DE608944C - Vom Fahrzeug aus gesteuerte elektrische Weichenstellvorrichtung - Google Patents
Vom Fahrzeug aus gesteuerte elektrische WeichenstellvorrichtungInfo
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- DE608944C DE608944C DE1930608944D DE608944DD DE608944C DE 608944 C DE608944 C DE 608944C DE 1930608944 D DE1930608944 D DE 1930608944D DE 608944D D DE608944D D DE 608944DD DE 608944 C DE608944 C DE 608944C
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L11/00—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
4. FEBRUAR 1935
4. FEBRUAR 1935
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Oi GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. November 1930 ab
Die im Straßenbahnbetrieb benutzten Weichenstellvorrichtungen werden fast ausschließlich
durch den Betriebsstrom, des Wagens gesteuert, welcher eine auf die Weichenstellvorrichtung
wirkende ortsfeste Steueranordnung beeinflußt. Es sind im wesentlichen zwei Systeme derartiger Weichenstellvorrichtungen
zu unterscheiden. Das eine System besteht darin, daß der Fahrer bei falsch gestellter
Weiche den Stellkontakt mit Strom befährt. Durch den Strom wird dann die Weiche umgestellt.
Steht die Weiche richtig, dann fährt der Wagen ohne Strom in die letztere, so daß
diese in ihrer Lage verharrt. Bei diesem System wird zum Bewegen der Weichenzungen die sogenannte
Schwinge benutzt, welche beim Hub des mit ihr verbundenen Magneten die Weichenzungen
umstellt, jedoch beim Zurückgehen des Magneten nach Aberregung der Spule die durch
ao den Hub eingenommene Lage nicht mehr verläßt; dabei ist nach Abfallen des Magneten die
Anordnung wieder für den nächsten Hub, d. h. für das Umstellen der Weiche, betriebsbereit.
Durch die Verwendung eines einzigen Magneten ist die Weichenstellvorrichtung mittels Schwinge
sehr günstig.
Trotz dieser vorteilhaften Bauart wird oft das andere System verwendet, bei welchem
nicht bei falsch gesteuerter Weiche mit Strom gefahren wird, sondern bei welchem der Fahrer
folgende Fahranweisung erhält: Soll der W'agen in der einen Richtung abgelenkt werden, so
wird der Stellkontakt mit Strom befahren, soll der Wagen in der anderen laufen, so wird der
Stellkontakt ohne Strom befahren. Bei dieser Steuerung besteht nämlich gegenüber der erstgenannten
der Vorteil, daß der Fahrer nicht die Weiche zu beachten braucht. Er fährt nach der
einen Richtung jedenfalls mit Strom, gleichgültig, ob die Weiche falsch oder richtig steht.
Diese Steuerung ist somit nicht davon abhängig, ob der Fahrer gut sieht, ob die Weiche
bei künstlichem oder bei Tageslicht befahren wird oder ob die Fahrt langsam genug ist, so
daß der Fahrer ohne Schwierigkeit die richtige Weichenstellung erkennen kann. Die zweitgenannte
"Steuerung arbeitet daher sicherer und unabhängig davon, ob der Fahrer die Möglichkeit
hat, die Weiche genau zu sehen.
Um nun auch bei dieser Steuerung die Ver-Wendung der vorteilhaften Schwinge mit nur
einem Umschaltmagneten zu ermöglichen, ist bereits vorgeschlagen worden, den Stromkreis
des die Weichenzungen bewegenden Elektromagneten durch ein vom Fahrstrom gesteuertes
Relais und einen von der Weichenstellung abhängigen Umschalter zu steuern. Hierbei hat
man den mit seiner einen Klemme an Erde liegenden Elektromagneten mit seiner anderen
Klemme an den mit der Weiche bewegten Umschalter gelegt und den einen Umschaltkontakt
mit dem Ruhekontakt und den anderen Umschaltkontakt mit dem Arbeitskontakt des vom
Fahrstrom gesteuerten Relais verbunden. Es
wird also über die Kontakte des Umschalters der verhältnismäßig hohe Strom für den die
Weiche bewegenden Elektromagneten geleitet die Isolation des Umschalters gegen Erde erfordert
daher besondere Sorgfalt, was sehr schwierig ist und sich mit genügender Betriebssicherheit
kaum bewerkstelligen läßt, da der Umschalter in dem unter der Straßenfläche liegenden Weichenstellkasten angeordnet sein
ίο muß, in dem immer Feuchtigkeit durch Regenoder Schwitzwasser vorhanden ist.
Die vorliegende Erfindung vermeidet diesen Nachteil dadurch, daß der Umschalter mit zwei
Relais zusammenarbeitet, welche von einem mit der Schwinge gekuppelten Kontakt und von
dem vom Fahrstrom abhängigen Relais gesteuert werden. Bei dieser Anordnung kann der
Umschalter, der hierbei nur den schwachen Strom für die Hilfsrelais führt, mit seinem
Gegenpol an Erde liegen. Die Isolation der offenen Umschalterkontakte bedarf daher keiner
großen Sorgfalt, während die den Erregerstromkreis für den Elektromagneten steuernden Kontakte
aus dem Weichenstellkasten heraus an die Relais verlegt sind, wo eine sorgfältige Wartung
einfacher und vor allen Dingen ein Naßwerden der Einzelteile vermieden ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es bedeuten a die
Weichenzungen, welche über das Gestänge b von der Schwinge c beeinflußt sind. Die letztere
. besteht aus einer bei e gelagerten Kulisse i, welche von einer Feder f und über ein Gestänge
h von dem Stellmagneten g beeinflußt wird. Parallel zur Wicklung des Stellmagneten
ist ein Widerstand * angeordnet, k ist der von
. . den Weichenzungen α gesteuerte Umschalter, dessen Kontakte It3 und A4 mit den Spulen der
Hilfsrelais r bzw. s in Reihe geschaltet sind, deren andere Klemmen mit dem Arbeitskontakt
I1 bzw. dem Ruhekontakt I2 eines vom
Steuerstrom beeinflußten Relais I in Reihe liegen. Die Spule des Relais I wird vom Fahrstrom
gespeist, welcher von der Fahrleitung To1 über die Spule des Relais I, den Stellkontakt η
und den Stromabnehmer durch den Wagen zur Erde fließt. Die Kontakte der Relais r und s
schalten zusammen mit den Kontakten des Relais Z den Erregerstrom für den Magneten g,
welcher über das Kontaktstück 0 der Fahrleitung durch Vermittlung des Stromabnehmers
und des Stellkontaktes η aus der Netzleitung To1
entnommen wird.
Die Wirkungsweise der Anordnung ist folgende. Es sei angenommen, der Wagen fährt
bei der in der Zeichnung dargestellten Stellung der W'eichenzungen in die Weiche hinein, und
zwar soll der Wagen rechts fahren. Gemäß der Vorschrift fährt nun der Fahrer, ohne die Stellung
der Weichenzungen zu beachten, beispielsweise mit Strom in die Weiche. Dadurch wird
für das Relais I folgender Stromkreis geschlossen: von der Fahrleitung To1 über die
Spule des Relais I, den Stellkontakt n, den Stromabnehmer, die Steuervorrichtung und die
Motoren des Wagens zur Erde. Der Anker des Relais / wird angezogen und schließt den Kontakt
I1. Dies ändert aber nichts an der Stellung
der Weiche, da der Stromkreis für das mit dem Kontakt I1 verbundene Hilfsrelais r am Umschalter
k bzw. am Kontakt ks unterbrochen
ist; der Kontakt des Relais s bleibt daher in der dargestellten Lage, und es kommt kein
Stromkreis für den Stellmagneten g zustande. Die Weichenzungen bleiben daher in der dargestellten
Lage, und der Wagen fährt wunschgemäß rechts über die Weiche hinweg.
Kommt nun ein anderer Wagen, der links in die Weiche fahren will, so muß der Fahrer gemäß
dem gewählten Beispiel den Stellkontakt ohne Strom befahren. Das Relais I ist also
stromlos, so daß sein Anker in der Abfallage verharrt und den Kontakt I2 geschlossen hält.
Der Stromabnehmer schließt nun einen neuen Stromkreis von der Fahrleitung to über den
Stellkontakt n, den Leiter 0, den Kontakt I2,
die Spule des Relais s, den Kontakt £4 zur Erde.
Das Relais s zieht also an, so daß über den Stromabnehmer ein Stromkreis geschlossen ist,
welcher auf dem bisher beschriebenen Wege zum Kontakt I2 und von da über den Anker
des Relais s, die Haltespule des Relais s, die Spule des Magneten g· zur Erde verläuft. Über
diesen Stromkreis wird der Magnet g angezogen, so daß er über das Gestänge h die
Schwinge c nach oben drückt. Dabei werden über das Gestänge h die beiden Weichenzungen a
in die rechte Stellung umgelegt, so daß der Wagen nach links fahren kann. Hat die Schwinge
die genannte Stellung erreicht und ist der Wagen außerhalb des Bereiches der Verbindungsleitung
0 gelangt, dann wird der Magnet g stromlos und fällt unter dem Einfluß der
Feder f ab, so daß die am Gestänge h befestigte Rolle p aus der Aussparung q heraus in die
rechte Ecke nach unten rollt. Die Schwinge ist nunmehr für die nächste Umstellung betriebsbereit,
während die Weichenzungen und der Umschalter k die aus der Zeichnung rechts unten
ersichtliche Stellung einnehmen. Die Relais I, r und s besitzen noch je eine Haltespule, welche
dazu dient, das betreffende Relais im angeogenen Zustande zu halten, sofern der Wagen
unter dem Stellkontakt stehen bleiben sollte.
Kommt nun in der auf der Zeichnung rechts unten dargestellten Lage der Weichen ein
Wagen, der ebenfalls nach links fahren will, so fährt er ohne Strom. Das Relais I bleibt also
abgefallen. Auch der Stromkreis für den Magneteng ist nicht geschlossen, da zwar der
Kontakt I2 geschlossen, aber der entsprechende
Kontakt kt infolge der Stellung der Weiche ge-
60S
öffnet ist. Das Relais s kann infolgedessen nicht ansprechen und einen Stromkreis für den Stellmagneten
g nicht schließen. Der Wagen fährt also gemäß der vorschriftsmäßigen Einstellung
nach links. Bei einem geradeaus fahrenden Wagen muß der Fahrer Strom geben; dadurch
zieht das Relais I an, die Kontakte Jt1 und A3
sind nunmehr gleichzeitig geschlossen, so daß ein Stromkreis für das Relais r und über dessen
ίο Kontakt für den Magneten g zustande kommt, welcher die Weiche nach rechts umstellt.
Claims (2)
- Patentansprüche:i. Vom Fahrzeug angesteuerte elektrische Weichenstellvorrichtung mit einer die Zungen bewegenden Schwinge, bei der mittels eines vom Fahrstrom gesteuerten Relais und eines von der Weichenstellvorrichtung abhängigen Umschalters die Stellung der Weiche nach einer bestimmten, von der Weichenlage unabhängigen Fahrtregel erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Relais (r, s), mit denen der Umschalter (k) zusammenarbeitet, von einem mit der Schwinge (c) gekuppelten Kontakt (k3 bzw. A4) und von dem vom Fahrstrom abhängigen Relais (I) gesteuert werden.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Relais (I, r, s) mit Haltespulen versehen sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE608944T | 1930-11-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE608944C true DE608944C (de) | 1935-02-04 |
Family
ID=6575881
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930608944D Expired DE608944C (de) | 1930-11-01 | 1930-11-01 | Vom Fahrzeug aus gesteuerte elektrische Weichenstellvorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE608944C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE965248C (de) * | 1953-04-02 | 1957-06-06 | Siemens Schuckertwerke Ges M B | Schaltung mit einem Relais zur Steuerung eines Impulsstromkreises z.B. fuer das Stellwerk einer elektrischen Weiche |
-
1930
- 1930-11-01 DE DE1930608944D patent/DE608944C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE965248C (de) * | 1953-04-02 | 1957-06-06 | Siemens Schuckertwerke Ges M B | Schaltung mit einem Relais zur Steuerung eines Impulsstromkreises z.B. fuer das Stellwerk einer elektrischen Weiche |
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