DE597400C - Elektrische Signaleinrichtung fuer Wagenzuege - Google Patents
Elektrische Signaleinrichtung fuer WagenzuegeInfo
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L15/00—Indicators provided on the vehicle or train for signalling purposes
- B61L15/0009—Indicators provided on the vehicle or train for signalling purposes wiring diagrams for start- or stop-signals on vehicles having one or more carriages and having electrical communication lines between the carriages
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Description
Die in den letzten Jahren ständig gesteigerte Fahrgeschwindigkeit der Straßenbahnen,
die wahrscheinlich mit ihrem heutigen Stande noch nicht ihren Höhepunkt erreicht
hat, trug dazu bei, daß mehr und mehr ein Bedürfnis für Signaleinrichtungen entstand,
die den veränderten Verhältnissen durch schnellere und sichere Befehlübermittlung
Rechnung tragen. Zu diesem Zweck sind Signaleinrichtungen geschaffen, die bereits
mit Hilfe elektromagnetisch gesteuerter Signalschalter die Übermittlung von HaIt-
und Fahrtmeldungen an den führenden Wagen direkt gestatten. Für die Abgabe von
■15 Notsignalen dagegen sehen diese Einrichtungen besondere Stromkreise vor, über welche
die Einschaltung der hierfür bestimmten Zeichen gewöhnlich direkt an der Befehlsstelle
erfolgt. Die hohe Zahl der hierdurch bedingten Steuerleistungen im Zuge sowie die
Ausführung der Befehlstaster und Kupplungsstecker verteuert nicht nur die Anschaffungskosten
derartiger Einrichtungen, sondern enthält auch Faktoren, die die Betriebssicherheit
vermindern. Das gleiche gilt auch für die durch die Art ihrer Ausführung auf Einfachzeichen beschränkte Befehlsanzeige.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Signaleinrichtung für Wagenzüge
unter Verwendung von zwei Steuerleitungen und unter Änderung der Stromrichtung,
bei der außer Signalanzeigern auch Doppelzeichen akustisch oder optisch erscheinen,
die von jeder Stelle des Zuges betätigt werden können und deren Abgabe sowohl von
dem Schaffner als auch von den Reisenden kontrolliert werden kann. Das Wesen der
Erfindung besteht darin, daß zwei Empfangsrelais -BM1, -EM2 (Doppelzeichenwähler) vor-
gesehen sind, durch deren Zusammenarbeiten bei einer Stromi-ichtung in der Steuerleitung
das Fahrt- oder Haltzeichen, bei entgegengesetzter Stromrichtung das Notsignalzeichen
erscheint. Wesentlich ist ferner ein im führenden Wagen angeordneter Widerstand W, der durch die Befehlsmagnetschalter
BM sämtlicher Wagen bei Betätigung auch nur eines der Druckknöpfe FH (Befehlstaster) kurzgeschlossen wird. Von den
Empfangsrelais ist das eine, EM1, mit zwei
Spulen a, b versehen, von denen die eine, a, im Stromkreis der Hauptzeichen, die andere
parallel zu diesem und der ersten, a, angeordnet ist, während das andere Relais EM2 ein
polarisiertes Relais ist.
In Abb. ι der Zeichnung ist beispielsweise eine Ausführungsform der Erfindung für
einen Straßenbahnzug, bestehend aus Motorwagen und Anhänger, dargestellt. Es gilt
das schematische Schaltbild Abb. 2 für Fahrt, Abb. 3 für Halt und Abb. 4 für Notsignal.
Die wesentliche Anordnung der beiden Steuerleitungen und die Art ihrer Verwendung für
Notsignal ist in der Abb. 5 ersichtlich. Die Abb. 6 läßt erkennen, in welcher AVeise
die einzelnen Befehle durch Haupt- und Xebenzeichen wiedergegeben werden; sie veranschaulicht die Anordnung der Nebenzeichen
im Gehäuse des Signalanzeigers J unter den verschiedenfarbigen Befehlsstufenlinsen
Nj F, H mit dem Hauptzeichen auf
der Stufe F. Wird in den Abb. 1 und 2 der Widerstand W durch einen oder alle Steuerkontakte
iv2 kurzgeschlossen, so wird zunächst in den beiden Spulen a, b des Empfangsmagnetschalters
EM1 die Erregung verstärkt. Infolgedessen wird vorwiegend durch
die Zugkraft der Spule b dieser seine Arbeitsstellung H einnehmen, wobei die Kontakte
13-14 und 22-23 geöffnet und die Kontakte
18-17 geschlossen werden (Abb. 3). Durch Öffnen der Kontakte 13-14 wird die Spule b
stromlos und die Erregung der Spule α so viel verstärkt, daß sie den Schalter EM1 in der
Arbeitsstellung festhält. Hierdurch wird gleichzeitig der Stromkreis . des mit der
Spule α in Serie geschalteten Hauptzeichens J
freigegeben, so daß der Zeiger die /J-Stellung
einnimmt. Das diesen zugeordnete Nebenzeichen OH wird mittels in seinem Stromkreis
angeordneter Kontakte 18-17 eingeschaltet.
OH sind rote Lampen, die neben ihrer eigentlichen Aufgabe noch; dafür sorgen, daß
der Hauptzeichenwechsel auch bei Dunkelheit gut erkannt wird. Umgekehrt ergänzen sich
Haupt- und Nebenzeichen bei grellem Tageslicht. Es kann vorkommen, daß im Kreise
der Spule α während des Bestehens eines Fahrtbefehles eine Unterbrechung eintritt.
Diese Störung wird sofort daran erkannt, daß bei Haltbefehl nicht das Nebenzeichen
OH stehenbleibt, sondern ein Blinkzeichen OH-OF erscheint. Der Stromverlauf
für die Erregung des Hauptzeichens I1 H bei Halt ist folgender: von
2 über FPJVio-/-a-4-c-6-46 nach E. Als
Stromquelle dient teilweise die Batterie und 4-5 teilweise die Fahrleitung über VW1. Da es
sich hier um Vorwärtsstrom handelt, bleibt die Spule c des Empfangsschalters EM2 unbeeinflußt.
Dieser schließt seine Kontakte 15-16 nur dann, wenn ein Strom in umso
gekehrter Richtung den genannten Kreis durchfließt. Für die Doppelanzeige eines
Haltbefehls genügt es, wenn einer der Steuerkontakte JC2 parallel zum Signalnetzwiderstand
W geschlossen ist. Wäre aber für den ganzen Zug nur ein Kontakt vorhanden,
so würde bei Fahrtbereitschaft des betreffenden Wagens der Fahrtbefehl ausgelöst in dem
Augenblick, wo dieser unterbricht; geschehen darf dies aber erst, wenn alle Wagen fahrtbereit
sind. Um dies zu erreichen, wird durch Steuerkontakte der jedem Wagen zugeordneten
Befehlsmagnetschalter BM der Signalnetzwiderstand W mehrfach parallel
kurzgeschlossen.
Die Aufgabe der Befehlsmagnetschalter, welche bei Halt durch magnetisch vorbereitete
Rückstellkräfte (Federn) übereinstimmend in ein und dieselbe Schaltstellung gebracht werden,
ist es, dafür zu sorgen, daß alle Meldungen nur als Sammelmeldungen an die
Empfangsmagnetschalter EM (Doppelzeichenwähler)
weitergegeben und von diesen doppelt angezeigt werden. Dadurch wird erst,
wenn der letzte Steuerkontakt K2 geöffnet wird, der Widerstand W wieder in den Kreis
des Hauptzeichens geschaltet, wie es die Abb. 2 schematiseh zeigt. Die Folge davon
ist, daß die Erregung der Spule α so weit geschwächt wird, daß sie den Schalter in seine
Ruhestellung entläßt. Hierbei werden die Kontakte 13-14 geschlossen, die die für
Fahrtstufe maßgebende Erregung des Hauptzeichens I vorbereiten. Die Stromrichtung
ist die gleiche wie bei Halt, von 2 über c nach E. Gleichzeitig mit dem Einschalten
des Hauptzeichens I erlischt beim Übergang von EM1 in die Ruhestellung das Nebenzeichen
OH, während OF über die Kontakte 22-23 eingeschaltet wird. Die Nebenzeichen
OH, OF werden über den Kreis 20-ig-E von
der Fahrleitung erregt. Der Strom für das Hauptzeichen I kommt ebenso wie bei Halt
aus dem Netz, jedoch jetzt vorwiegend; je nach Größe der Widerstände VW und W
fließt bei Fahrt sogar Ladestrom in die Batterie B.
Zur Auslösung des- Notsignals (Abb. 4)
werden die beiden Steuerleitungen I1-I2 mittels
dazwischen angeordneter Tasten N verbunden. Hierdurch wird der Steuerleitung I1
über die Kreise 29-5"2-38-4-42-43-9-Z1 erhöhte
Spannung zugeführt, die im Punkt 7 (Abb. 1) über den Signalnetzwiderstand W
derart geteilt wird, daß der Stromkreis der Hauptzeichen in Richtung von 6 über
C-4.-10-2-B erregt wird. Durch diesen Rückstrom
wird mittels der Spulen b in der gleichen Weise wie bei Halt wieder der Stromkreis
für das Hauptzeichen bei Öffnen der Kontakte 13-14 freigegeben und gleichzeitig
durch die Spule c des zweiten Schalters EM2,
über dessen Kontakte der Kreis für die akustischen Nebenzeichen aN geschlossen. Das
Hauptzeichen I gelangt durch Drehung entgegen dem Urzeigersinn über die Nullage
auf die Notsignalstufe N. Solange der Taster N geschlossen ist, verbleibt auch das
Hauptzeichen hier. Die Speisung der Nebenzeichen (Abb. 1 und 4) erfolgt über
2i-öAr-24-ßW-iS-i6-ii. OiV sind Lampen,
die den akustischen Zeichen als Vorwiderstand dienen. Als weitere Möglichkeit ist
auch die Speisung von der Batterie B vorgesehen und zu diesem Zweck der Stromkreis
5-26-25-24 angeordnet, der bei Ausbleiben der Fahrdrahtspannung durch ein Nullspannungsrelais NR geschlossen wird.
Der Kontakt K3 des Empfangsmagnetschalters
EM2 kann nur von Hand geöffnet werden. Da der Empfangsmagnetschalter EM1
auch bei Notsignal seine Arbeitsstellung einnimmt, wird, auch noch das optische Haltnebenzeichen
eingeschaltet, welches bei Unterbrechung des Tasters N bestehen bleibt. Gleichzeitig erscheint dann auch das Halthauptzeichen,
dessen Stromkreis über die im Kreise des geschlossenen Tasters N liegenden
Spulen ^2 vorbereitet wurde, wo diese bewirken, daß bei öffnen der Kontakte 43-44
die Steuerkontakte K2 der Befehlsmagnetschalter BM parallel zu W wie bei Halt geschlossen
werden.
Die Betätigung der Kontakte K2 zum
Kurzschließen und Einschalten des Signalnetzwiderstandes W erfolgt bei Halt durch
die Federn J1. Die in der Abb. 1 gezeichnete
Lage der Befehlsmagnetschalter BM entspricht dem Fahrtsignal. Bei Halt nehmen
die Steuerkontakte K1, K2 die gestrichelte
Lage ein. Zur Abgabe eines Haltesignals genügt es, wenn einer der Taster FH kurzzeitig
geschlossen wird. Geschieht dies beispielsweise im Motorwagen (Abb. 1), so werden die Spulen
S2 von L her über 29-28-^2-37 und die
SpuleS2'vonZ/über2o/-28'~>Sy-37'-38'-/2'-38-37
erregt. Vom Punkt 37 verläuft der Stromkreis aller Spulen gemeinsam über die im
Kreise des Tasters angeordneten Serienkontakte 34-33 und 41-40 nach E. Die Federn ^1
werden magnetisch gespannt, sobald der Taster FH geschlossen wird, und bewirken
bei Entlastung über Mitnehmer des Ankers der Spulen S2 die Umschaltung der Befehlsmagnetschalter
BM in die Lage H. Dies geschieht, sobald der Stromkreis durch Öffnen
des Tasters FH oder FN unterbrochen wird.
Die Folge davon ist, daß die Steuerkontakte K2 geschlossen werden. Gleichzeitig
geben alle Steuerkontakte K1 den Stromkreis der Taster FH durch öffnen der Kontakte
34"33 und Schließen der Gegenkontakte 33-32 in allen Wagen für die Aufhebung des in der
Lage F erteilten Befehls frei. Der Taster FH steht damit wieder 'für den Fahrtbefehl zur
Verfügung, der sofort durch Wiederholung des Kontaktes in jedem Wagen ausgelöst werden kann, wobei dies aber in jedem
Wagen geschehen muß, da die Empfangsmagnetschalter EM nur bei Sammelmeldungen
Doppelzeichen auslösen. Gleichzeitig ist dabei, welcher der Taster FH von mehreren
in einem Wagen parallel geschalteten hierfür verwendet wird. Wird einer von diesen
beispielsweise im Motorwagen zuerst geschlossen, so wird die Spule S1 erregt, indem
von L-29-28-5Y-32-33-39-41-40 ein Strom
nach E fließt. Durch ihren Anker wird die Feder f1 gespannt und mittels des Mitnehmers
der Befehlsmagnetschalter BM aus seiner Schaltstellung H nach F umgelegt,
und zwar auch sofort nach Unterbrechung des einen der Serienkontakte des Tasters FH.
Dabei werden die dem Motorwagen zugeordneten Steuerkontakte K2 geöffnet und bei
34-33 sofort wieder die ersten Serienkontakte für den Gegenbefehl durch K1 geschlossen.
Der erste Kurzschlußkreis 8-46-45-Z: ist zwar geöffnet, doch bleibt die Doppelanzeige
des Haltbefehls vorläufig noch bestehen, bis dies auch bei den Anhängern geschehen ist,
deren Steuerkontakte noch bis zur Fahrtbereitschaft den Signalnetzwiderstand W
kurzschließen. Erst wenn der letzte Wagen seine Meldung abgegeben hat, wird auch
W wieder eingeschaltet und EM1 betätigt.
Die Spulen S1, S2 sind einpolig mit der
Lichtleitung verbunden. Hierdurch werden bei verschiedener Befehlsmagnetschalterstellung
Fehlschaltungen der Spule ^2 vermieden und erreicht, daß ein Ansprechen stets
nur abwechselnd erfolgen kann.
In den Schaltbildern sind noch Zeichen i go und η angedeutet; diese geben den Reisenden
und den Schaffnern die Möglichkeit, die bestehenden Ausführungszeichen zu kontrollieren.
Falls außer akustischen auch für Notsignal optische Nebenzeichen verlangt werden, können
hierfür die optischen Vorwiderstände oN benutzt werden. Bei Anwendung derselben in
Serie mit Glocken können diese als Flackerzeichen betrieben werden.
Dadurch, daß in dem Ausführungsbeispiel nur ein Widerstand W im führenden Wagen
angeordnet ist, ist die Befehlsübermittlung unabhängig von der Zuggröße.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Elektrische Signaleinrichtung für Wagenzug unter Verwendung von zwei Steuerleitungen und unter Änderung der Stromrichtung, bei dem außer Signalanzeigern noch Doppelzeichen (optisch oder akustisch) erscheinen, die von jeder Stelle des Zuges betätigt werden können und deren Abgabe sowohl vom Schaffner als von den Reisenden kontrolliert werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Empfangsrelais (EM1, EM2) vorgesehen sind, durch deren Zusammenarbeiten bei einer Stromrichtung in der Steuerleitung das Fahrt- oder Haltzeichen, bei entgegengesetzter Stromrichtung das Notsignalzeichen erscheint.
- 2. Elektrische Signalvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nur im führenden Wagen ein Widerstand (W) angeordnet ist, der durch die Befehlsmagnetschalter (BM) sämtlicher Wagen bei Betätigung auch nur eines der Druckknöpfe (JFH, FN) kurzgeschlossen wird.
- 3. Elektrische Signaleinrichtung nachAnspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das eine Empfangsrelais CjEM1) mit zwei Spulen (α, b) versehen ist, von denen die eine (a) im Stromkreis der Hauptzeichen, die andere (b) parallel zu diesem und der ersten (a) angeordnet ist, und daß das andere Relais (EM2) ein polarisiertes Relais ist.Hierzu I Blatt Zeichnungenberuh, gedruckt in der keichsdrixkefk*
Priority Applications (1)
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1932
- 1932-06-03 DE DED63634D patent/DE597400C/de not_active Expired
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