DE3910667A1 - Peptidderivate - Google Patents

Peptidderivate

Info

Publication number
DE3910667A1
DE3910667A1 DE3910667A DE3910667A DE3910667A1 DE 3910667 A1 DE3910667 A1 DE 3910667A1 DE 3910667 A DE3910667 A DE 3910667A DE 3910667 A DE3910667 A DE 3910667A DE 3910667 A1 DE3910667 A1 DE 3910667A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hydrogen
formula
radical
alkyl
carbon atoms
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE3910667A
Other languages
English (en)
Inventor
Rainer Dr Albert
Wilfried Bauer
Francois Cardinaux
Janos Pless
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sandoz AG
Sandoz Patent GmbH
Original Assignee
Sandoz AG
Sandoz Patent GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Priority claimed from GB888808442A external-priority patent/GB8808442D0/en
Priority claimed from GB888826452A external-priority patent/GB8826452D0/en
Application filed by Sandoz AG, Sandoz Patent GmbH filed Critical Sandoz AG
Publication of DE3910667A1 publication Critical patent/DE3910667A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K14/00Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
    • C07K14/435Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
    • C07K14/575Hormones
    • C07K14/655Somatostatins
    • C07K14/6555Somatostatins at least 1 amino acid in D-form
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P1/00Drugs for disorders of the alimentary tract or the digestive system
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P17/00Drugs for dermatological disorders
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P25/00Drugs for disorders of the nervous system
    • A61P25/28Drugs for disorders of the nervous system for treating neurodegenerative disorders of the central nervous system, e.g. nootropic agents, cognition enhancers, drugs for treating Alzheimer's disease or other forms of dementia
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P35/00Antineoplastic agents
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P43/00Drugs for specific purposes, not provided for in groups A61P1/00-A61P41/00
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K38/00Medicinal preparations containing peptides
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/50Improvements relating to the production of bulk chemicals
    • Y02P20/55Design of synthesis routes, e.g. reducing the use of auxiliary or protecting groups

Description

Die vorliegende Erfindung betriff Peptidderivate, ihre Herstellung, ihre Anwendung als Pharmazeutika und pharmazeutische Präparate, welche sie enthalten.
Gegenstand der Erfindung sind Somatostatinpeptide, die mindestens einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) enthalten
worin
Y₁ für Wasserstoff
Y₂ für Wasserstoff oder Hydroxy steht,
f und g unabhängig voneinander 0 oder 1 sind
X₁ Wasserstoff
X₂ Wasserstoff oder eine Aminoschutzgruppe, und
X₃ C2-6Alkylen bedeuten,
wobei die freie Valenz im Rest (a), (b) oder (c) an der N-terminale Aminogruppe des Peptids gebunden ist,
und die physiologisch annehmbare Aether und physiologisch hydrolisierbare und annehmbare Ester davon wenn das Peptid mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthält,
in freier Form oder in Form eines Säureadditionssalzes oder Komplexes.
Der Ausdruck Somatostatinpeptide beinhaltet auch Analogon und Derivate des natürlichen Somatostatintetradecapeptids. Unter Analogon und Derivate werden geradkettige oder zyklische, von dem natürlichen Somatostatin abgeleitete Polypeptide verstanden, bei denen eine oder mehrere Aminosäureeinheiten fehlen und/oder durch einen oder mehrere Aminosäurereste ersetzt sind und/oder eine oder mehrere funktionelle Gruppen durch eine oder mehrere andere funktionelle Gruppen ersetzt sind und/oder mehrere Gruppen durch eine oder mehrere andere isosterische Gruppen ersetzt sind. Im allgemeinen werden hiervon alle modifizierten Derivate biologisch aktiver Peptide umfaßt, die über eine qualitativ ähnliche Wirksamkeit wie das nicht modifizierte Somatostatinpeptid verfügen. Bevorzugte Somatostatinpeptide sind solche die beispielsweise von 4 bis 9 Aminosäure enthalten. Solche Verbindungen und ihre Herstellung sind bekannt und beispielsweise in den Europäischen Patentanmeldungen EP-A3-1295; EP-A2-215 171; 203 031; 214 872; 277 419 und 298 732 beschrieben.
Im folgenden werden diese Somatostatinpeptide als erfindungsgemäße Verbindungen bezeichnet.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch Verbindungen worin die N-terminale Aminogruppe durch Reste der Formel (a) und/oder (b) und/oder (c) disubstituiert ist, vorzugsweise der Formel (a) und/oder (b).
In dem Rest der Formel (a) steht g vorzugsweise für 0 oder g und f stehen beide für 0.
In dem Rest der Formel (b) ist f vorzugsweise 0.
In dem Rest (c) kann das Alkylen als X₃ geradkettig oder verzweigt sein. X₃ ist vorzugsweise C2-4Alkylen, besonders geradkettiges C2-4Alkylen.
Als Beispiele von Aminoschutzgruppen für X₂ können solche genannt werden wie üblicherweise in der Peptidchemie verwendet, z. B. Benzyl, Acyl wie beispielsweise Formyl, Acetyl, Benzoyl, p-Toluolsulfonyl oder Benzolsulfonyl, Benzyloxycarbonyl wie beispielsweise substituiertes Benzyloxycarbonyl, z. B. im aromatischen Ring durch Halogen, Nitro und/oder niederen Alkyl oder Alkoxy substituiert, cycloaliphatisches Oxycarbonyl oder aliphatisches Oxycarbonyl wie tert.-Butoxycarbonyl oder 9-Fluorenylmethoxycarbonyl.
In dem Rest der Formel (c) stehen X₁ und X₂ vorzugsweise für Wasserstoff.
Der Rest der Formel (a) ist ganz bevorzugt.
Unter dem Ausdruck "physiologisch annehmbare Aether" wie für die erfindungsgemäßen Verbindungen angewandt, die mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthalten, werden Aether verstanden, worin die Hydroxygruppen des Rests (a) oder (b) veraethert sind und die zu keinen Nebeneffekten bei einer gewünschten Dosishöhe führen. Solche umfassen geradkettige, verzweigte oder zyklische Aether wie beispielsweise C1-4Alkylaether, z. B. Verbindungen, worin die im Rest (a) oder (b) anwesenden OH-Gruppen methyliert, oder zyklische Aether worin 2 benachbarte OH-Gruppen durch z. B.
substituiert sind.
Unter dem Ausdruck "physiologisch-hydrolysierbar und annehmbare Ester" wie für die erfindungsgemäße Verbindungen angewandt, die mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthalten, werden Ester verstanden, worin die Hydroxygruppen des Rests (a) oder (b) verestert sind und die unter physiologischen Bedingungen hydrolysierbar sind, wobei eine Säure erhalten wird, welche zu keinen ungewünschten Nebeneffekten bei einer gewünschten Dosishöhe führt. Diese Ester können z. B. durch Acylierung von freien Hydroxygruppen in dem Rest (a) oder (b) abgeleitet sein. Geeignete Ester umfassen z. B. Ester mit Carbonsäuren, die 2 bis 8 C-Atome enthalten.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen auch solche, worin irgendeine der freien Hydroxygruppen im Rest der Formel (a) oder (b) glykosilisch an ein reduzierendes Monosaccharid, Disaccharid oder Oligosaccharid oder einem Aminozucker gebunden sein können.
Je nach Substitution, können die Reste der Formel (a) oder (b) ein oder zwei asymmetrische Kohlenstoffatome enthalten und somit können die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechend optische Isomerie aufweisen. Es ist zu verstehen, daß die vorliegende Erfindung sowohl die einzelnen isomeren Formen als auch die Mischungen, z. B. razemische und diastereoisomere Verbindungen, umfaßt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in freier Form oder in einer pharmazeutisch akzeptablen Salz- bzw. Komplexform vorliegen. Als Säureadditionssalze kommen solche mit organischen Säuren, polymeren Säuren oder anorganischen Säuren in Frage. Als Beispiel für Säureadditionssalze seien die Hydrochloride und Acetate genannt. Unter Komplexen sind solche an sich bekannten Verbindungen zu verstehen, die beim Zusatz anorganischer Substanzen, wie Salze oder Hydroxide (z. B. Ca-, Zn-Salze) und/oder beim Zusatz polymerer organischer Stoffe entstehen.
Eine Klasse von Verbindungen gemäß Erfindung betrifft diejenigen die mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthalten.
Bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche der Formel (I)
worin
R₁ für einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) wie oben definiert,
R₂ für Wasserstoff, C1-12Alkyl, C1-4Alkanoyl, C7-10Phenylalkyl oder einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) wie oben definiert,
<N-CH(Z₁)-CO für
  • a) einen gegebenenfalls durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen und/oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituierten (L)- oder (D)-Phenylalaninrest oder
  • b) den Rest einer anderen als unter i) angegebenen natürlichen lipophilen a-Aminosäure, einer entsprechenden (D)-Aminosäue oder einer synthetischen Aminosäure steht,
wobei
Z₁ in <N-CH(Z₁)-CO- den Rest eines unter i) oder ii) definierten Aminosäurerests vorstellt,
A′ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
Y′₁ und Y′₂ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder für
worin m eine ganze Zahl von 1 bis 4
Ra CH₃ oder C₂H₅ und
Rb H, CH₃ oder C₂H₅ bedeutet, oder
worin n eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, oder
3) -CO-NHRc
worin Rc einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, oder
worin Rd den am α-C-Atom befindlichen Rest einer natürlichen oder synthetischen a-Aminosäure (inkl. Wasserstoff) und
Re einen Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen bedeutet,
worin R′a und R′b unabhängig voneinander Wasserstoff, CH₃ oder C₂H₅
R₈ und R₉ unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen
p 0 oder 1,
q 0 oder 1 und
r 0, 1 oder 2 bedeuten,
oder Y′₁ und Y′₂ zusammen für eine Bindung stehen,
B für Phe oder im Phenylrest durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituiertes Phe, oder 3-(2-Naphthyl)-alanin
C für gegebenenfalls im Benzolring durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituiertes L- oder D-Trp, wobei die α-Aminogruppe durch Methyl substituiert sein kann
D für Lys, Lys worin die Seitenkette ein O oder S in β-Stellung enthält, γ F-Lys, δ F-Lys oder Orn, wobei die α-Aminogruppe durch Methyl substituiert sein kann, oder 4-AminocyclohexylAla oder 4-AminocyclohexylGly
E für Thr, Ser, Val, Phe, Ile, Aminobuttersäure- oder Aminoisobuttersäurerest
R₇ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
R₁₀ für Wasserstoff oder den Rest eines physiologisch annehmbaren, physiologisch hydrolysierbaren Esters
R₁₁ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, Phenyl oder Phenylalkyl mit 7 bis 10 C-Atomen, jedoch falls R₁₂ für -CH(R₁₃)-X₄ steht, nur für Wasserstoff oder Methyl
R₁₂ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder
R₁₃ für den am α-C-Atom befindlichen Rest einer natürlichen oder synthetischen Aminosäure (inklusive Wasserstoff) oder für einen CH₂OH, HO-CH₂-CH₂, HO(CH₂)₃ oder -CH(CH₃)OH Rest,
R₁₄ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
R₁₅ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, Phenyl oder Phenylalkyl mit 7 bis 10 C-Atomen, und
R₁₆ für Wasserstoff oder Hydroxy stehen,
wobei die Reste B, D und E in L-Form und die Reste in den Stellungen 2 und 7 sowie die Reste Y′₁4) und Y′₂4) in D- oder L-Form vorliegen können,
und die physiologisch annehmbare Aether und die physiologisch- hydrolysierbare und -annehmbare Ester davon wenn die Verbindungen der Formel I mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthalten,
sowie die Salze und Komplexe dieser Polypeptidderivate.
In der vorliegenden Beschreibung und den Patentansprüchen steht "Halogen" vorzugsweise für Fluor, Chlor oder Brom.
A′ bedeutet vorzugsweise Wasserstoff oder Methyl, besonders Wasserstoff.
Falls <N-CH(Z₁)-CO- die Bedeutung a) hat, steht dieser Rest vorzugsweise für einen (L)- oder (D)-Phenylalanin-, Pentafluorophenylalanin- oder einen (L)- oder (D)-Tyrosinrest (wobei Z₁ Benzyl oder p-OH-Benzyl bedeutet), besonders für den (D)-Phenylalaninrest.
Falls <N-CH(Z₁)-CO- die Bedeutung b) hat, ist dieser Rest vorzugsweise lipophil. Folglich sind solche Reste bevorzugt, worin Z₁ für Alkyl mit 3, vorzugsweise 4, oder mehr C-Atomen oder für einen Rest -CH₂-A₂ steht, worin A₂ Naphtyl, Pyridyl oder 3-Indolyl bedeutet.
Der <N-CH(Z₁)CO-Rest steht besonders bevorzugt für die unter a) definierten Reste.
Y′₁ und Y′₂ stehen vorzugsweise zusammen für eine Bindung oder bedeuten vorzugsweise, unabhängig voneinander, Wasserstoff oder einen Rest der Formel (1) oder (3). Ganz bevorzugt stehen Y′₁ und Y′₂ für eine Bindung.
Wenn B im Ring durch Halogen substituiertes Phe bedeutet, wird auch darunter Pentafluoroalanin verstanden.
Die folgenden Bedeutungen sind bevorzugt, entweder einzeln, zusammen oder in jeder Kombination oder Unter-Kombination:
B ist vorzugsweise Phe oder Tyr.
C ist vorzugsweise (D)-Trp, oder 5-Halo-(D)Trp, besonders D-Trp.
D ist vorzugsweise Lys oder 4-Aminocyclohexylalanin, besonders Lys.
E ist vorzugsweise Thr, Ser oder Val, besonders Thr oder Val.
besonders eine Gruppe der Formel
worin R₁₁ für Wasserstoff, R₁₂ wie oben definiert ist, R₁₃ -CH₂OH, -CH(CH₃)OH, CH₂CH₂OH, (CH₂)₃OH oder als einen in α gebundenen Rest einer α-Aminosäure für i-Propyl, i-Butyl oder einen Rest abgeleitet von Trp, 5-FluoroTrp, 3-(2-naphthyl)- Alanin, Ala, MeAla oder Gly, besonders CH₂OH oder CH(CH₃)OH, ganz besonders CH(CH₃)OH, und
und
R₁₀ für Wasserstoff oder, als Rest eines physiologisch annehmbaren, physiologisch hydrolysierbaren Esters, vorzugsweise für HCO, Alkylcarbonyl mit 2 bis 12 C-Atomen, Phenylalkylcarbonyl mit 8 bis 12 C-Atomen oder Benzoyl steht, wobei die Gruppe -CH(R₁₃)-X₄ vorzugsweise die L-Konfiguration hat.
Die Reste in den Stellungen 2 und 7 haben vorzugsweise die (L)-Konfiguration.
Weiter bevorzugte Verbindungen sind solche der Formel (I) worin R₁ und/oder R₂ einen Rest der Formel (a) bedeuten.
Ganz bevorzugte erfindungsgemäße Verbindungen sind solche die zwei Reste der Formel (a) und/oder (b) an der N-terminalen Aminogruppe besitzen, beispielsweise Verbindungen der Formel II
worin
Z₁, A′, Y′₁, Y′₂, B, C, D, E und F die oben angegebenen Bedeutungen haben
und R₁₇ und R₁₈ unabhängig voneinander einen Rest der Formel (a) oder (b) bedeuten, vorzugsweise einen Rest der Formel (a),
und ihre physiologisch annehmbare Aether oder physiologisch- hydrolysierbare und -annehmbare Ester.
Die vorliegende Erfindung umfaßt Verfahren zur Herstellung von erfindungsgemäßen Verbindungen. Beispielsweise können die Verbindungen hergestellt werden, indem man
  • a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten mit mindestens einem Rest der Formel (a), (b) oder (c) substituierten Polypeptid vorhanden ist, entfernt oder
  • b) eine Verbindung der Formel III worin entweder
    g 0 oder 1 ist,
    Y₁ und Y₂ eine der oben angegebenen Bedeutung haben, und
    Z₂ für -CHO steht, oder
    g für 1,
    Z₂ für CH₂OH und -CY₁Y₂ zusammen für Carbonyl stehen,
    wobei die freien Hydroxygruppen veraethert oder verestert sein können,
    oder eine Verbindung der Formel IVX′₁-NH-X′₃-CHO (IV)worin
    X′₁ eine Aminoschutzgruppe, und
    X′₃ C1-5Alkylen bedeutet,
    mit einer Verbindung der Formel V reduktiv aminiert,P-NH₂ (V)worin P ein Somatostatinpeptidrest in geschützter Form ist, z. B. eine Verbindung der Formel V′ worin Z₁, Y′₁, Y′₂, A′, B, C, D, E und F die oben angegebenen Bedeutungen haben, wobei der Rest in geschützter Form vorliegt,
    und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird;
  • c) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder einen Aminoalkohol in geschützter oder ungeschützter Form und eine Einheit einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, daß die erfindungsgemäße Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
  • d) eine funktionelle Gruppe eines ungeschützten oder geschützten Polypeptides in eine andere funktionelle Gruppe überführt, wobei ein ungeschütztes oder geschütztes Somatostatinpeptid erhalten wird und im letzteren Fall der Verfahrensschritt a) ausgeführt wird,
  • e) mindestens eine gegebenenfalls geschützte Gruppe in ein ungeschütztes oder geschütztes Polypeptid einführt, wobei anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird,
  • f) optisch aktive Isomere, ausgehend von Mischungen von solchen Isomeren, welche gemäß Verfahrensstufe a), bis e) erhalten sind, trennt
wobei die Verbindungen in freier Form, Salzform oder als Komplexe erhalten werden können.
Es handelt sich hierbei um in der Peptidchemie an sich bekannte Methoden; sie können analog zu den in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Verfahren ausgeführt werden.
Gewünschtenfalls können in diesen Umsetzungen Schutzgruppen wie üblich in der Peptidchemie zum Schutz von funktionellen Gruppen die in der Umsetzung nicht teilnehmen eingesetzt werden. Solche Schutzgruppen beinhalten auch polymere Harze mit funktionellen Gruppen.
Die reduktive Aminierungsstufe b) kann in üblicher Weise wie für eine Aldose oder Ketose durchgeführt werden. Die reduktive Aminierung läßt sich beispielsweise mit NaBH₃CN bewerkstelligen. Hierbei ist ein saurer pH-Wert, beispielsweise von 5-7 bevorzugt. Die Temperatur kann zwischen Raumtemperatur bis 100°C betragen. Die Umsetzung kann auch vorteilhaft in Gegenwart eines inerten Lösungsmittels, beispielsweise wie Wasser, ein Alkohol, Dioxan oder Dimethylformamid durchgeführt werden.
Das Endprodukt kann in üblicher Weise gereinigt werden.
Die unmodifizierten Polypeptide, die als Ausgangsprodukte in Stufe b) oder c) eingesetzt werden, können nach an sich bekannten Methoden hergestellt werden, beispielsweise in Lösung oder durch Solid Phase, z. B. wie im US Patent 43 95 403 beschrieben auch die Oxydationsstufe eines geradkettigen Polypeptids in ein verbrückten Peptid. Die Peptideinheiten, die mindestens einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) enthalten und als Ausgangsprodukt in Stufe (c) eingesetzt werden, können analog zu der Herstellungsstufe b) hergestellt werden.
Insofern die Herstellung der Ausgangsprodukte nicht besonders beschrieben wird, sind die Verbindungen bekannt oder können nach an sich bekannten Methoden, z. B. analog zu den in den nachstehenden Beispielen beschriebenen Verfahren hergestellt und gereinigt werden.
In den nachfolgenden Beispielen erfolgen alle Temperaturangaben in Celsiusgraden und sind die [α] D -Werte unkorrigiert. Die folgenden Abkürzungen werden verwendet:
BOC = tert. Butyloxycarbonyl
DMF = Dimethylformamid
AcOH = Essigsäure
MeOH = Methanol
Thr-ol = Threoninolrest = CH₃-CHOH-CH(CH₂OH)-NH-
TFA = Trifluoressigsäure
Alle Peptide werden als Polyacetate-polyhydrate erhalten mit einem Peptidgehalt von 70 bis 90%.
Die HPLC-Analyse ergibt, daß die Polypeptide weniger als 5% an anderen Peptiden enthalten.
Der in den nachfolgenden Beispielen angeführte Faktor "F" gibt den Peptidgehalt in den erhaltenen Produkten an (F = l kommt mit einem 100%igen Peptidgehalt überein). Die Differenz zu 100% [(1-F)×100] besteht aus Essigsäure und Wasser.
Beispiel 1
3 ml Trifluoressigsäure (100%) werden
zugegeben und die Mischung wird bei Raumtemperatur behalten bis alle Ausgangsprodukte gelöst sind (ca. 5 Minuten). Nach der Zugabe von 20 ml Diisopropylaether, fällt die Titelverbindung aus. Es wird filtriert und mit Diisopropylaether gewaschen. Die Titelverbindung wird mittels Kieselgelchromatographie (CHCl₃/MeOH/AcOH/H₂O 7/3/0,5/0,5) gereinigt und als weißes Lyophilisat erhalten.
[α] = 24,5° (c = 1 in AcOH 95%) F = 0,83
Die Ausgangsprodukte werden wie folgt erhalten:
2,25 g Di-tert.-Butylpyrocarbonat, gelöst in 30 ml DMF werden langsam, tropfenweise, bei Raumtemperatur einer Lösung von
in 100 ml DMF zugegeben. Nach zwei Stunden bei Raumtemperatur wird das Lösungsmittel unter Vacuo abgedampft, und 200 ml Diisopropylaether werden dem Rückstand zugegeben. Der gebildete Niederschlag wird filtriert, mit Diisopropylaether gewaschen und getrocknet. Das rohe Produkt wird mittels Kieselgelchromatographie (CH₂Cl₂/MeOH 9/1) gereinigt und als weißes amorphes Puder erhalten.
[a] = 29,8° (c = 1,28 in DMF)
Methode A
0,5 g des in Stufe a) erhaltenen Produkts, in 30 ml Dioxan/H₂O 3:7 werden mit 50 mg NaBH₃CN und 130 mg Glyzeraldehyd behandelt. Der pH der Mischung wird auf 7 mit 0,1 ml HCl eingestellt und die Mischung auf 100°C während 6 Stunden behandelt. Nachträglich wird die Mischung gekühlt, gefroren und liophilisiert. Der Rückstand wird in 50 ml Aethylazetat aufgenommen und mit Wasser geschüttelt. Die organische Phase wird getrocknet und in Vacuo verdampft. Die Titelverbindung wird als amorphes Produkt erhalten.
[α] = 23,2° (c = 1,2 in DMF)
Methode B
Anstatt einer Mischung Dioxan/Wasser kann eine Mischung Methanol/Wasser (2/1 V/V) verwendet und die Reaktionsmischung auf pH 5 mit einem Phosphatpuffer eingestellt werden. Nach 4 bis 6 Stunden bei 50°C, anschließend Zugabe von Wasser, Filtration und über P₄O₁₀ Trocknung, wird die Titelverbindung b) als ein amorphes Puder isoliert.
Beispiel 2
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 130 mg (D)-Glyzeraldehyd, die Titelverbindung.
[α] = -25,1° (c = 1 in 95% AcOH), F = 0,86.
Beispiel 3
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 130 mg (L)-Glyzeraldehyd, die Titelverbindung.
[α] = -18,4° (c = 1 in 95% AcOH), F = 0,90.
Beispiel 4
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von Glycolaldehyd in entsprechender Menge folgende Verbindungen:
[α] = -28,8° (c = 1 in 95% AcOH), F = 0,90.
[α] = -21,9° (c = 1 in 95% AcOH), F = 0,83.
Beispiel 5
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 2-Methoxyacetaldehyd in entsprechender Menge folgende Verbindungen:
[α] = -8,5° (c = 0,25 in 95% AcOH), F = 0,76
und
[α] = -5° (c = 0,5 in 95% AcOH), F = 0,79.
In den nachfolgenden Beispielen, hat der Ausdruck SMS folgende Bedeutung:
Beispiel 6 2,3-Di-propionyloxy-(2S)-propyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 2,3-Di-O- propionyl-(D)-Glyceraldehyd die Titelverbindung.
[α] = -21,7° (c = 0,9 in 95% AcOH), F = 0,88.
Beispiel 7 2,3-Di-hexanoyloxy-(2S)-propyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 2,3-Di-O-hexanoyl- (D)-Glyceraldehyd die Titelverbindung.
[α] = -18,8° (c = 0,25 in 95% AcOH), F = 0,79.
Beispiel 8 2,3-Di-isopropyliden-2,3-dihydroxy-(2S)-propyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von 2,3-Di-O-iso­ propyliden-(D)-Glyceraldehyd die Titelverbindung.
[α] = -38° (c = 0,25 in 95% AcOH), F = 0,76.
Beispiel 9 2,3,4-Tri-hydroxy-(2S,3R)-butyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von D-(-)-Erythrose die Titelverbindung.
[α] = -29,2° (c = 0,25 in 95% AcOH), F = 0,81.
Beispiel 10 2-Aminoaethyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von N-Boc-2-Aminoacetylaldehyd die Titelverbindung.
[α] = -32° (c = 0,13 in 95% AcOH), F = 0,84.
Beispiel 11 3-Aminopropyl-SMS
Analog zum Beispiel 1 erhält man ausgehend von N-Boc-3-Aminopropionaldehyd die Titelverbindung.
[a] = -21° (c = 0,29 in 95% AcOH), F = 0,76.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen im Tierversuch wertvolle pharmakodynamische Eigenschaften auf und eignen sich daher als therapeutische Mittel. Insbesondere bewirken sie eine Hemmung der GH-Sekretion, die z. B. durch die Herabsetzung des GH-Gehalts im Serum der Ratte nachgewiesen werden kann.
Diese Hemmung der GH-Sekretion kann wie folgt bestimmt werden:
Männlichen Ratten wird eine Stunde nach s. c. Verabreichung der zu prüfenden Verbindung in mehreren logarithmisch gestaffelten Dosen Blut entnommen. Die Bestimmung des GH-Spiegels in Serum erfolgt mittel Radioimmunoversuch (RIA). Bei diesen Versuchen sind die erfindungsgemäßen Verbindungen aktiv in Dosen von 0,02 bis 100 µg/kg s. c.
Weiter wurde die GH-senkende Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung auch nach oraler Applikation an männlichen Ratten mit Oestradiolimplantaten untersucht. Dieser Test wird wie folgt durchgeführt:
Männlichen OFA Ratten im Gewicht von ca. 300 g wird in Aethernarkose ein Schlauch (Länge 50 mm, ⌀ 3 mm) aus Silastic mit 50 mg Oestradiol unter die Rückenhaut implantiert. Zu verschiedenen Zeiten (1 bis 6 Monate später) werden diese Tiere wiederholt für Versuche verwendet. Die Verabreichung der Testsubstanz erfolgt oral, wobei die Tiere ca. 16 Stunden vor dem Versuch ohne Futter gehalten werden. Der GH-Spiegel im Blutserum wird 1 und 2 Stunden nach oraler Verabreichung durch RIA bestimmt. Bei diesen Versuchen sind die erfindungsgemäßen Verbindungen aktiv in Dosen von 10 bis 5000 µg/kg peroral.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen finden deshalb Verwendung für alle Indikationen, bei welchen eine Hemmung der GH-Sekretion erwünscht ist. Im Vordergrund steht die Verwendung bei der Akromegalie, sowie beim Diabetes mellitus, besonders die Komplikationen davon, z. B. Angiopathie, proliferative Retinopathie, Dämmerungsstörungen und Nierenleiden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen hemmen auch die Magen- und Pankreassekretion und auch die Sekretion von verschiedenen Peptiden des Magen-Darmtrakts, wie aus Standardversuchen an Ratten mit Magen- und Pankreasfistel hervorgeht. Bei diesen Versuchen sind die erfindungsgemäßen Verbindungen aktiv in Dosen von 0.1 bis 10 mg/kg peroral.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich daher auch zur Behandlung gastrointestinaler Störungen, wie zur Behandlung von Magengeschwüren, Pankreasfisteln, Darmentzündung, Dumping- Syndrom, aktuter Pankreatitis und von gastro-intestinale Hormone abscheidenden Tumoren (z. B. Vipomas, Glucagonomas, Insulinomas usw.) sowie von gastro-intestinalen Blutungen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen hemmen auch die Proliferation und/oder Keratinisierung epidermaler Zellen und eignen sich daher auch zur Behandlung dermatologischer Krankheiten, die mit einer krankhaften Proliferation und/oder Keratinisierung epidermaler Zellen zusammenhängen, und zwar insbesondere zur Behandlung von Psoriasis.
Ferner können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch zur Behandlung einer degenerativen senilen Demenz unter Einschluß der senilen Demenz des Alzheimer-Typs (SDAT) angewandt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen sind auch nützlich bei der Behandlung von verschiedenen Tumoren, besonders Tumoren mit Somatostatinrezeptoren, wie aus Proliferationsversuchen mit verschiedenen Krebszellinien und in Tumorwachstumversuchen in der nackten Maus mit hormonabhängigen Tumoren (z. B. Magen-abhängiger Dickdarmkrebs) hervorgeht. Die erfindungsgemäßen Verbindungen finden deshalb Verwendung bei der Behandlung von z. B. Brust-, Prostata-, Dickdarm-, Pankreas- und Hirnkrebs.
Bei all diesen Indikationen sollen die erfindungsgemäßen Verbindungen in einer Tagesdosis von etwa 2 µg bis 20 mg, vorzugsweise von ca. 0,01 bis 20 mg, z. B. von etwa 10 bis 5000 µg s. c. und von etwa 300 µg bis 20 mg p. o., verwendet werden. Gewünschtenfalls können die Verbindungen auch in unterteilten Dosen bis 4-mal täglich in Einheitsdosierungsform oder auch in Retardform verabreicht werden. Solche Einheitsdosen können etwa 0.5 µg bis 10 mg, z. B. von ca. 2 µg bis 10 mg, des jeweiligen Wirkstoffs enthalten.
Die Verbindungen der Beispiele 1, 4b und 10 sind bevorzugt.
Die Erfindung betrifft auch die erfindungsgemäßen Polypeptide in freier Form oder als pharmazeutisch geeignete Salze oder Komplexe zur Verwendung als Pharmazeutikum.
Die Erfindung umfaßt auch pharmazeutische Präparate, welche die erfindungsgemäßen Verbindungen enthalten. Diese enthalten die genannten Verbindungen oder ihre pharmakologisch akzeptablen Salze oder Komplexe z. B. in Mischung mit einem flüssigen oder festen Trägermaterial. Sie können z. B. in einer Kapsel zusammen mit den üblichen Trägerstoffen verabreicht werden. Diese Präparate können auf übliche Weise hergestellt werden und sollen z. B. für Injektion, Suppositorien oder nasale, besonders jedoch für orale Verabreichung, z. B. wie Tabletten oder Kapsel, geeignet sein. Es können auch Depotpräparate verwendet werden.
Die Erfindung betrifft auch eine Methode zur Behandlung von Störungen, welche mit einer überschüssigen GH-Sekretion zusammenhängen, von gastro-intestinalen Störungen, von dermatologischen Krankheiten, die mit einer krankhaften Profileration und/oder Keratinisierung epidermaler Zellen zusammenhängen, von degenerativer seniler Demenz und von Tumoren bei einem Patienten, der eine solche Behandlung benötigt, welche die Verabreichung einer wirksamen Menge von einer erfindungsgemäßen Verbindung oder einem pharmazeutisch akzeptablen Salz oder Komplex davon, an den genannten Patienten umfaßt.

Claims (8)

1. Ein Somatostatinpeptid, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) enthält worin
Y₁ für Wasserstoff
Y₂ für Wasserstoff oder Hydroxy steht,
f und g unabhängig voneinander 0 oder 1 sind
X₁ Wasserstoff
X₂ Wasserstoff oder eine Aminoschutzgruppe, und
X₃ C2-6Alkylen bedeuten,
wobei die freie Valenz im Rest (a), (b) oder (c) an der N-terminale Aminogruppe des Peptids gebunden ist,
und die physiologisch annehmbare Aether und physiologisch hydrolisierbare und annehmbare Ester davon wenn das Peptid mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthält,
in freier Form oder in Form eines Säureadditionssalzes oder Komplexes.
2. Eine Verbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) wie in Anspruch 1 definiert enthält.
3. Eine Verbindung nach Anspruch 1, der Formel I worin
R₁ für einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) wie oben definiert,
R₂ für Wasserstoff, C1-12Alkyl, C1-4Alkanoyl, C7-10Phenylalkyl oder einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) wie oben definiert,
<N-CH(Z₁)-CO für
  • a) einen gegebenenfalls durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen und/oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituierten (L)- oder (D)-Phenylalaninrest oder
  • b) den Rest einer anderen als unter i) angegebenen natürlichen lipophilen α-Aminosäure, einer entsprechenden (D)-Aminosäure oder einer synthetischen Aminosäure steht,
wobei
Z₁ in <N-CH(Z₁)-CO- den Rest eines unter i) oder ii) definierten Aminosäurerests vorstellt,
A′ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
Y′₁ und Y′₂ unabhängig voneinander für Wasserstoff oder für worin m eine ganze Zahl von 1 bis 4
Ra CH₃ oder C₂H₅ und
Rb H, CH₃ oder C₂H₅ bedeutet, oder worin n eine ganze Zahl von 1 bis 5 bedeutet, oder3) -CO-NHRcworin Rc einen geradkettigen oder verzweigten Alkylrest mit 1 bis 6 C-Atomen bedeutet, oder worin Rd den am α-C-Atom befindlichen Rest einer natürlichen oder synthetischen α-Aminosäure (inkl. Wasserstoff) und
Re einen Alkylrest mit 1 bis 5 C-Atomen bedeutet, worin R′a und R′b unabhängig voneinander Wasserstoff, CH₃ oder C₂H₅
R₈ und R₉ unabhängig voneinander Wasserstoff, Halogen, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen
p 0 oder 1,
q 0 oder 1 und
r 0, 1 oder 2 bedeuten,
oder Y′₁ und Y′₂ zusammen für eine Bindung stehen,
B für Phe oder im Phenylrest durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituiertes Phe, oder 3-(2-Naphthyl)-alanin
C für gegebenenfalls in Benzolring durch Halogen, NO₂, NH₂, OH, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder Alkoxy mit 1 bis 3 C-Atomen substituiertes L- oder D-Trp, wobei die a-Aminogruppe durch Methyl substituiert sein kann
D für Lys, Lys worin die Seitenkette ein O oder S in β-Stellung enthält, γ F-Lys, δ F-Lys oder Orn, wobei die α-Aminogruppe durch Methyl substituiert sein kann, oder 4-AminocyclohexylAla oder 4-AminocyclohexylGly
E für Thr, Ser, Val, Phe, Ile, Aminobuttersäure- oder Aminoisobuttersäurerest R₇ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
R₁₀ für Wasserstoff oder den Rest eines physiologisch annehmbaren, physiologisch hydrolysierbaren Esters
R₁₁ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, Phenyl oder Phenylalkyl mit 7 bis 10 C-Atomen, jedoch falls R₁₂ für -CH(R₁₃)-X₄ steht, nur für Wasserstoff oder Methyl
R₁₂ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen oder R₁₃ für den am α-C-Atom befindlichen Rest einer natürlichen oder synthetischen Aminosäure (inklusive Wasserstoff) oder für einen CH₂OH, HO-CH₂-CH₂, HO(CH₂)₃ oder -CH(CH₃)OH Rest, R₁₄ für Wasserstoff oder Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen
R₁₅ für Wasserstoff, Alkyl mit 1 bis 3 C-Atomen, Phenyl oder Phenylalkyl mit 7 bis 10 C-Atomen, und
R₁₆ für Wasserstoff oder Hydroxy stehen,
wobei die Reste B, D und E in L-Form und die Reste in den Stellungen 2 und 7 sowie die Reste Y′₁4) und Y′₂4) in D- oder L-Form vorliegen können,
und die physiologisch annehmbare Aether und die physiologisch- hydrolysierbare und -annehmbare Ester davon wenn die Verbindungen der Formel I mindestens einen Rest der Formel (a) oder (b) enthalten,
sowie die Salze und Komplexe dieser Polypeptidderivate.
4. Verfahren zur Herstellung eines Somatostatinpeptids gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
  • a) mindestens eine Schutzgruppe, die in einem geschützten mit mindestens einem Rest der Formel (a), (b) oder (c) substituierten Polypeptid vorhanden ist, entfernt oder
  • b) eine Verbindung der Formel III worin entweder
    g 0 oder 1 ist,
    Y₁ und Y₂ eine der oben angegebenen Bedeutung haben, und
    Z₂ für -CHO steht, oder
    g für 1,
    Z₂ für CH₂OH und -CY₁Y₂ zusammen für Carbonyl stehen,
    wobei die freien Hydroxygruppen veraethert oder verestert sein können,
    oder eine Verbindung der Formel IVX′₁-NH-X′₃-CHO (IV)worin
    X′₁ eine Aminoschutzgruppe, und
    X′₃ C1-5Alkylen bedeutet,
    mit einer Verbindung der Formel V reduktiv aminiert,P-NH₂ (V)worin P ein Somatostatinpeptidrest in geschützter Form ist,
    und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird;
  • c) zwei Peptideinheiten, von denen jede mindestens eine Aminosäure oder einen Aminoalkohol in geschützter oder ungeschützter Form und eine Einheit einen Rest der Formel (a), (b) oder (c) enthält, durch eine Amidbindung miteinander verknüpft, wobei die Peptidbindung in der Weise erfolgen soll, daß die erfindungsgemäße Aminosäuresequenz hergestellt wird und anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird, oder
  • d) eine funktionelle Gruppe eines ungeschützten oder geschützten Polypeptids in eine andere funktionelle Gruppe überführt, wobei ein ungeschütztes oder geschütztes Somatostatinpeptid erhalten wird und im letzteren Fall der Verfahrensschritt a) ausgeführt wird,
  • e) mindestens eine gegebenenfalls geschützte Gruppe in ein ungeschütztes oder geschütztes Polypeptid einführt, wobei anschließend gegebenenfalls die Verfahrensstufe a) ausgeführt wird,
  • f) optisch aktive Isomere, ausgehend von Mischungen von solchen Isomeren, welche gemäß Verfahrensstufe a), bis e) erhalten sind, trennt
wobei die Verbindungen in freier Form, Salzform oder als Komplexe erhalten werden können.
5. Eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Komplex davon, zur Anwendung als Pharmazeutikum.
6. Eine pharmazeutische Zusammensetzung, enthaltend eine Verbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, oder ein pharmazeutisch annehmbares Salz oder Komplex davon, zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Verdünner oder Träger dafür.
DE3910667A 1988-04-11 1989-04-03 Peptidderivate Withdrawn DE3910667A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB888808442A GB8808442D0 (en) 1988-04-11 1988-04-11 Peptide derivatives
GB888826452A GB8826452D0 (en) 1988-11-11 1988-11-11 Peptide derivatives

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE3910667A1 true DE3910667A1 (de) 1989-10-19

Family

ID=26293760

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE3910667A Withdrawn DE3910667A1 (de) 1988-04-11 1989-04-03 Peptidderivate

Country Status (14)

Country Link
JP (1) JPH01305098A (de)
AU (1) AU3263989A (de)
BE (1) BE1003200A4 (de)
CH (1) CH677795A5 (de)
DE (1) DE3910667A1 (de)
DK (1) DK171489A (de)
ES (1) ES2013431A6 (de)
FR (1) FR2629824B1 (de)
GB (1) GB2224280B (de)
IL (1) IL89897A0 (de)
IT (1) IT1231943B (de)
LU (1) LU87496A1 (de)
NL (1) NL8900882A (de)
SE (1) SE8901278L (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2088154A1 (de) 2004-03-09 2009-08-12 Ironwood Pharmaceuticals, Inc. Verfahren und Zusammensetzungen zur Behandlung von Magen-Darm-Störungen

Family Cites Families (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US4139526A (en) * 1977-12-01 1979-02-13 Merck & Co., Inc. Somatostatin analogs
HUT42101A (en) * 1985-01-07 1987-06-29 Sandoz Ag Process for preparing stomatostatine derivatives and pharmaceutical compositions containing such compounds
JPH085913B2 (ja) * 1985-09-12 1996-01-24 ザ・アドミニストレ−タ−ズ・オブ・ザ・ツ−レイン・エデユケイシヨナル・フアンド 治療用ソマトスタチン同族体
HU906341D0 (en) * 1986-10-13 1991-04-29 Sandoz Ag Process for producing peptonic derivatives modified with sugar and pharmaceutical preparatives containing these compounds as active substance

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2088154A1 (de) 2004-03-09 2009-08-12 Ironwood Pharmaceuticals, Inc. Verfahren und Zusammensetzungen zur Behandlung von Magen-Darm-Störungen

Also Published As

Publication number Publication date
DK171489A (da) 1989-10-12
SE8901278L (sv) 1989-10-12
IT8947833A0 (it) 1989-04-10
NL8900882A (nl) 1989-11-01
CH677795A5 (de) 1991-06-28
IL89897A0 (en) 1989-12-15
DK171489D0 (da) 1989-04-10
BE1003200A4 (fr) 1992-01-14
LU87496A1 (fr) 1989-11-14
AU3263989A (en) 1989-10-12
GB2224280B (en) 1992-07-08
GB2224280A (en) 1990-05-02
JPH01305098A (ja) 1989-12-08
FR2629824B1 (fr) 1995-03-10
ES2013431A6 (es) 1990-05-01
GB8907902D0 (en) 1989-05-24
IT1231943B (it) 1992-01-16
FR2629824A1 (fr) 1989-10-13
SE8901278D0 (sv) 1989-04-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3100974C2 (de)
DE3207311A1 (de) Neue n-acylpolypeptide und ihre herstellung
DE19541283A1 (de) Neue Aminosäurederivate, Verfahren zu ihrer Herstellung und diese Verbindungen enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen
CH682632A5 (de) Mit Zuckerresten modifizierte Peptide.
DD293832A5 (de) Lineare somatostatinanaloge
CH682152A5 (de)
DE3211397A1 (de) Spiro (4.(3+n))-2-aza-3-carbonsaeure-derivate, verfahren zu ihrer herstellung, diese enthaltende mittel und ihre verwendung
EP0111266A2 (de) Substituierte Tetrapeptide
DE2634416A1 (de) Peptide, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel
CH679045A5 (de)
DE2705514C3 (de) Nonapeptide und diese enthaltende Arzneimittel
CH649562A5 (de) Derivate des methionin-enzephalins.
US4405607A (en) Novel pentapeptides, processes for their production, pharmaceutical compositions comprising said pentapeptides and their use
DE3328952A1 (de) Neue polypeptide, verfahren zu ihrer herstellung, pharmazeutische praeparate welche sie enthalten, sowie ihre verwendung
EP0117447B1 (de) Cyclische Peptide mit Somatostatin-Wirkung
DE3910667A1 (de) Peptidderivate
DE2343035A1 (de) Tripeptide mit antidepressiver und prolactinausschuettender wirkung und verfahren zu ihrer herstellung
EP0095557B1 (de) Polypeptide mit antagonistischen Eigenschaften gegenüber der Substanz P, Verfahren zu ihrer Herstellung, deren Verwendung und Verfahren zum Reinigen von Polypeptiden
DE2628006C2 (de) Tridecapeptid, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung
EP0056594B1 (de) Thymosin-alpha-1-Fragmente enthaltende Arzneimittel mit immunregulierender Wirkung und Thymosin-alpha-1-Fragmente
CH618960A5 (de)
DE3820770A1 (de) Polypeptide
DE3511206A1 (de) Neue polypeptidderivate, ihre herstellung und pharmazeutische praeparate, welche diese polypeptidderivate enthalten
DE2628006C3 (de)
WO2004024755A2 (de) Sarcolysyl-derivate und verfahren zu deren herstellung

Legal Events

Date Code Title Description
8141 Disposal/no request for examination