DE670946C - Zugbeeinflussungseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zugbeeinflussungseinrichtung, die mit permanenten und Elektromagneten am Gleis arbeitet. Es ist bereits bekannt, außer einem permanenten Magneten noch einen oder mehrere Magnete am Gleis vorzusehen, die auf am Zug angeordnete Relais einwirken, wobei die Relais in verschiedener Kombination verschiedene Wirkungen hervorrufen. Diese Einrichtung arbeitet jedoch pneumatisch, derart, daß die Relais unmittelbar auf pneumatisch gesteuerte Ventile einwirken. Hierdurch ergibt sich eine gewisse Unsicherheit, die dem Zweck der Verwendung mehrerer Magnete gerade entgegenwirkt. Es ist ferner bekannt, bei gewöhnlichen Zugbeeinflussiungseinrichtungen, die ohne permanente Magnete arbeiten, eine Einwirkung des Streckenmagneten auf den Lokomotivmagneten derart zu bewirken, daß der Lokomotivmagnet unmittelbar auf Relais einwirkt, die die Bremsvorrichtung beeinflussen oder eine Signalanzeige bewirken. Die Erfindung bezieht sich auf eine Kombination beider Gedanken, darin bestehend, daß außer einem Elektromagneten auch ein permanenter Magnet vorhanden ist, die Einwirkung des Lokomotivmagneten auf die Bremsvorrichtung nicht auf pneumatischem Wege, sondern auf elektrischem Wege erfolgt. Während man nun zwecks Übertragung von mehr als zwei Signalen bisher stets zwei Elektromagnete und einen permanenten Magneten benötigte, wird gemäß der Erfindung 'dies durch einen Elektromagneten in Verbindung mit einem permanenten Magneten erzielt, was dadurch geschieht, daß die Wicklung des Elektromagneten durch einen vom Signal abhängigen Schalter umgepolt werden kann, wobei für die Übertragung des Fahrt- oder Warnsignals der permanente Magnet mit dem Elektromagneten in der einen oder anderen Polung kombiniert wird.

Der Erfindungsgegenstand ist in den Fig. 1 bis 3 beispielsweise näher erläutert.

Fig. ι zeigt die Anordnung an der Strecke und an der Lokomotive von oben gesehen. Hierbei ist angenommen, daß nicht nur die Begriffe Halt und Fahrt auf den Zug übertragen werden sollen, sondern drei Begriffe, also Fahrt, Halt und Warnung. Neben dem Gleis 2, 3 ist hier ein permanenter Magnet 1 vorgesehen, außerdem nur ein Elektromagnet 25, dessen Wicklung 26 durch einen Schalter umgepolt werden kann, um zwei verschiedene Wirkungen hervorzurufen. Zu dem Elektromagneten 25 gehört ein Relais 28 auf dem Fahrzeug 11, zu dem permanenten Magneten 1 ein Relais 29. Die Ausbildung dieser Relais ist aus Fig. 2 ersichtlich. Hierbei sind zwei Anker 30 und 31 vorhanden, die unabhängig

*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Otto Schirm in Berlin-Halensee.

voneinander arbeiten und von denen je nach der KraftfLüßrichtung des Gleismagneten der eine oder andere anspricht.

Die Relais 29 und 28 müssen nach dem Ansprechen wieder in die Ruhelage zurückkommen. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, z. B. durch eine Abzugswicklung auf den Polansätzen des Empfangsmagneten. Außerdem kann man die Rückholung des

ίο Ankers entweder selbsttätig bewirken, indem man das Einschalten der Abzugs wicklung vom Ablaufen einer Uhr abhängig macht, oder aber man kann die Abzugs wicklung durch Bedienen eines Druckknopfes einschalten.

Die zu den Fig. 1 und 2 gehörige Schaltung ist in Fig. 3 dargestellt. H, F, W sind Registrierrelais, die die Halt-, Fahrt- und Warnanzeige erkennen lassen oder entsprechende Lampen einschalten. Aus der Zeichnung ist ersichtlich, daß das Haltrelais// und das Warnrelais W im Ruhezustand Strom erhalten, also angezogen sind, während das Fahrtrelais F in der Ruhelage stromlos ist. In dieser Lage ist keine der Anzeigelampen beleuchtet. Soll das Fahrtsignal .F übertragen werden, so wird der Schalter 27 beispielsweise nach links herumgelegt, dabei spricht der Anker 31 des Relais 28 an und schließt den Kontakt 122. Gleichzeitig wird Kontakt 132 am Relais 29 geschlossen, so daß das Fahrtrelais F anziehen kann. Soll das Warnsignal W übertragen werden, so wird der Schalter 27 nach rechts herumgelegt, der Anker 30 des Relais 28 spricht an und unterbricht Kontakt 143. Außerdem spricht das Relais 29 an und unterbricht den Kontakt 133. Hierdurch fällt das WarnrelaisW ab. Aus dem Stromkreis des Haltrelais H ist auch ersichtlich, daß die Haltanzeige immer dann erscheint, wenn eines der Relais 28 oder 29 beeinflußt -wird, gleichgültig auch, ob beim Relais 28 der Anker 30 oder 31 anspricht, denn es wird immer einer der Kontakte 121, oder 141 unterbrochen. Damit nun nicht bei der Beeinflussung der Relais/⁷ oder W auch das Haltrelais W abfällt und eine Anzeige hervorruft, werden die in der Zuleitung liegenden Kontakte 121, 131, 141 überbrückt, was durch die von der Fahrt- oder Warnstellung des Signals gesteuerten Kontakte F₁ und W₁ geschieht.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Zugbeeinflussungseinrichtung, bei welcher die Beeinflussung der Lokomotivvorrichtung durch an der Strecke angeordnete permanente und Elektromagnete erfolgt und wobei die auf dem Zug angeordneten Relais in verschiedener Kombination verschiedene Wirkungen hervorrufen, dadurch gekennzeichnet, daß an der Strecke außer einem permanenten Magneten nur ein Elektromagnet (25) angeordnet ist, dessen Wicklung (26) durch einen vom Signal abhängigen Schalter (27) umgepolt werden kann, wobei für die Übertragung des Fahrt- oder Warnsignals der permanente Magnet mit dem Elektromagneten in der einen oder anderen Polung kombiniert wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   [Serum, gedmickt in der