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Hintergrund
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft therapeutische Peptide. Es wurde
bisher mehrfach versucht, die Aktivität biologisch aktiver Peptide
zu verlängern.
Beispielsweise wurden Peptide durch synthetisches Hinzufügen von
Zuckerresten chemisch modifiziert, um den Zeitraum, in dem das Peptid
aktiv ist, zu verlängern
(Sandoz, WO 88/02756; Sandoz, WO 89/09786;
DE 39 10 667 A1 ,
EP 0 374 089 A2 (1990);
und Breipohl, US-Patent Nr. 4,861,755 (1989)). Das Hinzufügen von
kationischen Ankern (
EP
0 363 589 A2 (1990)) und Lipidresten (Whittaker, WO 91/09837;
Jung, US-Patent
Nr. 4,837,303 (1989)) wurde ebenfalls eingesetzt, um die Lebensdauer
des Peptids zu erhöhen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt im Allgemeinen Derivate biologisch
aktiver Peptide bereit, die einen oder mehrere Substituenten enthalten,
die getrennt an eine Aminogruppe gebunden sind, welche sich an dem N-terminalen
Ende oder einer Seitenkette des Peptidrests befinden. In dieser
modifizierten Form weisen die Derivate eine stärkere und verlängerte biologische
Aktivität
auf als das entsprechende nicht-modifizierte Peptid.
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Die
Peptidderivate weisen den Vorteil auf, dass sie billig sind, in
hohem Maße
biokompatibel sind, frei von schädlichen
Nebeneffekten sind und sich für
verschiedene Formen der therapeutischen Verabreichung eignen. Insbesondere
weisen viele Derivate, bei denen der Peptidrest Somatostatin ist,
eine wesentlich gesteigerte Wirksamkeit und Selektivität im Vergleich
zum nicht-modifizierten Somatostatin auf.
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Ein
Aspekt der Erfindung stellt ein Peptidderivat bereit, das einen
biologisch aktiven Peptidrest und wenigstens einen an den Peptidrest
gebundenen Substituenten enthält;
der Substituent ist Verbindung II
worin:
R
13,
R
14 und R
15, jeweils
unabhängig
voneinander, für
H oder (C
2-C
24)-Acyl
stehen;
R
16 für NH steht oder fehlt;
R
17 für
CO oder O steht oder fehlt;
R
18 für CO, CH
2 oder SO
2 steht
oder fehlt; und
m für
einen ganzzahligen Wert zwischen, einschließlich, 1 und 5 steht; und n
für einen
ganzzahligen Wert zwischen, einschließlich, 0 und 5 steht.
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In
der Verbindung II ist der Peptidrest an jeden der Substituenten über eine
CO-N-, CH2-N-, oder SO2-N-Bindung
zwischen dem Substituenten und einem Stickstoffatom des N-Terminus
oder einer Seitenkette des Peptidrests gebunden.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
ist R18 vorzugsweise CH2 oder
SO2; R13, R14 und R15 sind H;
und R17 fehlt. In besonders bevorzugten
Ausführungsformen
ist der Substituent (HOCH2)3C-NH-(CH)2-SO2 oder (HOCH2)3C-CH2.
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Der
Peptidrest ist vorzugsweise ausgewählt unter: Somatostatin, Bombesin,
Calcitonin, Calcitonin Gene Related Peptide (CGRP), Amylin, Parathyroid
Hormon (PTH), Gastrin freisetzendes Peptid (GRP), Melanocyten stimulierendes
Hormon (MSH), Adenocorticotrophes Hormon (ACTH), Parathyroid Related
Peptide (PTHrP), Luteinisierendes Hormon-freisetzendes Hormon (LHRH),
Wachstumshormon freisetzender Faktor (GHRF), Wachstumshormon freisetzendes
Peptid (GHRP), Cholecystokinin (CCK), Glucagon, Bradykinin, Glucagon-ähnliches
Peptid (GLP), Gastrin, Enkephalin, Neuromedine, Endothelin, Substanz
P, Neuropeptid Y (NPY), Peptid YY (PYY), vasoaktives intestinales
Peptid (VIP), Guanylin, pituäres
Adenylat Cyclase aktivierendes Polypeptid (PACAP), beta-Zellen-Tropin,
Adenomedulin, und Derivate, Fragmente und Analoga davon.
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Der
Peptidrest ist vorzugsweise Somatostatin oder ein Derivat, Fragment
oder Analogon davon. Am bevorzugtesten ist das Somatostatin-Analogon
eines der folgenden: H-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys]-Thr-NH2, H-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2 und H-D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys]-Thr-NH2. Alternativ ist der Peptidrest Bombesin
oder ein Derivat, Fragment oder Analogon davon.
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In
noch weiteren bevorzugten Ausführungsformen
ist das Peptidderivat eines der folgenden:
und
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung einer therapeutischen
Menge der hier beschriebenen Peptidderivate zur Herstellung eines
Medikaments. In bevorzugten Ausführungsformen
ist der für die
Behandlung verwendete Peptidrest Somatostatin.
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"Biologisch aktiv" bedeutet hier ein
natürlich
vorkommendes, rekombinantes oder synthetisches Peptid mit physiologischer
oder therapeutischer Aktivität.
Im Allgemeinen umfasst dieser Begriff alle Derivate, Fragmente und
Analoga biologischer aktiver Peptide, die im Vergleich mit dem nicht-modifizierten
Peptid eine qualitativ ähnliche
oder entgegengesetzte Wirkung aufweisen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung von zwei Wachstumskurven von AR42J-Zellen
in Gegenwart verschiedener Somatostatinderivate.
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Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
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Peptiderivate
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Im
Allgemeinen enthalten erfindungsgemäße Peptidderivate zwei getrennte
Bestandteile: 1) ein biologisch aktives Peptid; und, 2) wenigstens
einen Substituenten mit der Struktur der Verbindung II. Nach den
hier beschriebenen Verfahren hergestellte Peptidderivate umfassen
die folgenden Verbindungen.
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Derivate
auf der Grundlage von Verbindung II
worin
R
13, R
14, R
15, R
16, R
17, R
18, m, n und
NH-P' wie hier definiert
sind.
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Die
erfindungsgemäßen Peptidderivate
sind Derivate biologisch aktiver Peptide, die ausgewählt sind unter:
Somatostatin, Bombesin, Calcitonin, Calcitonin Gene Related Peptide
(CGRP), Amylin, Parathyroid Hormon (PTH), Gastrin freisetzendem
Peptid (GRP), Melanocyten stimulierendem Hormon (MSH), Adenocorticotrophem
Hormon (ACTH), Parathyroid Related Peptide (PTHrP), Luteinisierendes
Hormonfreisetzendem Hormon (LHRH), Wachstumshormon freisetzendem
Faktor (GRF), Wachstumshormon freisetzendem Peptid (GHRP), Cholecystokinin
(CCK), Glucagon, Bradykinin, Glucagon-ähnlichem Peptid (GLP), Gastrin,
Enkephalin, Neuromedinen, Endothelin, Substanz P, Neuropeptid Y
(NPY), Peptid YY (PYY), vasoaktivem intestinalem Peptid (VIP), Guanylin,
pituäre
Adenylat Cyclase aktivierendem Polypeptid (PACAP), beta-Zellen-Tropin,
Adenomedulin, und Derivaten, Fragmenten und Analoga davon.
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In
besonders bevorzugten Ausführungsformen
ist der Peptidrest Somatostatin oder ein Derivat, Fragment oder
Analogon von Somatostatin. Somatostatin-Analoga, die erfindungsgemäß verwendet
werden können,
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, die folgenden Verbindungen:
worin
Lys* eine zwischen Lys* und Asp gebildete Amidbrücke anzeigt.
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Die
vorstehend aufgeführten
Peptidverbindungen sind in den nachfolgend genannten Literaturstellen beschrieben,
auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird: EP-Anmeldung Nr. P5
164 EU; Van Binst, G. et al. Peptide Research 5: 8 (1992); Horvath,
A. et al. Zusammenfassung, "Conformations
of Somatostatin Analogs Having Anti-tumor Activity", 22nd European Peptide
Symposium, September 13–19,
1992, Interlaken, Schweiz; PCT-Anmeldung WO 91/09056 (1991); EP-Anmeldung
0 363 589 A2 (1990); EP-Anmeldung 0 203 031 A2 (1986); US-Patent
Nr. 4,904,642; 4,871,717; 4,853,371; 4,725,577; 4,684,620; 4,650,787;
4,603,120; 4,585,755; 4,522,813; 4,486,415; 4,485,101; 4,435,385;
4,395,403; 4,369,179; 4,360,516; 4,358,439; 4,328,214; 4,316,890;
4,310,518; 4,291,022; 4,238,481; 4,235,886; 4,224,190; 4,211,693;
4,190,648; 4,146,612; und 4,133,782.
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Bei
den vorstehend aufgeführten
Somatostatin-Analoga weist jeder Aminosäurerest die Struktur NH-C(R)H-CO-
auf, wobei R die Seitenkette ist; Striche zwischen Aminosäureresten
stellen Peptidbindungen dar, welche die Aminosäuren verbinden. Wenn der Aminsäurerest
optisch aktiv ist, wird auf die L-Konfiguration abgestellt, sofern
die D-Form nicht ausdrücklich
bezeichnet ist. Wenn zwei Cys-Reste in dem Peptid vorliegen, wird
zwischen den beiden Resten eine Disulfidbrücke gebildet. Diese Bindung
ist jedoch in den aufgeführten Resten
nicht gezeigt.
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Zusätzlich bevorzugte
erfindungsgemäß Somatostatin-Analoga
weisen die folgende Formel auf:
worin A
1 ein
D- oder L-Isomer von β-Nal,
Trp, β-Pyridyl-Ala,
Phe, substituierte Phe ist oder deletiert ist; und A
2 und
A
7 jeweils unabhängig voneinander Cys, Asp oder
Lys sind. Diese Reste sind kovalent miteinander über eine Disulfidbrücke oder
eine Amidbrücke
verbunden. Zusätzlich
ist A
3, β-Nal,
Phe oder o-, m-, oder p-substituiertes X-Phe, worin X ein Halogen,
OH, NH
2, NO
2 oder
C
1-3-Alkyl ist; A
6 ist
Val, Thr, Ser, Ala, Phe, β-Nal,
Abu, Ile, Nle oder Nva; und A
8 ist Phe,
Thr, Tyr, Trp, Ser, β-Nal,
eine Alkoholgruppe oder deletiert; R
1 und
R
2 sind jeweils unabhängig voneinander H, ein Niedrigacyl
oder Niedrigalkyl; und R
3 ist OH, NH
2 oder ist deletiert. Wenn eines von A
2 und A
7 Cys ist,
ist das andere vorzugsweise ebenfalls Cys; wenn A
8 ein
alpha-Aminoalkohol ist, ist R
3 deletiert;
und wenn weder A
2 noch A
7 Cys
sind, ist A
2 von A
7 verschieden.
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Besonders
bevorzugte Somatostatin-Analoga dieser Ausführungsform sind:
Me-D-Phe-Cys-Tyr-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys-Thr-NH2;
H-D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys-Nal-NH2;
H-D-Nal-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys-Thr-NH2;
H-D-Phe-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys-Thr-NH2;
H-D-Phe-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys-Nal-NH2; und
H-D-Phe-Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys-Thr-ol.
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In
weiteren Ausführungsformen
weisen erfindungsgemäße lineare
Somatostatin-Analoga
die folgende Struktur auf:
worin A
1 ein
D- oder L-Isomer von Ala, Leu, Ile, Val, Nle, Thr, Ser, β-Nal, β-Pyridyl-Ala, Trp, Phe, 2,4-Dichlor-Phe,
Pentafluor-Phe, p-X-Phe oder o-X-Phe ist, worin X CH
3,
Cl, Br, F, OH, OCH
3 oder NO
2 ist;
A
2 Ala, Leu, Ile, Val, Nle, Phe, β-Nal, Pyridyl-Ala,
Trp, 2,4-Dichlor-Phe, Pentafluor-Phe,
o-X-Phe oder p-X-Phe ist, worin X CH
3, Cl,
Br, F, OH, OCH
3 oder NO
2 ist;
A
3 Pyridyl-Ala, Trp, Phe, β-Nal, 2,4-Dichlor-Phe, Pentafluor-Phe,
o-X-Phe oder p-X-Phe
ist, worin X CH
3, Cl, Br, F, OH, OCH
3 oder NO
2 ist;
A
6 Val, Ala, Leu, Ile, Nle, Thr, Abu oder
Ser ist;
A
7 Ala, Leu, Ile, Val, Nle,
Phe, β-Nal,
Pyridyl-Ala, Trp, 2,4-Dichlor-Phe, Pentafluor-Phe, o-X-Phe oder p-X-Phe ist, worin
X CH
3, Cl, Br, F, OH, OCH
3 oder
NO
2 ist;
A
8 ein
D- oder L-Isomer von Ala, Leu, Ile, Val, Nle, Thr, Ser, Phe, β-Nal, Pyridyl-Ala,
Trp, 2,4-Dichlor-Phe, Pentafluor-Phe, p-X-Phe oder o-X-Phe ist,
worin X CH
3, Cl, Br, F, OH, OCH
3 oder
NO
2 oder ein Alkohol davon ist; und
R
1 und R
2 jeweils
unabhängig
voneinander H, ein kurzkettiges Acyl oder ein kurzkettiges Alkyl
sind; und R
3 OH, NH
2 oder
deletiert ist. Vorzugsweise muss wenigstens eine der Gruppen A
1 und A
8 und eine
der Gruppen A
2 und A
7 eine
aromatische Aminosäure
sein; und R
3 ist deletiert, wenn A
8 ein Alkohol ist. Darüber hinaus können A
1, A
2, A
7 und
A
8 nicht alle aromatische Aminosäuren sein.
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Besonders
bevorzugte Analoga nach diesem Aspekt der Erfindung umfassen:
H-D-Phe-p-Chlor-Phe-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Phe-Thr-NH2;
H-D-Phe-p-NO2-Phe-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe-Thr-NH2;
H-D-Nal-p-Chlor-Phe-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe-Thr-NH2;
H-D-Phe-Phe-Phe-D-Trp-Lys-Thr-Phe-Thr-NH2;
H-D-Phe-Phe-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe-Thr-NH2;
H-D-Phe-p-Chlor-Phe-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Phe-Thr-NH2; und
H-D-Phe-Ala-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Ala-D-β-Nal-NH2.
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In
noch weiteren bevorzugten Ausführungsformen
ist der Peptidrest Bombesin oder ein Derivat, Fragment oder Analogon
von Bombesin. Bombesin-Analoga, die bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung verwendet
werden können,
umfassen, ohne darauf beschränkt
zu sein, Neuromedin C, Neuromedin B, Litorin und Gastrin freisetzendes
Peptid (GRP), welches die folgende Aminosäuresequenz aufweist:
H-Ala-Pro-Val-Ser-Val-Gly-Gly-Gly-Thr-Val-Leu-Ala-Lys-Met-Tyr-Pro-Arg-Gly-Asn-His-Trp-Ala-Val-Gly-His-Leu-Met-NH2
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Weitere
Bombesin-Analoga, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
umfassen Verbindungen, die in den nachfolgend genannten Literaturstellen
beschrieben sind, auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird:
Coy
et al. Peptides, Proceedings of the Eleventh Amer. Peptide Symposium,
Rivier et al. (Hrsg.), ESCOM, S. 65–67 (1990); Wang et al. J.
Biol. Chem. 265: 15695 (1990); Mahmoud et al. Cancer Research 51:
1798 (1991); Wang et al. Biochemistry 29: 616 (1990); Heimbrook
et al., "Synthetic
Peptides: Approaches to Biological Problems", UCLA Symposium on Mol. and Cell. Biol.
New Series, Bd. 86, Tam und Kaiser (Hrsg.); Martinez et al., J.
Med. Chem. 28: 1874 (1985); Gargosky et al., Biochem. J. 247: 427
(1987); Dubreuil et al., Drug Design and Delivery, Bd. 2: 49, Harwood
Academic Publishers, GB (1987); Heikkila et al., J. Biol. Chem.
262: 16456 (1987); Caranikas et al., J. Med. Chem. 25: 1313 (1982);
Saeed et al., Peptides 10: 597 (1989); Rosell et al., Trends in
Pharmacological Sciences 3: 211 (1982); Lundberg et al., Proc. Nat.
Aca. Sci. 80: 1120 (1983); Engberg et al., Nature 293: 222 (1984);
Mizrahi et al., Eur. J. Pharma. 82: 101 (1982); Leander et al.,
Nature 294: 467 (1981); Woll et al., Biochem. Biophys. Res. Comm.
155: 359 (1988); Rivier et al., Biochem. 17: 1766 (1978); Cuttitta
et al., Cancer Surveys 4: 707 (1985); Aumelas et al., Int. J. Peptide
Res. 30: 596 (1987); Szepeshazi et al., Cancer Research 51: 5980
(1991); Jensen et al., Trends Pharmacol. Sci. 12: 13 (1991); US-Patent
Nr. 5,028,692; 4,943,561; 4,207,311; 5,068,222; 5,081,107; 5,084,555;
EP-Anmeldungen Nr.
0 315 367 A2 (1989); 0 434 979 A1 (1991); 0 468 497 A2 (1992): 0
313 158 A2 (1989); 0 339 193 A1 (1989); PCT-Anmeldungen Nr. WO 90/01037
(1990); 90/02545 (1992); und UK-Anmeldung GB 1 231 051 A (1990).
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Die
erfindungsgemäßen Peptide
können
in Form pharmazeutisch verträglicher
Salze bereitgestellt werden. Beispiele bevorzugter Salze sind solche
mit therapeutisch verträglichen
organischen Säuren,
z. B. Essigsäure,
Milchsäure,
Maleinsäure,
Citronensäure, Äpfelsäure, Ascorbinsäure, Bernsteinsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Methansulfonsäure, Toluolsulfonsäure oder
Pamoasäure,
ebenso polymere Säuren
wie Tanninsäure
oder Carboxymethylcellulose, und Salze mit anorganischen Säuren wie
beispielsweise Halogenwasserstoffsäuren einschließlich Salzsäure, Schwefelsäure und
Phosphorsäure.
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Synthese der
Verbindungen
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Es
folgt nun eine Beschreibung der Synthesen der Verbindungen I, II
und III.
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Bei
der Beschreibung der Synthesen der erfindungsgemäßen Verbindungen werden die
folgenden Abkürzungen
verwendet:
Nal: | Naphthylalanin
(1 oder 2) |
Abu: | alpha-Aminobuttersäure |
D: | rechtsdrehend |
L: | linksdrehend |
HOAC: | Essigsäure |
BOP: | Benzotriazol-1-yloxytris(dimethylamino)phosphoniumhexafluorphosphat |
BOC: | tert-Butyloxycarbonyl |
DCC: | Dicyclohexylcarbodiimid |
EDC: | 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid |
DEPC: | Diethylcyanophosphonat |
DMF: | Dimethylformamid |
CH2Cl2: | Dichlormethan |
MeOH: | Methanol |
EtOH: | Ethanol |
DIEA: | N,N-Diisopropylethylamin |
HOBT: | 1-Hydroxybenzotriazol |
HBTU: | o-Benzotriazol-1-yl,N,N,N',N'-tetramethyluroniumhexafluorphosphat |
THF: | Tetrahydrofuran |
TFA: | Trifluoressigsäure |
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Die
Ausgangsstoffe und Zwischenprodukte für die Verbindungen I, II und
III können
im Handel bezogen werden. Alternativ können die Ausgangsstoffe über Methoden,
die allgemein bekannt und in der Literatur erfasst sind, einfach
hergestellt werden. Beispielsweise finden sich Angaben über die
Chemie von Derivaten im Zusammenhang mit Ascorbinsäure in J.
Chem. Soc., Perkin Trans. 1: 1220 (1974); Carbohyd. Res., 67: 127 (1978);
Yakugaku Zasshi, 86: 376 (1966); US-Pat. Nr. 4,552,888; J. Med.
Chem, 31: 793 (1988); ibid. 34: 2152 (1991); und 35: 1618 (1992),
auf die hier vollinhaltlich Bezug genommen wird. Angaben über die
Chemie von Derivaten im Zusammenhang mit Tris finden sich in Arch.
Biochem. Biophy, 96, 653 (1962), Biochem. 5 467 (1966), worauf hier
ebenfalls vollinhaltlich Bezug genommen wird.
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Synthese von
Peptidderivaten
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Im
Allgemeinen kann die Bindung von Verbindungen II an eine geeignete
freie Aminogruppe einer geschützten
Aminosäure
oder eines geschützten
Peptids über
allgemein bekannte, für
die Peptidsynthese verwendete Methoden erfolgen (z. B., DCC, DCC-HOBT,
DIC-HOBT PPA, EDC-HOBT, DEPT, BOP, HBTU), wobei eine Base (z. B.
DIEA) in einem inerten Lösungsmittel
(z. B. DMF, THF oder CH2Cl2,
Ethylacetat oder einem Gemisch daraus) verwendet wird. Das Entfernen
der Schutzgruppen kann ebenfalls über allgemein bekannte Methoden
erfolgen (z. B. Entfernen der Gruppe durch Zugabe von Säure oder
Base, TFA, Dioxan-HCl, Ammonium, NaOMe, Piperidin). In den meisten
Fällen
sollte sich die Reaktionstemperatur von –30°C bis Raumtemperatur bewegen.
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Im
Allgemeinen umfasst der erste Schritt der Synthese die Reaktion
zwischen einem Epoxid und einer freien Aminogruppe einer geschützen Aminosäure oder
eines geschützten
Peptids; die Komplexierung und Entfernung der Schutzgruppe kann über allgemein
bekannte Verfahren erfolgen, beispielsweise den in McManus et al.,
Synth. Communications 3, 177 (1973) beschriebenen, worauf hier vollinhaltlich
Bezug genommen wird. Nach der Synthese kann die Aufreinigung der
Zwischenprodukte und Produkte über übliche Verfahren wie
beispielsweise Chromatographie oder HPLC erfolgen. Die Identifizierung
der Verbindungen kann über übliche Verfahren,
wie beispielsweise NMR, Aminosäureanalyse
und Massenspektrometrie, erfolgen.
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Die
folgenden Beispiele veranschaulichen die bevorzugten Verfahren zur
Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
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Beispiel 1 – Synthese
von BIM-23107
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Das
folgende Somatostatin-Derivat, das auch als BIM-23107 bezeichnet
wird, wurde erfindungsgemäß synthetisiert.
(AcO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys]-Thr-NH2
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Beispiel 1.1 – (AcO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys(BOC)-Val-Cys]-Thr-NH2
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Man
gab 0.03 ml DIEA zu einer auf Eis gekühlten Lösung aus 2-N-(Succinyl)amino-2-(acetoxymethyl)-1,3-propandiol-diacetat
(83 mg) und HBTU (92 mg) in 2 ml DMF. Nach 30-minütigem Rühren bei
0–5°C gab man
eine Lösung
aus D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys(BOC)-Val-Cys]-Thr-NH2 (100 mg) in 2 ml DMF zu, die 0,03 ml DIEA
enthielt. Man rührte
das Gemisch zunächst
eine Stunde bei 0–5°C und dann über Nacht
bei Raumtemperatur. Man entfernte das Lösungsmittel bei verringertem
Druck, wodurch man einen getrockneten Rückstand erhielt, den man zwischen
Ethylacetat und wässrigem,
gesättigtem
NaCl partitionierte, und wusch die EtOAc-Schicht mit wässrigem
5% NaHCO3 und schließlich mit wässrigem, gesättigtem
NaCl; die erhaltene Lösung
trocknete man dann unter Verwendung von MgSO4.
Man verdampfte das Lösungsmittel
bei verringertem Druck, wodurch ein Rückstand übrig blieb, der (AcO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys(BOC)-Val-Cys]-Thr-NH2 enthielt (0,14 gm). TLC (Silicagel: CHCl3/MeOH/HOAc = 4 : 1: 0,1, Rf = 0,82).
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Beispiel 1.2 – Entfernung
der BOC-Gruppe
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Man
behandelte 30 mg der oben bezeichneten Verbindung 45 Minuten bei
Raumtemperatur mit 50% TFA in CHCl3; entfernte
dann flüchtige
Substanzen bei verringertem Druck, wodurch man einen Rückstand
erhielt. Spuren von TFA wurden mehrmals zusammen mit Ethanol verdampft.
Man titrierte den Rückstand
mit Ether und trocknete diesen dann, wobei man 30 mg des Produkts
erhielt (30 mg). TLC (Silicagel: CHCl3/MeOH/HOAc
= 3 : 1 : 1, Rf = 0,24).
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Beispiel 1.3 – Weitere
Ausführungsformen
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Die
folgenden Somatostatin-Derivate wurden ebenfalls auf analoge Weise
synthetisiert.
(HO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Nal-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Val-Cys]-Thr-NH2
BIM-23158
(HO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2
BIM-23167
(HO-CH2)3-C-NH-CO-(CH2)2-CO-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys]-Thr-NH2
BIM-23173
(HO-CH2)3-C-NH-CH2-CO-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2
BIM-23179
(HO-CH2)3-C-NH-CH2-CO-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys]-Thr-NH2
BIM-23182
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Beispiel 2 – Synthese
von BIM-23201
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Das
folgende Somatostatin-Derivat, das auch als BIM-23201 bezeichnet
wird, wurde erfindungsgemäß synthetisiert.
(HO-CH2)3-C-CH2-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2
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Beispiel 2.1 – (HO-CH2)3-C-CH2-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2
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Man
gab portionsweise in Abständen
von 15 Minuten zwei Gramm 3 Å Molekularsieb
und anschließend
NaCNBH3 (36 mg) zu einer Lösung aus
D-Phe-c[Cys Tyr (OBt)-D-Trp-Lys(BOC)-Thr(OBt)
Cys]Nal-NH2 (250 mg) und tris-(Acetoxymethyl)acetaldehyd
(120 mg), den man durch Oxidation von Triacetylpentaerythritol mit
Pyridiniumdichromat oder DMSO/Oxalylchlorid/Triethylamin) in 10%
Essigsäure
enthaltendem Methanol (10 ml) erhalten hatte. Daraufhin rührte man
das Gemisch 30 Minuten bei Raumtemperatur und erhitzte 4 Stunden.
Nach Filtration partitionierte man den Rückstand zwischen Ethylacetat
und Wasser. Man wusch die Ethylacetatschicht mit Wasser und dann
mit wässrigem
NaHCO3, und trocknete anschließend (MgSO4). Man verdampfte das Lösungsmittel bei verringertem
Druck, wodurch man einen Rückstand
erhielt (0,4 g), den man dann in Methanol (5 ml) löste, mit
einer NaOMe/MeOH-Lösung
(pH 10) behandelte, 1 Stunde rührte
und schließlich
mit 1 N HCl auf pH 5–6
neutralisierte. Nach Verdampfen des Lösungsmittels löste man
den Rückstand
in 90% wässriger
TFA (5 ml) und rührte
30 Minuten. Flüchtige
Stoffe entfernte man bei verringertem Druck und Spuren von TFA und
Wasser in dem erhaltenen Rückstand
durch Co-Verdampfung mit Alkohol (2×). Man trocknete den Rückstand,
titrierte dann mit Ether, und reinigte schließlich über HPLC unter Bedingungen auf,
die den vorstehend beschriebenen Bedingungen ähnelten, wodurch man 41 mg (HO-CH2)3-C-CH2-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2 als farblosen Feststoff erhielt. MS (m/e) 1262,8.
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Beispiel 2.2 – Weitere
Ausführungsformen
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Das
folgende Somatostatin-Derivat, das auch als BIM-23195 bezeichnet
wird, wurde auf analoge Weise synthetisiert.
(HO-CH2)3C-CH2-D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys]Thr-NH2
BIM-23195
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Weitere
erfindungsgemäße Peptidderivate
können
auf analoge Weise unter Verwendung von Modifikationen der Synthese,
die dem Fachmann bekannt sind, synthetisiert werden.
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Ergebnisse der Assays
der Testpeptide
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Beispiel 3 – Bindungsassays
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Um
die Bindungsaffinität
der Somatostatin-(SRIF)-Analoga für den Somatostatinrezeptor
zu zeigen, untersuchte man die vorstehend beschriebenen, aufgereinigten
Verbindungen in Somatostatin-Bindungsassays, welche Messungen der
in vitro-Inhibition der Bindung von [125I-Tyr11]SRIF-14 an AR42J-Pancreasmembranen der Ratte beinhalteten.
Wie in Tabelle I gezeigt, wiesen erfindungsgemäße aufgereinigte Somatostatin-Analoga
hohe Bindungsaffinitäten
für diese
Rezeptoren auf. In der Tabelle ist zusätzlich das Molekulargewicht
für jedes
Somatostatin-Derivat aufgeführt,
das über
Massenspektrometrie bestimmt und auf der Grundlage der molekularen
Struktur abgeschätzt
wurde.
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Das
vorstehend beschriebene aufgereinigte Bombesin-Analogon wurde auf ähnliche
Weise in einem Bombesin-Bindungsassay untersucht. Der Bindungsassay
bestand aus Messungen der in vitro-Inhibition der Bindung von [125I-Tyr11]-Bombesin
an AR42J-Pancreasmembranen der Ratte; auf der Grundlage des Assays wurde
die Bindungsaffinität
des Bombesin-Analogons für
den GRP-Rezeptor mit etwa 21 nM bestimmt.
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Beispiel 4 – Wachstumshormon-(GH)-Inhibitionsassay
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Man
injizierte ein Somatostatin-Derivat oder Kochsalzlösung s.
c. in Gruppen aus fünf
männlichen Sprague
Dawley-Ratten (jeweils mit einem Gewicht zwischen 250–300 g).
Dreißig
Minuten vor den gewählten Zeiträumen nach
Verabreichung des Wirkstoffs, die in Tabelle II gezeigt sind (2
Stunden, 4 Stunden, 6 Stunden, 8 Stunden) betäubte man die Ratten i. p. mit
Nembutal (50 mg/kg). Fünfzehn
Minuten nach der Betäubung
entnahm man über
Herzpunktion zur Messung des basalen GH ein Aliquot Blut auf Heparin.
Zusätzlich
verabreichte man eine s. c.-Injektion D-Ala2-GRF (10 μg/kg). Um
die Menge an GH nach Stimulation zu quantifizieren, entnahm man
fünfzehn
Minuten später
Blut, das mit einem von NIADDKD bezogenen Radioimmunassay im Plasma
gemessen wurde. Die prozentuale GH-Inhibierung wurde über die
Differenz der für
die basalen und nach Anregung erhaltenen GH-Werte berechnet.
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Tabelle
II zeigt die Wirkung verschiedener aufgereinigter Somatostatin-Analoga
als Funktion der Zeit. Die Wirksamkeit von D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Thr-Cys]-Nal-NH2 (BIM-23060)
bei der Inhibition von Wachstumshormon in Ratten wird mit anderen
Somatostatin-Derivaten (BIM-23167 und BIM-23179) verglichen. Alle Derivate
zeigen eine überraschende,
verlängerte
Wirkungsdauer, die in einer zeitabhängigen Weise abnimmt.
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Zusätzliche
Experimente wurden mit D-Phe-c[Cys-Tyr-D-Trp-Lys-Abu-Cys]-Thr-NH2, einem Somatostatin-Analogon, und BIM-23195
durchgeführt,
um die ED50 (d. h. die Konzentration, die
für jede
Verbindung benötigt
wurde, um die Freisetzung von Wachstumshormon nach einer bestimmten
Zeit um 50% zu inhibieren) für
die jeweilige Verbindung zu bestimmen. Die Experimente wurden mit
Dosen im Bereich zwischen 25 μg/kg und
0,25 μg/kg
durchgeführt.
Tabelle III zeigt die überraschende
Verbesserung der Somatostatin-Derivate gegenüber dem nicht-modifizierten
Peptid bei verschiedenen Zeitintervallen, was die zeitabhängige Inhibition
der durch Stimulation induzierten Freisetzung von GH durch die erfindungsgemäßen Verbindungen
zeigt.
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Beispiel 5 – Antiproliferationsassay
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Die
vorstehend beschriebenen gereinigten Somatostatin-Analoga wurden
auch auf Aktivität
gegen schnellproliferierende Zeilen untersucht. Tabelle IV zeigt
die Wirkung dieser Peptide auf das Wachstum von AR42J-Pancreastumorzellen
der Ratte. Anders als natürliches
Somatostatin zeigen die erfindungsgemäßen Derivate eine beträchtliche
antiproliferative Aktivität.
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Beispiel 6 – Thymidin-Aufnahme-Assay
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Bei
diesem Assay kultiviert man Stammkulturen von Swiss 3T3-Zellen in
einer feuchten Atmosphäre aus
10% CO2 und 90% Luft bei 37°C in Dulbecco's Modified Eagles
Medium (DMEM), das mit 10% fötalem Kälberserum
supplementiert ist. Anschließend
säte man
die Zellen in 24-Well-Schalen aus und verwendete sie vier Tage nach
dem letzten Mediumwechsel. Um die Zellen in der G1/G0-Phase des
Zellzyklus zu arretieren, verwendete man 24 Stunden vor dem Thymidin-Aufnahme-Assay serumfreies
DMEM; man wusch die Zellen dann zweimal mit 1 ml-Aliquots DMEM (ohne
Serum, 0,5 μM)
und [Methyl-3H]-Thymidin (20 Ci/mMol, New
England Nuclear). Anfänglich
untersuchte man Bombesin-Derivate bei Konzentrationen von 0.001,
0,01, 0,1, 1, 10, 100, 100 nM. Nach 28 Stunden bei 37°C wurde der
Einbau von [Methyl-3H]-Thymidin in säureunlösliche Pools
folgendermaßen
untersucht. Zuerst wusch man die Zellen zweimal mit eiskaltem 0,9%
NaCl (1 ml-Aliquots); dann entfernte man säurelösliche Radioaktivität durch
30-minütige
Inkubation bei 40°C
mit 5% Trichloressigsäure
(TCA). Anschließend
wusch man die Kulturen einmal mit 95% Ethanol (1 ml) und solubilisierte durch
30-minütige
Inkubation mit 1 ml 0,1 N NaOH. Man überführte das solubilisierte Material
in Gefäße, die 10
ml ScintA (Packard) enthielten, und bestimmte die Radioaktivität über Flüssigsszintillationsspektrometrie. Dieser
Assay zeigt die Fähigkeit
der Bombesin-Derivate, die Aufnahme von Thymidin in Zellen zu stimulieren. Der
Wert für
EC50 wurde mit 0,48 nm berechnet, wodurch
gezeigt wurde, dass die erfindungsgemäßen Bombesin-Derivate wirkungsvolle
Stimulatoren der Thymidin-Aufnahme sind.
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Verwendungen
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Die
erfindungsgemäßen Peptidderivate
können
einem Säugetier,
insbesondere einem Menschen, auf eine der üblichen Weisen verabreicht
werden (z. B. oral, parenteral, transdermal oder transmukosal),
in Depotformulierungen unter Verwendung eines biologisch abbaubaren,
biokompatiblen Polymers, oder durch örtliche Verabreichung (z. B.,
im Fall eines Antikrebs-Bombesins oder von Somatostatin-Derivaten,
in die Lungen) unter Verwendung von Micellen, Gelen und Liposomen.
Die Dosierungen sind im Allgemeinen dieselben wie die gegenwärtig für therapeutische
Peptide bei Menschen verwendeten Dosierungen.
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Darüber hinaus
sind die erfindungsgemäßen Peptidderivate
für eine
verbesserte Behandlung von Erkrankungen geeignet, die für eine Behandlung
mit dem entsprechenden nicht-modifizierten Peptid zugänglich sind.
Die vorstehend beschriebenen Somatostatin-Derivate sind insbesondere
geeignet für
die Behandlung von Krebs, Akromegalie, Pankreatitis, Trauma-induzierter
Proliferation, Diabetes, diabetischer Retinopathie, Restenose nach
Angioplastie, AIDS, neurogener Entzündung, Arteritis und gastrointestinalen
Problemen einschließlich
Diarrhöe.
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TABELLE
I – IN
VITRO-BINDUNGSAFFINITÄTEN
UND MOLEKULARGEWICHTE VON SOMATOSTATIN-PEPTIDDERIVATEN
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TABELLE
II – INHIBIERUNG
DER STIMULIERTEN FREISETZUNG VON WACHSTUMHORMON IN RATTEN DURCH
SOMATOSTATIN-PEPTIDDERIVATE
INHIBITION (IN PROZENT DER KONTROLLE)
25 μg/kg
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TABELLE
III – INHIBIERUNG
DER STIMULIERTEN FREISETZUNG VON WACHSTUMSHORMONEN IN RATTEN DURCH
S. C. VERABREICHTE SOMATOSTATIN-PEPTIDDERIVATE
ED 50 (μg/kg)
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TABELLE
IV – ANTIPROLIFERATIVE
AKTIVITÄT
VON SOMATOSTATIN-PEPTIDDERIVATEN