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Verfahren zur Herstellung von Farblaeken.
Im Patent Nr. 150561 ist vorgeschlagen, Sulfonsäuren von metallfreien oder metallhaltigen Phtaloeyaninen, d. h. Sulfonsäuren der durch Erhitzen der Abkömmlinge aromatischer o-Dicarbon- säuren, in welchen Stickstoff an die C-Atome der o-ständigen Carboxylgruppen gebunden ist, oder ihrer Substitutionsprodukte für sich oder in Gegenwart von Metallen oder Metallverbindungen oder andern Stoffen erhältlichen Produkte, mit für die Verlackung geeigneten Metallverbindungen, z. B.
Metallsalzen, Metalloxyden,-hydrdxyden u. dgl., umzusetzen. Man erhält auf diese Weise sehr wertvolle Farblack in verschiedenen Tönen.
Es wurde nun gefunden, dass man derartige Farblack auch erhalten kann, wenn man bei der Verlackung der Phtaloeyaninsulfonsäuren die Metallverbindungen teilweise oder ganz durch basische Farbstoffe ersetzt. Auf diese Weise erhält man Farblack, die eine sehr hohe Lichtechtheit aufweisen.
Die Sulfonsäuren der Phtaloeyaninfarbstoffe werden dabei zweckmässig in Form ihrer wasserlöslichen Salze angewandt. Als basische Farbstoffkomponente eignen sich Farbstoffe aus den verschiedensten Farbstoffklassen, z. B. solche der Triphenylmethan-oder Thiazinreihe, Azofarbstoffe
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Ein solches, z. B. für Tapetendruek geeignetes Substrat bereitet man beispielsweise durch Anschlämmen von 25 Gewichtsteilen Schwerspat mit Wasser und Zugabe einer 10%igen Lösung von 10 Gewichtsteilen schwefelsaurer Tonerde (18% AOg) und darauf einer 10%igen Lösung von 4 Gewichtsteilen kalzinierter Soda.
Beispiel 2 : 3 Gewichtsteile eines kobalthaltige sulfonierten Phtaloeyaninfarbstoffes werden in kochend heissem Wasser gelöst und zu einem Substrat gegeben, das man durch Mischen 10% iger wässeriger Lösungen von 10 Gewichtsteilen schwefelsaurer Tonerde, 5 Gewichtsteilen kalzinierter Soda und 10 Gewichtsteilen kristallisiertem Chlorbarium hergestellt hat. Unter Rühren setzt man die wässerige Lösung von 1 Gewichtsteil Methylenblau BB (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Band 1, Nr. 1038) zu und erhält einen tiefblauen Farblack, der in beliebiger Weise weiterverarbeitet werden kann.
Beispiel 3 : Man fällt eine 10% ige Lösung von 30 Gewichtsteilen schwefelsaurer Tonerde mit 12 Gewichtsteilen Soda und trennt die Lösung durch Dekantieren vom Niederschlag ab. Den Niederschlag versetzt man mit einer wässerigen Lösung von 2-25 Gewiehtsteilen eines sulfonierten nickelhaltigen Phtaloeyaninfarbstoffes und anschliessend mit einer Lösung von 0'9 Gewichtsteilen Rhodulinblau 5B (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Band 2, S. 184).
Man erhält einen wasserechten blauen Farblack, der nach dem Abfiltrieren weiterverarbeitet werden kann, z. B. durch Trocknen und Anreiben mit geblasenem Leinölfirnis.
Beispiel 4 : Zu einem Substrat, dasman durch Ausfällen 10% iger Losungen von30 Gewichtsteilen schwefelsaurer Tonerde und 12 Gewichtsteilen kalzinierter Soda hergestellt hat, gibt man die wässerige
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Lösung von 1 Gewichtsteil Brillantgrün extra krist. (Schultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Band 1, Nr. 760) und fällt durch Zugabe einer Lösung von 2'5 Gewichtsteilen eines sulfonierten, metallfreien Phtalocyaninfarbstoffs den Farblack aus. Nach dem Abfiltrieren kann der Lack entweder mit wässerigen Bindemitteln weiter verarbeitet oder getrocknet werden.
Beispiel a : Zu einem Substrat gemäss B3ispiel 4 gibt man die wässerige Lösung von 3 Gewichts- teilen eines sulfonierten Kupferphtaloeyanins und eine Lösung von 0. 2 Gewichtsteilen Auramin konz.
(Sehultz, Farbstofftabellen, 7. Auflage, Band 1, S. 752). Man vollendet die Fällung schliesslich durch Zugabe einer wässerigen Lösung von 3 Gewichtsteilen Chlorbarium.
Beispiel 6 : 20 Gewichtsteile des Natriumsalzes der Sulfonsäure eines kupferhaltigen Phtalocyaninfarbstoffes (hergestellt durch Sulfonieren des Kupferphtalocyanins in 60% igem Oleum während 20 Stunden bei 25 C und während weiterer fünf Stunden bei 50 C) werden in 400 Gewichtsteilen Wasser heiss gelöst und mit einer Lösung von 8 Gewichtsteilen Diamantgrün GX (vgl. Schutz, Farbstofftabellen, 1931, Nr. 760) in 1000 Gewichtsteilen heissem Wasser versetzt. Der Farblack fällt vollständig aus. Er wird abgesaugt, gewaschen und getrocknet. Er färbt Zaponlacke in sehr klaren bläulich grünen Tönen.
Beispiel 7 : 20 Gewichtsteile des in Beispiel 6 erwähnten Natriumsalzes einer Kupferphtalo- cyaninsulfonsäure werden in 400 Gewichtsteilen Wasser heiss gelöst, worauf man eine Lösung von 14 Gewichtsteilen Auramin G (vgl. Schutz, Farbstofftabellen, 1931, Nr. 753) in 3000 Gewichtsteilen heissem Wasser zugibt. Der abgeschiedene Farblack wird wie üblich aufgearbeitet ; er ist wie derjenige des vorhergehenden Beispiels in organischen Lösungsmitteln löslich und eignet sich insbesondere zum Färben von Zaponlacken und organischen Kunststoffen, wobei man sehr klare, lichtechte Färbungen erhält.