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Diese
Erfindung betrifft neu identifizierte Polynucleotide, Polypeptide,
die durch solche Polynucleotide codiert sind, die Verwendung solcher
Polynucleotide und Polypeptide sowie die Herstellung von solchen
Polynucleotiden und Polypeptiden. Genauer gesagt ist das Polypeptid
der vorliegenden Erfindung ein menschlicher EBV-induzierter G-Protein-gekoppelter
Rezeptor (EBI-2), der hierin auch manchmal als „GBR" oder „GPCR" und kollektiv als „GBRs" bezeichnet wird. Die Erfindung betrifft
auch die Hemmung der Wirkung solcher Polypeptide.
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Mindestens
neun Gene sind identifiziert worden, die offensichtlich in Antwort
auf eine Epstein-Barr-Virus (EBV) Infektion aktiviert werden. Eines
von zwei neuen Genen, das auch in solchen Studien von EBV-Infektionen
identifiziert wurde, war ein neues GPCR-ähnliches cDNA-Molekül, das als
EBV-induzierter G-Protein-gekoppelter
Rezeptor (EBI)-1 bezeichnet wurde.
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Außerdem wurde
früher
ein Endothelium-Differenzierungsgen (EDG) identifiziert, das aus
PMA-stimulierten menschlichen Endothelzellen erhalten wurde. Ratten-
und Schafhomologe von EDG-1 sind identifiziert worden, die auch
G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren darstellen.
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Es
ist gut etabliert, dass viele medizinisch signifikante biologische
Prozesse durch Proteine vermittelt werden, die an Signalübertragungswegen
teilhaben, die G-Proteine
und/oder sekundäre
Botenstoffe, z.B.: cAMP, umfassen (Lefkowitz, Nature, 351: 353–354 (1991)).
Hierin werden diese Proteine als Proteine bezeichnet, die an Wegen
mit G-Proteinen oder PPG-Proteinen teilnehmen. Manche Beispiele
dieser Proteine umfassen GPC-Rezeptors wie jene für adrenerge
Mittel und Dopamin (Kobilka, B. K., et al., PNAS, 84: 46–50 (1987), Kobilka,
B. K., et al., Science, 238: 650–656 (1987); Bunzow, J. R.,
et al., Nature, 336: 783–787
(1988)), G-Proteine selbst, Effektorproteine, z.B. Phospholipase
C, Adenyl-Cyclase, und Phosphodiesterase und Aktuator-Proteine,
z.B. Proteinkinase A und Proteinkinase C (Simon, M. I., et al.,
Science, 252: 802–8
(1991)).
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Zum
Beispiel ist in einer Form der Signalübertragung der Effekt der Hormonbindung
die Aktivierung eines Enzyms, der Adenylat-Cyclase, innerhalb der
Zelle. Enzymaktivierung durch Hormone ist von der Anwesenheit der
Nucleotide GTP abhängig
und GTP beeinflusst auch die Hormonbindung. Ein O-Protein verbindet die
Hormonrezeptoren mit der Adenylat-Cyclase. Es wurde gezeigt, dass
O-Protein GTP in gebundenes GDP austauscht, wenn es durch Hormonrezeptoren
aktiviert wird. Die GTP-tragende Form bindet dann an aktivierte Adenylat-Cyclase.
Die durch das G-Protein
selbst katalysierte Hydrolyse von GTP zu GDP führt das O-Protein zu seiner
grundlegenden Form, der inaktiven Form, zurück. Daher dient das O-Protein
einer zweifachen Rolle, als ein Zwischenprodukt, welches das Signal
von Rezeptor zum Effektor weitergibt, und als eine Uhr, die die Signaldauer
kontrolliert.
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Die
Membranprotein-Gensuperfamilie der G-Protein-gekoppelten Rezeptoren
ist dahingehend charakterisiert worden, dass sie sieben mutmaßliche Transmembrandomänen aufweist.
Von den Domänen
wird angenommen, dass sie transmembrane α-Helices aufweisen, die durch
extrazelluläre
oder cytoplasmatische Schleifen verbunden sind. Ein funktionelles
O-Protein ist ein Trimer, das aus einer variablen alpha-Untereinheit besteht,
verbunden mit viel enger assoziierten und konstanten beta- und gamma-Untereinheiten.
Eine große Auswahl
an Liganden (mehr als 20) sind identifiziert worden, die über GPCRs
wirken. Im Allgemeinen führt
das Binden eines entsprechenden Liganden an einen GPCR zur Aktivierung
des Rezeptors. G-Protein-gekoppelte Rezeptoren umfassen eine große Auswahl
an biologisch aktiven Rezeptoren, wie zum Beispiel Hormon-, virale,
Wachstumsfaktor- und
Neurorezeptoren. Ein solcher aktivierter Rezeptor initiiert den
regulatorischen Zyklus des O-Proteins. Dieser Zyklus besteht aus
dem GTP-Austausch gegen GDP, Dissoziation der alpha- und beta/gamma-Untereinheiten,
Aktivierung des sekundären
Botenstoffwegs durch einen Komplex von GTP und der alpha-Untereinheit
des O-Proteins und
Rückkehr
zum Ruhestadium durch GTP-Hydrolyse über die der G-Protein-alpha-Untereinheit
eigene GTPase-Aktivität.
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren sind so charakterisiert worden, dass sie diese sieben
konservierten hydrophoben Abschnitte von etwa 20 bist 30 Aminosäuren umfassen,
die mindestens acht divergente hydrophile Schleifen verbinden. Die
G-Proteinfamilie von gekoppelten Rezeptoren umfasst Dopaminrezeptoren,
die neuroleptische Arzneistoffe binden, die zur Behandlung von psychotischen
und neurologischen Erkrankungen verwendet werden. Andere Beispiele
an Mitgliedern dieser Familie umfassen Calcitonin, -adrenerge, Endothelin-,
cAMP-, Adenosin-, muskarinische, Acetylcholin-, Serotonin-, Histamin-,
Thrombin-, Kinin-, Folikel-stimulierendes Hormon-, Opsin- und Rhodopsin-,
Odorans-, Cytomegalievirus-Rezeptoren usw..
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Die
meisten GPRs weisen konservierte Cysteinreste in jeder der ersten
beiden extrazellulären
Schleifen auf, die Disulfidbrücken
bilden, von welchen angenommen wird, dass sie die funktionelle Proteinstruktur stabilisieren.
Die sieben Transmembranregionen werden als TM1, TM2, TM3, TM4, TM5,
TM6 und TM7 bezeichnet. TM3 wird auch mit der Signalübertragung
in Zusammenhang gebracht.
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Phosphorylierung
und Lipidierung (Palmitylierung oder Farnesylierung) von Cysteinresten
kann die Signaltransduktion von manchen GPRs beeinflussen. Die meisten
GPRs enthalten potentielle Phosphorylierungsstellen innerhalb der
dritten cytoplasmatischen Schleife und/oder des Carboxylterminus.
Bei vielen GPRs wie zum Beispiel dem β-Adenorezeptor vermittelt die
Phosphorylierung durch Protein-Kinase
A und/oder spezifische Rezeptorkinasen die Rezeptordesensibilisierung.
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Von
den Ligandenbindungsstellen der GPRs wird angenommen, dass sie einen
aus mehreren GPR-Transmembrandomänen
gebildeten hydrophilen Sockel umfassen, wobei der Sockel von hydrophoben Resten
der GPRs umgeben ist. Von der hydrophilen Seite jeder GPR-Transmembran-Helix
wird postuliert, dass sie nach innen zeigt und die polare Ligandenbindungsstelle
bildet. TM3 ist mit mehreren GPRs in Zusammenhang gebracht worden,
dass sie eine Ligandenbindungsstelle aufweist, wie zum Beispiel
eine, die den TM3-Aspartatrest einschließt. Außerdem werden TM5-Serine, ein
TM6-Asparagin und TM6- oder TM7-Phenylalanine oder -Tyrosine mit
der Ligandenbindung in Zusammenhang gebracht.
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GPRs
können
intrazellulär
durch heterotrimere G-Proteine an verschiedene intrazelluläre Enzyme,
Ionenkanäle
und Transporter gekoppelt sein (siehe Johnson et al., Endoc., Rev.,
10: 317–331
(1989)). Unterschiedliche G-Protein-α-Untereinheiten stimulieren
vorzugsweise spezielle Effektoren, um verschiedene biologische Funktionen
in einer Zelle zu modulieren. Phosphorylierung von cytoplasmatischen Resten
an GPRs ist als ein wichtiger Mechanismus der Regulation von G-Protein-Kopplung von manchen
GPRs identifiziert worden.
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren werden in zahlreichen Stellen innerhalb eines Säugerwirts
gefunden, zum Beispiel ist Dopamin ein entscheidender Neurotransmitter
im zentralen Nervensystem und ist ein G-Protein-gekoppelter Rezeptorligand.
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung werden neue Polypeptide
bereitgestellt, sowie biologisch aktive und diagnostisch oder therapeutisch
nützliche
Fragmente und Derivate davon. Die Polypeptide der vorliegenden Erfindung
sind von menschlichem Ursprung.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung werden isolierte
Nucleinsäuremoleküle bereitgestellt,
einschließlich
mRNAs, DNAs, cDNAs, genomischer DNA sowie auch Antisense-Analoge
davon und biologisch aktiver und diagnostisch oder therapeutisch
nützlicher
Fragmente davon.
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In Übereinstimmung
mit einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Prozess
zur Herstellung solcher Polypeptide durch rekombinante Techniken
bereitgestellt, welcher Züchten
von rekombinanten prokaryontischen und/oder eukaryontischen Wirtszellen,
die eine Nucleinsäuresequenz
enthalten, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert,
unter Bedingungen umfasst, welche die Expression dieses Proteins
und die anschließende
Gewinnung dieses Proteins fördern.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung werden
Antikörper gegen
solche Polypeptide bereitgestellt.
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In Übereinstimmung
mit einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Verwendung von einem oder mehreren der Rezeptoren
gemäß der Erfindung
zum Durchmustern nach Rezeptorantagonisten und/oder -Agonisten und/oder
Rezeptorliganden bereitgestellt.
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In Übereinstimmung
mit noch einer weiteren Ausführungsform
können
solche Agonisten verwendet werden, um das Polypeptid der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von Zuständen zu verwenden, die mit der
Unterexpression des Polypeptids der vorliegenden Verbindung in Zusammenhang
stehen.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen Aspekt können
solche Antagonisten zur Hemmung des Polypeptids der vorliegenden
Erfindung zur Behandlung von Zuständen verwendet werden, die
mit der Überexpression
des Polypeptids der vorliegenden Verbindung in Zusammenhang stehen.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren, wie in den Ansprüchen definierten Aspekt der
vorliegenden Erfindung werden nicht natürlich vorkommende, synthetische,
isolierte und/rekombinante Polypeptide bereitgestellt, die Fragmente,
Konsensus-Fragmente und/oder Sequenzen, die konservative Aminosäuresubstitutionen
aufweisen von mindestens einer Transmembrandomäne darstellen, so dass die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung Liganden binden können, oder
die auch quantitativ oder qualitativ die Ligandenbindung an die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung modulieren können.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren, wie in den Ansprüchen definierten Aspekt der
vorliegenden Erfindung werden synthetische oder rekombinante Polypeptide,
konservative Substitutionsderivate davon, Antikörper, anti-idiotypische Antikörper, Zusammensetzungen
und Verfahren bereitgestellt, die aufgrund ihrer erwarteten biologischen
Eigenschaften, die in diagnostischen, therapeutischen und/oder Forschungsanwendungen
verwendet werden können,
als mögliche
Modulatoren der Funktion des G-Protein-gekoppelten Rezeptors durch
Bindung an Liganden oder Modulieren der Ligandenbindung nützlich sein
können.
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In Übereinstimmung
mit einem anderen, wie in den Ansprüchen definierten Gegenstand
der vorliegenden Erfindung werden synthetische, isolierte oder rekombinante
Polypeptide bereitgestellt, die entworfen wurden, um verschiedene
GPRs oder Fragmente davon wie Rezeptorarten oder Unterarten zu hemmen
oder nachzuahmen.
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In Übereinstimmung
mit noch einem weiteren Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird
ein diagnostischer in vitro-Test zum Nachweis einer Krankheit oder
einer Anfälligkeit
für eine
Krankheit bereitgestellt, die mit einer Mutation in einer Nucleinsäuresequenz
in Zusammenhang steht, die ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung
codiert.
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Diese
und andere Aspekte der vorliegenden Erfindung sollten einem Fachmann
von den Lehren hierin offensichtlich sein.
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Die
folgenden Abbildungen sind darstellend für die Ausführungsformen der Erfindung
und sind nicht dafür
gedacht den Geltungsbereich der Erfindung, wie er durch die Ansprüche umfasst
wird, zu limitieren.
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1 zeigt die cDNA-Sequenz (SEQ ID NO: 1)
und die entsprechende, davon abgeleitete Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) des
EBV-induzierten G-Protein-gekoppleten
Rezeptors der vorliegenden Erfindung. Die Polynucleotidsequenz enthält eine
2249 Nucleotid-Sequenz, die einen 342 Aminosäure langen offenen Leserahmen
codiert. In 1 wird die Standard 1-Buchstaben-Abkürzung für Aminosäuren verwendet,
um die abgeleitete Aminosäuresequenz
darzustellen. Die Sequenzierung wurde unter Verwendung eines automatisierten
373-DNA-Synthesegeräts
(Applied Biosystems, Inc.) durchgeführt. Es wird vorausgesagt,
dass die Sequenzierungsgenauigkeit größer als 97% ist.
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2 ist
ein Aminosäure-Sequenzvergleich
zwischen dem EBV-induzierten (EBI-2) G-Protein-gekoppelten Rezeptor
(obere Linie, siehe SEQ ID NO: 2) und dem menschlichen EBI-1-G-Protein-gekoppelten
Rezeptor (unter Linie, SEQ ID NO: 17). Die Standard-1-Buchstaben-Abkürzungen
werden verwendet, um die Aminosäurereste
der geschilderten Aminosäuresequenzen
darzustellen. Das EBI-2-Polypeptid
gemäß der vorliegenden
Erfindung zeigt ungefähr
25% Identität
und 49% Ähnlichkeit
zu der Aminosäuresequenz
des EBI-1-Gens über
eine Ausdehnung von ungefähr
350 Aminosäuren.
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3 zeigt als ein Referenzbeispiel die cDNA-Sequenz
(SEQ ID NO: 3) und die entsprechende, abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 4) des EDG-1-ähnlichen
G-Protein-gekoppelten Rezeptors der vorliegenden Erfindung. Die
Polynucleotidsequenz enthält
eine 1637 Nucleotid-Sequenz, die einen 260 Aminosäuren langen
ORF codiert. In 3 wird die Standard-1-Buchstaben-Abkürzung für Aminosäuren verwendet,
um die abgeleitete Aminosäuresequenz
darzustellen. Die Sequenzierung wurde unter Verwendung eines automatisierten
373-DNA-Sequenzierungsgeräts
(Applied Biosystems, Inc.) durchgeführt. Es wird vorausgesagt,
dass die Sequenzierungs-Genauigkeit mehr als 97% genau ist.
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4 ist
ein Aminosäuresequenzvergleich
zwischen dem EDG-1-ähnlichen
G-Protein-gekoppelten Rezeptor (obere Linie, siehe SEQ ID NO: 4)
und dem menschlichen EDG-1-Orphan-G-Protein-gekoppeltem Rezeptor
(untere Linie, SEQ ID NO: 18). Die Standard-1-Buchstaben-Abkürzungen
werden verwendet, um die Aminosäurereste
der dargestellten Aminosäuresequenzen
zu repräsentieren.
Das EDG-1-ähnliche
Polypeptid gemäß der Erfindung
zeigt ungefähr
54% Identität
und 73% Ähnlichkeit
mit der Aminosäuresequenz
des menschlichen EDG-1-Orphan-G-Protein-gekoppelten
Rezeptorgens über
zwei Regionen von insgesamt ungefähr 120 Aminosäuren.
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In Übereinstimmung
mit einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine isolierte
Nucleinsäure (Polynucleotid)
bereitgestellt, welche das reife Polypeptid, das die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von 1 (SEQ ID NO: 2) aufweist, oder
das reife Polypeptid codiert, das durch die cDNA des Clons codiert
ist, der am 28. 4. 1997 als ATCC-Hinterlegungsnummer 209003 hinterlegt
wurde.
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Ein
Polynucleotid, das ein EBI-2-Polypeptid der vorliegenden Erfindung
codiert, kann in einer cDNA-Bank aus Nabelvenen-Endothelzellen,
neutrophilen Leukocytenzellen und Corpus-colosum-Zellen gefunden
werden. Das Polynucleotid dieser Erfindung wurde in einer cDNA-Bank
entdeckt, die aus Nabelvenen-Endothelzellen
stammt. Wie vorstehend beschrieben, ist es strukturell mit der G-Protein-gekoppelten
Rezeptorfamilie verwandt. Es enthält einen offenen Leserahmen,
der ein Protein von 343 Aminosäureresten
codiert.
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Die
vorliegende Anmeldung offenbart darüber hinaus ein Referenzbeispiel
einer isolierten Nucleinsäure
(Polynucleotid), die das reife Polypeptid, welches die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von 3 (SEQ ID NO: 4) aufweist, oder
das reife Polypeptid codiert, welches durch die cDNA des am 28.
4. 1997 als ATCC-Hinterlegungsnummer
209004 hinterlegen Clons codiert wird.
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Ein
Polynucleotid, das ein EDG-1-ähnliches
G-Protein-gekoppeltes Rezeptorpolypeptid codiert, kann in einer
cDNA-Bank von aktivierten Neutrophilen, Cyclohexamin behandelten
Raji-Zellen, der RSR; 1 l-Knochenmarkszelllinie, aktivierten T-Zellen,
Mandeln und DC34-positiven Nabelschnur-Blutzellen gefunden werden.
Northern-Blot-Analyse deutet darauf hin, dass das EDG-1-ähnliche
Rezeptorgen hauptsächlich
in Leukocyten exprimiert wird, aber die Expression kann auch in
Plazenta, Milz, Schilddrüse,
Lunge und Bauchspeicheldrüsengewebe
beobachtet werden. Das Polynucleotid wurde in einer cDNA-Bank entdeckt,
die aus aktivierten Neutrophilen stammte. Wie vorstehend beschrieben,
ist es strukturell mit der G-Protein-gekoppelten Proteinfamilie
verwandt. Es enthält
einen offenen Leserahmen, der ein Protein von 261 Aminosäureresten
codiert.
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Wie
vorstehend angemerkt, liegt die Bedeutung, die GPCR-Molekülen wie
zum Beispiel jenen der vorliegend beanspruchten Erfindung beigemessen
wird, zum großen
Teil in der Vielfalt biologischer Funktionen, an welchen sie teilhaben.
Zum Beispiel wird angenommen, dass die beta/gamma-Untereinheit nach
Freisetzung von der alpha-Untereinheit durch Aktivierung des Arachidonsäure-Signalübertragungswegs über die
Aktivierung der Phospholipase A2 auch eine funktionelle Rolle in
der Regulation der Signalübertragung
spielen kann. Außerdem
sind GPCR-Moleküle
und ihre assoziierten G-Proteine mit der Kopplung von visuellen
Pigmenten an cGMP-Phosphodiesterase, Phosphatidyl-Inosit (PI)-Umsetzung, Adenylat-Cyclase-Signalkanäle und anderen
integralen Membranenzymen an Transporterproteine in Zusammenhang
gebracht worden. Als eine Folge ist es offensichtlich, dass ein
neues GPCR-Molekül
sich in einer großen
Vielfalt von pharmazeutischen Anwendungen, einschließlich Forschung
und Entwicklung, als nützlich
herausstellen könnte.
Zum Beispiel können
zielbasierte Durchmusterungen nach kleinen Molekülen und anderen solch pharmakologisch wertvollen
Faktoren auf der Aktivierung eines bestimmten GPCR basiert werden.
Es ist auch beobachtet worden, dass kurze Peptide durch Nachahmung
des GPCR funktionieren können
(bezeichnet als Rezeptormimetika). Darüber hinaus können sich
Antikörper,
die gegen solche Faktoren erzeugt werden, in etlichen Funktionen
als nützliche
Arzneimittel erweisen. Mögliche
therapeutische und/oder diagnostische Anwendungen eines solchen
Faktors kann solch unterschiedliche klinische Präsentationen wie Herzerkrankung,
Geisteskrankheit, Krebs, Atherosklerose, Restenose, Alzheimer-Krankheit,
Parkinson-Krankheit und etliche andere umfassen.
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Demgemäß können die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung in Form von RNA oder in
Form von DNA vorliegen, wobei DNA cDNA, genomische DNA und synthetische
DNA umfasst. Die DNA kann doppelsträngig oder einzelsträngig vorliegen
und, wenn einzelsträngig,
kann sie der codierende Strang oder der nicht-codierende (Antisense)-Strang sein.
Die codierende Sequenz, welche das reife EBI-2-Polypeptid codiert, kann mit der in 1 (SEQ ID NO: 1) gezeigten codierenden
Sequenz oder mit jener des hinterlegten Clons identisch sein oder
kann eine unterschiedliche codierende Sequenz darstellen, wobei
die codierende Sequenz als ein Ergebnis der Redundanz oder Degeneration
des genetischen Codes das gleiche reife Polypeptid wie die DNA von 1 (SEQ ID NO: 1) oder die hinterlegte
DNA codiert.
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Die
Polynucleotide, die das reife EBI-2-Polypeptid von 1 (SEQ
ID NO: 2) oder das reife EBI-2-Polypeptid codieren, das durch die
hinterlegte cDNA codiert ist, können
umfassen: nur die codierende Sequenz des reifen Polypeptids; die
codierende Sequenz des reifen Polypeptids und eine zusätzliche
codierende Sequenz wie zum Beispiel einen Leader oder eine sekretorische
Sequenz oder eine Proprotein-Sequenz; die codierende Sequenz für das reife
Polypeptid (und wahlweise eine zusätzliche codierende Sequenz)
und eine nicht codierende Sequenz wie zum Beispiel Introns oder
eine nicht codierende Sequenz 5'-
und/oder 3'- von der
codierenden Sequenz des reifen Polypeptids.
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Der
Begriff „Polynucleotid,
das ein Polypeptid codiert" umfasst
daher ein Polynucleotid, das nur eine codierende Sequenz für das Polypeptid
einschließt,
sowie ein Polynucleotid, das zusätzliche
codierende und/oder nicht codierende Sequenzen einschließt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Varianten der hierin vorstehend
beschriebenen Polynucleotide, die innerhalb der Einschränkungen
der Ansprüche
Fragmente, Analoge. und Derivate des Polypeptids, das die abgeleitete
Aminosäuresequenz
von 1 (SEQ ID NO: 2) aufweist, oder
des durch die cDNA des hinterlegten Clons codierte Polypeptids codieren.
Die Variante von einem dieser beiden Polynucleotide kann eine natürlich vorkommende
allele Variante des Polynucleotids oder eine nicht natürlich vorkommende
Variante des Polynucleotids sein.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst daher Polynucleotide, codierend das
gleiche reife Polypeptid, das in 1 (SEQ
ID NO: 2) gezeigt wird, oder das gleiche reife Polypeptid, das durch
die cDNA des hinterlegen Clons codiert wird, sowie innerhalb der
Einschränkungen
der Ansprüche
liegende Varianten solcher Polynucleotide, wobei die Varianten ein
Fragment, Derivat oder Analog des Polypeptids von 1 (SEQ
ID NO: 2) oder des Polypeptids codieren, das durch die cDNA des
hinterlegten Clons codiert wird. Solche Nucleotidvarianten umfassen
Deletionsvarianten, Substitutionsvarianten und Additions- oder Insertionsvarianten.
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Wie
hierin vorstehend angedeutet, kann das Polynucleotid eine codierende
Sequenz aufweisen, die eine natürlich
vorkommende allele Variante der in 1 (SEQ
ID NO: 1) gezeigten codierenden Sequenz oder der codierenden Sequenz
des hinterlegten Clons ist, wobei diese Variante mindestens 90%
identisch ist zu den letzteren Sequenzen. Wie im Fachgebiet bekannt,
ist eine allele Variante eine alternative Form einer Polynucleotidsequenz,
die eine Substitution, Deletion oder Addition einer oder mehrerer
Nucleotide aufweisen kann, welche die Funktion des codierten Polypeptids
nicht wesentlich ändert.
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Die
vorliegende Erfindung umfasst auch Polynucleotide, wobei die codierende
Sequenz für
das reife Polypeptid im gleichen Leserahmen mit einer Polynucleotidsequenz
fusioniert sein kann, die bei der Expression und Absonderung eines
Polypeptids von einer Wirtszelle hilft, zum Beispiel eine Leadersequenz,
die als eine sekretorische Sequenz zum Kontrollieren des Transports
eines Polypeptids aus der Zelle hilft. Das Polypeptid, welches eine
Leadersequenz aufweist, ist ein Präprotein, und wobei die Leadersequenz
durch die Wirtszelle von der reifen Form des Polypeptids abgespalten
werden kann. Die Polynucleotide können auch ein Proprotein codieren,
das ein reifes Protein mit zusätzlichen
5' Aminosäureresten
darstellt. Ein reifes Protein, welches eine Prosequenz aufweist,
ist ein Proprotein und ist eine inaktive Form des Proteins. Sobald
die Prosequenz abgespalten ist, verbleibt ein reifes Protein. Das
Polynucleotid der vorliegenden Erfindung kann daher zum Beispiel
ein reifes Protein, oder ein Protein, welches eine Prosequenz aufweist,
oder ein Protein codieren, das sowohl eine Prosequenz als auch eine
Präsequenz
(Leadersequenz) aufweist.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können auch eine codierende Sequenz
aufweisen, die im Leserahmen mit einer Markersequenz fusioniert
ist, welche die Reinigung des Polypeptids der vorliegenden Erfindung
ermöglicht.
Die Markersequenz kann im Falle eines bakteriellen Wirts einen Hexa-Histidin-Marker darstellen,
der durch einen pQE-9-Vektor geliefert wird, um die Reinigung des
reifen Polypeptids, das mit dem Marker fusioniert ist, zu gewährleisten
oder, zum Beispiel kann, wenn eine Säugerwirt, zum Beispiel COS-7-Zellen,
verwendet wird, die Markersequenz einen Hämagglutinin (HA)-Marker darstellen.
Der HA-Marker entspricht einem Epitop, das von dem Influenza-Hämagglutinprotein
stammt (Wilson, I., et al., Cell, 37: 767 (1984)).
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Der
Begriff „Gen" bedeutet das DNA-Segment,
das an der Herstellung einer Polypeptidkette beteiligt ist; es umfasst
Regionen, welche der codierenden Region vorausgehen und folgen (Leader
und Trailer), sowie auch intervenierende Sequenzen (Introns) zwischen
den einzelnen codierenden Segmenten (Exons).
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Fragmente
des Volllängengens
der vorliegenden Erfindung können
als Hybridisierungssonden für
eine cDNA oder eine genomische Bank verwendet werden, um die Gesamtlängen-DNA
zu isolieren und um andere DNAs zu isolieren, die eine hohe Sequenzähnlichkeit
zu dem Gen oder ähnliche
biologische Aktivität
aufweisen. Sonden dieser Art weisen bevorzugt mindestens 10 und
vorzugsweise mindestens 15 und noch stärker bevorzugt mindestens 30
Basen auf und können
zum Beispiel mindestens 50 oder mehr Basen enthalten. Tatsächlich können Sonden
dieses Typs, die mindestens bis zu 150 Basen oder mehr aufweisen,
vorzugsweise benützt
werden. Die Sonde kann auch verwendet werden, um einen DNA-Clon,
der einem Volllängentranskript entspricht,
und einen genomischen Clon oder genomische Clone, die das gesamte
Gen einschließlich
regulatorischer und Promotorregionen, Exons und Intons umfassen,
zu identifizieren. Ein Beispiel einer Durchmusterung umfasst Isolieren
der codierenden Region des Gens unter Verwendung der bekannten DNA-Sequenz, um
eine Oligonucleotidsonde zu synthetisieren. Markierte Oligonucleotide,
die eine Sequenz aufweisen, die komplementär oder identisch zu jener des
Gens oder zu einem Teil der Gensequenzen der vorliegenden Erfindung
ist, können
verwendet werden, um eine genomische DNA-Bank zu durchmustern, um
zu bestimmen, mit welchen Mitgliedern der Bank die Sonde hybridisiert.
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Es
ist auch klar, dass solche Sonden vorzugsweise mit einem analytisch
nachweisbaren Reagens markiert werden können und werden, um die Identifizierung
der Sonde zu erleichtern. Nützliche
Reagenzien umfassen, sind aber nicht beschränkt auf, Radioaktivität, fluoreszierende
Farbstoffe oder Enzyme, die im Stande sind die Bildung eines nachweisbaren
Produktes zu katalysieren. Die Sonden sind daher nützlich,
um komplementäre
DNA-Kopien aus anderen Quellen nachzuweisen oder solche Quellen
nach verwandten Sequenzen zu durchmustern.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Polynucleotide, die mit den
hierin vorstehend beschriebenen Sequenzen hybridisieren, wenn mindestens
90% und stärker
bevorzugt mindestens 95% Identität
zwischen den Sequenzen vorliegt. (Wie vorstehend angezeigt, würde 70%
Identität
innerhalb einer solchen Definition zum Beispiel ein 70 Basenpaar-Fragment
umfassen, das aus einem Polynucleotid von 100 Basenpaaren entnommen
wird.) Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere Polynucleotide,
die unter stringenten Bedingungen mit den hierin vorstehend beschriebenen
Polynucleotiden hybridisieren. Wie hierin verwendet, bedeutet der
Begriff „stringente
Bedingungen", dass
Hybridisierung nur vorkommen wird, wenn mindestens 95% und vorzugsweise
mindestens 97% Identität
zwischen den Sequenzen vorliegt. Die Polynucleotide, die mit den hierin
vorstehend beschriebenen Polynucleotiden hybridisieren, codieren
Enzyme, die im Wesentlichen die gleiche biologische Funktion oder
Aktivität
aufweisen wie das reife Polypeptid, das durch die DNA von 1 (SEQ ID NO: 2) codiert wird. Bezug nehmend
auf Identität
im Fall von Hybridisierung, wie sie im Fachgebiet bekannt ist, bezieht
sich eine solche Identität
auf die Komplementarität
von Polynucleotidsegementen.
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Polynucleotide,
wie sie hierin offenbart sind, können
mindestens 15 Basen, vorzugsweise mindestens 30 Basen und stärker bevorzugt
mindestens 50 Basen aufweisen, die an irgendeinen Teil eines Polynucleotids der
vorliegenden Erfindung hybridisieren und welche, wie hierin vorstehend
beschrieben, dazu eine Identität aufweisen
und welche die Aktivität
beibehalten können
oder nicht. Zum Beispiel können
solche Polynucleotide als Sonden für die Polynucleotide von SEQ
ID NO: 1 zum Beispiel für
die Gewinnung des Polynucleotids oder als eine diagnostische Sonde
oder als ein PCR-Primer eingesetzt werden.
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Die
vorliegende Erfindung ist daher auf Polynucleotide gerichtet, die
ein Polypeptid codieren, das GPCR-Aktivität aufweist und mindestens 90%
Identität
und stärker
bevorzugt mindestens 95% Identität
mit einem Polynucleotid aufweist, welches das Polypeptid von SEQ
ID NO: 2 codiert. Die vorliegende Anmeldung offenbart Fragmente
davon, wobei die Fragmente mindestens 15 Basen, vorzugsweise mindestens
30 Basen, stärker
bevorzugt mindestens 50 Basen aufweisen, und am stärksten bevorzugt
Fragmente, die mindestens bis zu 150 Basen oder mehr aufweisen,
wobei die Fragmente mindestens 90% identisch, vorzugsweise mindestens
95% identisch und am stärksten
bevorzugt mindestens 97% identisch zu einem Teil eines Polynucleotids der
vorliegenden Erfindung sind.
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Die
Hinterlegung(en), auf die hierin Bezug genommen wird, wird (werden)
unter den Bedingungen des Budapester Vertrages über die internationale Anerkennung
der Hinterlegung von Mikroorganismen für die Zwecke des Patentverfahrens
beibehalten. Diese Hinterlegungen werden lediglich als eine Annehmlichkeit
für die
Fachleute bereitgestellt und nicht als ein Zugeständnis, dass
unter 35 U.S.C. 112 eine Hinterlegung benötigt wird. Die Sequenz der
in dem hinterlegten Material enthaltenen Polynucleotide sowie die
Aminosäuresequenz
der davon codierten Polypeptide werden hierin durch Referenz eingeschlossen
und sie sind im Falle jedes Konflikts mit irgendeiner Beschreibung
der Sequenzen hierin maßgebend.
Eine Lizenz kann benötigt werden,
um das hinterlegte Material zu erzeugen, zu verwenden oder zu verkaufen
und es wird hierbei keine solche Lizenz gewährt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner Polypeptide, welche die abgeleiteten
Aminosäuresequenzen von 1 (SEQ ID NO: 2) aufweisen, sowie Fragmente,
Analoge oder Derivate solcher Polypeptide innerhalb der Einschränkungen
der Ansprüche.
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Die
Begriffe „Fragment", „Derivat" und „Analog", wenn sie sich auf
das Polypeptid von 1 (SEQ ID NO: 2)
oder auf jene beziehen, die durch die hinterlegte cDNA codiert werden,
bedeuten ein Polypeptid, das im Wesentlichen entweder die gleiche
biologische Funktion oder Aktivität wie ein solches Polypeptid
beibehält, d.h.
als ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor wirkt, oder die Fähigkeit
beibehält,
an den Liganden oder den Rezeptor zu binden, auch wenn das Polypeptid
nicht als ein G-Protein-gekoppelter Rezeptor wirkt, wie eine lösliche Form
des Rezeptors.
-
Das
Polypeptid der vorliegenden Erfindung kann ein rekombinantes Polypeptid,
ein natürliches
oder ein synthetisches Polypeptid und vorzugsweise ein rekombinantes
Polypeptid sein.
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Innerhalb
der Beschränkungen
der Ansprüche
kann das Fragment, Derivat oder Analog des Polypeptids von 1 (SEQ ID NO: 2) oder das durch die hinterlegte
cDNA codierte eines sein, (i) in dem ein oder mehrere Aminosäurereste
gegen einen konservierten oder nicht konservierten Aminosäurerest
(vorzugsweise einem konservierten Aminosäurerest) ausgetauscht sind
und ein solcher substituierter Aminosäurerest kann oder kann nicht
durch den genetischen Code codiert sein, oder (ii) eines sein, in
dem ein oder mehrere Aminosäurereste
eine Substituentengruppe umfassen, oder (iii) eines sein, in dem
das reife Polypeptid mit einer anderen Verbindung fusioniert ist,
wie zum Beispiel einer solchen Verbindung, um die Halbwertszeit
des Polypeptids zu erhöhen
(zum Beispiel Polyethylenglykol), oder (iv) eines sein, in dem die
zusätzlichen
Aminosäuren
mit dem reifen Polypeptid fusioniert sind, oder (v) eines sein,
in dem ein Fragment des Polypeptids löslich ist, d.h. nicht Membran-gebunden
ist, jedoch noch immer den Liganden an den membran-gebundenen Rezeptor
bindet. Solche Fragmente, Derivate und Analoge werden von den Lehren
hierin als im Anwendungsbereich von Fachleuten erachtet.
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Die
Polypeptide und Polynucleotide der vorliegenden Erfindung werden
in einer isolierten Form bereitgestellt und werden vorzugsweise
bis zur Homogenität
gereinigt.
-
Der
Begriff „isoliert" bedeutet, dass das
Material aus seiner ursprünglichen
Umgebung entfernt wird (z.B. der natürlichen Umgebung, wenn es natürlich vorkommt).
Zum Beispiel ist ein natürlich
vorkommendes Polynucleotid oder Polypeptid, das in einem lebenden
Tier vorhanden ist, nicht isoliert, aber das gleiche Polynucleotid
oder Polypeptid, das aus manchen oder allen der gleichzeitig vorkommenden
Materialien in dem natürlichen
System abgetrennt wird, ist isoliert. Solche Polynucleotide könnten Teil
eines Vektors darstellen und/oder solche Polynucleotide oder Polypeptide
könnten
Teil einer Zusammensetzung sein und noch immer so isoliert sein,
dass ein solcher Vektor oder eine solche Zusammensetzung nicht Teil
seiner natürlichen
Umwelt ist.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung umfassen das Polypeptid von
SEQ ID NO: 2 (insbesondere das reife Polypeptid) sowie auch Polypeptide,
die mindestens 90% Identität
zum Polypeptid von SEQ ID NO: 2 aufweisen und noch mehr bevorzugt
mindestens 90% Identität
zu dem Polypeptid von SEQ ID NO: 2, und umfassen innerhalb der Beschränkungen
der Ansprüche
auch Teile solcher Polypeptide mit einem solchen Teil des Polypeptids,
der üblicherweise
mindestens 30 Aminosäuren
und stärker
bevorzugt mindestens 50 Aminosäuren
enthält.
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Wie
im Fachgebiet bekannt, wird „Ähnlichkeit" zwischen zwei Polypeptiden
durch Vergleichen der Aminosäuresequenz
und der konservierten Aminosäuresubstitutionen
eines Polypeptids mit der Sequenz eines zweiten Polypeptids bestimmt.
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Fragmente
oder Teile der Polypeptide der vorliegenden Erfindung können zur
Erzeugung des entsprechenden Volllängen-Polypeptids durch Peptidsynthese
eingesetzt werden; die Fragmente können daher als Zwischenprodukte
zum Erzeugen der Volllängen-Polypeptide
eingesetzt werden. Fragmente oder Teile der Polynucleotide der vorliegenden
Erfindung können
verwendet werden, um Volllängen-Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung zu synthetisieren.
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Die
vorliegende Anmeldung offenbart auch ein Verfahren zum Identifzieren
und/oder Isolieren von Zellen, Geweben oder Klassen von Zellen oder
Geweben zum Beispiel durch Verwendung von Sonden der Polynucleotide,
die das G-Protein-gekoppelte
Rezeptor-Polypeptid EBI-2 codieren, oder durch Verwendung eines Antikörpers, der
für den
G-Protein-gekoppelten Rezeptor EBI-2 spezifisch ist. Da die G-Protein-gekoppelten Rezeptor-Polypeptide
gemäß der Erfindung
EBI-2 in Venen-Endothelzellen,
neutrophilen Leukocytenzellen und Corpus-colosum-Zellen vorkommen,
können
die vorstehenden Sonden oder Antikörper zum Beispiel benützt werden,
um solche Zellen, Gewebe oder Klassen von Zellen oder Geweben zu
identifizieren und/oder zu isolieren.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft auch die Vektoren, die Polynucleotide
der vorliegenden Erfindung enthalten, Wirtszellen, die gentechnisch
mit Vektoren der Erfindung erzeugt werden, und die Herstellung von Polypeptiden
der Erfindung durch rekombinante Techniken.
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Wirtszellen
werden mit den Vektoren dieser Erfindung gentechnisch erzeugt (transduziert
oder transformiert oder transfiziert), die zum Beispiel ein Clonierungsvektor
oder ein Expressionsvektor sein können. Dieser Vektor kann zum
Beispiel in der Form eines Plasmids oder eines viralen Partikels,
eines Phagen usw. vorliegen. Die gentechnisch erzeugten Wirtszellen
werden in herkömmlichem
Nährmedium
gezüchtet
werden, das wie geeignet zum Aktivieren von Promotoren, Auswählen von
Transformanten oder zum Amplifizieren der G-Protein-gekoppelten
Rezeptorgene modifiziert ist. Die Kulturbedingungen wie zum Beispiel
Temperatur, pH-Wert und ähnliches
sind jene, die früher
bei der für
die Expression ausgewählten
Wirtszelle verwendet wurden und werden für einen Fachmann offensichtlich
sein.
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Die
Polynucleotide der vorliegenden Erfindung können zur Erzeugung der Polypeptide
durch rekombinante Techniken angewandt werden. Die Polynucleotide
können
daher zur Expression eines Polypeptids zum Beispiel in irgendeinen
einer Vielfalt an Expressionsvektoren eingeschlossen werden. Solche
Vektoren umfassen chomosomale, nicht chromosomale und synthetische
DNA-Sequenzen, z. B. Derivate von SV40; bakterielle Plasmide; Phagen-DNA;
Baculovirus; Hefeplasmide; Vektoren, die aus Kombinationen von Plasmiden
und Phagen-DNA, viraler DNA wie Vaccinia, Adenovirus, Vogelpockenvirus
und dem Pseudorabies-Virus stammen. Jeder andere Vektor kann jedoch
verwendet werden, solange er in dem Wirt replizierbar und lebensfähig ist.
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Die
geeignete DNA-Sequenz kann in einen Vektor durch eine Vielfalt an
Verfahren eingeführt
werden. Im Allgemeinen wird die DNA-Sequenz durch im Fachgebiet
bekannte Verfahren in (eine) geeignete Restriktions-Endonucleasenstelle(n)
eingeführt.
Solche und andere Verfahren werden als innerhalb des Wissens von Fachleuten
betrachtet.
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Die
DNA-Sequenz im Expressionsvektor ist funktionsfähig mit (einer) entsprechenden
Expressions-Kontrollsequenzen) (Promotor) verbunden, um die mRNA-Synthese
zu steuern. Als repräsentative
Beispiele solcher Pomotoren können
erwähnt
werden: LTR oder SV40-Promotor, der E. coli-lac- oder -trp-Promotor,
der Lambda-Phagen-PL-Promotor und andere
Promotoren, von denen bekannt ist, dass sie die Genexpression in
prokaryontischen oder eukaryontischen Zellen oder ihren Viren kontrollieren.
Der Expressionsvektor enthält
auch eine Ribosomenbindungsstelle für die Translationsinitiation
und einen Transkriptionsterminator. Der Vektor kann auch geeignete
Sequenzen zum Amplifizieren der Expression umfassen.
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Außerdem enthalten
die Expressionsvektoren vorzugsweise ein oder mehrere selektierbare
Markergene, um ein phänotypisches
Merkmal zur Selektion der transformierten Wirtszellen bereitzustellen,
wie zum Beispiel Dihydrofolatereduktase oder Neomycin-Resistenz
für eukaryontische
Zellkultur oder wie zum Beispiel Tetracyclin- oder Ampicillinresistenz
in E. coli.
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Der
Vektor, der die geeignete, wie hierin vorstehend beschriebene DNA-Sequenz sowie einen
geeigneten Promotor oder eine geeignete Kontrollsequenz enthält, kann
angewandt werden, um eine geeignete Wirtszelle zu transformieren,
um dem Wirt zu erlauben, das Protein zu exprimieren.
-
Als
repräsentative
Beispiele von geeigneten Wirten können erwähnt werden: bakterielle Zellen
wie zum Beispiel E. coli, Streptomyces, Salmonella typhimurium;
Pilzzellen, wie zum Beispiel Hefe, Insektenzellen, wie zum Beispiel
Drosophila S2 und Spodoptera Sf9; tierische Zellen wie zum Beispiel
CHO, COS oder Bowes-Melanom;
Adenoviren, Pflanzenzellen usw. Die Auswahl an geeigneten Wirten
wird von den Lehren hierin als innerhalb des Wissens von Fachleuten
angesehen.
-
Genauer
gesagt umfasst die vorliegende Erfindung auch rekombinante Konstrukte,
die eine oder mehrere der Sequenzen umfassen, wie sie vorstehend
ausführlich
beschrieben wurden. Die Konstrukte umfassen einen Vektor wie zum
Beispiel ein Plasmid oder einen viralen Vektor, in welchen eine
Sequenz der Erfindung in einer Vorwärts- oder Rückwärts-Orientierung inseriert
worden ist. In einem bevorzugten Aspekt dieser Ausführungsform
umfasst das Konstrukt ferner regulatorische Sequenzen, einschließlich zum
Beispiel einen Promotor, der funktionsfähig mit der Sequenz verbunden
ist. Eine große
Anzahl an geeigneten Vektoren und Promotoren sind Fachleuten bekannt
und sind im Handel erhältlich.
Die folgenden Vektoren werden als Beispiel bereitgestellt. Bakteriell:
pQE70, pQE60, pQE-9 (Quiagen), pbs, pD10, Phagescript, psiX174,
pBluescript SK, pbsks, pNH8A, pNH16a, pNH18A, pNH46A (Stratagene);
ptrc99a, pKK223-3, pKK233-3, pDR540, pRIT5 (Pharmacia). Eukaryontisch:
pWLNEO, pSV2CAT, pOG44, pXT1, pSG (Stratagene), pSVK3, pBPV, pMSG, pSVL
(Pharmacia). Jedes andere Plasmid oder jeder andere Vektor kann
jedoch verwendet werden, solange es/er in dem Wirt replizierbar
und lebensfähig
ist.
-
Promotorregionen
können
aus jedem gewünschten
Gen unter Verwendung von CAT(Chloramphenicol-Transferase)-Vektoren
oder anderen Vektoren mit selektierbaren Markern ausgewählt werden.
Zwei geeignete Vektoren sind PKK232-8 und PCM7. Insbesondere erwähnte bakterielle
Promotoren umfassen lacI, lacZ, T3, Tz, gpt, Lambda-PR,
-PL und trp. Eukaryontische Promotoren umfassen
sehr frühen
CMV-, HSV-Thymidin-Kinase, frühen
und späten
SV40, LTRs aus dem Retrovirus und Maus-Metallothionein-I. Die Auswahl
des geeigneten Promotors liegt vollkommen innerhalb des Niveaus
eines Fachmannes.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung Wirtszellen, welche die vorstehend
beschriebenen Konstrukte enthalten. Die Wirtszelle kann eine höhere eukaryontische
Zelle sein, wie zum Beispiel eine Säugerzelle, oder eine niedere
eukaryontische Zelle sein, wie zum Beispiel eine Hefezelle oder die
Wirtszelle kann eine prokaryontische Zelle sein, wie zum Beispiel
eine Bakterienzelle. Die Einführung
eines Konstruktes in die Wirtszelle kann durch Calcium-Phosphattransfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte Transfektion oder Elektroporation ausgeführt werden
(Davis, L., Dibner, M., Battey. I., Basic Methods in Molecular Biology,
(1986)).
-
Die
Konstrukte in Wirtszellen können
in einer herkömmlichen
Weise verwendet werden, um das durch die rekombinante Sequenz codierte
Genprodukt zu erzeugen. Alternativ können die Polypeptide der Erfindung durch
herkömmliche
Peptidsynthesegeräte
synthetisch hergestellt werden.
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Reife
Proteine können
in Säugerzellen,
Hefe, Bakterien oder anderen Zellen unter der Kontrolle von geeigneten
Promotoren exprimiert werden. Zellfreie Translationssysteme können auch
eingesetzt werden, um solche Proteine unter Verwendung von RNAs
zu erzeugen, die von DNA-Konstrukten der vorliegenden Erfindung
stammen. Geeignete Clonierungs- und Expressionsvektoren zur Verwendung
bei prokaryontischen und eukaryontischen Wirten werden von Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Zweite Auflage, Cold
Spring Harbor, N.Y., (1989) beschrieben, dessen Offenbarung wird
hierbei durch Bezugnahme eingeschlossen.
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Transkription
der DNA, die Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert durch
höhere
Eukaryonten wird durch Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor
erhöht.
Enhancer sind cis-agierende Elemente von DNA, üblicherweise etwa von 10 bis
300 Basenpaare lang, die auf einen Promotor wirken, um seine Transkription
zu erhöhen.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer, auf der späten Seite des Replikationsursprungs,
Basenpaare 100 bis 270, einen frühen
Promotor-Enhancer des Cytomegalievirus, den Polyoma-Enhancer auf
der späten
Seite des Replikationsursprungs und die Andenovirus-Enhancer.
-
Im
Allgemeinen werden rekombinante Expressionsvektoren Replikationsursprünge und
selektierbare Marker, welche die Transformation der Wirtszelle erlauben,
z.B. das Ampicillin-Resistenzgen von E. coli und das S. cerevisiae-TRP1-Gen,
und einen Promotor enthalten, der von einem hoch exprimierten Gen
stammt, um die Transkription einer stromabwärts gelegenen strukturellen
Sequenz zu lenken. Solche Promotoren können von Operonen stammen,
die glycolytische Enzyme codieren, wie zum Beispiel unter anderen
die 3-Phosphoglycerat-Kinase
(PGK), den α-Faktor,
die saure Phosphatase oder Hitzeschockproteine. Die heterologe strukturelle
Sequenz ist in geeigneter Phase mit Tranlationsinitiation- und Terminationsequenzen
und vorzugsweise einer Leadersequenz zusammengesetzt, die im Stande
ist, die Sekretion des translatierten Proteins in den periplasmatischen
Raum oder das extrazelluläre
Medium zu lenken.
-
Wahlweise
kann die heterologe Sequenz ein Fusionsprotein codieren, das ein
N-terminales Identifikationspeptid
einschließt,
das gewünschte
Eigenschaften verleiht, z.B. Stabilisation oder vereinfachte Reinigung des
exprimierten rekombinanten Produkts.
-
Nützliche
Expressionsvektoren für
bakterielle Verwendung werden durch Insertion einer strukturellen DNA-Sequenz,
die ein gewünschtes
Protein codiert, zusammen mit geeigneten Translationsinitiations-
und Terminationssignalen in funktionsfähiger Leserahmenphase mit einem
funktionsfähigen
Promotor konstruiert. Der Vektor wird ein oder mehrere phänotypische
selektierbare Marker und einen Replikationsursprung umfassen, um
die Beibehaltung des Vektors zu sicheren und um, falls wünschenswert,
Amplifikation innerhalb des Wirtes bereitzustellen. Geeignete prokaryontische
Wirte für
die Transformation umfassen E. coli, Bacillus subtilis, Salmonella
typhimurium und verschiedene Arten innerhalb der Gattungen Pseudomonas,
Streptomyces und Staphylococcus, obwohl andere als eine Wahl eingesetzt
werden können.
-
Als
ein repräsentatives,
aber nicht limitierendes Beispiel können nützliche Expressionsvektoren
zur bakteriellen Verwendung einen selektierbaren Marker und einen
bakteriellen Replikationsursprung umfassen, der aus im Handel erhältlichen
Plasmiden besteht, umfassend genetische Elemente des gut bekannten
Clonierungsvektors pBR322 (ATCC 37017). Solche im Handel erhältliche
Vektoren umfassen zum Beispiel pKK223-3 (Pharmacia Fine Chemicals,
Upsala, Schweden) und GEM1 (Promega Biotec, Madison, WI, USA). Diese
pBR322-„Rückgrat"-Abschnitte werden mit einem geeigneten
Promotor und der zu exprimierenden strukturellen Sequenz kombiniert.
-
Nach
der Transformation eines geeigneten Wirtsstammes und dem Züchten des
Wirtsstammes bis zu einer geeigneten Zelldichte wird der ausgewählte Promotor
durch geeignete Mittel (z.B. Veränderung
der Temperatur oder chemische Induktion) induziert und die Zellen
werden für
eine zusätzliche
Zeitdauer gezüchtet.
-
Zellen
werden üblicherweise
durch Zentrifugation geerntet, durch physikalische oder chemische
Mittel aufgebrochen und der daraus resultierende Rohextrakt wird
für weitere
Reinigung zurückbehalten.
-
Mikrobielle
Zellen, die zur Expression der Proteine eingesetzt werden, können durch
irgendein bequemes Verfahren, einschließlich Einfrier-Auftau-Zyklen, Ultraschall,
mechanischem Aufbrechen oder der Verwendung von Zelllysierungsmitteln,
aufgebrochen werden; solche Verfahren sind Fachleuten gut bekannt.
-
Verschiedene
Säugerzellen-Kultursysteme
können
auch eingesetzt werden, um rekombinantes Protein zu exprimieren.
Beispiele von Säugerzellen-Expressionssystemen
umfassen die COS-7-Linien von Affennieren-Fibroblasten, beschrieben
von Gluzman, Cell, 23: 175 (1981), und andere Zelllinien, die im
Stande sind einen kompatiblen Vektor zu exprimieren, zum Beispiel
die C127-, 3T3-, CHO-, HeLa- und BHK-Zelllinien. Säuger-Expressionsvektoren
werden einen Replikationsursprung, einen geeigneten Promotor und
Enhancer und auch irgendwelche notwendigen Ribosomen-Bindungsstellen,
eine Polyadenylierungsstelle, Spleiß-Donor- und -Akzeptorstellen,
transkriptionelle Terminationssequenzen und flankierende, nicht
transkribierte 5'-Sequenzen
umfassen. DNA-Sequenzen, die aus den SV40-Spleiß- und Polyadenylierungsstellen
stammen, können
verwendet werden, um die benötigten,
nicht transkribierten genetischen Elemente bereitzustellen.
-
Die
G-Protein-gekoppelten Rezeptorpolypeptide können aus rekombinanten Zellkulturen
durch Verfahren einschließlich
Ammoniumsulfat oder Ethanolausfällung,
saurer Extraktion, Anionen- oder Kationen-Austauschchromatographie,
Phosphocellulose-Chromatographie, hydrophober Interaktionschromatographie,
Affinitätschromatographie,
Hydroxylapatit-Chromatographie und Lecitin-Chromatographie gewonnen und gereinigt
werden. Protein-Rückfaltungsschritte
können,
falls nötig,
in der Fertigstellung der Konfiguration des reifen Proteins verwendet
werden. Schließlich
kann Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie
(HPLC) für
die endgültigen
Reinigungsschritte angewandt werden.
-
Die
Polypeptide der vorliegenden Erfindung können ein natürliches
Produkt oder ein Produkt von chemisch-synthetischen Verfahren sein
oder durch rekombinante Techniken aus einem prokaryontischen oder
eukaryontischen Wirt erzeugt werden (zum Beispiel durch Bakterien,
Hefe, höhere
Pflanzen, Insekten und Säugerzellen
in Kultur). Abhängig
von dem in einem rekombinanten Herstellungsverfahren eingesetzten
Wirt können
die Polypeptide der vorliegenden Erfindung glycosyliert oder nicht
glycosyliert sein. Erfindungsgemäße Polypeptide
können
auch einen anfänglichen
Methionin-Aminosäurerest
umfassen.
-
Der
G-Protein-gekoppelte Rezeptor der vorliegenden Erfindung kann in
einem Prozess zur Durchmusterung nach Antagonisten und/oder Agonisten
für den
Rezeptor eingesetzt werden.
-
Im
Allgemeinen umfassen solche Durchmusterungsverfahren das Bereitstellen
von geeigneten Zellen, die den Rezeptor auf der Oberfläche davon
exprimieren. Insbesondere wird ein Polypeptid eingesetzt, das den Rezeptor
der vorliegenden Erfindung codiert, um Zellen zu transfizieren,
um dadurch den G-Protein-gekoppelten Rezeptor zu exprimieren. Eine
solche Transfektion kann durch die hierin vorstehend beschriebenen
Verfahren erzielt werden.
-
Ein
solches Durchmusterungsverfahren umfasst die Verwendung von Melanophoren,
die transfiziert werden, um den G-Protein-gekoppelten Rezeptor der
vorliegenden Erfindung zu exprimieren. Eine solche Durchmusterungstechnik
wird in PCT
WO 92/01810 beschrieben,
veröffentlicht
am 6. Februar 1992.
-
Zum
Beispiel kann daher ein solcher Test zum Durchmustern nach einem
Rezeptorantagonisten durch Inkontaktbringen der melanophoren Zellen,
die den G-Protein-gekoppelten
Rezeptor exprimieren, sowohl mit dem Rezeptorliganden als auch einer
Verbindung, auf die durchmustert werden soll, angewandt werden.
Hemmung des durch den Liganden erzeugten Signals deutet darauf hin,
dass eine Verbindung ein möglicher
Rezeptor-Antagonist ist, d.h. die Aktivierung des Rezeptors inhibiert.
-
Die
Durchmusterung kann zum Bestimmen eines Agonisten durch Inkontaktbringen
solcher Zellen mit Verbindungen, die durchmustert werden sollen,
und durch Bestimmung, ob eine solche Verbindung ein Signal erzeugt,
d.h. den Rezeptor aktiviert, eingesetzt werden.
-
Andere
Durchmusterungstechniken umfassen die Verwendung von Zellen, die
den G-Protein-gekoppelten Rezeptor exprimieren (zum Beispiel transfizierte
CHO-Zellen), in
einem System, das extrazelluläre pH-Wert-Veränderungen,
hergerufen durch Rezeptoraktivierung, misst, wie zum Beispiel beschrieben
in Science, Bd. 246, Seiten 181–296
(Oktober 1989). Zum Beispiel können
mögliche
Agonisten oder Antagonisten mit einer Zelle in Kontakt gebracht
werden, die den G-Protein gekoppelten Rezeptor exprimiert, und eine
sekundäre
Botenaktwort, z.B. Signaltransduktion oder pH-Wert-Änderungen,
kann gemessen werden, um zu bestimmen, ob der mutmaßliche Agonist
oder Antagonist wirksam ist.
-
Eine
andere solche Durchmusterungstechnik umfasst das Einführen von
RNA, die den G-Protein-gekoppelten Rezeptor codiert, in Xenopus-Oocyten,
um den Rezeptor transient zu exprimieren. Die Rezeptor-Oocyten können dann
im Falle der Durchmusterung nach Antagonisten mit dem Rezeptorliganden
und einer zu durchmusternden Verbindung in Kontakt gebracht werden,
gefolgt vom Nachweis der Hemmung des Calciumsignals.
-
Eine
andere Durchmusterungstechnik umfasst die Expression des G-Protein-gekoppelten Rezeptors, wobei
der Rezeptor mit einer Phospholipase C oder D gekoppelt ist. Als
repräsentative
Beispiele solcher Zellen können
Endothelzellen, glatte Muskelzellen, embryonale Nierenzellen usw.
erwähnt
werden. Die Durchmusterung nach einem Antagonisten oder Agonisten
kann, wie hierin vorstehend beschrieben, durch Nachweisen der Aktivierung
des Rezeptors oder Hemmung der Aktivierung des Rezeptors aus dem
zweiten Signal der Phospholipase erzielt werden.
-
Ein
anderes Verfahren umfasst die Durchmusterung nach Antagonisten durch
Bestimmen der Hemmung des Bindens von markierten Liganden an Zellen,
die den Rezeptor auf der Oberfläche
davon aufweisen. Ein solches Verfahren umfasst Transfektion einer
eukaryontischen Zelle mit DNA, die den G-Protein-gekoppelten Rezeptor
codiert, sodass die Zelle den Rezeptor auf seiner Oberfläche exprimiert,
und Inkontaktbringen der Zelle mit einem möglichen Antagonisten in der
Anwesenheit einer markierten Form eines bekannten Liganden. Der
Ligand kann markiert sein, z.B. durch Radioaktivität. Die Menge
an markiertem Liganden, der an die Rezeptoren gebunden ist, wird
zum Beispiel durch Messen der Radioaktivität der Rezeptoren gemessen. Wenn
der mutmaßliche
Antagonist an den Rezeptor bindet, wie durch eine Reduktion des
markierten Liganden, der an die Rezeptoren bindet, bestimmt wird,
wird die Bindung des markierten Liganden an den Rezeptor gehemmt.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Bestimmen bereit,
ob ein Ligand, von dem nicht bekannt ist, dass er im Stande ist
an einen G-Protein-gekoppelten
Rezeptor zu binden, an einen solchen Rezeptor binden kann, was das
Inkontaktbringen einer Säugerzelle,
die einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor exprimiert, mit dem Liganden
unter Bedingungen, welche die Bindung der Liganden an den G-Protein-gekoppelten
Rezeptor erlauben, den Nachweis des Vorhandenseins eines Liganden,
der an den Rezeptor bindet, und dadurch das Bestimmen, ob der Ligand
an den G-Protein-gekoppelten Rezeptor bindet, umfasst. Die hierin
vorstehend beschriebenen Systeme zur Bestimmung von Agonisten und/oder
Antagonisten können
auch zur Bestimmung von Liganden angewandt werden, die an den Rezeptor
binden.
-
Im
Allgemeinen können
Antagonisten von G-Protein-gekopplete Rezeptoren, die mittels Durchmusterungsverfahren
bestimmt werden, für
eine Vielzahl an therapeutischen Zwecken eingesetzt werden. Zum
Beispiel sind solche Antagonisten zur Behandlung von Bluthochdruck,
Angina Pektoris, Mykardialinfarkt, Geschwüren, Asthma, Allergien, Psychosen,
Depression, Migräne,
Erbrechen, Schlaganfall, Essstörungen,
Migräne-Kopfschmerzen,
Krebs und gutartiger Prostata-Hypertrophie eingesetzt worden.
-
Agonisten
für G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren sind auch für
therapeutische Zwecke nützlich,
wie zum Beispiel die Behandlung von Asthma, Parkinson-Krankheit,
akutem Herzversagen, Bluthochdruck, Harnretention und Osteoporose.
-
Beispiele
an G-Protein-gekoppelten Antagonisten umfassen einen Antikörper, oder
in manchen Fällen ein
Oligonucleotid, das an den G-Protein-gekoppelten Rezeptor bindet,
aber keine sekundäre
Botenantwort hervorruft, sodass die Aktivität des G-Protein-gekoppelten
Rezeptors verhindert wird. Antikörper
umfassen anti-idiotypische
Antikörper,
die einmalige Determinanten erkennen, die im Allgemeinen mit der
Antigen-Bindungsstelle eines Antikörpers assoziiert sind. Mögliche Antagonisten
umfassen auch Proteine, die eng mit dem Liganden des G-Protein-gekoppelten Rezeptors
verwandt sind, d.h. ein Fragment des Liganden, das die biologische
Funktion verloren hat und keine Antwort hervorruft, wenn es an den
G-Protein-gekoppelten
Rezeptor bindet.
-
Ein
möglicher
Antagonist umfasst auch ein Antisense-Konstrukt, das durch die Verwendung
von Antisense-Technologie erzeugt wird. Antisense-Technologie kann
verwendet werden, um Genexpression durch Dreifachhelixbildung oder
Antisense-DNA oder
-RNA zu kontrollieren, wobei beide Verfahren auf der Bindung eines
Polynucleotids an DNA oder RNA beruhen. Zum Beispiel wird der codierende
5'-Teil der Polynucleotidsequenz,
welche die reifen Polypeptide der vorliegenden Erfindung codiert,
verwendet, um ein etwa 10 bis 40 Basenpaare langes Antisense-RNA-Oligonucleotid zu
entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid wird entworfen, um mit einer Genregion
komplementär
zu sein, die an der Transkription beteiligt ist (Dreifachhelix siehe
Lee et al., Nucl. Acids Res., 6: 3073 (1979); Cooney et al., Science,
241: 456 (1988); und Dervan et al., Science, 251: 1360 (1991)),
um dadurch die Transkription und die Erzeugung des G-Protein-gekoppelten
Rezeptors zu verhindern. Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert
mit der mRNA in vivo und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in den
G-Protein-gekoppelten Rezeptor (Antisense-Okano, J. Neurochem., 56: 560 (1991); Oligodeoxynucleotides
as Antisense Inhibitors of Gene Expression, CRC Press, Boca Raton,
FL (1988)). Die vorstehend beschriebenen Oligonucleotid können an
Zellen verabreicht werden, sodass die Antisense-RNA oder -DNA in
vivo exprimiert werden kann, um die Produktion des G-Protein-gekoppelten
Rezeptors zu verhindern.
-
Ein
anderer möglicher
Antagonist ist ein kleines Molekül,
das an den G-Protein-gekoppelten
Rezeptor bindet und ihn für
Liganden unzugänglich
macht, sodass normale biologische Aktivität verhindert wird. Beispiele
solcher kleiner Moleküle
umfassen kleine Peptide oder peptidähnliche Moleküle, sind
aber nicht darauf beschränkt.
-
Mögliche Antagonisten
umfassen auch eine lösliche
Form eines G-Protein-gekoppelten
Rezeptors, z.B. ein Rezeptorfragment, die an den Liganden bindet
und verhindert, dass der Ligand mit membrangebundenen G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren interagiert.
-
Der
G-Protein-gekoppelte Rezeptor und Antagonisten oder Agonisten können in
Kombination mit einem geeigneten pharmazeutischen Träger eingesetzt
werden. Solche Zusammensetzungen umfassen eine therapeutisch wirksame
Menge des Polypeptids und einen pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder Excipienten. Solche Träger
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Salzlösung,
gepufferte Salzlösung,
Dextrose, Wasser, Glycerin, Ethanol und Kombinationen davon. Die
Rezepturen sollten zur Art der Verabreichung passen.
-
Die
Offenbarung stellt auch eine pharmazeutische Packung oder einen
Kit bereit, umfassend einen oder mehrere Behälter, die mit einem oder mehreren
Bestandteilen der Arzneimittel der Erfindung gefüllt sind. Gemeinsam mit (einem)
solchen Behälter(n)
kann eine Mitteilung in der Form sein, wie sie durch Regierungsbehörden zur
Regelung der Herstellung, Verwendung oder des Verkaufs von pharmazeutischen
oder biologischen Produkten vorgeschrieben ist, wobei die Mitteilung
die Erlaubnis der Behörde
für die
Herstellung, Verwendung oder den Verkauf zur Anwendung an Menschen
widerspiegelt. Außerdem
können
die Arzneimittel gemeinsam mit anderen therapeutischen Verbindungen
eingesetzt werden.
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Die
Arzneimittel können
in einer zweckmäßigen Weise
wie zum Beispiel durch topische, intravenöse, intraperitoneale, intramuskuläre, subkutane,
intranasale oder intradermale Wege verabreicht werden. Die Arzneimittel
werden in einer Menge verabreicht, die für das Behandeln und/oder die
Prophylaxe der spezifischen Indikation wirkungsvoll ist. Im Allgemeinen
werden die Arzneimittel in einer Menge von mindestens etwa 10 g/kg
Körpergewicht
verabreicht werden und in den meisten Fällen werden sie in einer Menge
von nicht mehr als 8 mg/kg Körpergewicht
pro Tag verabreicht werden. In den meisten Fällen ist die Dosierung von
etwa 10 g/kg Körpergewicht
bis zu etwa 1 mg/kg Körpergewicht
pro Tag, wobei die Verabreichungswege, Symptome usw. in Betracht
gezogen werden.
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Die
G-Protein-gekoppelten Rezeptor-Polypeptide und Antagonisten oder
Agonisten, welche Peptide darstellen, können in Übereinstimmung mit der vorliegenden
Erfindung durch Expression von solchen Polypeptiden in vivo angewandt
werden, was oft als „Gentherapie" bezeichnet wird.
-
Zellen
eines Patienten können
daher zum Beispiel mit einem Polynucleotid (DNA oder RNA) ex vivo erzeugt
werden, das ein Polypeptid codiert, die gentechnisch erzeugten Zellen
werden dann einem Patienten zur Verfügung gestellt, der mit dem
Polypeptid behandelt werden soll. Solche Verfahren sind im Fachgebiet
gut bekannt. Zum Beispiel können
Zellen durch im Fachgebiet bekannte Verfahren unter Verwendung eines
retroviralen Partikels erzeugt werden, das RNA enthält, die
ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert.
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Auf ähnliche
Weise können
Zellen in vivo zur Expression eines Polypeptids in vivo zum Beispiel
mit im Fachgebiet bekannten Verfahren erzeugt werden. Wie im Fachgebiet
bekannt, kann eine Erzeugerzelle für die Produktion eines retroviralen
Partikels, das die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codierende
RNA enthält,
einem Patienten zur Erzeugung von Zellen in vivo und zur Expression
des Polypeptids in vivo verabreicht werden. Diese und andere Verfahren
zur Verabreichung eines Polypeptids der vorliegenden Erfindung durch
ein solches Verfahren sollte für
Fachleute von den Lehren der vorliegenden Erfindung offensichtlich
sein. Zum Beispiel kann das Expressionsvehikel zur Erzeugung von Zellen
ein anderes als ein Retrovirus sein, zum Beispiel ein Adenovirus,
das verwendet werden kann, um Zellen nach der Kombination mit einem
geeigneten Verabreichungsvehikel in vivo zu erzeugen.
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Retroviren,
aus welchen die hierin erwähnten
retroviralen Plasmidvektoren abgeleitet werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Moloney-Leukämie-Virus
der Maus, Nieren-Nekrosevirus, Retroviren wie zum Beispiel Rous-Sarcom-Virus, Harvey-Sarcom-Virus,
Vogel-Leukosevirus, Gibbonaffen-Leukämievirus,
menschliches Immunschwächevirus,
Adenovirus, myeloproliferatifes Sarcomvirus und Brustkrebsvirus.
In einer Ausführungsform
stammt der retrovirlale Plasmidvektor vom Moloney-Leukämievirus
der Maus.
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Der
Vektor umfasst einen oder mehrere Promotoren. Geeignete Promotoren,
die eingesetzt werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf die retrovirale LTR; den SV40-Promotor; und den menschlichen
Cytomegalievirus(CMV)-Promotor, der in Miller, et. al., Biotechniques,
Bd. 7 Nr. 9, 980–990
(1989) beschrieben wurde, oder irgendeinen anderen Promotor (z.B.
zelluläre
Promotoren wie zum Beispiel eukaryontische zelluläre Promotoren,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die Histon-, Pol III- und β-Aktin-Promotoren).
Andere virale Promotoren, die eingesetzt werden können, umfassen,
sind aber nicht beschränkt
auf Adenoviruspromotoren, Thymidinkinase(TK)-Promotoren und B19-Parvoviruspromotoren.
Die Auswahl an geeigneten Promotoren wird aus den hierin enthaltenen
Lehren einem Fachmann offensichtlich sein.
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Die
Nucleinsäuresequenz,
die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, steht unter
der Kontrolle eines geeigneten Promotors. Geeignete Promotoren,
die eingesetzt werden können,
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf adenovirale Promotoren wie zum Beispiel den späten adenoviralen
Hauptpromotor; oder heterologe Promotoren wie zum Beispiel den Cytomegalievirus(CMV)-Promotor;
den Promotor des respiratorischen Syncytialvirus (RSV); induzierbare
Promotoren wie zum Beispiel den MMT-Promotor, den Metallothioneinpromotor;
Hitzeschockpromotoren: den Albuminpromotor; den ApoAl-Promotor; menschliche
Globin-Promotoren; virale Thymidinkinasepromotoren wie zum Beispiel
den Herpes simplex-Thymidinkinasepromotor; retrovirale LTRs (einschließlich der
hierin beschriebenen, veränderten
retroviralen LTRs); den β-Actin-Promotor; und menschliche
Wachstumshormon-Promotoren. Der Promotor kann auch der native Promotor
sein, der das Gen kontrolliert, welches das Polypeptid codiert.
-
Der
retrovirale Plasmidvektor wird eingesetzt, um Verpackungszelllinien
zu tranduzieren, um Erzeuger-Zelllinien zu bilden. Beispiele von
Verpackungszellen, die transfiziert werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf PE501, PA317, ψ-2, ψ-AM, PA12
T19-14X, VT-19-17-H2, ψCRE, ψCRIP, GP+E-86, GP+envAm12
und DAN-Zelllinien, wie sie in Miller, Human Gene Therapy, Bd. 1,
Seiten 5–14
(1990) beschrieben sind, welches hierin in seiner Gesamtheit durch
Bezugnahme eingeschlossen ist. Der Vektor kann die Verpackungszellen
durch im Fachgebiet bekannte Mittel transduzieren. Solche Mittel
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Elektroporation, die Verwendung von Liposomen und CaPO4-Ausfällung.
In einer Alternative kann der retrovirale Plasmidvektor in ein Liposom
eingekapselt sein oder an ein Lipid gekoppelt sein und dann einem
Wirt verabreicht werden. Die Erzeugerzelllinie erzeugt infektiöse retrovirale
Vektorpartikel, welche die Nucleinsäuresequenz(en) umfassen, die
die Polypeptide codiert (codieren). Solche retrovirale Vektorpartikel können dann
eingesetzt werden, um eukaryontische Zellen entweder in vitro oder
in vivo zu transduzieren. Die transduzierten eukaryontischen Zellen
werden die Nucleinsäuresequenz(en)
exprimieren, die das Polypeptid codiert (codieren). Eukaryontische
Zellen, die transduziert werden können, umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf embryonale Stammzellen, embryonale Carzinomzellen sowie hämatopoietische
Stammzellen, Hepatocyten, Fibroblasten, Myoblasten, Keratinocyten,
Endothelzellen und Bronchialepiethelzellen.
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G-Protein-gekoppelte
Rezeptoren sind in Säugerwirten
universell und sind für
viele biologische Funktionen einschließlich vieler Krankheiten verantwortlich.
Demgemäß ist es
wünschenswert
Verbindungen, die einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor stimulieren,
und Verbindungen, die einem G-Protein-gekoppelten Rezeptor entgegenwirken,
zu finden.
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Diese
Erfindung stellt ferner ein Verfahren zum Identifizieren von Verbindungen
bereit, die speziell mit den menschlichen G-Protein-gekoppelten
Rezeptoren an der Oberfläche
einer Zelle interagieren und daran binden, was das Inkontaktbringen
einer Säugerzelle,
umfassend ein isoliertes DNA-Molekül, das den G-Protein-gekoppelten
Rezeptor codiert, mit einer Vielzahl von Verbindung, das Bestimmen
derjenigen, die an die Säugerzelle
binden, und dadurch das Identifizieren von Verbindungen umfasst,
die spezifisch mit einem menschlichen G-Protein-gekoppelten Rezeptor der vorliegenden
Erfindung interagieren und daran binden.
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Diese
Offenbarung stellt ein Verfahren zum Nachweis der Expression des
G-Protein-gekoppelten
Rezeptors auf der Oberfläche
einer Zelle durch Nachweisen der Anwesenheit von mRNA bereit, die
einen G-Protein-gekoppelten Rezeptor codiert, welches das Erhalten
der gesamten mRNA aus der Zelle und Inkontaktbringen der auf diese
Weise erhaltenen mRNA mit einer Nucleinsäuresonde, die ein Nucleinsäuremolekül von mindestens
15 Nucleotiden umfasst, das im Stande ist, spezifisch mit einer
Sequenz zu hybridisieren, die innerhalb der Sequenz eines Nucleinsäuremoleküls vorhanden
ist, das einen menschlichen G-Protein-gekoppelten Rezeptor codiert,
unter Hybridisierungsbedingungen, das Nachweisen der Anwesenheit
von an die Sonde hybridisierter mRNA und dadurch das Nachweisen
der Expression des G-Protein-gekoppelten Rezeptors der Zelle, umfasst.
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Diese
Erfindung betrifft auch die Verwendung des G-Protein-gekoppelten
Rezeptorgens als Teil eines diagnostischen Tests zum Nachweisen
von Krankheiten oder der Empfindlichkeit für Krankheiten, die mit der Anwesenheit
von mutierten G-Protein-gekoppelten
Rezeptorgenen in Zusammenhang stehen. Solche Erkrankungen stehen
mit der Zelltransformation in Zusammenhang, wie zum Beispiel Tumore
und Krebs.
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Personen,
die Mutationen im menschlichen G-Protein-gekoppelten Rezeptorgen
tragen, können
auf dem DNA-Niveau durch eine Vielzahl an Techniken nachgewiesen
werden. Nucleinsäuren
zur Diagnose kann von einer Patientenzelle wie zum Beispiel aus
dem Blut, Harn, Speichel, einer Gewebebiopsie und dem Autopsiematerial
erhalten werden. Die genomische DNA kann direkt zum Nachweis verwendet
werden oder kann enzymatisch unter Verwendung von PCR (Saiki et
al., Nature, 324: 163–166
(1986)) vor der Analyse amplifiziert werden. RNA oder cDNA kann
auch für
den gleichen Zweck verwendet werden. Als ein Beispiel können PCR-Primer verwendet
werden, die zu der Nucleinsäure
komplementär
sind, die das G-Protein-gekoppelte Rezeptorprotein
codieren, um G-Protein-gekoppelte Rezeptormutationen zu identifizieren
und zu analysieren. Zum Beispiel können durch eine Veränderung
in der Größe des amplifizierten
Produkts im Vergleich mit dem normalen Genotyp Deletionen und Insertionen
nachgewiesen werden. Punktmutationen können durch Hybridisieren der
amplifizierten DNA an radioaktiv markierte G-Protein-gekoppelte
Rezeptor-RNA oder alternativ an radioaktiv-markierte G-Protein-gekoppelte
Rezeptor-Antisense-DNA-Sequenzen identifiziert werden. Perfekt paarende
Sequenzen können
von nicht-perfekt paarenden Doppelhelices durch Rnase A-Spaltung
oder durch Unterschiede in der Schmelztemperatur unterschieden werden.
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Genetische
Untersuchung basierend auf DNA-Sequenzunterschieden kann durch Nachweis
der Änderungen
in der elektrophoretischen Mobilität von DNA-Fragmenten in Gelen mit oder ohne denaturierende Mittel
erzielt werden. Kleine Sequenzdeletionen und -Insertionen können durch
Gelelektorphorese mit hoher Auflösung
sichtbar gemacht werden. DNA-Fragmente von unterschiedlichen Sequenzen
können
auf denaturierenden Formamid-Gradientengelen unterschieden werden,
in welchen die Mobilitäten
von unterschiedlichen DNA-Fragmenten gemäß ihrer spezifischen Schmelz-
oder teilweisen Schmelztemperaturen im Gel an unterschiedlichen
Positionen verlangsamt werden (siehe z.B. Myers et al., Science,
230: 1242 (1985)).
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Sequenzveränderungen
an spezifischen Stellen können
auch durch Nuclease-Schutztests
wie zum Beispiel Rnase- und S1-Schutz oder das chemische Spaltungsverfahren
gezeigt werden (z.B. Cotton et al., PNAS, USA, 85: 4397–4401 (1985)).
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Der
Nachweis einer spezifischen DNA-Sequenz kann daher durch Verfahren
wie zum Beispiel Hybridisierung, RNase-Schutz, chemische Spaltung,
direkte DNA-Sequenzierung
oder die Verwendung von Restriktionsenzymen (z.B. Restriktions-Fragment-Längen-Polymorphismus
(RFLP)) und Southern-Blot-Verfahren von genomischer DNA erzielt
werden.
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Mutationen
können
zusätzlich
zu der konventionelleren Gel-Elektorphorese und DNA-Sequenzierung auch
durch in situ-Analyse nachgewiesen werden.
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Die
vorliegende Offenbarung betrifft auch einen diagnostischen Test
zum Nachweisen von veränderten
Mengen an löslichen
Formen von Rezeptor-Polypeptiden
der vorliegenden Erfindung in verschiedenen Geweben. Tests, die
verwendet werden, um Mengen an löslichen
Rezeptor-Polypeptiden in einer Probe nachzuweisen, die aus einer
Wirtszelle stammt, sind Fachleuten gut bekannt und umfassen Radioimmuntests,
kompetitive Bindungstests, Western-Blot-Analyse und vorzugsweise
einen ELISA-Test.
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Ein
ELISA-Test umfasst anfänglich
das Herstellen eines Antikörpers,
der für
Antigene der G-Protein-gekoppelten Rezeptor-Polypeptide spezifisch
ist, vorzugsweise eines monoclonalen Antikörpers. Außerdem wird ein Reporterantikörper gegen
den monoclonalen Antikörper
erzeugt. An den Reporterantikörper
wird ein nachweisbares Reagens wie zum Beispiel Radioaktivität, Fluoreszenz
oder in diesem Beispiel ein Meerrettichperoxidaseenzym angebracht.
Nun wird eine Probe von einem Wirt entnommen und auf einem festen
Träger inkubiert,
z.B. einer Polystyrolschale, welche die Proteine in der Probe bindet.
Alle freien Proteinbindungsstellen auf der Schale werden dann durch
Inkubation eines nicht-spezifischen Proteins wie zum Beispiel Rinderserumalbumin
bedeckt. Als Nächstes
wird der monoclonale Antikörper
in der Schale inkubiert, während
dessen die monoclonalen Antikörper
an alle G-Protein-gekoppelten Rezeptorproteine binden, die an die
Polystyrolschale gebunden sind. Aller nicht-gebundener monoclonaler
Antikörper
wird mit Puffer ausgewaschen. Der mit der Meerrettichperoxidase
verbundene Reporterantikörper
wird nun in die Schale gegeben, was in der Bindung des Reporterantikörpers an
die an G-Protein Rezeptorproteine gebundenen monoclonalen Antikörper resultiert.
Nicht anhaftender Reporterantikörper
wird dann ausgewaschen. Peroxidasesubstrate werden zu der Schale
hinzugefügt
und die Menge an Farbentwicklung in einer bestimmten Zeitspanne
ist eine Messung der Menge an G-Protein-gekoppelten Rezeptorproteinen,
die in einem bestimmten Volumen einer Patientenprobe enthalten sind,
wobei ein Vergleich mit einer Standardkurve erfolgt.
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Die
Sequenzen der vorliegenden Erfindung sind auch für die Chromosomenidentifizierung
nützlich. Die
Sequenz ist spezifisch auf eine bestimmte Stelle auf einem einzelnen
menschlichen Chromosom gerichtet und kann damit hybridisieren. Darüber hinaus
gibt es gegenwärtig
einen Bedarf für
die Identifizierung von bestimmten Stellen auf dem Chromosom. Gegenwärtig sind
wenige, auf tatsächlichen
Sequenzdaten basierende (Wiederholungspolymorphismus), Chromosomen-markierende
Reagenzien erhältlich.
Die Kartierung von DNAs auf Chromosomen gemäß der vorliegenden Erfindung
ist ein wichtiger erster Schritt in der Korrelierung jener Sequenzen
mit Genen, die mit Erkrankungen im Zusammenhang stehen.
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Kurz
gesagt können
Sequenzen durch Erzeugen von PCR-Primern (vorzugsweise 15–25 bp)
von der cDNA auf Chromosomen kartiert werden. Computeranalyse der
nicht-translatierten 3'-Region
wird verwendet, um Primer rasch auszuwählen, die nicht mehr als ein
Exon der genomischen DNA umspannen, was daher den Amplifizierungsprozess
komplizieren würde.
Diese Primer werden für
die PCR-Durchmusterung von somatischen Zellhybriden verwendet, die
einzelne menschliche Chromosomen enthalten. Nur jene Hybride, die
das menschliche Gen enthalten, das dem Primer entspricht, werden
ein amplifiziertes Fragment ergeben.
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PCR-Kartierung
von somatischen Zellhybriden ist ein rasches Verfahren, um eine
spezielle DNA einem speziellen Chromosom zuzuweisen. Unter Verwendung
der vorliegenden Erfindung kann mit den gleichen Oligonucleotidprimern
eine Unterlokalisierung mit Fragmentgruppen von spezifischen Chromosomen
oder Pools von großen
genomischen Clonen in einer analogen Weise erreicht werden. Andere
Kartierungsstrategien, die auf ähnliche
Weise verwendet werden können,
um eine Kartierung zu seinem Chromosom zu erreichen, umfassen in
situ-Hybridisierung, Vordurchmusterung mit markierten durchflusssortierten
Chromosomen und Vorselektion durch Hybridisierung, um chromosomenspezifische
cDNA-Banken zu konstruieren.
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Fluoreszenz-in
situ-Hybridisierung (FISH) eines cDNA-Clons an eine Ausbreitung
Metaphase-Chromosomen kann auch verwendet werden, um die genaue
Chromosomenstelle in einem Schritt bereitzustellen. Diese Technik
kann mit cDNA verwendet werden, die so kurz wie 50 oder 60 Basen
ist. Für
die Zusammenfassung dieser Technik siehe Verma et al., Human Chromosomes:
a Manual of Basic Techniques, Pergamon Press, New York (1988).
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Sobald
eine Sequenz einmal zu einer genauen Chromosomenstelle kartiert
wurde, kann die physikalische Position der Sequenz auf dem Chromosom
mit genetischen Kartendaten korreliert werden. Solche Daten werden
zum Beispiel in V. McKusick, Mendelian Inheritance in Man gefunden
(erhältlich
online über
die John Hopkins University Welch Medical Library). Die Beziehung
zwischen Genen und Erkrankungen, die zu der gleichen chromosomalen
Region kartiert worden sind, werden dann über Kopplungsanalyse (gemeinsame Vererbung
von physikalisch benachbarten Genen) identifiziert.
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Als
Nächstes
ist es notwendig, die Unterschiede in der cDNA oder genomischen
Sequenz von betroffenen oder nicht betroffenen Individuen zu bestimmen.
Wenn eine Mutation in manchen oder allen der betroffenen Personen
beobachtet wird, aber nicht in irgendwelchen normalen Personen,
dann ist es wahrscheinlich, dass die Mutation der ursächliche
Erreger der Krankheit ist.
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Mit
der gegenwärtigen
Auflösung
der physikalischen Kartierung und genetischen Kartierungstechniken
könnte
eine cDNA, die genau zu einer chromosomalen Region lokalisiert wurde,
die mit dieser Erkrankung in Zusammenhang steht, eines von zwischen
50 und 500 möglichen
ursächlichen
Genen darstellen. (Das nimmt eine Kartierungsauflösung von
1 Megabase und einem Gen pro 20 kb an).
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Die
Polypeptide, ihre Fragmente oder andere Derivate oder Analoge davon
oder Zellen, die sie exprimieren, können als ein Immunogen verwendet
werden, um Antikörper
dagegen zu erzeugen. Diese Antikörper können zum
Beispiel polyclonale oder monoclonale Antikörper sein. Die vorliegende
Erfindung umfasst auch Chimäre,
Einzelketten und humanisierte Antikörper sowie Fab-Fragmente oder
das Produkt einer Fab-Expressionsbank. Verschiedene, im Fachgebiet
bekannte Verfahren können
für die
Erzeugung solcher Antikörper
und Fragmente verwendet werden.
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Antikörper, die
gegen die Polypeptide erzeugt werden, die einer Sequenz der vorliegenden
Erfindung entsprechen, können
durch direkte Injektion der Polypeptide in ein Tier, oder durch
Verabreichung der Polypeptide an ein Tier, vorzugsweise keinen Menschen,
erhalten werden. Der auf diese Weise erhaltene Antikörper wird
dann die Polypeptide selbst binden. Auf diese Weise kann sogar eine
Sequenz, die nur ein Fragment des Polypeptids codiert, für die Erzeugung
von Antikörpern
verwendet werden, welche die gesamten nativen Polypeptide binden.
Solche Antikörper
können
dann verwendet werden, um die Polypeptide aus Geweben zu isolieren,
die dieses Polypeptid exprimieren.
-
Zur
Erzeugung von monoclonalen Antikörpern
kann jede Technik verwendet werden, die Antikörper bereitstellt, welche durch
fortlaufende Zelllinienkulturen erzeugt werden. Beispiele umfassen
die Hybridom-Technik (Köhler
und Milstein, 1975, Nature, 256: 495–497), die Triom-Technik, die
menschliche B-Zell-Hybridomtechnik
(Kozbor et al., 1983, Immunology Today 4: 72) und die EBV-Hybridom-Technik,
um menschliche monoclonale Antikörper
zu erzeugen (Cole, et al., 1985, in Monoclonal Antibodies and Cancer
Therapy, Alan R. Liss, Inc., Seiten 77–96).
-
Für die Erzeugung
von Einzelketten-Antikörpern
beschriebene Techniken (
US-Patent 4.946.778 )
können
adaptiert werden, um Einzelketten-Antikörper gegen immunogene Polypeptidprodukte
dieser Erfindung zu erzeugen. Außerdem können transgene Mäuse verwendet
werden, um vermenschlichte Antikörper
gegen immunogene Polypeptidprodukte dieser Erfindung zu exprimieren.
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Die
vorliegende Erfindung wird hierin weiter unter Bezugnahme auf die
folgenden Beispiele beschrieben werden, es ist jedoch klar, dass
die vorliegende Erfindung nicht auf solche Beispiele beschränkt ist.
Alle Teile oder Mengen beziehen sich, falls nicht anders angegeben,
auf das Gewicht.
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Um
das Verständnis
der folgenden Beispiele zu erleichtern, werden bestimmte, oft gebrauchte
Verfahren und/oder Begriffe beschrieben werden.
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„Plasmide" werden durch ein
kleines p, dem Großbuchstaben
und/oder Nummern vorausgehen und/oder folgen, beschrieben. Die Ausgangsplasmide
hierin sind entweder im Handel erhältlich, auf einer nicht eingeschränkten Basis öffentlich
erhältlich
oder können
aus erhältlichen
Plasmiden in Übereinstimmung
mit veröffentlichten
Verfahren konstruiert werden. Außerdem werden einem Fachmann
Plasmide, die zu jenen äquivalent
sind, die im Fachgebiet beschrieben werden, offensichtlich sein.
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„Spaltung" von DNA bezieht
sich auf das katalytische Schneiden von DNA mit einem Restriktionsenzym,
das nur an bestimmten Sequenzen in der DNA wirkt. Die verschiedenen,
hierin verwendeten Restriktionsenzyme sind im Handel erhältlich und
ihre Reaktionsbedingungen, Co-Faktoren und anderen Erfordernisse wurden
so verwendet, wie es einem Fachmann bekannt sein würde. Für analytische
Zwecke wird üblicherweise
1 μg an
Plasmid oder DNA-Fragment mit etwa 2 Einheiten an Enzym in etwa
20 μl Pufferlösung verwendet. Zum
Zweck der Isolierung von DNA-Fragmenten
zur Plasmidkonstruktion werden üblicherweise
5 bis 50 μg
an DNA mit 20 bis 250 Einheiten an Enzym in einem größeren Volumen
gespalten. Geeignete Puffer und Substratmengen für bestimmte Restriktionsenzyme
werden durch den Hersteller vorgeschrieben. Inkubationszeiten von
etwa 1 Stunde bei 37°C
werden normalerweise verwendet, können aber in Übereinstimmung
mit dem Anweisungen des Lieferanten variieren. Nach der Spaltung
wird die Reaktion direkt auf einem Polyacrylamidgel einer Elektrophorese
unterworfen, um das gewünschte
Fragment zu isolieren.
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Größenauftrennung
der gespaltenen Fragmente wird unter Verwendung eines 8% Polyacrylamidgels durchgeführt, wie
von Goeddel, D. et al., Nucleic Acids Res., 8: 4057 (1980) beschrieben.
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„Oligonucleotide" bezieht sich entweder
auf einzelsträngige
Polydesoxynucleotide oder zwei komplementäre Polydesoxynucleotidstränge, die
chemisch synthetisiert sein können.
Solche synthetischen Oligonucleotide haben kein 5'-Phosphat und werden
daher ohne. Hinzufügen
eines Phosphats durch ein ATP in der Anwesenheit einer Kinase nicht
an ein anderes Oligonucleotid ligieren. Ein synthetisches Oligonucleotid
wird mit einem Fragment ligieren, das nicht dephosphoryliert worden
ist.
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„Ligierung" bezieht sich auf
den Prozess der Bildung von Phosphodiesterbindungen zwischen zwei doppelsträngigen Nucleinsäurefragmenten
(Maniatis, T., et al., ebenda, S. 146). Wenn nicht anders bereitgestellt,
kann die Ligierung unter Verwendung von bekannten Puffern und Bedingungen
mit 10 Einheiten an T4-DNA-Ligase („Ligase") pro 0,5 μg an ungefähr äquimolaren Mengen der zu ligierenden
DNA-Fragmente erreicht werden.
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Wenn
nicht anders angegeben, wurde die Transformation wie in den Verfahren
von Graham, F. und Van der Eb, A., Virology, 52: 456–457 (1973)
durchgeführt.
-
Beispiel 1
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Bakterielle Expression und Reinigung von
EBI-2
-
Die
DNA-Sequenz, die EBI-2 codiert, ATCC #209003, wird anfänglich unter
Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern amplifiziert, die den 5'-Sequenzen des prozessierten
EBI-2-Proteins (ohne der Signal-Peptidsequenz) und den Vektorsequenzen
3' vom EBI-2-Gen
entsprechen. Zusätzliche
Nucleotide, die EBI-2 entsprechen, wurden zu den 5' bzw. 3'-Sequenzen hinzugefügt. Der
5'-Oligonucleotidprimer
hat die Sequenz 5' CCGAGGATCCATGCAAGCCGTCGACAAT
3' (SEQ ID NO: 5)
und enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle, gefolgt von 18 Nucleotiden der
EBI-2 Codierungssequenz, beginnend an der vermuteten terminalen Aminosäure des
prozessierten Proteincodons. Die 3' Sequenz 5' CCGAGGATCCTTACATTGGAGTCTCTTC 3' (SEQ ID NO: 6) enthält komplementäre Sequenzen
zur BamHI-Stelle, worauf 18 Nucleotide von EBI-2 folgen. Die Restriktionsenzymstellen
entsprechen den Restriktionsenzymstellen auf dem bakteriellen Expressionsvektor
pQE-60 (Quiagen, Inc., Chatsworth, KA, 91311). pQE-60 codiert Antibiotikaresistenz
(Ampr), einen bakteriellen Replikationsursprung
(ori), einen IPTG-regulierbaren Promotor-Operator (P/O), eine Ribosomenbindungsstelle
(RBS), einen 6-His-Marker und Restriktionsenzymstellen. pQE-60 wurde
dann mit BamHI gespalten. Die amplifizierten Sequenzen wurden in
pQE-60 ligiert und wurden im Leserahmen mit der Sequenz inseriert,
die den Histidin-Marker und die RBS codiert. Das Ligierungsgemisch
wurde dann verwendet, um den E. coli-Stamm M15/rep 4 (Quiagen, Inc.)
durch das in Sambrook J. et al., Molecular Cloning: A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press (1989) beschriebene
Verfahren zu transformieren. M15/rep4 enthält vielfache Kopien des Plasmids
pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert und auch Kanamycin-Resistenz (Kanr) verleiht. Transformanten werden durch
ihre Fähigkeit,
auf LB-Platten zu
wachsen identifiziert und Ampicillin/Kanamycin-resistente Kolonien
wurden ausgewählt.
Plasmid DNA wurde isoliert und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone,
die die gewünschten
Konstrukte enthielten, wurden über
Nacht in Flüssigkultur
in LB-Medium, das sowohl mit Amp (100 μg/ml) als auch Kan (25 μg/ml) ergänzt war,
gezüchtet.
Die Übernachtkultur
wurde verwendet, um eine große
Kultur in einem Verhältnis
von 1:100 bis 1:250 zu inokulieren. Die Zellen wurden bis zu einer
optischen Dichte von 600 (O.D.600) von 0,4
bis 0,6 gezüchtet.
IPTG („Isopropyl-B-D-thioglalctopyranosid”) wurde
dann zu einer Endkonzentration von 1 mM hinzugefügt. IPTG induziert durch Inaktivierung
des lacI-Repressors, wodurch der P/O frei gelegt wird, was zu einer
erhöhten
Genexpression führt. Die
Zellen wurden für
weitere 3 bis 4 Stunden gezüchtet.
Zellen wurden dann durch Zentrifugation geerntet. Das Zellpellet
wurde in dem chaotrophen Mittel 6 M Guanidin-HCl solubilisiert.
Nach der Klärung
wurde solubilisiertes hSca-2 aus dieser Lösung durch Chromatographie
auf einer Nickel-Chelatsäule
unter Bedingungen gereinigt, die eine starke Bindung durch Proteine
ermöglichen,
die den 6-His-Marker enthalten (Hochuli, E. et al., J. Chromatography
411: 177–184
(1984)). hSca-2 (95% rein wurde aus der Säule in 6 M Guanidin-HCl, pH-Wert
5,0, eluiert und zum Zweck der Renaturierung auf 3 M Guanidin-HCl,
100 mM Natriumphosphat, 10 mM Glutathion (reduziert) und 2 mM Glutathion
(oxidiert) eingestellt. Nach der Inkubation in dieser Lösung für 12 Stunden
wurde das Protein gegen 10 mM Natriumphosphat dialysiert.
-
Beispiel 2
-
Clonierung und Expression von EBI-2 unter
Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
-
Die
DNA-Sequenz, die das Volllängen-EBI-2-Protein,
ATCC #209003, codiert, wurde unter Verwendung von PCR-Oligonucleotidprimern
amplifiziert, die den 5' und
3'-Sequenzen des Gens
entsprachen:
Der 5'-Primer
hat die Sequenz 5' CCGAGGATCCGCCATCATGCAAGCCGTCGACAAT
3' (SEQ ID NO: 7)
und enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle
(fett gedruckt), gefolgt von 6 Nucleotiden, die einem effizienten
Signal für
die Translationsinitiation in eukaryontischen Zellen ähneln (Kozak,
M., J. Mol. Biol., 196: 947–950 (1987)
und die gleich hinter den ersten 18 Nucleotiden des EBI-2-Gens liegen
(das Initiationscodon für
die Translation „ATG" ist unterstrichen).
-
Der
3'-Primer hat die
Sequenz 5' CCGAGGATCCTTACATTGGAGTCTCTTC
3' (SEQ ID NO: 8)
und enthält
die Schnittstelle für
die Restriktionsendonuclease BamHI und 18 Nucleotide die komplementär zu der 3'-translatierten Sequenz
des extrazellulären
Teils von EBI-2 sind. Die amplifizierten Sequenzen wurden aus einem
1%-Agarosegel unter Verwendung eines im Handel erhältlichen
Kits („Geneclean” BIO 101
Inc. La Jolla, KA) isoliert. Das Fragment wurde dann mit der Endonuclease
BamHI gespalten und wieder auf einem 1%-Agarosegel gereinigt. Dieses
Fragment wird als F2 bezeichnet.
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Der
Vektor pA2 (Modifikation des pVL941-Vektors, nachstehend besprochen)
wird für
die Expression des EBI-2-Proteins unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
verwendet (für
eine Zusammenfassung siehe: Summers, M. D. und Smith, G. E. 1987,
A manual of methods for baculovirus vectors and insect cell culture
procedures, Texas Agricultural Experimental Station Bulletin No.
1555).
-
Dieser
Expressionsvektor enthält
den starken Polyhedrin-Promotor des Polyedervirus von Autographs californica
(AcMNPV), gefolgt von der Erkennungsstelle für die Restriktionsendonuclease
BamHI. Die Polyadenylierungsstelle des Affenvirus (SV)40 wird für effiziente
Polyadenylierung verwendet. Für
eine leichte Auswahl an rekombinantem Virus wird das beta-Galactosidasegen
aus E. coli in der gleichen Richtung wie der Polyhedrin-Promotor
inseriert, gefolgt vom Polyadenylierungssignal des Polyhedringens.
Die Polyhedrinsequenzen werden an beiden Seiten von viralen Sequenzen
für die
Zell-vermittelte homologe Rekombination von co-transfizierter viraler
Wildtyp-DNA flankiert. Viele andere Baculovirusvektoren könnten anstatt
von pqA2 verwendet werden, wie zum Beispiel pRG1 und pA2-GP, in
welchem Fall die 5'-Primer entsprechend
abgeändert werden,
und pAc373, pVL941 und pAcIM1 (Luckow, V. A. und Summers, M. D.,
Virology, 170: 31–39).
-
Das
Plasmid wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI gespalten und dann
unter Verwendung von Kälberdarm-Phosphatase
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren dephosphoryliert. Die DNA
wurde dann aus einem 1% Agarosegel unter Verwendung des im Handel
erhältlichen
Kits („Geneclean” BIO Inc.,
La Jolla. KA) isoliert. Diese Vektor-DNA wird als V2 bezeichnet.
-
Fragment
F2 und das dephosphorylierte Plasmid V2 wurden mit T4-DNA-Ligase ligiert. E.
coli HB101-Zellen wurden dann transformiert und Bakterien unter
Verwendung des Enzyms BamHI identifiziert, die das Plasmid (pBacEBI-2)
mit dem EBI-2 Gen enthielten. Die Sequenz des clonierten Fragments
wurde durch DNA-Sequenzierung
bestätigt.
-
5 μg des Plasmids
pBacEBI-2 wurden mit 1,0 μg
eines im Handel erhältlichen
linearisierten Baculovirus („BaculoGold
Baculovirus DNA",
Pharmigen, San Diego, KA.) unter Verwendung des Lipofektionverfahrens co-transfiziert
(Felgner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84: 7413–7417 (1987)).
-
1 μg an BaculoGold-Virus-DNA
und 5 μg
des Plasmids pBacEBI-2 wurden in einer sterilen. Vertiefung einer
Mikrotiterplatte gemischt, die 50 μl an serumfreien Grace-Medium
(Life Technologies Inc., Gaithersburg, MD) enthielt. Danach wurden
10 μl Lipofectin
und 90 μl
Grace-Medium hinzugefügt,
gemischt und für
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde das Transfektionsgemisch
tropfenweise zu den Sf9-Insektenzellen (ATCC CRL 1711) hinzugefügt, die
in einer 35 mm-Gewebekulturplatte
mit 1 ml Grace-Medium ohne Serum ausgesät waren. Die Platte wurde hin
und her geschaukelt, um die neu hinzugefügte Lösung zu mischen. Die Platte
wurde dann für
5 Stunden bei 27°C
inkubiert. Nach 5 Stunden wurde die Transfektionslösung aus
der Platte entfernt und 1 ml Grace-Insektenmedium, das mit 10% fötalem Kälberserum
ergänzt
war, wurde hinzugefügt.
Die Platte wurde in einen Inkubator zurückgestellt und die Züchtung bei
27°C für vier Tage
fortgesetzt.
-
Nach
vier Tagen wurde der Überstand
gesammelt und eine Plaquetest, ähnlich
wie bei Summers und Smith beschrieben (vorstehend), wurde durchgeführt. Als
eine Modifikation wurde ein Agarosegel mit „Blue Gal" (Life Technologies Inc., Gaithersburg)
verwendet, das eine einfache Isolierung der blau gefärbten Plaques ermöglicht.
(Eine genaue Beschreibung des „Plaquetests" kann auch im Benutzerhandbuch
für Insektenzellkultur
und Baculovirologie, vertrieben durch Life Technologies Inc., Gaithersburg,
Seite 9–10
gefunden werden).
-
Vier
Tage nach der seriellen Verdünnung
wurde das Virus zu den Zellen hinzugefügt und blau gefärbte Plaques
wurden mit der Spitze einer Eppendorfpipette entnommen. Der Agar,
der die rekombinanten Viren enthielt, wurde dann in einem Eppendorfröhrchen resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthielt. Der Agar wurde durch eine kurze Zentrifugation
entfernt und der Überstand,
der das rekombinante Baculovirus enthielt, wurde verwendet, um Sf9-Zellen
zu infizieren, die in 35 mm-Schalen ausgesät waren. Vier Tage später wurden
die Überstände dieser
Zellkulturschalen geerntet und dann bei 4°C gelagert.
-
Sf9-Zellen
wurden in Grace-Medium gezüchtet,
das mit 10% hitzeinaktiviertem FBS ergänzt war. Die Zellen wurden
mit dem rekombinanten Baculovirus V-EBI-2 bei einer Multiplizität der Infektion
(MOI) von 2 infiziert. Sechs Stunden später wurde das Medium entfernt
und durch SF900 II-Medium ohne Methionin und Cystein (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) ersetzt. 42 Stunden später wurden 5 μCi and 35S Methionin und 5 μCi 35S-Cystein
(Amersham) hinzugefügt.
Die Zellen wurden weiter für
16 Stunden inkubiert, bevor sie durch Zentrifugation geerntet wurden,
und die markierten Proteine wurden durch SDS-PAGE und Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
Beispiel 3
-
Expression der rekombinanten EBI-2 in
COS-Zellen
-
Die
Expression von Plasmid EBI-2 HA stammt aus dem Vektor pcDNAI/Amp
(Invitrogen), umfassend: 1) SV40-Replikationsursprung, 2) Ampicillin-Resistenzgen,
3) E. coli-Replikationsursprung, 4) CMV-Promotor, gefolgt von einer
Polylinkerregion, einem SV40-Intron und einer Polyadenylierungsstelle.
Ein DNA-Fragment, das den gesamten EBI-2-Vorläufer und ein HA-Marker, im
Leserahmen fusioniert mit seinem 3'-Ende, codiert, wurde in die Polylinkerregion
des Vektors cloniert, daher wird die rekombinante Proteinexpression
unter dem CMV-Promotor geleitet. Der HA-Marker entspricht, wie vorstehend
beschrieben, einem Epitop, das von dem Influenza-Hämagglutininprotein
stammt (I. Wilson, H. Niman, R. Heighten, A. Cherenson, M. Connolly
und R. Lerner, 1984, Cell 37: 767, (1984)). Die Fusion des HA-Markers
an das Zielprotein ermöglicht
den leichten Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der
das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Plasmid-Kontstruktionsstrategie wird wie folgt beschrieben:
Die
EBI-2 codierende DNA-Sequenz, ATCC #209003, wurde durch PCR unter
Verwendung von 2 Primern konstruiert: der 5'-Primer 5' CCGAGGATCCGCCATCATGCAAGCCGTCGACAAT
3' (SEQ ID NO: 9)
enthält
eine BamHI-Stelle, gefolgt von einer EBI-2-Codierungssequenz, die
am Initiationscodon beginnt; die 3'-Sequenz 5' CCGATCTAGATTAATCCCATACGACGTCCCAGACTACGCTCATTGGAGTCTCTTC
3' (SEQ ID NO: 10)
enthält
komplementäre
Sequenzen zur XbaI-Stelle, dem Translations-Stoppcodon, HA-Marker
und der EBI-2-Codierungssequenz (ohne des Stoppcodons). Das PCR-Produkt
enthält
daher eine BamHI-Stelle, eine EBI-2-Codierungssequenz, gefolgt von einem
HA-Marker, das im Leserahmen fusioniert ist, einem Translations-Terminationsstoppcodon
neben dem HA-Marker und einer XbaI-Stelle. Das PCR-amplifizierte DNA-Fragment
und der Vektor, pcDNAI/Amp, wurden mit dem BamHI- und XbaI-Restriktionsenzym
gespalten und ligiert. Das Ligierungsgemisch wurde in den E. coli-Stamm
SURF transformiert (erhältlich
von Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La
Jolla, KA 92037), die transformierte Kultur wurde auf Ampicillinmedium-Platten
plattiert und resistente Kolonien wurden ausgewählt. Plasmid-DNA wurde aus
Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse auf die Anwesenheit
von richtigen Fragmenten untersucht. Zur Expression des rekombinanten
EBI-2 wurden COS-Zellen mit dem Expressionsvektor durch das DEAE-DEXTRAN-Verfahren
(J. Sambrook, E. Fritsch, T. Maniatis, Molecular Cloning; A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, (1989)) transfiziert.
Die Expression des EBI-2-HA-Proteins wurde durch radioaktive Markierung
und das Immunpräzipitationsverfahren
(E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual. Cold Spring Harbor
Laboratory Press, (1988)) nachgewiesen. Zellen wurden für 8 Stunden
mit 35S-Cystein zwei Tage nach der Transfektion
markiert. Kulturmedien wurden dann gesammelt und die Zellen wurden
mit Detergens lysiert (RIPA-Puffer (150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1%
SDS, 1% NP-40, 0,5% DOC, 50 mM Tris, pH-Wert 7,5) (Wilson, I. et
al., ebenda, 37: 767 (1984)). Sowohl Zelllysate als auch Kulturmedien
wurden mit HA-spezifischem monoclonalem Antikörper ausgefällt. Die ausgefällten Proteine
wurden auf 15% SDS-PAGE-Gelen analysiert.
-
Beispiel 4
-
Expression über Gen-Therapie
-
Fibroblasten
werden von einem Individuum durch Hautbiopsie entnommen. Das daraus
resultierende Gewebe wird in Gewebekulturmedium gegeben und in kleine
Stücke
zerteilt. Kleine Brocken des Gewebes werden auf eine nasse Oberfläche einer
Gewebekulturflasche gelegt, ungefähr zehn Stücke werden in jede Flasche
gelegt. Die Flasche wird dann umgedreht, fest geschlossen und bei
Raumtemperatur über
Nacht stehen gelassen. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur wird die
Flasche umgedreht und die Brocken an Gewebe bleiben am Boden der
Flasche kleben und frisches Medium (z.B. Ham-F12-Medium mit 10%
fötalem
Rinderserum, Penicillin und Streptomycin) wird hinzugefügt. Das
Ganze wird dann bei 37°C
für ungefähr eine
Woche inkubiert. Zu dieser Zeit wird frisches Medium hinzugefügt und anschließend alle
paar Tage gewechselt. Nach weiteren zwei Wochen in der Zellkultur
taucht eine Einzelzellschicht von Fibroblasten auf. Die Einzelzellschicht wird
mit Trypsin behandelt und in größere Flaschen
abgemessen.
-
pMV-7
(Kirschmeier, P. T. et al., DNA, 7: 219–25 (1988), flankiert durch
die langen terminalen Wiederholungen des Moloney-Sarcomvirus der
Maus wird mit EcoRI und HindIII gespalten und anschließend mit
Kälberdarm-Phosphatase
behandelt. Der lineare Vektor wird auf einem Agarosegel fraktioniert
und unter Verwendung von Glasperlen gereinigt.
-
Die
cDNA, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, wird
unter Verwendung von PCR-Primern amplifiziert, die den 5' bzw. 3'-Endsequenzen entsprechen.
Der 5'-Primer enthält eine
EcoRI-Stelle und der 3'-Primer
enthält
ferner eine HindIII-Stelle. Gleiche Mengen an linearem Rückgrat des
Moloney-Sarcomvirus der Maus und der amplifizierten EcoRI- und HindIII-Fragmente
werden in der Anwesenheit der T4-DNA-Ligase zusammengefügt. Das
daraus resultierende Gemisch wird unter Bedingungen erhalten, die
für die
Ligierung der zwei Fragmente geeignet sind. Das Ligierungsgemisch
wird verwendet, um HB101-Bakterien zu transformieren, die dann zum
Zweck der Bestätigung,
dass der Vektor das Gen von Interesse richtig inseriert hat, auf
Kanamycin enthaltenden Agar plattiert werden.
-
Die
amphotrophen pA317- oder GP+am12-Verpackungszellen werden in Dulbecco
modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) mit 10% Kälberserum (CS), Penicillin
und Streptomycin in Gewebekultur bis zu einer konfluenten Dichte
gezüchtet.
Der MSV-Vektor, der das Gen enthält,
wird dann zu den Medien hinzugefügt
und die Verpackungszellen werden mit dem Vektor transduziert. Die
Verpackungszellen produzieren nun infektiöse virale Partikel, welche
das Gen enthalten (die Verpackungszellen werden nun als Erzeugerzellen
bezeichnet).
-
Frisches
Medium wird zu den transduzierten Erzeugerzellen hinzugefügt und anschließend wird
das Medium aus einer 10 cm-Platte von konfluenten Erzeugerzellen
geerntet. Das verbrauchte Medium, das die infektiösen viralen
Partikel enthält,
wird durch einen Milipore-Filter gefiltert, um abgelöste Erzeugerzellen
zu entfernen, und dieses Medium wird dann verwendet, um Fibroblastenzellen
zu infizieren. Medium wird von einer sub-konfluenten Platte an Fibroblasten
entfernt und schnell durch das Medium von den Erzeugerzellen ersetzt.
Dieses Medium wird entfernt und durch frisches Medium ersetzt. Wenn
der Virustiter hoch ist, werden fast alle Fibroblasten infiziert
sein und eine Selektion wird nicht benötigt. Wenn der Titer sehr niedrig
ist, dann ist es notwendig, einen retroviralen Vektor zu verwenden,
der einen selektierbaren Marker wie zum Beispiel neo oder his aufweist.
-
Die
erzeugten Fibroblasten werden dann, entweder alleine oder nachdem
sie bis zur Konfluenz auf Cytodex 3-Mikroträger-Perlen gezüchtet wurden,
in den Wirt in injiziert.
-
Beispiel 5
-
Bakterielle Expression und Reinigung des
EDG-1-ähnlichen
Polypeptids (Referenzbeispiel)
-
Die
DNA-Sequenz, die das EDG-1-ähnliche
Polypeptid codiert, ATCC #209004, wird anfänglich unter Verwendung von
PCR-Oligonucleotidprimern entsprechend den 5'-Sequenzen des prozessierten EDG-1-ähnlichen
Polypeptidproteins (ohne der Signalpeptid-Sequenz) und den Vektorsequenzen
3' zum EDG-1-ähnlichen
Polypeptidgen amplifiziert. Zusätzliche
Nucleotide, die EBI-2 entsprechen, wurden zu den 5'- bzw. 3'-Sequenzen hinzugefügt. Der
5'-Oligonucleotidprimer
hat die Sequenz:
5' CCGAGGATCCATGAACGCCACGGGGACC
3' (SEQ ID NO: 11)
und enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle, gefolgt von 18 Nucleotiden der
EDG-1-ähnlichen
Polypeptid-Codierungssequenz, die von der mutmaßlichen terminalen Aminosäure des
prozessierten Proteincodons startet. Die 3'-Sequenz: 5' CCGAGGATCCTCAGATGCTCCGCACGCT 3' (SEQ ID NO: 12)
enthält
komplementäre
Sequenzen zur BamHI-Stelle, auf die 18 Nucleotide des EDG-1-ähnlichen Polypeptids folgen.
Die Restriktionsenzymstellen entsprechen den Restriktionsenzymstellen
auf dem bakteriellen Expressionsvektor pQE-60 (Quiagen, Inc., Chatsworth,
KA, 91311). pQE-60 codiert Antibiotikaresistenz (Ampr),
einen bakteriellen Replikationsursprung (ori), einen IPTG-regulierbaren
Promotor-Operator (P/O), eine Ribosomenbindungsstelle (RBS), einen
6-His-Marker und Restriktionsenzymstellen. pQE-60 wurde dann mit
BamHI gespalten. Die amplifizierten Sequenzen wurden in pQE-60 ligiert
und wurden im Leserahmen mit der Sequenz inseriert, die den Histidin-Marker
und die RBS codiert. Das Ligierungsgemisch wurde dann verwendet,
um den E. coli Stamm M15/rep 4 (Quiagen, Inc.) durch das in Sambrook,
J. et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press (1989) beschriebene Verfahren zu transformieren.
M15/rep4 enthält
mehrere Kopien des Plasmids pREP4, das den lacI-Repressor exprimiert
und auch Kanamycin-Resistenz (Kanr) verleiht.
-
Transformanten
werden durch ihre Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten zu wachsen, und Ampicillin und Kanamycin
resistente Kolonien wurden ausgewählt. Plasmid-DNA wurde isoliert
und durch Restriktionsanalyse bestätigt. Clone, die die gewünschten
Konstrukte erzeugen, wurden über
Nacht (DIN) in flüssiger
Kultur in LB-Medium gezüchtet,
das sowohl mit Amp (100 μg/ml)
als auch Kan (25 μg/ml)
ergänzt
war. Die OIN-Kultur wird verwendet, um eine große Kultur bei einem Verhältnis von
1:100 bis 1:250 zu inokulieren. Die Zellen wurden bis zu einer optischen
Dichte 600 (O.D.600) von zwischen 0,4 und
0,6 gezüchtet.
IPTG („Isopropy)-β-D-thiogalactopyranosid") wurde dann bis
zu einer Endkonzentration von 1 mM hinzugefügt. IPTG induziert durch Inaktivierung
des lacI-Repressors, wodurch der P/O freigelegt wird, was zu einer
erhöhten
Genexpression führt.
Zellen wurden weitere 3 bis 4 Stunden gezüchtet. Zellen wurden dann durch
Zentrifugation geerntet. Das Zellpellet wurde in dem chaotrophen
Mittel 6 M Guanidin-HCl solubilisiert. Nach der Klärung wurde
solubilisierter EBI-2 aus dieser Lösung durch Chromatographie
auf einer Nickel-Chelatsäule unter
Bedingungen gereinigt, die eine feste Bindung durch Proteine ermöglichen,
die den 6-His-Marker enthalten (Hochuli, E. et al., J. Chromatography
411: 177–184
(1984)). EBI-2 (95% rein) wurde aus der Säule in 6 M Guanidin-HCl, pH-Wert 5,0,
eluiert und zum Zweck der Renaturierung auf 3 M Guanidin-HCl, 100
mM Natriumphosphat, 10 mM Gluthathion (reduziert) und 2 mM Glutathion
(oxidiert) eingestellt. Nach Inkubation in dieser Lösung für 12 Stunden
wurde das Protein gegen 10 mM Natriumphosphat dialysiert.
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Beispiel 6
-
Clonierung und Expression von EDG-1-ähnlichem
Polypeptid unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems (Referenzbeispiel)
-
Die
DNA-Sequenz, die das Volllängen-EDG-1-ähnliche
Polypeptidprotein, ATCC #209004 codiert, wurde unter Verwendung
von PCR-Oligonucleotidprimern, die den 5'- und 3'-Sequenzen des Gens entsprechen, amplifiziert.
Der 5'-Primer hat
die Sequenz:
5' GCGAGGATCCGCCATCATGAACGCCACGGGGACC
3' (SEQ ID NO: 13)
und enthält
eine BamHI-Restriktionsenzymstelle (fett gedruckt), gefolgt von
6 Nucleotiden, die einem effizienten Signal für die Translationsinitiation
in eukaryontischen Zellen ähneln
(Kozak, M. J. Mol. Biol., 196: 947–950 (1987), das gleich nach
den ersten 18 Nucleotiden des EDG-1-ähnlichen Polypeptidgens liegt
(das Initiationscodon für
die Translation „ATG" ist unterstrichen).
-
Der
3'-Primer hat die
Sequenz: 5' CCGAGGATCCTCAGATGCTCCGCACGCT
3' (SEQ ID NO: 14)
und enthält
die Spaltungsstelle für
die Restriktionsendonuclease BamHI und 18 Nucleotide, die zu der
translatierten 3'-Sequenz
des extrazellulären
Teils des EDG-1-ähnlichen
Polypeptids komplementär
sind. Die amplifizierten Sequenzen wurden aus einem 1% Agarosegel
unter Verwendung eines im Handel erhältlichen Kits („Geneclean", BIO 101 Inc., La
Jolla, KA) isoliert. Das Fragment wurde dann mit der Endonuclease
BamHI gespalten und wieder auf einem 1% Agarosegel gereinigt. Dieses
Fragment wird als F2 bezeichnet.
-
Der
Vektor pA2 (Modifikation des pVL941-Vektors, nachstehend besprochen)
wird für
die Expression des EDG-1-ähnlichen
Polypeptidproteins unter Verwendung des Baculovirus-Expressionssystems
verwendet (für
eine Zusammenfassung siehe: Summers, M. D. und Smith, G. E. 1987,
A manual of methods for baculovirus vectors and insect cell culture
procedures. Texas Agricultural Experimental Station Bulletin No.
1555). Dieser Expressionsvektor enthält den starken Polyhedrin-Promotor
des Kernpolyedervirus von Autographs californica (AcMNPV), gefolgt
von der Erkennungsstelle für
die Restriktionsendonuclease BamHI. Die Polyadenylierungsstelle
des Affenvirus (SV)40 wird für
effiziente Polyadenylierung verwendet. Für eine einfache Selektion von
rekombinantem Virus wird das beta-Galactosidasegen aus E. coli in der
gleichen Orientierung wie der Polyhedrinpromotor, gefolgt durch
das Polyadenylierungssignal des Polyhedringens, inseriert. Die Polyhedrinsequenzen
werden an beiden Seiten durch virale Sequenzen für die zellvermittelte homologe
Rekombination von co-transfizierter viraler Wildtyp-DNA flankiert. Viele
andere Baculovirusvektoren könnten
anstelle von pA2 verwendet werden, wie zum Beispiel pRG1 und pA2-GP,
wobei der 5'-Primer
demgemäß geändert wird, und
pAc373, pVL941 und pAcIM1 (Luckow, V. A. und Summers, M. D., Virology,
170: 31–39).
-
Das
Plasmid wurde mit dem Restriktionsenzym BamHI gespalten und dann
unter Verwendung von Kälberdarm-Phosphatase
durch im Fachgebiet bekannte Verfahren dephosphoryliert. Die DNA
wurde dann aus einem 1% Agarosegel unter Verwendung des im Handel
erhältlichen
Kits („Geneclean” BIO 101
Inc., La Jolla, KA) isoliert. Dieser Vektor wurde als V2 bezeichnet.
-
Fragment
F2 und das dephosphorylierte Plasmid V2 wurden mit T4-DNA-Ligase ligiert. E.
coli HB 101 wurden dann transformiert und Bakterien unter Verwendung
des BamHI-Enzyms identifiziert, die das Plasmid (pBacEDG-1-ähnliches Polypeptid) mit dem
EDG-1-ähnlichen
Polypeptidgen enthielten. Die Sequenz des clonierten Fragments wurde
durch DNA-Sequenzierung bestätigt.
-
5 μg des Plasmids
pBacEDG-1-ähnliches
Polypeptid wurden mit 1,0 μg
eines im Handel erhältlichen linearisierten
Baculovirus („BaculoGold-Baculovirus-DNA", Pharmigen, San
Diego, KA) unter Verwendung des Lipofektionsverfahrens (Feigner
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA. 84: 7413–7417 (1987)) co-transfiziert.
-
1 μg an BaculoGold-Virus-DNA
und 5 μg
des Plasmids pBacEDG-1-ähnliches
Polypeptid wurden in einer sterilen Vertiefung einer Mikrotiterplatte
gemischt, die 50 μl
an serumfreien Grace-Medium (Life Technologies, Inc., Gaithersburg,
MD) enthielt. Danach wurden 10 μl
Lipofectin und 90 μl
Grace-Medium hinzugefügt, gemischt
und für
15 Minuten bei Raumtemperatur inkubiert. Dann wurde das Transfektionsgemisch
tropfenweise zu den Sf9-Insektenzellen (ATCC CRL 1711) hinzugefügt, damit
wurde eine 35 mm-Gewebekulturplatte mit 1 ml Grace-Medium ohne Serum
beimpft. Die Platte wurde hin und her geschaukelt, um die neu hinzugefügte Lösung zu
mischen. Die Platte wurde dann für
5 Stunden bei 27°C
inkubiert. Nach 5 Stunden wurde die Transfektionslösung von
der Platte entfernt und 1 ml Grace-Insektenmedium, das mit 10% fötalem Kälberserum
ergänzt
war, wurde hinzugefügt.
Die Platte wurde in einen Inkubator zurückgestellt und die Züchtung für 4 Tage
bei 27°C
fortgesetzt.
-
Nach
4 Tagen wurde der Überstand
gesammelt und ein Plaquetest durchgeführt, ähnlich wie er von Summers und
Smith (vorstehend) beschrieben wurde. Als eine Modifikation wurde
ein Agarosegel mit „Blue Gal" (Life Technologies
Inc., Gaithersburg) verwendet, das leichte Isolierung der blau gefärbten Plaques
ermöglicht.
(Eine genaue Beschreibung eines „Plaque-Tests” kann auch
im Benutzerhandbuch für
Insektenzellkultur und Baculovirologie, vertrieben durch Life Technologies
Inc., Gaithersburg, Seiten 9–10,
gefunden werden).
-
Vier
Tage nach der seriellen Verdünnung
wurde das Virus zu den Zellen hinzugefügt und blau gefärbte Plaques
wurden mit der Spitze einer Eppendorfpipette abgenommen. Der die
rekombinanten Viren enthaltende Agar wurde dann in einem Eppendorfröhrchen resuspendiert,
das 200 μl
Grace-Medium enthielt. Der Agar wurde durch kurze Zentrifugation
entfernt und der Überstand,
der das rekombinante Baculovirus enthielt, wurde verwendet, um Sf9-Zellen
zu infizieren, die in die 35 mm-Schalen
ausgesät
waren. Vier Tage später
wurden die Überstände dieser
Zellkulturschalen geerntet und bei 4°C gelagert.
-
Sf9-Zellen
wurden in Grace-Medium gezüchtet,
das mit 10% hitzeinaktiviertem FBS ergänzt war. Die Zellen wurden
mit dem rekombinanten Baculovirus-V-EDG-1-ähnlichem Polypeptid bei einer
Multiplizität
der Infektion (MOI) von 2 infiziert. Sechs Stunden später wurde
das Medium entfernt und durch SF900 II-Medium ohne Methionin und Cystein (Life
Technologies Inc., Gaithersburg) ersetzt. 42 Stunden später wurden
5 μCi an 35S-Methionin und 5 μCi 35S-Cystein
(Amersham) hinzugefügt.
Die Zellen wurden weiter für
16 Stunden inkubiert, bevor sie durch Zentrifugation geerntet wurden,
und die markierten Proteine wurden durch SDS-PAGE und Autoradiographie sichtbar gemacht.
-
Beispiel 7
-
Expression von rekombinantem EDG-1-ähnlichem
Polypeptid in Cos-Zellen (Referenzbeispiel)
-
Die
Expression von Plasmid EDG-1-ähnlichem
Polypeptid HA erfolgt von dem Vektor pcDNAI/Amp (Invitrogen), enthaltend:
1) SV40-Replikationsursprung, 2) Ampicillinresistenzgen, 3) E. coli-Replikationsursprung,
4) CMV-Promotor, gefolgt von einer Polylinkerregion, einem SV40-Intron
und einer Polyadenylierungsstelle. Ein DNA-Fragment, welches den
gesamten EDG-1-ähnlichen
Polypeptid-Vorläufer
codiert, und ein HA-Marker, fusioniert im Leserahmen an sein 3'-Ende, wurden in
die Polylinkerregion des Vektors cloniert, daher wurde die rekombinante
Proteinexpression unter dem CMV-Promotor gesteuert. Der HA-Marker
entspricht einem Epitop, das von dem vorstehend beschriebenen Influenza-Hämagglutininprotein stammt (I.
Wilson, H. Niman, R. Heighten, A. Cherenson, M. Connolly und R.
Lerner, 1984 Cell 37: 767, (1984). Die Fusion des HA-Markers mit
dem Zielprotein ermöglicht
einen leichten Nachweis des rekombinanten Proteins mit einem Antikörper, der
das HA-Epitop erkennt.
-
Die
Plasmidkonstruktionsstrategie wird wie folgt beschrieben:
Die
DNA-Sequenz, die das EDG-1-ähnliche
Polypeptid, ATCC #209004, codiert, wurde unter Verwendung von zwei
Primern durch PCR konstruiert: der 5' Primer 5'CCGAGGATCCGCCATCATGAACGCCACGGGGACC 3' (SEQ ID NO: 15)
enthält
eine BamHI-Stelle, gefolgt durch die Codierungssequenz des EDG-1-ähnlichen Polypeptids, beginnend
vom Initiationscodon; die 3'-Sequenz
5 CCGATCTAGATCAATCCCATACGACGTCCCAGACTACGCTGATGCTCCGCACGCT 3' (SEQ ID NO: 16)
enthält
komplementäre
Sequenzen zu der XbaI-Stelle, dem Translations-Stoppcodon, HA-Marker
und der EDG-1-ähnliche
Polypeptid-codierende Sequenz (ohne das Stopp-Codon). Daher enthält das PCR-Produkt
eine BamHI-Stelle,
eine EDG-1-ähnliche
Polypeptid-Codierungssequenz, gefolgt von dem im Leserahmen fusionierten
HA-Marker, einem Translations-Terminations-Stoppcodon neben dem
HA-Marker und einer XbaI-Stelle. Das durch PCR amplifizierte DNA-Fragment und der
Vektor, pcDNAI/Amp, wurden mit BamHI- und XbaI-Restriktionsenzymen gespalten und ligiert.
Das Ligierungsgemisch wurde in den E. coli-Stamm SURF (erhältlich vom
Stratagene Cloning Systems, 11099 North Torreg Pines Road, La Jolla,
KA 92037) transformiert und die transformierte Kultur wurde auf
Ampicillinmedium-Platten ausplattiert und resistente Kolonien wurden
ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde aus Transformanten isoliert und durch Restriktionsanalyse
auf die Anwesenheit des richtigen Fragments überprüft. Zur Expression des rekombinanten
EDG-1-ähnlichen
Polypeptids wurden COS-Zellen mit dem Expressionsvektor durch das
DEAE-DEXTRA-Verfahren transfiziert (J. Sambrook, E. Fritsch, T.
Maniatis, Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, (1989)). Die Expression des EDG-1-ähnlichen
Polypeptid-HA-Proteins wurde durch radioaktive Markierung und ein
Immunpräzipitationsverfahren
(E. Harlow, D. Lane, Antibodies: A Laboratory Manual, Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1988)) nachgewiesen. Zellen wurden zwei
Tage nach der Transfektion für
8 Stunden mit 35S-Cystein markiert. Kulturmedium
wurde dann gesammelt und die Zellen wurden mit Detergens (RIPA-Puffer
(150 mM NaCl, 1% NP-40, 0,1% SDS, 1% NP-40, 0,5% DOC, 50 mM Tris,
pH-Wert 7,5) lysiert (Wilson, I. et al., ebenda, 37: 767 (1984)):
Sowohl Zelllysat als auch Kulturmedien wurden mit einem HA-spezifischen
monoclonalen Antikörper
ausgefällt.
Ausgefällte
Proteine wurden auf 15% SDS-PAGE-Gelen analysiert.
-
Beispiel 8
-
Expression über Gentherapie
-
Fibroblasten
wurden aus einem Individuum durch Hautbiopsie erhalten. Das daraus
resultierende Gewebe wird in Gewebekulturmedium gelegt und in kleine
Stücke
zerteilt. Kleine Gewebebrocken werden auf eine nasse Oberfläche einer
Gewebekulturflasche gelegt, ungefähr 10 Stücke werden in jede Flasche
gelegt. Die Flasche wird dann umgedreht, fest geschlossen und bei
Raumtemperatur über
Nacht stehen gelassen. Nach 24 Stunden bei Raumtemperatur wird die
Flasche umgedreht und die Gewebebrocken bleiben am Boden der Flasche
kleben und frisches Medium (z.B. Ham-F12-Medium mit 10% FBS, Penicillin
und Streptomycin) wird hinzugefügt.
Das Ganze wird dann bei 37°C
für ungefähr eine
Woche inkubiert. Dann wird frisches Medium hinzugefügt und anschließend alle
paar Tage gewechselt. Nach weiteren zwei Wochen in Kultur taucht
eine Einzelzellschicht aus Fibroblasten auf. Die Einzelzellschicht
wird mit Trypsin behandelt und in größere Flaschen abgemessen.
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pMV-7
(Kirschmeier, P. T. et al., DNA, 7: 219–25 (1988), flankiert durch
die langen terminalen Wiederholungen des Moloney-Sarcomvirus der
Maus, wird mit EcoRI und HindIII gespalten und anschließend mit
Kälberdarm-Phosphatase
behandelt. Der lineare Vektor wird auf einem Agarosegel fraktioniert
und unter Verwendung von Glasperlen gereinigt.
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Die
cDNA, die das Polypeptid der vorliegenden Erfindung codiert, wird
unter Verwendung von PCR-Primern amplifiziert, die den 5' bzw. 3'-Endsequenzen entsprechen.
Der 5'-Primer enthält eine
EcoRI-Stelle und der 3'-Primer
enthält
ferner eine HindIII-Stelle. Gleiche Mengen an linearem Rückgrat des
Moloney-Sarcomvirus der Maus und der amplifizierten EcoRI- und HindIII-Fragmente
werden, in der Anwesenheit von T4-DNA-Ligase zusammengefügt. Das
daraus resultierende Gemisch wird unter Bedingungen erhalten, die
für die
Ligierung von zwei Fragmenten geeignet sind. Das Ligierungsgemisch
wird verwendet, um HB101-Bakterien
zu transformieren, die dann zum Zweck der Bestätigung, dass der Vektor das
Gen von Interesse richtig inseriert hat, auf Kanamycin enthaltenden
Agar ausplattiert werden.
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Die
amphotrophen pA317- oder GP+am12-Verpackungszellen werden in Dulbecco
modifiziertem Eagle-Medium (DMEM) mit 10% Kälberserum (CS), Penicillin
und Streptomycin in Gewebekultur bis zu einer konfluenten Dichte
gezüchtet.
Der MSV-Vektor, der das Gen enthält,
wird dann zu den Medien hinzugefügt
und die Verpackungszellen werden mit dem Vektor transduziert. Die
Verpackungszellen produzieren nun infektiöse virale Partikel, welche
das Gen enthalten (die Verpackungszellen werden nun als Erzeugerzellen
bezeichnet).
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Frisches
Medium wird zu den transduzierten Erzeugerzellen hinzugefügt und anschließend wird
das Medium von einer 10 cm-Platte von konfluenten Erzeugerzellen
geerntet. Das verbrauchte Medium, das die infektiösen viralen
Partikel enthält,
wird durch einen Milipore-Filter gefiltert, um abgelöste Erzeugerzellen
zu entfernen, und dieses Medium wird dann verwendet, um Fibroblastenzellen
zu infizieren. Medium wird von einer sub-konfluenten Platte mit
Fibroblasten entfernt und schnell durch das Medium von den Erzeugerzellen ersetzt.
Dieses Medium wird entfernt und durch frisches Medium ersetzt. Wenn
der Virustiter hoch ist, werden fast alle Fibroblasten infiziert
sein und eine Selektion wird nicht benötigt. Wenn der Titer sehr niedrig
ist, dann ist es notwendig, einen retroviralen Vektor zu verwenden,
der einen selektierbaren Marker wie zum Beispiel neo oder his aufweist.
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Die
erzeugten Fibroblasten werden dann, entweder alleine oder nachdem
sie bis zur Konfluenz auf Cytodex 3-Mikroträger-Perlen gezüchtet wurden,
in den Wirt in injiziert. Die Fibroblasten erzeugen nun das Proteinprodukt.
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Zahlreiche
Modifikationen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind im
Lichte der vorstehenden Lehren möglich
und daher innerhalb des Geltungsbereiches der beigefügten Ansprüche. Die
Erfindung kann anders ausgeübt
werden, als spezifisch beschrieben.
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