DE956850C - Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus eiweissartigen Stoffen und organischen Saeurehalogeniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus eiweissartigen Stoffen und organischen Saeurehalogeniden

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DE956850C
DE956850C DEB8604D DEB0008604D DE956850C DE 956850 C DE956850 C DE 956850C DE B8604 D DEB8604 D DE B8604D DE B0008604 D DEB0008604 D DE B0008604D DE 956850 C DE956850 C DE 956850C
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06PDYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
    • D06P5/00Other features in dyeing or printing textiles, or dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus eiweißartigen Stoffen und organischen Säurehalogeniden Es ist bekannt, daß Eiweißkörper, wie Gelatine, Leim, Kaseinnatrium, oder auch Eiweißabbauprodukte mäßigen Abbaugrades, wie Natri.umlysalbinat oder Natriumprotalbinat, einulgierende und bis zu einem gewissen Grade auch reinigende Wirkungen aufweisen, die jedoch die Wasch- und Netzwirkungen der Seifen sowie der neueren hochmolekularen endständigen Sulfonierungs- oder Kondensationsprodukte nicht erreichen. Aus diesem Grunde hat man auch vorgeschlagen, Eiweißverbindungen mit Fettsäuren zu kondensieren, um so Abkömmlinge der Eiweißkörper von stärker ausgeprägtem Seifencharakter zu gewinnen (vgl. USA,-Patentschrift 2 oi5 9i2). Weiter wurde bereits vorgeschlagen, niedrigmolekulare Aminosäwren wie Glykoko:ll, Alanin, Leucin oder Eiweißprodukte niedrigen Malekulargewichtes (bis zur Molekülgröße von Hexapeptiden) mit höhermolekularen Carbo:nsäuren oder Sulfo:nsäuren bzw. ihren Abkömmlingen zu kondensieren. Sölchen Erzeugnissen fehlen aber die schutzkolloiden Eigenschaften, welche den Abkömmlingen der nicht oder nur mäßig abgebauten Eiweißkörper eigen sind.
  • Es wurde nun gefunden, daß es durch Kondensation von Eiweißstoffen oder ihren höhermolekularen Spaltprodukten mit den Chloriden oder anderen Halogeniden hochmolekularer und kapillaraktiver Sulfonsäuren gelingt, technisch wertvolle Kondensationsprodukte zu erzeugen, die in Form ihrer wäßrigen, vorzugsweise neutralisierten Lösungen sehr wirksame Re:inigungs-, Benetzungs-und Emulgiermnttel darstellen. Diese neuen Kondensationsprodukte sind sehr beständig gegen die Härtebildner des Wassers sowie gegen andere Chemikalien, wie sie in Wasch-, Färbe-, Schlichte-und Appreturvorgängen sowie in den Arbeitsgängen der Papier-, Textil-, Leder- und Rauchwarenindustrie sowie in der Körperpflege vorkommen. Sie vereinigen in ausgezeichneter Weise die Kapillazaktivität der hochmolekularen Sulfonsäuren mit den füllenden und griffverbessernden oder haut- und faserschonenden Eigenschaften der Eiweißkörper. Ein weiterer Vorzug liegt darin, daß man zur Kondensation solche Sulfonsäuren verwenden kann, welche Fette nicht oder nur in untergeordneter Menge enthalten.
  • Die zur Kondensation geeigneten Eiweißstoffe sind vorwiegend Kasein, Gelatine, Leim, Hämoglobin sowie alle Abbauprodukte mäßigen Abbaugrades (etwa bis zur Stufe höhermolekula.rer Aminocarbonsäu,ren von der Art der Protalbinr oder Lysalbinsäure), wie sie z. B. durch mäßigen alkalischen oder sauren Aufschluß von Haut, Leder, Horn, Klauen, Haaren, Wolle oder ähnlichen proteinreichen tierischen Materialien erhältlich sind. Die Sulfonsäurehalogenide sind aus den zugehörigen, genügend hochmolekularen und kapillaraktiven Sulfonsäuren von aliphatischem, aromatischem, hydroaromatischem oder gemischtem Aufbau erhältlich, sofern sie nicht überhaupt unmittelbar hergestellt werden können (vgl. zum Beispiel USA.-Pätentschrift 2 046 ogo). Man kann beispielsweise die trockenen Natriumsalze der Sulfonsäuren oder auch die wasserfreien Sulfonsäuren selbst durch Phosphorpentachlorid, Phosphortrichlorid oder Thionylchlorid in ihre Sulfochloride überführen und gegebenenfalls die technischen sulfochloridhaItigen Reaktionsgemische dem Kondensationsverfahren zuführen. Solche Sulfonsäuren, die in Form ihrer Halogenide anwendbar sind, sind beispielsweise die verschiedenen Kohlenwasserstoffsul.fonsäuren, die echten Fettsulfonsäuren oder die fettaromatischen Sulfonsäuren, wie sie zur Fettspaltung angewandt werden. Geeignet sind beispielsweise alkylierte oder cycloalkylierte aromatische Sulfonsäuren, wie etwa Isopropylnaphthalinsulfonsäure, Dibutylnaphthalinsulfonsäuren, Cyclohexylanthracensulfonsäuren, Cetylbenzoisulfonsäuren, Palmitophenonsulfonsäuren, oder echte Fettsulfonsäu.ren, wie etwa Oleinsulfonsäuren oder Stearinsulfonsäure, echte Alkylsulfonsäuren, wie Cetylsulfonsäure oder Paraffinsulfonsäuren, Naphthensulfonsäuren, Harzsulfonsäuren, da sie alle die kapillaraktiven und waschtechnischen Eigenschaften der Eiweißkörper heraufsetzen, ohne daß die spezifischen Eiweißwirkungen verlorengehen. Das Verfahren wird am vorteilhaftesten in der wäßrigen alkalischen Lösung der Eiweißsubstanzen durchgeführt, doch führt auch z. B. die Kondensation mittels heterocyclischer Basen zum Erfolg. Die unlöslichen Sulfohalogenide gehen bei dem Kondensationsvorgang in Läsung, es tritt also eine Umsetzung gemäß nachfolgendem Schema ein: R-S02-Cl+H2N-R' --->R-S02-HN-R'+HCl (R bedeutet den Rest der Sulfonsäure, R' den Rest der Eiweißkomponente.) Die entstehende Salzsäure wird hierbei durch einen Überschuß von Alkalihydroxyden, Soda oder Pyridin neutralisiert.
  • Die bereits einleitend erwähnten Kondensationsprodukte von Fettsäuren bzw. deren Halogeniden mit Eiweißstoffen oder ihren höhermolekularen Spaltprodukten (vgl. USA.-Patentschrift :2 o15 9I2) unterscheiden sich von den nach -dein m erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Produkten durch das Fehlen einer ausreichenden Säurebeständigkeit, wie sie den Kondensationsprodukten aus hochmolekularen Sulfonsäurehalogeniden mit Eiweißstoffen. oder deren höh ermolekularen Spaltprodukten eigen sind:. Aus der nachstehenden. Tabelle ist das unterschiedliche Verhalten der Kondensationsprodukte, welche aus Eiweißspaltprodukten. und Olsäurechlo-rid bzw. Paraffinsulfonsäurechlorid unter gleichen Bedingungen gewonnen wurden, gegenübrer verschiedenen Säuren deutlich erkennbar.
  • Auftreten von Trübungen bei Zusatz von n/2-Säurelösungen zu je 5o ccm einer o,3°/oigen Lösung der Kondensationsprodukte.
    Schwefelsäure I Ameisensäure I Essigsäure
    Fettsänrekondensationsprodukt .... . . 1,4 ccm 3,3 ccm 33,1 ccm
    Sulfonsäurekondensationsprodukt . . . .
    1o,6 ccm
    87,5 ccm
    über 2oo,o ccm
    Die Sulfonsäurekondensationsprodukte sind daher für Färberei-, Bleicherer, Walkzwecke, für das Abziehen von Farben oder andere in saurem Medium durchzuführende textilchemische Arbeitsvorgänge einsetzbar, was bei den entsprechenden Fettsäurekondensationsprodukten nicht der Fall ist. Beispiel 1 465 Gewichtsteile cetylbenzolsulfon.saures Natrium werden mit 35o Gewichtsteilen Phosphorpentachlo,rid in einer Knetmaschine 5 Stunden innig durchgearbeitet. Es entsteht unter Erwärmung eine breiige Mischung des Sulfochlorids mit Natriumphosphat. Dass letzte kann mit kaltem Wasser ausgewaschen werden. Das gewaschene oder nicht gewaschene Sulfochlorid wird nunmehr langsam in eine alkalisch eingestellte Lösung von 6oo Gewichtsteilen eines Eiweißabbauproduktes oder von Kaseinnatrium in 6oo Gewichtsteilen Wasser eingetragen, wobei für die Erhaltung der alkalischen Reaktion durch allmählichen Zusatz von Natronlauge gesorgt wird. Unter Wärmetönung findet die Kondensation statt, die durch 4.- bis 5stündiges Rühren unter Erwärmen auf 6o° und schließlich auf 9o° zu Ende geführt wird. Es entsteht eine seifenartige Paste, die auch in hartem Wasser als Waschmittel und Textilhilfsmittel anwendbar ist. Beispiel 2 In ähnlicher Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, können auch 36o Gewichtsteile eines aus natürlichen oder synthetischen Paraffinkohlenwasserstoffen mit etwa 15 bis 16Kohlensto@ffatomen durch Behandlung mit Schwefeldioxyd und Chlor erhältlichem. Paraffinsulfochlorids (vgl. USA.-Patentschrift 2 046 ogo) mit 6oo Gewichtsteilen Eiweißabbauprodukt, Albumin oder Kaseinnatrium umgesetzt werden, wobei ein wertvolles Reinigungsmittel für Textilgewebe und für die Körperreinigung entsteht. An Stelle des Paraffinsulfochlorids kann auch ein Alkylbenzolsulfochlori,d, z. B. Dodecylbenzo,lsulfochlörid, Verwendung finden.
  • Beispiel 3 400 Gewichtsteile dibutylnaphthalin.sulfonsaures Natrium werden mit 35o Gewichtsteilen Phosphorpentachlorid -innig gemischt und nun in einer Knetmaschine 5 Stunden durchgearbeitet. Hierbei wird unter Erwärmung die Masse breiig, wobei ein Gemisch des. öligen Sulfochlorids mit Natriumphosphat entsteht. Das letzte kann man auswaschen, oder man führt die Kondensation mit dem technischen Rohgemisch durch. Das gewaschene oder nicht gewaschene Sulfochlorid wird nunmehr langsam in eine alkalisch eingestellte Lösung von 6oo Gewichtsteilen eines hochmolekularen Spaltproduktes aus Hauteiweiß, welches beispielsweise durch alkalischenAufschluß von Chromlederspänen, nachfolgende Filtration und Konzentration gewonnen werden kann, und 6oo Gewichtsteilen Wasser eingetragen, wobei für die Erhaltung der alkalischen Reaktion gesorgt wird. Unter Wärmetönung findet die Kondensation statt, die durch .4- bis 5stündiges Rühren und Nacherwä.rmen auf 6o° zu Ende geführt wird. Es entsteht eine seifenartige Paste, welche sich selbst in äußerst hartem Wasser klar und stark schäumend löst. Das Produkt ist als Wasch- und Netzmittel für textile Arbeitsprozesse sowie zur Herstellung von Emulsionen von Lösungsmitteln oder Fetten geeignet. Aus seinen wäßrigen Lösungen kann es durch Olmählichen Zusatz von Säuren auf Textilien oder Leder zum Aufziehen gebracht werden.
  • In der gleichen Weise läßt sich das Verfahren auch auf die anderen vorstehend genannten Eiweißkörper bzw. Sülfonsäuren anwenden, wobei jedoch bezüglich des Mengenverhältnisses zwischen Proteinsubstanz und Sulfohalogenid wegen der erheblichen Anzahl von Aminogruppen der Eiweißstoffe ein großer Spielraum bleibt. Man erhält beispielsweise nach dem oben beschriebenen Beispiel 3 bereits mit 15o Gewichtsteilen Sulfochlarid ein durchaus brauchbares welches gleichzeitig gute Netzeigenschaften aufweist. Andererseits kann man aber auch die Sulfochlo,ridmengen über dass genannte Maß hinaus steigern.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus eiweißartigem Stoffen und organischen Säurehalogeniden, dadurch gekennzeichnet, daß man Eiweißstoffe oder ihre höhermolekularen Spaltprodukte mit den Halogeniden echter, hochmolekularer und kapillaraktiver S;ulfonsäuren in Gegenwart von säurebindenden Mitteln in wäßriger, vorzugsweise alkalisch gehaltener Lösung kondensiert. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 688 666, 691411; USA.-Patentschriften Nr. 2 oI5 9I2, 2041265; französische Patentschrift Nr. 77o 636; U 11 m a n n , Encyklopädie der technischen Chemie,
  2. 2. Auflage, B.d. q., 1929, S. 350 und 351, Abs. q.; Chwala, Textilhilfsmittel, 1939, S. 179; Melliand Textilberichte, Bid. 29, 1948, S. 203 ff.
DEB8604D 1936-07-05 1936-07-05 Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten aus eiweissartigen Stoffen und organischen Saeurehalogeniden Expired DE956850C (de)

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Citations (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2015912A (en) * 1935-10-01
US2041265A (en) * 1936-05-19 Actlated polypepxides
DE688666C (de) * 1936-08-27 1940-02-28 Chem Fab Gruenau Akt Ges Verfahren zur UEberfuehrung der Kondensationsprodukte aus hoeheren Fett- bzw. Harzsaeuren und Eiweissstoffen bzw. hochmolekularen Eiweissspaltprodukten in luftbestaendige Trockenpraeparate
DE691411C (de) * 1935-11-05 1940-05-25 Chem Fab Gruenau Akt Ges Verfahren zum Reinigen der Kondensationsprodukte aus hoeheren Fett- oder Harzsaeurenmit Eiweissstoffen oder hochmolekularen Eiweissspaltungsprodukten

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