DE597929C - Elektrische Weichenstellvorrichtung - Google Patents
Elektrische WeichenstellvorrichtungInfo
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- DE597929C DE597929C DES97526D DES0097526D DE597929C DE 597929 C DE597929 C DE 597929C DE S97526 D DES97526 D DE S97526D DE S0097526 D DES0097526 D DE S0097526D DE 597929 C DE597929 C DE 597929C
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-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B61—RAILWAYS
- B61L—GUIDING RAILWAY TRAFFIC; ENSURING THE SAFETY OF RAILWAY TRAFFIC
- B61L11/00—Operation of points from the vehicle or by the passage of the vehicle
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Train Traffic Observation, Control, And Security (AREA)
- Electric Propulsion And Braking For Vehicles (AREA)
Description
Bei ferngesteuerten Weichen haben sich Nachteile dadurch ergeben, daß durch die
beim Befahren der Weichen auftretenden Stöße und Erschütterungen die Weichenzungen
unter dem Fahrzeug umgelegt und dadurch Entgleisungen herbeigeführt werden können. Man hat daher bereits die Weichenstellvorrichtungen
so ausgebildet, daß die Weiche in einer ihrer Endlagen gehalten wird. Bei derartigen Weichen, die durch
Elektromagnete verstellt werden, muß einer dieser Magnete ständig erregt sein. Weiterhin
muß auch der zum Umlegen der Weichen in der anderen Fahrtrichtung dienende
Magnet so groß bemessen werden, daß er die Haltekraft des dauernd erregten Magneten
zu überwinden vermag. Die Anordnung bedingt nicht nur erhebliche Anlagekosten, sondern
sie ist auch im Betriebe sehr teuer.
ao Eine andere bekannte Anordnung sucht diese Mängel dadurch zu vermeiden, daß sie
eine mechanische Verriegelung für die Weichenzungen vorsieht. Bei dieser Anordnung
ist die Verriegelung der Weichenzungen von mechanischen Übertragungsteilen abhängig,
bei denen ein gewisses Spiel unvermeidlich ist und die außerdem infolge der Beanspruchungen
einer starken Abnutzung unterliegen. Die Betriebssicherheit ist infolgedessen
auch bei dieser Anordnung nicht gewährleistet.
Die Nachteile der bekannten Einrichtungen werden nach der Erfindung dadurch vermieden,
daß von zwei parallel zu den beiden Stellstromkreisen vorgesehenen weiteren Stromkreisen jeweils der eine in Abhängigkeit
von der Einstellung der Weiche durch das Fahrzeug eingeschaltet wird, wodurch ein Festhaltestromkreis für die Weichenzungen
durch die beim Umlegen der Weiche erregte Spule des Weichenstellmagneten fließt.
Hierdurch wird erreicht, daß die Weichenzungen stets genau anliegen und in dieser
Lage festgehalten werden, solange ein Fahrzeug die Weiche befährt. Mit der Anordnung
nach der Erfindung wird gleichzeitig auch der weitere Vorteil erzielt, daß die
Weiche während des Befahrens von einem nachfolgenden Zug nicht versehentlich umgelegt
werden kann, da die Kraft des Stellstromes nicht ausreicht, um den durch den Festhaltestrom verriegelten Anker der Stellvorrichtung
anzuziehen. Als Schaltglieder können hierbei Quecksilberschaltröhren verwendet werden. Dies hat den Vorteil, daß
sämtliche Schaltglieder in einem Kasten untergebracht werden können und so gegen
Beschädigungen geschützt sind.
In Fig. ι und 2 sind zwei Ausführungsbeispiele für die Erfindung dargestellt.
Als Bedienungsvorschrift ist in den Ausführungsbeispielen die Fahrtregel »Geradeaus
mit Strom«, »Abzweig ohne Strom« angenommen. Will nach Fig. 1 der Führer des
Fahrzeugs 1, das sich auf Gleis 2 in der Pfeilrichtung 3 der Weiche nähert, geradeaus
weiterfahren, so fährt er mit eingeschal-
teter Kurbel unter der in die Oberleitung 4 eingeschalteten festen und isolierten Kontaktschiene
5 hindurch. Es fließt dann ein Strom aus der Oberleitung durch die Leitung 6, die
Spule 7, die Leitung 8, die Kontaktschiene 5 durch das Fahrzeug zur Erde. Durch die Relaisspule
7 wird der Anker 9 angezogen, der die Kontakte 10 und 11 überbrückt. Unmittelbar
darauf verbindet nun der Stromabnehmer die feste isolierte Kontaktschiene 5 mit
der federnden Kontaktschiene 12. Der Strom zweigt sich nun in der Kontaktschiene 5 ab.
Ein Teilstrom fließt über die federnde Kontaktschiene 12, die Leitung 13, die Kontakte
11 und 10, eine Spule 14 zu der Spule 15 der
Weichenstellvorrichtung und. von dort zur Erde. Der Magnetkern 16 wird durch die
Spule angezogen und stellt über den zweiarmigen Hebel 17 durch Bewegung des Gestänges
20 in Richtung des Pfeiles die Weichenzungen 18 und 19 auf Geradeausfahrt.
An dem Punkt 21 teilt sich der Strom. Ein Teilstrom fließt über die Leitung 22, Widerstände
23 und 24 zu einer Relaisspule 25, die einen Anker 26 anzieht und damit die Kontakte
27 und 28 einer Quecksilberschaltröhre 29 verbindet. Der Strom fließt alsdann von
der Spule 25 über einen Widerstand 30 zur Erde. Durch die Einstellung der gewöhnlich
durch eine Feder 31 in der gezeichneten Ruhelage gehaltenen Quecksilberschaltröhre
wird ein weiterer Stromkreis eingeschaltet, der von der Oberleitung über die Leitungen 6
und 32, die Kontakte 27 und 28 der Quecksilberschaltröhre und eine Leitung 33 zu dem
Punkt 34 fließt. Hier teilt sich der Strom; während ein Teil über die Spule 25 zur Erde
fließt, durchströmt der zweite Teil die Leitungen 22 und die Spule 15 der Weichenstellvorrichtung
und hält den Magnetkern 16 in seiner Lage fest. Hierdurch wird eine Bewegung
der Weichenzungen 18 und 19 mit ■ Sicherheit vermieden. Die magnetische Verriegelung
der Weiche bleibt so lange bestehen, bis das Fahrzeug die Weiche verlassen hat.
■Bei Geradeausfahrt überbrückt der Stromabnehmer des Fahrzeugs nach Verlassen der
Weiche die Oberleitung und einen federnden Kontakt 35 und schließt damit über die Leitung
36 die Spule 25 kurz. Die Quecksilberschaltröhre 29 kehrt unter der Einwirkung
der Feder 31 in ihre Ruhelage zurück und unterbricht den durch die Magnetspule 15
fließenden Stromkreis.
Will der Führer in das Abzweiggleis einfahren, so muß er ohne Strom unter den Kontaktschienen
5 und 12 hindurchfahren. Überbrückt der Stromabnehmer hierbei die Oberleitung
und die federnde Kontaktschiene 12, so fließt durch die Leitung 13, die Kontakte
und 38 ein Strom zu der Spule 39 der Weichenstellvorrichtung und führt die Weichenzungen
18 und 19 in die gezeichnete Lage. An dem Punkte 40 teilt sich der
Strom. Während ein Teil, wie eben beschrieben, zur Einstellung der Weiche dient, fließt
ein anderer Teil über Widerstände 41 und 42 zu einer Spule 43, die den mit der Quecksilberschaltröhre
29 mechanisch verbundenen Kern 26 anzieht und damit die Kontaktpunkte 27 und 44 verbindet. Hierdurch wird
ein Festhaltestrom eingeschaltet, der von der Oberleitung über die Leitungen 6 und 32, die
Kontakte 27 und 44 der Quecksilberschaltröhre und von dort über die Leitung 45 zu
dem Abzweigpunkt 46 fließt. Während ein Teilstrom von dort über den Widerstand 42,
die Spule 43 und einen weiteren Widerstand 47 zur Erde fließt, wird der andere Teil über
•den Widerstand 41 und eine Leitung 48 zur Spule 39 geführt und hält den Kern in der
eingestellten Lage. Verläßt das Fahrzeug den Streckenabschnitt auf dem Abzweiggleis,
so wird mit Hilfe der federnden Kontaktschiene 49 und einer Leitung 50 der Halte-Stromkreis
für die Spule 43 unterbrochen. Die Ouecksilberröhre geht in die gezeichnete Ruhestellung zurück und hebt damit die Verriegelung
der Weiche auf.
Ein weiteres Ausführungsbeispiel für die Erfindung zeigt Fig. 2. Die Fahrvorschrift
ist die gleiche wie bei dem vorigen Ausführungsbeispiel. Kommt der Stromabnehmer 51 ·
des Fahrzeugs 52 unter die fest isolierte Kontaktschiene S3, so fließt aus der Oberleitung
54 ein Strom zu der Relaisspule 55 und zieht
den Kern 56 an. Hierdurch werden die Kontakte 57 und 58 einer Quecksilberschaltröhre '
59 überbrückt. Wird nun die federnde Kontaktschiene 60 von dem Stromabnehmer mit
der Kontaktschiene 53 verbunden, so wird über die Quecksifberröhre 59 die Relaisspule
61 und die Magnetspule 62 des Kernes 63 ..-unter
Spannung gesetzt. Die Weichenzungen 64 und 65 werden durch das Hebelgestänge
66 in der Pfeilrichtung verstellt, so daß das Fahrzeug m Richtung des Pfeiles 67 durch
die Weiche fährt. Der zum Erregen' der Haltespule 61 dienende Strom teilt sich an
dem Punkt 68; während ein Teil des Stromes, wie vorstehend beschrieben, die Umstellung
der Weiche bewirkt, fließt ein Teilstrom über den Widerstand 69 zu der Spule 70 und von
dort über einen weiteren Widerstand 71 zur Erde. Durch die Spule 70 und den zügehörigen
Kern 72 werden eine Quecksilberschaltröhre 73 eingeschaltet und die Spulen
und 62 magnetisch verriegelt. Beim Ver- . lassen der Weiche wird durch den Stromabnehmer
51 ein Schleifkontakt 74 überbrückt und damit die Spule 70 kurzgeschlossen. Die
Schaltröhre 73 wird ausgeschaltet und die
Verriegelung der Weichenstellvorrichtung aufgehoben.
Will der Führer in Richtung des Abzweiges 75 einbiegen, so muß er ohne Strom fahren.
Dann fließt bei der Berührung des Stromabnehmers 51 mit der federnden Kontaktschiene
60 ein Strom über die Quecksilberschaltröhre 76 der Magnetspule 77 der Weichenstellvorrichtung zu, wodurch der
Kern 63 und die Weichenzungen 64, 65 in die dargestellte Lage gebracht werden. Ein Teilstrom
fließt hierbei von dem Punkte 78 über den Widerstand 79 zu der Relaisspule 80, die
eine Schaltröhre 81 einschaltet. Hierdurch wird ein Festhaltestromkreis geschlossen, der
die Spulen yy und 80 so lange in ihrer Lage hält, bis durch Überbrückung der federnden
Kontaktschiene 82 durch den Stromabnehmer die Spule 80 kurzgeschlossen und die Schalt-
ao röhre in die gezeichnete Ausschaltstellung zurückgeführt wird. Zu erwähnen ist noch,
daß zwischen der Spule 80 und Erde ein Widerstand 83 eingeschaltet ist.
Es kann nun vorkommen, daß der Führer versehentlich die Weiche falsch einstellt. Der
Triebwagen steht dann mit seinem Bügel zwischen Kontaktstück und Weiche. Da die
magnetische Weichensicherung bereits in Kraft ist, ist eine mechanische Umstellung
3Q der Weiche nicht möglich. Nach der Erfindung sind daher zusätzliche Schalter 84 und
85 vorgesehen, die durch Druckknöpfe 86 und 87 aus der gezeichneten Ruhestellung
derart bewegt werden können, daß die Kontaktbrücken 89 und 90 mit den Kontakten 91,
92 und 93, 94 in Berührung gebracht werden können. Durch die Bewegung dieser
Schalter wird der Haltestromkreis der zugehörigen Relaisspulen 80 oder 70 unterbrochen
und damit die magnetische Sicherung aufgehoben. Gleichzeitig wird durch Einschaltung
des Weichenmagneten die Weiche umgestellt.
Claims (6)
- Patentansprüche:i. Elektrische Weichenstellvorrichtung mit fester Fahrtregel und Verriegelung in den Endlagen, dadurch gekennzeichnet, daß von zwei parallel zu den beiden Stellstromkreisen vorgesehenen weiteren Stromkreisen jeweils' der eine in Abhängigkeit von der Einstellung der Weiche durch das Fahrzeug eingeschaltet wird, wodurch ein Festhaltestrom für die Weichenzungen durch die beim Umlegen der Weiche erregte Spule des Weichenstellmagneten fließt.
- 2. Elektrische Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß hinter den Schaltgliedern (59, 76) parallel zu den Spulen des Weichenstellmagneten (63) angeordnete Relais (70, 80) bei Herstellung der elektrischen Verbindung zwischen dem Stromabnehmer des Fahrzeugs und dem unmittelbar vor der Weiche liegenden Oberleitungsteil ansprechen und über Schaltgliedern (73, 81) Halteströme für den Weichenstellmagneten und für sich selbst einschalten (Fig. 2).
- 3. Elektrische Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die den Haltestrom steuernden Relais (70, 80) an Kpntaktschienen (74, 82) angeschlossen sind, die in der Fahrtrichtung hinter der Weiche liegen und durch den Stromabnehmer (51) mit der Oberleitung elektrisch verbunden werden.
- 4. Elektrische Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1 "bis 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von Quecksilberschal tröhren als Schaltglieder.
- 5. Elektrische Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, dadurch gekennzeichnet, daß zwei miteinander mechanisch gekuppelte Quecksilberschaltröhren wechselweise eine elektrische Verbindung zur einen oder anderen Spule des Weichenstellmagneten herstellen.
- 6. Elektrische Weichenstellvorrichtung nach Anspruch 1 oder folgenden, gekennzeichnet durch einen Schalter (84, 85), durch deren Öffnen die magnetische Weichensicherung aufgehoben und die Weiche umgestellt wird.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES97526D DE597929C (de) | 1931-03-21 | 1931-03-21 | Elektrische Weichenstellvorrichtung |
AT135031D AT135031B (de) | 1931-03-21 | 1932-03-21 | Elektrische Weichenstellvorrichtung. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DES97526D DE597929C (de) | 1931-03-21 | 1931-03-21 | Elektrische Weichenstellvorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE597929C true DE597929C (de) | 1934-06-05 |
Family
ID=7520805
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DES97526D Expired DE597929C (de) | 1931-03-21 | 1931-03-21 | Elektrische Weichenstellvorrichtung |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT135031B (de) |
DE (1) | DE597929C (de) |
-
1931
- 1931-03-21 DE DES97526D patent/DE597929C/de not_active Expired
-
1932
- 1932-03-21 AT AT135031D patent/AT135031B/de active
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
AT135031B (de) | 1933-10-25 |
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