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Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Impfstoffzusammensetzungen
und deren medizinische Anwendung. Genauer betrifft die vorliegende
Erfindung clostridiale Mehrkomponentenimpfstoffe, die ohne stabilisierende
Träger
oder Depotadjuvanzien, sondern mit einem leicht dispergierbaren,
wasserlöslichen Adjuvans,
einem Saponin, hergestellt werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die
Gattung Clostridium besteht aus anaeroben, sporenbildenden, stabförmigen Bakterien.
Der Organismus kommt in der Natur sowohl im Erdreich, als auch im
Darmtrakt von Tieren, einschließlich
Menschen, vor. Pathogene Stämme
werden entweder durch Wundverunreinigungen oder durch Nahrungsaufnahme
erworben. Die Mitglieder der Gattung sind für eine Vielzahl von Erkrankungen
verantwortlich, die in Abwesenheit einer Impfung zu wesentlichen
wirtschaftlichen Verlusten in der landwirtschaftlichen Industrie
führen.
Derartige Krankheiten schließen
unter anderem bazilläre
Hämoglobinurie
(red water disease), C. sordellii-Erkrankung (big head), Klauensäuche, die
Enterotoxämien,
infektiöse
nekrotische Hepatitis, maligne Ödeme,
Botulismus und Tetanus ein.
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Die
antibiotische Behandlung von clostridialen Infektionen ist schwer
vorhersagbar und häufig
unwirksam. Dementsprechend werden derartige Infektionen im Allgemeinen
prophylaktisch bekämpft,
unter Verwendung von Impfstoffzusammensetzungen, die ein oder mehrere
clostridiale Bakterine oder Toxoide enthalten. Siehe z.B. US-Patent
Nr. 4 292 307; 4 264 588; 3 579 633; Webster, A.C. und Frank, C.L.
(1985) Austral. Vet. J. 62: 112-114; Kerry, J.B. und Craig, G.R.
(1979) The Veterinary Record 105, 551-554; Sterne et al. (1962) The
Veterinary Record 74: 909-913. Clostridiale Toxoide sind lösliche Proteine
mit verhältnismäßig geringer Antigenität und üblicherweise
mangelhafter Stabilität.
Somit ist es erforderlich, dass clostridiale Impfstoffe zur Erhöhung der
antigenen Wirksamkeit und zur Steigerung der Stabilität Adjuvanzien
enthalten. Üblicherweise werden
insbesondere Aluminiumverbindungen verwendet, die sowohl clostridiale
Toxoide adsorbieren und/oder ausfällen können, als auch die Toxoide
an der Injektionsstelle zurückhalten
können.
Siehe z.B. Thomson, R.O. und Knight, P.A. (1976) Develop. Biol.
Standard 32: 265-269, Thomson et al. (26. Juli 1969) The Veterinary
Record S. 81-85. Andere derartige wirksame Depotadjuvanzien, wie
Wasser-in-Öl-Emulsionen
und Carbopol, sind ebenfalls in clostridialen Impfstoffen verwendet
worden. Obwohl die vorstehend beschriebenen Adjuvanzien die Antigenität erhöhen, rufen
sie, wenn sie subkutan oder intramuskulär injiziert werden, schwere persistierende
lokale Reaktionen, wie Granulome, Abzesse und Verletzungen, hervor.
Diese lokalen Reaktionen sind wiederum für die Verunstaltungen des Tierkörpers verantwortlich,
die ausgedehntes Zurichten erfordern, diese Betrachtung ist von
Bedeutung, wenn die Impfstoffe in Muskelgewebe injiziert worden
sind, die als wertvolles Fleischstück vorgesehen waren.
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Saponine
sind natürliche
glycosidische Pflanzenprodukte, die auf Grundlage mehrerer allgemeiner
Eigenschaften in einer Gruppe zusammengefasst sind. Die Saponine
sind oberflächenaktive
Substanzen, so zeigen sie die Tendenz zur Schaumbildung, wenn sie
geschüttelt
werden, was ein charakteristisches Merkmal dafür ist. Saponine können rote
Blutzellen lysieren, Komplexe mit Cholesterin bilden und sie sind
für Fische
toxisch. Saponine sind in einer Vielzahl von Impfstoffzusammensetzungen
als Adjuvanzien verwendet worden, einschließlich unter anderem in Impfstoffen
gegen Protozoen-Infektionen (US-Patent Nr. 4 767 622), in Impfstoffen
gegen Hundestaupe (US-Patent Nr. 5 178 862); in Impfstoffen gegen
Fuß- und
Mundkrankheiten. Awad et al. (1986) Assiut. Vet. Med. J. 17: 201-204 vergleichen Schwarzbein-Einkomponentenimpfstoffe,
die entweder Alaun, Aluminiumgel mit einem Saponin oder mit Öl-Adjuvanzien einschließen. Die
Verwendung löslicher Adjuvanzien,
die von der Injektionsstelle leicht dispergiert werden können, und
die keine Depotwirkung, wie ein Saponin, mit einem clostridialen
Mehrkomponentenimpfstoff aufweisen, sind jedoch bislang nicht beschrieben
worden.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf dem überraschenden Auffinden, dass
das wasserlösliche
Adjuvans, ein Saponin, anstelle eines Depotadjuvants in clostridialen
Mehrkomponentenimpfstoffen für
Rinder verwendet werden kann. Die Impfstoffzusammensetzungen der
vorliegenden Erfindung enthalten ein Saponin als ihre einzige Adjuvanskomponente,
sie sind sicher und nicht-toxisch.
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Die
vorliegende Erfindung ist auf eine clostridiale Mehrkomponentenimpfstoffzusammensetzung
gerichtet, umfassend:
- (a) clostridiale Bakterine
oder Toxoide, jeweils abgeleitet von Clostridium chauvoei, Clostridium
septicum, Clostridium novyi, Clostridium sordellii, Clostridium
perfringens Typ C und Clostridium perfringens Typ D; und
- (b) ein Saponin als einziger Adjuvans und einen pharmazeutisch
verträglichen
Träger.
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Optional
umfasst die Impfstoffzusammensetzung außerdem clostridiale Bakterine
oder Toxoide, abgeleitet von Clostridium haemolyticum.
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Optional
umfasst die Impfstoffzusammensetzung der vorliegenden Erfindung
Bakterine von Clostridium chauvoei und Toxoide von Clostridium septicum,
Clostridium novyi, Clostridium sordellii, Clostridium perfringens
Typ C, Clostridium perfringens Typ D, und optional Clostridium haemolyticum.
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Optional
umfasst der clostridiale Mehrkomponentenimpfstoff des weiteren ein
Antigen, abgeleitet von ein oder mehreren Moraxella bovis, Haemophilius
somnus oder Pasteurella haemolytica und/oder ein Antigen, abgeleitet
von einem oder mehreren Atemwegsviren.
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In
einer noch weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf die Verwendung der vorstehend
erwähnten
Impfstoffzusammensetzungen zur Herstellung eines Medikaments zum
Schutz vor oder zur Behandlung von clostridialen Infektionen bei
einem Rind gerichtet.
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Die
Verabreichung kann intramuskulär
oder subkutan erfolgen.
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Beschreibung der Erfindung im Einzelnen
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Zur
Durchführung
der vorliegenden Erfindung werden, wenn nicht anders ausgeführt, Standardverfahren
angewendet, die auf dem Fachgebiet der clostridialen Mikrobiologie
und Immunologie gut bekannt sind. Derartige Verfahren. sind z.B.
in Sterne und Batty (1975) Pathogenic Clostridia (Butterworths,
Boston); Joint OIE-1ABS "Symposium
on Clostridial Products in Veterinary Medicine" in Developments in Biological Standardization,
Bd. 32, S. Karger, Basel (1976) erklärt.
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In
dieser Beschreibung und den angefügten Ansprüchen schließen die Singularformen "ein", "eine" und "der"/"die"/ "das" die Pluralbezüge ein,
solange der Inhalt es nicht ganz klar anders erkennen läßt.
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A. Definitionen
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Zur
Beschreibung der vorliegenden Erfindung werden die nachfolgenden
Begriffe verwendet und sie sind wie nachstehend aufgeführt definiert.
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"Saponin" bedeutet jedes beliebige
der Saponinglycoside, die in einer Vielzahl von Pflanzen nachgewiesen
wurden, sowie Derivate davon, welche die Wirksamkeit eines Antigens
erhöhen
können,
wenn sie mit diesem verabreicht werden. Die Saponineinheit ist im
Allgemeinen ein Steroid, ein Triterpenoid oder ein Steroidalkaloid.
Die Zuckereinheit kann stark variieren und sie kann z.B. unter anderem
Glucose, Galactose, Pentose, Methylpentose sein.
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Eine
clostridiale "Mehrkomponenten"-Impfstoffzusammensetzung
bezieht sich auf einen Impfstoff, abgeleitet von Kulturen aus zwei
oder mehreren Serotypen der gleichen clostridialen Art und/oder
von Kulturen, abgeleitet von verschiedenen clostridialen Arten.
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Ein "Immunogen" bezieht sich auf
eine Substanz, die dann, wenn sie in ein Tier eingeführt wird,
die Immunreaktion, wie nachstehend definiert, stimuliert. Im Fall
der vorliegenden Erfindung bezieht sich ein Immunogen auf einen
Gesamtorganismus (lebend, getötet
oder geschwächt),
auf eine Präparation,
die getrennt von dem Gesamtorganismus, mit dem sie in der Natur
assoziiert ist, vorliegt und die sich von diesem unterscheidet (z.B.
eine Toxoidpräparation,
hergestellt durch Inaktivieren eines aus dem Organismus freigesetzten Toxoids
oder ein Protein, enthalten in einem Zell-freien Extrakt, abgeleitet
von dem Gesamtorganismus), oder auf ein Molekül, das ein oder mehre Epitope
enthält,
die eine Immunreaktion stimulieren.
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Eine "Immunreaktion" gegenüber einer
Zusammensetzung oder einem Impfstoff bedeutet die Entwicklung einer
zellulären
und/oder einer Antikörper-Immunreaktion
in einem Wirt gegenüber
der interessierenden Zusammensetzung oder dem Impfstoff, derart,
dass die Symptome der Krankheit infolge der clostridialen Infektion
entweder vermieden oder vermindert werden.
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"Rind" bedeutet jede der
verschiedenen Kuh- oder Ochsenspezies, sowohl weiblich als auch
männlich.
Der Begriff kennzeichnet kein besonderes Alter. Daher können damit
sowohl ausgewachsene als auch neugeborenen Tiere bezeichnet werden.
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B. Allgemeine Verfahren
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Im
Mittelpunkt der vorliegenden Erfindung steht das überraschende
Auffinden, dass stabile, wirksame clostridiale Mehrkomponentenimpfstoffe
ohne Verwendung von Depotadjuvanzien hergestellt werden können. Die
vorliegende Erfindung liefert insbesondere Impfstoffe, die leicht
dispergierbare, lösliche
Adjuvanzien einschließen,
das bedeutet, Adjuvanzien, die nicht über einen wesentlichen Zeitraum
an der Injektionsstelle zurückgehalten
werden, wodurch sie eine geringe Reaktivität gegenüber dem Gewebe aufweisen. Die
Impfstoffe können
intramuskulär
und subkutan verabreicht werden, ohne dass schädliche Nebenwirkungen und chronische
Entzündungsreaktionen,
die Granulome und Abzesse hervorrufen, auftreten, wie es bei anderen
clostridialen Impfstoffzusammensetzungen der Fall ist, wenn sie
auf diesen Wegen verabreicht werden.
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Die
Immunogene können
in Abhängigkeit
von der Krankheit oder den zu bekämpfenden Krankheiten, von allen
beliebigen clostridialen Arten und ihren Serotypen abgeleitet sein,
wie von C. perfringens; C. septicum; C. tetani; C. chauvoei; C.
novyi; C. sordellii; C. haemolyticum; C. botulinum; und von Serotypen
dieser Spezies, sie sind jedoch nicht darauf beschränkt.
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Von
besonderem Interesse sind Mehrkomponentenimpfstoffzusammensetzungen,
die von Bakterinen von C. chauvoei und von Toxoiden von C. haemolyticum,
C. chauvoei, C. septicum, C. novyi, C. sordellii und C. perfringes
Typ C und D abgeleitet sind. Eine derartige Mehrkomponentenimpfstoffzusammensetzung
wird hier als ein „8-Wege"-Impfstoff bezeichnet,
da er nicht nur Immunität
gegen den identifizierten spezifischen Organismus verleiht, sondern
auch gegen C. perfringens Typ B. Ein anderer besonders bevorzugter
Impfstoff enthält
die gleichen Anteile wie vorstehend, mit Ausnahme von C. haemolyticum,
und er wird somit als ein „7-Wege"-Impfstoff bezeichnet.
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Den
Impfstoffen können
nicht-clostridiale Antigene zugesetzt werden, wodurch sie Schutz
gegen ein breites Krank heitsspektrum bieten. Den clostridialen Mehrkomponentenimpfstoffen
der vorliegenden Erfindung können
beispielsweise für
die Verwendung in Rindern Antigene zugesetzt werden, die sich von
Moraxella bovis, Haemophilus somnus, Pasteurella hemolytica, verschiedenen
Atemwegsviren als auch von anderen ableiten.
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Die
clostridialen Immunogene werden im Allgemeinen als Toxoide (inaktivierte
Toxine) und/oder als Bakterine (getötete, inaktivierte Gesamtkulturen)
bereitgestellt und sie können
mittels auf dem Fachgebiet bekannter Standardverfahren hergestellt
werden. Der interessierende Organismus wird beispielsweise in einem geeigneten
Medium unter anaeroben Bedingungen und unter kontrollierten Temperatur-
und pH-Wert-Bedingungen usw. kultiviert, die von einem Fachmann
leicht ermittelt werden können.
Geeignete Medien sind im Allgemeinen wässrige Lösungen aus Peptonen, üblicherweise
in Konzentrationen von 1 bis 4% (w/v), die mit Extrakten aus Hefe
oder derartigen Organen, wie Muskel, Leber und Pankreas, oder mit
Vitaminen und anderen Wachstumsfaktoren verstärkt sein können. Ein Zucker, wie Glucose,
wird als eine Kohlenstoff- und Energiequelle zugesetzt. Reduktionsmittel,
wie Cystein-HCl, können
ebenfalls in geringen Konzentrationen zugesetzt werden, z.B. 0,01
bis 0,05% (w/v). Die Organismen werden im Allgemeinen in Abhängigkeit
von dem Wachstum oder der Toxinproduktion der jeweiligen Kultur
4 bis 72 Stunden oder länger
inkubiert. Die Kultur wird anschließend wie folgt bearbeitet.
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Die
Kulturen werden zunächst
unter Verwendung von Formalin (Formaldehydlösung, USP) in einer geeigneten
Konzentration und bei einer geeigneten Temperatur und einem geeigneten
pH-Wert über
einen Zeitraum von 1 bis 5 Tagen, in Abhängigkeit von der jeweiligen
Kultur, inaktiviert. Es ist bevorzugt, die Kulturen so wenig wie
möglich
dem Formaldehyd auszusetzen. Die Inaktivierung tötet die Bakterien und wandelt
die Toxine in unschädliche,
jedoch wirksame antigene Toxoide um. Die Verfahren zur Inaktivierung
von Bakterienkulturen sind dem Fachmann gut bekannt oder sie können von
ihm leicht ermittelt werden.
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Sind
Bakterine erwünscht,
dann können
die inaktivierten Kulturen anschließend als Ganzes belassen werden
oder die abgetöteten
Bakterien können
von dem Medium mittels Zentrifugieren und/oder Filtration abgetrennt
werden. Die Zellen können
mittels derartiger herkömmlicher
Mittel, wie durch zusätzliche
Zentrifugation und/oder Dialyse, weiter aufgereinigt werden.
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Sollen
in den Impfstoffzusammensetzungen Toxoide verwendet werden, können die
inaktivierten Kulturen konzentriert werden und die Toxoide durch
Aussalzen aus dem Filtrat unter Verwendung von Ammoniumsulfat oder
durch Molekularfiltration mit oder ohne Diafiltration teilweise
gereinigt werden. Die Toxoide können
durch Dialyse oder Zentrifugation zur Entfernung der Salze weiter
gereinigt werden. Jegliche Reste des inaktivierenden Mittels können teilweise
oder vollständig
unter Verwendung derartiger Neutralisationsmittel wie Natriumbisulfitlösung, die
in Konzentrationen zwischen etwa 0,1 bis 0,25% v/v zugesetzt wird,
entfernt werden. Für
die Verfahren zur Herstellung der clostridialen Toxoide siehe z.B.
US-Patent Nr. 3 579 633; 4 264 588 und 4 292 307; als auch Lozano,
E.A. (1981) Am. J. Vet. Res. 42: 1641-1644.
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Die
vorstehend beschriebenen Bakterine und Toxoide werden in Impfstoffzusammensetzungen
verabreicht, die ein leicht dispergierbares (d.h. ohne Depotwirkung),
lösliches
Adjuvans einschließen,
wodurch chronische Reizungen an der Injektionsstelle vermieden werden.
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Dispergierbare
Adjuvanzien ohne Depotwirkung zur Verwendung mit den vorliegenden
Impfstoffzusammensetzungen sind Saponine. Saponine sind kommerziell
erhältlich,
z.B. von Berghausen Corporation (Cincinatti, OH), Sigma Chemical
Co. (St. Louis, MO), Aldrich (Milwaukee, WI), Alfa (Ward Hill, MA).
Alternativ können
Saponine aus beliebig vielen Pflanzenarten isoliert werden, wie
unter anderem aus Gypsophilia sp., Saponaria sp., Quillaja saponaria,
Quillaja molina, Galenika wie: Akebia quinata, Fatsia japonica,
Caulophyllum robustum, Hedera rhombea, Clematis chinensis, Pulsatilla
cernua, Sapindus muku rossi, Panax japonicum, Glycyrrhiza glabra,
Glycyrrhiza uralensis, Polygala senega, Platycodon grandiflorum,
Polygala tenuifolia, Achyranthes fauriei, Achyranthes bidentata,
Cyclamen europaeum, Primula officinalis, Bupleurum falcatum, Panax
ginseng, Panax notoginseng, Panax quinquefolium. Verfahren zur Extraktion
von Saponinen aus diesen Quellen sind auf dem Fachgebiet bekannt.
Siehe z.B. US-Patent Nr. 5 057 540 und 4 501 734, als auch WO88/09336.
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Die
Impfstoffzusammensetzungen werden im Allgemeinen mit einem pharmazeutisch
verträglichen Träger oder
Exzipienten formuliert. Geeignete Träger sind beispielsweise Wasser,
Salzlösung,
Dextrose, Glycerin, Ethanol oder ähnliche und Kombinationen davon.
Zudem können
die Träger,
falls erwünscht,
geringe Mengen an derartigen Hilfsmitteln, wie Feuchtigkeits- oder
Emulsionsmittel und pH-Wert puffernde Mittel, enthalten. Obwohl
die zur Herstellung der Toxoide verwendeten inaktivierenden Mittel
auch als Konservierungsmittel dienen können, können den Impfstoffformulierungen
zusätzliche
Konservierungsmittel zugesetzt werden. Derartige Konservierungsmittel
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und sie schließen sowohl
Thimerosal, Phenol und phenolische Verbindungen als auch Antibiotika
ein. Geeignete Impfstoffträger
und -zusätze sind
dem Fachmann gut bekannt oder erschließen sich ihm. Siehe z.B. Remington's Pharmaceutical
Science, Mack Publishing Company, Easton, Pennsylvania, 18. Ausgabe,
1990. Besonders bevorzugte Zusammensetzungen sind aus einer wässrigen
Suspension oder Lösung
zusammengesetzt, die clostridiale Bestandteile enthält, und
sie weisen vorzugsweise einen pH-Wert von annähernd 7 auf.
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Injizierbare
Impfstoffformulierungen werden beispielsweise hergestellt, indem
wirksame Mengen aus zwei oder mehreren der vorstehend beschriebenen
Bakterine und/oder Toxoide in Anteilen kombiniert werden, die sich
aus ihrem ermittelten Antigengehalt ergeben, die genaue Menge kann
der Fachmann leicht bestimmen. In der vorliegenden Erfindung entspricht
eine „wirksame
Menge" eines clostridialen
Bestandteils der Menge, die eine Menge an zirkulierendem Antikörper erzeugt,
welche ausreichend ist, um Schutz vor den durch Clostridium hervorgerufenen
Krankheitssymptomen zu bieten oder diese zu vermindern. Solche Mengen können in
Einheiten ausgedrückt
werden. Wirksame Mengen an clostridialen Bakterinen werden z.B. üblicherweise
als Opazitäts-
oder Absorptionseinheiten ausgedrückt (OU bzw. AU). Diese Einheiten
basieren auf der optischen Dichte (OD) der Kultur, die bei einer
geeigneten Wellenlänge,
wie bei 625 nm, gemessen wird. Der OD-Wert wird anschließend mit
dem Volumen der Kultur in einer Impfstoffdosis multipliziert. Eine
Antigendosis von drei OU würde
beispielsweise durch 0,5 ml einer Kultur bereitgestellt werden,
die eine OD von sechs aufweist. Wirksame Mengen an Toxoiden können in
Form von L+-Werten
ausgedrückt
werden. Eine L+-Einheit an einem Toxoid entspricht einer Einheit
an Standardantitoxin, die mittels der Toxin-Antitoxin-Titration
in Mäusen
bestimmt wird. (B.C. Jansen in Developments in Biological Standardization,
Bd. 32, S. 91, S. Karger, Basel (1976)). Wirksame Mengen können ebenfalls
in Mäusen
anhand der minimalen letalen Dosis (MLD) ermittelt werden, die der
Dosis entspricht, die für
mindestens 80% der getesteten Mäuse
letal ist. Wirksame Mengen können
auch im Hinblick auf die Gesamtkombinationskraft (TCP)-Einheiten
ausgedrückt
werden, die unter Verwendung von Immunabsorbentassays bestimmt werden,
indem die Fähigkeit
des Toxoids gemessen wird, in einer Kultur die Kombinationsstellen
eines Antitoxinmoleküls
eines standardisierten Antiserums abzudecken und zu neutralisieren.
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Wirksame
Mengen an typischen clostridialen Bestandteilen sind wie folgt:
- C.chauvoei – etwa
1,5-4 OU, vorzugsweise etwa 2-2,5 OU und optimal etwa 2,28 OU;
- C.septicum – etwa
500-2000 MLD, vorzugsweise etwa 800-1200 MLD und optimal etwa 900 MLD vor
der Inaktivierung;
- C. novyi – etwa
5000-30000 MLD, vorzugsweise etwa 10000-20000 MLD und optimal etwa
15 000 MLD vor der Inaktivierung;
- C. sordellii – etwa
25-100 L+, vorzugsweise etwa 40-60 L+ und optimal etwa 50 L+ vor
der Inaktivierung;
- C. perfringens, Typ C – etwa
200-500 L+, vorzugsweise etwa 300-400 L+ und optimal etwa 375 L+
vor der Inaktivierung;
- C. perfringens, Typ D – etwa
50-200 L+, vorzugsweise etwa 80-120 L+ und optimal etwa 100 L+ vor
der Inaktivierung; und wahlweise
- C. haemolyticum – etwa
150-500 L+, vorzugsweise etwa 250-300 L+ und optimal etwa 270 L+
vor der Inaktivierung. Ganze C. haemolyticum-Zellen können gleichfalls
in einer Menge von etwa 2-8 OU, bevorzugter von etwa 4-5 OU und
optimal von etwa 4,5 OU zugesetzt werden. Zusätzliche wirksame Mengen dieser
und anderer clostridialer Antigene können von dem Fachmann anhand
der Standard-Dosis-Reaktions-Kurven leicht ermittelt werden.
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Das
dispergierbare Adjuvans ohne Depotwirkung wird im Allgemeinen bis
zu einer Endkonzentration zwischen etwa 0,01% w/v bis etwa 0,1%
w/v, bevorzugter zwischen etwa 0,03% w/v bis etwa 0,08% w/v und optimal
bis etwa 0,05% w/v zugesetzt. Nach dem Zusammenfügen kann steriles Wasser oder
ein anderer geeigneter Träger
bis zu dem erforderlichen Volumen zugesetzt werden. Anschließend wird
der pH-Wert im Allgemeinen auf einen Wert zwischen 6,5 bis 7,5 eingestellt.
Der Restgehalt an Formaldehyd kann in Form von Formalin bestimmt
werden und falls erforderlich, auf einen Gehalt von nicht mehr als
0,3% (v/v), und bevorzugter von nicht mehr als 0,2% (v/v) eingestellt
werden, um die destabilisierende Wirkung des Formaldehyds auf die
nicht-adsorbierten clostridialen Toxoide während der langzeitigen Lagerung
zu vermeiden. Am meisten bevorzugt beträgt der Formalingehalt während der
Lagerung der Impfstoffzusammensetzungen 0,2% oder weniger.
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Zur
Immunisierung werden die Impfstoffzusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung einem Rind im Allgemeinen parenteral, vorzugsweise durch
intramuskuläre
oder subkutane Injektion, verabreicht. Es sind jedoch andere Wege
der Verabreichung wie intraperitoneale und intravenöse Injektion,
annehmbar. Die zu verabreichende Menge ist abhängig von dem zu behandelnden
Tier, von der Kapazität
des Immunsystems des Tieres, Antikörper zu erzeugen, von dem Grad
des erwünschten
Schutzes und von der einzelnen, zu bekämpfenden clostridialen Infektion.
Um beispielsweise ein Rind mit den vorstehend beschriebenen Impfstoffzusammensetzungen
zu immunisieren, werden im Allgemeinen zwischen 0,5 ml bis 10 ml,
bevorzugter 1 bis 5 ml, verabreicht. Andere wirksame Dosen können von
einer auf diesem Gebiet arbeitenden Person durch Routineversuche
leicht erstellt werden.
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Das
Subjekt wird mittels Verabreichung der Impfstoffformulierung immunisiert,
wobei mindestens eine Dosis und bevorzugter zwei oder mehrere Dosen
verabreicht werden. Dem Tier werden jedoch so viele Dosen verabreicht,
wie es zur Aufrechterhaltung der Immunität gegen clostridiale Infektionen
erforderlich ist. Es kann beispielsweise erwünscht sein in regelmäßigen Abständen, d.h.
alle sechs Monate oder jährlich
Auffrischungsinjektionen zu geben, um die Immunität auf einem
wirksamen Spiegel zu halten.
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Für optimale
Ergebnisse können
den Tieren die vorstehend erwähnten
Impfstoffzusammensetzungen vor dem Entwöhnen verabreicht werden und
eine zweite Dosis kann im Abstillalter gegeben werden. Trächtigen
Tieren, die vorher nicht geimpft worden sind, können zwei Dosen verabreicht
werden, oder sie können
kurz vor dem Ende der Trächtigkeit
geimpft werden. Tieren, die vorher geimpft wurden, kann vor dem
Kalben eine einzelne Auffrischungsdosis verabreicht werden.
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C. Experimenteller Teil
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Nachstehend
sind Beispiele für
spezifische Ausführungsformen
zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung aufgeführt. Die Beispiele dienen nur
der Veranschaulichung und sie sollen den Umfang der vorliegenden
Erfindung in keiner Weise einschränken.
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Im
Hinblick auf die verwendeten Zahlen (z.B. Mengen, Temperaturen usw.)
wurde sich um Genauigkeit bemüht,
einige experimentelle Fehler und Abweichungen sollten natürlich gestattet
sein.
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Beispiel 1
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Herstellung eines clostridialen 8-Wege-Mehrkomponentenimpfstoffs,
der ein Saponin als Adjuvans einschließt
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Ein
clostridialer 8-Wege-Impfstoff wurde unter Verwendung von C. chavoei,
C. haemolyticum, C. septicum, C. novyi, C. sordellii, C. perfringens
Typ C und C. perfringens Typ D wie folgt formuliert. (Der Impfstoff wird
als 8-Wege-Impfstoff bezeichnet, da er nicht nur gegen die aufgeführten Organismen
Schutz verleiht, sondern auch gegen C. perfringens Typ B).
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Die
vorstehend genannten clostridialen Arten wurden unter Anwendung
von auf dem Fachgebiet gut bekannten Standardverfahren kultiviert.
Die Kulturen wurden kontrolliert, indem die optische Dichte bei
625 nm gemessen wurde. Wenn die optische Dichte der Kulturen maximale
Werte erreichte, dann wurde Formalin bis zu einer Endkonzentration
von 0,7% (v/v) bis 0,8% (v/v) zugesetzt. Die Kulturen wurden anschließend über einen
Zeitraum von annähernd
1 bis 3 Tagen inaktiviert.
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Nach
der Inaktivierung wurden die C. perfringens-Kulturen mittels Zentrifugation aseptisch
geklärt
und bei 4°C
gelagert. Falls erforderlich, wurden die inaktivierten, geklärten Kulturen
mittels Ultrazentrifugation konzentriert, um die Kultur auf das
Volumen zu verringern, das für
eine serien mäßige Zusammenstellung
und zur Standardisierung des Produkts erforderlich ist.
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Zur
Vermeidung von Destabilisierungsvorgängen, die infolge höherer Formalinkonzentrationen
in Abwesenheit von Aluminiumhydroxidgelen ablaufen können, wurde
allen Kulturen nach Beendigung der Bearbeitung (d.h. nach der Konzentrierung
und der Klärung)
Natriumbisulfitlösung
(37% (w/v)) in einem Überschuss von
0,2% zugesetzt, um das restliche freie Formalin zu neutralisieren.
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Die
Kulturen wurden zusammengefasst, sodass jede Impfstoffdosis eine
Standardmenge an jeder Kulturfraktion enthält, die wie folgt ist: C. chauvoei – 2,28 OU,
C. septicum – 900
MLD, C. novyi – 15
000 MLD, C. sordellii – 50
L+, C. perfringens Typ C – 375
L+, C. perfringens Typ D – 150
L+, C. haemolyticum – 270
L+ und 4,5 OU Bakterienzellen.
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Das
erforderliche Volumen für
jede Kultur wurde bestimmt, indem die Menge an Antigen, die pro
Dosis erforderlich ist, durch den Antigengehalt der verwendeten
Kultur dividiert wurde und anschließend mit der Anzahl der erforderlichen
Dosen multipliziert wurde.
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Das
Pre-Inaktivierungs-Toxin-Assay einer C. novyi-Kultur zeigte, das sie 80 000 MLD/ml
enthält
und die Kultur wurde standardisiert auf 15 000 MLD/Dosis eingestellt.
Die Menge an Kultur, die für
eine 1500 Liter-Serie von 300 000 Dosen erforderlich ist, betrug:
(15 000/80 000) × 300
000 = 56,25 Liter.
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Ein
Beispiel für
das serienmäßige Zusammenfügen wurde
wie folgt durchgeführt:
Es
wird angenommen, dass nach Beendigung der Bearbeitung Bestandteile
der Kulturen verfügbar
waren, welche die nachfolgenden berechneten Antigenwerte aufwiesen:
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Aus
den in Tabelle 1 dargestellten Bestandteilen wurde eine 1500 Liter-Serie
zusammengefügt. Tabelle
1
Bestandteil | Volumen
(l) |
C.
chauvoei | 57 |
C.
septicum | 90 |
C.
novyi | 56,25 |
C.
sordellii | 214 |
C.
perfringens Typ C | 281,25 |
C.
perfringens Typ D | 375 |
C.
haemolyticum | 275 |
Gesamtkulturvolumen | 1298,5
7,5
l Saponinlösung
(10% w/v)
194 l steriles Wasser |
Gesamtvolumen | 1500
l |
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Das
Adjuvans, ein Saponin, wies eine Endkonzentration von 0,05% (w/v)
auf. Die Formalinkonzentration des Produkts wurde erneut getestet
und auf 0,15-0,2% eingestellt. Formalin war das einzige Konservierungsmittel.
Der pH-Wert der zusammengefügten
Serie wurde auf 6,8-7,0 eingestellt.
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Beispiel 2
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Wirksamkeit des clostridialen
Mehrkomponentenimpfstoffs
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Ein,
wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellter 8-Wege-Impfstoff wurde der Testung bezüglich der Wirksamkeit
in Kaninchen und Meerschweinchen unterzogen. Für jeden Organismus wurden USDA-Standardtests
(9 CFR 113,106-,112) angewendet, mit Ausnahme von C. septicum, für den kein
USDA-Test existiert.
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Zusätzlich zu
dem Standard-Meerschweinchen-Test wurde C. haemolyticum bezüglich der
Antitoxin-Reaktion titriert.
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Alle
Antitoxin-Titrationen wurden mit Serum aus einem einzigen Ansatz
durchgeführt,
der von geimpften Kaninchen erhalten wurde. Mindestens acht Kaninchen
mit einem Gewicht von vier bis acht Pfund wurde zweimal in Abständen von
20-23 Tagen subkutan eine Dosis verabreicht, die der Hälfte der
Dosis für
ein Rind entsprach. Die Kaninchen wurden 14 bis 17 Tage nach der
Wiederimpfung ausbluten lassen. Das Serum von mindestens sieben
Kaninchen wurde gepoolt und die verschiedenen Antitoxine wurden
bestimmt.
-
Wie
aus Tabelle 2 ersichtlich, entspricht das Produkt dem Wirkungsstandard
oder übertrifft
diesen. Der C. haemolyticum-Bestandteil verhielt sich sowohl in
dem offiziellen Meerschweinchen-Wirkungstest als auch in dem inoffiziellen
Antitoxin-Reaktionstest in Kaninchen sehr gut.
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Tabelle
2 Labortier-Wirkungstests
mit einem clostridialen 8-Wege-Impfstoff
-
- * alle gesund
- ** Hausstandards
-
Beispiel 3
-
Herstellung eines clostridialen 7-Wege-Mehrkomponentenimpfstoffs,
der ein Saponin als Adjuvans einschließt
-
Ein
clostridialer 7-Wege-Mehrkomponentenimpfstoff wurde, wie in Beispiel
1 beschrieben, hergestellt, mit der Ausnahme, dass der C. haemolyticum-Bestandteil
in der Formulierung nicht eingeschlossen war. Dieser Impfstoff wurde
in Untersuchungen bezüglich
lokaler Reaktionen bei Rindern, der Antikörperreaktionen bei Rindern
und bezüglich
der Antikörperreaktionen
und dem Schutz gegenüber
Infektionen bei Meerschweinchen mit einem identischen Impfstoff
verglichen, der kein Adjuvans enthielt, sowie mit dem kommerziell
verfügbaren clostridialen
Mehrkomponentenimpfstoff Ultrabac 7 (Smith Kline Beecham), der 25%
Al(OH)3-Gel als Adjuvans einschließt.
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A. Sicherheit
-
Untersuchung
1 Zehn Rinder wurden zweimal in Abständen von 4 Wochen subkutan
mit jeweils 5 ml der drei Impfstoffe an getrennten Stellen geimpft.
Die Reaktionen an den Injektionsstellen der Rinder wurden vier und
sechs Wochen nach der erneuten Impfung beurteilt. Die Ergebnisse
sind in den nachfolgenden Tabellen dargestellt.
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Tabelle
3 Reaktionen
an den Injektionsstellen der Rinder, denen mehrere Impfungen von
einem clostridialen 7-Wege-Impfstoff verabreicht wurden, der verschiedene
Adjuvanzien enthält,
4 Wochen nach der erneuten Impfung
-
- * Volumen = (π/24) × Tiefe
(3 × Durchmesser2 + 4 × Tiefe2) cc (Spitze der konstanten Kurve)
-
Tabelle
4 Reaktionen
an den Injektionsstellen der Rinder, denen mehrere Impfungen von
einem clostridialen 7-Wege-Impfstoff verabreicht wurden, der verschiedene
Adjuvanzien enthält,
6 Wochen nach der erneuten Impfung
-
- * Volumen = (π/24) × Tiefe
(3 × Durchmesser2 + 4 × Tiefe2) cc (Spitze der konstanten Kurve)
-
Wie
aus den Tabellen 3 und 4 ersichtlich, induzierte Ultrabac 7, das
25% v/v Aluminiumhydroxidgel enthält, dann, wenn es Rindern subkutan
injiziert wurde, lokale Reaktionen. Die Rinder wiesen nach der zweiten
Injektion schlechte Reaktionen auf, wobei die erste Dosis die Tiere
offensichtlich sensibilisiert hatte. Die Tabellen zeigen die Volumen
der Schwellungen, die aus der zweiten Dosis resultieren, und die
nach 4 und 6 Wochen gemessen wurden. In 6 von 10 Rindern waren die
Reaktionen chronisch und noch nach 6 Wochen messbar. Die anderen
beiden Impfstoffe, entweder nur mit einem Saponin als einziges Adjuvans
oder ohne Adjuvans, induzierten für wenige Tage transiente Schwellungen.
Bei keinem der Impfstoffe war an den Injektionsstellen nach 4 oder
6 Wochen irgend etwas nachweisbar. Keines der Rinder zeigte irgendwelche
klinischen Symptome, weder lokale noch systemische.
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Untersuchung
2 Vierzig Rinder (20 Fleisch- und 20 Milchtiere) wurden mit einem
clostridialen 8-Wege-Impfstoff geimpft, der ein Saponin als Adjuvans
enthielt, so wie er in Beispiel 2 hergestellt wurde. Die Tiere wurden
zweimal in Abständen
von 2 Wochen mit 5 ml tief in den Schenkel geimpft. Zehn Tiere,
fünf von
jeder Art, wurden 30 Tage nach der zweiten Dosis geschlachtet und
die anderen fünf
wurden 61 Tage nach der zweiten Dosis geschlachtet. Die Injektionsstellen
wurden abgetrennt und die Proben wurden für die Histopatholgie einbehalten.
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In
jedem Fall wurde eine schmale Bande an fibrösem Narbengewebe gefunden,
welche vertikal innerhalb des injizierten Muskels verlief. Die Länge der
Bande betrug 5 bis 10 cm. Die Banden wiesen nach 4 bis 6 Wochen
im Mittel eine Dicke von etwa 1 cm auf. Nach 9 bis 11 Wochen war
das Narbengewebe verschwunden und durch normalen Muskel ersetzt
worden. In diesem Stadium lag das Narbengewebe in Form eines flachen Bandes
vor und es war schwierig, dieses zu entdecken und von den normalen
fibrösen
Geweben in den Fascien zwischen den Muskeln zu unterscheiden.
-
Die
Histopathologie bestätigte
die rein fibröse
Natur der Reaktion und erbrachte keine Beweise für eine Eiter- oder Abzeßbildung.
Es ist unwahrscheinlich, dass derartige leichte Vernarbungen zu
entdecken sind oder in der Fleischerei zu einem Verlust infolge
des Zurichtens führen.
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Untersuchung
3 Um die Unterschiede in der Reaktivität auf die subkutane Injektion
beweisen zu können,
wurden die Rinder hinter die Schulter oberhalb des Rippenbogens
injiziert, das zweite Mal nach einem Abstand von 21 Tagen. Die zweite
Dosis wurde 15 bis 20 cm hinter die erste verabreicht. Fünf Tiere
wurden mit 5 ml Ultrabac 8 geimpft und fünf mit dem 8-Wege-Impfstoff,
der ein Saponin enthielt, so wie er in der Untersuchung 2 verwendet
wurde. Während
der ersten Woche induzierte das Produkt mit Saponin eine flache Schwellung,
die geringer war als die durch Ultrabac 8 induzierte. Nach 2 bis
3 Wochen waren die Schwellungen, die durch das Produkt mit Saponin
induziert worden waren, fast vollständig verschwunden. Die Schwellungen,
die durch Ultrabac 8 induziert worden waren, wurden kompakter und
umlaufender, wobei sie aussahen, als wäre ein Hühnerei unter die Haut implantiert.
Diese Schwellungen zeigten nach 51/2 Wochen nur eine geringe Auflösung. Zu
diesem Zeitpunkt waren die Injektionsstellen des Saponinprodukts
vollständig
unsichtbar.
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Die
in dieser Untersuchung verwendeten Rinder waren reinrassig oder
eingekreuzte Aberdeen Angus- oder Herford-Rinder, wobei ein Kalb jedoch der Charolais-Rasse
anzugehören
schien. Dieses Kalb wurde mit Ultrabac 8 geimpft und es war das
einzige Kalb in der Ultrabac 8-Gruppe, das nicht die beschriebene
Reaktion aufwies.
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B. Antikörperreaktion
-
Gruppen
von 8 Tieren wurden subkutan mit dem Saponin enthaltenden 7-Wege-Impfstoff
oder mit Ultrabac 7 geimpft oder sie wurden als Negativkontrolle
ungeimpft belassen. 5 ml der Impfstoffe wurden zweimal in Abständen von
4 Wochen injiziert und den Tiere wurden nach 2 Wochen und erneut
3 Monate später
Blut entnommen. Die Antikörperreaktionen
sind in den Tabellen 5 und 6 dargestellt. Meerschweinchen wurden
in ähnlicher
Weise geimpft und die Ergebnisse sind in Tabelle 7 dargestellt.
Wie ersichtlich, unterstützen
die Ergebnisse mit den Meerschweinchen die Ergebnisse, die bezüglich der
Antikörperreaktionen
bei den Rindern erhalten wurden. Diese Untersuchungen zeigen auch,
dass ein Saponin bezüglich
des Schutzes von Meerschweinchen gegenüber der virulenten Herausforderung
für C.
chauvoei bessere Werte hinsichtlich der USDA-Wirkungsstandards aufwies,
als Al(OH)3-Gel (Ultrabac 7).
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Tabelle
5 Reaktionen
der Rinder auf die clostridialen 7-Wege-Impfstoffe Antikörpertiter
des Serumpools nach 2 Wochen (8/Gruppe)
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- * C. chauvoei stellt kein Toxin her und induziert kein Antitoxin
- ** Hausstandard
-
Tabelle
6 Reaktionen
der Rinder auf die clostridialen 7-Wege-Impfstoffe Antikörpertiter
des Serumpools nach 3 Monaten (8/Gruppe)
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- * C. chauvoei stellt kein Toxin her und induziert kein Antitoxin
- ** Hausstandard
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Tabelle
7 Reaktionen
der Meerschweinchen auf die clostridialen 7-Wege-Versuchsimpfstoffe oder Ultrabac 7
-
- * Reizung gegenüber
Meerschweinchen, erstes und zweites Stadium
-
Somit
werden neuartige clostridiale Impfstoffzusammensetzungen, die Saponine
als Adjuvanzien verwenden und Verfahren zur Verabreichung derselben
offenbart.