DE473786C - Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und Weichen - Google Patents
Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und WeichenInfo
- Publication number
- DE473786C DE473786C DES79453D DES0079453D DE473786C DE 473786 C DE473786 C DE 473786C DE S79453 D DES79453 D DE S79453D DE S0079453 D DES0079453 D DE S0079453D DE 473786 C DE473786 C DE 473786C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- route
- switches
- relay
- contact
- closed
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L21/00—Station blocking between signal boxes in one yard
- B61L21/06—Vehicle-on-line indication; Monitoring locking and release of the route
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AlH
21. MÄRZ 1929
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 2Oi GRUPPE
Siemens & Halske Akt-Ges. in Berlin-Siemensstadt*)
Patentiert im Deutschen Reiche vom 1. Mai 1927 ab
Für den Verschluß von Fahrstraßen und Weichen verwendet man meist einen rein
mechanischen und einen elektrischen Verschluß. Beim elektrischen Verschluß werden
mechanische Verschlußorgane elektrisch gesteuert. Beide Verschlüsse werden durch Umlegen
des Fahrstraßen- bzw. Fahrstraßensignalhebels bewirkt, und zwar derart, daß der rein mechanische Verschluß während des
Umlegens des Hebels erfolgt und erst nach völligem Umlegen des Hebels der elektrische
Verschluß zustande kommt. Der elektrische Verschluß kann auch durch den Zug selbst
bewirkt werden. Für die nachherige Auflösung des Fahrstraßenverschlusses ist es im
allgemeinen erforderlich, daß sämtliche Weichen der Fahrstraße von dem Zuge befahren
und wieder verlassen worden sind. In vielen Fällen, vor allem bei großen Bahnhöfen und
ao starkem Betriebe ist es nun störend, daß bis zum vollständigen Freiwerden der einmal
eingestellten Fahrstraße gewartet werden muß, ehe die Anfangsweiche derselben Fahrstraße
für eine zweite Fahrt in ein anderes Gleis benutzt werden kann. Es ist auch außerdem zweckmäßig, bei Halt zeigendem
Signal über die Weichen rangieren und daher auch jederzeit die Weichen umstellen zu
können.
Man hat zwar schon vorgeschlagen, eine Umstellung der vom Zuge bereits befahrenen
Weichen, noch ehe dieser die ganze Fahrstraße hinter sich hat, dadurch zu ermöglichen,
daß man auf den mechanischen Fahrstraßenverschluß vollständig verzichtet und nur einen elektrischen Verschluß der Weichen
vornimmt, wobei dann der Zug beim Befahren jeder Weiche durch Niederdrücken eines Kontaktes
den Verschluß dieser Weiche aufhebt. Hierbei wird jedoch durch die Aufgabe des mechanischen Fahrstraßenverschlusses die
Hauptgrundlage des Eisenbahnsicherungssystems beseitigt, die aus Sicherheitsgründen
einen elektrischen und einen mechanischen Verschluß fordert. Außerdem war hierbei
für die Freigabe der ersten in der Fahrstraße liegenden Weiche nur das Befahren des Kontaktes
durch den Zug notwendig. Dagegen wurde nicht überprüft, ob auch die übrigen in der eingestellten Fahrstraße liegenden, vom
Zug noch nicht befahrenen Weichen elektrisch verschlossen sind.
Gemäß der Erfindung kann man nun eine größere Betriebsbeweglichkeit und Vereinfachung
des Fahrstraßenverschlusses unter Beibehaltung des mechanischen und elektrischen
Verschlusses dadurch erzielen, daß durch das Befahren und die darauffolgende Freigabe des ersten in der Fahrstraße liegenden
Weichenabschnittes die Aufhebung des mechanischen Fahrstraßenverschlusses erfolgt,
z. B. vermittels des zu dem Weichen-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr.-Ing. Hermann Arndt in Berlin,
abschnitt gehörigen Relais, wobei jedoch die Auflösung der Fahrstraße außer von dem Befahren
der ersten Weiche noch elektrisch davon abhängig gemacht ist, daß die übrigen in
der eingestellten Fahrstraße liegenden Weichen elektrisch verschlossen sind. Dies kann
man gemäß der Erfindung z. B. dadurch erzielen, daß in dem über den Fahrstraßensperrmagneten
führenden Stromkreis ein Kontakt ίο angeordnet ist, der durch Abfallen und Wiederanziehen
des zum ersten Weichenabschnitt gehörigen Relais geschlossen wird, und daß in dem Stromkreis des Fahrstraßensperrmagneten
ferner noch Kontakte angeordnet sind, die durch die Verschlußeinrichtungen der in der eingestellten Fahrstraße liegenden,
noch nicht befahrenen Weichen bei deren Verschlußstellung geschlossen sind.
In den Abbildungen ist der Erfindungsao
gegenstand an Hand eines Beispiels näher erläutert. Abb. 1 stellt den Grundriß einer
Bahnhofsanlage mit mehreren Fahrstraßen dar, wobei schaubildlich die zu den einzelnen
Weichenabschnitten gehörigen Magnetschalter angedeutet sind. Abb. 2 zeigt das Schaltbild
des für die Auflösung der Fahrstraße nach Gleis I oder II vorgesehenen Stromkreises.
Abb. 3 zeigt die Verschlußeinrichtungen der zu der Fahrstraße nach Gleis I gehörigen Weichen und das Schaltbild der zugehörigen
Stromkreise und Relais. Die Weichen sind mit W1, W2, W3 und W4, bezeichnet,
die zugehörigen Relais mit R1, R2, R3, R41.
Diese Relais sind an den isolierten Weichenabschnitten vorgesehen, werden durch den
Zug in bekannter Weise kurzgeschlossen und nach Verlassen des isolierten Abschnittes
wieder freigegeben. Um nun nach Befahren und Wiederfreiwerden des Weichenabschnittes
der Weiche W1 bereits wieder eine Umstellung der Weiche für eine zweite Fahrt,
z. B. nach Gleis III oder IV, vornehmen zu können, wird gemäß der Erfindung die Einrichtung
so getroffen, daß der die Fahr-Straßenauflösung bewirkende Sperrmagnet F über einen Kontakt X1 Strom erhält, der nur
beim Abfallen und Wiederanziehen des ersten Weichenrelais R1 geschlossen wird. Nun
kommt zwar das Relais R1 auch bei Halt zeigendem
Signal und Rangierfahrten zum Abfallen und Wiederanziehen seines Ankers, und
der Kontakt K1 wird hierbei geschlossen; da jedoch bei Halt zeigendem Signal die Fahrstraße
nicht verschlossen ist, ist eine Betätigung des Fahrstraßensperrmagneten F und
dementsprechend auch das Schließen des Kontaktes K1 ohne Bedeutung.
Um nun zu verhindern, daß durch die Aufhebung des mechanischen Fahrstraßenver-Schlusses
etwa auch ein Umstellen der anderen in der eingestellten Fahrstraße liegenden, noch nicht befahrenen Weichen erfolgen kann,
werden gemäß der Erfindung ferner in dem über den Fahrstraßensperrmagneten F führenden
Stromkreis L noch Kontakte K 3 und
K4, angeordnet, die durch die Verschlußeinrichtungen
O3 und O4 der Weichen W3 und
W41 gesteuert werden und nur in der Verschlußstellung
der Weichen W3 und PF4 geschlossen
sind. Die Verschlußeinrichtungen werden gesteuert durch Relais Z3 und Z4,
deren Anker im angezogenen Zustande den Verschluß aufhebt, im abgefallenen Zustande
dagegen herbeiführt. Die Relais Z2, Z8 und
'Z4 erhalten einerseits über Kontakte Ks, Ka
und K7 Strom, andererseits über Kontakte Ks, Ks und K10. K3 ist ein Kontakt am
Signal für die Gleise III und IV, KB am Signal für die Gleise I, II und V, K7 ein
Kontakt am Signal für die Gleise I und II, und zwar sind diese Kontakte, wie in der
Zeichnung dargestellt, geschlossen bei Halt zeigendem Signal. KB ist ein Kontakt am Relais
R1, K9 am Relais Rs, K10 am Relais R1.
Damit nun ein Verschluß der Weichen W3 und W4, durch die Verschlußeinrichtungen O3
und O4 eintritt, ist das Abfallen der Relais Z3
und Z4 erforderlich. Der zu diesen Relais führende Stromkreis wird unterbrochen beim
Abfallen der Relais R1, Rs oder R4,, da hierbei
die Kontakte Ks, K9 oder K10 geöffnet werden.
Bei Halt zeigendem Signal jedoch, also wenn nur Rangierfahrten vorgenommen werden,
sind die Kontakte K6 und K7 noch geschlossen
und die Relais erhalten weiter Strom, ein elektrischer Verschluß der Weichen
tritt also hierbei nicht ein. Nur wenn das Signal auf Fahrt gestellt ist, sind die
Kontakte K0 und K7 unterbrochen, und wenn
dann die Relais R1, R3 oder /?4 zum Abfallen
kommen, werden die Relais Z3 und Z4 stromlos
und bewirken durch Abfallen ihres Ankers den Verschluß der Weichen W5 und W4,.
Durch Schließen des Kontaktes K1 und der Kontakte K3 und K4, an den Verschlußeinrichtungen
der Weichen PF3 und PF4 ist dann
der zu dem Fahrstraßensperrmagneten F führende Stromkreis geschlossen und eine Fahrstraßenauflösung
ermöglicht.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zum Verschließen von Fahrstraßen und Weichen, wobei die zu einer bestimmten Fahrstraße gehörigen Weichen mechanisch und elektrisch verschlossen werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch das Befahren und die darauffolgende Freigabe des ersten in der Fahrstraße liegenden Weichenabschnittes die Aufhebung der Sperre (F) für den mechanischen Fahrstraßenverschluß er-folgt, ζ. B. vermittels des. zu dem Weichenabschnitt gehörigen Relais (R1), daß aber die Freigabe des Fahrstraßensperrmagneten (F) außer von dem Befahren und der Räumung der ersten Weiche (W1) noch davon abhängig gemacht ist, daß die übrigen in der eingestellten Fahrstraße liegenden, noch nicht befahrenen "Weichen (W3, W4) elektrisch verschlossen sind.
- 2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in dem über den Fahrstraßensperrmagneten (F) führenden Stromkreis (L) ein Kontakt (K1) angeordnet ist, der durch Abfallen und Wiederanziehen des zum ersten Weichenabschnitt gehörigen Relais (R1) geschlossen wird, und daß in dem Stromkreis (L) des Fahrstraßensperrmagneten (F) ferner noch Kontakte (K3, Jf4) angeordnet sind, die durch die Verschlußeinrichtungen (O3, O4) der in der eingestellten Fahrstraße liegenden, noch nicht befahrenen Weichen (W3, W4) bei deren Verschlußstellung geschlossen sind.
- 3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß .das zu dem ersten Weichenabschnitt gehörige Relais (R1) durch das Abfallen seines Ankers den Verschluß der weiteren noch in der eingestellten Fahrstraße liegenden Weichen (W3 und W4) bewirkt.
- 4. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Verschluß der Weichen (z. B. W4) bzw. die Betätigung der den Verschluß bewirkenden Relais (Z4) über zwei parallelliegende Stromkreise bewirkt wird, von denen der eine über einen Kontakt (K7) an dem zu der betreffenden Fahrstraße gehörigen Signal (S I/II) und einen Selbstschlußkontakt am Anker des Relais (Z4) führt und bei Fahrt zeigendem Signal (S I/II) unterbrochen ist, der zweite Stromkreis dagegen über einen Kontakt (K10) am Anker des betreffenden Weichenrelais (R±) führt und bei freiem Weichenabschnitt, also angezogenem Anker, geschlossen, bei abgefallenem Anker unterbrochen ist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES79453D DE473786C (de) | 1927-05-01 | 1927-05-01 | Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und Weichen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES79453D DE473786C (de) | 1927-05-01 | 1927-05-01 | Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und Weichen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE473786C true DE473786C (de) | 1929-03-21 |
Family
ID=7508208
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES79453D Expired DE473786C (de) | 1927-05-01 | 1927-05-01 | Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und Weichen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE473786C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE945158C (de) * | 1952-04-10 | 1956-07-05 | Lorenz C Ag | Fahrstrassenaufloeseschaltung |
DE952821C (de) * | 1952-09-21 | 1956-11-22 | Lorenz C Ag | Fahrstrassenaufloeseschaltung fuer Stellwerksanlagen |
-
1927
- 1927-05-01 DE DES79453D patent/DE473786C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE945158C (de) * | 1952-04-10 | 1956-07-05 | Lorenz C Ag | Fahrstrassenaufloeseschaltung |
DE952821C (de) * | 1952-09-21 | 1956-11-22 | Lorenz C Ag | Fahrstrassenaufloeseschaltung fuer Stellwerksanlagen |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE473786C (de) | Einrichtung zum Verschliessen von Fahrstrassen und Weichen | |
DE473108C (de) | Elektrische Speicheranlage | |
AT114500B (de) | Einrichtung zum Verschließen von Fahrstraßen und Weichen. | |
DE819111C (de) | Anordnung zur Aufloesung von Fahrstrassen im Eisenbahn-Sicherungswesen | |
DE470064C (de) | Signalschaltung fuer voruebergehend unbediente Eisenbahnstationen | |
DE852557C (de) | Einrichtung an Tischhebelwerken elektrischer Stellwerke zur Fahrstrassen- und Signalstellung | |
DE939031C (de) | Elektrische Steuereinrichtung fuer Weichenstellwerke mit Betaetigung durch den Stromabnehmer eines vorbeifahrenden Triebfahrzeugs | |
DE624333C (de) | UEberwachungseinrichtung fuer Achszaehleinrichtungen | |
DE845529C (de) | Anordnung bei Stellwerken, im besonderen solchen mit elektrischen Verschluessen | |
DE549405C (de) | Einrichtung zum Telephonieren und Signalisieren auf Drahtseilbahnen | |
DE898010C (de) | Schaltung fuer Stellwerke mit elektrischen Verschluessen | |
DE464180C (de) | Einrichtung zur Anzeige der Fahrtrichtung eines Zugs | |
DE950856C (de) | Schaltung fuer die Einstellung von Fahrstrassen | |
DE564763C (de) | Einrichtung zum Verschliessen von Weichen oder Signalen mit elektromotorischem Antrieb | |
DE495262C (de) | Einrichtung zur Anzeige der Fahrtrichtung eines Zuges | |
DE162946C (de) | ||
AT10732B (de) | Stations-Sicherungsanlage mit Einrichtung zur Blockfahrt über einzelne oder alle Geleise. | |
DE974788C (de) | Einrichtung fuer zentrale Betriebsregelung und zentrale Betriebsueberwachung auf Eisenbahnstrecken zum Stellen von Weichen, Fahrstrassen, Signalen u. dgl. | |
DE278011C (de) | ||
DE275528C (de) | ||
DE503377C (de) | Selbsttaetige Warnsignalanlage fuer schienengleiche Bahnueberwege | |
DE275526C (de) | ||
DE482207C (de) | Halbselbsttaetiges Stellwerk | |
DE688679C (de) | UEberpruefung des Gleisrelais bei selbsttaetigen Gleisfreimeldeanlagen | |
DE237928C (de) |