erfindungsgemäße Polypeptid-Aminosäuresequenz
kodieren. Solche Polynukleotide sind für die rekombinante Expression der
erfindungsgemäßen Polypeptide
geeignet.
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Beispielhafte
hochstringente Hybridisierungsbedingungen sind wie folgt: Hybridisierung
bei 65°C
für mindestens
12 Stunden in einer Hybridisierungslösung umfassend 5X SSPE, 5X
Denhardts, 0,5% SDS und 2 mg ultraschallbehandelte nichthomologe
DNA pro 100 ml Hybridisierungslösung;
zweimaliges Waschen für
10 Minuten bei Raumtemperatur in einer Waschlösung umfassend 2X SSPE und
0,1% SDS; gefolgt von einer einmaligen Waschung für 15 Minuten
bei 65°C
mit 2X SSPE und 0,1% SDS; gefolgt von einer letzten Waschung für 10 Minuten
bei 65°C
mit 0,1X SSPE und 0,1% SDS. Moderate Stringenzwaschungen können erreicht
werden durch Waschung mit 0,5X SSPE anstatt 0,1X SSPE in der letzten
10-minütigen
Waschung bei 65°C.
Niedrig stringente Waschungen können
erreicht werden durch Verwendung von 1X SSPE für die 15-minütige Waschung
bei 65°C
und Weglassen der letzten 10-minütigen
Waschung. Es ist in der Fachwelt selbstverständlich, dass Bedingungen entsprechender
Stringenz durch Variieren von Temperatur und Puffer oder Salzkonzentration
erreicht werden können,
wie in Ausubel, et al. (Hrsg.), Protocols in Molecular Biology,
John Wiley & Sons (1994),
S. 6.0.3 bis 6.4.10, beschrieben. Modifikationen der Hybridisierungsbedingungen
können
empirisch ermittelt oder auf Basis der Länge und des Prozentanteils
an Guanosin/Cytosin(GC)-Basenpaarung
der Sonde genau berechnet werden. Die Hybridisierungsbedingungen
können
wie in Sambrook et al., (Hrsg.), Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press: Cold Spring Harbor,
New York (1989), S. 9.47 bis 9.51. beschriebenen berechnet werden.
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Die
Erfindung stellt Vektoren bereit, die ein erfindungsgemäßes Polynukleotid
umfassen. Solche Vektoren sind zum Beispiel nützlich für die Amplifikation der Polynukleotide
in Wirtszellen, um geeignete Mengen davon zu erzeugen.
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Der
Vektor kann ein Expressionsvektor sein, wobei das erfindungsgemäße Polynukleotid
funktionsfähig
mit einem Polynukleotid verknüpft
ist, das eine Expressionskontrollsequenz umfasst. Autonom replizierende
rekombinante Expressionskonstrukte wie beispielsweise Plasmide und
virale DNA-Vektoren, die die erfindungsgemäßen Polynukleotide beinhalten,
sind insbesondere vorgesehen. Expressionskontroll-DNA-Sequenzen
beinhalten Promotoren, Enhancer und Operatoren und werden im allgemeinen
auf Basis des Expressionssystems ausgewählt, in denen das Expressionskonstrukt
verwendet werden soll. Bevorzugte Promotor- und Enhancer-Sequenzen
werden im allgemeinen auf die Fähigkeit
zur Verstärkung
der Genexpression hin ausgewählt,
während
Operatorsequenzen im allgemeinen auf ihre Fähigkeit zur Regulation der
Genexpression hin ausgewählt
werden. Expressionsvektoren sind nützlich zur rekombinanten Herstellung
von erfindungsgemäßen Polypeptiden.
Erfindungsgemäße Expressionskonstrukte
können
auch Sequenzen beinhalten, die ein oder mehrere selektierbare Marker
kodieren, die die Identifikation von das Konstrukt tragenden Wirtszellen
ermöglichen.
Expressionskonstrukte können
auch Sequenzen beinhalten, die die homologe Rekombination in einer
Wirtszelle erleichtern und vorzugsweise fördern. Bevorzugte erfindungsgemäße Konstrukte
beinhalten auch Sequenzen, die für
die Replikation in einer Wirtszelle erforderlich sind.
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Vektoren
sind auch nützlich
für "Gentherapie"-Behandlungsschemata,
wobei ein Polynukleotid, das ein erfindungsgemäßes Polypeptid kodiert, in
ein Subjekt, das einer Behandlung bedarf, die die Modulation (Stimulation
oder Blockierung) von vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktorrezeptoren beinhaltet, in einer Form
eingeführt
wird, die die Zellen in dem Subjekt dazu veranlasst, die erfindungsgemäßen Polypeptide
in vivo zu exprimieren.
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Die
Erfindung stellt Wirtszellen, einschließlich prokaryotischer und eukaryotischer
Zellen, bereit, die mit erfindungsgemäßen Polynukleotiden oder erfindungsgemäßen Vektoren
(stabil oder transient) transformiert oder transfiziert sind. Erfindungsgemäße Polynukleotide
können
in die Wirtszelle als Teil eines ringförmingen Plasmids oder als lineare
DNA eingeführt
werden, die eine kodierende Region eines isolierten Proteins oder
einen viralen Vektor umfasst. Im Stand der Technik gut bekannte
und routinemäßig praktizierte
Verfahren zur Einführung
von DNA in die Wirtszelle beinhalten Transfor mation, Transfektion,
Elektroporation, Kerninjektion oder Fusion mit Trägern wie
beispielsweise Liposomen, Mizellen, Geisterzellen und Protoplasten.
Wie oben angegeben, sind solche Wirtszellen für die Amplifizierung der Polynukleotide
und auch für
die Expression der durch das Polynukleotid kodierten erfindungsgemäßen Polypeptide
nützlich.
Solche Wirtszellen sind in Tests nützlich, wie sie hier beschrieben
werden. Für
die Expression von erfindungsgemäßen Polypeptiden
ist jede Wirtszelle akzeptabel, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Bakterien-, Hefe-, Pflanzen-, Invertebraten- (z.B. Insekten-), Vertebraten-
und Säugetier-Wirtszellen.
Für die
Entwicklung therapeutischer Zubereitungen ist die Expression in
Säugetierzellinien,
insbesondere menschlichen Zellinien, bevorzugt. Von der Verwendung
von Säugetier-Wirtszellen
wird erwartet, dass sie jene posttranslationalen Modifikationen
(zum Beispiel Glykosylierung, Trunkierung, Lipidierung und Phosphorylierung)
gewährleisten,
die wünschenswert
sind, um eine optimale biologische Aktivität auf erfindungsgemäße rekombinante
Expressionsprodukte zu übertragen. Glykosylierte
und nicht-glykosylierte Formen von Polypeptiden sind von der vorliegenden
Erfindung umfasst. Gleichermaßen
umfasst die Erfindung oben beschriebene Polypeptide, die kovalent
modifiziert wurden, um ein oder mehrere wasserlösliche Polymer-Anhänge wie
beispielsweise Polyethylenglykol, Polyoxyethylenglykol oder Polypropylenglykol
zu beinhalten.
-
Erfindungsgemäße Polypeptide
können
auch chemisch synthetisiert sein.
-
Die
Isolierung des Polypeptids aus den Zellen oder aus dem Medium, in
dem die Zellen angezogen werden, wird durch im Stand der Technik
bekannte Aufreinigungsverfahren erreicht, zum Beispiel konventionelle
chromatographische Verfahren, einschließlich Immunaffinitätschromatographie,
Rezeptoraffinitätschromatographie,
Chromatographie unter Nutzung hydrophober Wechselwirkung, Lektinaffinitätschromatographie, Ausschlussfiltration,
Kationen- oder Anionenaustauschchromatographie, Hochdruckflüssigchromatographie (HPLC),
Umkehrphasen-HPLC und dergleichen. Andere Verfahren zur Aufreinigung
beinhalten jene, bei denen das gewünschte Protein als ein Fusionsprotein
exprimiert und aufgereinigt wird, das eine spezifische Markierung,
Kennzeichnung oder einen spezifischen chelatbildenden Rest aufweist,
der durch einen spezifischen Bindungspartner oder ein spezifisches
Bindungsmittel erkannt wird. Das gereinigte Protein kann gespalten werden,
um das gewünschte
Protein zu erhalten, oder als intaktes Fusionsprotein belassen werden.
Die Abspaltung der Fusionskomponente kann eine Form des gewünschten
Proteins erzeugen, die als Ergebnis des Spaltungsprozesses zusätzliche
Aminosäurereste
aufweist.
-
Ebenfalls
innerhalb des Bereichs der Erfindung liegen Zusammensetzungen, die
erfindungsgemäße Polypeptide
oder Polynukleotide umfassen. Solche Zusammensetzungen können ein
oder mehrere erfindungsgemäße Polynukleotide
oder Polypeptide umfassen, die mit einem pharmazeutisch annehmbarem
(z.B. sterilen und nicht toxischen) Diluens oder Träger formuliert
wurden. Flüssige,
halbfeste oder feste Diluens sehen, die als pharmazeutische Träger, Exzipientien
oder Medien dienen, sind bevorzugt. Jedes im Stand der Technik bekannte
Diluens kann verwendet werden. Beispielhafte Diluenzien beinhalten,
sind aber nicht beschränkt
auf Wasser, Salzlösungen,
Polyoxyethylensorbitanmonolaurat, Magnesiumstearat, Methyl- und
Propylhydroxybenzoat, Talkum, Alginate, Stärken, Galaktose, Saccharose,
Dextrose, Sorbit, Mannit, Glycerin, Kalziumphosphat, Mineralöl und Kakaobutter.
Solche Formulierungen sind z.B. für die Verabreichung von erfindungsgemäßen Polypeptiden
oder Polynukleotiden an Säugetier-Subjekte
(einschließlich
Menschen) in therapeutischen Schemata nützlich.
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Gleichermaßen können erfindungsgemäße Polypeptide
oder Polynukleotide zur Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung
von hier beschriebenen Funktionsstörungen verwendet werden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf Funktionsstörungen,
die durch unerwünschte
Endothelzellproliferation gekennzeichnet sind und/oder Funktionsstörungen,
die durch Ischämie
und/oder Gefäßverschluss
gekennzeichnet sind, wobei eine Neovaskularisierung erwünscht ist.
-
Ein
Kit, umfassend ein erfindungsgemäßes Polynukleotid,
Polypeptid oder eine erfindungsgemäße Zusammensetzung, verpackt
in einem Behälter,
wie beispielsweise einer Phiole oder Flasche, und ferner umfassend
ein Etikett, das an dem Behälter
befestigt oder damit verpackt ist, wobei das Etikett die Inhalte
des Behälters
beschreibt und Indikationen und/oder Instruktionen hinsichtlich
der Verwendung des Inhaltes des Behälters zur Behandlung einer
oder mehrerer Krankheitszustände,
wie hier beschrieben, bereitstellt, ist ebenfalls vorgesehen.
-
Erfindungsgemäße Polypeptide,
die an zytotoxische Mittel oder andere Mittel, die das Zeltwachstum modulieren,
konjugiert sind, sind vorgesehen.
-
Einzelsträngige Oligonukleotide
können
auf Grundlage der Kenntnis von Säugetier-VEGF-Polypeptidsequenzen
und des universellen genetischen Codes und unter Verwendung konventioneller
chemischer Synthesetechniken hergestellt werden. Beispiel 1 unten
zeigt solch eine Technik, wobei synthetische Oligonukleotidpaare
hergestellt und angelagert wurden, um doppelsträngige Polynukleotide mit einzelsträngigen kohäsiven Enden
herzustellen, die Fragmente von menschlichem VEGF-A und menschlichem
VEGF-C kodierten. cDNAs oder genomische DNAs (vorzugsweise cDNAs),
die natürliche
VEGFs kodieren, können
unter Verwendung einer oder mehrerer Restriktionsendonukleasen,
unter Verwendung von DNase I oder unter Verwendung von Exonuklease
111 fragmentiert werden [siehe z.B. Chang et al., Nature Biotechnology
17: 793–797
(1999) (DNase-I-Verfahren); Kikuchi et al., Gene 236: 159–167 (1999)
(Restriktionsendonukleaseverfahren); Harayama et al., TIBTECH 16:
76–82
(1998) (Review); Patten et al., Curr. Opin. Biotechnology 8: 724–733 (1997)
(Review, DNase I); Zhang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94:
4504–09
(1997) (DNase-I-Verfahren); Stemmer, Proc. Natl. Accd. Sci. USA
91: 10747–1074
(1997) (DNase-I-Verfahren);
Stemmer, Nature 370: 389–391 (1994)
(DNase-I-Verfahren);
und Ostermeier et al., Nature Biotechnology 17: 1205–1209 (1999)
(ExoIII-Verfahren)].
-
Eine
cDNA (kodierender oder nicht-kodierender Strang) kann als Matrize
verwendet werden, um unter Verwendung von DNA-Polymerase und Kettenterminationsreagenzien
komplementäre
Fragmente zu synthetisieren [siehe z.B. Lehtovaara et al., Protein
Engineering 2: 63–68
(1988)].
-
Polynukleotide
können
mit komplementären
kohäsiven
einzelsträngigen
Enden hergestellt wurden, um die Anlagerung von Fragmenten in einer
gewünschten
Reihenfolge unter konventionellen Anlagerungs- und Ligationsbedingungen
für Polynukleotide
zu erleichtern. Beispiel 1 unten bietet eine Demonstration dieser Technik,
um 510 menschliche VEGF-A/VEGF-C-Hybride zu erzeugen. Solch eine
Technik kann auch zur Anlagerung von Fragmentmischungen von zwei
oder mehr VEGF-cDNAs, die mit Restriktionsendonukleasen verdaut
wurden, geeignet sein. Alternativ können Polynukleotide gemischt
und einer "Self-priming"-PCR-Reaktion unterzogen
werden, die aufeinander folgende Schritte der Denaturierung, Anlagerung
und Extension beinhaltet [siehe z.B. Chang et al (1999); Kikuchi
et al. (1999); Patten et al. (1997); Zhang et al. (1997); Stemmer
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 91: 10747–1074 (1994); und Stemmer,
Nature 370: 389–391
(1994)]. Eine PCR kann unter Bedingungen durchgeführt werden,
die Fehler (Mutationen) in die PCR-Produkte einführt. Solche Mutationen führen zusätzliche
molekulare Variationen ein und es wird erwartet, dass dadurch der
prozentuale Anteil biologisch aktiver Moleküle ingesamt verringert wird,
jedoch auch Moleküle
mit unerwartet überlegenen
Aktivitäten
erzeugt werden können.
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Hybrid-DNA-Moleküle werden
durch beliebige im Stand der Technik bekannte Mittel exprimiert.
In einer Variation werden die Moleküle in Expressionsvektoren kloniert,
die wiederum verwendet werden, um Zellen zu transformieren oder
zu transfizieren, um die Polypeptide zu exprimieren. In einer anderen
Variation werden die Polynukleotide zum Screening in ein Phagendisplay-Vektorsystem
kloniert [siehe z.B. Chang et al (1999)]. Screeningtests können einen
direkten Rezeptorbindungsprofiltest nach sich ziehen, wie unten
in Beispiel 3 beschrieben. Alternativ kann die Rezeptorbindung indirekt
durch Untersuchung auf eine durch Rezeptorbindung induzierte biologische
Aktivität
getestet werden. Das Screening kann das Inkontaktbringen des Hybrid-Polypeptids
mit einer Zelle umfassen, die den Rezeptor exprimiert, wobei Änderungen
im Zellwachstum oder Zellüberleben,
die durch das Hybrid-Polypeptid induziert werden, die Bindung zwischen
dem Hybrid-Polypeptid an dem Rezeptor anzeigen.
-
Antikörper, die
gegen erfindungsgemäße Polypeptide
erzeugt werden können,
und erfindungsgemäße Polypeptide
mit größerer Affinität als für jeden
natürlich
vorkommenden VEGF binden, sind ebenfalls vorgesehen. Polypeptide,
die die antigenbindenden Fragmente solcher Antikörper umfassen, sind ebenfalls
vorgesehen. Antikörper,
die an erfindungsgemäße Polypeptide,
nicht jedoch an Vertebraten-VEGF-C binden, sind vorgesehen.
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Allgemein
gesprochen, sind erfindungsgemäße Polypeptide
nützlich
zur Modulierung (Stimulierung oder Hemmung) zellulärer Vorgänge, die
durch irgend einen der Rezeptoren der PDGF/VEGF-Familie wie beispielsweise
PDGFR-α,
PDGFR-β,
VEGFR-1, VEGFR-2
und/oder VEGFR-3 vermittelt werden. Diese Rezeptoren können in
bestimmten Prozessen einzeln und in anderen Prozessen in Kombination,
in unterschiedlichem Ausmaß,
beteiligt sein. Erfindungsgemäße Polypeptide
besitzen viele verschiedene Rezeptorbindungsprofile, und einer der
Vorteile der Erfindung besteht in der Fähigkeit, ein Polypeptid mit
einem Rezeptorbindungsprofil auszuwählen, das dem Rezeptorexpressionsprofil
des zu modulierenden biologischen Prozesses entspricht.
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1 stellt
eine perspektivische Ansicht eines dreidimensionalen Modells eines
VEGF-A-Monomers dar, bei dem ausgewählte Sekundärstrukturelemente kenntlich
gemacht sind. Ein VEGF-A-kodierendes Polynukleotid wurde zur Konstruktion
von VEGF-A/VEGF-C-Chimären
in neun Segmente aufgeteilt, und die Kennzeichnungen 1–9 machen
den Ort der Peptide kenntlich, die durch die neun Segmente jeweils
kodiert werden.
-
2 ist
ein schematisches Diagramm von 9 VEGF-A- und 9 VEGF-C-DNA-Fragmenten,
die zur Konstruktion der VEGF-A/VEGF-C-Hybridmoleküle verwendet wurden. Diese
Fragmente sind oben von 1 bis 9 durchnummeriert. Die N123-, N45-,
C67- und 1089-Fragmentgruppen
sind ebenfalls gekennzeichnet. N123 besteht aus 3 VEGF-A-Fragmenten
und 3 VEGF-C-Fragmenten (Fragmente 1–3), wohingegen N45 (Fragmente
4–5),
C67 (Fragmente 6–7)
und C89 (Fragmente 8–9)
jeweils aus 2 VEGF-A-Fragmenten und 2 VEGF-C-Fragmenten bestehen.
Ausgewählte
Restriktionsendonukleasestellen sind ebenfalls dargestellt.
-
3 stellt
schematisch alle 8 möglichen
DNA-Moleküle
dar, die der N123-Region entsprechen, resultierend aus der Ligation
verschiedener Kombinationen der Fragmente 1, 2 und 3 von VEGF-A
(A1, A2 A3) und VEGF-C (C1, C2 und C3).
-
4 stellt
schematisch alle 4 möglichen
DNA-Moleküle
dar, die der N45-Region entsprechen, resultierend aus der Ligation
verschiedener Kombinationen der Fragmente 4 und 5 von VEGF-A und
VEGF-C.
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5 stellt
schematisch alle 4 möglichen
DNA-Moleküle
dar, die der C67-Region entsprechen, resultierend aus der Ligation
verschiedener Kombinationen der Fragmente 6 und 7 von VEGF-A und
VEGF-C.
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6 stellt
schematisch alle 4 möglichen
DNA-Moleküle
dar, die der C89-Region entsprechen, resultierend aus der Ligation
verschiedener Kombinationen der Fragmente 8 und 9 von VEGF-A und
VEGF-C.
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Die 7A–7D stellen
in Rahmen die durch die DNA-Fragmente
A1–A9
(SEQ ID NO: 128–136) und
C1–C9
(SEQ ID NO: 137–145)
kodierten Aminosäuresequenzen
dar, und stellen die Art und Weise dar, in der längere kodierte Aminosäuresequenzen
durch Verbinden der Fragmente A1–A3 und C1–C3 in der N123-Ligation (7A), der Fragmente A4–A5 und C4–C5 in der N45-Ligation (7B), der Fragmente A6–A7 und C6–C7 in der C67-Ligation, und
der Fragmente A8–A9
und C8–C9
in der C89-Ligation
gebildet wurden. In jeder Figur repräsentieren Pfeile Peptidbindungen
zwischen kodierten Aminosäuresequenzen,
die aus richtiger Ligation kompatibler DNA-Fragmente und Translation
der erhaltenen ligierten DNA resultieren.
-
8 ist
ein dreidimensionales Modell, das die Wechselwirkung eines VEGF-A-Dimers
mit zwei VEGFR-1-Molekülen
zeigt. Reste innerhalb der VEGF-A-Monomere, die für die Kopplung
mit VEGFR-1 wichtig sind, sind an den zwei Enden des VEGF-A-Dimers gebündelt und
beinhalten die N-terminale Helix und Teile des β5-Strangs.
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9 ist
ein dreidimensionales Modell, das die durch ein VEGF-C-Dimer gebildete
Furche darstellt. Der Eingang und die Seiten dieser Furche werden
durch die in Beispiel 4 beschriebenen Fragmente gebildet, die für die Vermittlung
der VEGFR-3-Spezifität wichtig
sind.
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10 ist ein dreidimensionales Modell einer der
Wechselwirkung zwischen einem VEGF-C-Dimer und einem einzelnen VEGFR-3-Molekül, extrapoliert
aus dem VEGF-A/VEGFR-A-Modell.
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Verfahren zur Herstellung
von Peptiden
-
Die
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
unter Verwendung einer Vielzahl von Verfahren synthetisiert werden,
einschließlich
jener, die in der Zusammenfassung der Erfindung und den Beispielen beschrieben
sind. Die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
konventionellen Techniken entsprechend in Lösung oder auf einem festen
Träger
syntheti siert werden. Verschiedene automatische Synthetisierer sind
kommerziell erhältlich
und können
nach bekannten Protokollen verwendet werden. Siehe z.B. Stewart
und Young, Solid Phase Peptide Synthesis, 2. Aufl., Pierce Chemical
Co., (1984); Tam et al., J. Am. Chem. Soc., 105: 6442, (1983); Merrifield,
Science, 232: 341–347,
(1986); und Barany und Merrifield, The Peptides, Gross und Meienhofer,
Hrsg., Academic Press, New York, 1–284; Barany et al., Int. J.
Peptide Protein Res., 30, 705–739
(1987); und U.S.-Pat. Nr. 5.424.398).
-
Festphasen-Peptidsyntheseverfahren
verwenden ein Styrol-Divinylbenzol-Copolymer
enthaltend 0,1–1,0
mNol Amine/g Polymer. Diese Verfahren für die Peptidsynthese verwenden
Butyloxycarbonyl(t-BOC) oder 9-Fluorenylmethyloxycarbony(FMOC) zum
Schutz von Alpha-Aminogruppen. Beide Verfahren beinhalten schrittweise
Synthesen, wobei, beginnend am C-Terminus des Peptids, mit jedem
Schritt eine einzelne Aminosäure
addiert wird (Coligan, et al., Current Protocols in Immunology,
Wiley Interscience, 1991, Einheit 9). Nach der Vervollständigung
der chemischen Synthese können
die Peptide entschützt
werden, um die t-BOC- oder FMOC-Aminosäure-Blockierungsgruppe zu entfernen,
und durch Behandlung mit Säure
bei verminderter Temperatur (z.B. flüssiges HF-10% Anisol für etwa 0,25
bis etwa 1 Stunde bei 0°C)
vom Polymer abgespalten werden. Nach Verdampfung der Reagenzien
werden die Peptide von dem Polymer mit 1% Essigsäurelösung extrahiert, die dann lyophylisiert
wird, um das Rohmaterial zu erhalten. Dies kann normalerweise durch
solche Techniken wie die Gelfiltration auf Sephadex-G15 unter Verwendung
von 5% Essigsäure
als Lösungsmittel
gereinigt werden. Lyophylisation von geeigneten Fraktionen der Säule ergibt
das homogene Peptid oder Peptidderivate, die dann durch solche Standardtechniken
wie beispielsweise Aminosäureanalyse,
Dünnschichtchromatographie,
Hochdruckflüssigch romatographie,
Ultraviolettabsorptionsspektroskopie, molare Drehung oder Löslichkeit
charakterisiert und durch Festphasen-Edman-Abbau quantifiziert werden
können.
-
Andere
Verfahren, wie beispielsweise die Selektierung von Peptiden aus
einer Phagendisplaybibliothek, sind zur Verbesserung bei den speziell
hier beschriebenen Peptiden erhältlich.
Bibliotheken können
aus Gruppen von Aminosäuren,
wie hier beschrieben, hergestellt werden. Das Phagendisplay kann
insbesondere bei der Identifizierung bindender Peptide effektiv
sein, die gemäß der Erfindung
geeignet sind. Kurz gesagt, stellt man eine Phagenbibliothek her
(unter Verwendung von z.B. ml-13-, fd- oder Lambda-Phagen), die
Insertionen von 4 bis etwa 80 Aminosäureresten anzeigen. Die Insertionen
können
zum Beispiel einen vollständige degenerierten
oder unausgewogenen Bereich repräsentieren.
Anschließend
kann man Phagentragende Insertionen auswählen, die an den/die Ziel-VEGF-Rezeptor(en) binden.
Dieses Verfahren kann über
mehrere Zyklen der Reselektion von Phagen, die den/die Ziel-Rezeptoren)
binden, wiederholt werden. Wiederholte Runden führen zur Anreicherung von Phagen,
die bestimmte Sequenzen tragen. Eine DNA-Sequenzanalyse kann durchgeführt werden,
um die Sequenzen der exprimierten Polypeptide zu identifizieren.
Der minimale lineare Teil der Sequenz, der an den/die Ziel-Rezeptor(en)
bindet, kann festgestellt werden. Man kann dieses Verfahren wiederholen
unter Verwendung einer unausgewogenen Bibliothek, die Insertionen
enthält,
die die minimalen linearen Bereiche teilweise oder vollständig plus
ein oder mehr zusätzliche
degenerierte Reste stromaufwärts
oder stromabwärts
davon enthalten. Diese Techniken können erfindungsgemäße Peptide
mit noch größerer Rezeptorbindungsaffinität als hier
bereits beschriebene Peptide identifizieren. Das Screening des erhaltenen
Peptids gegen mehrere Rezeptoren identifiziert Peptide mit multiplen
Rezeptorbindungsaffinitäten.
Hefe-Zwei-Hybrid-Screeningverfahren
können
ebenfalls verwendet werden, um Polypeptide zu identifizieren, die an
den/die Ziel-Rezeptoren) binden.
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Alternativ
kann eine Vielzahl von Expressionsvektor/Wirtssystemen verwenden
werden, um die chimären
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung zu beinhalten und zu exprimieren. Diese beinhalten, sind
aber nicht beschränkt
auf Mikroorganismen wie beispielsweise mit rekombinanten Bakteriophagen-,
Plasmid oder Cosmid-DNA-Expressionsvektoren transformierte Bakterien,
mit Hefeexpressionsvektoren transformierte Hefe; mit Virus-Expressionsvektoren
(z.B. Baculovirus) infizierte Insektenzellsysteme; mit Virus-Expressionsvektoren
(z.B. Blumenkohlmosaikvirus CaMV, Tabakmosaikvirus, TMV) oder mit
bakteriellen Expressionsvektoren (z.B. Ti- oder pBR322-Plasmid)
transfizierte Pflanzenzellsysteme; oder Tierzellsysteme. Säugetierzellen,
die bei der Herstellung rekombinanter Proteine geeignet sind, beinhalten,
sind aber nicht beschränkt
auf VERO-Zellen, HeLa-Zellen, Chinahamsterovar(CHO-)Zellinien, COS-Zellen
(wie beispielsweise COS-7), W138-, BHK-, HepG2-, 3T3-, RIN-, MDCK-,
A549-, PC12-, K562- und 293-Zellen. Beispielhafte Protokolle für die rekombinante
Expression des Proteins sind unten beschrieben.
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Das
chimärer
Propeptid kann beispielsweise unter Verwendung kommerziell erhältlicher
Expressionssysteme, zum Beispiel dem Pichia-Expressionssystem (Invitrogen,
San Diego, CA), nach Herstelleranweisungen in Hefe rekombinant exprimiert
werden. Dieses System beruht auch auf der Präpro-Alphasequenz zur Steuerung
der Sekretion, die Transkription der Insertion wird jedoch durch
den Alkoholoxidase-Promotor bei Induktion durch Methanol angetrieben.
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Das
sekretierte Peptid wird zum Beispiel durch die Verfahren, die zur
Aufreinigung des chimären
Peptids aus Bakterien- und Säugetierzellüberständen eingesetzt
werden, aus dem Hefeanzuchtsmedium aufgereinigt.
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Alternativ
kann die das Peptid kodierende cDNA in den Baculovirus-Expressionsvektor
pVL1393 (PharMingen, San Diego, SA) kloniert werden. Dieser Vektor
wird dann nach den Anweisungen des Herstellers (PharMingen) eingesetzt,
um Spodopterafrugiperda-Zellen in sF9-proteinfreien Medien zu infizieren
und rekombinantes Protein herzustellen. Das Protein wird aus den
Medien unter Verwendung einer Heparin-Sepharose-Säule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) und sequenzieller "Molecularsizing"-Säulen
(Amicon, Beverly, MA) aufgereinigt und konzentriert und in PBS resuspendiert.
Die SDS-PAGE-Analyse zeigt eine einzelne Bande und bestätigt die
Größe des Proteins,
und Edman-Sequenzierung mit einem Porton-2090-Peptidsequenzierer bestätigt dessen
N-terminale Sequenzen.
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Alternativ
kann das Peptid in einem Insektensystem exprimiert werden. Insektensysteme
für die
Proteinexpression sind dem Fachmann gut bekannt. In einem solchen
System wird der nukleäre
Polyhedrose-Virus von Autographa californica (AcNPV) als Vektor
zur Expression fremder Gene in Spodoptera-frugiperda-Zellen oder in Trichoplusia-Larven
eingesetzt. Die peptidkodierende Sequenz wird in eine unwesentliche Region
des Virus, wie beispielsweise das Polyhedrin-Gen, kloniert und unter
die Kontrolle des Polyhedrin-Promotors gebracht. Die erfolgreiche
Insertion des Peptids inaktiviert das Polyhedrin-Gen und erzeugt
rekombinanten Virus, dem die Hülle
aus dem Hüllprotein
fehlt. Die rekombinanten Viren werden dann verwendet, um S.-frugiperda-Zellen
oder Trichoplusia-Larven zu infizieren, in denen das Peptid exprimiert
wird (Smith et al., J Virol 46: 584, 1983; Engelhard EK et al.,
Proc Nat Acad Sci 91: 3224–7,
1994).
-
In
einem anderen Beispiel wird die für das Peptid kodierende DNA-Sequenz
durch PCR amplifiziert und in einen geeigneten Vektor, zum Beispiel
pGEX-3X (Pharmacia, Piscataway, NJ), kloniert. Der pGEX-Vektor ist
dazu ausgelegt, ein Fusionsprotein herzustellen, welches durch den
Vektor kodierte Glutathion-S-transferase (GST) und ein Protein umfasst,
das durch ein in die Klonierungsstelle des Vektors inseriertes DNA-Fragment
kodiert wird. Die Primer für
die PCR können
so erzeugt werden, dass sie beispielsweise eine geeignete Spaltstelle
beinhalten.
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Wenn
der Fusionspartner nur dazu verwendet wurde, die Expression zu erleichtern
oder ansonsten nicht als Anhang des interessierenden Peptids erwünscht ist,
kann das rekombinante Fusionsprotein dann von dem GST-Teil des Fusionsproteins
abgespalten werden. Das pGEX-3X/Chimärprotein-Konstrukt wird in
E.-coli-XL-1-Blue-Zellen (Stratagene, La Jolla CA) transformiert
und einzelne Transformanten werden isoliert und angezogen.
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Plasmid-DNA
von einzelnen Transformanten wird gereinigt und teilweise sequenziert
unter Verwendung eines automatischen Sequenzierers, um die Anwesenheit
der Nukleinsäureinsertion,
die das chimäre Peptid
kodiert, in der richtigen Orientierung zu bestätigen.
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Besonders
bevorzugte Peptidzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
sind solche, die mit einem beliebigen Antitumor-Peptid wie beispielsweise
einem Tumornekrosefaktor (TNF) konjugiert sind. In einem besonders
bevorzugten Verfahren werden die TNF-Peptidchimären als rekombinante Fusionen mit "in frame" zu TNF (Novagen)
kodierenden Sequenzen fusionierten peptidkodierenden Sequenzen fusioniert.
Peptid-TNF-cDNA
wird in den pET-11b-Vektor (Novagen) kloniert und die Expression
von TNF-Peptiden in E. coli BL21 wird gemäß Anweisungen des Herstellers
von pET-11b induziert. Lösliche
TNF-Peptide werden durch
Ammoniumsulfatpräparation,
Hydrophobizitätsinteraktionschromatographie
auf Phenyl-Sepharose-6 Fast Flow, Ionenaustauschchromatographie
auf DEAE-Sepharose Fast Flow und Gelfiltrationschromatographie auf
Sephacryl-S-300-HR aus Bakterienlysaten gereinigt.
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Es
ist vorgesehen, dass die Herstellung rekombinanten Proteins auch
dazu verwendet werden kann, chimäre
Peptidzusammensetzungen herzustellen. Zum Beispiel wird die Induktion
der GST/Peptidchimäre
erreicht durch Anzucht der transformierten XL-1-Blue-Kultur bei
37°C in
LB-Medium (versetzt mit Carbenicillin) zu einer optischen Dichte
bei einer Wellenlänge
von 600 nm von 0,4, gefolgt von einer weiteren Inkubation für 4 Stunden
in Gegenwart von 0,5 mM Isopropyl-β-D-Thiogalaktopyranosid (Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO).
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Das
Fusionsprotein, von dem erwartet wird, dass es in den Bakterien
als unlösliche
Einschlusskörper hergestellt
wird, kann wie folgt aufgereinigt werden. Die Zellen werden durch
Zentrifugationen geerntet; in 0,15 M NaCl, 10 mM Tris, pH 8, 1 mM
EDTA gewaschen; und mit 0,1 mg/ml Lysozym (Sigma Chemical Co.) für 15 Minuten
bei Raumtemperatur behandelt. Das Lysat wird durch Ultraschallbehandlung
geklärt
und die Zelltrümmer
werden durch Zentrifugation für
10 Minuten bei 12.000 ×g
niedergeschlagen. Der Fusionsprotein-haltige Niederschlag wird in
50 mM Tris, pH 8, und 10 mM EDTA resuspen diert, über 50% Glycerin geschichtet
und für
30 Minuten bei 6000 × g
zentrifugiert. Der Niederschlag wird in gewöhnlicher phosphatgepufferter
Salzlösung
(PBS), frei von Mg++ und Ca++,
resuspendiert. Das Fusionsprotein wird durch Fraktionierung des
resuspendierten Niederschlags in einem denaturierenden SDS-Polyakrylamidgel
(Sambrook et al., oben) weiter aufgereinigt. Das Gel wird in 0,4
M KCl getränkt,
um das Protein sichtbar zu machen, welches ausgeschnitten und in
Gel-Laufpuffer ohne SDS elektroeluiert wird. Wenn das GST/Peptidchimäre-Fusionsprotein
als lösliches Protein
in Bakterien hergestellt wird, kann es unter Verwendung des GST-Reinigungsmoduls
(Pharmacia Biotech) gereinigt werden.
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Das
Fusionsprotein kann einem Verdau unterzogen werden, um das GST von
dem erfindungsgemäßen chimären Peptid
abzuspalten. Die Verdauungsreaktion (20–40 µg Fusionsprotein, 20–30 Einheiten menschliches
Thrombin (4000 U/mg (Sigma) in 0,5 ml PBS) wird 16–48 Std.
bei Raumtemperatur inkubiert und auf ein denaturierendes SDS-PAGE-Gel
geladen, um die Reaktionsprodukte zu fraktionieren. Das Gel wird
in 0,4 M KCl getränkt,
um die Proteinbanden sichtbar zu machen. Die Identität der Proteinbande,
die dem erwarteten Molekulargewicht des chimären Peptids entspricht, kann
durch Aminosäuresequenzanalyse
unter Verwendung eines automatisierten Sequenzierers (Applied Biosystems
Modell 473A, Foster City, CA) bestätigt werden. Alternativ kann
die Identität
mittels Durchführung
von HPLC und/oder Massenspektrometrie der Peptide bestätigt werden.
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Alternativ
kann die das chimäre
Peptid kodierende DNA-Sequenz in ein Plasmid kloniert werden, das einen
gewünschten
Promotor und, optional, eine Leadersequenz beinhaltet (siehe z.B.
Retter et al., Science, 240: 1041–43, 1988). Die Sequenz dieses
Konstrukts kann durch automatisierte Sequenzierung bestä tigt werden.
Das Plasmid wird dann unter Verwendung von Standardverfahren unter
Einsatz von CaCl2-Inkubation und Hitzeschockbehandlung
der Bakterien. in den E.-coli-Stamm MC1061 transformiert (Sambrook
et al., oben). Die transformierten Bakterien werden in mit Carbenicillin
versetztem LB-Medium angezogen und die Herstellung des exprimierten
Proteins wird durch Anzucht in einem geeigneten Medium induziert.
Falls vorhanden, wird die Leadersequenz die Sekretion des chimären Peptids
bewirken und bei der Sekretion abgespalten.
-
Das
sekretierte rekombinante Protein wird durch die hier beschriebenen
Verfahren aus dem bakteriellen Kulturmedium aufgereinigt.
-
Säugetierwirtssysteme
für die
Expression des rekombinanten Proteins sind dem Fachmann ebenfalls gut
bekannt. Wirtszellstämme
können
hinsichtlich der besonderen Fähigkeit,
das exprimierte Protein zu verarbeiten oder bestimmte posttranslationelle
Modifikationen zu produzieren, die zur Bereitstellung von Proteinaktivität nützlich sind,
ausgewählt
werden. Solche Modifikationen des Polypeptids beinhalten, sind aber
nicht beschränkt
auf, Acetylierung, Carboxylierung, Glykosylierung, Phosphorylierung,
Lipidierung und Acylierung. Verschiedene Wirtszellen wie beispielsweise
CHO, HeLa, MDCK, 293, WI38 und dergleichen weisen spezifische zelluläre Maschinerien
und charakteristische Mechanismen für solche posttranslationellen
Aktivitäten
auf und können
dahingehend ausgewählt
werden, die korrekte Modifikation und Prozessierung des eingeführten fremden
Proteins sicherzustellen.
-
Es
ist bevorzugt, dass die transformierten Zellen für eine langfristige und hohe
Erträge
erzielende Proteinproduktion verwendet werden, und daher ist eine
stabile Expression wün schenswert.
Sobald solche Zellen einmal mit Vektoren transformiert wurden, die
zusammen mit der gewünschten
Expressionskassette selektierbare Marker enthalten, können die
Zellen für
1–2 Tage
in einem Anreicherungsmedium angezogen werden, bevor sie auf Selektionsmedium
umgesetzt werden. Der selektierbare Marker ist dahingehend gestaltet,
Resistenz zur Selektion zu übertragen,
und seine Anwesenheit ermöglicht
Wachstum und Gewinnung von Zellen, die die eingeführten Sequenzen
erfolgreich exprimieren. Resistente Klumpen stabil transformierter
Zellen können
unter Verwendung von Zellkulturtechniken, die für die Zellen angemessen sind,
proliferiert werden.
-
Eine
Reihe von Selektionssystemen kann verwendet werden, um die Zellen,
die transformiert wurden, für
die Herstellung rekombinanten Proteins zu gewinnen. Solche Selektionssysteme
beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf HSV-Thymidinkinase-,
Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase- und Adenin-Phosphoribosyltransferasegene
in tk-, hgprt- bzw. aprt-Zellen. Antimetabolitenresistenz kann als
Basis der Selektion für
dhfr, das Resistenz gegenüber
Methotrexat überträgt; gpt,
das Resistenz gegenüber
Mycophenolsäure überträgt; neo,
das Resistenz gegenüber
dem Aminoglykosid G418; das auch Resistenz gegenüber Chlorsulfon überträgt; und
hygro, das Resistenz gegenüber
Hygromycin überträgt, verwendet
werden. Weitere selektierbare Gene, die nützlich sein können, beinhalten
trpB, das es Zellen ermöglicht,
Indol an Stelle von Tryptophan zu verwenden, oder hisD, welches
es Zellen ermöglicht,
Histinol an Stelle von Histidin zu verwenden. Marker, die eine visuelle
Anzeige zur Identifikation von Transformanten geben, beinhalten
Anthocyane, Beta-Glucoronidase und dessen Substrat, und Luziferase
und dessen Substrat Luziferin.
-
Für bestimmte
Anwendungen kann es wünschenswert
sein, Peptide oder Polypeptide gemäß der vorliegenden Erfindung
herzustellen, die gegenüber
proteolytischem Verdau resistent sind. Solche Peptide können nicht-hydrolysierbare
Peptidbindungen beinhalten und Peptide, die Endmodifikationen wie
beispielsweise ein Amid (z.B. CONH2) am
C-Terminus oder eine Acetylgruppe am N-Terminus aufweisen. Es ist
vorgesehen, dass die erfindungsgemäßen Peptide modifiziert werden,
so dass ihre Halbwertszeit in vivo erhöht ist, ihre physikalische
Stabilitat erhöht
ist, die Freisetzungsgeschwindigkeit in vivo und die Geschwindigkeit
der Beseitigung ("clearance") in vivo ebenfalls
beeinflusst sein kann.
-
Um
nicht-hydrolysierbare Peptide herzustellen, kann man Peptide aus
einer Bibliothek nicht-hydrolysierbarer Peptide selektieren oder
in ausgewählte
Peptide Modifikationen, wie beispielsweise ein oder mehrere D-Aminosäuren oder
ein oder mehrere nicht-hydrolysierbare Aminosäure verbindende Peptidbindungen
einführen.
Zum Beispiel kann man Peptide auswählen, die ein gewünschtes
Rezeptorbindungsprofil aufweisen und dann diese Peptide soweit erforderlich
modifizieren, um das Hydrolysepotenzial durch Proteasen zu vermindern.
Zum Beispiel können
Peptide zur Feststellung der Empfindlichkeit gegenüber proteolytischer
Spaltung markiert und mit Zellextrakten oder gereinigten Proteasen
inkubiert und dann isoliert werden, um festzustellen, welche Peptidbindungen
gegenüber
Proteolyse empfindlich sind, zum Beispiel durch Sequenzierung von
Peptiden und proteolytischen Fragmenten. Alternativ können potentiell
empfindliche Peptidbindungen durch Vergleich der Aminosäuresequenz
des Peptids gemäß der vorliegenden
Erfindung mit der bekannten Spaltstellenspezifität einer Reihe von Proteasen
identifiziert werden. Auf Grundlage der Ergebnisse sol cher Tests
können
einzelne Peptidbindungen, die gegenüber Proteolyse empfindlich
sind, durch In-vitro-Synthese des Peptids mit nicht-hydrolysierbaren
Peptidbindungen ersetzt werden.
-
Viele
nicht-hydrolysierbare Peptidbindungen sind zusammen mit Verfahren
zur Synthese von Peptiden, die solche Bindungen enthalten, im Stand
der Technik bekannt. Nicht-hydrolysierbare Bindungen beinhalten
-[CH
2NH]- reduzierte Amid-Peptidbindungen,
-[CH(CN)NH]-(Cyanomethylen)amino-Peptidbindungen, -[CH
2CH(OH)]-Hydroxyethylen-Peptidbindungen,
-[CH
2O)]-Peptidbindungen
und -[CH
2S)]-Thiomethylen-Peptidbindungen
(siehe z.B.
U.S.-Patent 6.172.043 ).
-
Bei
der Erfindung nützliche
Peptide können
linear sein oder können
zyklisch oder durch natürliche
oder synthetische Mittel zyklisiert sein. Zum Beispiel können Disulfidbindungen
zwischen Cysteinresten eine Peptidsequenz zyklisieren. Bifunktionelle
Reagenzien können
verwendet werden, um eine Verknüpfung
zwischen zwei oder mehr Aminosäuren
eines Peptids zu bilden. Andere Verfahren zur Zyklisierung von Peptiden
wie beispielsweise jene, die durch Anwer et al. (Int. J Pep. Protein
Res. 36: 392–399,
1990) und Rivera-Baeza et al. (Neuropeptides 30: 327–333, 1996)
beschrieben wurden, sind ebenfalls im Stand der Technik bekannt.
-
Darüber hinaus
sind auch Nichtpeptid-Analoga von Peptiden vorgesehen, die eine
stabilisierte Struktur oder einen verminderten Bioabbau ergeben.
Peptid-nachahmende Analoga können
auf Basis eines ausgewählten
Peptids durch Ersetzung von einem oder mehreren Resten durch Nichtpeptid-Reste
hergestellt werden. Vorzugsweise erlauben die Nichtpeptid-Reste
es dem Peptid, seine natürliche
Konformation zu bewahren oder eine bevorzugte z.B. bioaktive Konformation
zu stabilisieren. Ein Beispiel für
Verfahren zur Herstellung von mimetischen Nichtpeptid-Analoga aus
Peptiden ist in Nachman et al., Regul. Pept. 57: 359–370 (1995) beschrieben.
Der hier verwendete Ausdruck Peptid umfasst alles Vorstehende.
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Die
erfindungsgemäßen Polypeptide
beinhalten Polypeptide, die zum Beispiel durch Glykosylierung, Amidierung,
Carboxylierung oder Phosphorylierung oder durch die Erzeugung von
Säureadditionssalzen,
Amiden, Estern, insbesondere C-terminalen Estern, und N-Acyl-Derivaten
modifiziert sind.
-
Wie
oben beschrieben, umfasst die Erfindung auch Polypeptide, die durch
Bildung kovalenter oder nicht-kovalenter Komplexe mit anderen Resten
modifiziert sind. Kovalent gebundene Komplexe können durch Verknüpfung der
chemischen Reste mit funktionellen Gruppen auf den Seitenketten
von Aminosäuren,
die die Peptide ausmachen, oder am N- oder C-Terminus hergestellt
werden.
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Insbesondere
ist vorgesehen, dass die vorstehend genannten Peptide an eine Reportergruppe,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf eine Radiomarkierung, eine Fluoreszenzmarkierung, ein Enzym
(das z.B. eine kolorimetrische oder fluorimetrische Reaktion katalysiert),
ein Substrat, eine feste Matrix oder einen Träger (zum Beispiel Biotin oder
Avidin) konjugiert werden können.
Die Erfindung stellt entsprechend ein Molekül bereit, das ein chimäres Polypeptid
umfasst, umfassend eine Mehrzahl von Peptiduntereinheiten, die aus einem
oder mehr Gefäßendothelwachstumsfaktor-Polypeptiden
abgeleitet sind, wobei das chimäre
Polypeptid vorzugsweise darüber
hinaus eine Reportergruppe umfasst, die ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus einer Radiomarkierung, einer Fluo reszenzmarkierung, einem Enzym,
einem Substrat, einer festen Matrix und einem Träger. Die Verwendung solcher
Markierungen ist gut bekannt und z.B. im
US Patent Nr. 3.817.837 ,
U.S.-Patent
Nr. 3.850.752 ,
U.S.-Patent
Nr. 3.996.345 und im
US
Patent Nr. 4.277.437 beschrieben. Andere Markierungen,
die geeignet sein werden, beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf
radioaktive Markierungen, Fluoreszenzmarkierungen und Chemilumineszenzmarkierungen.
U.S.-Patente, die die Verwendung solcher Markierungen betreffen,
beinhalten zum Beispiel das
U.S.-Patent
Nr. 3.817.837 ,
U.S.-Patent
Nr. 3.850.752 ,
U.S.-Patent
Nr. 3.939.350 und das
US
Patent Nr. 3.996.345 . Jedes der Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung kann ein, zwei oder mehrere dieser Markierungen umfassen.
-
Verfahren zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Polypeptide
-
Die
vielen biologischen Aktivitäten,
die durch die PDGF/VEGF-Rezeptorfamilie
vermittelt werden (einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die Beeinflussung des Wachstums und der Migration von Gefäßendothelzellen
und Blutgefäßen; die
Förderung
des Wachstums von lymphatischen Endothelzellen und Lymphgefäßen; die
Erhöhung
der vaskulären
Permeabilität;
und die Beeinflussung der Myelopoese) stützen zahlreiche diagnostische
sowie klinische In-vitro- und In-vivo-Anwendungen für erfindungsgemäße Polypeptide,
die in der Lage sind, einen oder mehrere Mitglieder der VEGF-Rezeptorfamilie
zur Modulierung (Stimulierung oder Inhibierung) dieser biologischen
Aktivitäten
zu binden.
-
Es
existieren vielfältige
Mechanismen, durch die erfindungsgemäße Polypeptide als Wachstumsfaktoren
(d.h. Agonisten oder Rezeptorstimulanzien) wirken werden. Zum Beispiel
werden erfindungsgemäße Polypeptide,
die Homodimere bilden, die eine oder mehrere Mitglieder der VEGF-Rezeptorfamilie
binden und aktivieren, als vaskuläre endotheliale Wachstumsfaktoren
nützlich
sein. Alternativ werden erfindungsgemäße Polypeptide, die Heterodimere
mit endogenen Wachstumsfaktor-Polypeptiden (VEGF-A oder VEGF-C oder
anderen Familienmitgliedern) bilden, auch wirksame Agonisten sein,
vorausgesetzt, dass die so gebildeten Heterodimere in der Lage sind,
Rezeptoren zur Induktion der Signalübertragung zu binden und zu
aktivieren.
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Es
existieren vielfältige
Mechanismen, durch die erfindungsgemäße Polypeptide als Inhibitoren
(Antagonisten) von Wachstumsfaktoren der VEGF-Familie agieren werden.
Erfindungsgemäße Polypeptide,
die einen oder mehrere Rezeptoren binden, diese jedoch nicht stimulieren,
werden die Stimulation des Rezeptors durch endogenen Wachstumsfaktor
hemmen, wodurch sie als Inhibitor von endogenem Wachstumsfaktor agieren.
Solch ein Versagen hinsichtlich der Stimulation kann vollständig oder
teilweise auf die Unfähigkeit
zurückzuführen sein,
den Rezeptor zu dimerisieren, möglicherweise
aufgrund einer Unfähigkeit
des erfindungsgemäßen Hybridpolypeptids,
Wachstumsfaktor-Homodimere zu bilden. Erfindungsgemäße Polypeptide,
die Heterodimere mit endogenen Wachstumsfaktor-Polypeptiden bilden,
werden die Stimulation von VEGF-Rezeptoren hemmen, wenn das Heterodimer
keine Rezeptoren bindet, oder wenn das Heterodimer nur an einen einzelnen
Rezeptor oder ein heterologes Rezeptorpaar in einer Weise bindet,
die die Rezeptoraktivierung und Signalübertragung verhindert. Unabhängig vom
Mechanismus sind erfindungsgemäße Polypeptide,
die aktivitätszerstörende Heterodimere
mit endogenen VEGF-Polypeptiden bilden (und die keine aktiven Homodimere bilden),
als Antagonisten der natürlichen
endogenen VEGF-Aktivität
nützlich.
Darüber
hinaus kann jedes Polypeptid, das einen Rezeptor bindet, an ein
zytotoxisches oder zytostatisches Mittel konju giert werden, um solche
Mittel einer Zielzelle zuzufügen.
Die Anheftung eines solchen Mittels ist ein anderes Mittel zur Hemmung des
Wachstums von Zellen, bei denen VEGF-Polypeptide eine mitogene Reaktion
zeigen. Beispielhafte Toxine beinhalten Chemotherapeutika, Radionuklide,
Ricin-A-Kette, Choleratoxin, Pertussistoxin etc.
-
Es
wird auch ersichtlich sein, dass zwei oder mehr erfindungsgemäße Hybridpolypeptide
gemischt werden können,
und das so gebildete Heterodimere in Abhängigkeit von ihren rezeptorbindenden
und -stimulierenden Eigenschaften als Modulatoren nützlich sein
werden. Da erfindungsgemäße Polypeptide
Hybride sind, die von natürlich
vorkommenden vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktoren abgeleitet sind, die unterschiedliche
Rezeptorbindungsprofile aufweisen können, ist vorgesehen, dass
einige der Hybride als Aktivatoren von einem oder mehreren Rezeptoren
und einige als Inhibitoren von einem oder mehreren Rezeptoren agieren
werden. Hier beschriebene Verfahren und andere im Stand der Technik
bekannte Verfahren können verwendet
werden, um die rezeptorbindenden, rezeptoraktivierenden und rezeptorhemmenden
Eigenschaften von erfindungsgemäßen Polypeptiden
zu bestimmen.
-
Die
erfindungsgemäßen Polypeptide,
die einen oder mehrere VEGF-Rezeptoren binden und aktivieren, können zur
Förderung
der Angiogenese und/oder Lymphangiogenese nützlich sein, zum Beispiel,
um die Wundheilung zu fördern,
die Gewebetransplantation zu erleichtern und um die Bildung von
kollateralen Gefäß um arterielle
Stenosen herum und in verletzten Geweben nach einem Infarkt zu fördern, um
Ischämie
zu behandeln. Auf der anderen Seite können erfindungsgemäße Polypeptide,
die als Antagonisten von endogenen VEGF-Proteinen fungieren, in
therapeutischen Anwendungen zur Behandlung von Krankheiten wie beispielsweise
Neoplasien, Retinopathie, rheumatoider Arthritis und Psoriasis,
bei denen die Suppression der Angiogenese wünschenswert ist, verwendet
werden.
-
Erfindungsgemäße Polypeptide
unterscheiden sich von natürlichen
VEGF-Rezeptor-Liganden darin, dass einige von ihnen einen der VEGF-Rezeptoren
selektiv binden und auf diese Weise dazu verwendet werden können, die
Signalübertragung
durch einen bestimmten VEGF-Rezeptor spezifisch zu induzieren. Zum Beispiel
können
Polypeptide, die ausschließlich
die VEGFR-3-Signalübertragung
induzieren, therapeutisch verwendet werden, um die lymphatischen
Endothelien von Individuen, die an lymphatischen Funktionsstörungen leiden,
anzusteuern, um die Struktur und Funktion der lymphatischen Vaskulatur
solcher Individuen zu verbessern. Solche Polypeptide können auch
verwendet werden, um eine Neoplasie anzugehen, die durch Zellen gekennzeichnet
ist, die VEGFR-3 auf ihren Oberflächen exprimieren. Die Chemotaxis
von Monozyten/Makrophagen [Barleon et al., Blood 87: 3336–3343 (1996))
aufgrund von VEGFs wird durch VEGFR-1 vermittelt. Moleküle, die
den VEGFR-1-Rezeptor spezifisch ansteuern, können daher verwendet werden,
um therapeutische Wirkungen auf diesen bestimmten VEGF-Rezeptor
auszuüben.
Inhibitoren von VEGFR-1 können
beispielsweise verwendet werden, um eine viral induzierte Angiogenese
zu verhindern, und Moleküle,
die VEGFR-1 spezifisch aktivieren, können verwendet werden, um die
Monozyten/Makrophagen-Migration
zu fördern.
VEGFR-2 ist für
die Angiogenese essentiell und ausreichend für die viral induzierte Angiogenese.
Inhibitoren von VEGFR-2 können
daher verwendet werden, um die Angiogenese, einschließlich der
durch virale VEGFs induzierten, zu hemmen, wohingegen Moleküle, die
VEGFR-2 stimulieren, zur Förderung
der Angiogenese nützlich sein
können.
-
Eine
Untergruppe der Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung kann Kombinationen von VEGF-Rezeptoren binden, die für bekannte
natürliche
VEGF-Liganden nicht demonstriert wurden, oder sind in der Lage,
alle drei bekannten VEGF-Rezeptoren
VEGFR-1,R2 und R-3 zu binden. Diese Polypeptide können für Therapien
nützlich
sein, bei denen die Aktivierung oder Hemmung verschiedener Kombinationen
von VEGF-Rezeptoren gewünscht
ist.
-
Erfindungsgemäße Polypeptide,
die VEGFR-3 aktivieren können,
können
verwendet werden, um die endothelialen Funktionen von Lymphgefäßen und
-geweben zu fördern,
um beispielsweise den Verlust von Lymphgefäßen, Okklusionen von Lymphgefäßen, Lymphangiome
und primäre
idiopathische Lymphödeme, einschließlich der
Milroy-Krankheit und Lymphödema
praecox sowie sekundäre
Lymphödeme,
einschließlich jenen,
die aus der Entfernung von Lymphknoten und -gefäßen, Strahlentherapie und Operationen
bei der Krebs-, Trauma- und Infektionsbehandlung resultieren, zu
behandeln. Polynukleotide oder Polypeptide gemäß der Erfindung könnten als
bloße
prophylaktische Behandlung zur Vorbeugung von Lymphödemen bei
Personen verabreicht werden, die einem Risiko ausgesetzt sind, ein
Lymphödem
zu entwickeln, oder als therapeutische Behandlung bei Personen,
die unter Lymphödemen
leiden, um deren Symptome (z.B. Schwellung aufgrund der Ansammlung
von Lymphe) zu lindern.
-
Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
und Polypeptide, die VEGFR-3 aktivieren, können auch verwendet werden,
um das Neuwachstum oder die Permeabilität von Lymphgefäßen bei
Patienten zu fördern,
deren axilläre
Lymphgefäße während eines
operativen Eingriff bei der Behandlung von Krebs (z.B. Brustkrebs) entfernt
wurden. Erfindungsgemäße Polynukleotide
und Polypeptide können
verwendet werden, um die Vaskularisierung bei zum Beispiel organtransplantierten
Patienten zu behandeln. Eine Zusammensetzung, die das/die erfindungsgemäße(n) Polypeptid(e)
enthält,
kann direkt auf den isolierten Gefäßabschnitt angewendet werden,
bevor er in vivo verpflanzt wird, um die Abstoßung des transplantierten Materials
zu minimieren und die Vaskularisierung des transplantierten Materials
zu stimulieren.
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Erfindungsgemäße Polypeptide,
die die VEGF-Rezeptor-Aktivität
aktivieren, können
verwendet werden, um Wunden, Operationsschnitte und andere Indikationen
zu behandeln, bei denen vernünftigerweise
anzunehmen ist, dass deren Heilung gefördert wird, wenn der Prozess
der Neovaskularisierung induziert und/oder beschleunigt werden kann.
-
Wie
in größerer Ausführlichkeit
oben erklärt
und in der Literatur berichtet, ist die Expression von Rezeptoren
für vaskuläre endotheliale
Wachstumsfaktoren in bestimmten Vorläuferzellen, wie beispielsweise
hämatopoetischen
Vorläuferzellen,
beobachtet wurden, und von VEGF-C ist myelopoetische Aktivität beobachtet worden.
Diese Beobachtungen geben einen Hinweis darauf, dass Polynukleotide
oder Polypeptide gemäß der Erfindung
verwendet werden können,
um Entzündungen,
Infektionen oder Immunfunktionsstörungen durch Modulation der
Proliferation, Differenzierung und Reifung, oder Migration von Immunzellen
oder hämatopoetischen
Zellen zu behandeln oder zu verhindern. Polynukleotide oder Polypeptide
gemäß der Erfindung
können auch
nützlich
sein zur Förderung
oder Hemmung des Trafficking von Leukozyten zwischen Geweben und Lymphgefäßen und
der Migration in den und aus dem Thymus.
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Die
erfindungsgemäßen Polynukleotide
und Polypeptide können
zur Stimulierung der Myelopoese (insbesondere Wachstum von neutrophilen
Granulozyten) oder deren Hemmung verwendet werden.
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Erfindungsgemäße Polynukleotide
und Polypeptide können
auch bei der Behandlung von Lungenfunktionsstörungen verwendet werden, um
die Blutzirkulation in der Lunge und/oder den Gasaustausch zwischen
der Lunge und dem Blutstrom zu verbessern; um die Blutzirkulation
zum Herzen und die O2-Gaspermeabilität in Fällen von
Herzinsuffizienz zu verbessern; um den Blutfluss und Gasaustausch
bei chronisch-obstruktiver Atemwegserkrankung zu verbessern; und
um Zustände
wie beispielsweise das kongestive Herzversagen, das die Ansammlung
von Flüssigkeit
in z.B. der Lunge als Resultat des Anstiegs der Gefäßpermeabilität beinhaltet,
zu behandeln, indem auf die Gefäßpermeabilität eine heraufsetzende
Wirkung ausgeübt
wird, um der Flüssigkeitsansammlung
entgegenzuwirken.
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Erfindungsgemäße Polynukleotide
und Polypeptide könnten
zur Behandlung von Malabsorptionssyndromen im Darmtrakt als Ergebnis
ihrer die Blutzirkulaticn steigernden und die Gefäßpermeabilität steigernden Aktivitäten verwendet
werden.
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Polypeptide,
die binden, die Signalübertragung
durch einen oder mehrere VEGF-Rezeptoren jedoch nicht stimulieren,
können
verwendet werden, um chronische Entzündungen zu behandeln, die durch
erhöhte Gefäßpermeabilität, mit Diabetes
verbundene Retinopathie, rheumatoide Arthritis und Psoriasis verursacht werden.
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Polynukleotide
oder Polypeptide, die in der Lage sind, die Funktion von ein oder
mehreren VEGF-Rezeptoren zu hemmen, können auch verwendet werden,
um Ödeme,
periphere Arterien verschlusskrankheit, Kaposi-Sarkom oder die anomale
retinale Entwicklung bei Frühgeburten
zu behandeln.
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Da
Angiogenese und Neovaskularisierung für das Tumorwachstum essentiell
sind, kann die Hemmung der angiogenen Aktivität das weitere Wachstum verhindern
und sogar zur Rückbildung
von soliden Tumoren führen.
Gleichermaßen
kann die Hemmung der Lymphangiogenese bei Verhinderung von Metastasen dienlich
sein. Erfindungsgemäße Polynukleotide
und Polypeptide können
durch Hemmung der Tumorangiogenese nützlich sein zur Behandlung
von Neoplasien, einschließlich
Sarkomen, Melanomen, Karzinomen und Gliomen.
-
Es
ist daher vorgesehen, dass eine große Vielzahl von Krebsen unter
Verwendung der Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden können,
einschließlich
Krebsen von Gehirn (Glioblastom, Astrozytom, Oligodendrogliom, Ependymome),
Lunge, Leber, Milz, Niere, Lymphknoten, Pankreas, Dünndarm, Blutzellen,
Dickdarm, Magen, Brust, Endometrium, Prostata, Hoden, Eierstock,
Haut, Kopf und Nacken, Speiseröhre,
Knochenmark, Blut oder anderem Gewebe.
-
In
vielen Zusammenhängen
ist es nicht erforderlich, dass die Tumorzellen abgetötet oder
dahingehend induziert werden, einen normalen Zelltod oder "Apoptose" durchzumachen. Um
eine sinnvolle Behandlung zu erreichen, ist es vielmehr lediglich
erforderlich, dass das Tumorwachstum auf ein gewisses Maß verlangsamt oder
auf einen bestimmen örtlichen
Bereich beschränkt
wird und an der Ausbreitung zu anderen Stellen gehindert wird. Es
kann jedoch sein, dass das Tumorwachstum vollständig blockiert wird, oder dass
eine gewisse Tumorregression erreicht wird. Klinische Begriffe wie
beispielsweise "Remission" und "Reduktion der Tumor"-Last sind ebenfalls
e benfalls in ihrer normalen Verwendung vorgesehen. Im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung kann die therapeutische Wirkung aus
einer Hemmung der Angiogenese und/oder einer Hemmung der Lymphangiogenese
resultieren.
-
Die
Ansteuerung von VEGFR-3 bei der Tumorbildgebung und Antitumortherapie
ist in der
PCT/US99/23525 (
WO 00/21560 ), veröffentlicht
am 20. April 2000, beschrieben. Andere VEGF-Rezeptoren (z.B. VEGFR-1) sind ebenfalls
bei der Tumorangiogenese oder -metastase einbezogen worden.
-
Es
gibt Hinweise, dass zumindest VEGF-C und VEGF-D aus der VEGF-Familie
von Wachstumsfaktoren zur Verhinderung von Stenose oder Restenose
von Blutgefäßen von
Nutzen sind. Siehe die internationale Patentanmeldung Nr.
PCT/US99/24054 (
WO 00/24412 ), "Use of VEGF-C or
VEGF-D Gene or Protein to Prevent Restenosis", eingereicht am 26. Oktober 1999. Erfindungsgemäße Polypeptide
und Polynukleotide werden ebenfalls für diese Indikationen von Nutzen
sein.
-
Polynukleotide
oder Polypeptide gemäß der Erfindung
könnten
rein als prophylaktische Behandlung zur Verhinderung von Stenose
oder kurz vor und/oder gleichzeitig mit und/oder kurz nach einer
perkutanen transluminalen Koronarangioplastie-Maßnahme
verabreicht werden, um die Restenose des Gefäßes zu verhindern.
-
Mit
Verhinderung von Stenose oder Restenose ist eine prophylaktische
Behandlung gemeint, um die Stenose oder Restenose, die häufig bei
solchen chirurgischen Maßnahmen
auftritt, in der Menge/Schwere zu reduzieren oder im Wesentlichen
zu unterbinden. Das Polynukleotid oder Polypeptid wird in einer
Menge und Form in die Zusammensetzung aufgenommen, die wirk sam ist,
die Stimulation von VEGF-Rezeptoren in einem Blutgefäß des Säugetiersubjekts
zu fördern,
wodurch die Stenose oder Restenose des Blutgefäßes verhindert wird.
-
Erfindungsgemäße Polypeptide
können
in einer geeigneten Weise unter Verwendung eines passenden pharmazeutisch
annehmbaren Vehikels, z.B. eines pharmazeutisch annehmbaren Diluens,
Adjuvans, Exzipiens oder Trägers,
verabreicht werden. Die zu verabreichende Zusammensetzung gemäß den erfindungsgemäßen Verfahren
umfasst (zusätzlich
zu dem Polynukleotid oder Vektor) vorzugsweise eine pharmazeutisch annehmbare
Trägerlösung wie
beispielsweise Wasser, Salzlösung,
phosphatgepufferte Salzlösung,
Glukose oder andere Träger,
die üblicherweise
verwendet werden, um Therapeutika intramuskulär zuzuführen. Eine Multigentherapie
ist ebenfalls vorgesehen, wobei die Zusammensetzung optional sowohl
das/den erfindungsgemäße(n) Polynukleotid/Vektor
und ein(en) weiteres/weiteren Polynukleotid/Vektor umfasst, der
dazu ausgewählt
wurde, Restenose zu verhindern. Beispielhafte Kandidatengene/-vektoren
für die
Kotransfektion mit Transgenen, die erfindungsgemäße Polypeptide kodieren, sind
in der oben angegebenen Literatur beschriebenen, einschließlich Genen,
die zytotoxische Faktoren, zytostatische Faktoren, endotheliale
Wachstumsfaktoren und Wachstums-/Migrationsinhibitoren von Glattmuskelzellen
kodieren.
-
Die
vorgenommene "Verabreichung" kann unter Verwendung
beliebiger medizinisch anerkannter Mittel zur Einführung eines
Therapeutikums direkt oder indirekt in die Vaskulatur eines Säugetiersubjekts
vorgenommen werden, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Injektionen (z.B. intravenös,
intramuskulär,
subkutan oder Katheter); orale Aufnahme; intranasale oder topische
Verabreichung; und dergleichen.
-
Die
therapeutische Zusammensetzung kann dem Patienten an mehreren Stellen
zugeführt
werden. Die mehrfachen Verabreichungen können gleichzeitig vorgenommen
werden oder können über eine
Zeitdauer von mehreren Stunden verabreicht werden. In bestimmten
Fällen
kann es vorteilhaft sein, einen kontinuierlichen Fluss der therapeutischen
Zusammensetzung bereitzustellen. Eine weitere Therapie kann auf
einer periodischen Basis zum Beispiel täglich, wöchentlich oder monatlich verabreicht
werden.
-
Im
allgemeinen sind perorale Dosierformen für die therapeutische Zufuhr
von Peptiden ineffizient, da das Peptid, wenn solch eine Formulierung
effektiv sein soll, vor der enzymatischen Umgebung des Magendarmtraktes
geschützt
werden muss.
-
Darüber hinaus
muss das Peptid in einer Weise formuliert werden, dass es leicht
durch die Epithelzellbarriere in ausreichenden Konzentrationen absorbiert
werden kann, um ein therapeutisches Ergebnis zu bewirken. Die erfindungsgemäßen Peptide
können
zur Erhöhung
ihrer Effizienz mit Aufnahme- oder Absorptionsförderern formuliert werden.
Solche Förderer
beinhalten zum Beispiel Salicylat, Glykocholat/Linoleat, Glykocholat,
Aprotinin, Bacitracin, SDS-Caprat und dergleichen. Für eine weitere
Diskussion oraler Formulierungen von Peptiden für die therapeutische Zufuhr
wird der Fachmann auf Fix (J. Pharm. Sci., 85(12) 1282–1285, 1996)
und Oliyai und Stella (Ann. Rev. Pharmacol. Toxicol. 32: 521–544, 1993)
verwiesen.
-
Die
Mengen von Peptiden in einer gegebenen Dosis werden entsprechend
der Größe des Individuums,
an das die Therapie verabreicht wird, sowie den Eigenschaften der
behandelten Funk tionsstörung
variieren. In beispielhaften Behandlungen kann es notwendig sein,
etwa 50 mg/Tag, 75 mg/Tag, 100 mg/Tag, 150 mg/Tag, 200 mg/Tag, 250
mg/Tag zu verabreichen. Diese Konzentrationen können als einzelne Dosierform oder
als Mehrfachdosen verabreicht werden.
-
Die
Polypeptide können
auch durch Expression solcher Polypeptide in vivo eingesetzt werden,
was häufig
als Gentherapie bezeichnet wird. Ein rekombinanter DNA-Vektor, der
ein heterologes Segment enthält, das
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodiert, der in der Lage ist, in einen Mikroorganismus oder eine
eukaryotische Zelle inseriert zu werden, und der in der Lage ist,
das kodierte Protein zu exprimieren, ist ebenfalls vorgesehen.
-
Im
Zusammenhang mit der Behandlung von Restenose oder Stenose ist die
Verabreichung direkt an den Ort der Angioplastie oder des Bypasses
bevorzugt. Zum Beispiel kann die Verabreichung durch Katheter-vermittelten
Transfer der Transgen-haltigen Zusammensetzung in ein Blutgefäß des Säugetiersubjekts, insbesondere
in eine Koronararterie des Säugetiersubjekts,
erfolgen. Beispielhafte Materialien und Verfahren für die lokale
Zufuhr sind in Lincoff et al., Circulation, 90: 2070–2084 (1994);
und Wilensky et al., Trends Cardiovasc. Med., 3: 163–170 (1993),
beschrieben. Zum Beispiel kann die Zusammensetzung verabreicht werden unter
Verwendung von Infusions-Perfusions-Ballonkathetern
(vorzugsweise mikroporösen
Ballonkathetern) wie jenen, die in der Literatur für intrakoronare
Arzneimittelinfusionen beschrieben worden sind. Siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5.713.860 (Intravaskulärer Katheter
mit Infusionsanordung);
U.S.-Patent
Nr. 5.087.244 ;
U.S. Patent
Nr. 5.653.689 ; und Wolinsky et al., J. Am. Coil. Cardiol.
15: 475–481
(1990) (Wolinsky-Infusionskatheter); und Lambert et al., Coron.
Artery Dis. 4: 469–475
(1993). Die Verwendung solcher Katheter für die ortsgerichtete Somazell-Gentherapie
ist z.B. in Mazur et al., Texas Heart Institute Journal, 21: 104–111 (1994),
beschrieben. Wenn ein ein erfindungsgemäßes Polypeptid kodierendes
Transgen in einem adenoviralen Vektor verabreicht wird, wird der
Vektor vorzugsweise in einem pharmazeutisch annehmbaren Träger bei
einem Titer von 10
7–10
13 Virenpartikeln,
und besonders bevorzugt bei einem Titer von 10
9–10
11 Virenpartikeln verabreicht. Die Adenovirenvektor-Zusammensetzung wird
bevorzugt über
eine Zeitdauer von 15 Sekunden bis 30 Minuten, besonders bevorzugt
1 bis 10 Minuten, infundiert.
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Bei
Patienten mit Angina pectoris aufgrund einzelner oder mehrerer Läsionen in
Koronararterien, bei denen auf Basis anfänglicher Koronarangiogramm-Befunde
PTCA verschrieben wurde, beinhaltet ein beispielhaftes Protokoll
beispielsweise die Durchführung
von PTCA durch einen 7F-Führungskatheter
gemäß klinischer
Standardpraxis unter Verwendung des femoralen Zugangs. Wenn ein
optimales Ergebnis mit PTCA allein nicht erreicht wird, wird auch
ein endovaskulärer
Stent implantiert. (ein nicht-optimales Ergebnis ist definiert als
residuelle Stenose von > 30%
des luminalen Durchmesser nach visueller Schätzung und Dissektion vom B-
oder C-Typ). Der arterielle Gentransfer am Ort der Ballondilatation
wird mit einem replikationsdefizienten adenoviralen Vektor, der
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
exprimiert, unmittelbar nach der Angioplastie, jedoch vor der Stentimplantation,
unter Verwendung eines Infusions-Perfusions-Ballonkatheters durchgeführt. Die
Größe des Katheters
wird danach ausgewählt,
dem Durchmesser der Arterie, wie sie im Angiogramm gemessen wurden,
zu entsprechen, und variiert z.B. von 3,0 bis 3,5F im Durchmesser.
Der Ballon wird auf den optimalen Druck aufgepumpt und der Gentransfer
wird während
einer zehnminütigen
Infusion bei einer Geschwindigkeit von 0,5 ml/min mit einem Virustiter
von 1,15 × 1010 vorgenommen.
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Die
intravaskuläre
Verabreichung mit einem gelbeschichteten Katheter ist vorgesehen,
wie sie in der Literatur für
die Einführung
anderer Transgene beschrieben ist. Siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5.674.192 (Katheter, beschichtet
mit einem hartnäckig
anhaftenden quellbaren Hydrogel-Polymer); Riessen et al., Human
Gene Therapy, 4: 749–758
(1993); und Steg et al., Circulation, 96: 408–411 (1997) und 90: 1648–1656 (1994).
Kurz gesagt, wird DNA in Lösung
(z.B. ein erfindungsgemäßes Polynukleotid)
ein oder mehrere Male ex vivo auf die Oberfläche eines aufgepumpten Angioplastie-Katheterballons
aufgebracht, der mit einem Hydrogel-Polymer beschichtet ist (z.B.
Schieber mit Hydroplus, Mansfield Boston Scientific Corp., Watertown,
MA). Die Hydroplus-Beschichtung ist ein hydrophiles Polyacrylsäurepolymer,
das mit dem Ballon quervernetzt ist, um ein Hydrogel hohen Molekulargewichts
zu bilden, das eng am Ballon anhaftet. Das DNA-bedeckte Hydrogel
wird trocknen gelassen, bevor der Ballon entleert wird. Erneutes
Aufpumpen des Ballons intravaskulär während des Angioplastievorgangs
verursacht den Transfer der DNA an die Gefäßwand.
-
Eine
dehnbare elastische Membran oder eine ähnliche Struktur, die auf einem
Ballon-Angioplastiekatheter oder Stent aufgebracht oder darin integriert
ist, kann eingesetzt werden, um das ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodierende Transgen zuzuführen
(Siehe z.B.
U.S.-Patente Nr.
5.707.385 ,
5.697.967 ,
5.700.286 ,
5.800.507 und
5.776.184 .
-
In
einer weiteren Variante wird die Zusammensetzung, die das ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodierende Transgen enthält,
extravaskulär
verabreicht, z.B. unter Verwendung einer Vorrichtung, um ein Gefäß einzufassen
oder einzukapseln. Siehe z.B. die internationale Patent-Publikation
WO 98/20027 , die eine Manschette
beschreibt, die um das Äußere einer
Arterie angeordnet wird (z.B. während
einer Bypassoperation), um ein Transgen über ein Plasmid oder einen
Liposomenvektor an die Arterienwand zuzuführen.
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In
einer weiteren Variante können
Endothelzellen oder endotheliale Vorläuferzellen ex vivo mit dem
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodierenden Transgen transfiziert werden und die transfizierten
Zellen können an
ein Säugetiersubjekt
verabreicht werden. Beispielhafte Verfahren zur Beimpfung eines
Gefäßtransplantats mit
genetisch modifizierten Endothelzellen sind im
U.S.-Patent Nr. 5.785.965 beschrieben.
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Erfindungsgemäße Polynukleotide
können
ferner zusätzliche
Sequenzen umfassen, um die Gentherapie zu erleichtern. Ein "nacktes" ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodierendes Transgen (d.h. ein Transgen ohne einen viralen, liposomalen
oder anderen Vektor zur Erleichterung der Transfektion) kann für die Gentherapie
eingesetzt werden. Das erfindungsgemäße Polynukleotid umfasst vorzugsweise
eine geeignete Promotor- und/oder
Enhancer-Sequenz (z.B. Cytomegalovirus-Promotor/Enhancer [Lehner
et al., J. Clin. Microbiol., 29: 2494–2502 (1991); Boshart et al.,
Cell, 41: 521–530
(1985)]; Rous-Sarkom-Virus-Promotor
[Davis et al., Hum. Gene Ther., 4: 151 (1993)]; Tie-Promotor [Korhonen
et al., Blood, 86 (5): 1828–1835
(1995)] oder Simian-Virus-40-Promotor zur Expression in den Ziel-Säugetierzellen,
wobei der Promotor stromaufwärts
(d.h. 5') von der
Polypeptid-kodierenden Sequenz funktionsfä hig verknüpft ist. Die erfindungsgemäßen Polynukleotide
beinhalten des weiteren vorzugsweise eine geeignete Polyadenylierungssequenz
(z.B. die Polyadenylierungssequenz von SV40 oder vom Gen des menschlichen
Wachstumshormons), stromabwärts
(d.h. 3') von der
Polypeptid-kodierenden Sequenz funktionsfähig verknüpft. Die erfindungsgemäßen Polynukleotide
umfassen auch vorzugsweise eine Nukleotidsequenz, die ein "in-frame" mit der Polypeptidsequenz
fusioniertes sekretorische Signalpeptid kodiert. Das sekretorische
Signalpeptid steuert die Sekretion des erfindungsgemäßen Polypeptids
durch die Zellen, die das Polynukleotid exprimieren, und wird durch
die Zelle von dem sekretierten Polypeptid abgespalten. Die Signalpeptidsequenz
kann die eines anderen sekretierten Protein sein oder kann eine
vollständig
synthetische Signalsequenz sein, die bei Zellen des Säugetiersubjekts
eine Sekretion bewirkt.
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Das
Polynukleotid kann ferner optional Sequenzen umfassen, deren einzige
vorgesehene Funktion darin besteht, die Massenproduktion des Vektors,
z.B. in Bakterien, zu erleichtern, beispielsweise einen bakteriellen
Replikationsursprung und eine einen selektierbaren Marker kodierende
Sequenz.
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Es
ist bevorzugt, dass solche Sondersequenzen zumindest teilweise vor
der Verabreichung an Menschen abgespalten werden. Man kann solche
Polynukleotide zur Erreichung einer erfolgreiche Gentherapie unter
Verwendung von Verfahren herstellen und verabreichen, die in der
Literatur für
andere Transgene beschrieben wurden. Siehe z.B. Isner et al., Circulation,
91: 2687–2692
(1995); und Isner et al., Human Gene Therapy, 7: 989–1011 (1996).
-
Jeder
geeignete Vektor kann verwendet werden, um das ein oder mehrere
erfindungsgemäße Polypeptide
kodierende Transgen in den Wirt einzuführen. Beispielhafte Vektoren,
die in der Literatur beschrieben worden sind, beinhalten replikationsdefiziente
retrovirale Vektoren, einschließlich,
jedoch nicht beschränkt
auf Lentivirus-Vektoren [Kim et al., J. Virol., 72 (1): 811–816 (1998);
Kingsman & Johnson,
Scrip Magazine, Oktober, 1998, S. 43–46]; adenoassoziierte virale
Vektoren [
U.S.-Patent Nr. 5.474.935 ;
U.S.-Patent Nr. 5.139.941 ;
U.S.-Patent Nr. 5.622.856 ;
U.S.-Patent Nr. 5.658.776 ;
U.S.-Patent Nr. 5.773.289 ;
U.S.-Patent Nr. 5.789.390 ;
U.S.-Patent Nr. 5.834.441 ;
U.S.-Patent Nr. 5.863.541 ;
U.S.-Patent Nr. 5.851.521 ;
U.S.-Patent Nr. 5.252.479 ; Gnatenko
et al., J. Investig. Med., 45: 87–98 (1997)]; adenovirale Vektoren
[siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 5.792.453 ;
U.S.-Patent Nr. 5.824.544 ;
U.S. Patent Nr. 5.707.618 ;
U.S.-Patent Nr. 5.693.509 ;
U.S. Patent Nr. 5.670.488 ;
U.S.-Patent Nr. 5.585.362 ;
Quantin et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89: 2581–2584 (1992);
Stratford-Perricadet et al., J. Clin. Invest., 90: 626–630 (1992);
und Rosenfeld et al., Cell, 68: 143–155 (1992)]; ein adenoviral-adenoassoziiertes
Virus-Hybrid (siehe zum Beispiel
U.S.-Patent Nr. 5.856.152 )
oder ein Vakzinevirus oder ein Herpesvirus (siehe zum Beispiel
U.S.-Patent Nr. 5.879.934 ;
U.S.-Patent Nr. 5.849.571 ;
U.S.-Patent Nr. 5.830.727 ;
U.S.-Patent Nr. 5.661.033 ;
U.S.-Patent Nr. 5.328.688 ;
Lipofectinvermittelter Gentransfer (BRL); liposomale Vektoren [siehe
z.B.
U.S. Patent Nr. 5.631.237 (Liposomen
umfassende Sendai-Virus-Proteine)];
und Kombinationen davon. Replikationsdefiziente adenovirale Vektoren
sind bevorzugt.
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Vorgesehene
andere nicht-virale Zuführungsmechanismen
beinhalten Kalziumphosphat-Präzipitation (Graham
und Van Der Eb, Virology, 52: 456–467, 1973; Chen und Okayama,
Mol. Cell Biol., 7: 2745–2752, 1987;
Rippe et al., Mol. Cell Biol., 10: 689–695, 1990) DEAE-Dextran (Gopal,
Mol. Cell Biol., 5: 1188– 1190, 1985),
Elektroporation (Tur-Kaspa et al., Mol. Cell Biol., 6: 716–718, 1986;
Potter et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 81: 7161–7165, 1984),
direkte Mikroinjektion (Harland und Weintraub, J. Cell Biol., 101:
1094–1099, 1985.),
DNA-beladene Liposomen
(Nicolau und Serie, Biochim. Biophys. Acta, 721: 185–190, 1982;
Fraley et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 3348–3352, 1979;
Felgner, Sci Am. 276(6): 102–6,
1997; Felgner, Hum Gene Ther. 7(15): 1791–3, 1996), Ultraschallbehandlung
von Zellen (Fechheimer et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 8463–8467, 1987),
Genbeschuss unter Verwendung von Hochgeschwindigkeits-Mikroprojektilen (Yang
et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA, 87: 9568–9572, 1990), und rezeptorvermittelte
Transfektion (Wu und Wu, J. Biol. Chem., 262: 4429–4432, 1987;
Wu und Wu, Biochemistry, 27: 887–892, 1988; Wu und Wu, Adv. Drug
Delivery Rev., 12: 159–167,
1993).
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Ein
Expressionskonstrukt (oder tatsächlich
die oben diskutierten Peptide) kann in ein Liposom eingeschlossen
sein. Liposomen sind vesikuläre
Strukturen, die durch eine Phospholipid-Doppelschichtmembran und
ein inneres wässriges
Medium gekennzeichnet sind. Multilamellare Liposomen weisen mehrere
Lipidschichten auf, die durch wässriges
Medium getrennt sind. Sie bilden sich spontan, wenn Phospholipide
in einem Überschuss
an wässriger
Lösung
suspendiert werden. Die Lipidbestandteile machen vor der Bildung
geschlossener Strukturen eine Selbstumlagerung durch und schließen Wasser
und gelöste
Solute zwischen den Lipid-Doppelschichten ein (Ghosh und Bachhawat,
In: Liver diseases, targeted diagnosis and therapy using specific
receptors and ligands, Wu G, Wu C ed., New York: Marcel Decker,
S. 87–104,
1991). Die Zugabe von DNA zu kationischen Liposomen verursacht einen
topologischen Übergang
von Liposomen zu optisch doppelbrechenden flüssigkristallinen kondensierten
Kügelchen
(Radler et al., Science, 275 (5301): 810–4, 1997). Diese DNA-Lipid-Komplexe
sind potentielle nicht-virale Vektoren zur Verwendung in der Gentherapie
und -zufuhr.
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Die
Liposomen-vermittelte Nukleinsäurezufuhr
und -expression von Fremd-DNA in vitro ist sehr erfolgreich gewesen.
Bei der vorliegenden Erfindung sind auch verschiedene kommerzielle
Ansätze
vorgesehen, die "Lipofektions"-Technologie beinhalten.
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Ein
Liposom kann mit einem hämagglutinierenden
Virus (HVJ) komplexiert werden. Es ist gezeigt worden, dass dies
die Fusion mit der Zellmembran erleichtert und den Zelleintritt
von in Liposomen eingeschlosser DNA fördert (Kaneda et al., Science,
243: 375–378,
1989). Ein Liposom kann komplexiert oder in Verbindung mit nuklearen
chromosomalen Nicht-Histon-Proteinen
(HMG-1) Kato et al., J. Biol. Chem., 266: 3361–3364, 1991) eingesetzt werden.
Dadurch, dass solche Expressionskonstrukte bei Transfer und Expression
von Nukleinsäuren
in vitro und in vivo erfolgreich eingesetzt wurden, sind sie für die vorliegende
Erfindung anwendbar.
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Andere
Vektor-Zufuhrsysteme, die eingesetzt werden können, um eine ein therapeutisches
Gen kodierende Nukleinsäure
einer Zelle zuzuführen,
beinhalten rezeptorvermittelte Zufuhrvehikel. Diese machen sich
die selektive Aufnahme von Makromolekülen durch rezeptorvermittelte
Endozytose in nahezu allen eukaryotischen Zellen zu Nutze. Aufgrund
der zelltypspezifischen Verteilung verschiedener Rezeptoren kann
die Zufuhr hochspezifisch sein (Wu und Wu, 1993, oben).
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Rezeptor-vermittelte
Gen-Targeting-Vehikel bestehen im Allgemeinen aus zwei Komponenten:
einem Zellrezeptor-spezifischen Liganden und einem DNA-bindenden
Mittel. Etliche Liganden sind für
den rezeptorvermittelten Gentransfer eingesetzt worden. Die am ausführlichsten
gekennzeichneten Liganden sind Asialoorosomucoid (ASOR) (Wu und
Wu, 1987, oben) und Transferin (Wagner et al., Proc. Natl. Acad
Sci. USA, 87 (9): 3410–3414,
1990). Kürzlich
ist ein synthetisches Neoglykoprotein, welches denselben Rezeptor
wie ASOR erkennt, als Genzufuhrvehikel verwendet worden (Ferkol
et al., FASEB J., 7: 1081–1091,
1993; Perales et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 91: 4086–4090, 1994)
und epidermaler Wachstumsfaktor (EGF) ist ebenfalls verwendet worden,
um Gene an Plattenepithelkarzinomzellen zuzuführen (Myers, EPO 0273085).
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Ein
Zufuhrvehikel kann einen Liganden und ein Liposom umfassen. Zum
Beispiel setzten Nicolau et al. (Methods Enzymol., 149: 157–176, 1987)
in Liposomen aufgenommenes Laktosylceramid ein, ein galaktose-terminales
Asialogangliosid, und beobachteten einen Anstieg in der Aufnahme
des Insulingens durch Hepatozyten. Es ist daher machbar, dass eine
Nukleinsäure,
die ein therapeutisches Gen kodiert, auch durch eine beliebige Anzahl
von Rezeptor-Liganden-Systemen mit oder ohne Liposomen spezifisch
in einen bestimmten Zelltyp eingeführt werden kann.
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Ein
Expressionskonstrukt kann einfach aus nackter rekombinanter DNA
oder Plasmiden bestehen. Der Transfer des Konstrukts kann durch
jedes der oben genannten Verfahren vorgenommen werden, das die Zellmembran
physikalisch oder chemisch permeabilisiert. Dies gilt insbesondere
für den
Transfer in vitro, kann jedoch gleichermaßen auch für die Verwendung in vivo gelten.
Dubensky et al. (Proc. Nat. Acad. Sci. USA, 81: 7529–7533, 1984)
injizierten erfolgreich Polyomavirus-DNA in Form von CaPO4-Präzipitaten
in Leber und Milz von adulten und neugeborenen Mäusen, und zeigten eine aktive
Virenreplikation und akute Infektion. Benvenisty und Neshif (Proc.
Nat. Acad. Sci. USA, 83: 9551–9555,
1986) zeigten ebenfalls, dass die direkte intraperitoneale Injektion
von CaPO4-präzipitierten Plasmiden zur Expression
des transfizierten Gens führt.
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Partikelbeschuss
kann ebenfalls zum Transfer eines Expressionskonstrukts aus nackter
DNA in Zellen einbezogen werden. Dieses Verfahren hängt von
der Fähigkeit
ab, DNA-beschichtete Mikroprojektile auf eine hohe Geschwindigkeit
zu beschleunigen, was es ihnen ermöglicht, die Zellmembran zu
durchdringen und in die Zellen einzutreten, ohne sie zu töten (Klein
et al., Nature, 327: 70–73,
1987). Etliche Vorrichtungen zur Beschleunigung kleiner Partikel
sind entwickelt worden. Eine solche Vorrichtung beruht auf einer
Hochspannungsentladung zur Erzeugung eines elektrischen Stroms,
der wiederum die Antriebskraft bereitstellt (Yang et al., Proc.
Natl. Acad. Sci USA, 87: 9568–9572,
1990). Die verwendeten Mikroprojektile haben aus biologisch inerten
Substanzen wie beispielsweise Wolfram oder Goldkügelchen bestanden.
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Wenn
ein viraler Vektor eingesetzt wird, beinhalten bevorzugte Polynukleotide
weiterhin einen geeigneten Promotor und eine Polyadenylierungssequenz
wie oben beschrieben. Darüber
hinaus ist leicht ersichtlich, dass das Polynukleotid ferner Vektor-Polynukleotidsequenzen
(z.B. adenovirale Polynukleotidsequenzen) beinhaltet, die mit der
ein erfindungsgemäßes Polypeptid
kodierenden Sequenz funktionsfähig
verknüpft
sind.
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Ein
Kit beinhaltet eine hier als nützlich
zur Ausübung
der Erfindung beschriebene Verbindung oder Zusammensetzung (z.B.
Polynukleotide oder Polypeptide gemäß der Erfindung), verpackt
in einem Behälter
wie beispielsweise einer/einem ver schlossenen Flasche oder Gefäß, mit einem
an dem Behälter
befestigten oder in der Verpackung enthaltenen Etikett, das die
Verwendung der Verbindung oder Zusammensetzung zur Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens
beschreibt. Vorzugsweise ist die Verbindung oder Zusammensetzung
in einer Einheitsdosierform verpackt. Ein Kit kann eine Zusammensetzung
von sowohl einem Polynukleotid als auch einem Polypeptid beinhalten,
die zusammen mit einer physikalischen Vorrichtung verpackt sind,
die zur Ausführung
erfindungsgemäßer Verfahren
nützlich
sind, wie beispielsweise ein Stent, ein Katheter, eine extravaskuläre Manschette,
eine Polymerfolie oder dergleichen. Ein Kit kann Zusammensetzungen von
sowohl einem Polynukleotid als auch Polypeptid gemäß der Erfindung
beinhalten, verpackt zusammen mit einem Hydrogel-Polymer oder Mikropartikelpolymer
oder anderen hier als nützlich
für die
Zuführung
der Polynukleotide oder Polypeptide an einen Patienten beschriebenen
Trägern.
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Die
Polypeptide gemäß der vorliegenden
Erfindung sind nützlich
bei diagnostischen oder prognostischen Tests zur Detektion der VEGF-Rezeptor-Proteinexpression.
Erfindungsgemäße Polypeptide,
die ein oder mehrere VEGF-Rezeptoren binden, können zur Detektion und Messung
der Anwesenheit spezifischer Rezeptorproteinen in Proben zu Zwecken
wie beispielsweise der medizinischen Bildgebung, der Detektion, des
Screenings oder der zielgerichteten Therapie verwendet werden. Detektierbare
Markierungen wie beispielsweise radioaktive oder nicht-radioaktive Markierungen,
einschließlich
Enzymmarkierungen oder Markierungen des Biotin/Avidin-Systems können werden
verwendet werden, um die erfindungsgemäßen Polypeptide zu markieren.
Die Polypeptide können
auch kovalent oder nichtkovalent an ein geeignetes supramagnetisches,
paramagnetisches, elektronendichtes, ökogenes oder radioaktives Mittel
für die
Bildgebung gekoppelt werden.
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Ein
diagnostischer Test zur Detektion veränderter Niveaus von VEGF-Rezeptorproteinen
in verschiedenen Geweben ist ebenfalls vorgesehen, denn die Überexpression
des Proteins im Vergleich zu normalen Kontrollgewebeproben kann
das Vorhandensein einer Erkrankung oder die Empfänglichkeit für eine Erkrankung,
zum Beispiel anomales Zellwachstum oder anomale Zelldifferenzierung,
nachweisen. Erfindungsgemäße Polypeptide
können
verwendet werden, um zukünftige
Metastaserisiken durch Untersuchung von Biopsiematerial auf Anwesenheit
aktiver Rezeptoren oder Liganden in einem Bindungstest oder -kit
unter Verwendung detektierbar markierter erfindungsgemäßer Polypeptide
zu quantifizieren.
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Hybridpolypeptide
gemäß der Erfindung,
die VEGF-Rezeptoren binden, können
als spezifische Marker für
bestimmte Gewebe und Zelltypen verwendet werden. Zum Beispiel können jene
erfindungsgemäßen Polypeptide,
die spezifisch VEGFR-3 binden, als Marker für lymphatische Endothelzellen
dienen.
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Gleichermaßen können erfindungsgemäße Polypeptide
auf eine Fähigkeit
gescreent werden, das Wachstum isolierter Zellen oder Zellinien
zu modulieren. Zum Beispiel sind bestimmte neoplastische Krankheitszustände gekennzeichnet
durch das Auftreten von VEGF-Rezeptoren auf Zelloberflächen [Valtola
et al., Am J Path 154: 1381–90
(1999)]. Erfindungsgemäße Polypeptide
können
gescreent werden, um die Fähigkeit der
Polypeptide zur Modulierung des Wachstums der neoplastischen Zellen
festzustellen. Andere Krankheitszustände sind voraussichtlich durch
Mutationen in VEGF-Rezeptoren gekennzeichnet [Fenell et al., Hum
Mol Genetics 7: 2073–78
(1998)]. Erfin dungsgemäße Polypeptide,
die die Aktivität
der mutierten Formen des VEGF-Rezeptors in einer Weise modulieren,
die sich von natürlich
vorkommenden vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktoren unterscheidet, werden zur Modulation
der Symptome und Schwere solcher Krankheitszustände nützlich sein.
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Die
In-vivo-Bildgebung oder Gewebebiopsie kann ergeben, dass bestimmte
neoplastische Zellen eine bestimmte Kombination von Rezeptoren exprimiert,
wodurch ein Hinweis auf erfindungsgemäße Polypeptide bereitgestellt
wird, die die exprimierte Gruppe von Rezeptoren binden und das Liganden-vermittelte
Wachstum hemmen.
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Die
Verwendung einer solchen diagnostischen Bildgebung ist besonders
geeignet zur Erhaltung eines Bildes von, zum Beispiel, einer Tumormasse
oder der Neovaskularisierung in der Nähe einer Tumormasse. Es ist
vorgesehen, dass die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung für
die Bildgebung in einer Weise eingesetzt werden, die den im
U.S.-Patent Nr. 6.107.046 offenbarten
Antikörper-basierten
Verfahren analog sind.
-
Viele
geeignete Bildgebungsmittel sowie auch Verfahren zur Anheftung der
Markierungsmittel an die erfindungsgemäßen Peptide sind im Stand der
Technik bekannt (siehe z.B.
U.S.-Patent Nr. 4.965.392 ,
U.S.-Patent Nr. 4.472.509 ,
U.S.-Patent Nr. 5.021.236 und
U.S.-Patent Nr. 5.037.630 .
Die markierten Peptide werden in einem pharmazeutisch annehmbarem
Träger
an ein Subjekt verabreicht und an einem Zielort, der den VEGFR-3-Rezeptor aufweist,
akkumuliert. Dieses Peptidbildgebungsmittel dient dann als Kontrastreagenz
für die
Röntgen-,
Magnetresonanz-, Ultraschall- oder Szintigraphie-Bildgebung des
Zielortes. Die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung sind eine zweckdienliche und wichtige Ergänzung zu
dem verfügbaren Arsenal
an medizinischen Bildgebungswerkzeugen für die diagnostische Untersuchung
von Krebs und anderen VEGFR-3-bezogenen
Funktionsstörungen.
-
Paramagnetische
Ionen, die in den Bildgebungsmitteln gemäß der vorliegenden Erfindung
nützlich sind,
beinhalten zum Beispiel Chrom (III), Mangan (II), Eisen (III), Eisen
(II), Kobalt (II), Nickel (II), Kupfer (II), Neodym (III), Samarium
(III), Ytterbium (III), Gadolinium (III), Vanadium (II), Terbium
(III), Dysprosium (III), Holmium (III) und Erbium (III). Ionen,
die für
die Röntgenbildgebung
nützlich
sind, beinhalten, sind aber nicht beschränkt auf Lanthan (III), Gold
(III), Blei (II) und insbesondere Wismut (III). Radioisotope für diagnostische
Anwendungen beinhalten zum Beispiel 211Astatin, 14Kohlenstoff, 51Chrom, 36Chlor, 57Kobalt, 67Kupfer, 152Eu, 67Gallium, 3Wasserstoff, 123Iod, 125Iod, 111Indium, 59Eisen, 32Phosphor, 186Rhenium, 75Selen, 35Schwefel, 99mTechnetium und 90Yttrium.
-
Die
Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung können
gemäß Techniken,
die dem Fachmann gut bekannt sind, markiert werden. Zum Beispiel
können
die Peptide durch Inkontaktbringen des Peptids mit Natrium- oder
Kaliumiodid und einem chemischen Oxidationsmittel wie beispielsweise
Natriumhypochlorit oder einem enzymatischen Oxidationsmittel wie
beispielsweise Laktoperoxidase iodiert werden. Peptide können mit
Technetium-99m durch Ligandenaustausch, zum Beispiel durch Reduktion
von Pertechnat mit zinnhaltiger Lösung, Chelieren des reduzierten
Technetiums auf einer Sephadex-Säule
und Aufbringen des Peptids auf die Säule, markiert werden. Diese
und andere Techniken zur Markierung von Proteinen und Peptiden sind
dem Fachmann gut bekannt.
-
Verwendung von erfindungsgemäßen Polypeptiden
in der Kombinationstherapie bei neoplastischen Funktionsstörungen
-
Die
Resistenz von Tumorzellen gegenüber
DNA-schädigenden
Mitteln bildet ein Hauptproblem in der klinischen Onkologie. Ein
Ziel der gegenwärtigen
Krebsforschung besteht darin, Wege zu finden, die Effizienz der
Chemo- und Strahlentherapie zu verbessern. Wie oben beschrieben,
können
die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung in Zusammenhang mit chemo- oder strahlentherapeutischen
Eingriffen, der Immuntherapie oder mit einer anderen antiangiogenen/antilymphangiogenen
Therapie verabreicht werden.
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Um
Zellen zu töten,
das Zellwachstum zu hemmen, die Metastase zu hemmen, die Angiogenese
zu hemmen oder den malignen Phänotyp
von Tumorzellen via Kombinationstherapie unter Verwendung der Verfahren
und Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden
Erfindung auf andere Weise umzukehren oder zu reduzieren, würde man
ein(e) "Ziel"-Zelle oder -Gewebe
(z.B. einen Tumor und/oder dessen Vaskulatur) im allgemeinen mit
den therapeutischen Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung (entweder als Peptidzusammensetzung oder als das Peptid
exprimierendes Expressionskonstrukt) und mindestens einem weiteren
Mittel, das optional an das erfindungsgemäße Peptid konjugiert ist, in
Kontakt bringen. Diese Zusammensetzungen würden in einer kombinierten
Menge, die zur Tötung
oder Hemmung der Proliferation des Krebses durch Töten und/oder
Hemmen der Proliferation der Krebszellen und/oder der Endothelien
von Blut- und Lymphgefäßen, die
die Krebszellen versorgen und ihnen dienlich sind, wirksam ist,
bereitgestellt werden. Dieses Verfahren kann das Inkontaktbringen
der Zellen mit dem Peptid oder Expressionskonstrukt und den(dem)
Mittel(n) oder Faktor(en) zur selben Zeit beinhalten. Dies kann
durch Inkontaktbringen der Zelle mit einer einzelnen Zusammensetzung
oder pharmakologischen Formulierung, die beide Mittel enthält, oder
durch gleichzeitiges Inkontaktbringen der Zelle mit zwei verschiedenen
Zusammensetzungen oder Formulierungen, wobei eine Zusammensetzung
das Peptid oder Expressionskonstrukt enthält und die andere das zweite
Mittel enthält,
erreicht werden.
-
Alternativ
kann die die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung einsetzende therapeutische Behandlung der Behandlung mit
den anderen Mitteln in Zeitabständen
im Bereich von Minuten bis Wochen vorangehen oder nachfolgen. Wenn
das andere Mittel und das Expressionskonstrukt getrennt verabreicht
werden, wird man im Allgemeinen sicherstellen, dass zwischen den
jeweiligen Zufuhrzeiten keine beträchtliche Zeitdauer verstreicht,
so dass das Mittel und das Peptid-basierte Therapeutikum weiterhin
in der Lage sein werden, eine vorteilhafte Kombinationswirkung zu
entfalten. In solchen Fällen
ist es vorgesehen, dass man beide Modalitäten innerhalb von etwa 12–24 Stunden
voneinander und besonders bevorzugt innerhalb von etwa 6–12 Stunden
voneinander, mit einem besonders bevorzugten zeitlichen Verzug von
lediglich etwa 12 Stunden, verabreichen würde. In einigen Situationen
kann es jedoch wünschenswert
sein, die Zeitdauer für
die Behandlung beträchtlich
zu verlängern,
wobei mehrere Tage (2, 3, 4, 5, 6 oder 7) bis mehrere Wochen (1,
2, 3, 4, 5, 6, 7 oder 8) zwischen den jeweiligen Verabreichungen
vergehen. Wiederholte Behandlungen mit einem oder beiden Mitteln
ist insbesondere vorgesehen. Es kann eine Antikrebstherapie zugeführt werden,
die die Krebszellen direkt in einer Weise attackiert, um die Krebszelle
zu töten,
zu hemmen oder zu nekrotisieren, darüber hinaus wird eine therapeutische
Zusammensetzung auf Basis der Peptide gemäß der vorliegenden Erfindung
dem Individuen ebenfalls in einer Menge verabreicht, die wirksam
ist, um eine antiangio gene und/oder antilymphangiogene Wirkung aufzuweisen.
Die Peptidzusammensetzungen können
nach dem anderen Antikrebsmittel, vor dem anderen Antikrebsmittel
oder tatsächlich
zur gleichen Zeit wie das andere Antikrebsmittel, optional an das
andere Mittel konjugiert, verabreicht werden.
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Mittel
oder Faktoren, die zur Verwendung in einer Kombinationstherapie
geeignet sind, sind beliebige chemische Verbindungen oder Behandlungsverfahren,
die bei Anwendung auf eine Zelle DNA-Schäden hervorrufen. Solche Mittel
und Faktoren beinhalten Strahlen und Wellen, die DNA-Schäden hervorrufen,
wie beispielsweise γ-Strahlen,
Röntgenstrahlen,
UV-Strahlen, Mikrowellen, Elektronenemissionen und dergleichen. Eine
Vielzahl von chemischen Verbindungen, die auch als "chemotherapeutische
Mittel" beschrieben
werden, rufen DNA-Schäden
hervor, und sind sämtlich
dazu vorgesehen, bei den hier offenbarten Kombinationsbehandlungsverfahren
von Nutzen zu sein. Chemotherapeutische Mittel, die als nützlich vorgesehen
sind, beinhalten z.B. im Adriamycin, 5-Fluoruracil (5FU), Etoposid
(VP-16), Camptothecin, Actinomycin-D, Mitomycin C, Cisplatin (CDDP)
und selbst Wasserstoffperoxid.
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Die
Verwendung einer Kombination von ein oder mehreren DNA-schädigenden
Mitteln, ob strahlungsbasiert oder tatsächliche Verbindung, wie beispielsweise
die Verwendung von Röntgenstrahlen
mit Cisplatin oder die Verwendung von Cisplatin mit Etoposid, ist
ebenfalls vorgesehen.
-
Bei
der Krebsbehandlung würde
man die Tumorzellen und/oder die Endothelien der Tumorgefäße zusätzlich zu
dem ein oder mehrere erfindungsgemäße Peptide umfassenden therapeutischen
Mittel mit einem Mittel in Kontakt bringen. Dies kann durch Bestrahlung
des lokalisierten Tumorortes mit Strahlen wie beispielsweise Röntgenstrahlen,
UV-Licht, Gammastrahlen oder selbst Mikrowellen erreicht werden.
Alternativ können die
Tumorzellen mit dem Mittel durch Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen Menge einer pharmazeutischen Zusammensetzung, umfassend
eine Verbindung wie beispielsweise Adriamycin, 5-Fluoruracil, Etoposid, Camptothecin,
Actinomycin-D, Mitomycin C oder Cisplatin, an das Subjekt mit dem
Mittel in Kontakt gebracht werden. Kinaseinhibitoren sind in Kombinationstherapien
mit den Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung ebenfalls als nützlich
vorgesehen. Das Mittel kann als kombinierte therapeutische Zusammensetzung oder
Kit hergestellt und verwendet werden, indem es mit einem chimären erfindungsgemäßen Peptid
wie oben beschrieben kombiniert wird.
-
Mittel,
die Nukleinsäuren,
insbesondere DNA, direkt quervernetzen, sind vorgesehen, um DNA-Schäden zu erleichtern,
die zu einer synergistischen, antineoplastischen Kombination mit
einer Chimärpeptid-basierten
Therapie führen.
Mittel wie beispielsweise Cisplatin und andere DNA-alkylierende
Mittel können
verwendet werden. Cisplatin ist weithin zur Behandlung von Krebs
verwendet worden, mit in klinischen Anwendungen verwendeten wirksamen
Dosen von 20 mg/m2 für 5 Tage alle drei Wochen für insgesamt
drei Durchlaufe. Cisplatin wird oral nicht absorbiert und muss daher
intravenös,
subkutan, intratumoral oder intraperitoneal durch Injektion zugeführt werden.
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Mittel,
die die DNA schädigen,
beinhalten auch Verbindungen, die die DNA-Replikation, Mitose und Chromosomentrennung
stören.
Solche chemotherapeutischen Verbindungen beinhalten Adriamycin,
auch bekannt als Doxorubicin, Etoposid, Verapamil, Podophyllotoxin
und dergleichen. Bei breiter Verwendung in einer klinischen Situation
zur Behandlung von Neoplasmen, werden diese Verbindungen intravenös durch
Bolusinjektionen verabreicht, bei Dosen im Bereich von 25–75 mg/m2 in 21-Tage-Intervallen für Adriamycin, zu 35–50 mg/m2 für
Etoposid intravenös
oder der doppelten intravenösen
Dosis oral.
-
Mittel,
die die Synthese und Genauigkeit von Nukleinsäurevorläufern und -untereinheiten stören, führen ebenfalls
zu DNA-Schäden. Von
daher ist eine Anzahl von Nukleinsäurenvorläufern entwickelt worden. Besonders
nützlich
sind Mittel, die einer ausgiebigen Erprobung unterzogen wurden und
leicht erhältlich
sind. Von daher werden Mittel wie beispielsweise 5-Fluoruracil (5-FU)
vorzugsweise von neoplastischem Gewebe verwendet, was dieses Mittel
für die
Ansteuerung neoplastischer Zellen besonders nützlich macht. Obwohl ziemlich
toxisch, ist 5-FU in einer großen
Auswahl von Trägern
anwendbar, auch topisch, obwohl intravenöse Verabreichung mit Dosen
im Bereich von 3 bis 15 mg/kg/Tag häufig verwendet wird.
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Beispielhaft
findet sich im folgenden eine Liste von chemotherapeutischen Mitteln
und den Krebsen, von denen gezeigt wurde, dass sie durch die Verabreichung
solcher Mittel gesteuert werden. Kombinationen dieser Chemotherapeutika
mit den Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung können
sich als nützlich
bei der Linderung verschiedener neoplastischer Funktionsstörungen erweisen.
Beispiele für
diese Verbindungen beinhalten Adriamycin (auch bekannt als Doxorubicin),
VP-16 (auch bekannt als Etoposid) und dergleichen, Daunorubicin
(interkaliert in DNA, blockiert die DNA-abhängige RNA-Polymerase und hemmt die DNA-Synthese);
Mitomycin (auch bekannt als Mutamycin und/oder Mitomycin-C) ist
ein aus Medium von Streptomyces caespitosus isoliertes Antibiotikum,
von dem gezeigt wurde, dass es eine Antitumoraktivität aufweist;
Actinomycin D kann auch ein nützliches
in Kombination mit den Peptiden gemäß der vorliegenden Erfindung
einzusetzendes Arzneimittel sein, da Tumore, die nicht auf die systemische
Behandlung reagieren, manchmal auf lokale Perfusion mit Dactinomycin
reagieren, von dem ebenfalls bekannt ist, dass es die Strahlentherapie
verstärkt.
Es wird auch in Kombination mit primärer Operation, Strahlentherapie
und anderen Arzneimitteln, insbesondere Vincristin und Cyclophosphamid,
verwendet, und hat sich als wirksam gegen Ewing-Tumor, Kaposi-Sarkom
und Weichgewebesarkome, Chorionkarzinom, metastatische Hodenkarzinome,
Hodgkin-Krankheit und Nicht-Hodgkin-Lymphome erwiesen.
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Bleomycin
ist eine Mischung aus zytotoxischen Glykopeptid-Antibiotika, die von einem Stamm von Streptomyces
verticillus isoliert wurden, und ist wirksam bei der Behandlung
der folgenden Neoplasmen entweder als einzelnes Mittel oder in erprobten
Kombinationen mit anderen anerkannten chemotherapeutische Mitteln
beim Plattenepithelkarzinom wie beispielsweise Kopf und Nacken (einschließlich Mund,
Zunge, Tonsillen, Nasopharynx, Oropharynx, Sinus, Gaumen, Lippe,
bukkale Mukosa, Zahnfleisch, Epiglottis, Larynx), Haut, Penis, Zervix
und Vulva. Es ist auch bei der Behandlung von Lymphomen und Hodenkarzinom
verwendet worden.
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Cisplatin
ist weithin verwendet worden, um Krebse wie beispielsweise metastatisches
Hoden- oder Ovarkarzinom, fortgeschrittenen Blasenkrebs, Kopf- oder
Nackenkrebs, Gebärmuttershalskrebs,
Lungenkrebs oder andere Tumoren zu behandeln, und kann in Kombination
mit den Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung nützlich
sein. VP16 (Etoposid) wird primär
zur Behandlung von Hodentumoren verwendet, in Kombination mit Bleomycin
und Cisplatin, und in Kombination mit Cisplatin für kleinzelliges
Lungenkarzinom. Es ist auch wirksam gegen Nicht-Hodgin-Lymphome,
akute Nicht-Lymphozyten-Leukämie,
Brustkarzinom, und mit dem erworbenen Immunschwächesyndrom (AIDS) verbundenes
Kaposi-Sarkom. Tumornekrosefaktor [TNF; Cachectin) Glykoprotein,
das einige Arten von Krebszellen tötet, die Zytokinproduktion
aktiviert, Makrophagen und Endothelzellen aktiviert, die Produktion
von Kollagen und Kollagenasen fördert,
ist ein Entzündungsmediator
und auch ein Mediator von septischem Schock, und fördert Katabolismus,
Fieber und Schlaf. TNF kann bei alleiniger Verwendung in wirksamen
Dosen ziemlich toxisch sein, so dass die optimalen Regime es möglicherweise
in niedrigeren Dosen in Kombination mit anderen Arzneimitteln einsetzen
werden. Seine immunsuppressiven Wirkungen werden durch γ-Interferon
verstärkt,
so dass die Kombination möglicherweise
gefährlich ist.
Von einem Hybrid aus TNF und Interferon-α ist ebenfalls gefunden worden,
dass es Antikrebswirkung besitzt.
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Taxol,
ein ursprünglich
von der Borke der Esche, Taxus brevifolia, isoliertes antimitotisches
Mittel und sein Derivat Paclitaxol haben sich als nützlich gegen
Brustkrebs erwiesen und können
in Kombinationstherapien verwendet werden. Vorteilhafte Reaktionen
auf Vincristin sind bei Patienten mit verschiedenen anderen Neoplasmen,
insbesondere Wilms-Tumor, Neuroblastom, Hirntumoren, Rhabdomyosarkom
und Karzinomen von Brust, Blase und des männlichen und weiblichen Fortpflanzungssystems
berichtet worden. Vinblastin ist auch bei denselben Krebsen wie
Vincristin als nützliches
Therapeutikum indiziert. Die häufigste
klinische Verwendung von Vinblastin geschieht mit Neomycin und Cisplatin
bei der kurativen Therapie von metastatischen Hodentumoren. Es ist
auch wirksam beim Kaposi-Sarkom, Neuroblastom und der Letterer-Siwe-Krankheit (Histiozytose
X) sowie beim Brustkarzinom und beim Chorionkarzinom bei Frauen.
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Melphalan,
auch bekannt als Alkeran, L-Phenylalanin-Lost, L-PAM oder L-Sarcolysin ist ein Derivat von
Stickstofflost. Melphalan ist ein bifunktionelles alkylierendes
Mittel, das wirksam ist gegen ausgewählte menschliche neoplastische
Erkrankungen. Melphalan ist das aktive L-Isomere des als Medphalan
bekannten D-Isomers, welches weniger aktiv ist gegen bestimmte Tiertumore,
und die zur Erzeugung einer Wirkung auf Chromosomen erforderliche
Dosis ist größer als
die, die mit dem L-Isomer erforderlich ist. Melphalan ist in einer
Form erhältlich,
die für
die orale Verabreichung geeignet ist, und ist verwendet worden,
um multiples Myelom zu behandeln. Verfügbare Hinweise deuten darauf
hin, dass etwa ein Drittel bis zur Hälfte der Patienten mit multiplem
Myelom eine vorteilhafte Reaktion auf die orale Verabreichung des
Arzneimittels zeigen. Melphalan ist bei der Behandlung von epithelialem
Ovarkarzinom verwendet worden.
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Cyclophosphamid
ist im Magendarmtrakt stabil, wird gut vertragen und bei oralen
und parenteralen Routen wirksam und verursacht keine lokale Blasenbildung,
Nekrose, Phlebitis oder gar Schmerzen. Chlorambucil, ein bifunktionelles
alkylierendes Mittel vom Stickstofflost-Typ, von dem gefunden wurde,
dass es wirksam ist gegen ausgewählte
menschliche neoplastische Erkrankungen. Chlorambucil ist bei der
Behandlung von chronischer lymphatischer (lymphozytischer) Leukämie, malignen
Lymphomen einschließlich
Lymphsarkom, Riesenfollikellymphom und Hodgkin-Krankheit indiziert.
Es heilt keine dieser Funktionsstörungen, kann jedoch eine klinisch
nützliche
Linderung hervorrufen.
-
Andere
Faktoren, die eine DNA-Schädigung
verursachen und ausgiebig verwendet worden sind, beinhalten, was
allgemein be kannt ist als Gammastrahlen, Röntgenstrahlen und/oder die
direkte Zufuhr von Radioisotopen zu Tumorzellen. Andere Formen von
DNA-schädigenden
Faktoren sind ebenfalls vorgesehen wie beispielsweise Mikrowellen
und UV-Strahlung. Es ist sehr wahrscheinlich, dass all diese Faktoren
in breitem Umfang Schäden
an DNA, bei Vorläufern
von DNA, der Replikation und Reparatur von DNA und dem Zusammenbau
und der Erhaltung von Chromosomen bewirken. Dosierungsbereiche für Röntgenstrahlen
reichen von täglichen
Dosen von 50 bis 200 Röntgen
für längere Zeitdauern
(3 bis 4 Wochen) bis zu einzelnen Dosen von 2000 bis 6000 Röntgen. Dosierungsbereiche
für Radioisotope
variieren in weiten Bereichen und hängen von der Halbwertszeit
des Isotops, der Stärke
und der emittierten Strahlenart und der Aufnahme durch die neoplastischen
Zellen ab (siehe z.B. Remington's
Pharmaceutical Sciences, 15. Auflage, Kapitel 33, insbesondere die Seiten
624–652).
Einige Variation in der Dosierung tritt notwendigerweise in Abhängigkeit
vom Zustand des behandelten Subjekts auf. Die für die Verabreichung verantwortliche
Person wird in jedem Fall die angemessene Dosis für das jeweilige
Subjekt bestimmen. Darüber
hinaus sollten die Zubereitungen zur Verabreichung an den Menschen
Standards hinsichtlich Sterilität,
Pyrogenität,
allgemeiner Sicherheit und Reinheit entsprechen, wie sie vom Amt
für biologische
Standards der US-Gesundheitsbehörde
(FDA) gefordert werden.
-
Zusätzlich zur
Kombination von Therapien auf Basis chimärer Peptide mit chemo- und
Strahlentherapien ist auch vorgesehen, dass eine Kombination mit
Gentherapien vorteilhaft sein wird. Zum Beispiel kann das gleichzeitige
gezielte Ansteuern von Chimärpeptid-basierten
Therapien und p53- oder p16-Mutationen eine verbesserte Antikrebsbehandlung
erbringen. Jedes andere tumorbezogenen Gen kann auf diese Weise erreichbar
angesteu ert werden, zum Beispiel p21, Rb, APC, DCC, NF-1, NF-2,
BCRA2, p16, FHIT, WT-1, MEN-I, MEN-II, BRCA1, VHL, FCC, MCC, ras,
myc, neu, raf, erb, src, fms, jun, trk, ret, gsp, hst, bcl und abl.
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Zusätzlich zu
den oben diskutierten Antikrebstherapien ist vorgesehen, dass die
erfindungsgemäßen Peptide
mit anderen Angiogenesehemmern kombiniert werden. Es wird erwartet,
dass die Peptide gemäß der vorliegenden
Erfindung sowohl antilymphangiogene als auch antiangiogene Eigenschaften
aufweisen. Viele antiangiogene Arzneimittel können auch antilymphangiogene
Eigenschaften haben.
-
http:
//cancertrials.nci.nih.govinews/angio ist eine von den nationalen
US-Gesundheitsinstituten (National Institutes of Health) unterhaltene
Internetseite, die aktuelle Informationen über die gegenwärtig mit
antiangiogenen Mitteln durchgeführten
Versuche bereitstellt. Diese Mittel beinhalten zum Beispiel Marimastat
(British Biotech, Annapolis MD; indiziert für nicht-kleinzelligen Lungen-,
kleinzelligen Lungen- und Brustkrebs); AG3340 (Agouron, LaJolla,
CA; für
Glioblastoma multiforme); COL-3 (Collagenex, Newtown PA; für Hirntumoren);
Neovastat (Aetema, Quebec, Canada; für Nieren- und nicht-kleinzelligen Lungenkrebs)
BMS-275291 (Bristol-Myers Squibb, Wallingford CT; für metastatischen
nicht-kleinzelligen Lungenkrebs); Thalidomid (Celgen; für Melanom,
Kopf- und Nackenkrebs, Ovar-, metastatisches Prostata- und Kaposi-Sarkom;
rezidivierenden oder metastatischen kolorektalen Krebs (mit Adjuvanzien);
gynäkologische
Sarkome, Leberkrebs; multiples Myelom; CLL, rezidivierender oder
progressiver Hirnkrebs, multiples Myelom, nicht-kleinzelliger Lungen-, nicht
metastatischer Prostata-, refraktäres multiples Myelom und Nierenkrebs);
Squalamin (Magainin Pharmaceuticals Plymouth Meeting, PA; nicht-kleinzelliger
Krebs und Ovarkrebs); Endostatin (EntreMEd, Rockville, MD; für solide
Tumoren); SU5416 (Sugen, San Francisco, CA; rezidivierende Kopf-
und Nacken-, fortgeschrittene solide Tumoren, Stadium-IIIB- oder
-IV-Brustkrebs; rezidivierender oder progressiver Hirnkrebs (pädiatrisch);
Ovarkrebs, AML; Gliom, fortgeschrittene Malignitäten, fortgeschrittener kolorektaler
Krebs, von-Hippel-Lindau-Krankheit, fortgeschrittener Weichgewebekrebs;
Prostatakrebs, kolorektaler Krebs, metastatisches Melanom, multiples
Myelom, malignes Mesotheliom; metastatischer Nieren-, fortgeschrittener
oder rezidivierender Kopf- und Nacken-, metastatischer kolorektaler
Krebs); SU6668 (Sugen San Francisco, CA; fortgeschrittene Tumoren);
Interferon-α;
Anti-VEGF-Antikörper
(National Cancer Institute, Bethesda MD; Genentech San Franscisco,
CA; refraktäre
solide Tumoren; metastatischer Nierenzellkrebs, bei unbehandeltem
fortgeschrittenen kolorektalen Krebs); EMD121974 (Merck KGaA, Darmstadt,
Deutschland; HIV-bezogenes Kaposi-Sarkom, progressives oder rezidivierendes
anaplastisches Gliom); Interleukin 12 (Genetics Institute, Cambridge,
MA; Kaposi-Sarkom) und IM862 (Cytran, Kirkland, WA; Ovarkrebs, und
behandelte metastatische Krebse von Kolon- und rektalem Ursprung
und Kaposi-Sarkom). Die den Mitteln in Klammern folgenden Information
weist auf die Krebse hin, gegen die diese Mittel in diesen Versuchen
eingesetzt werden. Es ist vorgesehen, dass jede dieser Funktionsstörungen mit
den Peptiden gemäß der vorliegenden
Erfindung behandelt werden kann, entweder allein oder in Kombination
mit den aufgeführten
Mitteln.
-
Weitere
Merkmale der Empfindung werden anhand der folgenden Beispiele ersichtlich.
-
Beispiel 1
-
Konstruktion von VEGF-A/VEGF-C-Hybridmolekülen:
-
Obwohl
die Aminosäurereste
der rezeptorbindenden Domäne
von VEGF-Familienmitgliedern konservierte Motive gemeinsam haben,
zeigen diese Proteine verschiedene Rezeptorspezifitäten. In
dem folgenden Experiment wurden DNA-Moleküle, die verschiedene Teile
der rezeptorbindenden Domäne
von entweder VEGF-A oder VEGF-C enthaltende Polypeptide kodieren,
unter Verwendung eines kombinatorischen Ansatzes konstruiert, um
neue Hybridmoleküle
mit einzigartigen strukturellen und funktionellen Eigenschaften
zu erzeugen.
-
Zur
Erzeugung der neuen Moleküle
wurden die Nukleotidsequenzen von VEGF-A und reifem VEGF-C analysiert,
um örtlich
begrenzte Bereiche mit Nukleotididentität festzustellen, die geeignet
wären zur
Erzeugung kurzer DNA-Fragmente, die synthetisiert und leicht rekombiniert
werden können.
Acht entsprechende Identitätsbereiche
wurden in jedem Molekül
als Stellen für
die Fragmentierung (in neun Fragmente) und Rekombination zu chimären (Hybrid-)Molekülen ausgewählt. Diese
Fragmentierungsstellen wurden auf Basis der Nukleotidsequenz und
auch, weil die resultierenden Fragmente Strukturelementen (z.B.
Alphahelix, Schleife etc.) auf Basis der Kristallstruktur von VEGF-A
(siehe Fig. Und 1) entsprechen würden,
ausgewählt.
-
Fragmentierung von VEGF-A
-
Neun
Paare synthetischer Oligonukleotide wurden auf Grundlage der kodierenden
Sequenz für VEGF
121 zum Zweck der Bildung von neun DNA-Fragmenten,
welche die die rezeptorbindende Domäne kodierende Region von VEGF-A
(entsprechend den Nukleotiden 156 bis 461 der SEQ ID NO: 1, die
die Aminosäurereste
34 bis 135 der SEQ ID NO: 2 kodiert) umfassen, entwickelt. Jedes
Oligonukleotidpaar umfasste eine einen Vorwärts-Primer enthal tende kodierende
Sequenz und einen Rückwärts-Primer
mit einer Nukleotidsequenz, die zu einem Bereich des Vorwärts-Primers
komplementär
war, um die Anlagerung der Primer aneinander zu einem doppelsträngigen DNA-Fragment
zu ermöglichen.
Entweder der Vorwärts-
oder der Rückwärts-Primer
jedes Paares enthielt auch eine kurze 5'- und 3'-Nukleotidsequenz, die zu keiner Sequenz
ihrer gepaarten Primer komplementär war. Diese kurzen zusätzlichen
Sequenzen entsprechen den oben beschriebenen örtlich begrenzten Bereichen
mit Nukleotididentität.
Im Anschluss an die Anlagerung der Primerpaare bildete diese zusätzliche
Sequenz einzelsträngige Überhänge, die
hinsichtlich der Anlagerung mit anderen doppelsträngigen aneinandergelagerten
Primerpaaren kompatibel waren, wie unten in größerer Ausführlichkeit beschrieben wird.
Die Nukleotidsequenzen der VEGF-A-Vorwärts- und Rückwärts-Primer sind in den Tabellen
1A bzw. 1B dargestellt. Tabelle
1A – Vorwärts-(Kodierende)Primer
für VEGF-A
-
Die
Nukleotidsequenzen der Vorwärts-Primer
A1-F bis A9-F sind in den SEQ ID NO: 3–11 angegeben. Für jeden
der aufgeführten
Primer zeigt der obere Strang die DNA-Sequenz und der untere Strang
gibt die durch den jeweiligen Primer kodierten Aminosäuren an,
SEQ ID NO: 128–136.
In einigen Fällen
sind lediglich zwei Nukleotide eines gegebenen Kodons in einem Primer
enthalten und das verbleibende Nukleotid des Kodons ist in dem vorangegangenen
oder folgenden Primer enthalten. In diesen Fällen ist die Aminosäure unter dem
Primer aufgeführt,
der 2 der 3 Nukleotide des jeweiligen Kodons enthält. Fettdruck
zeigt Nukleotide an, die für
Aminosäuren
kodieren, die eine Protein-Linker-Region darstellen und nicht Teil
der Stamm-VEGF-A oder VEGF-C-Moleküle sind, unterstrichene Nukleotide
sind solche, die während
des Zusammenbaus der Fragmente zu Hybridkonstrukten entfernt werden;
und in Kleinsbuchstaben sind Nukleotide angegeben, die einen Überhang
produzieren, wenn die Oligonukleotidpaare aneinander angelagert
werden, um die 9 Fragmente zu bilden. Tabelle
1B – Rückwärts-(Nicht-kodierende)Primer
für VEGF-A
-
Die
Nukleotidsequenzen der Rückwärts-Primer
A1-R bis A9-R sind in den SEQ ID NO: 12–20 wiedergegeben. Fett gedruckte,
unterstrichene und Kleinbuchstaben werden wie in Tabelle 1A beschrieben
verwendet.
-
Neun
VEGF-A-Polynukleotid-Fragmente wurden durch Anlagerung eines passenden
Paares synthetischer Oligonukleotidprimer zusammengesetzt. Zum Beispiel
wurde Fragment A1 erzeugt durch Anlagerung von Primer A1-F mit Primer
A1-R, Fragment A2 wurde erzeugt durch Anlagerung von A2-F mit A2-R
und so weiter. Die Anlagerung wurde durchgeführt durch Inkubation von 2
pmol/µl
jedes geeigneten Primers, 20 mM Tris/HCl, 2 mM MgCl2 und
50 mM NaCl, pH 7,4 bei 95°C
für 5 Minuten,
gefolgt von einer Abkühlung
der Lösung auf
37°C bei
einer Geschwindigkeit von 1°C/Minute.
Wie in Tabelle 1A dargestellt, kodiert A1 die Aminosäurereste
34 bis 42 und einen Teil der Aminosäure 42 der SEQ ID NO: 2; Fragment
A2 kodiert einen Teil der Aminosäure
43 und der Aminosäuren
44–53
der SEQ ID NO: 2; Fragment A3 kodiert die Aminosäuren 54 bis 63 und einen Teil
der Aminosäure
64 der SEQ ID NO: 2; Fragment A4 kodiert einen Teil der Aminosäure 64,
der Aminosäuren
65 bis 71 und einen Teil der Aminosäure 72 der SEQ ID NO: 2; Fragment
A5 kodiert einen Teil der Aminosäure
72, die Aminosäuren
73 bis 83 und einen Teil der Aminosäure 84 der SEQ ID NO: 2; Fragment A6
kodiert einen Teil der Aminosäure
84, die Aminosäuren
von 80 bis 92 und einen Teil der Aminosäure 93 der SEQ ID NO: 2; Fragment
A7 kodiert einen Teil der Aminosäuren
93, die Aminosäuren
94 bis 107 und einen Teil der Aminosäure 108 der SEQ ID NO: 2; Fragment
A8 kodiert einen Teil der Aminosäuren
108 und die Aminosäuren
109 bis 122 der SEQ ID NO: 2; und Fragment A9 kodiert die Aminosäuren 123
bis 135 der SEQ ID NO: 2.
-
Fragmentierung von VEGF-C
-
In
einer ähnlichen
Weise wurden neun Paare von Oligonukleotiden auf Grundlage der Aminosäuresequenz
der rezeptorbindenden Domäne
von VEGF-C (entsprechend den Nukleotiden 658 bis 999 der SEQ ID NO:
21, welche die Aminosäurereste
112 bis 216 der SEQ ID NO: 22 kodieren) konstruiert und synthetisiert. Die
Nukleotidsequenzen der neun Vorwärts-Primer
und neun Rückwärts-Primer
sind in Tabelle 2A (SEQ ID NO 23–31) und Tabelle 2B (SEQ ID
NO: 32–40)
wiedergegeben. Die von den neun Vorwärts-Primern kodierten Aminosäuresequenzen
sind in den SEQ ID NO: 137–145
wiedergegeben. Tabelle
2A – Vorwärts-(Kodierende)
Primer für
VEGF-C
Tabelle
2B – Vorwärts-(Kodierende)Primer
für VEGF-C
-
Fett
gedruckte, unterstrichene und Kleinbuchstaben werden in Tabelle
2A und 2B wie in Tabelle 1A beschrieben verwendet.
-
Primerpaare
wurden aneinandergelagert, um neun doppelsträngige DNA-Fragmente zu bilden,
die zusammen die rezeptorbindende Domäne von VEGF-C kodierten, und
welche geeignete einzelsträngige Überhänge für die Anlagerung
an andere Fragmente besaßen,
wie oben für
VEGF-A beschrieben.
-
Fragment
C1 kodiert die Aminosäurereste
112 bis 120 und einen Teil der Aminosäure 121 der SEQ ID NO: 22;
Fragment C2 kodiert einen Teil der Aminsäure 121 und der Aminosäuren 122
bis 132 der SEQ ID NO: 22; Fragment C3 kodiert die Aminosäuren 133
bis 142 und einen Teil der Aminosäure 143 der SEQ ID NO:22; Fragment
C4 kodiert einen Teil der Aminosäure
143, der Aminosäuren
144 bis 150 und einen Teil der Aminosäure 151 der SEQ ID NO:22; Fragment
C5 kodiert einen Teil der Aminosäure
151, der Aminosäuren
152 bis 162 und einen Teil der Aminosäure 163 der SEQ ID NO:22; Fragment
C6 kodiert einen Teil der Aminosäure 163
und der Aminosäuren
164 bis 171 und einen Teil der Aminosäure 172 der SEQ ID NO: 22;
Fragment C7 kodiert einen Teil der Aminosäure 172, der Aminosäuren 173
bis 186 und einen Teil der Aminosäure der SEQ ID NO: 22; Fragment
C8 kodiert einen Teil der Aminosäure
187, der Aminosäuren
188 bis 203 der SEQ ID NO:22; und Fragment C9 kodiert die Aminosäuren 204
bis 216 der SEQ ID NO:22.
-
Diskussion hinsichtlich der Synthese der
VEGF-A- und VEGF-C-Fragmente
-
Auf
diese Weise wurden durch Synthetisieren und Zusammenlagern von neun
Paaren von aus der VEGF-A-Aminosäuresequenz
konstruierten Primern und neun Paaren von aus der VEGF-C-Aminosäuresequenz
konstruierten Primern 18 DNA-Fragmente erzeugt. 2 ist
ein schematisches Diagramm, das die Konstruktion der 9 VEGF-A- und
9 VEGF-C-DNA-Fragmente darstellt. Die Oligonukleotide wurden dahingehend
konstruiert, doppelsträngige
DNA-Fragmente zu erzeugen, die bei Aneinanderlagerung einzigartige
kohäsive
Enden enthalten. Die Ligierung der 9 VEGF-A-DNA-Fragmente erzeugt
eine einzelne lineare doppelsträngige
DNA, die die Aminosäuren
34–135
von VEGF-A (SEQ ID NO:2) kodiert, und die Ligierung der 9 VEGF-C-DNA-Fragmente
führt zu
einer einzelnen DNA, die die Aminosäuren 112–216 von VEGF-C (SEQ ID NO:
22) kodiert.
-
Obwohl
die Einfügung
von kohäsiven
Enden die Ligierung von Fragmenten in einer gewünschten Reihenfolge und Orientierung
stark erleichtert, wird es ersichtlich sein, dass die Ligie rung
von Fragmenten auch ohne kohäsive
Enden erreicht werden kann. Stumpfendige Fragmente können ebenfalls
hergestellt und aneinander gelagert werden, um unter Verwendung
der oben beschriebenen Verfahren Hybridproteine zu erzeugen. Mit
einer Stumpfendstrategie brauchen die Nukleotidsequenzen der Stammmoleküle nicht
auf Anwesenheit von Nukleotididentität untersucht werden, um die
Erzeugung von kohäsiven
Enden zu ermöglichen.
Ein zusätzliches
Screening nach der Ligierung kann jedoch erforderlich sein, um Hybride
zu identifizieren, die Fragmente in der gewünschten Ordnung und Orientierung
enthalten.
-
Etliche
weitere Details hinsichtlich der synthetischen Primer und der doppelsträngigeen
DNA-Fragmente verdienen es, hervorgehoben zu werden. Erstens ist
es erwähnenswert,
dass für
das VEGF-A-Fragment A1 und das VEGF-C-Fragment C1 die ersten beiden
kodierten Aminosäuren,
Asp und Pro, einen Protein-Linker bilden (kodiert durch eine manipulierte
BamHI-Erkennungsstelle) und weder VEGF-A- noch VEGF-C-Sequenzen
entsprechen.
-
Zweitens
ist es unter Bezugnahme auf die 1 und 2 erwähnenswert,
dass viele der Fragmente dahingehend konstruiert wurden, diskreten
Strukturelementen innerhalb der rezeptorbindenden Domäne von Proteinen
der VEGF-Familie zu entsprechen. Fragment 2 entspricht der N-terminalen
Helix; Fragment 4 entspricht β2;
Fragment 6 entspricht der β3-β4-Schleife,
Fragment 7 entspricht β5;
Fragment 8 entspricht der β5–β6-Schleife; und Fragment
9 entspricht β7.
-
Drittens
ist es erwähnenswert,
dass die konstruierten sechsunddreißig Oligonukleotide nicht exakt
nativen menschlichen VEGF-A- oder VEGF-C-cDNA-Sequenzen (d.h. DNA-Gegenstücken von
natürlich
vorkommenden menschlichen mRNA-Sequenzen) entspre chen, trotz der
Tatsache, dass die Oligonukleotide dahingehend konstruiert wurden,
kodierte Aminosäuresequenzen
der menschlichen VEGF-A- und VEGF-C-Polypeptide zu bewahren. Zum
Beispiel wurden die Oligonukleotide in einer Weise konstruiert,
dass die (endogene) menschliche Nukleotidsequenz, die die rezeptorbindende
Domäne
sowohl von VEGFR-A als auch VEGF-C kodiert, modifiziert wurden,
um neue Restriktionsstellen zu erzeugen, um längere Strecken mit Nukleotididentität bereitzustellen,
wobei Überlappungen
zwischen den "A"- und "C"-Fragmenten
erwünscht
waren, oder die Kodonnutzung für
die Expression in menschlicher Zellkultur zu verbessern. Alle Nukleotidmutationen
(relevant für
die nativen Sequenzen) waren still. Daher sind die Aminosäuresequenzen
der rezeptorbindenden Domäne von
VEGF-A (resultierend aus der Anlagerung der Fragmente A1–A9) und
VEGF-C (aus der Anlagerung der Fragmente C1–C9) identisch zu derjenigen
des entsprechenden Stammmoleküls.
-
Viertens,
unter erneuter Bezugnahme auf 2, ist
es erwähnenswert,
dass jedes der neun VEGF-A-Fragmente mit dem entsprechenden VEGF-C
aliniert und ein kompatibles kohäsives
Ende aufweist, um sich mit benachbarten Fragmenten des anderen Moleküls zusammenzulagern.
Zum Beispiel entsprechen die Fragmente A1 und C1 denselben relativen
Bereichen von VEGF-A beziehungsweise VEGF-C, und weisen identische
kohäsive
Enden an den oberen Strängen
auf. Diese kohäsiven
Enden sind exakt komplementär
zu den kohäsiven
Enden der unteren Stränge
beider Fragmente A2 und C2, so dass sich A1 entweder an A2 oder C2
anlagern könnte,
und C1 könnte
sich auch an A2 oder C2 anlagern. Die Fragmente A2 und C2 entsprechen denselben
relativen Bereichen von VEGF-A und VEGF-C, und jedes besitzt ein
anderes kohäsives
Ende am unteren Strang, das exakt komplementär ist zu den kohäsiven Enden
der oberen Stränge
der Fragmente A3 und C3 und so weiter. Auf diese Weise wurde jeder
Satz von neun Fragmenten nicht lediglich dahingehend konstruiert,
sich mit benachbarten Fragmente seines Stamm-VEGF-A/VEGF-C-Moleküls zusammenzulagern, sondern
auch, um sich mit benachbarten Fragmenten des anderen Moleküls zusammenzulagern.
-
Zusammenbau chimärer (hybrider) VEGF-Moleküle
-
Der
Zusammenbau der 9 VEGF-A- und 9 VEGF-C-DNA-Fragmente zu Hybrid-DNAs,
die Regionen sowohl von VEGF-A als auch VEGF-C beinhalten, wurde
durch Ligierung verschiedener Kombinationen der VEGF-A- und VEGF-C-DNA-Fragmente
bewerkstelligt. Alle DNA-Fragmente wurden nach Verdau mit geeigneten
Restriktionsenzymen und Gelelektrophorese unter Verwendung von Qiaex-II-Perlen (Qiagen) isoliert.
Es wird ersichtlich sein, dass, wenn die richtige Reihenfolge (1-2-3-4-5-6-7-8-9)
der Fragmente bewahrt wird, die neun VEGF-A-Fragmente und die neun
VEGF-C-Fragmente zu 512 unterschiedlichen Hybriden rekombiniert und
zusammengelagert werden können,
von denen zwei natürlich
vorkommende Sequenzen (A1-A2-A3-A4-A5-A6-A7-A8-A9 und C1-C2-C3-C4-C5-C6-C7-C8-C9)
repräsentieren
und 510 neue Hybride repräsentieren.
Alle 512 Sequenzen wurden unter Verwendung des folgenden Drei-Schritt-Verfahrens
rekonstruiert.
-
Zuerst
wurden die rezeptorbindenden Domänen
von VEGF-A und VEGF-C in 4 als N123, N45, C67 und C89 bezeichneten
Subdomänen
geteilt, wie in 2 dargestellt ist. N123 besteht
aus den ersten 3 die rezeptorbindende Domäne sowohl von VEGF-A als auch
VEGF-C kodierenden DNA-Fragmenten. N45, C67 und C89 bestehen jeweils
aus 2 DNA-Fragmenten, wobei N45 die Fragmente 4 und 5 beinhaltet,
C67 aus den Fragmenten 6 und 7 besteht und C89 die Fragmente 8 und
9 beinhaltet.
-
Zusammenhängende DNAs,
die der N123-Region entsprachen, wurden durch Ligierung der Fragmente
1, 2 und 3 von entweder VEGF-A oder VEGF-C konstruiert, wodurch
insgesamt acht mögliche
verschiedene in 3 schematisch dargestellte
N123-DNA-Segmente
hergestellt wurden. Gleichermaßen
wurden zusammenhängende
DNAs konstruiert, die den N45-, C67- und C89-Regionen entsprachen, indem zwei geeignete DNA-Fragmente
von VEGF-A oder VEGF-C ligiert wurden. In diesen Fällen wurden
alle vier möglichen
verschiedenen Moleküle
für jede
der Regionen hergestellt. 4 ist
ein schematisches Diagramm, das alle vier möglichen N45-DNA-Segmente darstellt, 5 stellt
alle vier möglichen
C67-DNA-Segmente dar und 6 zeigt
alle vier möglichen
C89-DNA Segmente. Alle diese Moleküle wurden als Teil der Ligierungsreaktion
in die multiple Klonierungsstelle des pKO-Scrambler-V912-BX-Vektors
(Lexicon Genetics Inc.) kloniert. Alle Ligierungen wurden durchgeführt durch
Kombinieren von 8 nmol/µl
Vektor, geschnitten mit dem passenden Restriktionsenzym, das die
Klonierung der Insertionen, und dephosphoryliert; jeweils 80 nmol/µl der in
den Vektor zu inserierenden DNA-Fragmente; und 5 Weiss-Einheiten
von T4-DNA Ligase in 50 mM Tris/HCl, 10 mM MgCl2, 10
mM DTT, 1 mM ATP, 25 µg/ml
BSA und 5% PEG-4000, pH 7,5, mit anschließender Inkubation für 12 Stunden
bei 16°C.
Die 7A–7D stellen
die Aminosäuresequenzen
dar, die jeweils durch die Fragmente A1–A9 und C1–C9 kodiert werden; und stellen
schematisch alle Permutationen von kodierten Peptiden dar, die aus
Rekombinationen resultieren, die die acht N123-Konstrukte (7A), vier N45-Konstrukte (7B),
vier C67-Konstrukte (7C) und vier C89-Konstrukte
(7D) bilden.
-
Im
zweiten Schritt wurden die N123-Fragmente mit N45-Fragmenten verbunden
und die C67-Fragmente wurden mit C89- Fragmenten verbunden. Die N123- und
N45-Fragmente wurden aus ihrem pKO-Scrambler-V912-Wirtsvektor durch
Verdau mit Restriktionsenzymen entfernt, die die Ligation von N123 mit
N45 ermöglichten,
und die auch die Entfernung der nicht proteinkodierenden Regionen
der Fragmente 3 und 4 (siehe Tabellen 1A, 1B, 2A und 2B) erzielte.
Durch Ligierung jeder der acht verschiedenen N123-Regionen mit allen
vier möglichen
N45-Regionen wurden
32 unterschiedliche N-terminale Bereiche der rezeptorbindenden Domänen erhalten.
Diese Klone wurden weiter in den pSecTagI-Vektor (SEQ ID NO: 41)
inseriert. Der pSecTagI-Vektor ist ein kombinierter E.-coli/Säugetier-Expressionsvektor,
der durch Modifikation des pSecTagA-Vektors (Invitrogen) konstruiert
wurde. pSecTagA wurde dahingehend modifiziert, dass bestimmte Restriktionsschnittstellen
unter Verwendung ortsgerichteter Mutagenese und synthetischer Linker
eliminiert wurden, und die EM7-Promotoren von pICZα-A (Invvitrogen)
und pTRACER-CMV wurden stromabwärts
zu dem CMV-Promotor
von pSecTagA addiert. Sowohl pSecTagI als auch sein Stammvektor,
pSecTagA, ermöglichen
ein hohes Expressionsniveau in Säugerzellkultur
unter Verwendung geeigneter Zellinien, z.B. 293T-Zellen, Zeocin-Selektion
von stabil transfizierten Säugetierzellen,
enthalten ein Säuger-Signalpeptid
für die
Sekretion des exprimierten Proteins und enthalten ein C-terminales
myc-Epitop und einen Polyhistidin-Marker für die Detektion, Quantifizierung
und Aufreinigung des exprimierten Proteins. Der pSecTagI-Vektor
unterscheidet sich vom pSpecTagA-Vektor darin, dass die Expression
E. coli konstitutiv ist und Modifikation der Restriktionsstellen
die Klonierung der Hybrid-Konstrukte erleichterte.
-
Die
C67- und C89-Fragmente wurden aus ihrem pKO-Scrambler-V912-Wirtsvektor
entfernt durch Verdau mit geeigneten Restriktionsenzymen, die auch
die Entfernung der nicht protein kodierenden Regionen der Fragmente
6 und 9 (siehe Tabellen 1A, 1B, 2A und 2B) erzielten. Die Ligation
der vier verschiedenen C67-Moleküls
mit den vier verschiedenen C89-Molekülen erzeugte 16 unterschiedliche
C-terminale Hälften
der rezeptorbindenden Domäne.
Die C67–C89-Fragmente
wurden bei dieser Ligation in den pKO-Scrambler-Vektor kloniert.
Schließlich
führten
512 letzte Ligationen, die die 32 verschiedenen N-terminalen Bereiche
und die 16 unterschiedlichen C-terminalen Regionen kombinierten,
zu insgesamt 512 unterschiedlichen Molekülen, von denen 510 Hybride
sind, die aus sowohl VEGF-A- als
auch VEGF-C-Aminosäureresten
zusammengesetzt sind. Bei diesem Schritt wurden die 512 Konstrukte
in den pSecTagI-Vektor
kloniert, der die 32 verschiedenen N-terminalen Bereiche enthielt.
Die verbleibenden 2 Moleküle
entsprechen den ursprünglichen
VEGF-A- und VEGF-C-Sequenzen, die die rezeptorbindende Domäne kodieren.
Die vorhergesagten Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
für alle
512 Hybridmoleküle
sind in dem Sequenzprotokoll dargestellt, das in Tabelle 2.5 zusammengefasst
ist. Tabelle
2.5
- *
Konstruktnomenklatur ist identisch zur Nomenklatur der Tabelle 3
-
Der
Zusammenbau der Hybridmoleküle
kann auch mit weniger Ligationsschritten als oben skizziert erzielt
werden. Zum Beispiel kann die Ligierung von N123, N45, C67 und C89
in einer einzigen Ligationsreaktion vervollständigt werden. Durch Konstruktion
von Fragmenten mit kohäsiven
Enden, die lediglich mit kohäsiven Enden
benachbarter Fragmenten perfekte Komplemente bilden, ist es möglich, in
einer einzigen Ligationsreaktion mehrere Fragmente in einer korrekten
Reihenfolge zu ligieren.
-
Beispiel 2
-
Expression der Hybridmoleküle
-
Jedes
der 512 Konstrukte wurde getrennt transient in 293T-Zellen transfiziert,
um die verschiedene Hybridkonstrukte zu exprimieren. Die 293T-Zellen
wurden gemäß Standardprotokollen
in Medium, bestehend aus Dulbeccos modifiziertem Eagle-Medium (D-MEM)
und 10% fötalem
Rinderserum (FBS) angezogen. Vierundzwanzig Stunden vor der Transfektion
wurden konfluente Schalen 1:10 mit frischem Medium in 6 Näpfen verdünnt. Vier
Stunden vor der Transfektion wurde das Medium ausgetauscht. Für jedes
Konstrukt wurden 3 µg
DNA unter Verwendung von Standard-Protokollen für die Kalziumphosphat-vermittelte
Transfektion transfiziert [Sambrool et al., Molecular Cloning: A
Laboratory Manual S. 16.33–16.36
(1989)]. Zwanzig Stunden nach der Transfektion wurden die Zellen
zweimal mit warmer PBS gewaschen und 2 ml Medium wurden zu jedem
Napf zugegeben.
-
Erste
Versuche wurden durchgeführt,
um festzustellen, ob die transfizierten Zellen die durch die Hybrid-DNA-Moleküle kodierten
Hybrid-VEGF-Polypeptide exprimierten. Daher wurde 48 Stunden nach
der Transfektion die metabolische Markierung mit 35S-Methionin
und 35S-Cystein begonnen unter Verwendung
von 1,3 ml/Napf Markierungsmedium, zusammengesetzt aus MEM, dem
Cystein und Methionin fehlten, 0,1% BSA, 24 µCi 35S-Methionin-Cystein/ml
(Redivue PRO-MIX, Amersham). Der Zellüberstand wurde 72–78 Stunden
nach der Transfektion geerntet, durch Zentrifugation geklärt und bei
4°C aufbewahrt.
-
Der Überstand
wurde mit Anti-Pentahistidin-Antikörper (Quiagen) durch Mischen
von 175 µl
des Probenüberstandes
mit 100 µl
IP-Mischung (PBS mit 1,5% BSA, 0,05% Tween 20 und 12 µl/ml Anti-Pentahistidin-Antikörper) bei
4°C über Nacht,
unter Umwälzung,
immunpräzipitiert.
(Der pSecTagI-Expressionsvektor wurde so konstruiert, dass er jedes
der Hybrid-VEGF-Proteine mit einem Polyhistidinmarker exprimierte).
Um immunpräzipitiertes
Protein zu sammeln, wurden 50 µl
einer 30% Protein-A-Sepharose(PAS,
Pharmacia)-Aufschlämmung
in PBS gegeben und unter Rühren
für mindestens
1,5 Stunden bei 4°C
inkubiert. Standardpuffer wurde zu jeder Immunpräzipitationsprobe zugegeben
und für
5 Minuten bei 95°C
gekocht, währenddessen
die immunpräzipitierten
Proteine von der Protein-A-Sepharose dissoziierten. Nach Zentrifugation
wurden 10 µl
jeder Probe auf 15% SDS-PAGE unter reduzierenden Bedingungen analysiert.
Die Gele wurden getrocknet und für
entweder 12 Stunden gegenüber
Phosphorimager-Platten oder 4 Wochen gegenüber Röntgenfilm exponiert. Die Ergebnisse
dieser Experimente sind unten in Tabelle 3 in der mit "EXP" für Expression
markierten Spalte wiedergegeben. Wie in der Tabelle mit "Ja" gezeigt, waren die
anfänglichen
Versuche, die große
Mehrzahl der Hybridkonstrukte zu exprimieren, erfolgreich. Die Konstrukte,
für die
in den Vorversuchen eine schwache ("schwach") und keine Expression ("keine") beobachtet wurde,
sind ebenfalls angegeben. Fehlende Expression in den anfänglichen
Studien ist der Vollständigkeit
halber angegeben, und soll keine Schlussfolgerung hinsichtlich fehlender
Lebensfähigkeit
oder anderer identifizierter Probleme widerspiegeln. Es ist jedoch
erwähnenswert,
dass die nicht exprimierten Konstrukte nahezu alle jene chimären Moleküle waren,
bei denen das Fragment 3 von VEGF-A stammte und das Fragment 7 von
VEGF-C stammte. Die Analyse der physikalischen Beziehung zwischen
diesen beiden Fragmenten zeigt, dass Reste von diesen beiden Fragmenten
einander auf dem atomaren Niveau kaum kontaktieren, wie anhand der
VEGF-A-Kristallstruktur beurteilt wurde. Die Inkompatibilität von Fragment
3 von VEGF-A und Fragment 7 von VEGF-C mag von unkorrekter Faltung des
Moleküls
herrühren,
die möglicherweise
zum Teil von der raschen Glykosylierung des von VEGF-C stammenden
Fragments 7 hervorgerufen wird, wenn das Molekül im endoplasmatischen Retikulum
erscheint. Die Glykosylierungsstellen innerhalb von VEGF-A sind
in einem Abstand von der rezeptorbindenden Domäne lokalisiert, wohingegen
die Glykosylierungsstellen innerhalb VEGF-C näher zu der vom Fragment 3 gebildeten Region
des Moleküls
angeordnet sind, von der vorhergesagt wird, dass es Kontakte mit
der dritten Domäne des
Rezeptors bildet. Die Kohlenhydratreste können bei der Wechselwirkung
zwischen Ligand und Rezeptor ebenfalls beteiligt sein.
-
Beispiel 3
-
Bindungstests von Hybridmolekülen an lösliche VEGF-Rezeptor-Fc-Fusionsproteine
-
Die
Hybridproteine, die in 293T-Zellen exprimiert wurden (siehe Beispiel
2 und Tabelle 1), wurden auf ihre Fähigkeit getestet, lösliche VEGF-Rezeptor-Fc-Fusionsproteine
zu binden. Die Bindung der Hybridproteine an alle drei VEGF-Rezeptoren, VEGFR-1,
VEGFR-2 und VEGFR-3, wurde auf diese Weise analysiert. Beispielhafte
Bindungstests sind in Achen et al., Proc Natl Acad Sci USA 95: 548–53 (1998)
beschrieben, hier vollständig
durch Inbezugnahme aufgenommen.
-
Es
wird ersichtlich sein, dass die Bindungstests mit jeder Form natürlich vorkommender
VEGF-Rezeptoren durchgeführt
werden können,
die die Fähigkeit
bewahren, ihre entsprechenden Liganden zu binden, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf ganze Zellen, die natürlicherweise
einen Rezeptor exprimieren, oder die rekombinant modifiziert wurden,
um den Rezeptor zu exprimieren; trunkierte, solubilisierte extrazelluläre ligandenbindende
Domänen
des Rezeptors; Fusionen, umfassend extrazelluläre Rezeptordomänen, fusioniert
mit anderen Proteinen wie beispielsweise alkalischer Phosphatase
(z.B. VEGFR-2-AP,
beschrieben in Cao et al., J Biol. Chem. 271: 3154–62 (1996))
oder Immunglobulinsequenzen; und Fusionen, umfassend extrazelluläre Rezeptordomänen, fusioniert
an Markersequenzen (z.B. einen Polyhistidinmarker), die geeignet
sind, um das Protein mit einem Antikörper oder mit einem festen
Träger
einzufangen; und extrazelluläre
Rezeptordomänen, die
chemisch an einen festen Träger
wie beispielsweise CNBr-aktivierte Sepharose-Perlen angeheftet wurden.
-
Für die vorliegenden
Experimente wurde die Rezeptorbindung unter Verwendung von Konstrukten
getestet, die die extrazelluläre
Domäne
von VEGFR-1, VEGFR-2 oder VEGFR-3, fusioniert an Ketten der konstanten
Region von Immunglobulin, umfassen. Die ersten drei Ig-Domänen von
VEGFR-1 wurden an das Fc- Fragment
des Signal-pIgPlus-Vektors (Ingenius/Novagen/R&D Systems) fusioniert. Dieses Konstrukt
(VEGFR-1-Fc) wurde stabil in Drosophila-Schneider-2(S2)-Zellen exprimiert
und unter Verwendung von Protein-A-Sepharose gereinigt. Die Reinheit
wurde durch Silberfärbung
auf einem PAGE-Gel analysiert und die Funktionalität des Fusionsproteins
wurde anhand seiner Fähigkeit
getestet, 35S-markiertes VEGF-Protein zu binden.
Der VEGFR-2-Fc-Rezeptor umfasst die ersten 3 Ig-Domänen von
VEGFR-2 (kodiert durch die Nukleotide 64–972 der GenBank-Zugriffsnummer X61656),
fusioniert an das Fc-Fragment des pIg-Vektors. Der VEGFR-3-Fc-Rezeptor
besteht gleichermaßen
aus den ersten drei Ig-Domänen
von VEGFR-3 (kodiert durch die Nukleotide 20–1005 der GenBank-Zugriffsnummer
X68203), fusioniert an das Fc-Fragment des pIg-Vektors. VEGFR-2-Fc-
und VEGFR-3-Fc-Proteine wurden in 293T-Zellen exprimiert und wie
oben für
VEGFR-1-Fc beschrieben gereinigt.
-
Das
Bindungstestverfahren war identisch zu der Immunpräzipitation
unter Verwendung von Pentahistidin-Antikörper, beschrieben in Beispiel
2, mit Ausnahme der Zusammensetzung der Immunpräzipitations(IP)-Mischung. Die
für die
Rezeptorbindungsanalysen verwendeten IP-Mischungen waren wie folgt:
für VEGFR-1-Bindungstests
bestand die IP-Mischung aus phosphatgepufferter Salzlösung (PBS),
enthaltend 1,5% BSA, 0,06% Tween 20, 3 µg/ml Heparin und 400 ng/ml
VEGFR-1-Fc-Fusionsprotein (100 µl
dieser IP-Mischung wurden zu 200 µl Probenüberstand zugegeben); für VEGFR-2-Bindungstests
bestand die IP-Mischung aus 82% konditioniertem Zellüberstand
von 293T-Zellen, die VEGFR-2-Fc-Fusionsprotein transient exprimierten,
in Mischung mit 18% einer PBS-Lösung,
die 5% BSA, 0,2% Tween 20 und 10 µg/ml Heparin enthielt (250 µl IP-Mischung
wurden zu 200 µl
Probenüberstand
zugegeben); und für
VEGFR-3-Bindungstests bestand die IP-Mischung aus 82% konditioniertem
Zellüberstand
von 293T-Zellen, die VEGFR-3-Fc-Fusionsprotein transient exprimierten,
18% PBS enthaltend 5% BSA, 0,2% Tween 20 und 10 µg/ml Heparin (250 µl IP-Mischung wurden
zu 200 µl
Probenüberstand
zugegeben). Einige wenige ausgewählte
Konstrukte (die Klone 12-1, 12-5, 12-7, 12-9, 12-11, 12-13, 12-14,
14-9, 23-1, 32-14, 52-15, 53-3, 82-7, 82-9, 82-11, 82-13, 83-15,
84-9 und 84-11) wurden mehr als einmal untersucht.
-
Die
Ergebnisse der Bindungstests unter Verwendung von 35S-markierten Hybridproteinen
sind unten in Tabelle 3 zusammengefasst. Die apparenten Molekulargewichte
der detektierten Proteinen lagen zwischen 18 und 27 kDa. Üblicherweise
waren zwei Banden mit unterschiedlichen Bandenintensitäten sichtbar.
Manchmal war die zweite Bande nur nach langer Exposition detektierbar.
Die Anwesenheit von zwei Banden korreliert mit dem Ursprung der
Fragmente 7 und 9 des untersuchten Hybridproteins. Fragment 7 enthält eine
potentielle Glykosylierungsstelle, unabhängig davon, ob es von VEGF-A
oder VEGF-C abgeleitet wurde, wohingegen Fragment 9 lediglich dann
eine Glykosylierungsstelle enthält,
wenn es von VEGF-C stammte. Die mehrfachen Banden sind daher wahrscheinlich
auf eine differentielle Glykosylierung des analysierten Hybridprotein
zurückzuführen. Im
Folgenden sind vorhergesagte Banden für verschiedene Kombinationen
von Glykosylierungsstellen angegeben:
- (1) Fragment
7, abgeleitet von VEGF-A, und Fragment 9 von VEGF-A, erzeugt zwei
Banden von –18
und –22
kD.
- (2) Fragment 7, abgeleitet von VEGF-A und Fragment 9 von VEGF-C
erzeugt eine –26-kD-Bande
(eine zweite Bande von –22
kD fehlt manchmal, eine dritte extrem schwache Bande von –18 kD ist
manchmal sichtbar).
- (3) Fragment 7, abgeleitet von VEGF-C, und Fragment 9 von VEGF-A
erzeugt eine Bande von –22
kD (eine zweite Bande von –18
kD fehlt manchmal).
- (4) Fragment 7, abgeleitet von VEGF-C, und Fragment 9 von VEGF-C
erzeugt eine Bande von –23
kDa
-
Die
Ergebnisse des Bindungstests deuten darauf hin, dass, wenn beide
Glykosylierungsstellen von VEGF-C abgeleitet waren, weniger heterogene
Glykosylierung beobachtet wurde. Moleküle, die sowohl Fragment 7 von
VEGF-A als auch Fragment 9 von VEGF-C enthielten, scheinen eine
künstliche
Hyperglykosylierung zu fördern.
Die in Fragment 7 enthaltene VEGF-A-Glykosylierungsstelle ist ebenfalls
für unvollständige Glykosylierung
anfällig.
-
Die
Bindungstestdaten deuten darauf hin, dass etliche Hybridmoleküle neue
Bindungseigenschaften zeigen. Obwohl die Analyse nicht quantitativ
war, zeigten einige der Hybridmoleküle unterschiedliche relative Signalstärken. Klon
72-10 beispielsweise scheint den größten Teil seiner Affinität für VEGFR-3
verloren zu haben, während
er den größten Teil
seiner Affinität
für VEGFR-2
beibehalten hat. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass unter
den Hybridprotein, die die Rezeptorspezifitäten für eines der Stammproteine (VEGF-A
oder VEGF-C) bewahrten, einige unterschiedliche Änderungen hinsichtlich ihrer
Bindungsaffinitäten
zu den entsprechenden Rezeptoren durchgemacht haben.
-
In
Tabelle 3 unten führt
Spalte 1 die Bezeichnungen der untersuchten Konstrukte auf. Spalte
2 führt nacheinander
die neun Fragmente jedes Konstrukt auf, wobei A = Fragment von VEGF-A
und C = Fragment von VEGF-C. Die mit "EXP" gekennzeichnete
Spalte 3 führt
die Ergebnisse der Experimente zur Expression in 293T-Zellen, wie
in Beispiel 2 beschrieben, auf. In dieser Spalte bedeutet "keine", das kein detektierbares Protein
exprimiert wurde; "schwach" bedeutet, dass eine
schwache Expression detektierbar war; und "Ja" bedeutet,
dass das exprimierte Protein leicht detektierbar war. Die letzten
drei Spalten führen
Ergebnisse der in Beispiel 3 beschriebenen Rezeptorbindungstests
auf, wobei die Bindung an VEGFR-1-Fc; VEGFR-2-Fc; und VEGFR-3-Fc untersucht
wurde. Für
diese letzten drei Spalten bedeutet "Ja" Bindung, "keine" bedeutet keine detektierbare
Bindung an den Rezeptor und "0" bedeutet, dass dieses
Konstrukt in 293T-Zellen nicht exprimiert wurde, so dass es für den Bindungstest
nicht verwendet werden konnte. Tabelle
3 Ergebnisse der Hybridmolekülexpression
und Rezeptorbindungsanalyse
-
Rezeptorbindende
Eigenschaften wurden nur für
Konstrukte analysiert, die exprimiert wurden. Wenn ein Klon schwach
exprimiert wurde, wurden seine rezeptorbindenden Eigenschaften nur
analysiert, wenn deren Maß eine
Unterscheidung von der endogenen VEGF-A-Expression ermöglichte,
oder wenn seine Aminosäurezusammensetzung
die Entfernung von endogenem VEGF-A unter Verwendung monoklonaler
Anti-VEGF-A-Antikörper
(R&D-Systems) vor der
Untersuchung der Rezeptorbindung ermöglichte. Obwohl das Epitop,
das durch diesen Anti-VEGF-A-Antikörper erkannt wird, nicht charakterisiert
worden ist, deuten unsere vorläufigen
Ergebnisse darauf hin, dass das Epitop innerhalb von ein oder mehreren
der Fragmente 2, 3, 4, 7 oder 9 von VEGF-A lokalisiert ist. Auf
diese Weise wurde die Antikörper-Präzipitation
von endogenem VEGF-A für
alle Konstrukte durchgeführt,
bei denen die Fragmente 2, 3, 4, 7 oder 9 von VEGF-C abgeleitet
wurden. Die weitere Kartierung des Epitops dieses Antikörpers kann
eine ähnliche
Untersuchung weiterer Konstrukte ermöglichen. Wenn eine nachfolgende
Analyse darauf hindeutet, dass das Epitop sich nicht in Fragment
2 befindet, können
zum Beispiel Konstrukte, bei denen Fragment 2 von VEGF-A abgeleitet
wurde, ebenfalls durch dieses Verfahren analysiert werden. Dieses
Verfahren wurde für
die Bindung an VEGFR-1 oder VEGFR-2 durchgeführt, um festzustellen, wie
viele mit niedriger Affinität
bindende Hybridmoleküle
aufgrund der Wechselwirkung mit endogenem VEGF nicht detektiert
wurden. Die fehlende Detektion eines Signals oder die Detektion
eines schwachen Signals in dem Rezeptorbindungstest zeigt nicht
zwingend eine fehlende oder geringe Rezeptorbindungsaffinität an. Der
spezifische Aufbau des Experiments ermöglicht keine Detektion von niedrig
affinen Bindemitteln von VEGFR-1 und VEGFR-2, die schwach exprimiert
werden. Daher kann es sein, dass der Bindungstest niedrig affine
Bindemittel von VEGFR-1 und VEGFR-2 für einige der Hybridproteine,
die schwach exprimiert wurden, nicht detektiert hat.
-
Bei
diesem Test könnte
eine ersichtlich niedrige Rezeptorbindungsaffinität eines
auf geringem Niveau exprimierten Hybridmoleküls auf Heterodimerisierung
mit endogenem VEGF zurückzuführen sein.
Wenn zum Beispiel ein Hybridprotein selbst keine Rezeptoraffinität aufweist,
aber in der Lage ist, mit endogenem VEGF-A zu dimerisieren, kann
ein solches Heterodimer in der Lage sein, ein oder mehrere Rezeptoren
mit niedriger Affinität
zu binden. Die Aufreinigung von chimären Polypeptiden gemäß der Erfindung
(z.B. unter Verwendung von Immunaffinitätschromatographie mit einem
Antikörper,
der entweder die myc- oder HA-Marker-Sequenzen erkennt) und unter
Verwendung des gereinigten Polypeptids in Rezeptorbindungstests
wird jede Unklarheit, die durch endogenes VEGF-A in konditioniertem
Medium hervorgerufen wird, beseitigen. Alternativ werden die Hybridproteine
in den Insektenzellen, zum Beispiel S9-Zellen, exprimiert, um eine
Kontamination mit endogenem VEGF-A zu verhindern.
-
Das
Fehlen einer Expression oder Expression auf niedrigem Niveau eines
bestimmten Konstrukts kann auf die Eigenschaften des Hybridproteins
selbst, Variationen in der DNA-Qualität zurückzuführen sein, oder kann Mutationen
in der DNA wider spiegeln, die während
der Konstruktion des Hybridklons erworben wurden. Im vorliegenden
Fall wurden alle Konstrukte nach dem ersten Ligierungsschritt sequenziert
und die ausgewählten
Klone wurden nach dem zweiten Ligierungsschritt sequenziert. Die
Analyse dieser Sequenzen deutete darauf hin, dass während des
ersten Schrittes keine Mutationen auftraten, und keine der nach
dem zweiten Konstruktionsschritt untersuchten Sequenzen Mutationen
enthielt. Daher traten alle Mutationen, die in dem endgültigen Klon
vorhanden waren, sehr wahrscheinlich während des letzten Ligierungsschritts
auf.
-
Sechsunddreißig der
512 Klone wurden sequenziert, um die Häufigkeit festzustellen, mit
der Konstrukte während
der Konstruktion der Klone Mutationen erwarben, die zu Änderungen
auf dem Aminosäureniveau führten. Die
Konstrukte, die sequenziert wurden, waren die Klone 11-1 (SEQ ID
NO: 42-43), 11-16 (SEQ ID NO: 44–45), 21-1 (SEQ ID NO: 46–47), 22-16
(SEQ ID NO: 48–49),
12-1 bis 12–16
(SEQ ID NO: 50–81)
und 31-1 bis 31-16 (SEQ ID NO: 82–113). Nur 2 von 36 Klonen,
12–13
und 12–16,
zeigten eine Abweichung von der erwarteten Sequenz. Klon 12–16 war
einem Verlust von zwei Basenpaaren an der Ligationsverbindungsstelle
zwischen N45 und C67 unterworfen, was zu einer Leserahmenverschiebungsmutation
nach dem RCG-Trielet von Fragment C5 und einem Stopkodon nur wenige
Kodons danach führte.
Klon 12-13 hatte eine Punktmutationen erworben, die zu einer Substitution
von Asp durch Asn an der letzten C-terminalen Aminosäure dieses Hybridproteins führt.
-
Von
den untersuchten 512 Hybridkonstrukten wurden vier für die weitere
Analyse, einschließlich
der Sequenzierung, um etwaige während
der Konstruktion des Hybridproteins auftretenden Mutationen festzustellen,
und der Wiederholung der Bindungstests zur Bestätigung der ursprünglichen
Ergebnisse, ausgewählt.
Die Ergebnisse aus den Bindungstests dieser vier bestimmten Hybridproteine:
Konstrukte 12-13, 12-11, 12-9 und 12-7 deuten darauf hin, dass sie
neue Bindungsmuster zeigen, die bekannte VEGF-Rezeptor-Liganden
nicht aufweisen. 12-9 und 12-13 zeigen eine Bindung an VEGFR-1 und
VEGFR-3, aber nicht an VEGFR-2, wohingegen 12-7 und 12-11 eine Bindung
an alle drei VEGF-Rezeptoren zeigen.
-
Diese
Ergebnisse zeigen, dass es möglich
ist, durch kombinatorische Vorgehensweisen VEGF-verwandte Wachstumsfaktoren
bereitzustellen, die modifizierte Eigenschaften aufweisen. Von den
in einigen Fällen
konstruierten neuen Molekülen
wurde gezeigt, dass sie im Vergleich zu ihren Wildtyp-Vorläufern modifizierte
biologische Wirkungen aufweisen und daher in Anwendungen verwendet
werden können,
bei denen Spezifität
und Feinabstimmung biologischer Wirkungen erforderlich ist. Insbesondere
zeigen diese Experimente, dass es möglich ist, einen "Super-VEGF", wie beispielsweise
die Klone 12-7 und 12-11,
zu konstruieren, die alle drei bekannten VEGFRs binden und daher
bei der Induktion des Gefäßwachstum
eine einzigartige Potenz aufweisen sollten.
-
Beispiel 4
-
Untersuchung von VEGF-A- und VEGF-C-Rezeptor
bindenden Epitopen
-
Die
VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine können
verwendet werden, um Wechselwirkungen zwischen VEGF-A oder VEGF-C
und deren Rezeptoren zu untersuchen. Die Analyse der Ergebnisse
aus den Rezeptorbindungstests, wie sie beispielsweise in Tabelle
3 Beispiel 3 beschrieben sind, ermöglichen die sorgfältige Untersuchung
der rezeptorbindenden Epitope dieser zwei VEGF-Wachstumsfaktoren. Die Fähigkeit
bestimmter Hybridproteine, einen der VEGF-Rezeptoren zu binden,
kann mit der Anwesenheit von einem oder mehreren bestimmten Fragmenten
korreliert werden, die von einem der Stammmoleküle abgeleitet wurden. Solche Daten
können
dabei helfen, Aminosäurereste
zu bestimmen, die für
die Bindung an einen spezifischen VEGF-Rezeptor wichtig sind. Die
Kenntnis der genauen rezeptorbindenden Epitope eines bestimmten VEGF-Proteins
kann die Konstruktion von hemmenden Molekülen erleichtern, die für therapeutische
Zwecke nützlich
sind.
-
Einundzwanzig
VEGF-Reste, die für
die Kopplung mit VEGFR-1 wichtig sind, sind in groß- und fettgedrucktem
Text angegeben:
-
Daten
aus den Chimären-Experimenten
deuten darauf hin, dass jene Reste aus Fragment 2, die der N-terminalen
Helix entsprechen und Reste aus Fragment 7, die dem β5-Strang
entsprechen, für
die Verleihung von VEGFR-1-Spezifität besonders wichtig sind. 8 ist
ein dreidimensionales Modell der Wechselwirkung eines VEGF-A-Dimers
mit zwei VEGFR-1-Molekülen. Die
beiden VEGF-A-Monomere sind grün
beziehungsweise blau gefärbt.
Die Domäne
2 der zwei VEGFR-1-Rezeptoren ist in Grau dargestellt. Rot repräsentiert
den Ort von Resten innerhalb der VEGF-A-Monomere, die für die VEGFR-1-Kopplung
wichtig sind. Diese Reste sind an den beiden Enden des VEGF-Dimers gebündelt und
beinhalten die N-terminale Helix und einen Teil des β5-Strangs.
-
Die
entsprechenden einundzwanzig Reste in VEGF-C, die analog an der
Kopplung von VEGFR-3 beteiligt wären,
sind unten in groß-
und fettgedrucktem Text angegeben:
-
Interessanterweise
deutet die Analyse der Rezeptorbindungsmuster aus den Chimären-Experimenten darauf
hin, dass ein VEGF-C-abgeleitetes Fragment 4 (das den β2-Strang
des Moleküls
enthält)
für die
VEGFR-3-Bindungsspezifität
absolut notwendig ist. Die Fragmente 5 (welches den β3-Strang
enthält)
und 8 scheinen zwei andere wichtige VEGF-C-Fragmente für die VEGFR-3-Bindung
darzustellen. Die Aminosäuresequenz
der VEGF-C-Fragmente
4 und 5 ist EFGVATNTFFKPPCVSVYRCG SEQ ID NO: 1205). Das Restequintett
TNTFxxxP (SEQ ID NO: 1204) ist besonders erwähnenswert, weil diese Reste
bei VEGF-C von Mensch, Wachtel und Rind und bei menschlichem VEGF-D
konserviert sind, die alle VEGFR-3 binden. Die analogen Reste in
menschlichem VEGF-A, die VEGFR-3 nicht binden, weichen ab: IEYIxxxS
(SEQ ID NO: 1211). 10 ist ein dreidimensionales
Modell der Wechselwirkung zwischen Bereichen eines VEGF-C-Dimers und einem
einzelnen VEGFR-3-Molekül,
extrapoliert aus dem VEGF-A/VEGFR-1-Modelle. Blau und grün repräsentieren
die beiden VEGF-C-Monomere und grau repräsentiert VEGFR-3. Fragment
5 des grünen VEGF-C-Monomers
ist in orange gezeigt und Fragment 4 desselben Monomers ist in weiß dargestellt.
Reste in Rot sind jene innerhalb der Fragmente 4 oder 5 lokalisierten,
die möglicherweise
in Kontakt mit dem Rezeptor stehen.
-
9 ist
ein dreidimensionales Modell, das die Furche darstellt, die zwischen
den Fragmenten gebildet wurde, die wichtig für die VEGFR-3-Spezifität zu sein
scheinen. Von dieser Furche wird gemutmaßt, dass sie die Linker-Region
zwischen Domäne
2 und 3 des VEGFR-3-Rezeptors beherbergt. Der Eingang und die Seiten
dieser Furche werden durch die Fragmente gebildet, die für die Verleihung
der VEGFR-3-Spezifität wichtig
zu sein scheinen. Das Grün
und Blau weist auf die zwei VEGF-C-Monomeren
hin, und das Grau bezeichnet das VEGFR-3-Rezeptormolekül. Die VEGF-C-Reste,
von denen angenommen wird, dass sie an der Bindung von VEGFR-3 beteiligt
sind, sind in gelb gezeigt.
-
Obwohl
die Fragmente 6 und 9 an der Wechselwirkung zwischen den VEGF-Rezeptoren
beteiligt sind, scheinen diese Fragmente an der Bestimmung der Rezeptorspezifität nicht
beteiligt zu sein.
-
Beispiel 5
-
Analyse der Rezeptor-Aktivierung oder
-Hemmung durch die Hybrid-VEGF-Proteine
-
Die
VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine können
für therapeutische
Anwendungen verwendet werden, bei denen entweder die Aktivierung
oder Hemmung von einem oder mehreren VEGF-Rezeptoren erwünscht ist.
Zum Beispiel kann ein Kandidaten-Hybridprotein zu stabilen Zelllinien
zugegeben werden, die einen bestimmten VEGF-Rezeptor exprimieren,
dessen Aktivierung für
das Zellüberleben
notwendig ist. Das Überleben der
Zellinie zeigt, dass das Kandidaten-Hybridprotein in der Lage ist,
diesen bestimmten VEGF-Rezeptor zu binden und zu aktivieren. Auf
der anderen Seite zeigt der Tod der Zellinie, dass das Kandidaten-Hybridprotein den
Rezeptor nicht aktiviert. Beispielhafte Beispiele solcher Zellüberlebenstests
sind in der Publikation der internationalen Patentenmeldung Nr.
WO 98/07832 und in Achen
et al., Proc Natl Acad Sci USA 95: 548–553 (1998) beschrieben.
-
Dieser
Test setzt Ba/F3-NYK-EpoR-Zellen ein, die Ba/F3-Prä-B-Zellen sind, die
mit einem Plasmid transfiziert worden sind, der einen chimären Rezeptor
kodiert, der aus der extrazellulären
Domäne
von VEGFR-2 und der zytoplasmatischen Domäne des Erythropoietin-Rezeptors
(EpoR) besteht. Diese Zellen werden routinemäßig in Interleukin-3 (IL-3)
passagiert und sterben in Abwesenheit von IL-3. Wenn die Signalübertragung
jedoch von der zytoplasmatischen Domäne des chimären Rezeptors induziert wird, überleben
diese Zellen und proliferieren in Abwesenheit von IL-3. Solch eine
Signalgebung wird durch Liganden induziert, die an die VEGFR-2-Extrazellulardomäne des chimären Rezeptors
binden. Zum Beispiel veranlasst die Bindung von VEGF-A oder VEGF-D
an die VEGFR-2-Extrazellulardomäne
die Zellen dazu, in Abwesenheit von IL-3 zu überleben und zu proliferieren.
Elterliche Ba/F3-Zellen, denen der chimäre Rezeptor fehlt, werden weder
durch VEGF-A noch durch VEGF-D dahingehend induziert, in Abwesenheit
von IL-3 zu proliferieren, was darauf hindeutet, dass die Reaktionen
des Ba/F3-NYK-EpoR-Zellen
auf diese Liganden vollständig
von dem chimären Rezeptor
abhängig
sind.
-
Kandidaten-Hybridproteine
können
auf Bindung an die VEGFR-2-Extrazellulardomäne und anschließende Aktivierung des chimären Rezeptors getestet werden,
indem das Zellüberleben
in Abwesenheit von IL-3 untersucht wird. Auf der andern Seite werden
Hybridproteine, die die Bindung von VEGFR-2-Liganden, wie beispielsweise
VEGF-A oder VEGF-D an die extrazelluläre Domä ne oder die Aktivierung der
zytoplasmatischen Domäne
stören,
den Zelltod in Abwesenheit von IL-3 verursachen.
-
Zellen
werden, solange erfordlich, in Anwesenheit von IL-3 kultiviert,
dann dreimal in phosphatgepufferter Salzlösung (PBS) gewaschen, in IL-3-freiem
Zellkulturmedium (Dulbeccos modifiziertes Eagle-Medium (DMEM), versetzt
mit fötalem
Kälberserum
(10%), L-Glutamin (1%), Geneticin (1 mg/ml), Streptomycin (100 µg/ml) und
Penicillin (60 µg/ml))
resuspendiert und zurück
auf 72-Napf-Kulturplatten (Nunc, Dänemark) zu einer Dichte von
ungefähr
1000 Zellen/Napf plattiert. Zur Untersuchung auf Rezeptoraktivität werden
Kandidaten-Hybridproteine zu Kulturennäpfen bei einer Endkonzentration
von 10-10 bis 10-5 M
zugegeben und für
1 Stunde bei 37°C
in 10% CO2 kultiviert. Zur Untersuchung
der Fähigkeit
des Kandidaten-Hybridprotein,
die Aktivierung des VEGFR-2/EpoR zu hemmen, wird rekombinantes VEGF-A
oder VEGF-D zu Hybridproteinhaltigen Näpfen in einer Konzentration
zugegeben, um ein nahezu maximales Überleben der Ba/F3-NYK-EpoR-Zellen
zu erzeugen (typischerweise 500 ng/ml). Positivkontrollkulturen
enthalten entweder VEGF-A- oder VEGF-D-Überstand allein und Negativkontrollkulturen
enthalten weder Hybridprotein noch Wachstumsfaktor. Die Zellen werden
dann für
48 Stunden in Kultur angezogen, wonach eine Lösung von 3-(3,4-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-Diphenyltetrazoliumbromid
(MTT; 500 µg/ml)
zu den Kulturen zugegeben und für
weitere 30 Minuten inkubiert wird. MTT wird durch Mitochondrien
zu einem blauen Formazan-Produkt
umgewandelt, wodurch lebende Zellen blau angefärbt werden. Überlebende
blaue Zellen in Experimenten, in denen entweder die Aktivierung
(Hybridprotein allein) oder Hemmung (Hybridprotein + VEGF-A oder
VEGF-D) untersucht wurde, wurden unter einem Mikroskop mit invertierter
Optik (100x Vergrößerung)
gezählt
und mit dem Zellüberleben
in den Näpfen
der Po sitivkontrolle (VEGF-A oder VEGF-D allein) verglichen. Das
Zellüberleben
wird normalisiert, so dass das Überleben
in den Negativkontrollen auf 0 gesetzt wird (typischerweise wurden
in den Negativkontrollen keine lebensfähigen Zellen beobachtet), während das Überleben
in Positivkontrollen auf 100% gesetzt wird (typischerweise 300–400 Zellen/Napf)
-
Die
Daten werden durch Einweg-Varianzanalyse (ANOVA) analysiert, mit
einem post-hoc durchgeführten
multiplen Vergleichstest nach Bonferroni, um auf Unterschiede zwischen
einzelnen Kulturen von Hybridprotein allein (zur Untersuchung der
Bindung und Aktivierung des Rezeptors) oder Hybridprotein + VEGF-A oder
VEGF-D (zur Untersuchung der Hemmung der Rezeptoraktivierung), mit
VEGF-A oder VEGF-D allein (Positivkontrolle) zu testen.
-
Die
Wiederholung desselben Tests unter Verwendung von mit verschiedenen
chimären
Rezeptoren (zum Beispiel VEGFR-3/EpoR) transfizierten Zellen ermöglicht das
Screening auf Aktivierung verschiedener VEGFRs.
-
VEGFR-2(KDR)- und VEGFR-3(Flt4)-Autophosphorylierungstests
-
Als
alternativer Aktivitätsindikator
kann auch die Fähigkeit
eines Hybridproteins untersucht werden, die Autophosphorylierung
eines bestimmten VEGF-Rezeptors zu stimulieren. Ein Kandidaten-Hybridprotein
wird zu Zellen zugegeben, die einen bestimmten VEGF-Rezeptor exprimieren.
Die Zellen werden dann lysiert und mit Anti-VEGF-Rezeptor-Antiserum
immunpräzipitiert
und durch Western-Blotting unter Verwendung von Anti-Phosphotyrosin-Antikörpern analysiert,
um eine Hybridproteininduzierte Phosphorylierung des VEGF-Rezeptors
festzustellen.
-
Ein
Expressionsvektor, der ein ein erfindungsgemäßes Hybrid-VEGF-Molekül kodierendes Polynukleotid
umfasst, wird in eine geeignete Wirtszelle (z.B. 293-EBNA-Zellen
unter Verwendung einer Kalziumphosphat-Transfektionsmethode transfiziert.
Etwa 48 Stunden nach der Transfektion wird das Wachstumsmedium der
transfizierten Zellen gewechselt (z.B. zu DMEM-Medium ohne fötales Kälberserum)
und die Zellen werden inkubiert (z.B. für 36 weitere Stunden), um ein
konditioniertes Medium zu liefern. Das konditionierte Medium wird
gesammelt und bei 5000 × g
für 20
Minuten zentrifugiert, und der Überstand
wird konzentriert.
-
Das
konzentrierte konditionierte Medium wird verwendet, um Zellen zu
stimulieren, die einen VEGF-Rezeptor exprimieren. Zum Beispiel werden
PAE-KDR-Zellen (Pajusola et al., Oncogene, 9: 3545–55 (1994);
Waltenberger et al., J Biol. Chem., 269: 26988–26995 (1994)) in Hams F12-Medium-10%
fötales
Kälberserum
(FCS) angezogen, oder konfluente NIH-3T3-Zellen, die VEGFR-3 exprimieren,
werden in DMEM-Medium angezogen. Die Zellen werden über Nacht
in DMEM Medium oder Hams F12, versetzt mit 0,2% Rinderserumalbumin
(BSA), ausgehungert und dann für
5 Minuten mit den unkonzentrierten, 2-fach, 5-fach und/oder 10-fach
konzentrierten konditionierten Medien inkubiert. Rekombinanter menschlicher VEGF-A
oder VEGF-C und konditioniertes Medium von "mock"-transfizierten
Zellen sind beispielhafte Kontrollen. Zusätzlich zu konditioniertem Medium
können
gereinigte Hybridpolypeptide bei diesem oder bei anderen hier beschriebenen
Tests eingesetzt werden.
-
Nach
Stimulation mit konditioniertem Medium werden die Zellen zweimal
mit eiskalter Tris-gepufferter Salzlösung (TBS), enthaltend 100
mM Natriumorthovanadat, gewaschen und in RIPA-Puffer, enthaltend 1 mM Phenylmethylsulfonylfluorid
(PMSF), 0,1 U/ml Aprotinin und 100 mM Natriumorthovanadat, lysiert.
Die Lysate werden einer Ultraschallbehandlung unterzogen, durch
Zentrifugationen bei 16.000 × g
für 20
Minuten geklärt und
für 3–6 Stunden
auf Eis mit 3–5 µl für VEGFR-3
oder VEGFR-2 spezifischen Antiseren inkubiert. Immunpräzipitate
werden an Protein-A-Sepharose gebunden, dreimal mit RIPA-Puffer, enthaltend
1 mM PMSF, 1 mM Natriumorthovanadat, gewaschen, zweimal mit 10 mM
Tris-HCl (pH 7,4) gewaschen und einer SDS-PAGE unter Verwendung
eines 7%-Gels unterzogen. Polypeptide werden durch Western-Blotting
auf Nitrozellulose übertragen
und unter Verwendung von Phosphotyrosin-spezifischen monoklonalen
Antikörpern
PY20 (Transduction Laboratories) oder rezeptorspezifischem Antiserum
und dem ECL-Detektionsverfahren
(Amersham Corp.) analysiert.
-
Die
Fähigkeit
eines Hybridpolypeptids, die Autophosphorylierung (detektiert unter
Verwendung der Anti-Phosphotyrosin-Antikörper) zu stimulieren, wird
als Stimulation des Rezeptors bewertet. Das Niveau der beobachteten
Stimulation für
verschiedene Konzentrationen von Hybridpolypeptid im Verhältnis zu
bekannten Konzentrationen von VEGF-A oder VEGF-C ergibt einen Hinweis
auf die Rezeptorstimulationspotenz. Polypeptide, von denen sich
gezeigt hat, dass sie den Rezeptor binden, jedoch unfähig sind,
die Rezeptorphosphorylierung zu stimulieren, werden als Inhibitoren
gewertet. Inhibitorische Aktivität
kann ferner durch Mischen eines bekannten Rezeptoragonisten wie
beispielsweise rekombinantem VEGF-A oder VEGF-C mit entweder Medium allein oder mit
konzentriertem konditioniertem Medium getestet werden, um festzustellen,
ob das konzentrierte konditionierte Medium die VEGF-A-vermittelte
oder VEGF-C-vermittelte Rezeptorphosphorylierung hemmt.
-
In
anfänglichen
Experimenten zur Untersuchung der durch ausgewählte VEGFR-2 oder VEGFR-3 bindende
Hybridmoleküle
vermittelten Tyrosinphosphorylierung von VEGFR-2 und VEGFR-3 wurde
beobachtet, dass alle getesteten Hybridproteine in der Lage waren,
die Phosphorylierung des Rezeptors zu induzieren, jedoch in einem
geringeren Maß als
die, die durch VEGF-A oder VEGF-C vermittelt wurde. Weitere Untersuchungen
der Expressionsniveaus der Hybridproteine in dem Baculovirus-System,
das verwendet wurde, um die Proteine herzustellen, deuten darauf
hin, dass die Proteine nicht alle in vergleichbaren Mengen exprimiert werden.
Die unterschiedlichen Expressionsniveaus der Hybridproteine können einen
Teil der niedrigeren Aktivitäten
erklären,
die diese Proteine bei Untersuchung auf ihre Fähigkeit zur Stimulation der
Tyrosinphosphorylierung von VEGFR-2 und VEGFR-3 aufweisen. Darüber hinaus
korreliert das Maß der
unter Verwendung dieses bestimmten Tests ermittelten durch diese
Hybridmoleküle
induzierten Phosphorylierung möglicherweise nicht
mit der biologischen Aktivität
in vivo.
-
Beispiel 6
-
Analyse der Rezeptorbindungsaffinitäten von
Hybridproteinen
-
Die
vorläufige
Analyse der 512 Hybridproteine weist darauf hin, dass eine Anzahl
von ihnen in der Lage sind, einen oder mehrere der VEGFRs binden.
Darüber
hinaus deuten die Ergebnisse dieses Experiments darauf hin, dass
einige unterschiedliche Bindungsaffinitäten zu einem oder mehreren
VEGFRs zeigen. Für
diese Experimente wird das Hybridprotein in einem Insektenzellsystem,
z.B. S9-Zellen, exprimiert, um eine Kontamination mit in Säugetierzellen
gefundenem VEGF-A auszuschließen.
Um die relativen Bindungsaffinitäten
ausgewählter
Hybridproteine zu messen, wird ein ELISA-artiger Ansatz verwendet.
Zum Beispiel werden Verdünnungsreihen
konkurrierender VEGFR-1-IgG-Fusionsproteine und eine Untersättigungskonzentration des
mit dem myc-Epitop markierten Kandidaten-Hybridproteins in mit VEGFR-1
beschichtete Mikrotiterplatten gegeben und inkubiert, bis sich ein
Gleichgewicht einstellt. Die Platten werden dann gewaschen, um ungebundenes
Protein zu entfernen. Hybridmoleküle, die an die VEGFR-1-beschichteten
Platten gebunden bleiben, werden unter Verwendung eines an einen
leicht detektierbaren Marker, zum Beispiel Meerrettichperoxidase, konjugierten
Anti-myc-Antikörpers
detektiert. Die Bindungsaffinitäten
(EC50) können
als die Konzentration des konkurrierenden VEGF-IgG-Fusionsproteins
ermittelt werden, die zu einer halbmaximalen Bindung führt. Diese
Werte können
mit jenen verglichen werden, die aus der Analyse von VEGF-A oder
VEGF-C zur Feststellung von Änderungen
der Bindungsaffinität
von einem oder mehreren der VEGFRs erhalten wurden. Gleichermaßen wird
die Bindung an VEGFR-2 erreicht durch Verwendung von VEGFR-2-IgG-Fusionsprotein,
und die Bindung an VEGFR-3 wird bestimmt unter Verwendung eines
VEGFR-3-IgG-Fusionsproteins.
-
Beispiel 7
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Durch VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine vermittelte
Endothelzellmigration in Kollagengel
-
Sowohl
VEGF-A als auch VEGF-C stimulieren die Endothelzellmigration in
Kollagengel. Die Hybridproteine werden untersucht, um festzustellen,
ob sie in der Lage sind, die Endothelzellmigration in Kollagengel zu
stimulieren, wodurch ein weiteres Indiz auf biologische Aktivität bereitgestellt
wird. Beispielhafte Beispiele eines solchen Zellmigrationstests
sind in der Publikation der internationalen Patentanmeldung Nr.
WO 98/33917 beschrieben.
Kurz gesagt, werden bovine kapilläre Endothelzellen (BCE) auf
eine Kollagenschicht in Ge webekulturplatten geimpft. Konditionierte
Medien von mit einem Expressionsvektor transfizierten Zellen, die
das Kandidaten-Hybridprotein herstellen, werden in Näpfen platziert,
die ungefähr
4 mm von dem Ort der angehefteten BCE-Zellen entfernt in Kollagengel
hergestellt wurden. Die Zahl der BCE-Zellen, die aus dem ursprünglichen
Gebiet in dem Kollagengel in Richtung der das Hybridprotein enthaltenden
Näpfe gewandert sind,
wird dann gezählt,
um die Fähigkeit
des Hybridproteins zu ermitteln, die Zellmigration zu induzieren.
-
BCE-Zellen
(Folkman et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 76: 5217–5221 (1979))
werden wie in Pertovaara et al., J. Biol. Chem., 269: 6271–74 (1994)
beschrieben kultiviert. Kollagengele werden durch Mischen von Typ-I-Kollagen-Stammlösung (5
mg/ml in 1 mM HCl) mit einem gleichen Volumen von 2 × MEM und
2 Volumina MEM, enthaltend 10% Neugeborenen-Kälberserum, um eine endgültige Kollagenkonzentration
von 1,25 mg/ml zu ergeben, hergestellt. Gewebekulturplatten (5 cm
Durchmesser) werden mit einer etwa 1 mm dicken Schicht der Lösung beschichtet,
die bei 37° polymerisiert
wird. BCE-Zellen werden auf diese Schicht aufgeimpft.
-
Für die Migrationstests
wird es den Zellen ermöglicht,
sich im Inneren eines Kunststoffringes (1 cm Durchmesser) anzuheften,
der auf der ersten Kollagenschicht platziert wird. Nach 30 Minuten
wird der Ring entfernt und nicht angeheftete Zellen werden fortgewaschen.
Eine zweite Schicht Kollagen und eine Schicht Wachstumsmedium (5%
Neugeborenen-Kälberserum
(NCS)), verfestigt durch 0,75% Agar mit niedrigem Schmelzpunkt (FMC
BioProducts, Rockland), werden zugegeben. Auf beiden Seiten des
Zellflecks wird in einem Abstand von 4 mm ein Napf (3 mm Durchmesser)
durch alle Schichten gestanzt und Medien, die ein Hybrid-VEGF-Polypeptid
enthalten (oder Medien allein oder Medien, die VEGF-A oder VEGF-C
enthalten, um als Kontrolle zu dienen) werden täglich in die Näpfe pipettiert.
Mikrofotografien der von dem Fleckenrand fortwandernden Zellen werden
z.B. nach sechs Tagen durch ein Olympus-CK2-Inversmikroskop, das mit einer Phasenkontrastoptik
ausgestattet ist, angefertigt. Die migrierenden Zellen werden nach
Kernfärbung
mit dem fluoreszierenden Farbstoff Bisbenzimid (1 mg/ml, Hoechst
33258, Sigma) gezählt.
-
Die
Zahl von Zellen, die in verschiedenen Abständen von der ursprünglichen
Anheftungsstelle zu Näpfen
wandern, die durch die nicht-transfizierten (Kontrolle) oder transfizierten
("mock"; Hybrid; VEGF-C;
oder VEGF-A) Zellen konditionierte Medien enthalten, werden 6 Tage
nach Zugabe der Medien bestimmt. Die Zahl von Zellen, die aus dem
ursprünglichen
Anheftungsring herauswanderten, werden in fünf angrenzenden Quadraten von
0,5 mm × 0,5
mm unter Verwendung eines Mikroskopokularlinsenrasters und 10x Vergrößerung mit einem
Fluoreszenzmikroskop ausgezählt.
Zellen, die weiter als 0,5 mm wanderten, werden in gleicher Weise gezählt, indem
das Raster in 0,5-mm-Schritten versetzt wird.
-
Die
Fähigkeit
eines Hybridpolypeptids, die Migration von BCE-Zellen zu induzieren, zeigt eine Rezeptoragonistenaktivität an. Die
Zahl von in Anwesenheit eines Hybridproteins migrierenden Zellen
im Vergleich zu einer gleiche Konzentration von VEGF-A oder VEGF-C
gibt einen Hinweis auf die Stärke
der Agonistenaktivität.
Polypeptide, von denen gezeigt wurde, dass sie die auf BCE-Zellen
exprimierten Rezeptoren binden, jedoch unfähig sind, die Migration zu
stimulieren, werden als potentielle Inhibitoren gewertet. Eine hemmende Aktivität kann ferner
getestet werden durch Mischen eines bekannten Rezeptoragonisten
wie beispielsweise rekombinantem VEGF-A oder VEGF- C mit entweder Medium
allein oder mit konzentrierten konditionierten Medien, um festzustellen,
ob die konzentrierten konditionierten Medien die VEGF-A-vermittelte
oder VEGF-C-vermittelte
BCE-Migration hemmen.
-
Beispiel 8
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Analyse der Fähigkeit von Hybridproteinen,
die Gefäßpermeabilität zu induzieren
-
Sowohl
VEGF-A als auch VEGF-C sind in der Lage, die Permeabilität von Blutgefäßen zu erhöhen. Die
Hybridproteine werden getestet, um festzustellen, welche dieser
Proteine diese biologische Aktivität besitzen und welche sie hemmen.
Zum Beispiel werden Gefäßpermeabilitätstests
gemäß Miles
und Miles, J. Physiol 118: 228–257
(1952), verwendet, um die Hybridproteine zu analysieren. Kurz gesagt,
wird Tieren, beispielsweise Meerschweinchen, im Anschluss an die
intravenöse
Injektion eines Vitalfarbstoffes, wie beispielsweise Pontamin-Himmelblau,
intradermal eine das zu untersuchende Kandidaten-Hybridprotein enthaltende Zusammensetzung
injiziert. Für
Kontrollen werden in gleicher Weise Medien allein oder VEGF-A oder
VEGF-C enthaltende Medien indiziert. Nach einer Zeitdauer wird die
Ansammlung von Farbstoff an der Injektionsstelle auf der Haut gemessen.
Jene Hybridproteine, die die Permeabilität erhöhen, werden im Vergleich zu
jenen Hybridproteinen, die die Gefäßpermeabilität nicht
induzieren, zu einer größeren Ansammlung
von Farbstoff an der Injektionsstelle führen.
-
In
einer Variante dieses Tests werden Hybridpolypeptide, von denen
angenommen wird, Inhibitoren von VEGF-A oder VEGF-C zu sein, zunächst mit
VEGF-A oder VEGF-C in verschiedenen Verhältnissen (z.B. 50:1, 10:1,
5:1, 2:1, 1:1, 1:2, 1:5, 1:10) gemischt und die Mischungen werden
intradermal in die Tiere injiziert. Auf diese Weise wird die Fähigkeit
der Hybridpolypeptide, die VEGF-A-vermittelte oder VEGF-C-vermittelte Gefäßpermeabilität zu hemmen,
getestet.
-
Beispiel 9
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Endothelzellproliferationstest
-
Die
mitogene Aktivität
von Hybridproteinen kann untersucht werden unter Verwendung von
Endothelzellproliferationstests, wie sie beispielsweise in Breier
et al., Dev 114: 521–532
(1992), hier durch Inbezugnahme vollständig aufgenommen, beschrieben
sind. Die Hybridproteine werden in einer Säugetierzelllinie, z.B. COS-Zellen,
exprimiert. Kulturüberstände werden
dann gesammelt und auf mitogene Wirkung auf Rinderaortaendothel(BAE)-Zellen
untersucht, indem die Überstände zu den
BAE-Zellen zugegeben werden. Nach drei Tagen werden die Zellen mit
Trypsin dissoziiert und unter Verwendung eines Zytometers gezählt, um
jede Wirkung des Hybridproteins auf die proliferative Aktivität der BAE-Zellen
festzustellen. Als Negativkontrollen können mit 10% FCS versetztes
DMEM und die konditionierten Medien von untransfizierten COS-Zellen
oder von mit Vektor allein transfizierten COS-Zellen verwendet werden. Überstände von
mit Konstrukten transfizierten Zellen, die Proteine exprimieren,
von denen gezeigt wurde, dass sie die Proliferation von BAE-Zellen
induzieren (z.B. VEGF-A) können
als Positivkontrolle verwendet werden.
-
Beispiel 10
-
Untersuchung der Fähigkeit von durch den menschlichen
K14-Keratinpromotor
exprimierten Hybridproteinen, das Wachstum von Lymphgefäßen in Haut
von transgenen Mäusen
zu induzieren
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Es
wurden Versuche in transgenen Mäusen
durchgeführt,
um die spezifischen Wirkungen der Überexpression von Hybridproteinen
in Geweben zu analysieren. Die physiologischen Wirkungen in vivo
geben einen Hinweis auf das Rezeptoraktivierungs-/hemmungsprofil
und einen Hinweis auf die potentielle therapeutische Wirkung eines
Hybridproteins. In einer Variante wird der menschliche K14-Keratinpromotor,
der in den Basalzellen von stratifizierten Plattenepithelien aktiv
ist [Vassar et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 86: 1563–1567 (1989)],
als Expressionskontrollelement in dem rekombinanten Hybridprotein-Transgen verwendet.
Der den K14-Promotor enthaltende Vektor ist in Vassar et al., Genes
Dev, 5: 714–727
(1991) und Nelson et al., J. Cell Biol. 97: 244–251 (1983) beschrieben.
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Ein
den K14-Promotor, die Hybridprotein-cDNA und das K14-Polyadenylierungssignal
enthaltendes DNA-Fragment wird synthetisiert, isoliert und in fertilisierte
Oozyten des FVB-NIH-Mausstammes
injiziert. Die injizierten Zygoten werden in Ovidukte scheinschwangerer
C57BL/6 × DBA/2J-Hybridmäuse transplantiert.
Die resultierenden Gründermäuse werden
anschließend
durch Polymerasekettenreaktion von "Tail"-DNA
unter Verwendung geeigneter Primer oder durch Southern-Analyse auf
Anwesenheit des Transgens untersucht.
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Diese
transgenen Mausen werden dann hinsichtlich Hinweisen auf Angiogenese
oder Lymphangiogenese in der Haut, wie beispielsweise die Lymphangiogenese,
die bei transgenen Mausen beobachtet wird, die VEGF-C überexprimieren
[siehe internationale Publikation
WO
98/33917 ], untersucht. Die histologische Untersuchung transgener
K14-VEGF-C-Mäuse
zeigte, dass die dorsale Dermis im Vergleich zu der Haut von Wildtyp-Wurfgefährten atrophisch
war und Bindegewebe durch große
Lakunen ersetzt wurde, denen rote Blutzellen fehlten, die jedoch
mit einer dünnen
Endothelschicht ausgekleidet waren. Diese vergrößerten gefäßartigen Strukturen ähnelten
jenen, die bei menschlichen Lymphangiomen beobachtet werden. Die
Zahl von Hautanhangsorganen und Haarfollikeln war reduziert. In
der Schnauzenregion wurde ebenfalls eine erhöhte Anzahl von Gefäßen beobachtet.
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Die
Untersuchung der Gefäße in der
Haut von transgenen Mäusen
unter Verwendung von Antikörpern, die
Proteine erkennen, die entweder für Blut- oder Lymphgefäße spezifisch
sind, kann darüber
hinaus die Identität
dieser Gefäße verifizieren.
Die Kollagentypen IV, XVIII [Muragaki et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 92: 8763–8776
(1995)] und Laminin werden in Gefäßendothelzellen exprimiert,
während
die Desmoplakine I und II (erogen) in lymphatischen Endothelzellen
exprimiert werden. Siehe Schmelz et al., Differentiation 57: 97–117 (1994).
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Beispiel 11
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Analyse von Hybridproteinen bei der Förderung
oder Hemmung der Myelopoese
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Die Überexpression
von VEGF-C in der Haut von transgenen K14-VEGF-C Mausen korreliert mit einer bestimmten
Veränderung
in den Leukozytenpopulationen [siehe die internationale Veröffentlichung
WO 98/33917 ]. Namentlich
waren die gemessenen Populationen von Neutrophilen bei transgenen
Mausen merklich erhöht.
Diese Effekte der Hybridproteine auf die Hämatopoese können unter Verwendung von fluoreszenzaktivierter
Zellsortierungsanalyse unter Verwendung von Antikörpern, die
Proteine erkennen, die auf bestimmten Leukozytenzellpopulationen
exprimiert werden, analysiert werden. Leukozytenpopulationen werden
in Blutproben analysiert, die von in Beispiel 13 be schriebenen transgenen
F1-Mäusen
und von ihren nicht-transgenen
Wurfgenossen genommen wurden.
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Beispiel 12
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Wirkungen von Hybridproteinen auf Wachstum
und Differenzierung menschlicher CD34+-Vorläuferzellen
in vitro
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Die
Zugabe von VEGF-C zu Kulturen von Nabelschnurblut-CD34
+-Zellen induziert
die Zellproliferation. Kokulturen von GM-CSF, IL-3, GM-CSF + IL-3 oder GM-CSF
+ SCF mit VEGF-C führt
zu einem Anstieg der Anteile von myeloiden Zellen [siehe die internationale
Veröffentlichung
WO 98/33917 ]. Erfindungsgemäße Hybridproteine
können
auch auf ihre Fähigkeit
untersucht werden, das Wachstum von CD34
+-Vorläuferzellen
in vitro zu induzieren. Menschliche CD34
+-Vorläuferzellen
(HPC, 10 × 10
3) werden aus Knochenmark oder Nabelschnurblut-Mononuklearzellen
unter Verwendung des MACS-CD34-Vorläuferzell-Isolierungskits (Miltenyi Biotec,
Bergisch-Gladbach, Deutschland) nach Anweisung des Herstellers isoliert
und in RPMI-1640-Medium, versetzt mit L-Glutamin (2,5 mM), Penicillin
(125 IE/ml), Streptomycin (125 µg/ml)
und gepooltem 10% umbilikalen Nabelschnurblut(CB)-Plasma bei 37°C in einer
befeuchteten Atmosphäre
in Anwesenheit von 5% CO
2 für sieben
Tage mit oder ohne Hybridprotein bei Konzentrationen im Bereich
von 10 ng/ml bis 1 µg/ml
inkubiert. Nach sieben Tagen wurde die Gesamtzellzahl in jeder Kultur
ermittelt.
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Die
kostimulatorische Wirkung von Hybridproteinen in Kulturen, die entweder
mit rekombinantem menschlichen Stammzellfaktor (rhSCF, 20 ng/ml
PreproTech, Rocky Hill, NY) allein oder einer Kombination aus Granulozyten-Makrophagenkoloniestimulierendem
Faktor (rhGM-CSF, 100 ng/ml, Sandoz, Basel, Schweiz) plus SCF 11
versetzt wurden, kann ebenfalls unter sucht werden. Es können auch
Experimente durchgeführt
werden, um die kostimulatorischen Wirkungen von Hybridprotein auf
den Gesamtzellertrag von serumfreien Kulturen von CB-CD34+-HPC-Zellen
zu analysieren, die entweder mit GM-CSF allein, IL-3 (rhIL-3, 100
U/ml, Behring AG, Marburg, Deutschland) allein; oder einer Kombination
aus GM-CSF plus IL-3 versetzt wurden.
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Zellen
von den oben beschriebenen (7-Tages-)plasmaergänzten Kulturen werden auch
auf die Expression des frühen
Granulomonozytenmarkermoleküls
Lysozym (LZ) und Myeloperoxidase (MPO) sowie den Lipopolysaccharid(LPS)-Rezeptor
CD14 unter Verwendung von Immunfluoreszenz untersucht.
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In
einer anderen Reihe von Experimenten wurden CD34+-Zellen
in Medium, versetzt mit 50 ng/ml M-CSF, mit oder ohne 100 ng/ml
Hybridprotein für
sieben Tage kultiviert. Nach sieben Tagen wurden die Kulturen analysiert,
um den prozentualen Anteil von CD14+-Zellen
und die mittlere Fluoreszenzintensität zu bestimmen.
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Beispiel 13
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Analyse von Hybridproteinen unter Verwendung
von CAM-Tests
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Der
in Oh et al., Dev Biol 188: 96–109
(1997) beschriebene Chorioallantoismembran(CAM)-Test ist ein häufig verwendetes
Verfahren zur Untersuchung der In-vivo-Wirkungen angiogener Faktoren.
Unter Verwendung dieses Tests hat sich gezeigt, dass VEGF-Wachstumsfaktoren,
einschließlich
sowohl VEGF-A als auch VEGF-C, die Entwicklung von Blutgefäßen induzieren
[Oh et al., Dev Biol 188: 96–109
(1997)]. Dieses Verfahren kann daher verwendet werden, um die angiogenen
Eigenschaften der Hybridproteine zu studieren.
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Kurz
gesagt wird an Tag 4 der Entwicklung ein Fenster in die Eischale
von Hühnern
oder in Wachteleier geschnitten. Die Embryonen werden auf normale
Entwicklung geprüft,
das Fenster in der Eischale wird mit Klebeband verschlossen und
die Eier werden bis Tag 13 der Entwicklung inkubiert. Ungefähr 3,3 µg Hybridprotein, gelöst in 5 µl destilliertem
Wasser, werden zu Thermanox-Deckgläschen (Nunc, Naperville, IL)
gegeben, die in Scheiben mit einem Durchmesser von ungefähr 5 mm
geschnitten wurden, und luftgetrocknet. Scheiben ohne zugegebenes
Protein werden als Kontrolle verwendet. Die getrockneten Scheiben
werden dann auf die Chorioallantoismembran (CAM) der Eier aufgebracht.
Nach 3 Tagen werden die Scheiben entfernt und in 3% Glutaraldehyd
und 2% Formaldehyd fixiert und in 0,12 M Natriumkakodylat-Puffer
gespült.
Die fixierten Proben werden fotografiert und für Semi(0,75-µm)- und
Ultradünn(70-nm)-Schnitte in Eponharz
(Serva, Deutschland) eingebettet. Sowohl Semi- als auch Ultradünnschnitte
werden unter Verwendung eines Ultracut S (Leika, Deutschland) geschnitten.
Ultradünnschnitte
werden durch ein EM in 10 (Zeiss, Deutschland) analysiert. Die Proben
werden dann auf Hinweise von Wachstum neuer Kapillaren untersucht,
was darauf hindeuten würde, dass
das untersuchte Hybridprotein in der Lage ist, die Angiogenese zu
stimulieren.
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Beispiel 14
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Analyse der Homo- oder Heterodimerisierung
der VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine
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Die
Aktivierung von Tyrosin-Rezeptoren wird häufig durch Liganden-induzierte
Rezeptordimerisierung vermittelt. Die Untersuchung von Wechselwirkungen
zwischen VEGF und VEGFR-2 deutet darauf hin, dass die Rezeptordimerisierung
mittels Ligandendimerisierung erzielt wird, indem beide Rezeptoren
ei nen Teil von jedem der zwei Ligandenproteine binden, die das Homo-
oder Heterodimer ausmachen. Mutanten-VEGF-Proteine, die an VEGFR-2
binden können,
aber nicht dimerisieren können,
können
den Rezeptor nicht aktivieren [Fuh et al., J Biol Clin 273: 11197–11204 (1998)].
Alle VEGF-Familienmitglieder sind zur Homo- und/oder Heterodimerisierung
befähigt.
VEGF-A und VEGF-C bilden keine Heterodimere miteinander. Einige
der VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine können jedoch miteinander oder
mit einem oder beiden Stammmolekülen
dimerisieren. Die Hybridproteine können auch zur Homodimerisierung
befähigt
sein. Die folgenden Protokolle sind dazu ausgelegt, die Dimerisierungsfähigkeiten
der Hybridproteine zu identifizieren. Ein Kandidaten-Hybridprotein
wird mit einem anderen Hybridprotein oder einem der Stammmoleküle in einer
Zellinie, z.B. 293T- oder
S9-Zellen, koexprimiert. Extrakte von diesen Zellen werden hergestellt
und unter Verwendung eines Antikörpers,
der nur eines der beiden untersuchten Proteine erkennt, für die Immunpräzipitation
verwendet. Die immunpräzipitierten
Proteine werden dann einer SDS-PAGE unterzogen und analysiert. Wenn
beide Proteine in dem Gel detektiert werden, trat eine Heterodimerisierung
zwischen den beiden untersuchten Proteinen auf. Wenn auf der anderen
Seite lediglich das Protein detektiert wird, das durch den Antikörper erkannt
wird, der bei der Immunpräzipitation
verwendet wurde, trat keine Dimerisierung zwischen den beiden Proteinen
auf. Da die Dimerisierung für
die Rezeptoraktivierung kritisch zu sein scheint, wird von Hybridproteinen,
die den Rezeptor binden, jedoch nicht mit Selbst- oder mit natürlichen
VEGF-Wachstumsfaktoren, die endogen von den Zellen exprimiert werden,
dimerisieren, erwartet, dass sie Inhibitoren der endogenen Gefäßendothelwachstumsfaktoraktivität sind.
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Heterodimere,
die ein erfindungsgemäßes Polypeptid
mit anderen erfindungsgemäßen Polypeptiden oder
mit natürlich
vorkommenden Mitgliedern der VEGF-Familie von Wachstumsfaktoren
umfassen, können im
wesentlichen wie in Cao et al., J. Biol. Chem., 271: 3154–62 (1996)
beschrieben erzeugt werden. Kurz gesagt, wird ein rekombinant hergestelltes
Hybridpolypeptid in einem äquimolaren
Verhältnis
mit einem anderen rekombinant hergestellten interessierenden Polypeptid,
wie beispielsweise einem VEGF-A-, VEGF-B-, VEGF-C-, VEGF-D-, PlGF-,
PDGFα-,
PDGFβ- oder
c-fos-induzierten Wachstumsfaktor-Polypeptid gemischt. (Siehe z.B.
Collins et al., Nature, 316: 748–750 (1985) (PDGF-β, GenBank
Zugr.-Nr. X02811); Claesson-Welsh et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 86 (13): 4917–4921
(1989) (PDGF-α,
GenBank Zugr.-Nr. M22734); Claesson-Welsh et al., Mol. Cell. Biol.
8: 3476–3486
(1988) (PDGF-β,
GenBank Zugr.-Nr.
M21616); Olofsson et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA), 93: 2576–2581 (1996)
(VEGF-β,
GenBank Zugr.-Nr. U48801); Maglione et al., Proc. Natl. Acad. Sci,
(USA), 88(20):9267–9271
(1996) (PlGF, GenBank Zugr.-Nr. X54936); Heldin et al., Growth Factors,
8: 245–252
(1993); Folkman, Nature Med., 1: 27–31 (1995); Friesel et al.,
FASEB J, 9: 919–25 (1995);
Mustonen et al., J. Cell. Biol., 129: 895–98 (1995); Orlandini, S.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93(21): 11675–11680 (1996); und andere andernorts
hier zitierte. Die gemischten Polypeptide werden in Gegenwart von
Guanidin-HCl und DTT inkubiert. Die Thiolgruppen werden dann mittels
S-Sulfonierung geschützt,
und das Protein wird über
Nacht dialysiert, anfangs gegen Harnstoff/Glutathion-SH, Glutathion-S-S-Glutathion
und anschließend
gegen 20 mM Tris-HCl.
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Die
Heterodimere werden gescreent, um deren Bindungsaffinität hinsichtlich
Rezeptoren der VEGF/PDGF-Familie (insbesondere VEGFR-1, VEGFR-2
und VEGFR-3) und deren Fähigkeit,
die Rezep toren zu stimulieren, zu bestimmen (z.B. die Untersuchung
auf Dimer-stimulierte Rezeptorphosphorylierung in Zellen, die den
interessierenden Rezeptor auf ihrer Oberfläche exprimieren). Die Bindungstests
können
kompetitive Bindungstests sein, wie beispielsweise jene, die hier
und im Stand der Technik beschrieben sind. In den anfänglichen
Bindungstests sind rekombinant hergestellte Proteine einsetzbar,
die die extrazellulären
Domänen
von Rezeptoren umfassen, wie in vorstehenden Beispielen für VEGFR-2
und VEGFR-3 beschrieben. Heterodimere, die Rezeptoren binden und
stimulieren, sind als rekombinante Wachstumsfaktorpolypeptide nützlich.
Heterodimere, die Rezeptoren binden, jedoch nicht stimulieren, sind
als Wachstumsfaktorantagonisten nützlich. Heterodimere, die in
den Screeningstests agonistische oder antagonistische Aktivitäten zeigen,
werden unter Verwendung von z.B. Endothelzellmigrationstests, Gefäßpermeabilitätstests
und In-vivo-Tests weiter gescreent. Es wird aus den vorstehenden
Beispielen auch ersichtlich sein, dass Dimere, die zwei VEGF-C-Polypeptide
(d.h. Dimere aus identischen VEGF-C-Polypeptiden sowie Dimere aus
unterschiedlichen VEGF-C-Polypeptiden) umfassen, unter Einsatz derselben
Tests vorteilhaft auf agonistische und antagonistische Aktivitäten gescreent
werden können.
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Beispiel 15
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Bestimmung der biologischen Halbwertszeit
der VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine
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Die
Kenntnis der biologischen Halbwertszeit einer Verbindung in vivo
ist wertvoll für
therapeutische Anwendungen. Obwohl die biologische Halbwertszeit
der Hybridproteine nicht in vivo bestimmt wurde, deuten vorläufige Ergebnisse
in vitro darauf hin, dass die oben beschriebenen VEGF-A/VEGF-C-Hybridproteine
verschiedene Halbwertszeiten aufweisen. Die Inkuba tion von bestimmte
Hybridproteine enthaltenden Zellüberständen bei
4°C für ungefähr zwei
Monate ergibt für
die verschiedenen Hybridproteine unterschiedliche Proteinstabilitäten. Die
Untersuchung der biologischen In-vivo-Halbwertszeit kann durch Injektion
von Iod-markiertem Hybridprotein in Tiere festgestellt werden. Kurz
gesagt werden 50 µg
Hybridprotein unter Verwendung von IODO-GEN (Pierce) nach Anweisungen
des Herstellers zu einer spezifischen Radioaktivität von ungefähr 2–10 µCi/µg Protein
iodiert. Die iodierten Proteine werden unter Verwendung von PD-10
Sephadex (Pharmacia) nach Herstelleranweisungen gereinigt. 12–16 Wochen
alte Mäuse
(Gewicht 20–25
g) werden im Verlaufe des Experiments mit Natriumpentobarbital (1
mg/20 g Mauskörpergewicht)
anästhesiert.
5–10 pmol
des radiomarkierten Proteins, verdünnt in 100 µl steriler Salzlösung, werden über 30 Sekunden
in die Schwanzvenen injiziert. Zu bestimmten Zeitpunkten (1 min,
2 min, 4 min, 8 min, 15 min, 30 min, 60 min und 120 min) werden 41–50 µl Blut
durch periorbitale Blutung oder aus der Schwanzarterie entnommen.
25 µl
der Plasmafraktion jeder Blutprobe werden dann auf Whatman-Filterpapier
getüpfelt,
mit 10% Trichloressigsäure
(TCA) präzipitiert und
mit Ethanol gespült.
Die Menge in der Plasmafraktion vorhandenem radiomarkierten Proteins
wird durch Quantifizierung der Radioaktivität unter Verwendung eines Gammazählers bestimmt.
Polypeptide, die im Vergleich zu den natürlich vorkommenden VEGFs eine
verbesserte Halbwertszeit zeigen, sind eine bevorzugte Gattung erfindungsgemäßer Polypeptide.
Polypeptide, die 25%, 50%, 75% oder 100% Verbesserung der Halbwertszeit
gegenüber
den natürlich
vorkommenden VEGF-C zeigen, sind besonders bevorzugt.
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Beispiel 16
-
Konstruktion von Hybridmolekülen unter
Verwendung anderer Proteine der VEGF-oder PDGF-Familie
-
Das
in Beispiel 1 beschriebene Verfahren kann erweitert werden, um Hybridmoleküle unter
Verwendung von jedem der PDGF/VEGF-Wachstumsfaktoren zu erzeugen.
Mitglieder der PDGF/VEGF-Familie, die zumindest VEGF-A (SEQ ID NO:
1 und 2), PlGF (SEQ ID NO: 114 und 115), VEGF-B (SEQ ID NO: 116
und 117), VEGF-C (SEQ ID NO: 21 und 22), VEGF-D (SEQ ID NO: 118
und 119), VEGF-D (SEQ ID NO: 120 und 121) und NZ2-VEGF (SEQ ID NO:
122 und 123), D1701-VEGF (SEQ ID NO: 150 und 151); NZ10-VEGF [beschrieben
in SEQ ID NO: 11 der internationalen Patentanmeldung
PCT/US99/25869 , PDGF-A (SEQ ID NO: 124
und 125), PDGF-B (SEQ ID NO: 126 und 127) und Fallotein (SEQ ID
NO: 148 und 149) umfassen, teilen genügend Homologie innerhalb der
rezeptorbindenden Domäne
miteinander, um die Konstruktion von Oligonukleotiden mit einzigartigen
kohäsiven
Enden, wie in Beispiel 1 hinsichtlich VEGF-A und VEGF-C gelehrt,
zu ermöglichen.
Wie durch die erfolgreichen Ergebnisse in den Beispielen 1–3 gezeigt,
reichen Oligonukleotide, die dahingehend konstruiert wurden, doppelsträngige Fragmente
mit kohäsiven
Enden bereitzustellen, die eine Länge von nur 3–6 Basen
aufweisen, aus, um eine erfolgreiche Rekombination zu neuen Hybridmolekülen (mit
sehr wenigen unbeabsichtigten Mutationen) zu erlauben.
-
Obwohl
die Anwesenheit von kohäsiven
Enden die Ligierung von Fragmenten in einer gewünschten Reihenfolge und Orientierung
stark erleichterte, wird es ersichtlich sein, dass die Ligierung
von Fragmenten auch ohne kohäsive
Enden erreicht werden kann. Stumpfendige Fragmente können ebenfalls
synthetisiert und aneinander gelagert werden, um unter Verwendung
des oben beschriebenen Verfahrens Hybridproteine zu erzeugen. Mit
einer Stumpfendstrategie müssen
die Nukleotidsequenzen der Stammmoleküle nicht auf Anwesenheit von
Nukleotididentität untersucht
werden, um die Erzeugung von kohäsiven
Enden zu ermöglichen. Ein
zusätzliches
Screening nach der Ligierung kann jedoch erforderlich sein, um Hybride
zu identifizieren, die Fragmente in der gewünschten Ordnung und Orientierung
enthalten.
-
Unter
Anwendung solcher Richtlinien werden Oligonukleotidpaare wie in
Beispiel 1 beschrieben konstruiert und aneinandergelagert, um DNA-Fragmente
des Rezeptors für
die Bindungsdomäne
von zwei oder mehr VEGF-Proteinen bereitzustellen. Die kombinatorische
Ligation der verschiedenen DNA-Fragmente erzeugt neue Hybridpolypeptide,
die auf Rezeptorbindung und auf biologische Eigenschaften wie beispielsweise die
Fähigkeit,
Endothelzellwachstum und -migration zu stimulieren oder zu hemmen
und die Gefäßpermeabilität zu modulieren,
gescreent werden.
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Beispiel 17
-
Erzeugung von Hybridmolekülen unter
Verwendung von PCR-gestütztem DNA-Shuffling
-
Das
folgende Protokoll stellt eine alternative "DNA-Shuffling"-Methodik zur Erzeugung
hybrider Gefäßendothelwachstumsfaktor-kodierender
Polynukleotide und Polypeptide bereit. DNA-Shuffling-Verfahren sind
in der Literatur für
Enzyme wie beispielsweise Antibiotikaresistenz vermittelnde Proteine
und einige wenige andere Proteinfamilien beschrieben worden [siehe
Chang et al., Nature Biotechnology, 17: 793–797 (1999); Kikuchi et al.,
Gene, 236: 159–167
(1999); Harayama et al., TIBTECH, 16: 76–82 (1998); Crameri et al.,
Nature, 391: 288–291
(1998); Patten et al., Curr. Opin. Biotechnology, 8: 724–733 (1997);
Zhang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 94: 4504–09 (1997);
Stemmer, Proc. Natl. Acad Sci. USA, 91: 10747–1074 (1994); und Stemmer,
Nature, 370: 389–391
(1994), alle vollständig
durch Inbezugnahme hier aufgenommen].
-
Zwei
oder mehrere cDNAs, die Gefäßendothelwachstumsfaktor-Polypeptide kodieren,
werden zunächst
kloniert und amplifiziert. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden nur jene Bereiche der cDNAs, die mindestens VEGF-Rezeptor-Bindungsdomänen kodieren,
und optional zusätzliche
kleine 5'- und 3'-Sequenzen der cDNA kodieren, amplifiziert.
-
Die
gereinigten und isolierten cDNAs werden unter Verwendung von Restriktionsendonukleasen und/oder
DNAseI zu Fragmenten von etwa 10–75 Basenpaaren verdaut, und
die Fragmente dieses gewünschten
Größenbereichs
werden gereinigt und isoliert (zum Beispiel durch Agarosegelelektrophorese,
Elektroelution und Ethanolpräzipitation).
-
Die
gereinigten und isolierten Fragmente von den zwei oder mehr VEGFs
werden gemischt und einer "Selfpriming"-Polymerasekettenreaktion
unterzogen, um die Fragmente durcheinanderzumischen, um neue Hybridmoleküle zu bilden.
Beispielhafte PCR-Protokolle sind in Kilcuchi et al. (1999) und
Stemmer (1994) dargestellt. Die Anlagerungstemperaturen in den PCR-Reaktionen wird auf
Grundlage des Ausmaßes
der Sequenzidentität
zwischen den ursprünglichen
cDNAs eingestellt, um sicherzustellen, dass die Anlagerung von heterologen
Sequenzen, die unvollständige
Passungen enthalten, möglich
ist. Nach Durchführung
von 22–50 PCR-Zyklen
ohne Primer, wird eine Teilmenge der PCR-Reaktion ausgewählt und
als Matrize für
die zweite PCR-Runde mit Primern auf Basis von 5'- und 3'-Sequenzen der ursprünglichen cDNAs verwendet. Vorzugsweise
enthalten die Primer auch Restriktionsendonuklease-Erkennungssequenzen,
um die Klonierung der in der zweiten Runde erhaltenen PCR-Produkte in einen
Expressionsvektor zu erleichtern.
-
Die
erhaltenen Klone werden in einen Expressionsvektor ligiert und in
Wirtszellen transformiert oder transfiziert, um die dadurch kodierten
neuen Hybrid-VEGF-Polypeptide (falls vorhanden) zu exprimieren.
Die Proteine werden unter Verwendung von Rezeptorbindungs- und/oder
-aktivitätstests
wie in den vorstehenden Beispielen beschrieben gescreent, um jene
Klone auszuwählen,
die Polypeptide kodieren, die gewünschte Rezeptoragonisten-/Antagonistenprofile
aufweisen.
-
Index für das Sequenzprotokoll
-
SEQ
ID NO: 1 & 2
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von VEGF-A
SEQ ID NO: 3–11
sind VEGF-A-Vorwärtsprimer
SEQ
ID NO: 12–20
sind VEGF-A-Rückwärtsprimer
SEQ
ID NO: 21 & 22
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von VEGF-C
SEQ ID NO: 23–31
sind VEGF-C-Vorwärtsprimer
SEQ
ID NO: 32–40
sind VEGF-C Rückwärtsprimer
SEQ
ID NO: 41 ist die Nukleotidsequenz von pSecTagI
SEQ ID NO:
42 & 43 sind
die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 11-1. Die VEGF-Rezeptorbindungsdomäne (abgeleitet von VEGF-A und
VEGF-C) entspricht den Aminosäuren
1–102
von SEQ ID NO: 43.
SEQ ID NO: 44 & 45 sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 11-16 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 45).
SEQ
ID NO: 46 & 47
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 22-1 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 47)
SEQ
ID NO: 48 & 49
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 22-16 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 49)
SEQ
ID NO: 50-51 sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen von Klone 12-1
(VEGF-Rezeptorbindungsdomäne
= Aminosäuren
1–102
von SEQ ID NO: 51)
SEQ ID NO: 52-53 sind die Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
von Klon 12-2 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 53)
SEQ
ID NO: 54–55
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-3 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 55)
SEQ
ID NO: 56–57
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-4 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 57)
SEQ
ID NO: 58–59
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-5 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ TD NO: 59)
SEQ
ID NO: 60–61
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-6 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 61)
SEQ
ID NO: 62–63
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-7 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 63)
SEQ
ID NO: 64–65
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-8 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 65)
SEQ
ID NO: 66–67
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-9 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 67)
SEQ
ID NO: 68–69
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-10 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 104 von SEQ ID NO: 69)
SEQ
ID NO: 70–71
sind die Nukleotide und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-11 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 71)
SEQ
ID NO: 72–73
sind die Nukleotid und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-12 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 73)
SEQ
ID NO: 74–75
sind die Nukleotide und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-13 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 75)
SEQ
ID NO: 76–77
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-14 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 77)
SEQ
ID NO: 78–79
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-15 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 79)
SEQ
ID NO: 80–81
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 12-16 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–54 von SEQ ID NO: 81)
SEQ
ID NO: 82–83
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-1 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 83)
SEQ
ID NO: 84–85
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-2 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 85)
SEQ
ID NO: 86–87
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-3 (VEGF Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 87)
SEQ
ID NO: 88–89
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-4 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 89)
SEQ
ID NO: 90–91
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-5 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 91)
SEQ
ID NO: 92–93
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-6 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 93)
SEQ
ID NO: 94–95
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-7 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 95)
SEQ
ID NO: 96–97
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-8 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 97)
SEQ
ID NO: 98–99
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-9 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 99)
SEQ
ID NO: 100–101
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-10 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 101)
SEQ
ID NO: 102–103
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-11 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 103)
SEQ
ID NO: 104–105
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-12 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 105)
SEQ
ID NO: 106–107
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-13 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 107)
SBQ
ID NO: 10S-109 sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen von Klon 31-14
(VEGF-Rezeptorbindungsdomäne
= Aminosäuren
1–105
von SEQ ID NO: 109)
SEQ ID NO: 110–111 sind die Nukleotid- und
Aminosäuresequenzen
von Klon 31-15 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 111)
SEQ
ID NO: 112–113
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 31-16 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 113)
SEQ
ID NO: 114 & 115
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von PlGF
SEQ ID NO: 116 & 117
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von VEGF-B
SEQ ID NO: 118 & 119
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von VEGF-D
SEQ ID NO: 120 & 121
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von VEGF-E
SEQ ID NO: 122 & 123
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von NZ2-VEGF
SEQ ID NO: 124 & 125
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von PDGF-A
SEQ ID NO: 126 & 127
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von PDGF-B
SEQ ID NO: 128–136
sind die Aminosäuresequenzen
der Fragmente A1–A9
SEQ
ID NO: 137–145
sind die Aminosäuresequenzen
der Fragmente C1–C9
SEQ
ID NO: 146 & 147
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
der 232-Aminosäure-Isoform
von VEGF-A
SEQ ID NO: 148 & 149
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Fallotein
SEQ ID NO: 150 & 151 sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
D1701-VEGF
SEQ ID NO: 152 & 153
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 14-9 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 153)
SEQ
ID NO: 154 & 155
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 23-10 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 155)
SEQ
ID NO: 156 & 157
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 32-14 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1-105 von SEQ ID NO: 157)
SEQ
ID NO: 158 & 159
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 52-15 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–105 von SEQ ID NO: 159)
SEQ
ID NO: 160 & 161
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 53-3 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–103 von SEQ ID NO: 161)
SEQ
ID NO: 162 & 163
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 82-7 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–102 von SEQ ID NO: 163)
SEQ
ID NO: 164 & 165
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 82-9 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 165)
SEQ
ID NO: 166 & 167
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 82-11 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 167)
SEQ
ID NO: 168 & 169
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 82-13 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 169)
SEQ
ID NO: 170 & 171
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 83-15 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1-104 von SEQ ID NO: 171)
SEQ
ID NO: 172 & 173
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 84-9 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1-104 von SEQ ID NO: 173)
SEQ
JOD NO: 174 & 175
sind die Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
von Klon 84-11 (VEGF-Rezeptorbindungsdomäne = Aminosäuren 1–104 von SEQ ID NO: 175)
SEQ
ID NO: 176–1199
sind oben in Beispiel 1 in Tabelle 2.5 verzeichnet
SEQ ID NO:
1200 is die Sequenzformel P-[PS]-C-V-X(3)-R-C-[GSTA]-G-C-C
SEQ ID NO: 1201 ist
die Sequenzformel C-X(22-24)-P-[PSR]-C-V-X(3)-R-C-[GSTA]-G-C-C-X(6)-C-X(32-41)-C
SEQ
ID NO: 1202 ist die Sequenzformel C-X(18-28)-P-X-C-X(4)-R-C-X-G-C(1-2)-X(6-12)-C-X(30-46)-C
SEQ
ID NO: 1203 ist die Sequenzformel C-X(22-24)-P-[PSR]-C-V-X(3)-R-C-X-G-C-C-X(6)-C-X(32-41)-C
SEQ
ID NO: 1204 ist die Sequenzformel TNTFxxxP
SEQ ID NO: 1205
ist die Sequenzformel EFGVATNTFFKPPCVSVYRCG
SEQ ID NO: 1206
ist die Sequenzformel TNTFFKPP
SEQ ID NO: 1207 ist die Sequenzformel
TNTFFKPPCVxxxR
SEQ ID NO: 1208 ist die Sequenzformel TNTFFKPPCVxxxRCGGCC
SEQ
ID NO: 1209 ist eine Sequenz einer VEGF-Region, die an der VEGFR-1-Binding
beteiligt ist
SEQ ID NO: 1210 ist eine Sequenz einer VEGF-C-Region,
die an der VEGFR-3-Binding beteiligt ist
SEQ ID NO: 1211 ist
die Sequenzformel IEYIxxxS
SEQ ID NO: 1212 ist die Sequenzformel
TNTFXnP SEQUENZPROTOKOLL