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Verfahren zurrt Reinigen der Kondensationsprodukte aus höheren Fett-
oder Harzsäuren mit Eiweißstoffen oder hochmolekularen Eiweißspaltungsprodukten
Durch die Kondensation von höheren Fettsäuren oder Harzsäuren mit Eiweißstoffen
oder hochmolekularen Eiweißspaltprodukten erhält man Kondensationsprodukte, die
die Schutzkolloideig enschaften , der Eiweißstoffe bzw. der hochmolekularen Eiweißspältprodukte
mit den oberflächenaktiven Eigenschaften der höheren Fettsäuren verbinden. Die erwähnten
Kondensationsprodukte eignen sich demzufolge als Netz=, Dispergier-, Erriulgier-und
Schutzmittel für die Textil-, Rauchwaren-, Leder-, Papier- und andere Industrien;
außerdem kommen sie auch als kapillargktive Stoffe in der kosmetischen Industrie,
in der Desinfektion und in der Schädlingsbekämpfung in Betracht. Sie ähneln in ihren
Eigenschaf- -ten Seifen, sind aber Seifen gegenüber durch ihre Härtebieständigkeit,
- ihre Schutzkolloideigenschaften und eine gewisse Säurebeständigkeit ausgezeichnet.
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Die bevorzugte Herstellung der erwähnten Kondensationsprodukte besteht
in der Umsetzung der höheren Fettsäure- bzw. Harzsäure'halogenide mit EiNveißstoffen
bzw. hochmolekularen Eiweißspaltprodukten in alkalischer Lösung zwecks Bindung der
durch die Kondensation entstehenden Halpgenwasserstoffsäure. Die Reinheit der so
gewonnenen Kondensationsprodukte ist in vielen Fällen ausreichend, insbesondere
bei technischen Ver-«rEndungszwecken. Für - andere Zwecke ist aber eine weitere
Reinigung, bestehend in der Entfernung. der in den Ausgangsstoffen enthaltenen Verunreinigungen,
von Nebenreaktionsprödukten und von nicht umgesetzten Anteilen der Ausgangsstoffe,.notwendig.
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Die vorliegende Erfindung, bezieht sich auf die Reinigung der erwähnten
Kondensationsprodukte aus -höheren Fett- bzw. Harzsäuren und Eiweißstoffen bzw.
hochmolekularen Eiweißspaltprodukten. In derselben Weise lassen sich auch diejenigen
Eiweißstoffe bzw. hochmolekularen Eiweißspaltproduktereinigen, die am Stickstoff
teilweise aralkyliert und teilweise mit höheren Fettsäureresten acyliert sind.
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Bei der erwähnten üblichen Herstellung der Kondensationsprodukte fallen
diese in Form konzentrierter wäßriger Lösung ihrer Alkalisalze an. Durch Säuren
kann man aus diesen Lösungen die Kondensationsprodukte als solche ausfällen.
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Nimmt man die Ausfällung auf die Weise vor, daß man beispielsweise
etwa 25%igen Lösungen der Alkalisalze der Kondensationsprodukte bei gewöhnlicher
Temperatur Säure zufügt, so scheiden sich die Produkte in Form einer halbfesten
Ausfällung aus, die größere Mengen der Lösung in Emulsionsform zurückhält. Dies
verhindert eine vollständige Reinigung der Kondensationsprodukie. Das .erfindungsgemäße
Verfahren besteht
ritm darin, daß man die Ausfällung unter solchen
durchführt, daß sie in flüssiger Form .erfolgt. Dies kann auf die verschiedenste
Weise ,geschehen. Vo@' allem begünstigt eine Temperaturerhöhung J;e: Ausfällung
im flüssigen Zustand; da aber auch bei ioo° das Füllungsgut für gewöhn-' 7ich noch
nicht zu einer klaren Flüssigkeit geschmolzen ist, kann man durch .Fällung bei der
Siedetemperatur :der Lösung nicht ohne weiteres das gewünschte Ziel erreichen. Bewirkt
man aber durch Anwendung erhöhten Druckes eine Heraufsetzung des Siedepunktes, so
kann man bei der nunmehr erreichbaren höheren Temperatur die vollkommene .Verflüssigung
des Füllungsgutes erzielen.
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Ein anderer Weg, um die Überführung des Füllungsgutes in den flüssigen
Zustand zu bewirken, besteht in dem Zusatz solcher Stoffe, die den Schmelzpunkt
des Füllungsgutes herabsetzen. Da @es zweckmäßig ist, m:t möglichst geringen Mengen
dieser Zusatzstoffe auszukommen, so wird man vorzugsweise solche Stoffe verwenden,
die einerseits schon in geringer Menge die Verflüssigung bewirken, andererseits
bei der Weiterverarbeitung nicht stören, sondern gegebenenfalls sogar, beispielsweise
infolge ihrer desinfizierenden Wirkuug, -erwünscht sind.
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Durch zahlreiche' Versuche ist festgestellt worden, daß z. B. viele
organische Lösungsmittel in dem gewünschten Sinne scbmelzpunktserniedrigend .auf
das Füllungsgut einwirken. Neben wasserunlöslichen bzw. in Wasser schlecht löslichen,
organischen Lösungsmitteln, wie aromatischen Kohl.enwasserstoffen (Toluol), höheren
Alkoholen (Butanol), halogenierten Kohlenvasserstoffen (Chloroform, Trichloräthylen
usw.); Äthyläther, nitrierten Kohlenwasserstoffen (Nitrobenzol, Nitrotoluol usw.),
kommen auch wasserlösliche, organische Lösungsmittel, wie z. B. Äthanol, für den
vorliegenden Zweck in Be-. traeht. Schon mit verhältnismäßig geringen Alkoholmengen
kann man die erwünschte Verflüssigung des Füllungsgutes herbeiführen.
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Auch organische Säuren, z. B. höhere Fettsäuren, ferner Sulfonsäuren,
wie die Naphthalinsulfonsäüren, auch Carbonsäuren, wie Benzoesäure, erwiesen sich
als geeignet. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß, falls keine besonderen Maßnahmen
angewandt werden, der Zusatzstoff in der ausgefällten flüssigen Phase bzw. in den
hieraus gewonnenen Lösungen oder festen Produkten verbleibt. Verwendet man also
etwa zur Herabsetzung des Schmelzpunktes Benzoesäure, so erzielt man nebenbei eine
konservierende Wirkung.
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Während bei der Ausfällung der Kondensationsprodukte aus höheren Fettsäuren
und Eiweißstoffen in fester oder. halbflüssiger Form eine wirksame Reinigung kaum
möglich ist, so liegen die Verhältnisse wesentlich einfacher und günstiger, wenn
man die Vertaüssigung der Ausfällung durch eines der an-".gegebenen Mittel herbeiführt.
Die Abtretinnng kann dann durch Dekantieren und gegebenenfalls durch Nachwaschen
mit Wasser erfolgen. Auch andere mechanische Trennung der beiden flüssigen Phasen,
z. B. durch Scheidetrichter, ist ohne weiteres möglich.
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Eine mehrmalige Wiederholung der Umfällung (durch Wiederauflösung
mit Hilfe von Alkalien und .erneuten. Zusatz von Säure) ist ;gewöhnlich. nicht nötig.
Vielmehr genügen die Lösungen der in der angegebenen Weise gereinigten Produkte
in Alkalien allen praktischen Anforderungen bezüglich- des Reinheitsgrades. Man
erhält so nicht klebende, fast geruchlose Zubereitungen, die je nach Konzentration
und etwaigen Zusätzen Pasten oder reinfarbige, mit Wässer in jedem Verhältnis mischbare
Öle sind. je nach 'der Menge der zugesetzten Base kann man alkalisch, neutral oder
schwach sauer eingestellte Produkte ,erhalten. Die gereinigten Produkte weisen gegenüber
den technischen Produkten verbesserte Eigenschaften auf, die auf das Fehlen störender
Verunreinigungen zurückzuführen sind. Die erfindungsgemäß gewonnenen Produkte eignen.
sich insbesondere für die Kosmetik, Desinfektion und alle die Verwendungszwecke,
wo auf Reinheit Wert gelegt i@ ird.
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Die folgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
Beispiel i Durch Umsetzung des Chlorides der KokosölfettsÄure mit einer 5o%igen
Lösung von Eiweißspaltprodukten vomTyp der Lysalbin-und Protalbinsäure änalkalischer
Lö.sungerhält man ein Kondensationsprodukt, das im Rohzustand dunkelbraun, trübe,
syrupös und. von klebriger Beschaffenheit ist. Es hat den typischen Geruch von Eiweißspaltprodukten.
Man fügt die dreifache Wassermenge zu, erhitzt zum Sieden und fällt mit Salzsäure
aus. Der Niederschlag hat-halbflüssige Beschaffenheit und läßt sich nur unvollständig
von der überstehenden Lösung trennen.
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Setzt man jedoch vor oder nach der Ausfällung 3 Q,lo Benzoesäure,
bezogen auf das technisch rohe Kondensationsprodukt, 'zu, so erhält man .einen vollständig
flüssigen Niederschlag, der nun ohne Schwierigkeiten durch Dekantieren von der überstehenden
wäßrigen Löszuig abgetrennt und mit Kaliumhydroxyd auf ein klares, schwach sauer
reagierendes, wasserlösliches Öl von hoher Schaumkraft verarbeitet werden kann.
Beispiel
a ' Das technisch rohe Kondensationsprodukt des Beispiels i wird in der doppelten
Menge Wasser ,gelöst und mit Schwefelsäure vom spezifischen Gewicht 1,4 gerade ausgefällt.
In einem verbleiten Druckgefäß erhitzt - man die Mischung auf etwa izo°; man erhält
ein flüssiges Produkt, das sich am Boden sammelt und von der überstehenden, sauren
Flüssigkeit praktisch vollständig getrennt werden kann.
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Beispiel 3 Man kondensiert das Chlorid der Fettsäuren des Palmkernöls
mit hochmolekularen Eiweißspaltprodukten und fällt nach dem Verdünnen mit der dreifachen
Menge Wasser mittels, Salzsäure in der Siedehitze in Gegen-, wart . von i bis 5
% folgender Stoffe aus, wobei Verflüssigung reintritt: Toluol, Diphenyl, p-Nitrotoluol,
Nitrobenzol,. Äthanol, Butan:ol, Fuselöl, Chloroform,' Trichloräthylen, Kthyläther,
Propylnaphthalinsulfons,äure, a-NaphthalinsulfonsäuZe, Rizinusölfettsäure. ' . #
Beispiel ¢ Man reinigt das rohe Kondensationsprodukt aus dem Chlorid der Säuren
des Tauöls mit""hochmolekularen Eiweißspaltprodukten, iri`n man es in der Hitze
in Gegenwart rvoiZ' 5 o/'0 Äthanol mit Säure in flüssiger Form ausfälff'und hernach
von der. wäßrirgen Säurelösung abtrennt.