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Elektrische Steuereinrichtung für Weichenstellwerke mit Betätigung
durch den Stromabnehmer eines vorbeifahrenden Triebfahrzeugs Es sind, insbesondere
bei A@ektrischen Bahnanlagen des Nahverkehrs und. Werkbahnanlagen, Steuereinrichtungen
für Weichenstellwerke mit Betätigung durch dien. Stromabnehmer eines vorbeifahrenden
Triebfahrzeuges bekannt. Hierbei ist die Steuerung der Weiche von der Betätigung
der Fahrkurbel abhängig gemadht. Bei Stellung Null der Fahrkurbel (stromlose Durchfahrt)
wird die Weiche .auf die eine Abzweigungsrichtung, bei einer Fahrstellung (Fahrt
mit Strom) auf die andere Abzweigungsrichtung geschaltet.
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Bei solchen Einrichtungen. können Schwierigkeiten und Störungen auftreten,
falls der Wagen aus verkehrstechnischen Gründen. an einer Stelle stehenbleibt, an
der der Stroun.aabrnehmer den Fah-rl@eitungskontakt schließt und dann seine Fahrt
fortsetzt, da bei der erneuten Anfährt die Weiche unter Umständen in die fals;cbe
Richtung umgeschaltet wird.
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Durch die Erfindung werden diesie Schwierigkeiten vermieden. Sie bezieht
sidh auf eine elektrische Steuereinrichtung für Weic hensteIlwerke mit Betätigung
durch den -Stromäbneh:mer eines vorbeifahrenden Triebfahrzeugs über zwei den beiden
Weichernsteläungen zugeordnete Steuerrelais für die Wicklungen des Stehmagneten.
Erfindungsgemäß wird ein cinmas gegebener Steuerimpuls durch Haltekontakte aufrechterhalten,
solange der
steuernde Stromabnehmer den Fahrleitungskontakt,_ der
in an sich bekannter Weise ,aus Kufe und Schleifdraht gebildet ist, schließt.
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.Im folgenden ist die Erfindung an Hand der, Zeichnung erläutert.
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Diese zeigt als Ausführungsbdispfell das Schaltbild einer Steuereinrichtung
nach der Erfindung. i ist der Fahrdraht, 2 der Stromabnehmer eines vorbeifahrenden
Triebfahrzeugs, 3 ,eine Kufe, die etwas tiefer als der Fahrdraht liegt und gegen
diesen isoliert ist, q. ein in gleicher Höhe wie die Kufe liegender, gegen Fahrdraht
und Kufe Isolierter Schleifdraht, der durch den vorbeifahrenden.Stromabnehrner 2
mit der Kufe verbunden wird.
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Der Fahrdraht i verzweigt sich auf der rechten Seite des Schaltbildes
entsprechend den beiden möglichen Fahrtrichtungen. Die (nicht gezeichnete) Weiche
selbst wird durch den Umschaltmagneten 5o mit den beiden Arbeitswicklungen 54 52
betätigt.
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In dem .sogenannten Steuerschalter 5 - der noch zu beschreibende Sperrschalter
6 kann weggelassen werden und ist zunächst wegzudenken, der Hilfsschalter 7 ist
dann geschlossen - sind zwei den beiden Weichenstellungen zugeordnete Steuerrelais
io, 2o enthalten. Der Erregerstromkreis des einen Steuerrelais io verläuft aus der
Fahrleitung i über die Relaiswicklung i i, den Fahrleitungskontakt (Kufe 3, Strommabnehmer
2) und das Fahrzeug zur Erde. Der Erregerstromkreis des anderen Steuer-' relais
:2o verläuft von der Fahrleitung i zunächst auf dem gleichen Wege bis zum Fahrleitungskontakt
(Kufe 3, Schleifdraht q,) und von da weiter über Ruhekontakt i2 am Steuerrelais
ro, Erregerwicklung 21 am Steuerrelais 2o zur Erde. Beide Steuerrelais io, 2o sind
mit Selbs.thakecin.richtungen (Kontakte 13 bzw. 23) versehen, welche wirksam sind,
solange- der Fahrleitungskontäkt (Kufe 3, Schleifdraht q:) durch den Stromabnehmer
2 des Fahrzeugs geschlossen ist.
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Je nachdem, ob die Fährkurbel in der Stellung Null oder in
einer Fahrstellung steht, wenn der Stromabnehmer den Fahrleitungskontakt passiert,
spricht also entweder das Steuerrelais, io oder das Steuerrelais 2o an; das erstgenannte
ist für einen so hohen Ansprechs.trom ausgelegt, daß es nur bei_ Fahrstrom anspricht,
das zweite für einen kleineren Strom.
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Von dem Arbeitskontakt 1q. bzw. 2,4 eines jeden Steuerrelais ist jeweils
die eine Stellmagnetwicklung 5 1 bzw. 52 des Umschaltmagneten 50 steuerbar,
und zwar über jeweils ein Stellungsschütz 30 b@zw. 40. Die von den Arbeitskontakten
1q. b@zw. 24 der Steuerrelais io bzw. 2o gesteuerten Stromkreise sind durch Hilfskontakte
12 bzw. 15 ariden Steuerrelais gegenseitig verriegelt.
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Die Dauer der Erregung der Stellmagnetwicklungen 5 i bzw: 52 ist durch
für beide Wicklungen getrennt wirksame Zeitglieder, in diesem Falle durch thermische
Relais 31 bzw. 41 begrenzt.
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Im folgenden soll kurz die Wirkungsweise der ,erfindungsgemäßen Anordnung
erläutert werden: Fährt ein Triebfahrzeug mit eingeschaltetem Fahrschalter durch
die- Weiche hindurch, so kommt, sobald der Stromabnehmer die Kufe 3 berührt, das
Relais, io zum Ansprechen, wobei, der Strom den bereits oben erläuterten Lauf hat.
Nach dem Ansprechen des Steuerrelais io wird über die Kontakte 13 und einen Vorwiderstand
die Haltespule eingeschaltet. Das Einschalten des Steuerrelais -io hat zur Folge,
daß über den ebenfalls geschlossenen Kontakt 1q. sowie den Ruhestromkontak_t 15
des anderen Steuerrelais 2o das Stehschütz 3o eingeschaltet wird, welches den Erregerstromkreis
der Spule 51 des Weichenstellmagneten schließt. Damit wird die Weiche in die ,gewünschte
Richtung umgestellt.
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Ist nun das Fahrzeug aus verkehrstechnischen Gründen gezwungen, vor
dem Durchfahren der Weiche zu halten, wobei eine Bremsung erfolgen ruß, so wird
der Fahrschalter ausgeschaltet, was zur Folge !hat, daß die Spule io nicht mehr
erregt ist. Solange nun der 'Stromabnehmer des Fahrzeugs mit dem Schleifdraht q.-
noch. in Berührung ist, würde bei einem Abfallen des Relais io o'hne weiteres eine
Umsteuerung der Weiche durch Einschaltung des Stehschützes 40 über den Kontakt 24
des Steuerrelais 2o erfolgen können. Dadurch, daß nun eründungsgem,äß über den,
Selbsthaltekontakt 13 .das Steuerrelais ro nach dein Ansprechendes Rela.is eingeschaltet
bleibt, ist sichergestellt, daß auch bei einem Anhalten des Fahrzeugs vor dem Durchfahren
der Weiche keine Fehlschaltung herbeigeführt werden kann. Dieselbe Wirkung wird
beine Befahren der Weiche auf die andere Abzweigrichtung mit Hilfe des Selb,stschaltekontaktes
23 beim Relais 2o erreicht. Sobald auf dem oben erläuterten Wege für die Fahrt in
der zweiten Abzweigungsrichtung das Relais. 2o eingeschaltet isst, wird. der Selbsthaltekontakt
23 geschlossen. Wenn nun das Fahrzeug vor .dem Durchfahren der Weiche angehalten
wird und erneut wieder anfährt, kann auch beim Erregen der Stromwicklung ii das
Relais io keine Umsteuerung der Weiche herbeigeführt werden, weil infolge Aufrechterhaltung
der Einschaltung des Steuerrelais 2o der über den Kontakt 1q. des Relais io verlaufende
Erregerstromkkrei.s für das Stehschütz 3o an dem Ruhestromkontakt 15 des in seiner
Einschaltstellung gehaltenen Steuerrelais 2o unterbrochen ist.
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Die Betätigung des Umschaltmagneten bzw. der Stellungsschütze kann
nun nach der weiteren Erfindung noch von einer -Überwaohungseinrichtung abhängig
gemacht werden, die die Betätigung unabhängig von der Zahl der Stromabnehmer eines
Zuges und unabhängig von der Zeit, die der Zug zum, Vorbeifahren mit oder ohne Haltepause
benötigt, so lange sperrt, bis der Zug eine im Bereich der Weiche liegende Kontrollstrecke
passiert hat. Dieser Gedanke läßt sich auf verschiedene Arten verwirklichen. Bei
dem in der Zeichnung d@argeste'llten Ausfühxungsbeispiel dienthierzu folgende Einrichtung:
Vor dem Verzweigungspunkt der Fahrleitung einerseits und hinter ihm in beiden Abzweigungen
andererseits ist je ein Schleifdraht 61, 62, 63 "als Endpunkt der Kontrollstrecke
angeordnet.
Die Schleifdrähte 62, 63 sind miteinander elektrisch
verbunden. An diese Endpunkte der Kontrollstrecke ist nun als wahlweise zusätzliche
Geräteeinheit ein soggenannter Sperrschalter 6 angeschlossen, der über Anzeigelampen
64; 65 mit dem Steuerschalter in Verbindung steht. Bei Inbetriebnahme dieser zusätzlichen,
Einrichtung ist der Hilfsschalter 7 im Steuerschalter 5 zu öffnen.
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Der Sperrschalter 6 enthält zwei Schrittschaltwerke 70,
80 und ein Nul.lspannungs@relais go sowie einen Ausschalter 66 für Störungsfälle.
Die Kontakte der beiden Schrittsch ,altwerke - es sind bei dem Ausführungsbeispiel
nur je drei gezeichnet -sind paarweise miteinander elektrisch verbunden und so geschaltet,
daß sie bei gleicher Schrittzahl den Stromkreis für die Erregung der Stellsohütze
30, 40 im Steuerschalter über die Anzeigelampe 65 schließen. Diese gibt somit als
Anzeigelampe an, daß für ein nachfolgendes Fahrzeug die Anlage zum Umstellen der
Weiche frei ist.
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Hat dagegen, der erste Stromabnehmer eines Zuges den Schleifdraht
61 am Eingang der Kontrollstrecke berührt, am Ausgang der Kontrdllstrecke bei 62
bzw. 63 aber noch nicht, so ist die Stellung dier Schrittschaltwerke 70 bzw.
8o unterschiedlich, d. h., die Stromkreise der Stellschütze 30 bzw. 40 sind un:ter!b@ochen
bzw. gesperrt. Dieser Zustand (Verriegelung) wird über ein Nullspannungsrelais go
durch eine besondere Anzeigelampe 64 für den Fahrer eines nachfolgenden Zuges erkennbar
gemacht.
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Die zusätzliche Überwachungseinrichtung (Sperrschalter 6) läßt sich
statt mit Schleifdrähten neben dem Fahrdraht auch auf andere Weise steuern, beispielsweise
durch induktive Übertragung (Magnete an den Fahrzeugen ünd neben den Schienen),
durch vom Fahrzeug gesteuerte Gleiskontakte od. dgl.
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Durch die Überwachungseinrichtung wird erreicht, daß beliebig viele
Stromabnehmer in einem Zugverband eingesetzt werden oder beliebig viele Fahrzeuge
dicht aufeinander in der gleichen Richtung fahren können, ohne daß durch einen solchen
oder einen späteren Stromabneihmer eine unbeabsichtigte Verstellung der Weiche herbeigeführt
würde. Will der Fahrer eines Wagens die Weiche in die andere Richtung stellen.,
so muß er vor dem Befahren des. Fahrdrahtkontaktes 3, 4 das Freizeichen abwarten.
In vereinfachter Form läßt sich die Anlage auch mit nur einer Anzeigelampe ausführen,
deren Leuchten den einen Zustand und deren Dunkelheit den anderen Zustand anzeigt.
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Die Steuereinrichtung nach der Erfindung ist sowohl für Schiencnweidhen
als auch für verstellbare Fa@hrleitungsweichen anwendbar.