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Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen Es wurde gefunden, daß stark
gefärbte rote, violette, blaue und blaugrüne Farbstoffe erhalten werden, wennmanDiaminoarylaminochinone
der allgemeinen Formel
worin X Wasserstoff oder Halogen und R einen aromatischen Rest mit mindestens zwei
Benzolkernen bedeutet, in Gegenwart von acylierend wirkenden Mitteln, wie z. B.
Benzoylchlorid,Benzotrichlörid, p-Toluolsulfochlorid, vorteilhaft in hochsiedenden
Lösungsmitteln mit oder ohne Zusatz von. Oxydationsmitteln erhitzt. Diese neuen
Produkte können entweder .direkt als Pigmentfarbstoffe verwendet werden oder durch
Sulfierung in wasserlösliche Farbstoffe übergeführt werden, die eine besonders gute
Affinität zur pflanzlichen Faser und damit eine sehr gute Waschechtheit besitzen.
In Form der Barium-, Calcium oder anderer geeigneter Salze sind diese Farbstoffsulfosäuren
auch als Pigmente zu verwenden.
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Die im vorliegenden Verfahren als Ausgangsstoffe verwendeten Diaminoarylaminochinone
obiger Formel können beispielsweise erhalten werden, wenn man i Molekül eines Halogenchinons
mit 2 Molekülen eines aromatischen Diamins mit -mindestens zwei Benzolkernen, wie
z. B. Benzidin, Dianisidm, 4,4@-Diaminodiphenylharnstoff, 4,q.'-Diaminodiphenylmethan,
4, q.'-Diäminocarbazol, 4, 4'-Diaminodiphenylämin, in einem Verdünnungsmittel, wie
z. B. Alkohol oder Wasser, erhitzt (vgl. z. B. Berichte der Deutschen Chem. Gesellschaft,
Bd.46 S. 29o4).
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Beispiele i. 5o Gewichtsteile des Kondensationsproduktes aus 2 Molekülen
Benzidin und i Molekül Tetrachlorchinon (erhältlich durch mehrstündiges Kochen der
Komponenten in Alkohol bei Gegenwart eines säurebindenden Mittels) werden in 75o
Gewichtsteilen Nitrobenzol bei Gegenwart von 5o Gewichtsteilen Benzoylchlorid zuerst
2 Stunden auf i5o bis ido° erwärmt und dann noch 7 Stunden gekocht: Die Masse färbt
sich tiefrotviolett. Nach dem Erkalten wird filtriert, mit Nitrobenzol, Alkohol
und schließlich mit Wasser gewaschen. Es bleibt in guter Ausbeute ein schwarzviolettes,
auf Ton gestrichen metallisch glänzendes Pulver zurück, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit tiefblauer Farbe löst. Wird diese Lösung in Wasser gegossen, so
scheidet sich der neue
Farbstoff in rotvioletten Flocken ab. Durch
Behandlung mit ao0%igem Oleum läßt sich das Produkt sulfieren. Die neue Sulfosäure
färbt Baumwolle aus neutralem oder schwach sodaalkalischem Färbebade violett. Die
Färbungen sind sehr gut wasch-, säure- und lichtecht.
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Wird die Sulfierung in Monohydrat oder in konzentrierter Schwefelsäure
(66° Be) derart vorgenommen, daß 5 Gewichtsteile in i oo Volumteilen gelöst werden
und die Lösung 14 Stunden bei go bis g5° und dann noch 14 Stunden bei i8o bis i85°
nachgerührt wird, so färbt die entstandene Farbstoffsulfosäure Baumwolle aus neutralem
salzhaltigem Bade in kräftigen blauen Tönen.
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z. Wird .das im Beispiel i verwendete Benzoylchlorid durch 6o Gewichtsteile
Benzotrichlorid ersetzt, so erhält man einen Farbstoff, der dem im Beispiel i beschriebenen
sehr ähnlich ist.
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3. io Gewichtsteile des Kondensationsproduktes aus i Molekül Tetrachlorchinon
und z Molekülen Nitrobenzidin in Alkohol werden in i5o Gewichtsteilen Nitrobenzol
bei Gegenwart von 9-Gewichtsteilen Benzoylchlorid 15 Stunden gekocht. Der wie im
Beispiel i isolierte Farbstoff stellt ein dunkelrotes Pulver dar, das auf Ton gestrichen,
starken Metallglanz zeigt. In konzentrierter Schwefelsäure löst der Farbstoff sich
mit reinblauer Farbe; wird diese Lösung in Wasser gegossen, so scheidet sich der
Farbstoff in violettroten Flocken ab.
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4. io Gewichtsteile des Kondensationsproduktes, das aus Chloranil
und Diphenylin in Alkohol erhältlich ist, werden, wie im Beispiel 3 angegeben, verarbeitet.
Der Farbstoff stellt ein grünliches metallisch glänzendes Pulver .dar, das sich
in konzentrierter Schwefelsäure mit grünblauer Farbe löst; wird diese Lösung auf
Eis :gegossen, so scheidet sich der Farbstoff in roten Flocken ab. 5. io Gewichtsteile
des Kondensationsproduktes, das aus Chloranil und 4, 4'-Diaminodiphenylharnstoff
in Alkohol erhältlich ist, werden wie im Beispiel 3 verarbeitet. Der neue Farbstoff
ist ein dunkelviolettes metallisch glänzendes Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure grünblau löst. Wird diese Lösung auf Eis gegossen, so scheidet sich
der Farbstoff in leuchtend blauvioletten Flocken ab. Durch energische Sulfierung
entsteht ein wasserlöslicher Farbstoff, der Baumwolle aus neutralem oder schwach
sodaalkalischem Bade violett färbt.
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6. Werden die im Beispiel i verwendeten 75o Gewichtsteile Nitrobenzol
durch 75o Gewichtsteile Trichlorbenzol ersetzt und fügt man außer Benzoylchlorid
noch 15 Gewichtsteile Natriumnitrit hinzu und kocht 15 Stunden, so erhält man einen
Farbstoff; der dem nach Beispiel i hergestellten ähnlich ist.