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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein natürlich vorkommendes isoliertes
Virus, das das Reproduktions- und Atemwegssyndrom bei Schweinen
(PRRS) hervorruft; eine Zusammensetzung, die das isolierte Virus
umfasst; eine Vakzine, die ein Schwein gegen das Reproduktions-
und Atemwegssyndrom bei Schweinen (PRRS) schützt, die ein inaktiviertes
Virus umfasst; ein Verfahren zur Herstellung der Vakzine; einen
diagnostischen Kit zur Untersuchung eines Virus, das eine Atemwegserkrankung
bei Schweinen, eine Reproduktionserkrankung bei Schweinen oder eine
Reproduktions- und Atemwegserkrankung bei Schweinen hervorruft;
ein isoliertes Polynukleotid; ein Protein, das durch das Polynukleotid
codiert wird; eine isolierte Polynukleinsäure, die im Wesentlichen aus
dem isolierten Polynukleotid besteht, und ein Verfahren zur Kultivierung
eines Virus.
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Diskussion des Hintergrunds
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In
den vergangenen Jahren waren nordamerikanische und europäische Schweineherden
für eine
Infektion mit neuen Stämmen
von Atemwegs- und Reproduktionsviren anfällig (siehe A.A.S.P., September/Oktober
1991, Seiten 7–11;
The Veterinary Record, 1. Februar 1992, Seiten 87–89; Ibid.,
30. November 1991, Seiten 495–496;
Ibid., 26. Oktober 1991, S. 370; Ibid., 19. Oktober 1991, Seiten
367–368;
Ibid., 3. August 1991, Seiten 102–103; Ibid., 6. Juli 1991;
Ibid., 22. Juni 1991, S. 578; Ibid., 15. Juni 1991, S. 574; Ibid.,
8. Juni 1991, S. 536; Ibid., 1. Juni 1991, S. 511; Ibid., 2. März 1991,
S. 213). Zu den ersten der neuen Stämme, die identifiziert werden
mussten, gehörte
ein Virus, das mit der sogenannten Mystery Swine Disease (MSD) oder
dem „Blauohren-Syndrom", jetzt bekannt als
Swine Infertility and Respiratory Syndrome (SIRS) oder Reproduktions-
und Atemwegssyndrom bei Schweinen (PRRS), verbunden war. In Europa
wurde diese Krankheit ebenfalls porcine epidemic abortion and respiratory
syndrom (PEARS), blue abortion disease, blue ear disease (U.K.),
abortus blau (Niederlande) und seuchenhafter Spätabort der Schweine (Deutschland)
genannt, und das entsprechende Virus wurde mit „Lelystad-Virus" bezeichnet. In den
USA wurde diese Krankheit ebenfalls Wabash syndrome, mystery pig
disease (MPD) und swine plague genannt. Eine Krankheit, welche manchmal
mit PRRS verbunden ist, ist die proliferative interstitielle Pneumonie
(PIP).
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Ausbrüche der „blue ear
disease" sind in
Schweineherden im Vereinigten Königreich
(U.K.), Deutschland, Belgien und den Niederlanden beobachtet worden.
Dessen Ausbruch in England hat zu der Absage von Schweineschauen
geführt.
Die Symptome von PRRS beinhalten eine Abneigung gegen das Fressen
(Anorexie), ein schwaches Fieber (Pyrexie), eine Zyanose der Extremitäten (merklich
bläuliche
Ohren), Totgeburten, Abort, hohe Mortalität bei betroffenen Würfen, kränklich geborene
Ferkel und vorzeitiges Ferkeln. Die Mehrzahl der Ferkel, die von
betroffenen Sauen lebend geboren werden, stirbt innerhalb von 48
Stunden. Die klinischen Anzeichen von PRRS beinhalten leichte influenzaähnliche
Anzeichen, eine schnelle Atmung („Pochen") („thumping") und eine diffuse interstitielle Pneumonitis.
Das PRRS-Virus weist eine Inkubationszeit von ca. 2 Wochen ab dem
Kontakt mit einem infizierten Tier auf. Das Virus scheint ein umhülltes RNA-Arterivirus
zu sein (Ibid., 1. Februar 1992). Das Virus ist erfolgreich in Schweinealveolarmakrophagen
und CL2621-Zellen (Benfield et al, J. Vet. Diagn. Invest., 4: 127–133, 1992;
Collins et al, Swine Infertility and Respiratory Syndrome/Mystery
Swine Disease. Proc., Minnesota Swine Conference for Veterinarians,
Seiten 200–205,
1991) und in MARC-145-Zellen (Joo, PRRS: Diagnosis, Proc., Allen
D. Leman Swine Conference, Veterinary Continuing Education and Extension,
University of Minnesota (1993), 20: 53–55) kultiviert worden. Eine
erfolgreiche Kultivierung eines Virus, welches SIRS hervorruft,
ist ebenfalls von Wensvoort et al (Mystery Swine Disease in the Netherlands:
The Isolation of Lelystad Virus. Vet. Quart. 13: 121–130, 1991)
berichtet worden.
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Das
Auftreten von PRRS in den USA hat die Schweinehaltungsindustrie
nachteilig beeinflusst. In Kanada wurde PRRS durch Anorexie und
Pyrexie bei Sauen, die bis zu 2 Wochen dauerte, spätzeitige
Aborte, erhöhte
Totgeburtsraten, kränklich
geborene Schweine und Todesfälle
von Neugeborenen, denen eine schnelle Bauchatmung und Diarrhö vorausgingen,
charakterisiert. Arbeiten über
die Isolation des PRRS hervorrufenden Virus, über ein Verfahren zum Diagnostizieren
einer PRRS-Infektion und über
die Entwicklung einer Vakzine gegen das PRRS-Virus sind veröffentlicht
worden (siehe
kanadische Patentschrift
Nr. 2,076,744 ; Internationale PCT-Patentschrift Nr.
WO 93/03760 ; Internationale
PCT-Patentschrift Nr.
WO 93/06211 ;
und Internationale PCT-Patentschrift Nr.
WO 93/07898 ).
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Ein
zweiter Virusstamm, der bei der Suche nach dem Erreger von PRRS
entdeckt wurde, ruft eine Krankheit hervor, die als Proliferative
und Nekrotisierende Pneumonie (PNP) bekannt ist. Die Symptome von PNP
und die Ätiologie
des Virus, welches diese hervorruft, scheinen zu PRRS und dessen
entsprechendem Virus ähnlich
zu sein; es gibt aber identifizierbare Unterschiede. Beispielsweise
wird von dem Virus, das PNP hervorruft, angenommen, dass dieses
ein nicht klassisches oder atypisches Schweineinfluenza A-Virus
(aSIV) ist.
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Die
klinischen Hauptanzeichen von PNP sind Fieber, Atemnot und Bauchatmung.
Schweine unterschiedlichen Alters sind betroffen, aber die meisten
Anzeichen treten bei Schweinen im Alter zwischen 4 und 16 Wochen
auf. Die Lungen der betroffenen Schweine sind diffus gerötet und „fleischig" („meaty") in der Konsistenz
(Collins, A.A.S.P., September/Oktober 1991, Seiten 7–11). Im
Gegensatz dazu zeigen Schweine, die von PRRS betroffen sind, kein
signifikantes Fieber, und Anzeichen bei der Atmung werden hauptsächlich bei neugeborenen
Schweinen (weniger als 3 Wochen alt) mit pulmonaren Läsionen beobachtet,
die durch eine diffuse interstitielle Pneumonie gekennzeichnet sind.
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Das
Enzephalomyokarditisvirus (EMCV) ist ein weiteres Virus, welches
eine schwere interstitielle Pneumonie, zusammen mit einer schweren
interstitiellen, nekrotisierenden und kalzifizierenden Myokarditis, hervorruft.
Experimentell erzeugt EMCV bei betroffenen Sauen eine Reproduktionsstörung (Kim
et al, J. Vet. Diagn. Invest., 1: 101–104 (1989); Links et al, Aust.
Vet. J., 63: 150–152
(1986); Love et al, Aust. Vet. J., 63: 128–129 (1986)).
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Vor
kurzem ist eine virulentere Form von PRRS mit einer erhöhten Häufigkeit
bei 3–8
Wochen alten Schweinen im mittleren Westen der Vereinigten Staaten
aufgetreten. Typischerweise werden gesunde 3–5 Wochen alte Schweine entwöhnt und
werden 5–7
Tage später
krank. Routinemäßige Virusidentifikationsmethoden
mit Geweben aus betroffenen Schweinen haben gezeigt, dass Schweineinfluenzavirus
(SIV), Pseudorabiesvirus (PRV) und Mycoplasma hyopneumoniae nicht
mit dieser neuen Form von PRRS verbunden sind.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft hauptsächlich eine Vakzine, welche
Schweine vor dem infektiösen Agens
schützt,
das diese neue, virulentere Form von PRRS hervorruft, ein Verfahren
zur Herstellung der Vakzine und DNA, welche einen Teil des Genoms
des infektiösen
Agens, das diese neue Form von PRRS hervorruft, codiert. Jedoch
wird angenommen, dass die Informationen, die im Verlauf der Entwicklung
der vorliegenden Erfindung gewonnen wurden, nützlich sein werden bei der
Entwicklung von Vakzinen und Verfahren zum Schützen von Schweinen gegen jegliche
und/oder alle Atemwegs- und Reproduktionserkrankungen von Schweinen.
Beispielsweise haben die gegenwärtigen
Erfinder die Pathologie von wenigstens einem PRRS-Virus charakterisiert,
welche sich von der früher
veröffentlichten
Pathologie des PRRS-Virus (Viren) unterscheidet (siehe Tabelle I
unten). Daher ist die vorliegende Erfindung nicht notwendigerweise
auf Vakzinen und Verfahren beschränkt, die mit dem infektiösen Agens,
das diese neue Form von PRRS hervorruft, welches die gegenwärti gen Erfinder
als den „Iowa-Stamm" des PRRS-Virus (PRRSV)
bezeichnet haben, zusammenhängen.
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Nichtsdestotrotz
sind Pessimismus und Skepsis im Stand der Technik zum Ausdruck gebracht
worden, was die Entwicklung effektiver Vakzinen gegen diese Schweineviren
betrifft (The Veterinary Record, 26. Oktober 1991). Eine Überzeugung,
dass eine Humaninfluenzavakzine einen gewissen Schutz gegenüber den
Wirkungen von PRRS und PNP bieten könnte, existiert im Stand der
Technik (siehe beispielsweise Ibid., 6. Juli 1991). Jedoch wird
die Verwendung einer Humanvakzine in einem Nahrungstier im Allgemeinen
durch Regulations- und Verwaltungsbehörden missbilligt, und daher
ist dieser Ansatz in der gegenwärtigen
Praxis nicht möglich
(Ibid.).
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Die
Schweinehaltungsindustrie ist und wird weiterhin durch diese Reproduktions-
und Atemwegserkrankungen bei Schweinen und neue Varianten von diesen,
sofern diese auftreten, nachteilig beeinflusst werden. Überraschenderweise
ist der Markt für
Tiervakzinen in den USA und weltweit größer als der Markt für Humanvakzinen.
Somit besteht ein ökonomischer
Ansporn, neue Veterinärvakzinen
zu entwickeln, zusätzlich
zu dem wesentlichen Nutzen für
die öffentliche
Gesundheit, welcher sich aus dem Schutz von Nutztieren vor Krankheit
ableitet.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Demgemäß ist eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein natürlich vorkommendes isoliertes
Virus, das das Reproduktions- und Atemwegssyndrom bei Schweinen
(PRRS) hervorruft, bereit zu stellen, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus den Viren, die bei der American Type Culture Collection unter
den Zugangsnummern VR 2385 und VR 2386 hinterlegt sind.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vakzine
bereit zu stellen, welche ein Schwein gegen das Reproduktions- und
Atemwegssyndrom bei Schweinen (PRRS) schützt, die ein inaktiviertes
oder attenuiertes Virus und einen physiologisch verträglichen
Träger
umfasst, wobei das Virus vor der Inaktivierung oder Attenuierung
das Virus der vorliegenden Erfindung ist.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vakzine
bereit zu stellen, die eine effektive immunologische Antwort auf
ein Virus, welches eine Atemwegs- und Repro duktionserkrankung bei
einem Schwein hervorruft, insbesondere auf den Iowa-Stamm von PRRSV
hervorruft.
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Ein
neues Verfahren zum Schutz eines Schweins vor einer Infektion durch
ein Virus, welches eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung bei
Schweinen hervorruft, insbesondere vor dem Iowa-Stamm von PRRSV,
wird hierin offenbart aber nicht beansprucht.
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Ein
neues Verfahren des Hervorrufens einer effektiven immunologischen
Antwort in einem Schwein auf ein Virus, welches eine Atemwegs- und
Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, insbesondere auf
den Iowa-Stamm von PRRSV, wird hierin offenbart aber nicht beansprucht.
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Ein
Antikörper,
welcher immunologisch an ein Virus bindet, welches eine Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, insbesondere
gegen den Iowa-Stamm von PRRSV, wird hierin offenbart aber nicht
beansprucht.
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Ein
Antikörper,
welcher immunologisch an eine Vakzine bindet, welche ein Schwein
vor einer Infektion durch ein Virus schützt, welches eine Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, wird hierin
offenbart aber nicht beansprucht.
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Ein
Antikörper,
welcher immunologisch an eine Vakzine bindet, welche ein Schwein
vor einer Infektion durch den Iowa-Stamm von PRRSV schützt, wird
hierin offenbart aber nicht beansprucht.
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Ein
Verfahren zur Behandlung eines Schweins, das an einer Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung bei Schweinen, insbesondere einer Erkrankung,
die durch den Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen wird, leidet, wird
hierin offenbart aber nicht beansprucht.
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Ein
Verfahren zur Behandlung eines Schweins, das einem Virus, welches
eine Atemwegs- und
Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, insbesondere dem
Iowa-Stamm von PRRSV ausgesetzt ist, wird hierin offenbart aber
nicht beansprucht.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen diagnostischen
Kit zur Untersuchung eines Virus, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen hervorruft, insbesondere eine Erkrankung, die durch
den Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen wird, bereit zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Polynukleotid,
das aus dem Genom eines Virus, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen hervorruft, insbesondere aus dem Iowa-Stamm von PRRSV
isoliert ist, bereit zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Polynukleotid,
das eines oder mehrere Proteine eines Virus, das eine Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, insbesondere
aus dem Iowa-Stamm von PRRSV codiert, bereit zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Polynukleotid,
das eines oder mehrere antigene Peptide aus einem Virus, das eine
Atemwegs- und Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft, insbesondere
aus dem Iowa-Stamm von PRRSV codiert, bereit zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren
zur Kultivierung eines Reproduktions- und Atemwegsvirus bei Schweinen
unter Verwendung einer geeigneten Zelllinie bereit zu stellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein neues Verfahren
zur Kultivierung des Iowa-Stamms von PRRSV unter Verwendung einer
geeigneten Zelllinie bereit zu stellen.
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Diese
und andere Aufgaben, welche aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
deutlich sein werden, wurden gelöst
durch eine Vakzine, welche ein Schwein vor einer Infektion durch ein
Virus schützt,
das eine Reproduktions- und Atemwegserkrankung bei Schweinen hervorruft,
eine Zusammensetzung, welche eine effektive immunologische Antwort
auf ein Virus hervorruft, das eine solche Schweinekrankheit hervorruft,
und DNA, welche einen Teil des Genoms eines Virus codiert, das eine
Atemwegs- und Reproduktionserkrankung hervorruft.
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KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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1 ist
ein Flussdiagramm zur Herstellung einer modifizierten Lebendvakzine;
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2 ist
ein Flussdiagramm eines Prozesses zur Herstellung einer inaktivierten
Vakzine;
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3 ist
ein Flussdiagramm, welches ein Vorgehen zur Herstellung einer Untereinheitsvakzine
skizziert;
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4 ist
ein Flussdiagramm, welches ein Vorgehen zur Herstellung einer gentechnisch
hergestellten Vakzine skizziert;
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5 und 6 zeigen
histologische Schnitte aus den Lungen konventioneller Schweine 10
Tage nach Infektion mit einer Probe des infektiösen Agens, das aus einem Schwein
isoliert wurde, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV infiziert war;
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7 zeigt
einen histologischen Schnitt aus der Lunge eines gnotobiotischen
Schweins 9 Tage nach Infektion mit einer Probe eines infektiösen Agens,
das aus einem Schwein isoliert wurde, das mit dem Iowa-Stamm von
PRRSV infiziert war;
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8 zeigt
die Herzläsionen
eines gnotobiotischen Schweins 35 Tage nach Infektion mit einer
Probe eines infektiösen
Agens, das aus einem Schwein isoliert wurde, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV infiziert war;
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9 zeigt
Bronchioalveolarspülungskulturen,
welche ausgedehnte Synzytien zeigen, die aus einem gnotobiotischen
Schwein 9 Tage nach Infektion mit einer Lungenfiltratprobe eines
infektiösen
Agens, das aus einem Schwein isoliert wurde, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV infiziert war, hergestellt wurden (ISU-12; siehe Experiment
I, Abschnitt (II) (C) unten);
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10 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme
eines umhüllten
Viruspartikels, ca. 70 nm im Durchmesser, welcher kurze Oberflächenspikes
aufweist, der in Alveolarmakrophagenkulturen von Schweinen gefunden
wurde, die mit einem infektiösen
Agens infiziert waren, welches mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden
war;
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11 ist eine elektronenmikroskopische Aufnahme
eines pleomorphen, umhüllten
Viruspartikels, ungefähr
80 × 320
nm in der Größe, beschichtet
mit Antikörpern,
der in Alveolarmakrophagenkulturen von Schweinen gefunden wurde,
die mit dem Iowa-Stamm von PRRSV infiziert waren;
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12(A)–(C)
sind eine Serie von Photographien, die Schweinealveolarmakrophagen
(SAM)-Kulturen zeigen: nicht infiziert (A), CPE bei denen, die mit
ISU-12 infiziert waren (B), oder IFA bei denen, die mit ISU-12 infiziert
waren (C) (siehe Experiment II unten);
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13(A)–(D)
sind eine Serie von Photographien, die PSP-36-Zellkulturen zeigen:
nicht infiziert (A), CPE bei denen, die mit ISU-12 infiziert waren,
nach 4 DPI (B), CPE bei denen, die mit ISU-12 infiziert waren, nach
5 DPI (C), und CPE bei denen, die mit ISU-984 infiziert waren (ein
zweites Virusisolat, welches den Iowa-Stamm von PRRSV repräsentiert),
nach 5 DPI.
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14(A)–(D)
sind eine Serie von Photographien, welche IFA n ISU-12 infizierter
PSP-36-Zellen zeigen:
nicht infiziert (A), infiziert mit ISU-12 nach 2,5 DPI und gefärbt mit
Rekonvaleszentenseren (B), infiziert mit ISU-12 nach 2,5 DPI und
gefärbt
mit polyklonalem anti-PRRSV-Antikörper (C),
und infiziert mit ISU-12 und gefärbt
mit monoklonalem Antikörper
(D).
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15 ist ein Proteinprofil von ISU-12, das in PSP-36-Zellen
vermehrt wurde, wie es durch Radioimmunpräzipitation (RIP) bestimmt wurde;
die Bahnen 1 und 2 sind scheininfizierte PSP-36-Zellen und immunpräzipitiert
mit polyklonalen anti-PRRSV-Seren (1) und Rekonvaleszentenseren
(2); die Bahnen 3 und 4 sind virusinfizierte PSP-36-Zellen und immumpräzipitiert
mit polyklonalen anti-PRRSV-Seren (3) und Rekonvaleszentenseren
(4).
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16 ist ein Flussdiagramm, welches ein allgemeines
Vorgehen zur Konstruktion einer cDNA-Lambda-Bibliothek eines Stammes
eines infektiösen
Agens (ISU-12), das PRRS hervorruft, zeigt;
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17 ist ein Flussdiagramm, welches ein allgemeines
Vorgehen zur Identifizierung von authentischen cDNA-Klonen des infektiösen Agens
(ISU-12), das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, durch
differentielle Hybridisierung zeigt;
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18(A)–(C)
zeigt die Lambda-cDNA-Klone, die verwendet wurden, um die 3'-terminale Nukleotidsequenz
des ISU-12 zu erhalten (C), subgenomische mRNAs (B) und offene Leseraster
(ORFs) in der resultierenden Sequenz (A);
Die sequenzierten
Bereiche in den cDNA-Klonen sind wie gezeigt durch dicke Balken
gefüllt
und nicht sequenzierte Bereiche sind schattiert (C). Das eingekästelte L
zeigte die Leitsequenz in mRNAs und (A)n zeigte den poly(A)-Schwanz
an dem äußersten
3'-Ende des Genoms
(B);
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19 stellt die 3'-terminale Sequenz mit 1938 bp des Genoms
des infektiösen
Agens dar, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist;
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20 zeigt die abgeleitete Aminosäuresequenz
von PRRSV ISU-12, die unter der Nukleotidsequenz gezeigt ist;
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21 vergleicht die Nukleotidsequenzen des infektiösen Agens,
das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV (ISU-12) verbunden ist, und des
Lelystad-Virus in Bezug auf das offene Leseraster 5 (ORF-5);
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22 vergleicht die Nukleotidsequenzen des ORF-6
des ISU-12-Virus mit dem ORF-6 des Lelystad-Virus;
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23 vergleicht die Nukleotidsequenzen des ORF-7
des ISU-12-Virus und des ORF-7 des Lelystad-Virus;
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24 vergleicht die nichttranslationalen 3'-Nukleotidsequenzen
des ISU-12-Virus und des Lelystad-Virus;
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25 zeigt nicht infizierte Trichoplusia-Eizellhomogenate
(HI-FIVETM, Invitrogen, San Diego, Kalifornien);
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26 zeigt HI-FIVE-Zellen, die mit einem rekombinanten
Baculovirus infiziert sind, der das ISU-12-ORF-6-Gen enthält, die
einen zytopathischen Effekt zeigen;
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27 zeigt HI-FIVE-Zellen, die mit einem rekombinanten
Baculovirus infiziert sind, der das ISU-12-ORF-7-Gen enthält, die
ebenfalls einen zytopathischen Effekt zeigen;
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28 zeigt HI-FIVE-Zellen, die mit einem rekombinanten
Baculovirus infiziert sind, der das ISU-12-ORF-6-Gen enthält, gefärbt mit
Schweineantiseren gegen ISU-12, gefolgt von einer Färbung mit
Fluorescein-konjugiertem anti-Schwein-IgG, wobei die Insektenzellen
ein rekombinantes Protein erzeugen, das durch das ISU-12-ORF-6-Gen
codiert wird;
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29 zeigt HI-FIVE-Zellen, die mit einem rekombinanten
Baculovirus infiziert sind, der das ISU-12-ORF-7-Gen enthält, gefärbt mit
Schweineantiseren gegen ISU-12, gefolgt von einer Färbung mit
Fluorescein-konjugiertem anti-Schwein-IgG, wobei die Insektenzellen
ein rekombinantes Protein erzeugen, das durch das ISU-12-ORF-7-Gen
codiert wird;
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30 zeigt die Ergebnisse einer PCR-Amplifikation
von ORF-6 (Bahn M) und ORF-7 (Bahn NP) unter Verwendung von ISU-12-spezifischen
Primern;
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31 zeigt die Ergebnisse der Expression des rekombinanten
Baculovirustransfervektors pVL1393, welcher ORF-5 (Bahn E), ORF-6
(Bahn M) oder ORF-7 (Bahn NP) des Genoms von ISU-12 enthält, nach
Spaltung der Plasmid-DNA mit BamHI- und EcoRI-Restriktionsenzymen;
Bahn SM enthält
Molekulargewichtsstandards;
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32 zeigt einen Northern Blot von ISU-12-mRNA;
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33A und 33B zeigen
Northern Blots von mRNA, die aus anderen Isolaten des Iowa-Stamms von PRRSV
(ISU-22, ISU-55, ISU-79, ISU-1894 und ISU-3927) entnommen wurde;
und
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34 ist ein Balkendiagramm der durchschnittlichen
makroskopischen Lungenläsionswerte
(Prozent der Lunge, die betroffen sind) für Gruppen von 3 Wochen alten,
PRRSV-seronegativen,
spezifischen pathogenfreien (SPF) Schweinen, denen eine Ausführungsform
der vorliegenden Vakzine intranasal (IN) oder intramuskulär (IM) verabreicht
wurde, und eine Gruppe von Kontrollschweinen (NV/CHALL).
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Bei
der vorliegenden Erfindung bezieht sich eine „Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen" auf
die Krankheiten PRRS, PNP und EMCV, die oben beschrieben wurden,
die Erkrankung, welche durch den Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen
wird, und eng verwandte Varianten dieser Erkrankungen, die schon
aufgetreten sind und die in der Zukunft auftreten werden.
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Eine
Vakzine „schützt ein
Schwein vor einer Erkrankung, die durch ein Virus der Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen hervorgerufen wird",
wenn nach der Verabreichung der Vakzine an ein nicht betroffenes
Schwein Läsionen
in der Lunge oder Symptome der Erkrankung nicht auftreten oder nicht
so schwer sind wie bei infizierten nicht geschützten Schweinen, und wenn nach
der Verabreichung der Vakzine an ein betroffenes Schwein Läsionen in
der Lunge oder Symptome der Erkrankung eliminiert werden oder nicht so
schwer sind wie bei infizierten nicht geschützten Schweinen. Ein nicht
betroffenes Schwein ist ein Schwein, welches entweder nicht an ein
infektiöses
Agens der Atemwegs- und Reproduktionserkrankung bei Schweinen ausgesetzt
wurde oder welches an ein infektiöses Agens der Atemwegs- und
Reproduktionserkrankung bei Schweinen ausgesetzt wurde aber keine
Symptome der Erkrankung zeigt. Ein betroffenes Schwein ist ein Schwein,
welches Symptome der Erkrankung zeigt. Die Symptome der Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung bei Schweinen können quantifiziert oder bewertet
(z.B. Temperatur/Fieber, Lungenläsionen
[Prozentsatz des infizierten Lungengewebes]) oder halb quantifiziert
werden (z.B. Schwere der Atemnot [wird unten im Detail erklärt]).
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Ein „Atemwegs-
und Reproduktionsvirus bei Schweinen" ruft eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen wie oben beschrieben hervor.
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Das
Agens, welches die neue virulentere Form von PRRS hervorruft, wurde
der „Iowa"-Stamm von PRRSV genannt. Die Erkrankung,
die durch einige Isolate des „Iowa-Stamms
des PRRS-Virus hervorgerufen wird, weist Symptome auf, die ähnlich aber
schwerer sind als bei anderen Atemwegs- und Reproduktionserkrankungen
bei Schweinen. Klinische Anzeichen können Lethargie, Atemnot, „Pochen" (forcierte Expiration), Fieber,
aufgeraute Felle, Niesen, Husten, Augenödeme und gelegentlich Konjunktivitis
beinhalten. Läsionen können makroskopische
und/oder mikroskopische Lungenläsionen
und Myokarditis beinhalten. Das infektiöse Agens kann ein einzelnes
Virus sein oder kann mit einem oder mehreren zusätzlichen infektiösen Agentien (z.B.
anderen Viren oder Bakterien) kombiniert sein. Zusätzlich sind
weniger virulente und nicht virulente Formen des Iowa-Stamms gefunden
worden, welche eine Untergruppe der obigen Symptome hervorrufen
können oder überhaupt
keine Symptome hervorrufen können,
welche aber gemäß der vorliegenden
Erfindung verwendet werden können,
um nichtsdestotrotz einen Schutz vor Reproduktions- und Atemwegserkrankungen
bei Schweinen zu liefern.
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Die
histologischen Läsionen
bei den verschiedenen Schweinekrankheiten sind unterschiedlich.
Tabelle I unten vergleicht physiologische Beobachtungen und die
Pathologie der Läsionen,
die mit einer Anzahl von Krankheiten, die von Schweineviren hervorgerufen
werden, verbunden sind: TABELLE I
VIRALE PNEUMONIE
BEI SCHWEINEN VERGLEICHENDE PATHOLOGIE |
LÄSION | PRRS
(P) | PRSS
(o) | SIV | PNP | PRCV | PPMV | Iowa |
Typ
II | + | +++ | + | +++ | ++ | ++ | ++++ |
Inter.
Verdickung | ++++ | + | + | + | ++ | ++ | + |
Alveolares
Exudat | + | +++ | ++ | ++ | ++ | ++ | +++ |
Luftwegsnekrose | – | – | ++++ | ++++ | +++ | + | – |
Synzytien | – | ++ | +/– | ++ | + | + | +++ |
Enzephalitis | + | +++ | – | – | – | ++ | + |
Myokarditis | +/– | ++ | – | – | – | – | +++ |
wobei „PRRS
(p)" für die veröffentlichte
Pathologie des PRRS-Virus steht, „PRRS (o)" für
die Pathologie des PRRS-Virus steht, die von den gegenwärtigen Erfindern
beobachtet wurde, „SIV" für das Schweine-Influenza A-Virus
steht, „PRCV" für das Schweine-Atemwegs-Coronavirus
steht, „PPMV" für das Schweine-Paramyxovirus
steht, „Iowa" sich auf den neuen
Stamm von PRRSV bezieht, der von den gegenwärtigen Erfindern entdeckt wurde, „Typ II" sich auf Pneumozyten
vom Typ II bezieht (die sich in infizierten Schweinen vermehren), „Inter." sich auf interstitiell
bezieht, „Luftwegsnekrose" sich auf eine Nekrose
in den terminalen Luftwegen bezieht und die Symbole (–) und (+)
bis (++++) sich auf eine vergleichende Skala der Schwere wie folgt
beziehen:
- (–)
- :negativ (nicht beobachtet)
- (+)
- :schwach (gerade oberhalb
der Beobachtungsschwelle)
- (++)
- :mäßig
- (+++)
- :schwer
- (++++)
- :sehr schwer
-
Der
Iowa-Stamm von PRRSV ist von den gegenwärtigen Erfindern im mittleren
Westen der USA in Verbindung mit PRRS identifiziert worden. Es ist
bisher nicht klar, ob die Erkrankung, die mit dem Iowa-Stamm von
PRRSV verbunden ist, wie sie natürlicherweise
gefunden wird, auf einem einzigen Virus oder einer Kombination von
einem Virus mit einem (oder mehreren) zusätzlichen infektiösen Agens
(Agentien) beruht. Jedoch scheinen plaquegereinigte Proben des Iowa-Stamms
von PRRSV ein einzelnes, einzigartiges Virus zu sein. Daher bezieht
sich „der
Iowa-Stamm von PRRSV" entweder
auf ein einziges plaquegereinigtes Virus oder ein Gewebehomogenat
aus einem infizierten Tier, welches eine Kombination eines Virus
mit einem (oder mehreren) zusätzlichen
infektiösen
Agens (Agentien) enthalten kann, und ein Schwein, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV infiziert ist, zeigt eines oder mehrere der Symptome,
die für
die Erkrankung charakteristisch sind, die von dem Iowa-Stamm von
PRRSV hervorgerufen wird, wie sie oben beschrieben wurden.
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Neuere
Beweise zeigen, dass sich der Iowa-Stamm von PRRSV von dem infektiösen Agens
unterscheidet, welches herkömmliche
PRRS hervorruft. Beispielsweise sind Läsionen, die bei infizierten
Schweinen beobachtet werden, die Symptome der Erkrankung zeigen,
die von dem Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen wird, schwerer als
Läsionen,
die bei Schweinen beobachtet werden, die nur mit einem herkömmlichen vorher
beschriebenen PRRS-Virus
infiziert sind, und Schweine, die an der Erkrankung leiden, die
von dem Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen wird, sind ebenfalls
seronegativ im Hinblick auf Influenza, einschließlich Viren, die mit PNP verbunden
sind.
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In
Bezug nun auf die 1–4 werden
Flussdiagramme von Vorgehensweisen bereitgestellt, um verschiedene
Typen von Vakzinen herzustellen, die von der vorliegenden Erfindung
umfasst sind. Die Flussdiagramme der 1–4 werden
als beispielhafte Verfahren zur Herstellung der vorliegenden Vakzinen bereitgestellt
und sind nicht dazu gedacht, die vorliegende Erfindung in irgendeiner
Weise zu beschränken.
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Der
erste Schritt bei jedem Vorgehen, das detailliert in den 1–4 angegeben
ist, besteht darin eine Zelllinie zu identifizieren, die für eine Infektion
mit einem Atemwegs- und Reproduktionsvirus von Schweinen oder einem
infektiösen
Agens empfänglich
ist. (Um die Diskussion im Hinblick auf die Herstellung der Vakzine
zu vereinfachen, bedeutet der Ausdruck „Virus" ein Virus und/oder ein anderes infektiöses Agens,
das mit einer Atemwegs- und Reproduktionserkrankung bei Schweinen
verbunden ist). Ein Masterzellmaterial (MCS) der empfänglichen
Wirtszelle wird dann hergestellt. Die empfänglichen Wirtszellen werden
weiter über
das MCS hinaus passagiert. Ein Arbeitszellmaterial (WCS) wird aus
Zellpassagen zwischen MCS und MCS+n hergestellt.
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Ein
Masterimpfvirus wird auf der empfänglichen Wirtszelllinie zwischen
MCS und MCS+n, vorzugsweise auf WCS, vermehrt. Das Rohvirus wird
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, aus geeigneten,
vorzugsweise homogenisierten, Gewebeproben, die aus infizierten
Schweinen entnommen wurden, die Krankheitssymptome zeigten, die
denen entsprachen, die durch das Virus von Interesse verursacht
wurden, isoliert. Eine geeignete Wirtszelle, vorzugsweise eine Probe
des WCS, wird mit dem Rohvirus infiziert, dann kulti viert. Vakzinevirus
wird anschließend
aus der infizierten, kultivierten Wirtszelle durch Verfahren, die
im Stand der Technik bekannt sind, isoliert und plaquegereinigt.
Vorzugsweise wird das Virus, das verwendet werden soll, um die Vakzine
herzustellen, dreimal plaquegereinigt.
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Masterimpfvirus
(MSV) wird dann aus dem plaquegereinigten Virus durch Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, hergestellt. Das MSV (X)
wird dann in WCS wenigstens viermal über MSV (X+1), MSV (X+2), MSV
(X+3) und MSV (X+4) Viruspassagen passagiert. Das MSV (X+4) wird
als das Arbeitsimpfvirus betrachtet. Vorzugsweise ist die Viruspassage,
die in den Schweineuntersuchungen und dem Vakzineprodukt der vorliegenden
Erfindung verwendet werden soll, MSV (X+5), das Produkt der fünften Passage.
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Zusammen
mit dem Arbeitszellmaterial wird das Arbeitsimpfvirus durch bekannte
Verfahren in hinreichenden Mengen kultiviert, um eine Prototyp-Vakzine,
vorzugsweise MSV (X+5), herzustellen. Die vorliegenden Prototyp-Vakzinen
können
zu irgendeinem Typ gehören,
der zur Verwendung auf dem Gebiet der Veterinärmedizin geeignet ist. Geeignete
Typen beinhalten eine modifizierte lebende oder attenuierte Vakzine (1),
eine inaktivierte oder abgetötete
Vakzine (2), eine Untereinheitsvakzine
(3), eine gentechnisch hergestellte Vakzine (4)
und andere Typen von Vakzinen, die im Stand der Technik von Veterinärvakzinen
anerkannt sind. Eine abgetötete
Vakzine kann in einer Weise, die dem Durchschnittsfachmann bekannt
ist, durch chemische Behandlung oder Wärme usw. inaktiv gemacht werden.
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In
den Vorgehensweisen, die in jeder der 1–4 skizziert
sind, werden nach der Herstellung einer Prototyp-Vakzine Schweinherausforderungsmodelle
und klinische Tests durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind, durchgeführt.
Beispielsweise muss vor der Durchführung tatsächlicher Vakzinierungs-/Herausforderungsuntersuchungen
die Erkrankung, die verhindert und/oder behandelt werden soll, im Hinblick
auf deren Symptome, klinische Testergebnisse, Bedingungen usw. definiert
werden. Wie oben beschrieben wurde, ist das infektiöse Agens,
das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, im Hinblick auf
dessen Symptome und Bedingungen definiert worden. Die klinische
Analyse des infektiösen
Agens, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, wird in den
Beispielen unten beschrieben.
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Nachdem
die Erkrankung hinreichend definiert und charakterisiert ist, kann
man eine Prototyp-Vakzine einem Schwein verabreichen, dann das Schwein
dem Virus oder infektiösen
Agens, welches die Erkrankung hervorruft, aussetzen. Dieses ist
im Stand der Technik als „Herausfordern" des Schweins und
seines immunologischen Systems bekannt. Nach Beob achtung der Antwort
des herausgeforderten Schweins auf das Aussetzen an das Virus oder
infektiöse
Agens und Analysieren der Fähigkeit
der Prototyp-Vakzine, das Schwein zu schützen, werden dann Wirksamkeitsstudien
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, durchgeführt. Ein
Potenztest wird dann in einem separaten Vorgehen durch Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, entwickelt und dann werden
Vorzulassungsreihen produziert.
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Bei
der Herstellung einer modifizierten Lebendvakzine, wie sie in 1 skizziert
ist, werden, wenn eine Prototyp-Vakzine hergestellt ist, die Zellwachstumsbedingungen
und die Virusproduktion zuerst optimiert, dann wird durch Verfahren,
die im Stand der Technik bekannt sind, eine Produktionsskizze hergestellt.
Wenn die Produktionsskizze hergestellt ist, werden dann anschließend Vorzulassungsreihen
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, hergestellt.
Vorzulassungsreihen beziehen sich auf eine Produktion im großen Maßstab einer
vielversprechenden Prototyp-Vakzine, welche die Fähigkeit
zeigt, Testreihen (serials) mit beständigen Standards zu produzieren.
Ein Ansatz zur Herstellung einer Prototyp-Lebendvakzine ist es,
die virusinfizierten Zellen (vorzugsweise mit dem Masterimpfvirus
infizierte Zellen) einem oder mehreren Zyklen von Einfrieren und
Auftauen zu unterwerfen, um die Zellen zu lysieren. Das Material
der eingefrorenen und aufgetauten Kultur der infizierten Zellen
kann lyophilisiert (gefriergetrocknet) werden, um die Konservierbarkeit
zur Lagerung zu erhöhen.
Nach anschließender
Rehydratisierung wird das Material dann als eine Lebendvakzine verwendet.
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Das
Vorgehen zur Herstellung von Vorzulassungsreihen für eine inaktivierte
Vakzine (2) ist ähnlich zu dem, das zur Herstellung
einer modifizierten Lebendvakzine verwendet wird, mit einer wichtigen
Modifikation. Nach Optimierung der Zellwachstumsbedingungen und
der Virusproduktionsvorschrift muss dann eine Virusinaktivierungsvorschrift
optimiert werden, bevor eine geeignete Produktionsskizze hergestellt
wird. Virusinaktivierungsvorschriften und deren Optimierung sind
den Fachleuten im Allgemeinen bekannt und können in einer bekannten oder
vorhersagbaren Weise variieren, was von dem bestimmten Virus, das
untersucht wird, abhängt.
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Die
Herstellung einer Untereinheitsvakzine (3) unterscheidet
sich von der Herstellung einer modifizierten Lebendvakzine oder
einer inaktivierten Vakzine. Vor der Herstellung der Prototyp-Vakzine
müssen die
schützenden
oder antigenen Komponenten des Vakzinevirus identifiziert werden.
Solche schützenden
oder antigenen Komponenten beinhalten gewisse Aminosäuresegmente
oder Fragmente der viralen Hüllproteine, welche
eine besonders starke schützende
oder immunologische Antwort in Schweinen hervorrufen (welche vor zugsweise
wenigstens 5 Aminosäuren
lang, besonders bevorzugt wenigstens 10 Aminosäuren lang sind); einzelne oder
multiple virale Hüllproteine
selbst, Oligomere von diesen, und Assoziationen der viralen Hüllproteine
höherer
Ordnung, welche Substrukturen des Virus oder identifizierbare Teile
oder Einheiten solchen Substrukturen bilden; Oligoglycoside, Glycolipide
oder Glycoproteine, die auf oder nahe der Oberfläche des Virus oder in viralen
Substrukturen wie z.B. dem Nukleocapsid vorliegen; Lipoproteine
oder Lipidgruppen, die mit dem Virus verbunden sind, usw. Diese
Komponenten werden durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind, identifiziert. Wenn sie identifiziert sind, werden die schützenden
oder antigenen Bereiche des Virus (die „Untereinheit") anschließend durch
Verfahren, die im Star der Technik bekannt sind, gereinigt und/oder
kloniert.
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Die
Herstellung von Vorzulassungsreihen für eine Untereinheitsvakzine
(3) ist mit einigen Modifikationen ähnlich zu
dem Verfahren, das für
eine inaktivierte Vakzine verwendet wird (2). Wenn
beispielsweise die Untereinheit durch rekombinante Gentechniken
erzeugt wird, kann die Expression der klonierten Untereinheit durch
Methoden optimiert werden, die den Fachleuten bekannt sind (siehe
z.B. relevante Abschnitte von Maniatis et al, "Molecular Cloning: A Laborstory Manual", Cold Spring Harbor
Laborstory (1989), Cold Spring Harbor, Massachusetts). Wenn andererseits
die eingesetzte Untereinheit ein intaktes strukturelles Merkmal
des Virus wie beispielsweise ein gesamtes Hüllprotein darstellt, muss das
Vorgehen zu seiner Isolation aus dem Virus dann optimiert werden.
In jedem Fall kann nach der Optimierung der Inaktivierungsvorschrift
vor der Herstellung der Produktionsskizze die Untereinheitsreinigungsvorschrift
optimiert werden.
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Gentechnisch
hergestellte Vakzinen (4) beginnen mit einer Modifikation
des allgemeinen Vorgehens, das zur Herstellung der anderen Vakzinen
verwendet wird. Nach der Plaquereinigung kann das Wildtypvirus aus
einem geeigneten Gewebehomogenat durch Verfahren, die im Stand der
Technik bekannt sind, vorzugsweise durch konventionelle Zellkulturverfahren
unter Verwendung von PSP-36- oder Makrophagenzellen als Wirten,
aus einem geeigneten Gewebehomogenat isoliert werden.
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Die
RNA wird aus dem biologisch reinen Virus oder infektiösen Agens
durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt sind, vorzugsweise
durch das Guanidinisothiocyanatverfahren unter Verwendung eines im
Handel erhältlichen
RNA-Isoaltionskits (beispielsweise der Kit, der von Stratagene,
La Jolla, Kalifornien, erhältlich
ist) extrahiert und durch Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind, vorzugsweise durch Ultrazentrifugation in einem CsCl-Gradienten,
gereinigt. RNA kann durch Oligo (dT)-Cellulose-Säulenchromatographie weiter
gereinigt oder angereichert werden.
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Das
virale Genom wird dann durch Verfahren, die im Stand der Technik
bekannt sind, in einen geeigneten Wirt kloniert (siehe Maniatis
et al., oben zitiert), und das Virusgenom wird dann analysiert,
um essentielle Bereiche des Genoms zur Produktion antigener Bereiche
des Virus zu bestimmen. Danach ist das Vorgehen im Allgemeinen dasselbe
wie für
eine modifizierte Lebendvakzine, eine inaktivierte Vakzine oder
eine Untereinheitsvakzine.
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Die
vorliegende Vakzine schützt
Schweine vor einem Virus oder infektiösen Agens, das eine Reproduktions-
und Atemwegserkrankung bei Schweinen hervorruft. Vorzugsweise schützt die
vorliegende Vakzine Schweine vor dem infektiösen Agens, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV verbunden ist. Jedoch wird ebenfalls erwartet, dass die
vorliegende Vakzine ein Schwein vor einer Infektion durch Aussetzen
an eng verwandte Varianten des infektiösen Agens, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV verbunden ist, schützt.
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Relativ
wenige Viren sind der Produktion von Lebendvirusvakzinen zugänglich.
Die Vorteile von Lebendvirusvakzinen sind, dass alle möglichen
Immunantworten in dem Empfänger
der Vakzine aktiviert werden, einschließlich systemischer, lokaler,
humoraler und zellvermittelter Immunantworten. Die Nachteile von
Lebendvirusvakzinen liegen in dem Potential zur Kontamination mit
lebenden zufällig
hinzugekommenen Agentien wie z.B. SV40-Virus und Rindervirendiarrhövirus, einer
häufigen
Kontamination von fötalem
Rinderserum. Dieses Risiko, zuzüglich
des Risikos, dass das Virus auf dem Feld zu einer Virulenz zurückkehren
kann oder in Bezug auf den Fötus,
Jungtiere und andere Spezies nicht attenuiert sein kann, kann die
Vorteile einer Lebendvakzine aufwiegen.
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Inaktivierte
Virusvakzinen können
hergestellt werden, indem Viren mit inaktivierenden Mitteln wie
z.B. Formalin oder hydrophoben Lösungsmitteln,
Säure usw.,
durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht oder Röntgenstrahlen,
durch Erwärmen
usw. behandelt werden. Die Inaktivierung wird in einer Weise durchgeführt, die im
Stand der Technik verstanden wird. Ein Virus wird als inaktiviert
betrachtet, wenn es nicht in der Lage ist, eine Zelle, die für eine Infektion
empfänglich
ist, zu infizieren. Beispielsweise wird bei der chemischen Inaktivierung
eine geeignete Virusprobe oder Serumprobe, die das Virus enthält, für eine ausreichende
Zeitdauer mit einer ausreichenden Menge oder Konzentration eines
inaktivierenden Mittels bei einer hinreichend hohen (oder niedrigen,
abhängig
von dem inaktivierenden Mittel) Temperatur oder pH behandelt, um
das Virus zu inaktivieren. Die Inaktivierung durch Erwärmen wird
bei einer Temperatur und für
eine Zeitdauer durchgeführt, die
ausreicht, um das Virus zu inaktivieren. Die Inaktivierung durch
Bestrahlung wird unter Verwendung einer Wellenlänge von Licht- oder anderer
Energie für
eine Zeitdauer durchgeführt,
die ausreicht, um das Virus zu inaktivieren. Beispiele von inaktivierten
Vakzinen zur Verwendung beim Menschen beinhalten Influenzavakzine,
Poliomyelitis, Tollwut und Hepatitis Typ B. Ein erfolgreiches und
effektives Beispiel einer inaktivierten Vakzine zur Verwendung bei
Schweinen ist die Schweineparvovirusvakzine.
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Untereinheitsvirusvakzinen
werden aus halbgereinigten Virusuntereinheiten durch die Verfahren,
die oben bei der Diskussion von 3 beschrieben
werden, hergestellt. Beispielsweise sind Hämagglutinin, das aus dem Influenzavirus
isoliert wurde, und Neuraminidase-Oberflächenantigene, die aus dem Influenzavirus isoliert
wurden, hergestellt worden, und es ist gezeigt worden, dass sie
weniger toxisch sind als das gesamte Virus. Alternativ können Untereinheitsvakzinen
aus hoch gereinigten Untereinheiten des Virus hergestellt werden.
Ein Beispiel bei Menschen ist das 22-nm-Oberflächenantigen des menschlichen
Hepatitis B-Virus.
Untereinheiten des menschlichen Herpes simplex-Virus und viele andere
Beispiele von Untereinheitsvakzinen zur Verwendung bei Menschen
sind bekannt.
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Attenuierte
Virusvakzinen können
in der Natur gefunden werden und können natürlich vorkommende Gendeletionen
aufweisen oder können
alternativ durch eine Vielzahl bekannter Verfahren wie z.B. Serienpassage
in Zellkulturen oder Gewebekulturen hergestellt werden. Viren können ebenfalls
durch Gendeletionen oder Genmutationen attenuiert werden.
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Gentechnisch
hergestellte Vakzinen werden durch Techniken, die den Fachleuten
bekannt sind, produziert. Solche Techniken beinhalten jene, die
rekombinante DNA verwenden, und jene, die lebende Viren verwenden.
Beispielsweise können
gewisse Virusgene identifiziert werden, welche für Proteine codieren, die für die Induktion
einer stärkeren
Immun- oder Schutzantwort in Schweinen verantwortlich sind. Solche
identifizierten Gene können
in Proteinexpressionsvektoren wie z.B. den Baculovirusvektor kloniert
werden und verwendet werden, um geeignete Wirtszellen zu infizieren
(siehe z.B. O'Reilly
et al, "Baculovirus
Expression Vectors: A Lab Manual",
Freeman & Co.
(1992)). Die Wirtszellen werden kultiviert, wodurch sie die gewünschten
Vakzineproteine exprimieren, welche in einem gewünschten Ausmaß gereinigt
werden können
und dann verwendet werden können,
um die Schweine vor einer Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
zu schützen.
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Gentechnisch
hergestellte Proteine können
in Insektenzellen, Hefezellen oder Säugerzellen exprimiert werden.
Die gentechnisch hergestellten Proteine, welche durch herkömmliche
Verfahren gereinigt und/oder isoliert werden können, können direkt in Tieren inokuliert
werden, um einen Schutz vor Reproduktions- und Atemwegserkrankungen
bei Schweinen zu verleihen. Hüllproteine
aus einem Virus einer Reproduktions- und Atemwegserkrankung bei Schweinen
werden in einer Vakzine verwendet, um neutralisierende Antikörper zu induzieren.
Nukleoproteine aus einem Virus einer Reproduktions- und Atemwegserkrankung
bei Schweinen werden in einer Vakzine verwendet, um zelluläre Immunität zu induzieren.
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Vorzugsweise
transformiert die vorliegende Erfindung eine Insektenzelllinie (HI-FIVE)
mit einem Transfervektor, der Polynukleinsäuren enthält, die aus dem Iowa-Stamm
von PRRSV erhalten wurden. Vorzugweise umfasst der vorliegende Transfervektor
linearisierte Baculovirus-DNA und ein Plasmid, das Polynukleinsäuren enthält, die
aus dem Iowa-Stamm von PRRSV erhalten wurden. Die Wirtszelllinie
kann mit der linearisierten Baculovirus-DNA und einem Plasmid cotransfiziert
werden, so dass ein rekombinantes Baculovirus erzeugt wird. Besonders
bevorzugt codiert die vorliegende Polynukleinsäure eines oder mehrere Proteine des
Iowa-Stamms von PRRSV.
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Alternativ
kann RNA oder DNA aus einem infektiösen Virus einer Reproduktions-
und Atemwegserkrankung bei Schweinen, die ein oder mehrere Hüllproteine
und/oder Nukleoproteine codiert, in lebende Vektoren wie z.B. ein
Pockenvirus oder ein Adenovirus eingefügt werden und als eine Vakzine
verwendet werden.
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Somit
betrifft die vorliegende Erfindung weiterhin eine Polynukleinsäure, die
aus einem Bereich des Genoms eines Virus, das eine Atemwegs- und
Reproduktionserkrankung hervorruft, isoliert wurde, vorzugsweise
eine Polynukleinsäure,
die aus einem Bereich des Genoms des Iowa-Stamms von PRRSV isoliert
wurde. Der Ausdruck „Polynukleinsäure" bezieht sich auf
RNA oder DNA, wie auch RNA und cDNA, die der RNA oder DNA aus dem
infektiösen
Agens entspricht oder dazu komplementär ist. Die vorliegende Polynukleinsäure weist
einen Nutzen als ein Mittel, um die vorliegende Vakzine zu produzieren,
als ein Mittel, um infizierte Tiere zu screenen oder zu identifizieren,
und als ein Mittel zur Identifizierung verwandter Viren auf.
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In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung codiert die Polynukleinsäure ein
oder mehrere Proteine eines Virus, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
hervorruft, vorzugsweise eines oder beide von dem viralen Membran
(Hüll)-Protein
und dem Capsidprotein (Nukleoprotein). Besonders bevorzugt wird
die vorliegende Polynukleinsäure
aus einem 2 kb-Fragment aus dem 3'-Ende des Genoms entnommen und codiert
ein oder mehrere der Hüllproteine,
die von ORF-5 und ORF-6 codiert werden, und/oder das Nukleoprotein,
das von ORF-7 des Genoms des Iowa-Stamms von PRRSV codiert wird.
Am meisten bevorzugt wird die Polynukleinsäure aus dem Genom eines infektiösen Agens
isoliert, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist; beispielsweise
des Agens, das in den Experimenten I–III unten beschrieben wird (ISU-12),
und wird ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus ORF 5 (SEQ ID NO: 10), ORF 6 (SEQ
ID NO: 12), ORF 7 (SEQ ID NO: 14) und der 3'-terminalen Sequenz des ISU-12-Genoms
mit 1938 bp (SEQ ID NO: 8).
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In
dem Kontext der vorliegenden Anmeldung werden die Proteine oder
Peptide, die von der RNA und/oder DNA aus einem Virus codiert werden,
als immunologisch äquivalent" betrachtet, wenn
die Polynukleinsäure
90% oder mehr Homologie mit der Polynukleinsäure aufweist, die das immunogene
Protein oder Peptid codiert. „Homologie" bezieht sich in
dieser Anmeldung auf den Prozentsatz identischer Nukleotid- oder Aminosäuresequenzen
zwischen zwei oder mehr Viren oder infektiösen Agentien. Demgemäß umfasst
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung eine isolierte Polynukleinsäure, welche
wenigstens 90% homolog ist zu einer Polynukleinsäure, die aus dem Genom eines
Virus erhalten wird, welches eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
hervorruft, vorzugsweise zu einer Polynukleinsäure, die aus dem Genom des
infektiösen
Agens erhalten wird, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist.
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Relativ
kurze Segmente einer Polynukleinsäure (ca. 20 bp oder länger) in
dem Genom eines Virus können
verwendet werden, um durch Verfahren, die hierin beschrieben werden
und den Durchschnittsfachleuten bekannt sind, infizierte Tiere zu
screenen oder identifizieren, und/oder um verwandte Viren zu identifizieren.
Demgemäß umfasst
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung eine isolierte (und
wenn gewünscht gereinigte)
Polynukleinsäure,
die im Wesentlichen aus isolierten Fragmenten besteht, die aus einem
Bereich des Genoms eines Virus erhalten wurden, das eine Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung hervorruft, vorzugsweise eine Polynukleinsäure, die
aus einem Bereich des Genoms des infektiösen Agens erhalten wurde, das
mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, wobei diese wenigstens
20 Nukleotide in der Länge,
vorzugsweise von 20 bis 100 Nukleotide in der Länge aufweist. Besonders bevorzugt
werden die vorliegenden isolierten Polynukleinsäurefragmente aus der 3'-terminalen Sequenz
mit 1938 bp des ISU-12-Genoms (SEQ ID NO: 8) erhalten und werden
am meisten bevorzugt ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 1, SEQ ID NO: 2, SEQ ID
NO: 3, SEQ ID NO: 4, SEQ ID NO: 5, SEQ ID NO: 6 und SEQ ID NO: 7.
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Die
vorliegenden isolierten Polynukleinsäurefragmente können durch
Verdau der cDNA, welche den viralen Polynukleinsäuren entspricht (dazu komplementär ist),
mit einem oder mehreren geeigneten Restriktionsenzymen erhalten
werden oder können
synthetisiert werden, indem ein im Handel erhältliches automatisiertes Polynukleotidsynthesegerät verwendet
wird.
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In
einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung [liegen] eines oder mehrere antigene Peptide
aus einem Virus, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
hervorruft, vorzugsweise das eine oder mehrere antigene Peptide
aus dem infektiösen
Agens, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist. Wie oben
beschrieben codiert die vorliegende Polynukleinsäure einen antigenen Bereich
eines Proteins aus einem Virus, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
hervorruft, vorzugsweise aus dem infektiösen Agens, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV verbunden ist, das wenigstens 5 Aminosäuren in der Länge, besonders
bevorzugt wenigstens 10 Aminosäuren
in der Länge
aufweist. Verfahren zur Bestimmung des antigenen Bereichs eines
Proteins sind den Durchschnittsfachleuten bekannt.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Protein, das von einem
oder mehreren der ORFs des Iowa-Stamms von PRRSV codiert wird. Vorzugsweise
wird das Protein von einer Polynukleinsäuresequenz codiert, die ausgewählt ist
aus der Gruppe, bestehend aus SEQ ID NO: 8, SEQ ID NO: 10, SEQ ID
NO: 12, SEQ ID NO: 14 und SEQ ID NO: 16. Die vorliegenden Proteine
und antigenen Peptide sind in serologischen Tests zum Screenen von
Schweinen auf eine Exposition an PRRSV, insbesondere an den Iowa-Stamm
von PRRSV, nützlich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine biologisch reine Probe
eines Virus, das eine Reproduktions- und Atemwegserkrankung bei
Schweinen hervorruft, die durch die folgenden Symptome und klinischen
Anzeichen gekennzeichnet ist: Lethargie, Atemnot, forcierte Expiration,
Fieber, aufgeraute Felle, Niesen, Husten, Augenödeme und gelegentlich Konjunktivitis.
Die vorliegende biologisch reine Probe eines Virus kann weiterhin
dadurch gekennzeichnet werden, dass sie eine Reproduktions- und
Atemwegserkrankung bei Schweinen hervorruft, welche die folgenden
histologischen Läsionen
beinhalten kann: makroskopische und/oder mikroskopische Lungenläsionen,
Typ II-Pneumozyte, Myokarditis, Enzephalitis, Bildung von alveolarem
Exudat und Synzytienbildung. Der Ausdruck „biologisch rein" bezieht sich auf
eine Probe eines Virus oder infektiösen Agens, in welcher alle
Nachkommen von einem einzigen Elter abgeleitet sind. Gewöhnlich wird eine „biologisch
reine" Probe durch
3malige Plaquereinigung in Zellkultur erreicht. Insbesondere ist
das vorliegende biologisch reine Virus oder infektiöse Agens
der Iowa-Stamm des Reproduktions- und Atemwegssyndroms bei Schweinen,
wobei Proben davon am 28. Oktober 1992 unter den Zugangsnummern
VR 2385 und VR 2386 unter dem Budapester Vertrag bei der American
Type Culture Collection, 12301 Parklawen Drive, Rockville, Maryland
20852, USA, hinterlegt wurden.
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Der
Iowa-Stamm von PRRSV kann ebenfalls durch Northern Blots seiner
mRNA charakterisiert werden. Beispielsweise kann der Iowa-Stamm
von PRRSV entweder 7 oder 9 mRNAs enthalten, welche ebenfalls Deletionen
darin aufweisen können.
Insbesondere können,
wie in den Experimenten unten beschrieben werden wird, die mRNAs
des Iowa-Stamms von PRRSV bis zu vier Deletionen enthalten.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft weiterhin eine Zusammensetzung zum
Schutz eines Schweins vor einer viralen Infektion, welche eine Menge
der vorliegenden Vakzine, die wirksam ist, um eine immunologische Antwort
auf ein Virus hervorzurufen, welches eine Reproduktions- und Atemwegserkrankung
bei Schweinen hervorruft, in einem physielogisch verträglichen
Träger
umfasst.
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Eine
wirksame Menge der vorliegenden Vakzine ist eine solche, bei welcher
eine ausreichende immunologische Antwort auf die Vakzine hervorgerufen
wird, um ein Schwein zu schützen,
das einem Virus ausgesetzt ist, das eine Reproduktions- und Atemwegserkrankung
bei Schweinen oder eine verwandte Erkrankung hervorruft. Vorzugsweise
wird das Schwein in einem Ausmaß geschützt, bei
welchem von einem bis zu allen der nachteiligen physiologischen
Symptome oder Wirkungen (z.B. Lungenläsionen) der Erkrankung, die
verhindert werden soll, gefunden wird, dass diese signifikant verringert
sind.
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Die
Zusammensetzung kann in einer einzelnen Dosis oder in wiederholten
Dosen verabreicht werden. Die Dosierungen können z.B. von 1 bis 1.000 Mikrogramm
virusbasiertes Antigen (Vakzine) enthalten, sollten aber keine Menge
an virusbasiertem Antigen enthalten, die ausreicht, um zu einer
nachteiligen Reaktion oder physiologischen Symptomen einer Infektion
zu führen.
Im Stand der Technik sind Verfahren bekannt, um geeignete Dosierungen
eines aktiven antigenen Mittels zu bestimmen.
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Die
Zusammensetzung, welche die vorliegende Vakzine enthält, kann
zusammen mit einem Adjuvanz verabreicht werden. Ein Adjuvanz ist
eine Substanz, welche die immunologische Antwort auf die vorliegende Vakzine
verstärkt,
wenn es damit kombiniert wird. Das Adjuvanz kann zur selben Zeit
und an derselben Stelle wie die Vakzine verabreicht werden oder
zu einer anderen Zeit, beispielsweise als eine Auffrischung (booster). Adjuvanzien
können
dem Tier ebenfalls vorteilhaft in einer Weise oder an einer Stelle
oder einem Ort verabreicht werden, der verschieden ist von der Weise,
der Stelle oder dem Ort, an welchem die Vakzine verabreicht wird.
Adjuvanzien beinhalten Aluminiumhydroxid, Aluminiumkaliumsulfat,
wärmelabiles
oder wärmestabiles Enterotoxin,
das aus Escherichia coli isoliert wurde, Choleratoxin oder die B-Untereinheit
davon, Diphtherietoxin, Tetanustoxin, Pertussistoxin, Freund's unvollständiges Adjuvanz,
Freund's vollständiges Adjuvanz
und dergleichen. Auf Toxin basierende Adjuvanzien wie z.B. Diphtherietoxin,
Tetanustoxin und Pertussistoxin können vor der Verwendung, beispielsweise
durch Behandlung mit Formaldehyd, inaktiviert werden.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt ein Verfahren zur Verfügung, um
ein Schwein vor einer Infektion gegen ein Virus zu schützen, das
eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung bei Schweinen hervorruft,
welches das Verabreichen einer wirksamen Menge einer Vakzine, welche
eine immunologische Antwort auf ein solches Virus hervorruft, an
ein Schwein, das einen Bedarf für
einen Schutz vor einer Infektion durch ein solches Virus aufweist,
umfasst. Mit „Schützen eines
Schweins vor einer Infektion" gegen
ein Atemwegs- und Reproduktionsvirus bei Schweinen oder ein infektiöses Agens
ist gemeint, dass nach Verabreichung der vorliegenden Vakzine an
ein Schwein, das Schwein verminderte (weniger schwere) oder keine
klinischen Symptome (wie z.B. Fieber), die mit der entsprechenden
Erkrankung verbunden sind, in Bezug auf Kontroll-(infizierte) Schweine
zeigt. Die klinischen Symptome können
quantifiziert (z.B. Fieber, Antikörperanzahl und/oder Lungenläsionen)
oder halb quantifiziert (z.B. Schwere der Atemnot) werden.
-
Ein
System zur Messung der Atemnot bei betroffenen Schweinen ist von
den gegenwärtigen
Erfindern entwickelt worden. Das vorliegende klinische Atmungsbewertungssystem
wertet die Atemnot von betroffenen Schweinen über die folgende Skala aus:
- 0
- = keine Erkrankung;
normales Atmen
- 1
- = schwache Dyspnoe
und Polypnoe, wenn die Schweine belastet werden (gezwungen mit größeren Volumina
und/oder mit beschleunigter Geschwindigkeit zu atmen)
- 2
- = schwache Dyspnoe
und Polypnoe, wenn sich die Schweine in Ruhe befinden
- 3
- = mäßige Dyspnoe
und Polypnoe, wenn die Schweine belastet werden
- 4
- = mäßige Dyspnoe
und Polypnoe, wenn sich die Schweine in Ruhe befinden
- 5
- = schwere Dyspnoe
und Polypnoe, wenn die Schweine belastet werden
- 6
- = schwere Dyspnoe
und Polypnoe, wenn sich die Schweine in Ruhe befinden
-
Bei
dem vorliegenden klinischen Atmungsbewertungssystem ist ein Wert
von „0" normal und zeigt, dass
das Schwein nicht von einer Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen betroffen ist. Ein Wert von „3" zeigt eine mäßige Atemwegserkrankung, und
ein Wert von „6" zeigt eine sehr
schwere Atemwegserkrankung. Eine Menge der vorliegenden Vakzine
oder Zusammensetzung kann als wirksam betrachtet werden, wenn eine
Gruppe von herausgeforderten Schweinen, denen die Vakzine oder Zusammensetzung
gegeben wird, einen niedrigeren durchschnittlichen klinischen Atmungswert
zeigt als eine Gruppe von identisch herausgeforderten Schweinen,
denen die Vakzine oder Zusammensetzung nicht gegeben wurde. (Ein Schwein
wird als „herausgefordert" betrachtet, wenn
es einer Konzentration eines infektiösen Agens ausgesetzt wird,
die ausreicht, um in einem nicht vakzinierten Tier eine Erkrankung
hervorzurufen.)
-
Vorzugsweise
wird die vorliegende Vakzinezusammensetzung direkt einem Schwein
verabreicht, das bisher noch keinem Virus ausgesetzt wurde, welches
eine Reproduktions- oder Atemwegserkrankung hervorruft. Die vorliegende
Vakzine kann oral oder parenteral verabreicht werden. Beispiele
für parenterale
Wege der Verabreichung beinhalten intradermale, intramuskuläre, intravenöse, intraperitoneale,
subkutane und intranasale Wege der Verabreichung.
-
Wenn
sie als eine Lösung
verabreicht wird, kann die vorliegende Vakzine in der Form einer
wässrigen Lösung, eines
Sirups, eines Elixiers oder einer Tinktur hergestellt werden. Solche
Formulierungen sind im Stand der Technik bekannt und werden hergestellt
durch Lösen
des Antigens und anderer geeigneter Zusätze in den geeigneten Lösungsmittelsystemen.
Solche Lösungsmittel
beinhalten Wasser, Salzlösung,
Ethanol, Ethylenglycol, Glycerol, A1-Fluid usw. Geeignete Zusätze, die
im Stand der Technik bekannt sind, beinhalten zertifizierte Farbstoffe,
Geschmacksstoffe, Süßstoffe
und antimikrobielle Konservierungsmittel wie z.B. Thimerosal (Natriumethylmercurithiosalicylat).
Solche Lösungen
können
beispielsweise durch Zugabe von partiell hydrolysierter Gelatine,
Sorbitol oder Zellkulturmedium stabilisiert werden und können durch
Methoden, die im Stand der Technik bekannt sind, gepuffert werden,
indem Reagenzien, die im Stand der Technik bekannt sind, wie z.B.
Natriumhydrogenphosphat, Natriumdihydrogenphosphat, Kaliumhydrogenphosphat
und/oder Kaliumdihydrogenphosphat verwendet werden.
-
Flüssige Formulierungen
können
ebenfalls Suspensionen und Emulsionen einschließen. Die Herstellung von Suspensionen,
beispielsweise unter Verwendung einer Kolloidmühle, und Emulsionen, beispielsweise
unter Verwendung eines Homogenisators, ist im Stand der Technik
bekannt.
-
Parenterale
Dosierungsformen, die zur Injektion in Körperflüssigkeitssysteme bestimmt sind,
erfordern die richtige Isotonie und pH-Pufferung auf die entsprechenden
Niveaus der Körperflüssigkeiten
der Schweine. Parenterale Formulierungen müssen ebenfalls vor der Verwendung
sterilisiert werden.
-
Die
Isotonie kann nach Bedarf mit Natriumchlorid und anderen Salzen
eingestellt werden. Andere Lösungsmittel
wie z.B. Ethanol oder Propylenglycol können verwendet werden, um die
Löslichkeit
von Bestandteilen der Zusammensetzung und die Stabilität der Lösung zu
erhöhen.
Weitere Zusätze,
welche in der vorliegenden Formulierung verwendet werden können, beinhalten
Dextrose, herkömmliche
Antioxidantien und herkömmliche
Chelatbildner wie z.B. Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA).
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
der vorliegenden Vakzine, welches die folgenden Schritte umfasst:
- (A) Sammeln einer ausreichend großen Probe
eines Virus nach Anspruch 1 und
- (B) Behandeln des Virus in einer Weise, die ausgewählt wird
aus der Gruppe, bestehend aus (i) dem Plaqueaufreinigen des Virus,
(ii) dem Erhitzen des Virus bei einer Temperatur und für eine Zeitdauer,
die ausreichend sind, um das Virus zu deaktivieren, (iii) dem Exponieren
an oder Mischen des Virus mit eine(r) Menge einer inaktivierenden
Chemikalie, die ausreichend ist, um das Virus zu inaktivieren, (iv)
dem Aufbrechen des Virus in seine entsprechenden Untereinheiten
und dem Isolieren wenigstens einer der Untereinheiten, und (v) dem
Synthetisieren oder Isolieren einer Polynukleinsäure, die ein Oberflächenprotein
des Virus codiert, dem Infizieren einer geeigneten Wirtszelle mit
der Polynukleinsäure,
dem Kultivieren der Wirtszelle und dem Isolieren des Oberflächenproteins
aus der Kultur.
-
Vorzugsweise
wird das Virus aus einem Kulturmedium gesammelt durch die Schritte
(i) des Ausfällens infizierter
Wirtszellen, (ii) des Lysierens der ausgefällten Zellen und (iii) des
Zentrifugierens des Virus vor dem anschließenden Behandlungsschritt.
Besonders bevorzugt werden die Wirtszellen, die mit dem Virus infiziert sind,
vor dem Sammeln in einem geeigneten Medium kultiviert.
-
Vorzugsweise
werden nach dem Kultivieren von infizierten Wirtszellen die infizierten
Wirtszellen ausgefällt,
indem eine Lösung
eines herkömmlicherweise
verwendeten Poly(ethylenglycols) (PEG) zu dem Kulturmedium in einer
Menge, die ausreicht, um die infizierten Zellen auszufällen, zugegeben
wird. Die ausgefällten infizierten
Zellen können
durch Zentrifugation weiter gereinigt werden. Die ausgefällten Zellen
werden dann durch Verfahren lysiert, die den Durchschnittsfachleuten
bekannt sind. Vorzugsweise werden die Zellen durch wiederholtes
Einfrieren und Auftauen lysiert (drei Zyklen von Einfrieren und
Auftauen sind besonders bevorzugt). Das Lysieren der ausgefällten Zellen
setzt das Virus frei, welches dann, vorzugsweise durch Zentrifugation,
gesammelt werden kann. Das Virus kann durch Zentrifugieren in einem
CsCl-Gradienten isoliert und gereinigt werden, wobei dann die geeignete
das Virus enthaltende Bande aus dem CsCl-Gradienten gewonnen wird.
-
Alternativ
kann die infizierte Zellkultur eingefroren und aufgetaut werden,
um die Zellen zu lysieren. Das eingefrorene und aufgetaute Zellkulturmaterial
kann direkt als eine Lebendvakzine verwendet werden. Vorzugsweise
wird jedoch das eingefrorene und aufgetaute Zellkulturmaterial lyophilisiert
(zur Lagerung) und dann zur Verwendung als eine Vakzine rehydratisiert.
-
Die
Kulturmedien können
gepufferte Salzlösung,
essentielle Nährstoffe
und geeignete Quellen für Kohlenstoff
und Stickstoff, die im Stand der Technik anerkannt sind, in Konzentrationen
enthalten, die ausreichen, um ein Wachstum von virusinfizierten
Zellen zu erlauben. Geeignete Kulturmedien beinhalten Dulbecco's Minimal Essential
Medium (DMEM), Eagle's
Minimal Essential Medium (MEM), Ham's Medium, Medium 199, fötales Rinderserum,
fötales
Kalbsserum und andere äquivalente
Medien, welche das Wachstum von virusinfizierten Zellen unterstützen. Das
Kulturmedium kann mit fötalem
Rinderserum (bis zu 10%) und/oder L-Glutamin (bis zu 2 mM) oder anderen
geeigneten Zusätzen
wie z.B. herkömmlichen
Wachstumszusätzen und/oder
Antibiotika ergänzt
werden. Ein bevorzugtes Medium ist DMEM.
-
Vorzugsweise
wird die vorliegende Vakzine aus einem Virus hergestellt, das in
einer geeigneten Zelllinie kultiviert wird. Die Zelllinie ist vorzugsweise
PSP-36 oder eine äquivalente
Zelllinie, die in der Lage ist, mit dem Virus infiziert und kultiviert
zu werden. Ein Beispiel für
eine Zelllinie, die zu PSP-36 äquivalent
ist, ist die Zelllinie PSP-36-SAH, die unter dem Budapester Vertrag
bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawen Drive,
Rockville, Maryland 20852, USA, am 28. Oktober 1992 unter der Hinterlegungsnummer
CRL 11171 hinterlegt wurde. Eine andere äquivalente Zelllinie ist MA-104,
die im Handel von der Whittaker Bioproducts, Inc. (Walkersville,
Maryland) erhältlich
ist. Vorläufige
Ergebnisse zeigen, dass das infektiöse Agens, das mit dem Iowa-Stamm
von PRRSV verbunden ist, in Nasenmuschelzellen (turbinate cells)
von Schweinen kultiviert werden kann. Nach Plaquereinigung erzeugt
das infektiöse
Agens, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, die Läsionen,
die unter der Überschrift „Iowa" in Tabelle I oben
charakterisiert wurden und in den 5–8 gezeigt
sind.
-
Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung ebenfalls ein Verfahren zur Kultivierung
des Virus der vorliegenden Erfindung, vorzugsweise in einer Zelllinie,
die ausgewählt
wird aus der Gruppe, bestehend aus PSP-36 und äquivalenten Zelllinien, die
in der Lage sind, mit dem Virus infiziert und kultiviert zu werden.
Das Verfahren zur Kultivierung eines Virus oder infektiösen Agens
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfasst das Infizieren der Zelllinie PSP-36 oder einer äquivalenten
Zelllinie, die in der Lage ist, mit einem Virus oder infektiösen Agens
infiziert zu werden, das eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen hervorruft, und kultiviert zu werden, und das Kultivieren
der infizierten Zelllinie in einem geeigneten Medium.
-
Die
Zelllinie MA-104 wird aus Affennierenzellen erhalten und ist epithelähnlich.
MA-104-Zellen bilden eine konfluente Einzelschicht in Kulturkolben,
die Dulbecco's Minimal
Essential Medium und 10% FBS (fötales Rinderserum)
enthalten. Wenn die Einzelschicht gebildet ist, werden die Zellen
mit einer Probe von 10% homogenisiertem Gewebe inokuliert, das aus
einem geeigneten Gewebe (wie z.B. Lunge und/oder Herz) eines infizierten
Schweins entnommen wurde. Vorzugsweise liegen geeignete Antibiotika
vor, um ein Wachstum von Virus und Wirtszellen zu erlauben und um
das Wachstum und/oder die Lebensfähigkeit von Zellen außer den Wirtszellen
(z.B. Bakterien oder Hefe) zu unterdrücken.
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Sowohl
PSP-36- als auch MA-104-Zellen lassen einige Isolate des PRRS-Virus
zu hohen Titern wachsen (über
107 TCID50/ml).
PSP-36- und MA-104-Zellen werden ebenfalls das infektiöse Agens
wachsen lassen, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist.
MA-104-Zellen sind
ebenfalls in der Lage, Rotaviren, Polioviren und andere Viren wachsen
zu lassen.
-
Von
CL2621-Zellen wird angenommen, dass sie nicht von Schweinen abstammen
und epithelähnlich sind,
und diese sind proprietär
(Boehringer-Mannheim). Im Gegensatz zu PSP-36 und MA-104 sind einige
Proben des Virus, welches PRRS hervorruft, in CL2621-Zellen erfolglos
kultiviert worden (Bautista et al, American Association of Swine
Practitioners Newsletter, 4: 32, 1992).
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Die
Hauptkennzeichen von CL2621 sind, dass diese nicht von Schweinen
abstammen und epithelähnlich
sind, wobei sie in MEM-Medium wachsen. Jedoch haben Benfield et
al (J. Vet. Diagn. Invest., 1992; 4: 127–133) berichtet, dass CL2621-Zellen
verwendet wurden, um das PRRS-Virus zu vermehren, aber MA-104-Zellen
verwendet wurden, um die Vermehrung des Poliovirus zu steuern, woraus
sie folgerten, dass CL2621 nicht dasselbe ist wie MA-104, und dass
dieselbe Zelle nicht beide Viren vermehren kann.
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Das
infektiöse
Agens, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden ist, kann im Allgemeinen
nicht in Zelllinien wachsen, die von PSP-36, PSP-36-SAH und MA-104
verschieden sind. Wie oben beschrieben ist jedoch von einigen Viren,
die PRRS hervorrufen, berichtet worden, dass sie sowohl in CL2621
als auch primären
Alveolarmakrophagen von Schweinen wachsen, obwohl einige Stämme des
PRRS-Virus nicht in PSP-36-, MA-104- oder CL2621-Zellen wachsen.
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Die
vorliegende Vakzine kann verwendet werden, um Antikörper herzustellen,
welche einem Patienten (in diesem Fall einem Schwein), der einem
Virus oder einem infektiösen
Agens ausgesetzt ist, eine immunologische Resistenz verleihen können. Antikörper, die
von der vorliegenden Erfindung umfasst sind, binden immunologisch
entweder an (1) eine Vakzine, welche ein Schwein vor einem Virus
oder infektiösen
Agens, welches eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung hervorruft,
schützt
oder (2) an das Atemwegs- und Reproduktionsvirus von Schweinen oder
das infektiöse
Agens selbst. Die vorliegenden Antikörper weisen ebenfalls einen
Nutzen als ein diagnostisches Mittel, um zu bestimmen, ob ein Schwein
einem Atemwegs- und Reproduktionsvirus oder einem infektiösen Agens
ausgesetzt wurde, und bei der Herstellung der vorliegenden Vakzine
auf. Der Antikörper
kann verwendet werden, um durch bekannte Verfahren eine Immunaffinitätssäule herzustellen,
und die Immunaffinitätssäule kann
verwendet werden, um das Virus oder infektiöse Agens oder ein Protein davon
zu isolieren.
-
Um
Antikörper
gegen solche Vakzinen oder Viren hervorzurufen, muss man ein geeignetes
Wirtstier wie z.B. eine Maus, ein Kaninchen oder andere Tiere, die
für eine
solche Inokulation verwendet werden, mit dem Protein, das verwendet
wird, um die Vakzine herzustellen, immunisieren. Das Wirtstier wird
dann mit einem der oben beschriebenen Typen der Vakzinen immunisiert
(injiziert), wobei gegebenenfalls ein immuhverstärkendes Mittel (Adjuvanz) wie
z.B. jene, die oben beschrieben wurden, verabreicht wird. Das Wirtstier
wird vorzugsweise anschließend
von 1 bis 5mal in gewissen Zeitintervallen, vorzugsweise alle 1
bis 4 Wochen, am meisten bevorzugt alle 2 Wochen, immunisiert. Die
Wirtstiere werden dann geopfert, und ihr Blut wird gesammelt. Serum
wird dann durch bekannte Techniken aus dem gesammelten Vollblut
abgetrennt. Das Serum enthält
Antikörper
gegen die Vakzinen. Antikörper
können
ebenfalls durch bekannte Verfahren gereinigt werden, um Immunglobulin
G (IgG)-Antikörper
zu liefern.
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Die
vorliegende Offenbarung stellt ebenfalls monoklonale Antikörper gegen
die vorliegenden Vakzinen und/oder Viren bereit. Monoklonale Antikörper können durch
das Verfahren von Köhler
et al (Nature, Bd. 256 (1975), Seiten 495–497) erzeugt werden. Im Grunde
werden die Immunzellen aus einer Ganzzellpräparation der Milz des immunisierten
Wirtstieres (oben beschrieben) mit Myelomzellen durch ein herkömmliches
Vorgehen verschmolzen, um Hybridome zu erzeugen. Die Hybridome werden
kultiviert, und die resultierende Kulturflüs sigkeit wird gegen die Flüssigkeit
oder das Inokulum, welches das infektiöse Agens (Virus oder Vakzine) trägt, gescreent.
Die Einführung
des Hybridoms in den Bauchraum des Wirtstieres erzeugt ein peritoneales Wachstum
des Hybridoms. Die Sammlung der Aszitesflüssigkeit des Wirtstieres liefert
eine Probe des monoklonalen Antikörpers gegen das infektiöse Agens,
der von dem Hybridom erzeugt wird. Ebenso kann Überstand von der Hybridomzellkultur
als eine Quelle des monoklonalen Antikörpers verwendet werden, welcher durch
Verfahren isoliert wird, die den Durchschnittsfachleuten bekannt
sind. Vorzugsweise gehört
der vorliegende Antikörper
zum Immunglobulintyp IgG oder IgM.
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Ein
Verfahren zur Behandlung eines Schweins, das an einer Atemwegs-
und Reproduktionserkrankung leidet, wird hierin ebenfalls offenbart.
Das Verfahren umfasst die Verabreichung einer wirksamen Menge eines
Antikörpers,
welcher immunologisch an ein Virus, welches eine Atemwegs- und Reproduktionserkrankung
bei Schweinen hervorruft, oder eine Vakzine, welche ein Schwein
vor einer Infektion durch ein Atemwegs- und Reproduktionsvirus von
Schweinen schützt,
bindet, in einem physiologisch verträglichen Träger an ein Schwein, das dessen
bedarf.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls einen diagnostischen Kit
zur Untersuchung eines Virus, das eine Atemwegserkrankung bei Schweinen,
eine Reproduktionserkrankung bei Schweinen oder eine Reproduktions-
und Atemwegserkrankung bei Schweinen hervorruft, umfassend den vorliegenden
oben beschriebenen Antikörper
und ein diagnostisches Mittel, das eine positive immunologische
Reaktion mit dem Antikörper
anzeigt.
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Der
vorliegende diagnostische Kit basiert vorzugsweise auf Modifikationen
an bekannten Immunfluoreszenztest (IFA)-, Immunperoxidasetest (IPA)-
und enzymverknüpfter
Immunsorbenstest (ELISA)-Verfahren.
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Beim
IFA werden infizierte Zellen mit Aceton und Methanollösungen fixiert,
und Antikörper
für die
Rekonvaleszentenseren von infizierten Schweinen werden mit den infizierten
Zellen, vorzugsweise für
ca. 30 min bei 37°C,
inkubiert. Eine positive immunologische Reaktion ist eine, bei welcher
der Antikörper
an die virusinfizierten Zellen bindet, aber nicht durch die anschließenden Waschschritte
(gewöhnlich
3 × mit
PBS-Puffer) herausgewaschen wird. Ein zweiter Antikörper (ein
anti-Antikörper),
der mit einem fluoreszierenden Reagens (FITC) markiert ist, wird
dann zugegeben und, vorzugsweise für weitere 30 min, inkubiert.
Eine positive immunologische Reaktion führt zu der Bindung des zweiten
Antikörpers
an den ersten, der nach dem Waschen zurückgehalten wird, und führt zu einem
fluoreszierenden Signal, welches nachgewiesen und halb quantifiziert werden
kann. Eine negative immunologi sche Reaktion führt zu einer geringen oder
keiner Bindung des Antikörpers
an die infizierte Zelle. Daher bindet der zweite, fluoreszenzmarkierte
Antikörper
nicht, die fluoreszierende Markierung wird ausgewaschen, und eine
geringe oder keine Fluoreszenz wird nachgewiesen, im Vergleich zu
einer geeigneten positiven Kontrolle.
-
IPA-
und ELISA-Kits sind ähnlich
zu dem IFA-Kit, außer
dass der zweite Antikörper
mit einem spezifischen Enzym anstelle eines fluoreszierenden Reagenzes
markiert ist. So gibt man ein geeignetes Substrat für das Enzym,
das an den zweiten Antikörper
gebunden ist, zu, was zu der Erzeugung eines gefärbten Produkts führt, welches
dann z.B. durch Kolorimetrie nachgewiesen und quantifiziert wird.
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Andere
Merkmale der Erfindung werden im Verlauf der folgenden Beschreibungen
von beispielhaften Ausführungsformen
deutlich werden, welche zur Veranschaulichung der Erfindung angegeben
werden und nicht dazu gedacht sind, diese zu beschränken.
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EXPERIMENT 1
-
In
Beispiel 1 wurde ein Fall von endemischer Pneumonie bei 5–8 Wochen
alten Schweinen untersucht. Mikroskopische Läsionen des Iowa-Stamms von
PRRSV, die bei den Schweinen beobachtet wurden, waren mit einer
viralen Ätiologie
vereinbar. (Dementsprechend werden sich, um die Diskussion zu vereinfachen,
im Folgenden die Begriffe "Virus" und "viral" auf ein Virus oder
infektiöses
Agens in der für
die vorliegende Anmeldung oben beschriebenen Bedeutung oder eine
Eigenschaft von diesen beziehen.). Die Erkrankung wurde experimentell
auf konventionelle und gnotobiotische Schweine übertragen, indem ein Lungenhomogenat
verwendet wurde, das aus infizierten Schweinen isoliert wurde, welches
durch einen 0,22 μm-Filter
filtriert wurde. Gewöhnliche
virale Atemwegspathogene von Schweinen wurden nicht gezeigt. Zwei
Typen von Viruspartikeln wurden in der Zellkultur mit dem Elektronenmikroskop
beobachtet. Ein Typ wies ca. 70 nm im Durchmesser auf, war umhüllt und
wies kurze Oberflächenspikes
auf. Der andere Typ war umhüllt,
länglich,
pleomorph, maß 80 × 320 nm
und war mit Antikörpern
beschichtet.
-
(I) MATERIALIEN UND METHODEN
-
(A) Material aus Schweinen, die mit natürlich vorkommender
Pneumonie infiziert waren
-
Gewebe
aus drei infizierten 6 Wochen alten Schweinen aus einer Ferkel-bis-Mast-schwein-Herde (farrow-to-feeder-pig
herd) mit 900 Sauen im Südwesten
Iowas wurden gesammelt und untersucht. Frühere Beobachtungen der Herde
zeigten, dass fünf
bis sieben Tage nach der Entwöhnung
50–70%
der in ähnlicher
Weise infizierten Schweine anorektisch wurden, ein raues Fell aufwiesen
und Lethargie, Husten, Fieber und "Pochen" erfuhren. Ungefähr 10–25% der infizierten Schweine
wiesen eine Konjunktivitis auf. Die meisten der infizierten Schweine
erholten sich in 7–10
Tagen, aber 10–15%
waren aufgrund von sekundären
bakteriellen Infektionen schwer beeinträchtigt und waren nicht zum
Verkauf als Mastschweine geeignet. Eine Reproduktionsstörung der
Schweine, einschließlich
erhöhter
Totgeburten, mumifizierter Föten
und Unfruchtbarkeit, war zu der Zeit des ursprünglichen Ausbruchs der Krankheit
in dieser Herde aufgetreten, verschwand aber später im Laufe der Zeit. Eine
Atemwegserkrankung war in der Stillphase persistent.
-
Lungenläsionen,
die durch proliferative Bronchiolitis und Alveolitis gekennzeichnet
waren, wurden in mit Formalin fixierten Geweben aus vier verschiedenen
6 Wochen alten Schweinen beobachtet. Versuche, SIV, Pseudorabiesvirus
(PRV) und Enzephalomyokarditisvirus (EMCV) zu isolieren, waren nicht
erfolgreich. Eine Immunfluoreszenzuntersuchung von gefrorenen Schnitten
der Lunge im Hinblick auf Schweineinfluenzavirus (SIV), Pseudorabiesvirus
(PRV) und Mycoplasma hyopneumoniae war negativ. Pasteurella multocida
Typ D wurde aus den Nasenhöhlen
isoliert, und Haemophilus parasuis wurde aus den Lungen isoliert.
Fünf akut
betroffene 5–6
Wochen alte Schweine, welche für
10 Tage entwöhnt
worden waren, wurden anschließend
aus der Herde erhalten. Alle Schweine hatten Fieber mit wenigstens
40,5°C.
Die Schweine wurden nekropsiert, und Lugengewebeproben aus dem Schwein
mit makroskopischen Läsionen,
die für
eine virale Pneumonie sehr typisch waren, wurden gesammelt und zur
unmittelbaren Inokulation in konventionelle spezielle pathogenfreie
(SPF) Schweine vorbereitet. Lungen-, Leber-, Nieren-, Milz-, Gehirn-
und Herzgewebeproben aus allen fünf
akut betroffenen 5–6
Wochen alten Schweinen wurden im Hinblick auf häufige bakterielle und virale Pathogene
kultiviert. Schnitte derselben Gewebe wurden gesammelt und in 10%
neutral gepuffertem Formalin für
eine histopathologische Untersuchung fixiert.
-
(B) Experimentelle Übertragung in konventionelle
Schweine
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(1) Versuchsschweine
-
Sechzehn
fünf Wochen
alte Schweine wurden aus einer Herde erhalten, die frei von Mycoplasmen, PRV,
Atemwegs-Coronavirus von Schweinen (PRCV) und übertragba rem Gastroenteritisvirus
(TGEV) waren. Acht Schweine wurden in jedem von zwei isolierten
4 × 5
Meter-Räumen
mit Betonböden
und automatischer Belüftung
platziert. Die Schweine wurden mit einer 18% Protein-Mais-Sojabohnenmehl-Ration
und Wasser ad libitum gefüttert.
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(2) Versuchsgestaltung
-
Unmittelbar
nach der Nekropsie der Schweine mit natürlich vorkommender Pneumonie
wurde ein 10%-iges Lungenhomogenat in Dulbecco's modifiziertem Eagle's Minimal Essential
Medium hergestellt, bei 1000 × g
für 10
Minuten aufgeklart, worauf eine Zentrifugation bei 10.000 × g für 10 Minuten
folgte. Der aufgeklarte Überstand
wurde durch einen 0,22 μm-Filter
filtriert. Acht Schweine wurden intranasal mit 5 ml des filtrierten
Lungenhomogenats inokuliert. Acht Kontrollschweine wurden intranasal
mit 5 ml von filtrierten Lungenhomogenat inokuliert, das wie oben
beschrieben aus einem normalen nicht infizierten gnotobiotischen Schwein
hergestellt wurde.
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Klinische
Anzeichen und die Temperaturen wurden überwacht und täglich aufgezeichnet.
Ein Schwein aus jeder Gruppe wurde nach 5, 7, 10 bzw. 15 Tagen nach
der Inokulation (DPI) eingeschläfert
und nekropsiert. Gewebe wurden zur Zeit der Nekropsie für aerobe
und anaerobe bakterielle Isolationsverfahren, Mycoplasmaisolation,
Nachweis von Antigenen für
Mycoplasma hyopneumoniae, SIV, PRV, Parainfluenzavirus Typ 3 (PI-3) und
respiratorisches Synzytialvirus von Rindern (BRSV) und zur Virusisolation
gesammelt. Die Gewebe wurden zur histopathologischen Untersuchung
in 10%-igem neutral gepuffertem Formalin fixiert. Die Lungen wurden
zur Zeit der Nekropsie durch Füllen
mit Formalin fixiert.
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(C) Experimentelle Übertragung in gnotobiotische
Schweine
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(1) Versuchsschweine
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Acht
kolostrumarme, durch Kaiserschnitt geborene (CDCD), gekreuzte, einen
Tag alte gnotobiotische Schweine wurden zufällig auf zwei Isolatoren verteilt
(4 Schweine in jedem Isolator). Die Schweine wurden mit einem sterilisierten,
flüssigen
Milchersatz mit erhöhtem
Eisengehalt aus der Dose gefüttert
(SPF-LAC, Pet-Ag Inc, Elgin, Illinois.)
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(2) Versuchsgestaltung
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Vier
Hauptschweine (principal pigs) wurden mit filtriertem (0,22 μm) Lungenhomogenat
intranasal (3 ml) und oral (1 ml) im Alter von 3 Tagen inokuliert.
Dieses Filtrat wurde aus einer experimentell infizierten konventionellen
Schweinelunge hergestellt, welche 7 Tage nach der Infektion (DPI)
gesammelt worden war. Vier Kontrollschweine wurden mit Lungenhomogenatinokuliert,
das aus einem normalen gnotobiotischen Schwein hergestellt wurde.
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Ein
Schwein aus jeder Gruppe wurde nach 5, 9, 28 bzw. 35 DPI getötet. Lunge,
Leber, Niere, Gehirn, Milz, Thymus, Nasenmuscheln, Herz und Darm
wurden gesammelt und zur histopathologischen Untersuchung in 10%-igem
neutralem gepufferten Formalin fixiert. Lunge, Gehirn, Milz und
Herz wurden zur Virusisolation gesammelt. Lunge, Leber und Milz
wurden zur bakteriologischen Isolation gesammelt. Lunge wurde zur
Mycoplasmaisolation unmittelbar in Friis-Medium gesammelt oder wurde
bei –70°C eingefroren.
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(D) Mikrobiologische Tests
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(1) Virusisolation
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Gewebesuspensionen
(10% w/v), die bei 1000 × g
aufgeklart wurden, wurden auf Zelleinzelschichten inokuliert und
im Hinblick auf eine zytopathische Wirkung untersucht. Primäre fötale Schweinenierenkulturen, primäre Alveolarmakrophagenkulturen
von Schweinen und etablierte Zelllinien von PK15, Rindernasenmuschel,
Baby-Hamster-Niere
(BHK), Vero und Schweinetestes (ST) wurden für die Virusisolationsversuche
verwendet. Direkte Bronchioalveolarspülungskulturen wurden aus infizierten
und als Kontrolle dienenden gnotobiotischen Schweinen hergestellt.
Versuche, das Virus nachzuweisen, wurden durch indirekte Immunfluoreszenz
durchgeführt,
indem als Referenz gnotobiotisches Hyperimmun- oder Rekonvaleszentenschweineserum gegen
das Schweineparvovirus (PPV), SIV, das Rindervirendiarrhövirus, das
hämaglutinierende
Enzephalomyelitisvirus (HEV), TGEV und EMCV verwendet wurde. Die
Filtrate wurden dreimal durch intra-allantoische Inokulation von
10 Tage alten embryonierten Hühnereiern
blind passagiert, und die Allantoisflüssigkeit nach jeder Passage
auf hämagglutinierende
Aktivität
getestet.
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(2) Mycoplasmaisolation
-
Lungensuspensionen
wurden in Mycoplasmanährmedium
Friis (Friis (1975), Acta Vet. Scand., 27, 337), BHI-TS, D-TS (Ross
et al (1971), Journal of Bacteriology, 103, 707) und BHL (Yamamoto
et al (1982), Proc. Int. Pig Vet. Society Congress, S. 94) inokuliert.
Die Kulturen wurden passagiert, wenn Wachstum sichtbar war, oder
am Tag 3, 7, 14 und 21 und durch Epiimmunfluoreszenz identifiziert
(Del Giudice et al (1967), Journal of Bacteriology, 93, 1205).
-
(3) Bakterienisolation
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Nasenmuschelabstriche
wurden auf zwei Blutagarplatten wie auch auf MacConkey-, Tergitol-7-
und PMD (zur Isolation von P. multocida)-Agar inokuliert. Eine der
Blutagarplatten wurde bei 37°C
in einer anaeroben Umgebung von CO2 und
H2 inkubiert. Die zweite Platte wurde mit
einer Nährkolonie
von Staphylococcus epidermidis kreuzweise ausgestrichen und mit
den anderen Platten in Luft bei 37°C inkubiert.
-
Lungen
wurden genauso wie die Nasenmuschelabstriche plattiert. Leber und
Milz wurden auf 2 Blutagarplatten (aerob und anaerob) und einer
Tergitol-7-Platte kultiviert. Alle Bakterienisolate wurden durch
Standardverfahren identifiziert (Biberstein (1990), in: Diagnostic
Procedures in Veterinary Bacteriology and Mycology, Herausg. Carter
et al, 5. Ausg., Seiten 129–142,
Academic Press Inc., San Diego, Cal.; und Carter (1990) in: Diagnostic
Procedures in Veterinary Bacteriology and Mycology, Herausg. Carter
G.R. und Cole J.R., 5. Ausg., Seiten 129–142, Academic Press Inc.,
San Diego, Cal.).
-
(4) Serologie
-
Der
Serumneutralisationstest wurde verwendet, um auf Serumantikörper gegen
PRV, TGEV und EMCV zu testen. Der Hämagglutinierungsinhibitionstest
wurde verwendet, um auf Serumantikörper gegen EMCV und HEV zu
testen. Der indirekte Immunfluoreszenztest wurde verwendet, um Serumantikörper gegen BRSV,
PI-3, SIV und TGEV nachzuweisen. Gnotobiotische Seren wurden auf
Antikörper
gegen PRRSV getestet. Ein indirekter Immunfluoreszenztest unter
Verwendung der Zelllinie CL2621 wurde zum Nachweis von PRRSV-Antikörpern verwendet.
-
(II) ERGEBNISSE
-
(A) Natürlich vorkommende Pneumonie
-
Die
Lungen von akut betroffenen Schweinen kollabierten nicht. Makroskopisch
wiesen die Lungen ein mäßiges interlobuläres Ödem und
multifokale bis verschmelzende lineare Bereiche von Atelektase,
die alle Lungenflügel
betraf, auf. Es gab 5–15%
einer kranioventralen Konsolidierung der kranialen und mittleren
Flügel.
-
Die
histopathologische Untersuchung zeigte eine mäßige akute diffuse proliferative
Bronchiolitis und Alveolitis. Es gab eine schwache multifokale lymphoplasmazytische
Myokarditis. In anderen Organen wurden keine Läsionen beobachtet.
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Virusisolationsversuche
im Hinblick auf Adenovirus, PRV, SIV, HEV, Atemwegs-Coronavirus
von Schweinen (PRCV), Schweineparvovirus (PPV), EMCV und Enteroviren
waren negativ bei der ursprünglichen Einreichung
des Falls wie auch bei den akut betroffenen Schweinen, die später aus
der Herde erhalten wurden. Die Immunfluoreszenzuntersuchung von
Schnitten eingefrorener Lunge zeige keine Antigene von Mycoplasma
hyopneumoniae, SIV, respiratorischem Synzytialvirus von Rindern
(BRSV), Parainfluenzavirus-3 (PI-3), PRV oder TGEV.
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Serum
von einem der fünf
konventionellen SPF-Schweine aus Abschnitt (I) (A) oben ergab eine
positive immunologische Reaktion bei einer Verdünnung von 1:20 für PRRSV
durch indirekte Immunfluoreszenz. Pasteurella multocida Typ D und
Haemophilus parasuis wurden aus den Nasenmuscheln bzw. der Lunge
dieses Schweins isoliert. Keine aeroben oder anaeroben Bakterien
wurden aus der akut betroffenen Schweinelunge isoliert, die zur
Homogenisierung und für
das Inokulum ausgewählt
wurde (siehe Methoden und Materialien Abschnitt (C) (2) oben).
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(B) Untersuchung an konventionellen Schweinen
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Nach
7 DPI wiesen alle Hauptschweine Fieber von 40–41,1°C auf und erfuhren eine mäßige Atemnot. Die
Schweine waren anorektisch und lethargisch. Nach 15 DPI hatten sich
die Schweine erholt.
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Makroskopische
Veränderungen
in den Lungen waren gekennzeichnet durch das Versagen zu kollabieren,
ein schwaches interlobuläres Ödem und
bräunlich-graue
lineare Bereiche von Atelektase, die multifokal von 20–40% der
Lunge betrafen.
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Die
mikroskopische Untersuchung von 7 DPI-Lungen zeigte eine ungleichmäßige interstitielle
Pneumonie, die gekennzeichnet war durch Typ II-Pneumozytenproliferation,
Akkumulation von gemischten entzündlichen
Zellen und nekrotischen Zelltrümmern
in den Alveolarlumen und Infiltration von Makrophagen und Lymphozyten
in Alveolarsepten. Alveolarlumen enthielten eine proteinartige Flüssigkeit.
Gelegentlich wurden synzytiumähnliche
Zellen innerhalb von Alveolarlumen und entlang von Septen beobachtet.
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5 zeigt
einen histologischen Schnitt aus der Lunge eines konventionellen
Schweins 10 DPI unter Verwendung einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung. Es
gibt eine intensive Typ II-Pneumozytenproliferation (Pfeil) und
nekrotische Zelltrümmer
in Alveolarräumen
(Pfeilspitzen). Der Zustand und das Erscheinungsbild der Läsionen,
die am Tag 10 beobachtet wurden, waren ähnlich zu denen, die am Tag
7 beobachtet wurden.
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6 zeigt
einen zweiten histologischen Schnitt aus der Lunge eines konventionellen
Schweins 10 DPI unter Verwendung einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung. Synzytiumähnliche
Zellen (Pfeile) liegen in Alveolarräumen vor. Eine ausgeprägte Typ
II-Pneumozytenproliferation und mehr Synzytien werden am Tag 10
als am Tag 7 beobachtet.
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Die
Läsionen
waren nach 15 DPI immer noch mäßig schwer,
auch wenn die Schweine klinisch normal erschienen. Keine Bakterien
oder Mycoplasmen wurden aus den Lungen isoliert. Virusisolationsversuche
im Hinblick auf EMCV, PRV, PRCV, Adenovirus und SIV waren negativ.
Eine Immunfluoreszenzuntersuchung von Schnitten eingefrorener Lunge
zeigte keine BRSV-, PI-3-Virus-, PRV-, SIV-, TGEV- oder Mycoplasma
hyopneumoniae-Antigene.
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Keine
makroskopischen oder mikroskopischen Läsionen wurden bei den Kontrollschweinen
beobachtet.
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(C) Untersuchung von gnotobiotischen Schweinen
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Alle
inokulierten Hauptschweine erfuhren schwere Atemnot und "Pochen" nach 5 DPI. Die
Temperaturen waren 40,5°C
oder größer, und
die Schweine waren anorektisch und lethargisch. Die Schweine waren nach
8 DPI klinisch verbessert und schienen nach 15 DPI klinisch normal.
Keine Schweine starben. Kontrollschweine, die mit normalem Lungenhomogenatfiltrat
inokuliert wurden, blieben klinisch normal.
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Makroskopische
Läsionen
nach 5 DPI waren gekennzeichnet durch eine Lunge, die versagte zu
kollabieren, schwache multifokale bräunlich-rote Atelektase und
ein schwaches interlobuläres Ödem.
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Mikroskopisch
gab es eine schwache diffuse interstitielle Pneumonie mit multifokalen
Bereichen einer mononuklearen Zellinfiltration von alveolaren Septen
und eine mäßige Typ
II-Pneumozytenproliferation. Es gab eine Akkumulation von entzündlichen
Zellen, nekrotischen Zelltrümmern
und proteinartiger Flüssigkeit
in Alveolarlumen. In anderen Organen wurden keine Läsionen beobachtet.
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Nach
9 DPI versagte die Lunge zu kollabieren, wies ein mäßiges interlobuläres Odem
und multifokale 1–3
cm-Bereiche einer festen bräunlich-roten
Atelektase auf. 7 zeigt einen histologischen
Schnitt aus der Lunge eines gnotobiotischen Schweins nach 9 DPI
unter Verwendung einer Hämatoxylin-Eosin-Färbung. Es gibt
eine mäßige Typ
II-Pneumozytenproliferation
(Pfeilspitzen) und eine synzytiumähnliche Zellbildung (Pfeile).
Mikroskopisch waren die Läsionen ähnlich zu
denen, die am Tag 5 DPI beobachtet wurden, außer dass die Typ II-Pneumozytenproliferation
ausgeprägter
war und es mäßige Zahlen
von synzytiumähnlichen
Zellen entlang Alveolarsepten und in Lumen gab. Die Niere wies erweiterte
Nierentubuli auf, von denen einige ein lymphoplasmazytisches Exudat
und Zelltrümmer
enthielten.
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Nach
28 DPI gab es 20% einer kranioventralen bilateralen Atelektase,
welche die apikalen und mittleren Flügel traf, mit fokalen 1–2 cm-Bereichen
an Atelektase in anderen Flügeln.
Mikroskopisch waren die Lungenläsionen ähnlich zu
denen, die nach 9 DPI beobachtet wurden, aber zusätzlich gab
es eine schwache peribronchiolare und periarteriolare lymphoplasmazytische
Akkumulation. Schwache bis mäßige Infiltrate
von Lymphozyten und Plasmazellen waren multifokal in dem Hirnplexus,
Meninges, Myokard und den Nasenmuscheln vorhanden.
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8 zeigt,
dass nach 35 DPI die Lungenläsionen
weniger schwer waren, aber die multifokale lymphoplasmazytische
Myokarditits ausgeprägt
war. Virusisolationsversuche im Hinblick auf PRV, SIV, Adenovirus,
EMCV, HEV, PPV, Enteroviren und PRCV waren nicht erfolgreich. Eine
zytopathische Wirkung wurde in Schweinealveolarmakrophagen beobachtet,
welche durch eine Rundung der Zellen, Lyse und Zelltod gekennzeichnet war.
Direkte Bronchioalveolarspülungskulturen,
die ausgedehnte Synzytien zeigten, sind in 9 gezeigt,
welche nicht in ähnlichen
Kulturen, die aus Kontrollschweinen hergestellt wurden, beobachtet
wurden. Die Untersuchung dieser Kulturen durch Negativfärbungs-Immun-Elektronenmikroskopie
zeigte zwei Typen von virusähnlichen
Partikeln. Ein Typ, der in 10 gezeigt
ist, war ca. 70 nm im Durchmesser, umhüllt und wies kurze Oberflächenspikes
auf. Der andere Typ, der in 11 gezeigt
ist, war umhüllt,
pleomorph, ungefähr 80 × 320 nm
und war mit Antikörpern
beschichtet. Es wurden keine Bakterien aus Lunge, Leber, Milz oder
Gehirn isoliert.
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Serum,
das nach 28 und 35 DPI gesammelt wurde, wies keine Antikörpertiter
gegen SIV, EMCV, PRV, TGEV, BRSV, HEV oder PI-3-Virus auf. Diese
Seren waren positiv (1:1280) für
einen Antikörper
gegen das PRRS-Virus.
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Die
Kontrollschweine blieben über
die gesamte Untersuchung hinweg normal und wiesen in keinem Gewebe
makroskopische oder mikroskopische Läsionen auf. Keine Bakterien
oder Viren wurden aus den Kontrollschweinen isoliert.
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(III) DISKUSSION
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Lungenfiltrate
aus Schweinen mit natürlich
vorkommender endemischer Pneumonie erzeugten Lungen- und Herzläsionen in
experimentell inokulierten konventionellen und gnotobiotischen Schweinen.
Die Läsionen,
die sowohl bei der natürlichen
als auch der experimentellen Erkrankung beobachtet wurden, waren
mit einer viralen Ätiologie
konsistent.
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Es
wurden keine gewöhnlichen,
früher
identifizierten viralen Atemwegspathogene von Schweinen isoliert.
Eine zytopathische Wirkung wurde beobachtet, die durch Zelllyse
von primären
Alveolarmakrophagenkulturen von Schweinen gekennzeichnet war, was
mit dem Bericht über
PRRS-Virusinfektionen von Yoon et al konsistent war (Journal of
Veterinary Diagnostic Investigation, Bd. 4 (1992), S. 139). Jedoch
wurden die großen Synzytien
in direkten Bronchioalveolarspülungskulturen,
die bei dieser Untersuchung beobachtet werden, früher bei
PRRS nicht berichtet.
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Eine
Elektronenmikroskopie einer infizierten Zellkultur zeigt zwei virusähnliche
Partikel. Ein umhüllter virusähnlicher
Partikel von 70 nm mit kurzen Oberflächenspikes scheint vereinbar
mit dem PRRS-Virus, wie es von Benfield et al berichtet wurde (Journal
of Veterinary Diagnostic Investigation, Bd. 4 (1992), S. 117), aber der
andere virusähnliche
Partikel scheint verschieden zu sein. Keines der Schweine entwickelte
Antikörpertiter gegen
SIV, PRV, TGEV (PRCV) oder EMCV. Die gnotobiotischen Schweine machten
jedoch eine Serokonversion gegen das PRRS-Virus durch.
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Die
klinische Erkrankung, die in Experiment I reproduziert wird, ist
durch mäßige bis
schwere Atemnot bei allen inokulierten gnotobiotischen und konventionellen
Schweinen innerhalb von 5 DPI gekennzeichnet. Die Erkrankung in
diesem Experiment ist schwerer als die, die in früheren Experimenten
beobachtet wurde (Collins et al und Yoon et al, supra).
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Eine
Epithelnekrose der terminalen Luftwege und eine Proliferation, welche
für die
kürzlich
identifizierte Typ A-SIV-Variante (aSIV oder eine damit verwandte
Erkrankung, supra) von Morin et al beschrieben wurde (Canadian Veterinary
Journal, Bd. 31 (1990), S. 837), wurden in Experiment I nicht beobachtet.
Die Fibrinablagerungen und Hyalinmembranen entlang alveolarer Septen,
die mit aSIV verbunden sind (Morin et al und Girard et al, supra),
wurden nicht beobachtet. Die schwere nicht eitrige Myokarditis,
die bei Schweinen in Experiment I beobachtet wurde, die über 15 DPI
hinaus lebten, hängt
nicht mit aSIV zusammen (Morin et al und Gerad et al, supra). Die
Schweine machten keine Serokonversion gegen SIV durch, und es wurde
kein SIV durch Passage in embyonierten Hühnereiern nachgewiesen.
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Die
vorherrschende Lungenläsion,
die man bei PRRS-Ausbrüchen
und experimentellen Inokulationen sieht, ist eine deutliche interstitielle
Infiltration mit mononuklearen Zellen (Collins et al, Pol et al,
supra). Typ II-Pneumozytenproliferation, Synzytienzellbildung und
Myokarditis, die bei den infizierten Schweinen von Experiment I
beobachtet wurden, wurden von anderen nicht beobachtet. Die Läsionen,
die beständig
mit dem filtrierbaren infektiösen
Agens von Experiment I reproduziert werden, legen nahe, dass die
Erkrankung, die in dieser Untersuchung beschrieben wird, welche
wir den Iowa-Stamm von PRRSV nennen, durch entweder ein einziges
virales Agens oder eine Kombination eines PRRS-Virus mit einem anderen
infektiösen
Agens hervorgerufen wird.
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EXPERIMENT II
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(I) Materialien und Methoden
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(A) Fallmaterial vom Feld und Geschichte
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Ein
Schwein wurde aus einer Herde erhalten, welche an PRRS mit persistenter
schwerer Pneumonie im Kindesalter litt, und welche nur 20 lebensfähige Schweine
bei den letzten 42 geborenen Ferkeln aufwies. Das Schwein wurde
nekropsiert, und Proben von Lungengewebe wurden gesammelt und unter
Verwendung von standardmäßigen sterilen
Homogenisationstechniken homogenisiert. Das Lungenhomogenat (10%
w/v), das in Eagle's
Minimal Essential Medium (MEM) hergestellt wurde und durch einen
0,22 μm-Filter filtriert
wurde, wurde als Inokulum verwendet.
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(B) Zellen
-
Eine
kontinuierliche Zelllinie, die mit PSP-36 bezeichnet wurde, wurde
von MA-104-Zellen abgeleitet, welche von der Whittaker Bioproducts,
Inc. (Walkersville, Maryland) gekauft wurden. Eine Probe von PSP-36-Zellen
wurde separat vermehrt, und diese Zelllinie wurde mit PSP-36-SAH
bezeichnet. Schweinealveolarmakrophagen und ungefähr 90 andere
Zelllinien, von denen Beispiele in der nachstehenden Tabelle II beschrieben
werden, wurden zur Virusisolation verwendet. TABELLE II
Schwein | Affe | Hund | Katze | Maus | Human | Hamster |
ST-SAH | Vero
76 | NLDK | CRFK | MT | U937 | BHK-21 |
ST-ATCC | BGM-70 | CK65D | FKCU | P388D1 | Hep
2 | CHO-K1 |
ST-ISU | BSC-1 | MDCK | FL | IC-21 | | |
ST-UNE | PSP
36 | CT-60 | NCE | PU5-18 | | |
PD5 | | | 3201 | L929 | | |
SL∅ | | | | | | |
PSP
29 | | | | | | |
PSP
30 | | | | | | |
PSP
31 | | | | | | |
IBRS2D10 | | | | | | |
AGO8114 | | | | | | |
AGO8116 | | | | | | |
Rind | Invertebrat | Wachtel | Huhn | Hase | Fledermaus | |
MDBK | ASE | QT-6 | CU10 | RK13 | Tb1
Lu | |
| TAE | QT-35 | LMH | | | |
| AVE | | HD11 | | | |
| BGE | | BM2L | | | |
| HZM | | | | | |
| IDE2 | | | | | |
| IDE8 | | | | | |
| RAE | | | | | |
-
(C) Virusisolation
-
Lungenhomogenste,
die wie oben beschrieben hergestellt wurden, wurden entweder bei
2.000 × g oder
3.000 Upm bei 4°C
für 15
min aufgeklart. Die Überstände wurden
durch einen 0,22 μm-Filter
filtriert. Die Filtrate wurden auf jeder der in Abschnitt (B) oben
beschriebenen Zelllinien inokuliert. Kulturen wurden dann in geeigneten
Medien mit 0–4%
fötalem
Rinderserum (FBS) und Antibiotika aufrechterhalten. Die Zelllinien wurden
täglich
im Hinblick auf zytopathische Wirkungen (CPE) überwacht. Wenn innerhalb von
acht oder neun Tagen keine CPE beobachtet wurde, wurden die Kulturen
2–3-mal
blind, passagiert. Wenn eine verdächtige CPE beobachtet wurde,
wurden die Kulturen in einem indirekten Immunfluoreszenzassay (IFA)
unter Verwendung von Rekonvaleszentenschweineantiserum gegen ISU-12
untersucht.
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(D) Virustitration
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10-fache
Serienverdünnungen
von ISU-12-Isolat wurden in Dulbecco's Minimal Essential Medium (DMEM) mit
2% FBS und 1 × Antibiotika
hergestellt. Jede Verdünnung
(0,2 ml) wurde doppelt in jeder Vertiefung von PSP-36-Zellen und
Schweinealveolarmakrophagenkulturen inokuliert, die in Lab-Tek-Kammern
angesetzt wurden. Drei Tage nach der Infektion (DPI) wurden die
Kammern mit kaltem 80%-igem Aceton und 20%-iger Methanollösung bei
4°C für 15 min
fixiert. Die Kammern wurden dann in einer IFA gefärbt, wobei
Rekonvaleszenten-ISU-12-Antiserum und anti-PRRS-Virusserum verwendet
wurden.
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(E) Indirekter Immunfluoreszenzassay (IFA)
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Die
PSP-36-Zellen und Schweinealveolarmakrophagenkulturen wurden mit
ISU-12-Isolat infiziert. 20 und 48 Stunden nach der Infektion wurden
die Kulturen mit kaltem 80%-igem
Aceton und 20%-iger Methanollösung
bei 4°C
für 15
min fixiert. Der IFA wurde durchgeführt, indem ISU-12-Rekonvaleszentenserum,
anti-PRRSV-Serum und monoklonaler anti-PRRSV-Antikörper, der
von der South Dakota State University, Brookings, South Dakota gekauft
wurde, verwendet wurden. Nicht infizierte PSP-36-Zellen und Makrophagenkulturen
wurden als Kontrollen verwendet.
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(F) Radioimmunpräzipitationsassay (RIP)
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ISU-12-Isolat
und scheininfizierte PSP-36-Zellen wurden mit 35S-Methionin
und 35S-Cystein
markiert. 3 Tage alte PSP-36-Zellen in 25 cm3-Kolben
wurden mit 0,5 ml 104 TCID50 des
ISU-12-Virus infiziert. 24 h nach der Infektion wurde das Medium
durch DMEM ohne Methionin und ohne Cystein ersetzt, und die Kulturen
wurden bei 37°C
für 1 h
inkubiert. Das Medium wurde dann mit frischem DMEM ohne Methionin
und ohne Cystein mit 100 μci/ml 35S-Methionin (35Met)
und 35S-Cystein (35Cys)
ersetzt. Fünf
Stunden nach der Zugabe von 35Met und 35Cys wurden die Zellen dreimal mit kalter
phosphatgepufferter Salzlösung
(PBS), pH 7,2, gewaschen, dann aus den Kolben gekratzt und durch
Zentrifugation bei 1.000 × g
410 min pelletiert. Die Zellpellets, welche markierte virale Proteine
enthielten, und Pellets scheininfizierter Zellen wurden dann mit
Lysepuffer aufgebrochen, und die Zellrückstände wurden durch Zentrifugation
gemäß dem Verfahren
von Zhu et al (Am. J. Vet. Res., 51: 232–238 (1990)) aufgeklart. Die
Lysate wurden dann mit ISU-12-Rekonvaleszentenserum und anti-PRRS-Virusserum
inkubiert, das vorher mit kalten normalen PSP-36-Zelllysaten bei
4°C über Nacht
absorbiert worden war. Immunkomplexe wurden durch Zugabe von Sepharose-Protein
A-Kügelchen
(erhalten von Sigma Chemical Co., St. Louis, Missouri) für 2 h bei
Raumtemperatur gesammelt. Die Mischung von Sepharose-Protein A-Kügelchen
und Immunkomplex wurde dann dreimal mit Lysepuffer und dreimal mit
destilliertem Wasser gewaschen. Die Mischung wurde in 50 μl Probenpuffer
resuspendiert und wie von Zhu et al, supra beschrieben auf einem
SDS-Page-Gel laufen gelassen.
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(G) Elektronenmikroskopie (EM)
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Die
PSP-36-Zellen wurden in einem 25 cm2-Kolben
mit ISU-12-Virus infiziert. 48 h nach der Infektion wurden die infizierten
Zellen mit 3% Glutaraldehyd (pH 7,2) bei 4°C für 2 h fixiert. Die Zellen wurden
dann aus dem Kolben gekratzt und durch Zentrifugation pelletiert.
Die Zellpellets wurden verarbeitet und in Kunststoff eingebettet.
Die in Kunststoff eingebetteten Zellpellets wurden dünn geschnitten,
gefärbt
und dann unter einem Transmissionselektronenmikroskop wie von Paul
et al (Am. J. Vet. Res., 38: 311–315 (1976)) beschrieben sichtbar
gemacht.
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(II) Experimentelle Reproduktion der Reproduktions-
und Atemwegserkrankung bei Schweinen
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(A) Experiment 92.1 SPF
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Lungenfiltrat
von ISU-12 oben wurde intranasal in sechs speziellen pathogenfreien
(SPF) Schweinen inokuliert, die 5 Wochen alt waren. Die Schweine
wurden 3, 5, 10, 28 und 43 Tage nach der Inokulation (DPI) getötet.
-
(B) Experiment 92.3 SPF
-
Sechs
gekreuzte SPF-Schweine wurden intranasal im Alter von 5 Wochen mit
Schweinealveolarmakrophagenmaterial, das mit ISU-12-Lungenfiltrat
infiziert war, inokuliert. Die mit ISU-12 inokulierten Schweine wurden
nach 10 und 28 DPI nekropsiert.
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(C) Experiment 92.10 SPF
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Drei
5 Wochen alte Schweine wurden intranasal mit 3 ml von ISU-12, das
auf PSP-36 vermehrt wurde, welches 105 TCID50/ml Virus enthielt, inokuliert. Zwei Schweine
dienten als nicht inokulierte Kontrollen. Ein Hauptschwein wurde
nach 5, 10 und 28 DPI nekropsiert. Ein Kontrollschwein wurde nach
jeweils 5 und 10 DPI nekropsiert.
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(D) Experiment 92.12 SPF
-
Zweiundzwanzig
5 Wochen alte Schweine wurden in 6 Gruppen aufgeteilt. In Gruppe
I wurden 6 Schweine (Hauptschweine) intranasal mit 3 ml plaquegereinigtem
ISU-12 (Plaque Nr. 1)-Virus, das auf PSP-36 vermehrt worden war,
welche 105 TCID50/ml
Virus enthielten, inokuliert. In Gruppe II wurden 6 Schweine mit Kontrollzellkulturmedium
inokuliert. In jeder der Gruppe III (Plaque Nr. 2) und Gruppe IV
(Plaque Nr. 3) wurden 2 Schweine mit plaquegereinigtem ISU-12 inokuliert.
In Gruppe V wurden 3 Schweine mit ISU-12, welches nicht plaquegereinigt
wurde, inokuliert. In Gruppe VI wurden 3 Schweine mit ISU-12-Gewebefiltrat
inokuliert.
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Zwei
Haupt- und zwei Kontrollschweine wurden aus jeder der Gruppen I
und II nach jeweils 5, 10 und 25 DPI nekropsiert. Zwei Schweine,
die mit den Plaques Nr. 2 und Nr. 3 inokuliert waren, wurden jeweils
nach 10 DPI nekropsiert. Ein Schwein aus jeder der Gruppen V und
VI wurde nach jeweils 5, 10 und 25 DPI nekropsiert.
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(E) Mikroskopische Untersuchung
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Lunge,
Gehirn, Herz und Milz wurden bei der Nekropsie gesammelt, mit 10%-igem
neutralem gepuffertem Formalin fixiert, in Paraffin eingebettet
und mit Hämatoxylin
und Eosin gefärbt.
-
(III) Ergebnisse
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(A) Viruskultivierung
-
(1) Kultivierung von ISU-12-Isolat in
Schweinealveolarmakrophagenkulturen
-
Eine
zytopathische Wirkung (CPE) wurde in Schweinealveolarmakrophagenkulturen
beobachtet, die mit ISU-12-Lungenfiltrat infiziert waren, beginnend
nach 2–3
DPI. Die CPE war gekennzeichnet durch ein Klumpen der Makrophagen
und eine Zelllyse. Cirka 90% der Makrophagenkulturen bei ISU-12-infizierten
Kulturen zeigten nach 4–5
DPI eine CPE. 12(A) zeigt, dass bei
nicht infizierten Makrophagenkulturen keine CPE beobachtet wurde.
Der Titer des ISU-12-Virus in Makrophagenkulturen bei der dritten
Passage betrug 104–105 TCID50/ml.
-
Virale
Antigene wurden durch IFA in dem Zytoplasma von ISU-12-infizierten
Schweinealveolarmakrophagenkulturen unter Verwendung von ISU-12-Rekonvaleszentenserum
aus gnotobiotischen Schweinen nachgewiesen, wie in 12(C) gezeigt
ist. Bei nicht inokulierten Makrophagenkulturen wurde keine Immunfluoreszenz
nachgewiesen.
-
(2) Kultivierung von ISU-12-Isolat auf
kontinuierlichen Zelllinien
-
Bei
den ungefähr
90 getesteten Zelllinien (siehe Abschnitt (B) von "Materialien und Methoden" oben) wurden Anzeichen
für eine
Virusreplikation in sechs Zelllinien festgestellt, nämlich PSP-36,
PSP-36-SAH, MA-104, Synovialzellen, Alveolarmakrophagenzellen und
Schweinenasenmuschelzellen.
-
13(B) zeigt, dass die CPE nach 2 DPI begann
und durch die Degeneration, Zellrundung und ein Klumpen der Zellen
gekennzeichnet war. Nach 3–4
DPI stieg die Anzahl an Klumpen gerundeter Zellen an, und einige
Klumpen verschmolzen. Viele gerundete Zellen lösten sich von der Zelleinzelschicht
ab, und dieses führte
zu der anschließenden
Auflösung
der Einzelschicht. Nach 5 DPI wurde die CPE sehr intensiv und betraf typischerweise über 95%
der Einzelschicht. Keine CPE wurde bei Kontroll-PSP-36-Zellen beobachtet, wie in 13(A) gezeigt ist.
-
Das
ISU-12-Isolat wuchs bis zu hohen Titern auf PSP-36-Zellen, ca. 106–107 TCID50/ml bei der
11. Zellkulturpassage.
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Virale
Antigene wurden in dem Zytoplasma von infizierten Zellen mit Rekonvaleszentenseren
von gnotobiotischen Schweinen nachgewiesen, die experimentell mit
ISU-12-Lungenfiltrat
inokuliert wurden (siehe 14(B)). Keine
Fluoreszenz wurde bei Kontroll-PSP-36-Zellen beobachtet (14(A)).
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(III) Viruscharakteristika
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(A) Antigene Verwandtschaft von ISU-12
mit dem PRRS-Virus
-
Monoklonaler
Antikörper
gegen das PRRS-Virus-Isolat VR-2332 (gekauft von Dr. Benfield, South
Dakota State University, Brookings, South Dakota) und anti-PRRSV-Seren
(erhalten von dem USDA National Veterinary Services Laborstory,
Ames, Iowa) reagierten mit ISU-12-infizierten PSP-36-Zellen, was
durch eine helle zytoplasmatische Fluoreszenz während des IFA bewiesen wurde
(siehe 14(C)), reagierten aber nicht mit
nicht infizierten PSP-36-Zellen.
-
(B) Virale Proteine
-
Anti-ISU-12-Rekonvaleszentenseren
und anti-PRRS-Virusseren wurden verwendet, um virale Proteine zu
analysieren. Beide Seren erkannten wenigstens 4 Proteine, welche
Molekulargewichte von 19, 24, 32 bzw. 61 kD aufwiesen (15). In 15 wurden
Scheininfizierte (Bahnen 2 und 3) oder ISU-12-Infizierte (Bahnen
4–7) mit
anti-ISU-12-Serum
(Bahnen 2 und 5), anti-PRRSV-Serum (Bahnen 3 und 4), monoklonalem anti-PRRSV-Antikörper (Bahn
6) oder Kaninchen-anti-PRRSV-Serum (erhalten von Dr. Benfield, South
Dakota State University, Brookings, South Dakota) immunpräzipitiert.
Die Bahnen 1 und 8 weisen Gewichtsmarker auf. Diese Proteine waren
in scheininfizierten PSP-36-Zellen nicht sichtbar.
-
(C) Virale Struktur
-
Typische
Viruspartikel, die von 55–85
nm reichten, wurden in ISU-12-infizierten PSP-36-Zellen beobachtet. Die Viruspartikel
waren umhüllt,
kugelförmig
und in zytoplasmatischen Vesikeln von ISU-12-infizierten PSP-36-Zellen
vorhanden.
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(IV) Experimentelle Reproduktion der Erkrankung
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(A) Experiment 92.1 SPF
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Lungenfiltrat
von ISU-12 oben wurde intranasal in sechs speziellen pathogenfreien
(SPF) Schweinen inokuliert, die 5 Wochen alt waren. Die Schweine
wurden 3, 5, 10, 28 und 43 Tage nach der Inokulation (DPI) getötet. Nach
3 DPI hatten die ISU-12-Schweine
schwere Atemnot und Pyrexie gezeigt. Diese Anzeichen blieben für 10–14 Tage
bestehen. Makroskopische pulmonare Läsionen waren durch eine schwere
multifokale grau-bräunliche
Konsolidierung von 60% der Lungen gekennzeichnet. Es gab ebenfalls
eine mäßige Kardiomegalie
und eine Akkumulation von Abdominalflüssigkeit. Mikroskopische Veränderungen
waren gekennzeichnet durch schwere proliferative interstitielle
Pneumonie mit Typ II-Pneumozytenproliferation, Synzytienzellbildung,
alveolarer Exudation und schwacher interstitieller Verdickung mit
mononuklearen Zellen. Es gab eine schwache nicht eitrige Myokarditis,
eine schwere Enzephalitis und eine mäßige lymphoplasmazytische Nephritis.
Die ISU-12-Versuchsschweine, die nach 10 und 28 Tagen nekropsiert
wurden, hatten eine Serokonversion gegen das PRRS-Agens durchgemacht,
wie von der NVSL bestätigt
wurde.
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(B) Experiment 92.3 SPF
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Alle
ISU-12-inokulierten SPF-Schweine zeigten innerhalb von 3 Tagen eine
schwere Atemwegserkrankung, die für mehr als 14 Tage bestehen
blieb. Makroskopische Läsionen
waren gekennzeichnet durch pulmonare Kongestion, Ödem und
deutliche multifokal-diffuse Hepatisierung. Mikroskopisch wurden
schwere proliferative interstitielle Pneumonie, mäßige Nephritis,
mäßige Myokarditis
und schwache Enzephalitis beobachtet. Die ISU-12-inokulierten Schweine,
die nach 10 und 28 DPI nekropsiert wurden, hatten eine Serokonversion gegen
PRRS durchgemacht, wie von der NVSL bestätigt wurde.
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(C) Experiment 92.10 SPF
-
Klinische
Anzeichen bei inokulierten Schweinen umfassten schwere Lethargie
und Pyrexie, mäßige Anorexie
und mäßige bis
schwere Atemnot, die nach 5–22
DPI beobachtet wurden. Ein mäßiges Tränenträufeln (tearing)
lag bei diesen Schweinen während
des gesamten Experiments vor. Mikroskopische Läsionen beinhalteten schwache
proliferative interstitielle Pneumonie und schwere nekropurulente
Tonsillitis nach 5 DPI. Mäßige multifokale
PIP mit Typ II-Proliferation, alveolarer Exudation, multinukleären Riesenzellen
und Synzytienzellbildung wurden nach 10 DPI beobachtet. Mäßige multifokale
Enzephalitis mit perivaskulären
Ausstülpungen
und Gliose wurden ebenfalls nach 10 DPI beobachtet. Schwache periportale
lymphomakrophagische Hepatitis, schwache nicht eitrige Myokarditis
und Rhinitis wurden nach 10 DPI nachgewiesen. Nach 26 DPI gab es
eine schwere interstitielle Pneumonie, die durch deutliche multifokale
interstitielle Verdickung mit mononukleären Zellen, mäßige multifokale
Typ II-Pneumozytenproliferation, mäßige Mengen von gemischtem
alveolarem Exudat und lose peribronchiolare Ausstülpungen
von Lymphozyten und Makrophagen gekennzeichnet war. Es gab ebenfalls
eine mäßige multifokale
Myokarditis, eine schwache Hepatitis, eine schwache Nephritis und
Tonsillitis. Die zwei ISU-12-inokulierten Schweine machten eine
Serokonversion gegen PRRS nach 10 DPI durch. Die Kontrollschweine
blieben während
der Dauer des Experiments klinisch normal und zeigten weder makroskopische
noch mikroskopische Läsionen.
Sie blieben ebenfalls seronegativ für PRRS.
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(D) Experiment 92.12 SPF
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Das
biologisch nicht klonierte ISU-12 war für SPF-Schweine pathogen und
erzeugte interstitielle Pneumonie, Myokarditis und Enzephalitis,
wie oben für
das Experiment 92.10 SPF beschrieben wird. Schweine, die mit den
drei biologischen Klonen von ISU-12
(Plaques Nr. 1, 2 und 3) inokuliert waren, erzeugten eine schwache
interstitielle Pneumonie, aber Anzeichen einer Typ II-Pneumozytenproliferation,
alveolaren Exudation, Myokarditis und/oder Enzephalitis wurden bei
diesen Schweinen nicht nachgewiesen. Alle Schweine, die mit ISU-12,
entweder kloniert oder nicht kloniert, inokuliert waren, machten
nach 10 DPI eine Serokonversion gegen PRRS durch. Die Kontrollschweine
blieben frei von einer Virusinfektion und Erkrankung.
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(V) Zusammenfassung
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Eine
schwere Pneumonie wurde experimentell bei 5 Wochen alten SPF-Schweinen
mit Lungen- und Herzfiltraten (0,22 μm) aus natürlicherweise betroffenen Schweinen
(ISU-12) reproduziert.
Die Pneumonie, die von dem Iowa-Stamm von PRRSV (ISU-12) erzeugt
wird, ist gekennzeichnet durch interstitielle Pneumonie, Typ II-Pneumozytenproliferation
und Synzytienzellbildung. Myokarditis und Enzephalitis werden bei
betroffenen Schweinen beobachtet. ISU-12 erzeugte zytopathische
Wirkungen (CPE) in Schweinealveolarmakrophagenkulturen und einer
kontinuierlichen Zelllinie, PSP-36. Virale Antigene wurden durch
indirekte Immunfluoreszenz in ISU-12-infizierten Kulturen, nicht
aber in nicht infizierten Zellen nachgewiesen. ISU-12 ist im Hinblick
auf das Antigen mit dem PRRS-Virusstamm VR-2332 durch indirekte
Immunfluoreszenz unter Verwendung von polyklonalen und monoklonalen
Antikörpern
verwandt. Jedoch wurden Unterschiede bei den mikroskopischen Läsionen der
Schweine beobachtet, die mit nicht plaquegereinigtem ISU-12 infiziert
waren, was zeigt, dass ein anderes Virus oder infektiöses Agens
in PSP-36 wachsen kann, und dass das andere Virus oder infektiöse Agens
der Grund sein kann, dass die Krankheit und die Läsionen,
die von dem Iowa-Stamm von PRRSV hervorgerufen werden, verschieden
sind von denen und schwerer sind als die, die für das PRRS-Virus in der Literatur
berichtet wurden. Alle Schweine, die mit ISU-12, entweder kloniert
oder nicht kloniert, inokuliert wurden, machten nach 10 DPI eine
Serokonversion gegen PRRS durch. Die Kontrollschweine blieben frei
von einer Virusinfektion und Erkrankung.
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EXPERIMENT III
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MOLEKULARE KLONIERUNG UND NUKLEOTIDSEQUENZIERUNG
DES 3'-TERMINALEN
BEREICHS DES INFEKTIÖSEN
AGENS, DASS MIT DEM IOWA-STAMM DES ATEMWEGS- UND REPRODUKTIONSSYNDROMS
BEI SCHWEINEN VERBUNDEN IST
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(I) Materialien und Methoden
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(A) Virusvermehrung und Reinigung
-
Um
die Diskussion zu vereinfachen werden sich im Folgenden die Begriffe "Virus" und "viral" auf ein Virus oder
infektiöses
Agens in der oben für
die vorliegende Anmeldung beschriebene Bedeutung oder eine Eigenschaft
des Virus oder infektiösen
Agens beziehen.
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Eine
kontinuierliche Zelllinie, PSP-36, wurde verwendet, um ISU-12-Isolat
zu isolieren und vermehren, das mit dem Iowa-Stamm von PRRSV verbunden
war. Das ISU-12-Virus
wurde 3-mal auf PSP-36-Zellen plaquegereinigt. Die PSP-36-Zellen
wurden dann mit dem plaquegereinigten Virus infiziert. Wenn mehr
als 70% der infizierten Zellen zytopathische Veränderungen zeigten, wurde die
Kultur eingefroren und 3-mal aufgetaut. Das Kulturmedium wurde dann
durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit bei 5.000 × g für 15 min
bei 4°C
aufgeklart. Das Virus wurde dann mit 7% PEG-8000 und 2,3% NaCl bei
4°C über Nacht
unter Rühren
ausgefällt,
und der Niederschlag wurde durch Zentrifugation pelletiert. Die
Viruspellets wurden dann in 2 ml Tris-EDTA-Puffer resuspendiert und oben auf einen
CsCl-Gradienten (1,1245–1,2858
g/ml) geschichtet. Nach Ultrazentrifugation bei 28.000 Upm für ca. 8
Stunden bei 20°C
wurde eine klare Bande mit einer Dichte von 1,15–1,18 g/ml beobachtet und geerntet.
Der Infektivitätstiter
dieser Bande wurde durch IFA bestimmt, und es wurde gefunden, dass
der Titer 106 TCID50/ml
betrug. Typische Viruspartikel wurden ebenfalls durch Negativfärbungs-Elektronenmikroskopie
(EM) beobachtet.
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(B) Isolation der viralen RNA
-
Die
gesamte RNA wurde aus der virushaltigen Bande in dem CsCl-Gradienten
mit einem im Handel erhältlichen
RNA-Isolations-Kit isoliert (erhalten von Stratagene). Poly(A)-RNA
wurde dann durch Oligo-(dT)-Cellulose-Säulenchromatographie gemäß dem Verfahren,
das von dem Hersteller der Säule
(Invitrogen) beschrieben wird, angereichert.
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(C) Konstruktion der ISU-12-cDNA-λ-Bibliothek
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Ein
allgemeines schematisches Verfahren zur Konstruktion einer cDNA-λ-Bibliothek
ist in 16 gezeigt. Die cDNA-Synthese
des ersten Strangs von der mRNA wurde durch reverse Transkription
unter Verwendung eines Oligo (dT)-Primers mit einer Xho-I-Restriktionsstelle
durchgeführt.
Die Nukleotidmischung enthielt normales dATP, dGTP, dTTP und das
Analogon 5-Methyl-dCTP, welches die cDNA vor Restriktionsenzymen schützt, die
in den anschließenden
Klonierungsschritten verwendet werden.
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Die
cDNA-Synthese des zweiten Strangs wurde dann mit RNase H und DNA-Polymerase
I durchgeführt.
Die cDNA-Termini wurden mit T4-DNA-Polymerase geglättet (mit
glatten Enden versehen), mit T4-DNA-Ligase mit EcoRI-Adaptoren ligiert
und anschlie ßend
mit T4-Polynukleotidkinase kinasiert (d. h. phosphoryliert). Die
cDNA wurde mit XhoI verdaut, und die verdaute cDNA wurde auf einem
Agarosegel nach der Größe selektiert.
Verdaute cDNA, die in der Größe größer als
1 kb war, wurde selektiert und durch ein im Handel erhältliches
DNA-Reinigungskit (GENECLEAN, erhältlich von der BIO 101, Inc.,
La Jolla, Kalifornien) gereinigt.
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Die
gereinigte cDNA wurde dann in Lambdaphagen-Vektorarme ligiert, welche
gentechnisch mit kohäsiven
XhoI- und EcoRI-Enden versehen wurden. Der ligierte Vektor wurde
in infektiösen
Lambdaphagen mit Lambdaextrakten verpackt. Der SURE-Stamm (erhältlich von
Stratagene) von E. coli-Zellen wurde zur Transfektion verwendet,
und die Lambdabibliothek wurde dann amplifiziert und in den XL-1-Blue-Zellenstamm
titriert.
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(D) Screenen der λ-Bibliothek durch differenzielle
Hybridisierung
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Ein
allgemeines schematisches Verfahren zum Identifizieren authentischer
Klone des PIP-Virus ISU-12-Stamms durch differenzielle Hybridisierung
ist in 17 gezeigt und wird im Folgenden
beschrieben. Die λ-Bibliothek
wurde auf XL-1-Blue-Zellen plattiert, Plaques wurden in Duplikaten
auf Nylonmembranen gehoben und mit 0,5 N NaOH durch eine herkömmliche
Methodik denaturiert. Boten-RNA's
aus sowohl virusinfizierten PSP-36-Zellen und nicht infizierten
PSP-36-Zellen wurden durch Oligo (dT)-Cellulose-Säulenchromatographie
wie von dem Hersteller der Säule
(Invitrogen) beschrieben isoliert. Komplementäre DNA-Sonden wurden aus mRNA's synthetisiert,
die aus virusinfizierten PSP-36-Zellen und normalen PSP-36-Zellen
isoliert wurden, indem Zufallsprimer in der Gegenwart von 32P-dCTP gemäß dem Verfahren, das von dem
Hersteller (Amersham) beschrieben wird, verwendet wurden. Zwei Sonden
(die erste synthetisiert von virusinfizierten PSP-36-Zellen, die
andere von normalen, nicht infizierten PSP-36-Zellen) wurden dann individuell durch
Sephadex G-50-Säulenchromatographie
gereinigt. Die Sonden wurden mit den duplizierten Nylonmembranen entsprechend
bei 42°C
in 50% Formamid hybridisiert. Plaques, welche mit der Sonde, die
aus den virusinfizierten Zellen hergestellt wurde, nicht aber mit
der Sonde, die aus den normalen Zellen hergestellt wurde, hybridisierten,
wurden isoliert. Die Phagemids, welche virale cDNA-Inserts enthielten,
wurden durch in vitro-Exzision mit der Hilfe des G408-Helferphagen
geborgen. Die geborgenen Phagemids wurden dann auf XL-1-Blue-Zellen
amplifiziert. Die Plasmide, welche virale cDNA-Inserts enthielten,
wurden durch Qiagen-Säulenchromatographie
isoliert und wurden anschließend
sequenziert.
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(E) Nukleotidsequenzierung und Sequenzanalyse
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Plasmide,
welche virale cDNA-Inserts enthielten, wurden durch Qiagen-Säulenchromatographie
gereinigt und durch das Dideoxyverfahren von Sanger mit universellen
und reversen Primern wie auch einer Vielzahl von inneren Oligonukleotidprimern
sequenziert. Sequenzen wurden von wenigstens drei separaten Klonen
erhalten. Zusätzliche
Klone oder Bereiche wurden sequenziert, wenn unklare Sequenzdaten
erhalten wurden. Die Nukleotidsequenzdaten wurden zusammengesetzt
und analysiert, indem unabhängig
zwei Computersoftwareprogramme, GENEWORKS (IntelliGenetics, Inc.,
Mountain View, Kalifornien) und MACVECTOR (International Biotechnologies,
Inc., New Haven, Connecticut), verwendet wurden.
-
(F) Oligonukleotidprimer
-
Oligonukleotide
wurden als einzelsträngige
DNA unter Verwendung eines automatisierten DNA-Synthesegeräts (Applied
Biosystems) synthetisiert und durch HPLC gereinigt. Die Oligonukleotide
PP284 (5'-CGGCCGTGTG
GTTCTCGCCA AT-3';
SEQ ID NO: 1) und PP285 (5'-CCCCATTTCC
CTCTAGCGAC TG-3';
SEQ ID NO: 2) wurden zur PCR-Amplifikation
synthetisiert. Eine DNA-Sonde wurde mit diesen zwei Primern von
dem äußersten
3-Ende des viralen Genoms zur Northern Blot-Analyse erzeugt (siehe
Diskussion unten). Die Oligonukleotide PP286 (5'-GCCGCGGAAC CATCAAGCAC-3'; SEQ ID NO: 3) und
PP287 (5'-CAACTTGACG
CTATGTGAGC-3'; SEQ
ID NO: 4) wurden zur PCR-Amplifikation synthetisiert. Eine DNA-Sonde,
welche durch diese zwei Primer erzeugt wurde, wurde verwendet, um
die λ-Bibliothek
weiter zu screenen. Die Oligonukleotide PP288 (5'-GCGGTCTGGA TTGACGACAG-3'; SEQ ID NO: 5),
PP289 (5'-GACTGCTAGG GCTTCTGCAC-3'; SEQ ID NO: 6),
PP386 (5'-GCCATTCAGC
TCACATAGCG-3'; SEQ
ID NO: 7), PP286 and PP287 wurden als Sequenzierprimer verwendet,
um innere Sequenzen zu erhalten.
-
(G) Northern Blot-Analyse
-
Ein
spezifisches DNA-Fragment von dem äußersten 3'-Ende des ISU-12-cDNA-Klons wurde durch PCR
mit den Primern PP284 und PP285 amplifiziert. Das DNA-Fragment wurde
mit einem im Handel erhältlichen
DNA-Reinigungskit (GENECLEAN, erhalten von Bio 101) aus einem Agarosegel
ausgeschnitten und durch Verlängerung
mit zufälligen
Primern mit 32P-dCTP markiert (unter Verwendung
eines Kits, der von Amersham erhältlich
ist). Die gesamte RNA wurde aus ISU-12-infizierten PSP-36-Zellen
36 Stun den nach der Infektion isoliert, indem ein im Handel erhältlicher
Kit zur Isolation der gesamten RNA gemäß dem Verfahren, das von dem
Hersteller (Stratagene) beschrieben wird, verwendet wurde. Subgenomische ISU-12-mRNA-Spezies
wurden mit 6 M Glyoxal und DMSO denaturiert und auf einem 1%-Agarosegel
getrennt. (Ergebnisse aus einem ähnlichen
Verfahren, bei welchem ein 1,5%-Agarosegel als Ersatz verwendet wurde,
werden im Experiment VIII unten beschrieben und sind in 32 gezeigt.) Die abgetrennten subgenomischen mRNA's wurden dann unter
Verwendung eines POSIBLOTTM-Druckblotters
(Stratagene) auf Nylonmembranen überführt. Eine
Hybridisierung wurde in einem Hybridisierungsofen mit Rollflaschen
bei 42°C
und 50% Formamid durchgeführt.
-
ERGEBNISSE
-
(A) Konierung, Identifizierung und Sequenzierung
des 3'-terminalen
ISU-12-Genoms
-
Eine
Oligo (dT)-geprimte cDNA-λ-Bibliothek
wurde aus einem partiell gereinigten Virus, das aus ISU-12-infizierten
PSP-36-Zellen erhalten wurde, konstruiert. Es wurden beim Screenen
der cDNA-λ-Bibliothek
mit Sonden, die auf der Sequenz des Lelystad-Virus basierten, Probleme
angetroffen. Drei Sätze
von Primern wurden hergestellt. Der erste Satz (PP105 und PP106;
SEQ ID NOS: 18–19)
entspricht den Positionen 14577 bis 14596 und 14977 bis 14995 der
genomischen Lelystad-Sequenz, die in dem Nukleocapsid-Genbereich
lokalisiert sind. Der zweite Satz (PP106 und PP107, SEQ ID NOS:
19–20)
entspricht den Positionen 14977 bis 14995 und 14054 bis 14072 der
genomischen Lelystad-Sequenz, welche die ORF's 6 und 7 flankieren. Der dritte Satz
(PM541 und PM542; SEQ ID NOS: 21–22) entspricht den Positionen
11718 bis 11737 und 11394 bis 11413 der genomischen Lelystad-Sequenz,
die in der ORF-1b-Region lokalisiert sind.
PP105: 5'-CTCGTCAAGT ATGGCCGGT-3' (SEQ ID NO: 18)
PP106:
5'-GCCATTCGCC TGACTGTCA-3' (SEQ ID NO: 19)
PP107:
5'-TTGACGAGGA CTTCGGCTG-3' (SEQ ID NO: 20)
PM541:
5'-GCTCTACCTG CAATTCTGTG-3' (SEQ ID NO: 21)
PM542:
5'-GTGTATAGGA CCGGCAACCG-3' (SEQ ID NO: 22)
-
Alle
Versuche, Sonden durch PCR unter Verwendung dieser drei Sätze von
Primern aus dem infektiösen
ISU-12-Agens zu erzeugen, waren erfolglos. Nach mehreren Versuchen
unter Verwendung der differenziellen Hybridisierungstechnik wurden
jedoch die authentischen Plaques, welche ISU-12-spezifische cDNA
repräsentierten,
unter Verwendung von Sonden isoliert, die aus ISU-12-infizierten
PSP-36-Zellen und normalen PSP-36-Zellen hergestellt wurden. Die
an der differenziellen Hybridisierung beteiligten Verfahren werden
beschrieben und sind in 17 angegeben.
-
Drei
positive Plaques (λ-4, λ-75 und λ-91) wurden
anfangs identifiziert. Phagemids, welche virale cDNA-Inserts innerhalb
des λ-Phagen
enthielten, wurden durch in vitro-Exzision mit der Hilfe von G408-Helferphagen
geborgen. Die Inserts der positiven Klone wurden durch Restriktionsenzymverdau
und terminale Sequenzierung analysiert. Die Spezifität der cDNA-Klone
wurde weiter durch Hybridisierung mit RNA aus PSP-36-Zellen, die
mit dem Iowa-Stamm von PRRSV infiziert waren, nicht aber mit RNA
aus normalen PSP-36-Zellen, bestätigt.
Eine DNA-Sonde wurde dann aus dem 5'-Ende des Klons λ-75 durch PCR mit den Primern
PP286 und PP287 erzeugt. Weitere positive Plaques (λ-229, λ-268, λ-275, λ-281, λ-323 und λ-345) wurden
unter Verwendung dieser Sonde identifiziert. Alle λ-cDNA-Klone,
die verwendet wurden, um die 3'-terminale
Nukleotidsequenz zu erhalten, sind in 18 dargestellt.
Wenigstens drei separate Klone wurden sequenziert, um jegliche Fehler
auszuschließen.
Im Fall von irgendwelchen unklaren Sequenzdaten wurden zusätzliche
Klone und innere Primer (PP288, PP289, PP286, PP287 und PP386) verwendet,
um die Sequenz zu bestimmen. Die 3'-terminale
Sequenz mit 1938 bp (SEQ ID NO: 8) ist in 19 dargestellt,
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 9) ist in 20 dargestellt.
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(B) Ein ineinander geschachtelter Satz
subgenomischer mRNA
-
Die
gesamte RNA aus virusinfizierten PSP-36-Zellen wurde auf einem 1%-Glyoxal/-DMSO-Agarosegel getrennt
und auf Nylonmembranen geblottet. Eine cDNA-Sonde wurde durch PCR
mit einem Satz von Primern (PP284 und PP285) erzeugt, die den äußersten
3'-terminalen Bereich
des Virusgenoms flankierten. Die Sonde enthält eine nicht translationale
3'-Sequenz und das
meiste der ORF-7-Sequenz. Ergebnisse einer Northern Blot-Hybridisierung
zeigen, dass das Muster der mRNA-Spezies aus PSP-36-Zellen, die mit dem
Iowa-Stamm von PRRSV infiziert sind, sehr ähnlich ist wie das des Lelystad-Virus
(LV), des Pferdearteritisvirus (EAV), des Lactatdehydrogenasevirus
(LDV) und des Coronavirus, in der Hinsicht, dass die Virusreplikation die
Bildung subgenomischer mRNA's
erforderte.
-
Die
Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass ISU-12-spezifische subgenomische
mRNA's einen an
3' ineinander geschachtelten
(nested) Satz von mRNA's
repräsentieren,
da die Northern Blot-Sonde nur die äußerste 3'-terminale Sequenz repräsentiert.
Die Größe der viralen
genomischen ISU-12-RNA (14 kb) und der 6 subgenomischen mRNA's (RNA 2 (3,0 kb),
RNA 3 (2,5 kb), RNA 4 (2,2 kb), RNA 5 (1,8 kb), RNA 6 (1,3 kb) und
RNA 7 (0,98 kb)) ähnelt
denen des LV (18), auch wenn es Unterschiede
sowohl bei dem Genom als auch bei den subgenomischen RNA-Spezies
gibt. Unterschiede wurden ebenfalls bei den relativen Mengen der
subgenomischen mRNA's
beobachtet, wobei RNA 7 die vorherrschendste subgenomische mRNA
war.
-
(C) Analyse der offenen Leseraster, die
von subgenomischer RNA codiert wurden
-
Drei
große
ORF's sind in SEQ
ID NO: 8 gefunden worden: ORF-5 (nt 239–901; SEQ ID NO: 10), ORF 6
(nt 889–1403;
SEQ ID NO: 12) und ORF 7 (nt 1403–1771; SEQ ID NO: 14). ORF
4, das an dem 5'-Ende
der resultierenden Sequenz lokalisiert ist, ist in der 3'-terminalen Sequenz mit 1938 bp von SEQ
ID NO: 8 unvollständig.
Die ORF's 5, 6 und
7 weisen jeweils ein Codierungsvermögen für mehr als 100 Aminosäuren auf.
ORF 5 und ORF 6 überlappen
einander um 10 bp, und ORF 6 und ORF 7 überlappen einander um 5 bp.
Zwei kleinere ORF's,
die vollständig
innerhalb von ORF 7 lokalisiert sind, sind ebenfalls gefunden worden,
die für
nur 37 aa (Aminosäuren)
bzw. 43 aa codieren. Weitere zwei kurze ORF's überlappen
vollständig
mit ORF 5. Das Codierungsvermögen
dieser zwei ORF's
beträgt
nur 29 aa bzw. 44 aa. Keine spezifischen subgenomischen mRNA's wurden mit diesen
kleineren ORF's
durch Northern Blot-Analyse korreliert. Es wird angenommen, dass
ORF 6 und ORF 7 das virale Membranprotein bzw. das Capsidprotein
codieren.
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(D) Konsensussequenz für eine Leader-Verbindung
-
Die
Sequenzanalyse zeigt, dass ein kurzes Sequenzmotiv, AACC, als die
Stelle in den subgenomischen mRNA's dienen kann, wo der Leader während der
Transkription angefügt
wird (die Verbindungsstelle). Die Verbindungsstelle von ORF 6 wird
21 bp stromaufwärts
des ATG-Startcodons gefunden, und die Verbindungsstelle von ORF
7 wird entsprechend 13 bp stromaufwärts des ATG-Startcodons gefunden.
Keine AACC-Konsensussequenz
wurde in ORF 5 identifiziert, obwohl diese in ORF 5 von LV gefunden
wurde. Ähnliche
Verbindungssequenzen wurden in LDV und EAV gefunden.
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(E) 3'-Nichttranslationale
Sequenz und Poly (A)-Schwanz
-
Eine
150 Nukleotide lange (150 nt) nichttranslationale Sequenz, welche
auf das Stoppcodon von ORF 7 folgte, ist in dem Genom des ISU-12-Virus
identifiziert worden, im Vergleich zu 114 nt bei LV, 80 nt bei LDV und
59 nt bei EAV. Die Länge
des Poly (A)-Schwanzes
beträgt
wenigstens 13 Nukleotide. Es gibt eine Konsensussequenz, CCGG/AAATT-Poly
(A), bei dem PIP-Virus ISU-12, LV und LDV in dem Bereich, der zu
dem Poly (A)-Schwanz benachbart ist.
-
(F) Sequenzvergleich von ISU-12- und LV-Genomen
bei den ORF's 5,
6 und 7 und bei den nichttranslationalen Sequenzen
-
Ein
Vergleich der ORF-5-Regionen der Genome von ISU-12 und von den Lelystad-Viren
ist in 21 gezeigt. Die entsprechenden
Vergleiche der ORF-6-Region, der ORF-7-Region und der nichttranslationalen Sequenzen
sind entsprechend in den 22, 23 und 24 gezeigt.
-
Die
Ergebnisse des Vergleichs sind in Tabelle 111 unten dargestellt.
In Übereinstimmung
mit der Beschreibung oben wird ein Virus als immunologisch äquivalent
betrachtet, wenn dieses 90% oder mehr Homologie mit einem immunogenen
Virus aufweist. Die Nukleotidsequenzhomologien zwischen LV und ISU-12
der ORF 5, ORF 6, ORF 7 und der nichttranslationalen Sequenzen betragen
60%, 68%, 60% bzw. 58%. Dementsprechend sind LV und ISU-12 keine
immunogenen Äquivalente.
-
Die
Größe der ORF's 5 und 6 bei LV
ist 61 nt bzw. 3 nt kleiner als die ORF's 5 und 6 bei ISU-12. Im Gegensatz dazu
ist die Größe von ORF
7 bei LV 15 nt größer als
die bei ISU-12. Ebenso ist die 3'-terminale nichttranslationale
Sequenz in der Länge
verschieden (150 nt bei ISU-12 aber nur 114 nt bei LV). Wie bei
LV ist die Verbindungssequenz, AACC, ebenfalls in dem Genom des
Iowa-Stamms des PRRS-Virusisolats ISU-12 gefunden worden, außer für ORF 5.
Die Verbindungssequenz von ORF 6 bei ISU-12 befindet sich 21 nt
stromaufwärts
des ATG-Startcodons, wogegen sich die Verbindungssequenz von ORF
6 bei LV 28 nt stromaufwärts von
ATG befindet. TABELLE III
| Lelystad-Virus | | PRRS | ISU-12 |
| Größe (bp) | Verbindungsseq.
(nt von ATG) | Sequenzhomologie
(%) | Größe (bp) | Verbindungsseq.
(nt von ATG) |
ORF-5 | 605 | AACC | 60 | 666 | Nr.
? |
ORF-6
(Env) | 521 | AACC (ATG-28) | 68 | 525 | AACC (ATG-21) |
ORF-7
(NP) | 386 | AACC (ATG-28) | 60 | 371 | AACC (ATG-13) |
NT | 113 | | 58 | 150 | |
-
EXPERIMENT IV
-
EXPRESSION DER GENE DES INFEKTIÖSEN AGENS
DES IOWA-STAMMS IN INSEKTENZELLEN
-
(A) Produktion von rekombinantem Baculovirus
-
Die
ORF-5-, ORF-6- und ORF-7-Sequenzen wurden einzeln durch PCR amplifiziert,
indem Primer verwendet wurden, die auf der genomischen ISU-12-Nukleotidsequenz
basierten. ORF-5 wurde unter Verwendung der folgenden Primer amplifiziert:
5'-GGGGATCCGG TATTTGGCAA
TGTGTC-3' (SEQ ID
NO: 23)
3'-GGGAATTCGC
CAAGAGCACC TTTTGTGG-5' (SEQ
ID NO: 24)
ORF-6 wurde unter Verwendung der folgenden Primer
amplifiziert:
5'-GGGGATCCAG
AGTTTCAGCG G-3' (SEQ
ID NO: 25)
3'-GGGAATTCTG
GCACAGCTGA TTGAC-5' (SEQ
ID NO: 26)
ORF-7 wurde unter Verwendung der folgenden Primer
amplifiziert:
5'-GGGGATCCTT
GTTAAATATG CC-3' (SEQ
ID NO: 27)
3'-GGGAATTCAC
CACGCATTC-5' (SEQ
ID NO: 28)
-
Die
amplifizierten DNA-Fragmente wurden in den Baculovirustransfervektor
pVL1393 (erhältlich
von Invitrogen) kloniert. Ein μg
linearisierte Baculovirus-AcMNPV-DNA (im Handel erhältlich von
Pharmingen, San Diego, Kalifornien) und 2 μg PCR-amplifizierte klonierte
cDNA enthaltende Vektorkonstrukte wurden mit 50 μl Lipofectin (Gibco) gemischt
und bei 22°C
für 15
min inkubiert, um eine Transfektionsmischung herzustellen. Eine
Stunde nach dem Ansetzen der HI-FIVE-Zellen wurde das Medium durch
frisches Excell 400-Insektenzellkulturmedium (erhältlich von
JR Scientific Co.) ersetzt, und die Transfektionsmischung wurde
Tropfen für Tropfen
zugegeben. Die resultierende Mischung wurde bei 28°C für sechs
Stunden inkubiert. Danach wurde das Transfektionsmedium entfernt,
und frisches Excell 400-Insektenzellkulturmedium wurde zugegeben.
Die resultierende Mischung wurde dann bei 28°C inkubiert.
-
Fünf Tage
nach der Transfektion wurde das Kulturmedium gesammelt und aufgeklart.
Zehnfache Verdünnungen
der Überstände wurden
auf HI-FIVE-Zellen inokuliert und für 60 min bei Raumtemperatur
inkubiert. Nachdem das Inokulum verworfen worden war, wurde eine Überschichtung
mit 1,25% Agarose auf die Zellen aufgetragen. Eine Inkubation bei
28°C wurde
für vier
Tage durchgeführt.
Danach wurden klare Plaques selektiert und unter Verwendung einer
sterilen Pasteurpipette gepickt. Jeder Plaque wurde mit 1 ml Grace's Insektenmedium
in einem 5 ml-Röhrchen
mit Schnappdeckel gemischt, und über
Nacht in einen Kühlschrank
gestellt, um das Virus aus der Agarose freizusetzen. Die Röhrchen wurden
für 30
min bei 2000 × g
zentrifugiert, um Agarose zu entfernen, und die Überstände wurden in neue sterile
Röhrchen überführt. Die
Plaquereinigungsschritte wurden dreimal wiederholt, um eine mögliche Kontamination
mit Wildtypvirus zu vermeiden. Reine rekombinante Klone wurden bei –80°C zur weiteren
Untersuchung gelagert.
-
(B) Expression von rekombinanten Proteinen
des infektiösen
Agens des Iowa-Stamms
-
Indirekter
Immunfluoreszenzassay und Radioimmunpräzipitationstests wurden verwendet,
um die Expression auszuwerten.
-
Indirekter
Immunfluoreszenzassay: HI-FIVE-Insektenzellen, die in 25 gezeigt sind, in einer Zellkultur-Clusterplatte
mit 24 Vertiefungen wurden mit Wildtyp-Baculovirus oder rekombinantem
Baculovirus infiziert oder wurden scheininfiziert. Nach 72 Stunden
wurden die Zellen fixiert und mit geeigneten Verdünnungen von
polyklonalen Schweine-anti-ISU-12-Antikörpern, worauf
mit Fluoresceinisothiocyanat markierte (FITC-markierte) anti-Schwein-IgG
folgten, gefärbt.
Wie in den 26–29 gezeigt
ist, wurde Immun fluoreszenz in Zellen, die mit den rekombinanten
Viren infiziert waren, nicht aber in scheininfizierten Zellen oder Zellen,
die mit dem Wildtyp-Baculovirus inokuliert wurden, nachgewiesen.
Beispielsweise zeigt 26 HI-FIVE-Zellen, die mit
dem rekombinanten Baculovirus infiziert wurden, welcher das ISU-12-ORF-6-Gen
enthielt (Baculo.PRRSV.6), welche eine zytopathische Wirkung zeigen. 27 zeigt HI-FIVE-Zellen, die mit einem anderen rekombinanten
Baculovirus infiziert wurden, welcher das ISU-12-ORF-7-Gen enthielt
(Baculo.PRRSV.7), welche ebenfalls eine zytopathische Wirkung zeigen. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit rekombinantem Baculovirus erhalten, welcher
ORF-5 enthielt (Baculo.PRRSV.5, Daten nicht gezeigt). Die 28 und 29 zeigen
HI-FIVE-Zellen, die mit einem rekombinanten Baculovirus infiziert
wurden, welcher das ISU-12-ORF-6-Gen bzw. das ISU-12-ORF-7-Gen enthielt,
gefärbt
mit Schweineantiseren gegen ISU-12, gefolgt von mit Fluorescein
konjugiertem anti-Schwein-IgG, wobei die Insektenzellen rekombinantes
Protein des infektiösen
Agens des Iowa-Stamms
produzieren. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit rekombinantem Baculovirus, der ORF-5 enthielt,
erhalten.
-
Radioimmunpräzipitation:
Eine Radioimmunpräzipitation
wurde mit jedem rekombinanten Virus durchgeführt (Baculo.PRRSV.5, Baculo.PRRSV.6
und Baculo.PRRSV.7), um weiterhin die Antigenizität und Authentizität der rekombinanten
Proteine zu bestimmen. HI-FIVE-Insektenzellen wurden scheininfiziert
oder alternativ mit jedem der rekombinanten Baculoviren infiziert.
Zwei Tage nach der Infektion wurde methioninfreies Medium zugegeben.
Jede Mischung wurde für
zwei Stunden inkubiert, und dann wurden Proteine, die mit 35S-Methionin (Amersham) markiert waren,
zugegeben, und die Mischung wurde für vier zusätzliche Stunden bei 28°C inkubiert.
Radiomarkierte Zelllysate wurden durch drei Zyklen von Einfrieren
und Auftauen hergestellt, und die Zelllysate wurden mit Präimmun- oder
Immun-anti-ISU-12-Antiseren inkubiert. Die Immunkomplexe wurden
mit Protein A-Agarose ausgefällt
und nach Aufkochen auf SDS-PAGE analysiert. Die Gele wurden bei –80°C an einen
Röntgenfilm
exponiert und dieser entwickelt. Banden der erwarteten Größe wurden
mit ORF-6-(30) und ORF-7 (31)-Produkten nachgewiesen.
-
EXPERIMENT V
-
Andere
Proben von PRRSV, die in Tabelle 4 unten beschrieben werden, wurden
dreimal plaquegereinigt. Die Plaquereinigung wurde durchgeführt, indem
ein aufgeklartes Gewebehomogenat auf PSP-36-SAH-Zellen kultiviert
wurde und ein einzelner Plaque unter der Annahme, dass ein Plaque
von einem einzigen Virus produziert wird, ausgewählt wurde. Der ausgewählte Plaque
wurde dann kultiviert, und ein einzelner Plaque wurde wieder ausgewählt und
dann ein drittes Mal kultiviert. Ein IFA wurde durchgeführt, indem ein
monoklonaler anti-PRRSV-Antikörper
verwendet wurde, der von der South Dakota State University, Brookings,
South Dakota gekauft wurde.
-
Einige
isolierte Proben, die für
eine weitere Untersuchung ausgewählt
wurden, sind in Tabelle 5 unten identifiziert, und diese werden
durch ihre Pathogenität
und Anzahl an mRNA's
charakterisiert. TABELLE 4 3 X PLAQUEGEREINIGTE PRRSV-ISOLATE
| | | |
PRRSV-ISOLAT | HERSTELLUNGSDATUM
DES EINGEFRORENEN MATERIALS | PRRS
ERGEBNIS MONOKLONALER IFA | TITER
TCID50/ml |
ISU-22 | 15.9.92 | + | 105.57 ± 0,15 |
ISU-28 | 15.9.92 | + | 105.14 ± 0,28 |
ISU-12 | 17.9.92 | + | 104.33 ± 0,21 |
ISU-3927 | 21.9.92 | + | 103.58 ± 0,17 |
ISU-984 | 21.9.92 | + | 103.88 ± 0,24 |
ISU-7229 | 22.9.92 | + | 103.45 ± 0,20 |
ISU-92-11581 | 22.9.92 | + | 102.39 ± 0,17 |
ISU-695 | 01.10.92 | + | 104.49 ± 0,20 |
ISU-79 | 01.10.92 | + | 105.69 ± 0,25 |
ISU-412 | 01.10.92 | + | 105.31 ± 0,50 |
ISU-55 | 01.16.92 | + | 105.54 ± 0,10 |
ISU-33 | 05.10.92 | + | 105.36 ± 0,21 |
ISU-1894 | 27.10.92 | + | 105.18 ± 0,33 |
ISU-04 | 27.10.92 | + | 105.78 ± 0,24 |
ISU-51 | 07.2.93 | + | 104.59 ± 0,15 |
ISU-30262 | 01.4.93 | + | 105.99 ± 0,24 |
- Anmerkung: Alle Virusisolate wurden plaquegereinigt
und auf PSP-36-SAH-Zellen vermehrt.
TABELLE 5 Isolat | Pathogenität | Anzahl
an mRNA's |
ISU-12 | sehr
pathogen | 7 |
ISU-984 | sehr
pathogen | 7 |
ISU-3927 | schwach
pathogen | 7* |
ISU-51 | schwach
pathogen | 7 |
ISU-22 | sehr
pathogen | 9 |
ISU-55 | schwach
pathogen | 9 |
ISU-79 | sehr
pathogen | 9 |
- * = einige mRNA's zeigten Deletionen.
-
Proben
von jedem des nicht plaquegereinigten ISU-12, plaquegereinigten
ISU-12, ISU-22, ISU-51, ISU-55 und ISU-3927 wurden unter dem Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection, 12301 Parklawen
Drive, Rockville, Maryland 20852, USA am 28. Oktober 1992 unter
den Zugangsnummern VR 2385, VR 2386 und am 29. September 1993 unter
den Zugangsnummern (müssen
noch zugeteilt werden) VR 2429, VR 2428, VR 2430 bzw. VR 2431 hinterlegt.
-
Die
mRNA's von ISU-3927
zeigten Deletionen bei vier der sieben mRNA's. Die mRNA's 4, 5, 6 und 7 von ISU-3927 wanderten
schneller als jene von ISU-12 und sind daher kleiner als jene von
ISU-12. Dieses Merkmal kann möglicherweise
mit der niedrigeren Virulenz von ISU-3927 zusammenhängen.
-
Die
Pathogenität
der sechs Isolate wurde bei 5 Wochen alten CDCD-Schweinen verglichen.
-
Fünfzehn Schweine
wurden mit 105 TCID50 des
Virus inokuliert. Zehn Schweine wurden nach 10 DPI nekropsiert,
und fünf
Schweine wurden nach 28 DPI nekropsiert. Die Virusisolate ISU-12,
ISU-22 und ISU-28 waren die pathogensten, wogegen ISU-51 und ISU-55
eine geringe Pathogenität
aufwiesen. In einer früheren Studie
war ISU-3927 für
5 Wochen alte Schweine nur schwach pathogen.
-
Läsionen,
die durch ISU-22 und nicht plaquegereinigten (d.h. isoliertes infektiöses Agens,
welches nicht plaquegereinigt wurde) ISU-12 verursacht wurden, blieben
für längere Zeiträume bestehen
als jene, die von plaquegereinigten Viren verursacht wurden. Die
plaquegereinigten Isolate erzeugen eine schwache Myokarditis und
Enzephalitis. Die nicht plaquegereinigten Isolate erzeugten eine
etwas schwerere Erkrankung als die entsprechenden plaquegereinigten
Isolate.
-
CDCD-Ferkel
liefern ein ausgezeichnetes Modell für die Auswertung der Pathogenität und Wirksamkeit
von Kandidatenvakzinen. Die Isolate ISU-12, ISU-22 und ISU-984 erzeugen ähnliche
Läsionen
und können
verwendet werden, um die Wirksamkeit der Vakzine auf der Grundlage
von Untersuchungen der makroskopischen und mikroskopischen Läsionen auszuwerten.
ISU-3927 ist weniger virulent, ist aber zur Auswertung einer Vakzine
gegenüber
pathogenen Stämmen
von PRRSV ausreichend.
-
Schweine,
die mit plaquegereinigtem ISU-12 infiziert waren, erreichten über einen
Zeitraum von 28 Tagen einen Durchschnitt von 9,9 Pfund weniger als
Kontrollschweine (herausgefordert mit nicht infizierten PSP-36-Zellen).
Vorläufige
Ergebnisse zeigen, dass eine Lymphopenie und Neutrophilie bei 2–10 DPI
erscheinen.
-
Nur
jene Schweine, die mit nicht plaquegereinigtem ISU-12 infiziert
waren, entwickelten eine signifikante Enzephalitis. Bei keinem Schwein,
das mit biologisch klonierten (plaquegereinigten) Isolaten des Iowa-Stamms
herausgefordert wurde, wurde eine Rhinitis beobachtet. Im Gegensatz
dazu war die Rhinitis schwer, wenn Gewebefiltrate (nicht plaquegereinigte
Isolate) als Inokula verwendet wurden.
-
Die
Pathologie und Histologie von CDCD-Schweinen, die mit nicht plaquegereinigtem
ISU-12, plaquegereinigtem
ISU-12, ISU-22, ISU-984, ISU-3927 und nicht infizierten PSP-36-Zellen
infiziert waren, sind in den Tabellen 6–12 unten zusammengefasst.
In diesen Tabellen repräsentieren
die Werte der makroskopischen Lungenläsionen den Prozentsatz der
Lungenkonsolidierung (d.h. den Prozentsatz an Lungengewebe, das durch
Pneumonie erkrankt ist, welcher Läsionen zeigt). Ein Wert basiert
auf einer Skala von 0 bis 100% Konsolidierung. "ND" bedeutet,
dass der Wert der makroskopischen Lungenläsionen nicht bestimmt wurde.
-
-
In
Tabelle 6 oben bedeutet "unpl." nicht plaquegereinigt,
und "Uninoc." bedeutet nicht inokuliert.
-
Die
Ergebnisse in Tabelle 6 oben zeigen, dass ISU-12 und ISU-22 Läsionen erzeugen,
die länger
bestehen bleiben als bei den anderen Isolaten. Die Läsionen,
die durch ISU-12, ISU-22
und ISU-984 erzeugt werden, weisen eine ähnliche Schwere auf. Die Läsionen,
die durch ISU-3927 erzeugt werden, sind sehr viel weniger schwer
und lösen
sich eher auf als die Läsionen,
die durch andere Isolate erzeugt werden. Alle makroskopischen Läsionen wurden
nach 36 DPI aufgelöst.
-
Die
Ergebnisse der Pathologie, die in den Tabellen 7–12 unten dargestellt sind,
basieren auf derselben Skala der Schwere, die für Tabelle 1 oben dargestellt
ist. In den Tabellen 7–12
unten bedeutet "Int.
thick." interstitielle
Verdickung, "alv.
exud." bedeutet
alveolares Exudat und "encephal." bedeutet Enzephalitis.
-
-
-
-
-
-
-
Nach
7 DPI sind die Lungenläsionen,
die von ISU-12, ISU-22 und ISU-984 erzeugt werden, schwer und ähnlich zueinander.
Lungenläsionen,
die von ISU-3927 erzeugt werden, sind nach 7 DPI nur schwach oder mäßig schwer.
-
Nach
10 DPI sind die Lungenläsionen,
die von ISU-12, ISU-22 und ISU-984 erzeugt werden, ähnlich zu
denen nach 7 DPI, aber etwas schwerer. Nur Schweine, die mit nicht
plaquegereinigtem ISU-12 infiziert sind, zeigen schwache Enzephalitis
und Myokarditis. Nach 10 DPI sind die Läsionen, die von ISU-3927 erzeugt werden,
nahezu aufgelöst.
-
Nach
21 DPI ist die Myokarditis, welche durch nicht plaquegereinigten
ISU-12 erzeugt wird, schwer, wogegen die Myokarditis, die von ISU-12,
ISU-22 und ISU-984 erzeugt wird, mäßig ist. Nur Schweine, die
mit nicht plaquegereinigtem ISU-12 infiziert sind, zeigen nach 21
DPI eine mäßige Enzephalitis.
-
Nach
28 DPI sind die Lungenläsionen
bei Schweinen, die mit nicht plaquegereinigtem ISU-12 und ISU-22 infiziert
sind, immer noch mäßig. Diese
Isolate erzeugen ebenfalls nach 28 DPI eine schwere Myokarditis.
Jedoch sind die Lungenläsionen,
die von ISU-12, ISU-984 und ISU-3927 erzeugt werden, nach 28 DPI nahezu
aufgelöst.
-
Nach
36 DPI sind alle Läsionen
im Wesentlichen aufgelöst.
Nur 1 Schwein pro Gruppe wurde nach 36 DPI untersucht.
-
EXPERIMENT VI
-
Es
wurde eine in vivo-Kreuzneutralisationsstudie durchgeführt. CDCD-Schweine
wurden intranasal zuerst mit einem Isolat inokuliert, das aus ISU-12,
ISU-22, ISU-984 und ISU-3927 ausgewählt wurde, dann wurden die
Schweine vier Wochen später
mit ISU-12 herausgefordert. Lungenläsionen und andere Krankheitssymptome
wurden 8 DPI nach der Herausforderung mit ISU-12 untersucht. Kontrollschweine
wurden nur mit ISU-12 herausgefordert. Die Ergebnisse sind in Tabelle
13 unten dargestellt.
-
Die
Ergebnisse der Pathologie, die in Tabelle 13 unten dargestellt sind,
basieren auf derselben Schwereskala, die für Tabelle 1 oben dargestellt
wurde. In Tabelle 13 unten bedeutet "Int. thick." interstitielle Verdickung, "alv. exud." bedeutet alveolares
Exudat und "encephal." bedeutet Enzephalitis.
-
-
Die
Daten in Tabelle 13 oben zeigen, dass ISU-12 einen Schutz für Schweine
gegen die meisten Symptome der Erkrankung, die von ISU-12 hervorgerufen
wird, bietet. ISU-984 bietet Schutz gegen einige Symptome und klinische
Anzeichen von PRRS, das durch ISU-12, welcher zu den virulentesten
Stämmen
des PRRSV-Virus gehört,
die bekannt sind, hervorgerufen wird.
-
Jedoch
bietet ISU-3927, eine schwach pathogene Variante des Iowa-Stamms
des PRRS- Virus,
den größten Schutz
der als eine Lebendvakzine untersuchten Isolate gegen eine anschließende Herausforderung mit
ISU-12. Somit kann sich ISU-3927 zur Verwendung als eine Lebendvakzine
als kommerziell vielversprechend erweisen.
-
EXPERIMENT VII
-
Gruppen
von 10 CDCD-Schweinen wurden mit Isolaten des Iowa-Stamms von PRRSV,
die in Tabelle 14 unten aufgelistet sind, oder mit nicht infizierten
PSP-36-Zellen als einer Kontrolle inokuliert. Die Schweine waren
5 Wochen alt, wenn sie intranasal mit 105 TCID50 von jedem Virusisolat, das in Tabelle
14 unten aufgelistet ist, herausgefordert wurden. Die Schweine wurden
nach 10 DIP nekropsiert.
-
Der
mittlere Wert der makroskopischen Lungenläsionen nach 10 DPI wird in
Tabelle 13 unten als ein Hinweis auf die Pathogenität des Isolats
angegeben. Die Standardabweichung (SD) wird als ein Hinweis auf die
statistische Bedeutung des mittleren Werts der makroskopischen Lungenläsionen angegeben. TABELLE 14
inokula | N | Mittlerer
makroskopischer Lungenwert nach 10 DPI | SD |
PSP-36 | 10 | 0,0 | 0,0 |
ISU-28 | 10 | 62,4 | 20,9 |
ISU-12 | 10 | 54,3 | 9,8 |
ISU-79 | 10 | 51,9 | 13,5 |
ISU-1894 | 10 | 27,4 | 11,7 |
ISU-55 | 10 | 20,8 | 15,1 |
ISU-51 | 10 | 16,7 | 9,0 |
-
Ein
statistischer Vergleich der Werte der makroskopischen Lungenläsionen ist
in Tabelle 15 unten angegeben. TABELLE 15 Statistischer Vergleich der Werte der
makroskopischen Lungenläsionen
Vergleich | Wert
von t | p > |t| |
Kontrolle
vs 12 | 9,43 | p < ,001 |
Kontrolle
vs 28 | 10,83 | p < ,001 |
Kontrolle
vs 51 | 2,89 | p < ,01 |
Kontrolle
vs 55 | 3,61 | p < ,001 |
Kontrolle
vs 1894 | 4,76 | p < ,001 |
Kontrolle
vs 79 | 9,00 | p < ,001 |
12
vs 28 | 1,41 | p < ,2 |
12
vs 51 | 6,54 | p < ,001 |
12
vs 55 | 5,82 | p < ,001 |
12
vs 79 | 0,43 | p > ,5 |
12
vs 1894 | 4,76 | p < ,001 |
28
vs 51 | 7,94 | p < ,001 |
28
vs 55 | 7,22 | p < ,001 |
28
vs 79 | 1,83 | p < ,1 |
28
vs 1894 | 6,06 | p < ,001 |
51
vs 55 | 0,72 | p < ,5 |
51
vs 79 | 6,11 | p < ,001 |
51
vs 1894 | 1,87 | p < ,1 |
55
vs 79 | 5,39 | p < ,001 |
55
vs 1894 | 1,15 | p < ,3 |
79
vs 1894 | 4,24 | p < ,001 |
-
Zusätzlich wurde
jede Gruppe der Schweine im Hinblick auf Atemnot gemäß dem oben
beschriebenen klinischen Atmungsbewertungssystem untersucht (siehe "Mittel des klinischen
Werts" in Tabelle
16 unten). "Makroskopischer
Wert" bezieht sich
auf den oben beschriebenen makroskopischen Wert der Lungenläsionen. "Enceph.", "Myocard." und "Rhinitis" beziehen sich auf
die Anzahl an Schweinen in jeder Gruppe, welche Läsionen von
Enzephalitis, Myokarditis bzw. Rhinitis zeigen. "Mikrowert" bezieht sich auf einen Wert, der auf
der folgenden Skala basiert, welcher verwendet wurde, um mikroskopische
Läsionen
interstitieller Pneumonie im Lungengewebe auszuwerten und zu vergleichen:
- 0
- = keine Erkrankung;
normales Lungengewebe
- 1
- = schwache multifokale
mikroskopische Läsionen
- 2
- = schwache diffuse
mikroskopische Läsionen
- 3
- = mäßige multifokale
mikroskopische Läsionen
- 4
- = mäßige diffuse
mikroskopische Läsionen
- 5
- = schwere multifokale
mikroskopische Läsionen
- 6
- = schwere diffuse
mikroskopische Läsionen
-
Mikroskopische
Läsionen
können
in Geweben beobachtet werden, welche keine makroskopischen Läsionen zeigen.
Somit liefert der "Mikrowert" ein zusätzliches
Mittel, um die Pathogenität
dieser Isolate zusätzlich
zu makroskopischen Lungenläsionen,
Atemnot, Fieber usw. auszuwerten und zu vergleichen.
-
-
EXPERIMENT VIII
-
Die
mRNA von PSP-36-Zellen, die mit jedem von ISU-12, ISU-22, ISU-55,
ISU-79, ISU-1894 und ISU-3927 infiziert waren, wurden auf einem
1,5%-Agarosegel isoliert und getrennt, um eine bessere Trennung der
subgenomischen mRNA's
zu erreichen. Zwei Gruppen von Migrationsmustern wurden beobachtet.
-
Die
Gruppe I beinhaltet die Isolate ISU-12, ISU-1894, ISU-3927 und möglicherweise
ISU-51. Der Northern Blot von ISU-12 ist in 32 gezeigt,
und die Northern Blots von ISU-1894, ISU-3927 und ISU-51 sind in 33 gezeigt. Wie bei dem Lelystad-Virus wurden
sieben subgenomische mRNA's
(bezeichnet mit 1–7
in den 32 und 33)
in jedem dieser Isolate gefunden. Die Größen der subgenomischen mRNA's (SgRNA's) sind ähnlich zu
denen des Lelystad-Virus.
-
Die
Gruppe II beinhaltet die Isolate ISU-22, ISU-55 und ISU-79. Jedes
dieser Isolate weist neun SgRNA's
anstelle von sieben auf. Die SgRNA's 1, 2, 3, 6 und 7 der Gruppe II sind
dieselben wie jene in der Gruppe I, aber zwei zusätzliche
SgRNA's wurden zwischen
den SgRNA's 3 und
6 der Gruppe I gefunden, welche durch die Pfeile in 33 angezeigt werden.
-
Vorläufige Ergebnisse
zeigen, dass das Virus der Gruppe II mit der möglichen Ausnahme von ISU-12 in
PSP-36-Zellen besser replizieren kann als die Isolate der Gruppe
I. In manchen Fällen
kann jedoch sogar ISU-12 im Vergleich zu den Isolaten der Gruppe
II schlecht replizieren.
-
EXPERIMENT VIII
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Eine
modifizierte Wirksamkeitsstudie der Lebendvakzine mit dem Virus
des Reproduktions- und
Atemwegssyndroms bei Schweinen (PRRSV) wurde in 3 Wochen alten PRRSV-seronegativen
SPF-Schweinen durchgeführt.
Die Vakzine bestand aus 105.8 TCID50 plaquegereinigtem PRRSV-ISU-12 (Iowa-Stamm)
pro 2 ml-Dosis. Neun Schweinen wurde eine einzelne Vakzinedosis über den
intranasalen Weg (IN) gegeben, 7 Schweinen wurde eine einzelne Vakzinedosis über den
intramuskulären
Weg (IM) gegeben, und 9 Schweine dienten als nicht vakzinierte Herausforderungskontrollen
(NV/CHALL). Vakzinierte und Kontrollen wurden am Tag 35 nach der
Vakzinierung herausgefordert und dann im Hinblick auf makroskopische
Lungenläsionen
(Prozent der Lunge, die betroffen waren) am Tag 10 nach der Herausforderung
bewertet.
-
Die
durchschnittlichen makroskopischen Lungenläsionswerte für jede Gruppe
von Schweinen sind durch die Zahl über jedem Balken in 34 gezeigt. Die Wirksamkeit der Vakzine wurde
anhand einer Verringerung bei dem Lungenläsionswert ausgewertet. Beide
Gruppen der Vakzinierten zeigten signifikant niedrigere (p < 0,01) makroskopische
Lungenläsionswerte
als die nicht vakzinierten Kontrollen. Signifikante Unterschiede bei
den Werten wurden zwischen den Gruppen der Vakzinierten nicht gefunden.
Die ISU-12-PRRSV-Vakzine hat sich bei drei Wochen alten Schweinen
in einer Dosis von 105.8 TCID50 als
wirksam erwiesen.
-
ANDERE BEOBACHTUNGEN
-
Das
ISU-12-Virus ist umhüllt,
ebenso ist es empfindlich gegenüber
einer Chloroformbehandlung. Die Replikation von ISU-12 ist resistent
gegenüber
einer 5-Bromdeoxyuridinbehandlung. Daher ist ISU-12 kein DNA-Virus.
ISU-12 fehlt eine hämagglutinierende
Aktivität.
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